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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studienabbruch nach 14 Semestern, wie geht es weiter?


haferflocken
2011-08-08, 22:08:30
Dieser Beitrag hat einen extra Thread verdient finde ich.

Wegen extremer Probleme (Depression), kompletter Desinteresse an der Theorie und wissenschaftlichem Arbeiten, das absolut nichts mit praktischer Informatik zu tun hat, sehe ich mich absolut gezwungen mein Studium abzubrechen. 14 Semester habe ich für das Vordiplom gebraucht und kann einfach nicht mehr. Fehlende Konzentration, dauerndes Grübeln, Vergesslichkeit, Antriebslosigkeit etc lähmen meinen Alltag, nicht nur mein Studium. Ich möchte betonen dass der Stoff nicht zu schwierig erschien. Inwieweit ich mich nach Behandlung der Depression erfolgreich durchbeissen könnte, ist doch eigentlich irrelevant. Ein Studium hat einen zu interessieren, sonst studiert man es nicht. Die Studienentscheidung war eine grandiose Fehlentscheidung meinerseits und hat mich 7 Lebensjahre gekostet, die durch nichts aufzuwiegen sind.

Ich benötige nun eine kleine Hilfestellung wie es weitergehen soll. Natürlich begebe ich mich auch in Behandlung, dafür habe ich schon einen Arzttermin. Anders könnte ich nichtmal irgendwie weiterleben.

Zur Auswahl stehen eine Ausbildung zum Fachinformatiker oder ein Studium einer Informatikfachrichtung an einer Fachhochschule.
Wie unterscheidet sich eine klassische Fachinformatiker Ausbildung zu einem Informatik Studium einer Fachhochschule..

1) vom Inhalt des Stoffs?
2) vom Umfang des Stoffs?

Mir ist klar dass ein Bachelor ungefähr genau so lange dauert wie eine Ausbildung (3 Jahre) und mir ist bewusst dass ein Studium bessere Zukunftschancen bietet, aber auch lediglich deswegen weil Arbeitgeber oft überzogene Qualifikationen voraussetzen.

Ist es von gravierendem Nachteil zuerst eine Ausbildung zu machen und danach ein Fachhochschulstudium dranzuhängen oder wäre das eine verschenkte Ausbildung, da man in der Fachhochschule dasselbe macht? Inwieweit lassen sich Sachen der Ausbildung auf ein Fachhochschulstudium anrechnen? Eine Anrechnung der Uni Leistungen an ein Fachhochschulstudium sind laut Aussagen eines Mitstudenten wohl nicht möglich.

Es ist unklar ob mein Vater mich bei einem erneuten Studium (ich bin 27) unterstützen kann oder wird, allerdings würde er sich mich in seinem Betrieb ausbilden lassen. Wäre er jetzt erreichbar und nicht im Urlaub, könnte ich ihn fragen und die Entscheidung wäre vielleicht etwas einfacher.

Da ich momentan nicht wirklich über einen klaren Kopf verfüge um das zu entscheiden, suche ich hier etwas Entscheidungshilfe.

Watson007
2011-08-08, 22:30:44
Ausbildung wäre für dich besser, denke ich. Geld verdienen, normales arbeiten...

btw, ich denke mit deinen psychischen Problemen kannst du das Karriere-machen in den nächsten Jahren eh vergessen. Sieh zu, das du über eine Ausbildung reinkommst. Dein Vater hat einen Betrieb? Ist doch perfekt, wo ist das Problem?!

maximAL
2011-08-08, 22:44:44
Wie unterscheidet sich eine klassische Fachinformatiker Ausbildung zu einem Informatik Studium einer Fachhochschule..

1) vom Inhalt des Stoffs?
2) vom Umfang des Stoffs?

Das eine hat mit dem anderen praktisch nichts zu tun.
Ist es von gravierendem Nachteil zuerst eine Ausbildung zu machen und danach ein Fachhochschulstudium dranzuhängen oder wäre das eine verschenkte Ausbildung, da man in der Fachhochschule dasselbe macht?

Man macht garantiert nicht dasselbe.
Inwieweit lassen sich Sachen der Ausbildung auf ein Fachhochschulstudium anrechnen? Eine Anrechnung der Uni Leistungen an ein Fachhochschulstudium sind laut Aussagen eines Mitstudenten wohl nicht möglich.
Von der Ausbildung lässt sich mit ziemlicher Sicherheit gar nichts anrechnen, von der Uni threoretisch schon. Das hängt dann aber stark vom Wollen der FH ab.

Eine FH ist keine "bessere Berufsausbildung". Das wäre allenfalls noch eine Berufsakademie. Und wenn du in deinem Uni-Studium so arge Probleme hattest, kannst du dir auch die FH komplett abschminken.
Hast du schonmal darüber nachgedacht, etwas völlig anderes zu machen? Also etwas, was wirklich rein gar nichts mit Informatik zu tun hat?

Actionhank
2011-08-08, 22:46:57
Eine FH ist keine "bessere Berufsausbildung". Das wäre allenfalls noch eine Berufsakademie. Und wenn du in deinem Uni-Studium so arge Probleme hattest, kannst du dir auch die FH komplett abschminken.

Das sehe ich anders. FH hat schon ein viel stärkeren Praxisbezug und weit weniger Mathe.

Mr.Freemind
2011-08-08, 22:48:39
An deiner Stelle würde ich es auch mit einer Ausbildung versuchen.

Das Studium der Informatik an einer Fachhochschule ist teils sehr unterschiedlich, allerdings bekommt man es ein wenig mehr mit dem Themengebiet der Programmierung (C,C++,Java,Softwarearchitekturen etc. pp.) zu tun. Allerdings ist auch ein großer wenn nicht sogar die Hälfte des Studiums auch sehr theoretisch, angefangen von den "Mathebasics" (LA, Analysis, Stochastik, Numerik) bis hin zur theoretischen Informatik (Algorithmen-Datenstrukturen, Automatentheorie(Formale Sprachen) bis hin zu zu anderen krassen geistigen "Abfuckfächern". Das Informatikstudium ist schon ein relativ harter Brocken von daher würde ich wie oben schon geschrieben zu einer Ausbildung raten bevor man sich noch mehr darin verrennt.

haferflocken
2011-08-08, 22:50:45
Ja ich habe schonmal dran gedacht etwas vollkommen anderes als Informatik zu machen, aber mir fällt nicht ein was. Liegt vielleicht auch etwas daran dass ich eh nicht richtig klar denken kann. Ich meine in Englisch bin ich sehr gut, hab nen guten englischen Akzent, hab 7 Jahre als Kind in england gelebt. Aber...was soll ich damit :) Das die einzigen Sachen die mir einfallen wo ich interesse habe, sind Dinge mit Computern. Mein ganzes Leben, ab dem 10. Lebensjahr, habe ich eigentlich nur vor dem Rechner verbracht :) Damit es da zu mehr Einfällen kommt braucht es schon Therapien und Tageskliniken und was es sonst noch so geben mag. Ich weiss es nicht.

Damit man mich nicht misversteht, mir liegt Mathe sehr gut, nur interessieren tut es mich nicht sonderlich wenn das allzu abseits von der Computerwelt beigebracht wird.

PatkIllA
2011-08-08, 22:50:59
Und du meinst dass du bei Studium an der FH oder Ausbildung nicht zu "Fehlende Konzentration, dauerndes Grübeln, Vergesslichkeit, Antriebslosigkeit etc lähmen meinen Alltag" kommt?
Immerhin bleibt es die gleiche Richtung und da wird dich unter Garantie das meiste auch nicht so umhauen. Immerhin bekommt man mit Bachelor oder vom Betrieb halt mal öfter einen Tritt in den Hintern.
Ich bin auch erst mit über 30 mit dem Informatikstudium fertig geworden und ich kenne etliche die noch länger studiert haben. Wäre also auch kein Beinbruch.

00-Schneider
2011-08-08, 22:52:21
Ich würde erstmal Urlaubssemester machen, und dann in Therapie gehen, bevor du entgültig abbrichst. Wie lange müsstest du noch machen?

Überleg dir das gut, 7 Jahre sind 7 Jahre. Zur Not würde ich es zuende machen, damit ich am Schluss zumindest was habe, und nicht in Erlärungsnöte beim Vorstellungsgespräch gerate, warum ich mein Studium nach 14(!) Semestern abgebrochen habe...

Mr.Freemind
2011-08-08, 22:52:50
Aber gerade im Informatikstudium (ich rede da aus Erfahrung) lernt man doch sehr schnell den Nutzen der Mathematik. Mir hat im Studium Mathematik um Welten mehr Bock gemacht als in der Schule gerade wegen den Bezug zu diversen Sachen( Computergrafik(LA), Robotik(LA), Video-Audio(Analysis)).

PatkIllA
2011-08-08, 22:56:39
Aber gerade im Informatikstudium (ich rede da aus Erfahrung) lernt man doch sehr schnell den Nutzen der Mathematik. Mir hat im Studium Mathematik um Welten mehr Bock gemacht als in der Schule gerade wegen den Bezug zu diversen Sachen( Computergrafik(LA), Robotik(LA), Video-Audio(Analysis)).
Wobei man davon als Softwareentwickler auch nicht so schrecklich viel von braucht. Für fast alles gibt es fertige Bibliotheken und da reicht ein gesundes Grundverständnis.

@Topic
hast du nebenbei noch was gemacht? Das klingt fast so als ob du die 7 Jahre nur mit Studium und Selbstzweifel zugebracht hättest.

Butter
2011-08-08, 22:57:05
Ich finde es auch, ohne groß werten zu wollen merkwürdig, dass man 14 Semester braucht um zu merken - nee das ist nix...:confused:

Ich habe mein Studium nach 2 (!) Semestern abgebrochen und mußte jedem (!!!) Personlachef erklären, warum und weshalb, ich jetzt eine Ausbildung machen möchte...

Nach solanger Zeit braucht es eine verdammt gute Erklärung, damit dich überhaupt jemand einstellt und "keinen Bock" ist keine gute Ausrede.

Mr.Freemind
2011-08-08, 22:58:45
Wobei man davon als Softwareentwickler auch nicht so schrecklich viel von braucht. Für fast alles gibt es fertige Bibliotheken und da reicht ein gesundes Grundverständnis.

Ja so ist es ja auch, ich meinte damit nur, dass man endlich mal sieht was man alles so machen kann, war für mich damals ein "WoW -Effekt" :biggrin:
Bezug von Mathematik zur praktischen Informatik.

