Baalzamon
2011-08-12, 10:46:46
Es wird Zeit das China Miéville (http://de.wikipedia.org/wiki/China_Mi%C3%A9ville) einen eigenen Thread und etwas Beachtung bekommt. :)
Lange habe ich schon schon viel Gutes von ihm gehört und lange kam ich nicht dazu etwas von ihm zu lesen.
Vor einigen Monaten habe ich dann gebraucht Die Stadt & die Stadt von ihm erstanden, ein neuerer Roman aus dem Jahr 2009.
Auch wenn ich das Buch sehr gut aber nicht wirklich herausragend fand (obwohl mit dem Locus Award, Hugo Award und World Fantasy Award ausgezeichnet), so war doch der Schreibstil und die Ideen fesselnd und ungewöhnlich genung, dass mir klar war dass ich mehr von ihm lesen werde.
Vor kurzem ist mir Der eiserne Rat von 2004 als Remittende in die Hände gefallen. Inzwischen lese ich fleißig und bin inzwischen bei etwa 4/5 angekommen. Der eiserne Rat ist der dritte Roman der in der Fantasy Welt von Bas-Lag spielt und was Miéville hier auffährt ist einfach unglaublich und begeistert mich nachhaltig.
Die Sprache ist wunderschön, viele Worte die ich so noch nie gehört habe, welche aber direkt Sinn ergeben. Das mag auch an der Übersetzung liegen, aber wenn dem so ist, dann finde ich sie sehr gelungen.
Der Stil transportiert hervorragend die verschiedenen Stimmungen. Zuerst war ich von dem kurzen, wenig ausgefeilten Satzbau enttäuscht nur um festzustellen, daß dies als Stilmittel eingesetzt wird und nicht auf Unfähigkeit zurückzuführen ist. Das wird später im Buch deutlich und er transportiert so subtil gewisse Stimmungen die mit Worten alleine nicht erreicht werden könnten.
Und die Ideen!
Miévilles Welt quillt nur so über vor phantasievollen Geschöpfen und Umgebungen. Freudig und gekonnt vermischt er alle möglichen Fragmente zu einer unglaublichen Gesamtkomposition. Fast Nichts was es in seiner Welt nicht geben würde. Elyktrizität, Chymikalien, Alchemie, Thaumaturgie, Dampfmaschinen, Magie, Schießpulver und Kreaturen die einfallsreicher nicht sein können: vegitable Humanoiden (Kaktusmenschen), Wasserwessen (Vodyanoi), Golems, Konstrukte (Roboter/Maschinen), Remade (veränderte Menschen), Dämonen, Wyrmen; ohne das es auch nur an einer Stelle deplaziert oder aufgesetzt wirkt.
Dazu verzichtet auf jedwedes Fantasy-Klischee. Keine Orks, Elfen, Zwerge, keine dunklen Reiter und magische Ringe oder Waffen. Keine strahlenden Helden, keine Jungfrauen in Not.
Fantasy ist ein zu kleines Genre für diesen Roman und wird ihm absolut nicht gerecht.
Vergleiche mit Peter F. Hamiltons Nights Dawn Trilogie zwängen sich förmlich auf, in der er es ebenso geschafft hat einen erfolgreichen Mix zu schaffen, nur eben aus allen erdenklichen Science-Fiction Elementen.
Hinzu kommt eine gewaltige Bildsprache die ich so zuletzt bei Pierre Bordage erlebt habe. Alleine das 200 Seiten Kapitel Amnese aus Der eiserne Rat ist unglaublich dicht und von einer Eindringlichkeit das ich nicht anders konnte als es an einem Stück zu verschlingen. Ein Weglegen des Buchs war für mich unmöglich.
Ich bin mir sicher das dies nur der Anfang meiner Reise durch Bas-Lag ist und ich freue mich endlich wieder einen neuen Autor gefunden zu haben, der mich restlos und uneingeschränkt begeistern kann.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, das mußte ich mal loswerden. :D
Lange habe ich schon schon viel Gutes von ihm gehört und lange kam ich nicht dazu etwas von ihm zu lesen.
Vor einigen Monaten habe ich dann gebraucht Die Stadt & die Stadt von ihm erstanden, ein neuerer Roman aus dem Jahr 2009.
Auch wenn ich das Buch sehr gut aber nicht wirklich herausragend fand (obwohl mit dem Locus Award, Hugo Award und World Fantasy Award ausgezeichnet), so war doch der Schreibstil und die Ideen fesselnd und ungewöhnlich genung, dass mir klar war dass ich mehr von ihm lesen werde.
Vor kurzem ist mir Der eiserne Rat von 2004 als Remittende in die Hände gefallen. Inzwischen lese ich fleißig und bin inzwischen bei etwa 4/5 angekommen. Der eiserne Rat ist der dritte Roman der in der Fantasy Welt von Bas-Lag spielt und was Miéville hier auffährt ist einfach unglaublich und begeistert mich nachhaltig.
Die Sprache ist wunderschön, viele Worte die ich so noch nie gehört habe, welche aber direkt Sinn ergeben. Das mag auch an der Übersetzung liegen, aber wenn dem so ist, dann finde ich sie sehr gelungen.
Der Stil transportiert hervorragend die verschiedenen Stimmungen. Zuerst war ich von dem kurzen, wenig ausgefeilten Satzbau enttäuscht nur um festzustellen, daß dies als Stilmittel eingesetzt wird und nicht auf Unfähigkeit zurückzuführen ist. Das wird später im Buch deutlich und er transportiert so subtil gewisse Stimmungen die mit Worten alleine nicht erreicht werden könnten.
Und die Ideen!
Miévilles Welt quillt nur so über vor phantasievollen Geschöpfen und Umgebungen. Freudig und gekonnt vermischt er alle möglichen Fragmente zu einer unglaublichen Gesamtkomposition. Fast Nichts was es in seiner Welt nicht geben würde. Elyktrizität, Chymikalien, Alchemie, Thaumaturgie, Dampfmaschinen, Magie, Schießpulver und Kreaturen die einfallsreicher nicht sein können: vegitable Humanoiden (Kaktusmenschen), Wasserwessen (Vodyanoi), Golems, Konstrukte (Roboter/Maschinen), Remade (veränderte Menschen), Dämonen, Wyrmen; ohne das es auch nur an einer Stelle deplaziert oder aufgesetzt wirkt.
Dazu verzichtet auf jedwedes Fantasy-Klischee. Keine Orks, Elfen, Zwerge, keine dunklen Reiter und magische Ringe oder Waffen. Keine strahlenden Helden, keine Jungfrauen in Not.
Fantasy ist ein zu kleines Genre für diesen Roman und wird ihm absolut nicht gerecht.
Vergleiche mit Peter F. Hamiltons Nights Dawn Trilogie zwängen sich förmlich auf, in der er es ebenso geschafft hat einen erfolgreichen Mix zu schaffen, nur eben aus allen erdenklichen Science-Fiction Elementen.
Hinzu kommt eine gewaltige Bildsprache die ich so zuletzt bei Pierre Bordage erlebt habe. Alleine das 200 Seiten Kapitel Amnese aus Der eiserne Rat ist unglaublich dicht und von einer Eindringlichkeit das ich nicht anders konnte als es an einem Stück zu verschlingen. Ein Weglegen des Buchs war für mich unmöglich.
Ich bin mir sicher das dies nur der Anfang meiner Reise durch Bas-Lag ist und ich freue mich endlich wieder einen neuen Autor gefunden zu haben, der mich restlos und uneingeschränkt begeistern kann.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, das mußte ich mal loswerden. :D