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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Apple/Android und Konsolendiskussionen haben einen Grund


mojojojo
2011-08-19, 07:22:01
Was jeder, der das Konsolenforum schon länger besucht oder auch die Diskussionen bei den Molbilgeräten verfolgt, schon langer weiß, wurde nun wissenschaftlich untersucht und belegt.

Zitat von Golem.de

Sag nichts gegen mein iPhone!
Kritisierst du mein Stück Technik, kritisierst du damit mich: Menschen können sich so stark an eine Marke binden, dass ihr Selbstwertgefühl unter schlechten Nachrichten über sie leidet, haben Wissenschaftlerinnen herausgefunden.
Wer hat sich noch nicht an einer solchen Auseinandersetzung beteiligt: Linux gegen Windows, iPhone gegen Android, Canon gegen Nikon. Sie werden meist hoch emotional geführt, pflegen auszuarten und führen nicht selten dazu, dass sich auch gute Freunde anschließend für eine Weile nicht grün sind.

Erbitterte Diskussionen

Dass die Diskussionen mit einer solchen Erbitterung geführt werden, hängt damit zusammen, dass die Diskutanten persönlich stärker involviert sind, als es ihnen bewusst ist. Zu dem Schluss kommt eine Gruppe von Forscherinnen um Tiffany Barnett White, Wirtschaftswissenschaftlerin an der Universität des US-Bundesstaates Illinois in Urbana-Champaign, in einer aktuellen Studie.

Nutzer bauten eine Bindung zu einer Marke auf, die Self-Brand-Connections (SBC). Diese sei so eng, dass die Nutzer "auf negative Informationen über ihre geliebte Marke reagieren wie auf persönliches Scheitern", schreibt White. Entsprechend verteidigen sie die Marke so, wie sie sich im Falle eines Misserfolges verteidigen würden. Wenn Nutzer sich weigern, die Meinung über ihre favorisierte Marke zu ändern, dann könnte das daran liegen, dass sie sich selbst schützen wollen.

Test mit zwei Gruppen

Um herauszufinden, wie Selbstwertgefühl der Probanden und die allgemeine Bewertung einer Marke zusammenhängen, haben White und ihre Koautorinnen Shirley Y. Y. Cheng von der Hong Kong Baptist University und Lan Nguyen Chaplin von der Wirtschaftshochschule in Villanova im US-Bundesstaat Pennsylvania Experimente mit zwei Gruppen durchgeführt - die eine bestand aus 30 Frauen, die andere aus 170 Studenten.

Das Selbstwertgefühl der Probanden mit einer starken Bindung an eine Marke litt am stärksten, wenn die Marke kritisiert wurde oder wenn damit etwas nicht stimmte, stellten die Wissenschaftlerinnen fest. Im Gegenzug blieben diejenigen, deren Herz an keiner Marke hing, von solchen Entwicklungen weitgehend unberührt. "Es geht also mehr um das Selbst als um die Marke", resümiert White.

Marke oder Verein

Es gehe nicht nur um die ewige Konkurrenz zwischen Coca-Cola und Pepsi oder Microsoft und Apple. "Self-Brand-Connections können in vielen Marktsegmenten auftreten", sagt White. Manch einer denke, er habe gar keine SBC. Tatsächlich habe aber so gut wie jeder eine solche Bindung. Sie seien praktisch allgegenwärtig. Auch die Anhängerschaft zu einem Sportverein gehöre dazu.

Unternehmen können ein solches Verhalten gezielt fördern. Wenn sie schafften, die Käufer für ihre Produkte zu begeistern, seien diese bereit, die Marke ebenso zu schützen wie sich selbst, erklären die Wissenschaftlerinnen. Das verfängt aber nicht bei allen: "Wer sich sein Selbstwertgefühl auf anderen Wege und über andere Aktivitäten verschafft, ist kaum bereit, eine Marke zu verteidigen."

Es gibt Grenzen

Aber auch Markenfans kennen Grenzen, sagt White. So könnten Apple-Anhänger sich beispielsweise davon abgestoßen fühlen, dass die Produkte des Unternehmens unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen gefertigt werden. So etwas könne die Bindung der Käufer an eine Marke schwächen. "Sie könnten sagen:'Wenn es das so ist, dann ich möchte kein Teil davon sein.'"

Die Ergebnisse der Studie erscheinen in der kommenden Ausgabe der US-Fachzeitschrift Journal of Consumer Psychology.


Wie schon gesagt, konnte man sich das ja schon vorher denken, aber schön, daß das an dieser Stelle mal bestätigt wird.
Ist auch interessant, daß Fans oder Anhänger von Vereinen etc. dem gleichen Effekt unterliegen....obwohl eigentlich auch naheliegend....:biggrin:

AlecWhite
2011-08-19, 12:53:55
Wer auch immer diese Studie durchgeführt hat, hätte mal einen zwei Blicke in ein Fachjournal werfen sollen - der Markenpersönlichkeit bzw. Identifkation mit dieser sind bereits in 1990er ausführlichst erforscht worden.

doublehead
2011-08-19, 15:01:09
Was jeder, der das Konsolenforum schon länger besucht oder auch die Diskussionen bei den Molbilgeräten verfolgt,....

Diese Diskussionen fanden schon lange vor der Internetzeit in den 80ern auf Schulhöfen und in der Leserbriefecke der Zeitschrift ASM statt. Da dauerte es dann nur einen Monat bis man eventuell ein "reply" bekam.

Silent3sniper
2011-08-19, 15:06:11
Und um das herauszufinden, benötigt man 'Wissenschaftler'?

Mosher
2011-08-19, 15:08:22
Find ich auch komisch.
Kennt man doch schon aus der Grundschule, dass der eigene Rucksack unangefochten der beste ist.

Shaft
2011-08-19, 15:22:46
Interessenkonflikte ist keine Erfindung der Neuzeit, fanatische Anhänger die ihre Marke als Heiligtum sehen und energisch mit voller Kraft pushen und wenn dies Krieg bedeutet.

Kann man ja oft genug im 3Dc mit verfolgen.

Zum Glück bin ich nicht von SBC betroffen, ich bin pragmatiker und kaufe P/L bewusst.

THUNDERDOMER
2011-08-19, 16:11:05
Marken bedeutet mir nichts. Für mich ist das wichtig, was mir es gefällt und nicht was anderen wollen oder Cool sind.

Mir ist das egal, was die anderen über mein Blackberry meckert und warum hast du keinen Android?! z.b. Blackberry ist scheiße und besorge dir bessere Smartphone mit Android/iPhone. Oder zb. meine 3DS ist Kinderkram und hol dir besser iPhone, da gibt es bessere Spiele. Argh...X-D

Hab Eigengeschmack. :)