Fireblade
2011-08-08, 23:12:44
Ich finde es auch, ohne groß werten zu wollen merkwürdig, dass man 14 Semester braucht um zu merken - nee das ist nix...:confused:

Also ich hab knapp 7 semester gebraucht um mein Elektrotechnik studium abzubrechen.
Die Zeit ist schneller rum als man denkt, insbesondere wenn es eigentlich nicht an der Schwierigkeit des Stoffes scheitert, sondern an der eigenen Gemütslage. Man weiß, dass man es eigentlich schaffen kann, wenn man sich durchbeißen würde.. schafft es aber einfach nicht sich zu motivieren.
Dann überlegt man abzubrechen, weiß aber nicht, was man sonst machen soll.
Dann nimmt man sich vor, sich jetzt da durchzuquälen .. und das ganze endet wieder wie vorher. Also wirds nen Teufelskreis.

Ich habs erst geschafft da auszubrechen als ich endlich in den Studiengang aufgenommen wurde, den ich schon lange machen wollte.
Und da läufts plötzlich anders .. sehr guter Notenschnitt, hohe Lernmotivation, generell bessere Laune.

haferflocken
2011-08-08, 23:16:15
Was ich die 7 Jahre gemacht habe:

WoW Sucht
Esssucht
Soziale Isolation (17 Jahre lang habe ich in sozialer Isolation gelebt, seit meine Mutter im Heim ist, OK wurde auch in der Schule 7 jahre gemobbt)
Mutter 2009 gestorben, davor und danach Gewissensbisse warum ich sie nicht im Heim öfters besuche
Depression (Symptome siehe oben)
Hypochondrische Tendenzen
Angst Vater alles zu erzählen, ging nicht, ging nicht, und ging verdammt nochmal nicht, aber dann gings vor kurzem, nach 14 Semestern
Versagensängste, muss ich doch schaffen, Vater ist uniprof, Bruder ist selbstständig
etc, zuviel um es aufzuzählen.

Wie ich das einem Arbeitgeber erklären soll kA. Dass man dafür in Deutschland kein Verständnis bekommt ist traurig.
Ich finde es traurig dass ich nun meine Zukunft dadurch verbockt habe. Dass man hier auch noch gesagt bekommt, dass ich wohl keine Arbeitsstelle bekommen werde, obwohl klar erkennbar ist, dass ich Aufgrund meiner Verfassung solche Aussage nicht gebrauchen kann, ist das allerletzte. Also bitte bleib mir mit solchen Aussagen fern, die solche Existenzängste schüren. Nein das ist keine Drohung, es sind einfach Ängste.

Watson007
2011-08-08, 23:21:36
nochmal, dein Vater hat doch einen Betrieb.

:confused:

haferflocken
2011-08-08, 23:22:52
nochmal, dein Vater hat doch einen Betrieb.

:confused:

Ja aber er kann mich nach der Ausbildung nicht finanziell stemmen sagt er. Ich werd also arbeitslos sein, laut eurer Meinung. Oder wie erkläre ich das einem Arbeitgeber warum ich 14 Semester "faul gechillt" habe? Ach ich mach mir einfach Sorgen, könnt ihr nicht nachvollziehen, ihr habt mir wieder was in den Kopf gesetzt, was solls. 15.8. bin ich beim Psychiater, ich hoffe ich seh dann nach einigen Monaten die Welt wie ich sie seit Jahren, vielleicht Jahrzehnten nicht gesehen habe, dann hätte sich das hoffentlich erledigt.

maximAL
2011-08-08, 23:22:53
Das sehe ich anders. FH hat schon ein viel stärkeren Praxisbezug und weit weniger Mathe.
Und das macht ein FH Studium irgendwie vergleichbar mit einer Ausbildung? Bitte, ich hab an einer FH Informatik studiert und alle, die vorher eine Ausbildung gemacht haben hatten nichts gutes zu berichten. Inhaltlich hat die Ausbildung auch kaum jemanden wirklich weiter geholfen.

huha
2011-08-08, 23:34:07
Ich denke nicht, daß es sinnvoll ist, sich jetzt auf etwas anderes als die Lösung oder zumindest Verringerung deiner Probleme zu konzentrieren. Ein Urlaubssemester scheint mir momentan die beste Lösung zu sein, dann schaust du, wie das mit deiner Behandlung anläuft und hast danach womöglich ganz andere Ideen.
Bei einem Studium an der FH kannst du wahrscheinlich viele Vorlesungen von der Uni anrechnen lassen, weswegen ich das eher vorziehen würde.

Man kommt übrigens auch ohne Abschluß zu einem Job im IT-Bereich. Wichtig wäre dabei, sich auf einen Aspekt zu konzentrieren, den nicht besonders viele Leute machen und darin einigermaßen gut zu werden. Wenn dann Leute Experten suchen, ist nur dein Wissen relevant und nicht deine Ausbildung (die bestimmt meist lediglich, wieviel Geld du dafür bekommst).

-huha

EPIC_FAIL
2011-08-08, 23:38:20
Und das macht ein FH Studium irgendwie vergleichbar mit einer Ausbildung? Bitte, ich hab an einer FH Informatik studiert und alle, die vorher eine Ausbildung gemacht haben hatten nichts gutes zu berichten. Inhaltlich hat die Ausbildung auch kaum jemanden wirklich weiter geholfen.

Studiere auch FH-Info nach der Ausbildung zum FISI und kann dem zustimmen. Das mit dem Praxisbezug wird häufig übertrieben dargestellt. Ein Informatik-Studium ist hochschulunabhängig mit einer ganzen Latte von Theorie und Mathe verbunden. An der FH würdest du es im besten Falle nur "einfacher" haben als an einer Uni.

Mit der vorgehenden Ausbildung hat das Studium fast nichts am Hut.

Zum Thema: Versuch dich als FiSi oder FiAE zu bewerben, dein Alter spielt nicht die große Rolle, in meiner ehemaligen Berufsschuleklasse hatte ich jede menge Leute die 25+ waren (wobei das größtenteils Bundis waren). Du musst aber wie angesprochen damit rechnen, dass dich der Personaler beim Gespräch fragt warum du so lange gezögert hast mit dem Abbruch.

Eine Ausbildung bietet dir einen geregelten Lebens/-Tagesablauf. Zudem gibts in Betrieben klare Hierarchien und Ziele die zu erledigen sind. Zudem sieht man viel eher als im Studium, dass du etwas "aufbaust" bzw, erschaffst, oder Menschen hilfst (Support). Diese Routine im Job und die hoffentlich positiven Rückmeldungen während der Arbeit werden dir sicher auch bei deinen anderen Problemen weiterhelfen.

Zergra
2011-08-08, 23:43:51
mhhh ja schade wenn einem das so spät einfällt das man sein leben verbockt hat, aber ich denke du solltest dann vllt. doch besser eine Auszeit nehmen, und wenn du wirklich den willen hast für eine Ausbildung, dann würde ich mir erstmal bei einem Anderen Betrieb etwas versuchen zu finden, und bei einem Vorstellungsgesspräch würde ich nicht Lügen oder so sondern die Wahrheit sagen das das ein anderer Teil deines Lebens war mit dem du schon abgeschlossen hast, ich denke wenn du die Ausbildung zu Hause also bei deinem Vater machen würdest würdest du Verweichlingen (ja das ist so es ist besser so )vllt. kannst du danach bei deinem Vater einsteigen wenn es klapt ich weiß nicht in welchem Umfang das geht, aber du musst mit deinem "alten Leben" abgeschlossen haben und auch wirklich was neues machen wollen, vllt. kannst du auch noch mal mit deinem Bruder reden das sowas Befreit. Und in der Realität mit jmd. darüber zu reden ist auch besser, oder rede mal mit deinem Vater darüber.

Ich weiß net wenn du jetzt nochmal 3-4 Jahre studieren willst an einer Fh dann biste 30, obwohl das auch ne Option ist aber dann musst du das wirklich auch so wollen und von Ganzem herzen denn ich glaube nicht das du am ende wieder als versager da stehem willst.......

Chemiker
2011-08-08, 23:43:52
Wie es weitergeht?
So:http://farm1.static.flickr.com/59/214854623_009c72686e.jpg

Iceman346
2011-08-08, 23:47:12
Ich finde es auch, ohne groß werten zu wollen merkwürdig, dass man 14 Semester braucht um zu merken - nee das ist nix...:confused:

Ich habe mein Studium nach 2 (!) Semestern abgebrochen und mußte jedem (!!!) Personlachef erklären, warum und weshalb, ich jetzt eine Ausbildung machen möchte...

Nach solanger Zeit braucht es eine verdammt gute Erklärung, damit dich überhaupt jemand einstellt und "keinen Bock" ist keine gute Ausrede.

Tjo, ist halt manchmal so, grad wenns vielleicht nicht überall schlecht läuft und man das bittere Ende herausschiebt.

Ich hab selbst 8 Semester Informationstechnik studiert, auch zugegebenermaßen nicht mit größter Geschwindigkeit, aber ich hatte bis auf 2 Fächer alles aus dem Vordiplom bestanden. Die zwei fehlenden Fächer waren Höhere Mathematik II und III und nachdem ich II dann im dritten Versuch verhauen hab wars vorbei mit dem Traum vom Studium ;) Nun hab ich hier nen Wisch wo draufsteht, dass ich 14 Fächer bestanden habe, aber dafür kann ich mir auch nix kaufen.

@Threadersteller: Ich für meinen Teil hätte auch an die FH gehen können, hab mich aber für die Ausbildung zum FIAE entschlossen, das Niveau dort ist massiv niedriger als im Studium, darum kann man mit relativ geringem Arbeitsaufwand gute Noten abgreifen und man arbeitet zusätzlich praktisch im Betrieb mit, was oftmals mehr Spaß macht als die reine Theorie.
Mittlerweile bin ich fest angestellt mit unbefristetem Vertrag.

Ein abgebrochenes Studium ist imo auch nicht zwangsläufig ein negativer Punkt, wir haben grade vor kurzem einen neuen Azubi zum FIAE eingestellt und haben dort explizit nach ehemaligen Studenten gesucht. Meistens sind diese Leute schon etwas älter und damit etwas ruhiger und haben die Motivation nachdem das Studium nicht geklappt hat etwas neues ordentlich anzugehen. Kommt natürlich trotzdem auf die Person und das Vorstellungsgespräch an, aber grundsätzlich ist das kein Hindernis.

Fireblade
2011-08-08, 23:55:11
mhhh ja schade wenn einem das so spät einfällt das man sein leben verbockt hat

so ein blödsinn.
also ob man mit 27 sein "leben verbockt" hat.
diese geilheit auf den "perfekten" lebenslauf gibts in der form auch nur in deutschland.

Senfgnu
2011-08-08, 23:57:01
An der FH hat man zwar einigen Praxisbezug, aber ich sehe den TS nicht als studiengeeignet. Auch an der FH braucht man Durchhaltevermögen und wenn man sich nicht selbst in den Hintern tritt, hat man schnell die Three Strikes zusammen

Ich halte eine Ausbildung für das Beste. Wenn du durch die zwei Jahre durch bist, stehst du idealerweise voll im Berufsleben und gut ist. Als Ex-Studi hat man noch den Vorteil, dass man den schulischen Teil eigentlich komplett verpennen und sich voll auf den Betrieb konzentrieren kann.

Man braucht halt nur eine gewisse Frusttoleranz, weil nicht alle AGs so denken wie Iceman.

Achja: Mich hat man mit 23 nach 8 Semestern abgebrochenem Studium eingestellt und ich habe so mehr oder weniger durch Glück den Job gefunden, der mich fordert, mir spaß macht und den ich gern machen würde, bis ich in Rente gehe.

haferflocken
2011-08-09, 00:20:32
Ich warte immer etwas bis ich antworte um die Beiträge besser abarbeiten zu können.

Danke danke danke für die aufmunternden Worte. Ich werde definitiv eine Ausbildung anfangen.

Mein Vater meinte, dass er NICHT der Meinung ist (nachdem ich schon extrem geheult hab und ich ihm von all meinem Leiden erzählt habe) dass ich den "Biss" hätte bei einem anderen Betrieb als den meines Vaters mich bei einer Bewerbung durchzusetzen. Die Bewerbung würde er mir bei seinem Betrieb ersparen, und auch sonst meinte er dass bei ihm vielleicht 2,5 Jahre drin wären statt 3 Jahren. Aber eben nach der Ausbildung aufnehmen könnte er mich nicht. Und auch sonst würde er mich wie jeden anderen Azubi behandeln, meint er.

Es ist natürlich blöd dass ich nicht in einem Betrieb die Ausbildung machen kann, die meine spätere Arbeitsstelle sein wird. Ich glaube aber es ist besser jetzt die Ausbildung bei meinem Vater zu machen anstatt nächstes Jahr eine Bewerbung an einen fremden Betrieb zu schicken. Aber glauben ist bei mir so eine Sache und manchmal mit großen Fehleinschätzungen verbunden.

Oder meint ihr es würde noch klappen, in den nächsten Tagen ein paar Bewerbungen zu verschicken, die ich natürlich sorgfältig verfassen würde? Grundsätzlich würde ich nämlich fremde Betriebe sicherlich vorziehen, wie Zerga vorgeschlagen hatte. Es hätte mehr "Authentizität" und natürlich die Möglichkeit, später aufgenommen zu werden.

@zerga: Ja kann sicherlich sein. Allerdings hoffe ich dass sich das im Rahmen hält, zumal mein Vater nicht immer anwesend ist und die Firma nur auf seinen Namen läuft und er sich sonst weder um Ausbildung noch um irgendwas anderes im Betrieb kümmert. Man weiss halt dass ich der Sohn vom Betriebinhaber bin, aber naja, keine Ahnung.

Das große Problem mit einer evtl. Auszeit besteht darin, dass diese Auszeit schon ein ganzes Jahr beträgt bis zum nächst möglichen Ausbildungsbeginn. Und ob dann danach meine Bewerbungen an einen anderen Betrieb erfolgreich sind, weiss ich nicht (liegt an der Erklärung zu den 14 Semestern in der Bewerbung). Zudem tut es mir nicht gut, neben der Therapie gar nichts weiteres zu tun während dieser Auszeit, es wäre finde ich für die Therapie kontraproduktiv, dann nur zuhause rumzusitzen. Ich habe ja schon Probleme mit meiner Familie in den Urlaub zu fahren, zum Großteil wegen meines Aussehens, ja das klingt absurd, man muss sich das mal vorstellen, welche Komplexe da vorliegen, aber es zeigt, dass ich mich in der Auszeit nicht einfach so anders betätigen kann wo ich nicht alleine bin. Ausbildung ist allerdings etwas anderes.

Berni
2011-08-09, 00:35:37
Es ist durchaus auch möglich, eine Ausbildung außerhalb der "normalen" Zeiten zu beginnen. Kommt halt immer darauf an ob ein Betrieb noch jemand braucht oder nicht. Grundsätzlich würde ich persönlich eine Ausbildung nicht im Betrieb des Vaters machen (zumal wenn man nicht übernommen wird...gibts da überhaupt spannende Aufgaben und Leute von denen du was lernen kannst?) aber in deiner Situation könnte es der einzig richtige Weg sein...
Ich habe irgendwie den Eindruck, dass du alles extrem pessimistisch siehst und immer nur die Probleme betrachtest. Siehs doch einfach als Chance und Herausforderung...also praktisch wie ein Quest in WoW ;)

Watson007
2011-08-09, 00:42:25
ich finde die Unterstützung durch seinen Vater verbesserungswürdig, ihm jetzt schon klar zu sagen das er ihn nicht übernehmen kann... er wird dort doch etwas produktiv tun, oder?

Naja, immerhin gibt er ihm eine Ausbildung

haferflocken
2011-08-09, 01:33:30
Das ist das Unternehmen meines Vaters: http://www.rotexo.com/
Der Betrieb ist von der IHK berechtigt FIAE und FISI auszubilden.
Jedoch kann ich mir dort eigentlich eher bloß Tätigkeiten ausmalen die für FIAE interessant sind, obwohl ich wahrscheinlich eher FISI zugeneigt wäre. Doch für FISI würde mir nichts einfallen was in dem Betrieb gemacht wird. Mein Vater meinte, der würde mich auch als FISI ausbilden, aber so richtig weiss ich nicht was ich dann im Betrieb machen sollte, was für einen FISI auch interessant wäre... Vielleicht frag ich ihn nochmal. Auf jeden Fall wird zumindest im Betrieb an der Software "Cosilab" gearbeitet.
Generell kann ich aber mit dem Betrieb jetzt nicht wirklich viel anfangen, d.h. thematisch.

Wie auch immer, vielleicht bleibt es aber die einzige Möglichkeit.

Aber massenhaft, jedoch durchdacht und sorgfältig ausarbeitet, Bewerbungen zu verschicken, schadet ja auch erstmal nicht. Zusagen muss man nicht annehmen und Absagen ändern auch nichts an der Situation. Eigentlich eine Win-Win Situation?

Welche Seiten werden denn bevorzugt, wenn es um das auffinden von Ausbildungsstellen geht? Damit ich die größten Seiten mal kenne und mir nichts vorborgen bleibt mein ich. Der Rest inkl. wie man eine Bewerbung schreibt findet sich ja dann von alleine und schaffe ich hoffentlich auch so.

Ich fang dann schonmal langsam damit an ein Framework für meine Bewerbungen zu basteln.

ich finde die Unterstützung durch seinen Vater verbesserungswürdig, ihm jetzt schon klar zu sagen das er ihn nicht übernehmen kann... er wird dort doch etwas produktiv tun, oder?

Er kann nicht. Finanziell. Er hat Schulden. Er wird mich auch nicht anlügen. Ausbildung geht noch, ist nicht so teuer. Er hat mich die kompletten 14 Semester unterstützt. Ich kann ihm eigentlich keinen Vorwurf machen. Ob mein Vater was produktives in der Firma tut, weiss ich ehrlich gesagt nicht wirklich, und worauf du mit der Frage hinaus willst, weiss ich auch nicht :) Ehrlich gesagt gehört die Firma meinem Vater und seiner Frau gemeinsam, aber das nur nebenbei und ist auch nicht so wichtig.

@Berni für den Pessimismus kann ich wirklich nichts, ich seh die positiven Dinge im Leben einfach nicht mehr. Um sie zu sehen, Bedarf es Nachdenkarbeit, dann seh ich sie (das geht dann vom Verstand aus), aber spontan sehe ich nichts positives in irgendwas, ist frustrierend, aber ich bin sicher das ist heilbar :)

DK2000
2011-08-09, 07:11:10
Versuch jetzt temporär im Messebau oder so unterzukommen. Halbes Jahr Geld anhäufen und dann eine Rundreise durch Europa machen. Denke dass du nach so einer langen Zeit einfach mal weg musst, damit du einen anderen Blickwinkel auf deine Situation bekommst.

Du stehst schon seit sieben Jahren im Wald und siehst ihn dennoch nicht, vor lauter Bäume...

Ich habe ja schon Probleme mit meiner Familie in den Urlaub zu fahren, zum Großteil wegen meines Aussehens, ja das klingt absurd, man muss sich das mal vorstellen, welche Komplexe da vorliegen, aber es zeigt, dass ich mich in der Auszeit nicht einfach so anders betätigen kann wo ich nicht alleine bin.

Das musst du mal erklären - bist du hässlich / behindert / ... oder schämen sich deine Eltern für dein Aussehen?!?

GBWolf
2011-08-09, 07:43:21
Erstmal kannst du die Formulierung ändern, denn 7 Lebensjahre hast du gelebt, was immer du getan hast, irgendwas war es, nur weil du kein Diplom dabei gemacht hast, ist das ja kein Beinbruch.

Also viel Erfolg bei der Ausbildung, das Leben geht weiter, und ist auch halb so wild.

Kenny1702
2011-08-09, 08:56:46
Ohne dich genau zu kennen, denke ich, dass dein Entschluss für die Ausbildung und gegen das Studium der richtige ist. Eine Ausbildung in einem anderen Betrieb wäre aus meiner Sicht wünschenswert, aber bei deinem Pessimismus frage ich mich schon, wie du jemanden von dir überzeugen möchtest und wie sich ein "Scheitern" dabei auf deinen Zustand auswirken würde.

/dev/NULL
2011-08-09, 09:07:43
Definitiv kein FH Studium!
Ich hab an der FH studiert es gab kranke Theorie Fächer und ohne Willen und Durchhaltevermögen kommt man da auch nicht weit.
Praxisbezug dabei ? Hmm.. wir durften Java Programmieren, statt *irgendwas Uni-Esotherisches* Aber sonst: wenig.

Ausbildung wäre deutlich sinnvoller, versuch Dich woanders zu bewerben, sonst stehst Du immer unter der Fuchtel Deines Papas zusammen mit dem im Raum stehenden *Du hättest es ohne mich ja garnicht geschafft*

Bewirb Dich, sinnvollerweise holst Du Dir vorher medizinische Hilfe bei den Depressionen.

Eine Ausbildung kann schon ein paar praktische Grundlagen für ein Studium bringen.
Denke andersrum wird es ähnlich sein.
Also Du wirst mit Studium Vorteile gegenüber den 16/18 jährigen haben, die sonst die Ausbildung anfangen.
Guck das Du irgendwo anders unterkommst: FiSI wenn Du nicht (so viel) programmieren willst, FiAE wenn Du daran Spaß hast.

Aber ganz ehrlich: WoW macht Dich nicht zum Computergott..

haferflocken
2011-08-09, 11:12:35
Wie siehts denn aus wenn ich bis zum 1. September keine Zusage bei einem anderen Betrieb habe, meine kann ja sein bei dem Lebenslauf.. Kann ich dann schon bei meinem Vater anfangen und dann später die erste Ausbildung abbrechen und wechseln? Wäre für mich am sinnvollsten erstmal anzufangen und dann wenn sich Gelegenheit gibt zu wechseln, ich weiss nur nicht wo die Hürden bei so etwas gelegt sind.

Mach mir auch Sorgen ums wohnen. Momentan zahl ich 179 all-inclusive beim Studentenwerk. Ich frage mich dann wie lange ich die Fassade des Studierens noch aufrechterhalten kann, dass die mich behalten. Im Haus meines Vater ist soweit ich weiss kein Platz, dort ist unter anderem auch der Betrieb, oder ein Teil davon. Naja muss ich mal schaun.

Falls jemand Tipps hat wie ich in der Bewerbung die 14 Semester umschreibe, immer her damit. Ich kann wohl kaum die Wahrheit erzählen und sagen dass ich "World of Warcraft" gespielt habe und auch sonst mein intimstes Privatleben ausbreiten. Soll ich einfach schreiben, dass es ein großer Fehler war und damit abgeschlossen habe und alles weitere gerne in Vorstellungsgesprächen erklären kann?

Mosher
2011-08-09, 11:17:20
Auf keinen Fall irgendwelche Rechtfertigungen reinschreiben, die nach purer Rechtfertigung klingen.
Die Personaler werden sich so oder so ihren Teil denken.

An deiner Stelle würde ich mir gar nicht so wahnsinnig viel Gedanken um die "Lücke" machen, denn immerhin hast du etwas getan (warst eingeschrieben) und bist nicht nur rumgehangen.
In meinem Lebenslauf ist auch die ein oder andere Lücke.
In der Zeit hab ich halt "gejobbt" und war auf Reisen ;) alles klar? ;)

Bin jetzt 24, fast 25 und studiere auch erst im 2. Semester.
Trotzdem wurde ich von Siemens genommen und kann dort sicher bis zum Ende meines Studiums bleiben.
Also lass dich nicht hängen wegen deiner Vergangenheit.

Senfgnu
2011-08-09, 11:31:35
Wohnung ist jetzt nicht so das Problem - musst dir halt eine Einzimmerwohnung in Betriebsnähe suchen. Kostet auch nur ca. 350.

Und von Messebau würde ich jetzt eher abraten. Nach 14 Semestern WoW-Sucht auf 60h-Woche im stressjob - will ja nicht, dass du einen herzanfall bekommst...

Logan
2011-08-09, 12:01:39
Dieser Beitrag hat einen extra Thread verdient finde ich.

Wegen extremer Probleme (Depression), kompletter Desinteresse an der Theorie und wissenschaftlichem Arbeiten, das absolut nichts mit praktischer Informatik zu tun hat, sehe ich mich absolut gezwungen mein Studium abzubrechen. 14 Semester habe ich für das Vordiplom gebraucht und kann einfach nicht mehr. Fehlende Konzentration, dauerndes Grübeln, Vergesslichkeit, Antriebslosigkeit etc lähmen meinen Alltag, nicht nur mein Studium. Ich möchte betonen dass der Stoff nicht zu schwierig erschien. Inwieweit ich mich nach Behandlung der Depression erfolgreich durchbeissen könnte, ist doch eigentlich irrelevant. Ein Studium hat einen zu interessieren, sonst studiert man es nicht. Die Studienentscheidung war eine grandiose Fehlentscheidung meinerseits und hat mich 7 Lebensjahre gekostet, die durch nichts aufzuwiegen sind.

Ich benötige nun eine kleine Hilfestellung wie es weitergehen soll. Natürlich begebe ich mich auch in Behandlung, dafür habe ich schon einen Arzttermin. Anders könnte ich nichtmal irgendwie weiterleben.

Zur Auswahl stehen eine Ausbildung zum Fachinformatiker oder ein Studium einer Informatikfachrichtung an einer Fachhochschule.
Wie unterscheidet sich eine klassische Fachinformatiker Ausbildung zu einem Informatik Studium einer Fachhochschule..

1) vom Inhalt des Stoffs?
2) vom Umfang des Stoffs?

Mir ist klar dass ein Bachelor ungefähr genau so lange dauert wie eine Ausbildung (3 Jahre) und mir ist bewusst dass ein Studium bessere Zukunftschancen bietet, aber auch lediglich deswegen weil Arbeitgeber oft überzogene Qualifikationen voraussetzen.

Ist es von gravierendem Nachteil zuerst eine Ausbildung zu machen und danach ein Fachhochschulstudium dranzuhängen oder wäre das eine verschenkte Ausbildung, da man in der Fachhochschule dasselbe macht? Inwieweit lassen sich Sachen der Ausbildung auf ein Fachhochschulstudium anrechnen? Eine Anrechnung der Uni Leistungen an ein Fachhochschulstudium sind laut Aussagen eines Mitstudenten wohl nicht möglich.

Es ist unklar ob mein Vater mich bei einem erneuten Studium (ich bin 27) unterstützen kann oder wird, allerdings würde er sich mich in seinem Betrieb ausbilden lassen. Wäre er jetzt erreichbar und nicht im Urlaub, könnte ich ihn fragen und die Entscheidung wäre vielleicht etwas einfacher.

Da ich momentan nicht wirklich über einen klaren Kopf verfüge um das zu entscheiden, suche ich hier etwas Entscheidungshilfe.

Ich weiss genau wie du dich fühlst, habe exat das selbe durch gemacht.

Habe auch nach einer sehr langen studienzeit, das studium hingeschmissen.

Habe mit medizin angefangen, war nicht mein wunsch studium, aber eltern haben es sich gewünscht, und ohne gross nach zudenken habe ich es auch dann gemacht, ohne zuwissen, das es wohl der grösste fehler meines lebens war :(

Am anfang lief alles auch wunderbar, alle prüfungen bestanden, und das teils auch sehr gut. Habe gelernt wie ein blöder, ging nachher sogar tierisch auf die psyche und körper ( schlaflosigkeit, magengeschwür usw.) Irgendwann kam dann der anatomie kurs, leichen aufschneiden. Der kurs war in drei teile aufgeteilt, habe den ersten teil ohne probleme geschafft, dann habe ich aber unglücklicherweise mit meiner gruppe ( 8 studenten) den beschissenstens prüfer überhaupt bekommen, durchfallquote 95%. Bin dann leider auch durchgefallen, damit war der komplette kurs für mich gelaufen, und ich musste 1 jahr warten, weil der kurs nur einmal im jahr stattfinden. Ok habe ich mir gedacht, dann verliere ich halt 1 jahr, nicht so dramatisch.

Nach 1 jahr war dann die anmeldung und ich musste mit entsetzen feststellen, das die verantwortlichen sich überlegt hatten, das die wiederholer aus dem letzen jahr ( und oh welch wunder, das war genau die 7 aus meinem letzen kurs) diesen prüfer bekommen, der uns schon letztes jahr das genick gebrochen hat.

Ein paar aus meiner gruppen haben sofort ihre anmeldung storniert, ich bin aber standhaft geblieben und wollte es nochmal versuchen. Tja wieder durch gefallen. Und wieder 1 jahr verloren. Bafög gabs dann auch nicht mehr, weil ich diesen schein nicht nachweisen konnte.

Jetzt musste ich mir auch eine arbeit suchen um mich zufinanzieren, von eltern gabs keine hilfe, vater normaler fliessbandarbeiter, mutter hausfrau.

Bin dann ins studentenwohnheim gezogen ( was der zweit grösstfehler meines lebens war :( ).

Meine motivation war schon eh am tiefpunkt angelangt, alle meine kumpels haben schon ihr physikum abgelegt und ich war noch immer soweit davon entfernt. Deshalb war es auch irgendwann eine belastung für mich ans uniklinikum zugehen, man sieht wie alle mit denen man angefangen hat mit kittel rumlaufen und über ihre doktorarbeit reden usw.

Ich litt an schlaflosigkeit,antriebslosigkeit und vermutlich sogar depression. Das war ein verfluchterkreis aus dem es kein entkommen gab. Zum glück aber hatte ich damals ein sehr guten freund, der mir später sehr geholfen, auch hat mich meine jetztige frau sehr unterstützt.

Nach 4 jahren haben ich dann endlich den kurs irgendwie geschafft, aber meine motivation war am absoluten tiefpunkt, und ob das nicht schlimm genug war, jetzt haben die auch noch die studienordnung geändert. Ausgerechnet an meiner uni haben sie für medizin den modelstudiengang eingeführt, aber da ich noch regelstudiengang war langezeit unklar wie das weiter geht. Das studiensekretariat konnte uns nicht sagen wie es weiter geht und hat uns immer hingehalten, und irgendwann wurde es mir dann zu dämlich.

Mein bester kumpel und meine frau haben mich dann dazu bewegt alles hinzuschmeissen und komplett neuzufangen. Alles hinter mir zulassen. Was ich dann auch getan habe, aber meine grösste befürchtung war, wie ich es meinen eltern klar machen soll. Auch wenn mein vater enttäuscht war, er hatte vollstes verständnis für mich, und hat mich auch unterstützt.

Ungelogen, du wirst es nicht glauben, aber an dem tag wo ich mich exmatrikuliert habe konnte ich wieder schlafen und ich habe mich gefühlt als wären tonnen von steinen von meinem körper abgefallen. Es ging mir so gut wie seit jahren nicht mehr.

Habe mich dann für biomedizintechnik eingeschrieben (FH), bin jetzt auch in der regelstudienzeit fast fertig, muss nur noch meine bachelorarbeit schreiben, und im september 3 klausuren. Muss sagen das biomedizintechnik teils schwerer war als medizin, hier musste man zusammenhänge auch verstehen und nicht nur blöde auswendig lernen ;D

Klar denke ich immer wieder an die verlorene zeit, und bereue einiges, aber ich kann nichts mehr ändern, so ist das leben halt. Auch kann ich all meine erfahrungen irgendwann an meine kinder weitergeben, damit sie es richtig machen.

Also glaub mir, das hat keinen sinn sich durch zuquälen und etwas zumachen das einem nur probleme bereitet, schliess das alte buch und fang an neues an, und du wirst sehen, dir wird es besser gehen. Aber informier dich woher gut und falls du ein neues studium anfangen möchtest, schau inweit du dir deine alten scheine anrechnen kannst, wenn du von der uni auf die Fh wechselst sind die von der FH meist sehr kulant und rechnen vieles an. Ich persönlich kann dir die Fh nur empfehlen, viel besser. Man hat ein besseres verhältnis zu den profs und den studenten untereinander. Aber eine ausbildung wär auch nicht verkehrt.

JEtzt im nachhinein wär meine traumkonstellation eine schreiner- oder tischlerlehre und dann anschliessend ein produktdesign studium, aber dafür war es leider zuspät :(

noid
2011-08-09, 12:40:39
ich finde die Unterstützung durch seinen Vater verbesserungswürdig, ihm jetzt schon klar zu sagen das er ihn nicht übernehmen kann... er wird dort doch etwas produktiv tun, oder?

Naja, immerhin gibt er ihm eine Ausbildung

Diese Chance würde ich nicht nutzen - haferflockens Vater ist keine Person, die ihn aufbaut und Halt gibt.
Siehe Kommentar mit "Biss". Was soll der Scheiss?

@haferflocken, du hast unser Mitgefühl - aber rückblickend betrachtet musste es doch so enden? Schau dir deine alten Threads mal an. Die 14 Semester hättest du durchaus früher abwürgen können. ;(

Kosh
2011-08-09, 12:46:10
Hört sich nach zukünftigen H4ler an. Sorry,so liest sich das für mich.

Aber du darfst mich natürlich absolut Lügen strafen.

Watson007
2011-08-09, 12:58:35
Diese Chance würde ich nicht nutzen - haferflockens Vater ist keine Person, die ihn aufbaut und Halt gibt.
Siehe Kommentar mit "Biss". Was soll der Scheiss?

@haferflocken, du hast unser Mitgefühl - aber rückblickend betrachtet musste es doch so enden? Schau dir deine alten Threads mal an. Die 14 Semester hättest du durchaus früher abwürgen können. ;(

würde ich auch sagen. Eine Ausbildung ist nicht schwer - die schaffst du auch woanders. Und wenn du es woanders schaffst steigert das auch dein Selbstbewusstsein.

Kein Vergleich mit der Schwierigkeit eines Uni-Studiums ;)

haferflocken
2011-08-09, 13:18:09
Hört sich nach zukünftigen H4ler an. Sorry,so liest sich das für mich.

Aber du darfst mich natürlich absolut Lügen strafen.

Nö, wenn sich das so anhört für dich kann ich doch nicht wissen ob das ne Lüge ist, ich denke du wirst dir selbst gegenüber ehrlich sein. Aber solche Kommentare kann man sich auch sparen, auch wenn du das recht hast sie zu äußern.

Zur WoW Sucht.. ich spiel kein WoW mehr, hab 3-4 mal mit dem Spiel aufgehört und wieder angefangen, innerhalb von 6 Jahren. Is mir klar dass ich auch ne Suchttherapie brauche, aber hauptsächlich wegen der Esssucht.

edit: habe meinem Vater geschrieben dass ich nicht in seinem Betrieb ne Ausbildung machen will. Wenigstens einmal im Leben muss ich doch was richtig machen. Ob ich das schaffe kA. So muss mich mal endlich an Bewerbungen machen, noch weiss ich nicht wie. Sachen wir Teamfähigkeiten, Softskills usw kann ich schonmal gar nicht einbringen, da ich bisher nur Einzelgänger war (aber ich werde erwähnen dass ich mich freue mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, denn das tu ich eigentlich wirklich, denn es ist ein neuer Lebensabschnitt). Ich kann meine Ziele, meine Interessen und meine Englisch und Computerkenntnisse zum Ausdruck bringen, auch Studienerfahrungen. Ob das reicht..^^ Mal sehn, ich glaub das wird schon^^.

Ich habe übrigens noch keine Antwort auf meine Frage erhalten, ob es möglich wäre von dem Ausbildungsplatz meines Vaters dann in einen anderen Ausbildungsplatz zu wechseln.

Hellstaff
2011-08-09, 13:41:53
Bin in einer ähnlichen Situation wie der TS: Langes Studium der Technischen Physik (20 Semester - Bachelor im fortgeschrittenen Master) wegen diverser Probleme (Familie, persönliche)

Ich habe eigentlich viel nebenbei gemacht (knapp 100 Bücher aus Philosophie, Psychologie und Neurowissenschaften gelesen - dachte, dass eine gute Selbst/Fremdkenntnis nicht schaden kann), Praktika gemacht, außeruniversitär sehr engagiert, guter Notenschnitt (1.x).

Ich glaube schon, dass ich mich trotzdem einem Personaler gut verkaufen könnte, aber ich habe oft das Gefühl, dass ich es nicht schaffe und möchte alles hinschmeißen. Das macht mir am meisten Sorgen und es geht auch viel Zeit für solche Gedanken dafür drauf.

fdk
2011-08-09, 13:46:20
Komm wieder auf den Damm (Medikamente+Therapie nachdem du eingestellt bist.)
Mit Abi und bestandenen Inhalten aus dem Studium kannst du die Ausbildung auch in 1 bzw 1 1/2 Jahren machen (Wenn der Betrieb mitspielt und du der IHK klarmachen kannst das du die Inhalte beherschst). Allerdings solltest du eben auch in der Lage sein jeden Tag von 8-18 Uhr Leistung zu bringen - siehe oben Therapie/Medikamente (und in deinem Fall wohl auch ein Sportprogramm). Übrigens kostet Fragen nichts. Zu Stolz für einen Besuch beim Berater beim Arbeitsamt oder für nen Anruf bei der IHK solltest halt nicht sein. Wenn du wirklich nichts rechtzeitig findest gibt es auch die Option auf ein Praktikum mit Berufsschulbesuch was später ebenfalls auf die Ausbildungszeit angerechnet werden kann.

Stofflich ist der Inhalt der FIAE Ausbildung nicht Wild. BWL / REWE-Mäßig läuft das auf BK-Niveau bzw. Jahrgangsstufe 1/2 vom Wirtschaftsgymnasium. Nicht Umsonst lässt sich das Abi auf die Ausbildungszeit anrechnen.

haferflocken
2011-08-09, 13:59:36
Komm wieder auf den Damm (Medikamente+Therapie nachdem du eingestellt bist.)
Mit Abi und bestandenen Inhalten aus dem Studium kannst du die Ausbildung auch in 1 bzw 1 1/2 Jahren machen (Wenn der Betrieb mitspielt und du der IHK klarmachen kannst das du die Inhalte beherschst). Allerdings solltest du eben auch in der Lage sein jeden Tag von 8-18 Uhr Leistung zu bringen - siehe oben Therapie/Medikamente (und in deinem Fall wohl auch ein Sportprogramm). Übrigens kostet Fragen nichts. Zu Stolz für einen Besuch beim Berater beim Arbeitsamt oder für nen Anruf bei der IHK solltest halt nicht sein. Wenn du wirklich nichts rechtzeitig findest gibt es auch die Option auf ein Praktikum mit Berufsschulbesuch was später ebenfalls auf die Ausbildungszeit angerechnet werden kann.

Stofflich ist der Inhalt der FIAE Ausbildung nicht Wild. BWL / REWE-Mäßig läuft das auf BK-Niveau bzw. Jahrgangsstufe 1/2 vom Wirtschaftsgymnasium. Nicht Umsonst lässt sich das Abi auf die Ausbildungszeit anrechnen.

Mit den Inhalten aus dem Studium ist es so eine Sache. Gelernt habe ich sie schon irgendwie, aber beherrschen ist etwas anderes. 7 Jahre sind eine Lange Zeit und die Prüfungen habe ich auch gerade nur so bestanden, allerdings nicht weil sie schwer gewesen wären. Mich schnell wieder einlernen geht sicherlich. Zuhause habe ich auch die Zeit alles andere als mit praktischem Computerwissen verbracht, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, etwas in diese Richtung zu tun. Ist eben nicht leicht wenn einem die Konzentration fehlt 5 Minuten sich mal auf eine Sache zu konzentrieren.

Hellstaff
2011-08-09, 14:04:26
@ TS: gibt es bei dir das Bachelor/Master System? Wenn ja, dann hättest du mit einem Bachelor zumindest etwas in der Hand.

LG und alles Gute,

Hellstaff

haferflocken
2011-08-09, 14:11:31
Ja gibt es allerdings studiere ich noch nach einer Diplomprüfungsordnung. Und ich glaube nicht dass man ein Vordiplom, welches ich gerade so fast habe, in ein Bachelor ohne viel Zusatzarbeit umwandeln kann ;) Ausbildung ist besser, da komm ich Zwangsweise unter Menschen und ich glaube das wird ein ganz neuer Lebensabschnitt, natürlich mit Therapie und Medikamente, kann ich mir das schon vorstellen.

haferflocken
2011-08-09, 14:16:45
Oje, wenn ich sowas schon in einer Stellenausschreibung sehe:

- Teamfähigkeit
- Kontaktfreude
- Schnelle Auffassungsgabe
- Lust an der Klärung komplexer Sachverhalte
- Eigeninitiative
- Selbstverantwortung

Scheiss Depression und Vereinsamung die alles zunichte macht. Ja eigentlich könnte ich diese Fähigkeiten entwickeln. Aber der Arbeitgeber will ja dass sie sofort vorhanden sind. Der Termin beim Psychiater kann nicht schnell genug kommen... Verdammt ich will doch. Meint ihr ich soll einfach schreiben dass ich diese Fähigkeiten habe? Bis zum Bewerbungsgespräch wirds schon noch etwas hin sein.

Mr.Freemind
2011-08-09, 14:18:43
Nein das wirst du mit Sicherheit nicht können (dein Vordiplom in einen Bachelor umwandeln :-)) Allerdings kannst du dir Scheine anrechnen lassen.

Bei mir damals war der Bachelor quasi 1:1 der Diplomstudiengang (nur Physik wurde gestrichen), also durften die Bachelors quasi das ganze Zeugs in einer Regelstudienzeit von 6 Semestern machen, wo ich noch 8 Semester Zeit hatte :freak:

Ich würde nicht tauschen wollen, ich kenne einige die den Bachelor gemacht haben und joa da gings richtig rund im Gegensatz zu meinem Diplomstudiengang.

Gohan
2011-08-09, 14:47:19
Ich habe übrigens noch keine Antwort auf meine Frage erhalten, ob es möglich wäre von dem Ausbildungsplatz meines Vaters dann in einen anderen Ausbildungsplatz zu wechseln.

Ist möglich, du musst der IHK aber verdammt gute Gründe dafür vorlegen. Das ist denn Aufwand und Stress imho nicht Wert.

Warum willst du eigentlich FISI machen? Die Ausbildung kann je nach Betrieb die reinste Hölle sein, weil du nicht nur absolut stumpfsinnige Arbeiten wie Desktop-Support und Kabel verlegen verrichten musst. Nicht gerade Ideal um das Selbstwertgefühl aufzubessern.

Ich denke nach 14 Semestern solltest du in der Lage sein halbwegs anständig zu Programmieren.

Wobei sich mir die Frage stellt, macht dir das Programmieren überhaupt Spaß? Entwickelst du selber was in deiner Freizeit? Oder hat dir das Studium den Spaß daran verdorben?

Wenn ja, lautet die nächste Frage, was du gerne entwickelst. Und dementsprechend solltest du dich dann bei Betrieben bewerben, die in diese Richtung arbeiten (Web, Desktop etc.)

Bei deiner Vorbildung sollte es auch kein Problem sein, die Ausbildung auf 2 Jahre zu verkürzen. Kenne Leute, die haben "nur" 5 Semester studiert und auf 2 Jahr verkürzt oder 2 und um ein halbes (me).

PatkIllA
2011-08-09, 14:54:48
Ich denke nach 14 Semestern solltest du in der Lage sein halbwegs anständig zu Programmieren.Programmieren ist bei einem Uni-Informatikstudium eher Nebensache und man kommt auch mit Kenntnissen durch, womit man nicht mal ein Minitool aufziehen könnte durch.

Gohan
2011-08-09, 14:59:38
Programmieren ist bei einem Uni-Informatikstudium eher Nebensache und man kommt auch mit Kenntnissen durch, womit man nicht mal ein Minitool aufziehen könnte durch.

Also ich meine damit jetzt eher, das er die Grundlagen der Objektorientierung beherrscht, Pattern kennt, weiß was funktionale Programmiersprachen sind etc.

Oder ist das an Unis auch ein Fremdwort? (Wenn ja, bin ich froh abgebrochen zu haben :D)

PatkIllA
2011-08-09, 15:01:41
Von beherrschen ist man auf jeden Fall sehr weit weg, wenn man nur das macht, was man muss.

haferflocken
2011-08-09, 15:03:41
Ist möglich, du musst der IHK aber verdammt gute Gründe dafür vorlegen. Das ist denn Aufwand und Stress imho nicht Wert.

Sorry mir fehlt gerade der Blick für alles, ich sollte mich echt mit der IHK zusammensetzen und was erarbeiten, bevor ich noch weiter schreibe und mit denen was vereinbaren, oder sind das Unmenschen? Es sieht also danach aus dass ich mich vielleicht einige Monat versuchen kann zu bewerben, und wenn die Zeit zu knapp wird, doch noch im letzten Moment bei meinem Vater anfange, ja? Das kanns ja wohl nicht sein.

Warum willst du eigentlich FISI machen? Die Ausbildung kann je nach Betrieb die reinste Hölle sein, weil du nicht nur absolut stumpfsinnige Arbeiten wie Desktop-Support und Kabel verlegen verrichten musst. Nicht gerade Ideal um das Selbstwertgefühl aufzubessern.

FISI will ich machen weil es sich abwechselungsreicher anhört als 10 Stunden pro Tag nur am Computer zu sitzen und zu programmieren. "Das Feld hört sich weiter an".

Ich denke nach 14 Semestern solltest du in der Lage sein halbwegs anständig zu Programmieren.
Wobei sich mir die Frage stellt, macht dir das Programmieren überhaupt Spaß? Entwickelst du selber was in deiner Freizeit? Oder hat dir das Studium den Spaß daran verdorben?
Wenn ja, lautet die nächste Frage, was du gerne entwickelst. Und dementsprechend solltest du dich dann bei Betrieben bewerben, die in diese Richtung arbeiten (Web, Desktop etc.)



Ich sag ganz ehrlich durch die Depression habe ich auf nichts Lust, auf nichts Bock, das ist aber der Krankheit geschuldet.
Ich weiss in etwa wie man programmiert, habe aber nie zu Stande gebracht das zuhause durchzuziehen. Immer wieder habe ich auf eigene Faust versucht Lust am Programmieren zu finden. Überhaupt versucht an irgendetwas Lust zu finden. Ehrlich gesagt weiss ich überhaupt nicht was mich interessiert zur Zeit. Das ist das katastrophale und fatale. Ich kann nur hoffen dass sich das mit der Therapie bessert. Hat überhaupt irgendjemand von euch Ahnung von Depressionen? Ich hab das jetzt schon zig mal erwähnt, dass der Blick auf Dinge für mich vernebelt ist. Es läuft alles auf den Termin beim Arzt hinaus.

Sean E. Sean
2011-08-09, 15:13:21
Du redest so selbstverständlich von deinen Depressionen und sprichst ihnen die Schuld an allem zu...kann es irgendwie sein, dass du dir diese nur einredest um deine Versäumnisse/Faulheit/whatever zu rechtfertigen?
Das soll jetzt bitte nicht als böser Kommentar verstanden werden, mir kommt das Ganze nur etwas seltsam vor. Ich kenne 3 mittelschwer depressive Menschen und die sind sich ihrer Krankheit nicht mal annähernd so bewusst wie du. Dagegen kenne ich viele Menschen, die ihr Verhalten und Tun gerne mal schnell mit einer depressiven Phase begründen, ohne auch nur ein kleines bischen depressiv zu sein...quasi Depression als Modeerscheinung bzw. Standard-Alibi.

haferflocken
2011-08-09, 15:24:45
Du redest so selbstverständlich von deinen Depressionen und sprichst ihnen die Schuld an allem zu...kann es irgendwie sein, dass du dir diese nur einredest um deine Versäumnisse/Faulheit/whatever zu rechtfertigen?
Das soll jetzt bitte nicht als böser Kommentar verstanden werden, mir kommt das Ganze nur etwas seltsam vor.

hey weisst du wie man klarer im Kopf wird? Nein, ich stell mich nicht faul. Sorry ist mir dumm zu sowas Stellung zu nehmen. Dieses scheiss Grübeln etc etc werd ich nicht los.

Ich finde ich habe sehr viele Vorschritte gemacht, ich WEISS aber nicht ob Fachinformatiker das richtige für mich ist. Es kann sein, dass ich mehr Spaß als Verkäufer im Supermarkt habe, weil ich dann plötzlich darin aufgehe. Ich weiss es nur nicht, weil ich es noch nie gemacht habe.

Weisst du was in meinem Kopf vorgeht? Natürlich kommt dir das komisch vor, würde es mir auch. Das ist vollkommen normal.

Kennst du das wenn man Leute anschreien will, weil man will dass sie einen verstehen, es aber nicht geht, weil es das Gegenteil bewirken würde? Beim Schreiben rauf ich mir oft die Haare weil ich keine Worte finde, weil es keine Worte gibt.

seneca
2011-08-09, 15:26:24
Zur Depression:

Nimm den Termin beim Arzt wahr so schnell es geht und erzähl dem das, was du uns und deinem Vater erzählt hast.
Der sollte dir daraufhin umgehend eine Überweisung zu einer passenden Psychiatrischen Einrichtung ausstellen, evtl. wird er sogar gleich einen Termin da organisieren.
Dem Arzt dort dann das ganze nochmal erzählen und du dürftest ~4-8 Wochen später einen Therapieplatz haben.

Las dich während der Wartezeiten von deinem Hausarzt, später von der Klinik krankschreiben und gibt das bei der Uni an, damit deine Studienzeit nicht weiterläuft. Wieviele Semester du krankheitsbedingt pausieren kannst, kann dir die Uni sagen.

Ganz wichtig:
triff *jetzt* keine wichtigen Entscheidungen außer der, eine Therapie zu machen.
Stell den Rest deines Lebens auf Pause.

Was du nach der Therapie machen willst, kannst du gegen deren Ende viel besser entscheiden. Du bist dann nicht mehr in den negativen, depressiven "ich kann nix, bin nix, alles geht schief" Gedanken gefangen. Du wirst die Welt auch wieder wacher und klarer erleben können.

Gohan
2011-08-09, 15:43:09
Sorry mir fehlt gerade der Blick für alles, ich sollte mich echt mit der IHK zusammensetzen und was erarbeiten, bevor ich noch weiter schreibe und mit denen was vereinbaren, oder sind das Unmenschen? Es sieht also danach aus dass ich mich vielleicht einige Monat versuchen kann zu bewerben, und wenn die Zeit zu knapp wird, doch noch im letzten Moment bei meinem Vater anfange, ja? Das kanns ja wohl nicht sein.

FISI will ich machen weil es sich abwechselungsreicher anhört als 10 Stunden pro Tag nur am Computer zu sitzen und zu programmieren. "Das Feld hört sich weiter an".

Es gibt halt gewisse Regeln bei der IHK, die eingehalten werden müssen. Einfach so den Ausbildungsbetrieb zu wechseln geht nicht, aber das bespricht man mit der Zuständigen IHK am besten selbst. Das sind keine Unmenschen, aber die Ausbildung muss halt einem gewissen "Pfad" folgen.

Und beim Wechsel eines Betriebes besteht halt immer die Gefahr in den Augen der IHK, das die Ausbildung darunter leiden kann. Du bist plötzlich in einem anderen Umfeld, musst erst mit den Arbeitsläufen im neuen Betrieb bekannt gemacht werden usw.

FISI als auch FIAE können langweilig werden, das hängt immer vom Betrieb ab, was dieser mit dir vorhat. Ich habe das Glück in einem kleinen Betrieb gesessen zu haben und wurde immer in aktuelle Projekte mit eingebunden, konnte meine eigenen Ideen mit in die Entwicklung einbringen und umsetzen. Da war jedes Projekt äußerst spannend und hat immer neue Anforderungen mit sich gebracht.

Von vielen (nicht allen) FISIs hör ich eben, das diese quasi nur auf Abruf im Büro sitzen und sollte irgendwo ein PC nicht laufen oder was nicht funktionieren, muss es wieder repariert werden. Hier mal das Image von Linux einspielen, da eine Festplatte formatieren.

Ich will FISIs nicht schlecht reden, aber das Risiko als FISI in einem Betrieb zu landen, wo du als billiger Support Esel eingesetzt wirst, ist höher als bei den Anwendungsentwicklern.

haferflocken
2011-08-09, 16:05:23
So damit man mal sieht dass ich nicht nur faul chille möchte ich mal sagen dass ich grad wieder träunen geheult hab im Bett. Das wird immer häufiger dieser Ausdruck der Verzweifelung. Natürlich denk ich mir das nur aus, ist klar. Nur um mal den ganzen Besserwissern hier die hier mitlesen und teilweise schreiben (1-2 Leute) dass die das nicht verstehen. Zumindest kann ich stolz sein dass ich das in meinem Leben überwunden habe wenn das alles vorbei sein sollte. Kann nicht jeder von sich behaupten.

Es ist mir mittlerweile egal dass ich sowas schreibe. Die Gesellschaft muss sich ändern und das musste raus.

Mr.Freemind
2011-08-09, 17:31:25
Wieso muss sich die Gesellschaft ändern? Ich hab ja Verständnis für dich aber nun jetzt die Gesellschaft dafür zur Verantwortung zu ziehen ist imho viel zu einfach.

Kopf hoch und Blick straight nach vorne, dann läuft das auch wieder.

Baalzamon
2011-08-09, 17:36:45
Wieso muss sich die Gesellschaft ändern? Ich hab ja Verständnis für dich aber nun jetzt die Gesellschaft dafür zur Verantwortung zu ziehen ist imho viel zu einfach.

Kopf hoch und Blick straight nach vorne, dann läuft das auch wieder.
Offensichtlich hattest du noch nie Depressionen und dich auch noch nie mit dem Thema ernsthaft auseinander gesetzt, sonst würdest du dir so Sprüche sparen. ;(

"Kopf hoch", "Ist doch nicht so schlimm", "Sieh doch mal die positive Seite", "Reiss dich mal zusammen" ist in so einer Situation nicht hilfreich.

Mr.Freemind
2011-08-09, 17:41:46
Ach das kannst du beurteilen, in welchen Phasen ich schon war? :freak:

Mir ging es darum, dass ich nicht nachvollziehen kann warum jetzt alle anderen Schuld sein sollen?

Und sorry, es gibt nichts schlimmeres als im Kollektiv im Selbstmitleid zu versinken, irgendwann muss man halt weitermachen und glaub mir ich war schon oft in sau beschissenen Situationen (die möchtest du mit Sicherheit nicht erleben) aber es muss halt weitergehen! Was ist denn die Alternative? Jahrelang den verlorenen Chancen nachweinen? Sicherlich nicht!

Baalzamon
2011-08-09, 17:47:17
Ach das kannst du beurteilen, in welchen Phasen ich schon war? :freak:

Mir ging es darum, dass ich nicht nachvollziehen kann warum jetzt alle anderen Schuld sein sollen?

Und sorry, es gibt nichts schlimmeres als im Kollektiv im Selbstmitleid zu versinken, irgendwann muss man halt weitermachen und glaub mir ich war schon oft in sau beschissenen Situationen (die möchtest du mit Sicherheit nicht erleben) aber es muss halt weitergehen! Was ist denn die Alternative? Jahrelang den verlorenen Chancen nachweinen? Sicherlich nicht!
Ganz sicher weiss ich nichts darüber in welchen Phasen du schon warst und was du durchgemacht hast.

Ich weiss aber das man einem depressiven Menschen mit solchen Floskeln keinen Gefallen tut. Wenn du schonmal mit ernsthaft mit Menschen in so einer Lage zu tun gehabt hättest wüsstest du das auch.

Mr.Freemind
2011-08-09, 17:53:36
Das es weitergehen muss ist eine Floskel? Nunja sei es drum, ich wünsche dem Threadstarter alles gute und hoffe das er sich fängt. Den ersten Schritt hat er ja schon geschafft.

Dant3
2011-08-09, 19:14:20
Menschen sind unterschiedlich, manche werden mit solchen dingen besser fertig als andere. Die einen blicken relativ zügig nach vorne während die anderen erst einmal nur zurueck sehen und verarbeiten muessen was dort abging.

Die behauptung das sich jemand seine depressionen einreden will, weil er offen damit umgeht ist auch ziemlicher schwachfug. Ja, die meisten leute die darunter leiden reden sicher nicht so beilaeufig darueber und viele werden auch erst recht nicht realisieren das eine depression vorliegt. Allerdings gibt es einige, wohl gemerkt sehr wenige, die sich ihrer situation voellig bewußt sind und es offen aussprechen koennen.
Haferflocke macht auf mich schon den eindruck, das er zu diesen personen gehoert.

Baalzamon
2011-08-09, 19:16:39
Das es weitergehen muss ist eine Floskel?

Nein, aber
Kopf hoch und Blick straight nach vorne, dann läuft das auch wieder.
ist eine.

Nunja sei es drum, ich wünsche dem Threadstarter alles gute und hoffe das er sich fängt. Den ersten Schritt hat er ja schon geschafft.
Richtig. So sehe ich das auch. :)

Mister-X
2011-08-09, 19:40:34
Oje, wenn ich sowas schon in einer Stellenausschreibung sehe:

- Teamfähigkeit
- Kontaktfreude
- Schnelle Auffassungsgabe
- Lust an der Klärung komplexer Sachverhalte
- Eigeninitiative
- Selbstverantwortung

Scheiss Depression und Vereinsamung die alles zunichte macht. Ja eigentlich könnte ich diese Fähigkeiten entwickeln. Aber der Arbeitgeber will ja dass sie sofort vorhanden sind. Der Termin beim Psychiater kann nicht schnell genug kommen... Verdammt ich will doch. Meint ihr ich soll einfach schreiben dass ich diese Fähigkeiten habe? Bis zum Bewerbungsgespräch wirds schon noch etwas hin sein.

Lass dich nicht wegen solcher Softskills aufhalten, ohnehin kann man, gerade wenn man erst eine Ausbildung anfängt, nicht wirklich nachweisen, dass man diese besitzt. Komm nicht auf die Idee, in der Bewerbung so plumpe Sätze zu schreiben wie:
"Ich bin teamfähig und kontaktfreudig [...]"
nur um auf Teufel komm raus diese Anforderungen zu erfüllen. Solche Behauptungen, die 1:1 die Anforderungen abarbeiten, sind wertlos, wenn man sie nicht nachweisen kann. Wenn du in deinem bisherigen Berufsleben irgendwelche Erfahrungen sammeln konntest, wo du solche Fähigkeiten eingesetzt und/oder verbessert hast, kannst du das einbringen. Wenn nicht, lass es komplett sein.

Mach dir aber nicht zu viele Gedanken, Unternehmer haben im Moment mit unbesetzten Ausbildungsplätzen zu kämpfen, sodass ein einwandfreier Lebenslauf nicht überall vorausgesetzt wird. Wenn du die eine oder andere Absage erhältst, ist das auch kein Beinbruch, Bewerbungen kosten schließlich (sofern online) nur Zeit und ein Vorstellungsgespräch bietet auch gute Erfahrungen.

Mylene
2011-08-09, 20:55:12
@haferflocken: Ich empfehle dir, dich zusätzlich an einen sozialpsychiatrischen Dienst zu wenden. Dort wird Menschen in Krisensituationen praktische Hilfe geboten, z.B. Unterstützung bei Behördengängen, Einholung von Informationen, wie man auch seine finanzielle Situation meistern kann, und vieles mehr. Grob gesagt bei allem, wo ein Therapeut nicht (mehr) unterstützen kann.

Colin MacLaren
2011-08-09, 21:18:32
Junge, krieg Dich mal ein.

Ich hatte statt WoW eine Everquest2-Sucht, hab anderthalb Jahre lang nichts anderes gemacht als dieses Spiel, die /played Zeit auf meinen Chars hat zusammen mehr als ein halbes Jahr betragen.

Nach 14 Semestern hatte ich vom Hauptstudium noch kein Seminar fertig, wohnte bei Mutti, war Jungfrau, pleite usw. Dazwischen einfach jahrelang nichts gemacht und war innerlich total kaputt, dass ich nichts auf die Reihe bekommen hatte.

Dann hab ich mich halt mal aufgrafft, Jobs gesucht wie blöde, bis ich was ordentliches hatte, Frauen angegraben wie blöde bis ich endlich mal was gefickt hatte, mir eine Wohnung gesucht, alle Profs angebettelt mit rührseeliger Geschichte mir Seminararbeiten abzunehmen und an jedem verdammten freien Tag, und wenn ich mich nur nach rumprokastinieren bis Abends um 10 zu zwei Stunden bis Mitternacht aufraffen konnte, jeden verdammten Tag ein kleines bißchen an meinen fehlenden Scheinen gearbeitet.

Dazwischen gab es noch paar mal auf die Fresse, so meinte das Prüfungsamt einen Tag vor der Prüfung es würden noch Scheine aus dem Grundstudium fehlen, wir lassen das mal mit der Prüfung morgen und setzen uns noch ein Semester mit den Ersties rein. Dann kam noch eine Lungenentzündung dazu, mit blutigem Auswurf und zwei Krankenhausaufenthalten.

Und heute? Ich bin scheinfrei, 5 von 6 Examensprüfungen sind durch, Schnitt bisher 1,3.

Drei Monate hab ich mal richtig gekämpft, der Rest war eigentlich recht chillig, nur halt jeden Tag ein bißchen machen. Das kannst Du auch. Klingt für mich eher, als wolltest Du Dich hinter Ausflüchten verstecken. Fang einfach mal an und betrachte nicht den ganzen Berg Arbeit. Man nimmt schneller Momentum auf, als man denkt.

Im Notfall wechsel halt in den Bachelor. Wenn Du das Vordiplom hast, sollte doch schon 80% des Bachelors fertig sein?

haferflocken
2011-08-11, 22:06:50
Kann mir jemand kurz auf den rechten Weg weisen wo ich Ansprechpartner der IHK für mich finde? Danke.

resistansen
2011-08-12, 04:32:04
Junge, krieg Dich mal ein.

Ich hatte statt WoW eine Everquest2-Sucht, hab anderthalb Jahre lang nichts anderes gemacht als dieses Spiel, die /played Zeit auf meinen Chars hat zusammen mehr als ein halbes Jahr betragen.

Nach 14 Semestern hatte ich vom Hauptstudium noch kein Seminar fertig, wohnte bei Mutti, war Jungfrau, pleite usw. Dazwischen einfach jahrelang nichts gemacht und war innerlich total kaputt, dass ich nichts auf die Reihe bekommen hatte.

Dann hab ich mich halt mal aufgrafft, Jobs gesucht wie blöde, bis ich was ordentliches hatte, Frauen angegraben wie blöde bis ich endlich mal was gefickt hatte, mir eine Wohnung gesucht, alle Profs angebettelt mit rührseeliger Geschichte mir Seminararbeiten abzunehmen und an jedem verdammten freien Tag, und wenn ich mich nur nach rumprokastinieren bis Abends um 10 zu zwei Stunden bis Mitternacht aufraffen konnte, jeden verdammten Tag ein kleines bißchen an meinen fehlenden Scheinen gearbeitet.

Dazwischen gab es noch paar mal auf die Fresse, so meinte das Prüfungsamt einen Tag vor der Prüfung es würden noch Scheine aus dem Grundstudium fehlen, wir lassen das mal mit der Prüfung morgen und setzen uns noch ein Semester mit den Ersties rein. Dann kam noch eine Lungenentzündung dazu, mit blutigem Auswurf und zwei Krankenhausaufenthalten.

Und heute? Ich bin scheinfrei, 5 von 6 Examensprüfungen sind durch, Schnitt bisher 1,3.

Drei Monate hab ich mal richtig gekämpft, der Rest war eigentlich recht chillig, nur halt jeden Tag ein bißchen machen. Das kannst Du auch. Klingt für mich eher, als wolltest Du Dich hinter Ausflüchten verstecken. Fang einfach mal an und betrachte nicht den ganzen Berg Arbeit. Man nimmt schneller Momentum auf, als man denkt.

Im Notfall wechsel halt in den Bachelor. Wenn Du das Vordiplom hast, sollte doch schon 80% des Bachelors fertig sein?

ich mag deinen beitrag irgendwie. mitten aus dem leben das kurz davor stand gegen die wand gefahren zu werden. ;)

haferflocken
2011-08-14, 22:07:14
Hallo ich hab ja morgen den Termin beim Psychiater und will dass sich umfassend um mich gekümmert wird, weil ich selbst nicht dazu in der Lage sehe. Ich würde mittlerweile stationäre Klinikaufenthalte dankend annehmen sofern diese notwendig sind, was hab ich zu verlieren? Auch sonst für sonstiges (Unterkunft etc.) brauche ich später Hilfe, da ich es einfach nicht schaffe alles selbst in die Wege zu leiten.

Dazu gedenke ich die Praxis von der Schweigepflicht entbinden, zuallererst gegenüber meinem Vater.

Dazu dachte ich vielleicht auch noch an Entbindung gegenüber:

- sozialpsychiatrischer Dienst
- Studentenwerk?? (wobei ich das eher ablehne)
- meine (NOCH) private Versicherung
- wen noch?

Ich finde es mittlerweile Nachteilhaft, wenn zuwenige Leute davon Bescheid wissen, da ich Angst habe dass dann nicht genug für mich getan werden kann. Was habe ich zu verlieren? Im ernst? Ich will nur dass die richtige Leute alle Infos bekommen.

Hoffe dass der Beitrag nicht lächerlich klingt.

BAGZZlash
2011-08-14, 22:14:57
Jetzt stell' Dir mal vor, Du gehst morgen da hin und der sagt Dir: "Sie sind kerngesund."
Was würdest Du dann tun?

haferflocken
2011-08-14, 22:19:06
Jetzt stell' Dir mal vor, Du gehst morgen da hin und der sagt Dir: "Sie sind kerngesund."
Was würdest Du dann tun?

Ich glaub grad nicht dass ich den Beitrag lese..ich bin gesund. Deswegen schmeiss ich als 3 Mal das Messer in die Spühle obwohl ich damit noch das Brot streichen muss. Deswegen grübel ich 15 Minuten darüber nach ob ich den 2 Euro Artikel im Internet bestellen soll oder den anderen 2 Euro Artikel obwohl es völlig egal ist. Deswegen bin ich gestern unruhig durch das Zimmer von A nach B und zurück gelaufen, sicher 20 mal, ohne irgendeinen Sinn. Deswegen sehe ich NICHTS positives im Leben (was nicht heisst das ich viel Positives sehe wenn ich drüber nachdenke, aber spontan ist nichts da). Deswegen kann ich mir selbst nach 2 maligem lesen eines Satzes den Inhalt mir nicht merken. Etc. Gehts dir noch gut zu behaupten ich bin gesund?
Ich habe bereits gesagt dass ich alles tue was ich kann. Mehr kann man vor mir nicht erwarten.
Kann man nicht sone dumme Frage wie von mir einfach beantworten?

edit: ich sag dir morgen ob ich gesund bin. Aber wieviel versteht man vom Gehirn wirklich? Weniger als 1%. Wahrscheinlich werden das Gehirn niemals nachbauen können. Zudem, Krankheit ist Definitionssache. Deine Aussage hat keine Allgemeingültigkeit. Was ist wenn mir ein Arzt vor 30 Jahren gesagt hätte ich wäre gesund? Wäre ich dann gesund? Was ist im Jahr 2041 wenn mir heute einer sagt ich bin gesund? Ich kann nur sagen krank ist wer sich krank fühlt. Das wäre am nähesten dran an einer allgemeingültigen Definition. Mir ist übrigens klar dass in einem Technik Forum nicht soviel Medizin Kompetenz sich findet, aber ich schreibe das aus Prinzip, weiul es mich ankotzt, sowas zu lesen und damit wehre ich mich mit allen Mitteln.

edit2: http://www.research-racing.de/enke09-1.htm

BAGZZlash
2011-08-14, 23:20:57
1.

Ich glaub grad nicht dass ich den Beitrag lese..ich bin gesund. Deswegen schmeiss ich als 3 Mal das Messer in die Spühle obwohl ich damit noch das Brot streichen muss. Deswegen grübel ich 15 Minuten darüber nach ob ich den 2 Euro Artikel im Internet bestellen soll oder den anderen 2 Euro Artikel obwohl es völlig egal ist. Deswegen bin ich gestern unruhig durch das Zimmer von A nach B und zurück gelaufen, sicher 20 mal, ohne irgendeinen Sinn. Deswegen sehe ich NICHTS positives im Leben (was nicht heisst das ich viel Positives sehe wenn ich drüber nachdenke, aber spontan ist nichts da). Deswegen kann ich mir selbst nach 2 maligem lesen eines Satzes den Inhalt mir nicht merken.

Geht vielen so. Liest sich wie die üblichen Wohlstandsprobleme eines typischen Mittzwanzigjährigen.

2.

Gehts dir noch gut zu behaupten ich bin gesund?

Habe ich gar nicht behauptet. Es war wirklich so gemeint, wie ich es gefragt habe: Stell Dir vor, er sagt es. Deiner Reaktion nach ist eines schon mal klar: Du könntest das nicht akzeptieren und auch nicht wahr haben. Denn all' Deine Entschuldigungen wären plötzlich ohne jede Grundlage.

Da Du tatsächlich denkst, Du seist krank, stell' Dir doch mal vor, Du seist es nicht. Wäre das nicht etwas zum Freuen? Das wär' doch toll. Oder?

haferflocken
2011-08-14, 23:24:47
1.

Geht vielen so. Liest sich wie die üblichen Wohlstandsprobleme eines typischen Mittzwanzigjährigen.



OK nehmen wir an diese ganzen Probleme sind normal. Wie schafft man es wieder klar denken zu können ohne zum Arzt zu gehen, aus purer Willenskraft, weil krank, wie ich behauptet habe, bin ich ich nicht? Bin auf die Antwort gespannt :)

BAGZZlash
2011-08-14, 23:31:40
Du behauptest, krank zu sein und forderst nun von mir einen argumentativen Beweis dafür, dass dies nicht der Fall ist? Klingt wie: "In Area 51 stehen UFOs! Beweis' mal, dass das nicht so ist".

Ich will mich auch mit Dir gar nicht darüber unterhalten, ob Du krank bist oder nicht. Nochmal: Ich habe noch nicht mal behauptet, Du seist nicht krank. Ich will Dich dazu bringen, über Deine Situation nachzudenken. Lass mal für einen Moment zu, dass die Möglichkeit besteht, dass der Arzt das morgen sagt. Sieh' es als Gedankenexperiment: Was wäre, wenn Deine Krankheit keine Krankheit wäre?

Fireblade
2011-08-14, 23:52:01
Ich will mich auch mit Dir gar nicht darüber unterhalten, ob Du krank bist oder nicht. Nochmal: Ich habe noch nicht mal behauptet, Du seist nicht krank. Ich will Dich dazu bringen, über Deine Situation nachzudenken.

Er hat schon über seine Situation nachgedacht und entschlossen, dass es das beste ist zum Arzt zu gehen. Also sollten wir jetzt auch dem Arzt den Rest überlasen.
Irgendwelche Gedankenspiele werden hier nicht weiterhelfen.

BAGZZlash
2011-08-15, 08:15:46
Irgendwelche Gedankenspiele werden hier nicht weiterhelfen.

Über etwas sprechen ist nie falsch.

@TS:
Das, was Du hier beschreibst, ist kein Krankheitsbild. Wenn Du das heute Deinem Arzt erzählst, wird der Dich auslachen.
Nein, das wird er natürlich nicht, er will ja auch Geld verdienen. Er wird sich denken: "Schön, mal wieder eins von diesen verwöhnten Kindern reicher Eltern". Also wird er Dir sagen: "Ganz typischer Fall. Sie haben das X-Syndrom, kombiniert mit einer Y-Störung. Dagegen hilft meist eine Z-Therapie. Diese Therapien werden leider von den bösen Krankenkassen nicht übernommen, Sie müssten das also selbst zahlen. Kostet aber nur wenige Tausend Euro, und rein zufälligerweise biete ich selbst solche Therapien an. Wann wollen Sie beginnen?"

Aber trotzdem nochmal. Nehmen wir an, Du bekommst morgen 24.718.615 eMails. Dies ist die Gesamtzahl aller Psychiatriefachleute dieses Planeten. Alle Fachrichtungen und Lehrmeinungen sind damit abgedeckt.
In jeder einzelnen Mail steht sinngemäß: "Sehr geehrter Herr X: Als Fachmann lege ich meine Hand dafür in's Feuer, dass Sie kerngesund sind!"

Worauf ich hinaus will, ist: Angenommen, es passiert irgend etwas, womit mit absoluter, unzweifelhafter Sicherheit klar wäre, dass Du nicht krank bist.

Würde Dich das nicht erleichtern? Würde Dir das nicht neuen Mut und neue Kraft geben, Dein Leben auf die Kette zu bringen? Oder anders ausgedrückt: Ist nicht Dein Glauben an eine Krankheit eine Last? Ist nicht die Überzeugung, krank zu sein, die Krankheit selbst?

thomasius
2011-08-15, 10:47:04
ich werf das BA Studium mal in die Runde, sehr Praxisnahe, etwas über einer Ausbildung anzusiedeln, Aufstiegschancen sind danach imho etwas höher als bei der Ausbildung.