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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSD mit 34nm NAND noch vorzuziehen?


Ikon
2011-08-29, 11:04:57
Da SSDs mit 34nm NAND mehr oder weniger schnell aus dem Markt verschwinden überlege ich dort noch zuzuschlagen, da der 25nm-Speicher wohl in jeder Hinsicht schlechter ist. Gesuchte Speicherkapazität ist 60GB - 128GB, da muss nur Windows 7 64bit und ein paar Programme drauf.

Die Standard-Antwort bei der SSD-Kaufberatung ist im Moment die Crucial M4, aber was spricht gegen sowas (http://geizhals.at/deutschland/554017) im Vergleich? Mir wäre eine deutlich gesteigerte Haltbarkeit wichtiger als etwas bessere Leistungswerte.

Zephyroth
2011-08-29, 11:11:38
Na ja, da arbeiten 2 Effekte. 25nm-Flashes haben zwar weniger Schreibzyklen, aber sind dafür aber mehr.

Sprich mit 34nm hast du für den gleichen Preis (in der Herstellung) 128GB, bei 25nm schafft man schon 256GB. Das bedeutet mehr aktive Flash-Zellen und mehr Spielraum für das Wearleveling.

Lange Rede kurzer Sinn, die 25nm-Zellen halten zwar weniger aus, kompensieren das aber durch ihr zahlreicheres Vorkommen :D. Unterm Strich dürften 25nm-SSD's kaum schlechter sein als 34nm-SSD's...

Grüße,
Zeph

Berserkus
2011-08-29, 13:04:37
Naja, so einfach kann man das nun doch nicht sehen, schlicht weil wen ich mir eine 128GB SSD kaufe dort keine zusätzlichen 128GB drin sind nur als "reserver". Daher ist dein "Argument" relativer Unsinn.
Kaum einer der Hersteller verrät leider wieviele "Ersatzzellen" in der 128GB SSD stecken.

Da aber egal welcher Hersteller und ob 34nm oder 25nm so ziemlich die selben MTBF angeben und ich bisher auch nix von überdurschnittlichen Ausfällen bei den 25nm SSD gelesen/gesehen habe vertrau ich einfach mal darauf das meine Plextor M2S 128GB lange durchhält.

Botcruscher
2011-08-29, 13:16:17
Lange Rede kurzer Sinn, die 25nm-Zellen halten zwar weniger aus, kompensieren das aber durch ihr zahlreicheres Vorkommen :D. Unterm Strich dürften 25nm-SSD's kaum schlechter sein als 34nm-SSD's...


Die Reservesektoren wachsen aber nicht mit der Strukturverkleinerung und der Kostenvorteil wird kaum weiter gegeben.

Zephyroth
2011-08-29, 13:18:30
Bei gleicher Speicherkapazität stimmt's natürlich nicht. Ich meine generell, mit Blick auf die Zukunft, wo sich sicher auch die ersten 1TB-SSD's einfinden werden mit weitaus kleineren Strukturen. Verglichen mit einer "alten" 128GB-SSD werden die kaum wenig länger halten, einfach weil mehr Platz da ist.

Win7 braucht ungefähr 10GB, dazu kommen noch Anwendungen, da kommt man durchaus auf 70GB (bei mir halt). Meine M4 hat nun noch 58GB frei und kann mit diesen herumjonglieren.

Die nächste SSD wird schätzungsweise 512GB-1024GB haben (so in 3 Jahren), das System wird aber nicht nennenswert größer werden, Daten werd' ich dann immer noch auf einer HDD ablegen. Soll das System mit Win8 und Anwendungen meinetwegen 120GB belegen, es ist prozentuell gesehen mehr frei als genutzt (gegenüber der alten 128GB-SSD).

Selbst wenn man Daten ablegt, so darf man das nicht statisch sehen. Der SSD-Controller beginnt dann statische Daten auf "verbrauchte" Zellen zu verschieben und schreibt die dynamischen Daten auf die jetzt freien, weniger frequentierten Zellen.

Blöd wird's nur, wenn die SSD komplett voll ist, dann kann der Controller nichts mehr aktiv verschieben. Das sollte dann irgendwo bei ca. 90% Belegung beginnen...

Generell ist's doch so, das vor einem Jahr noch 64GB-SSD's als Systemdisk verbaut wurden. Diese erreichen schnell eine Belegung, wo der Controller nur mehr wenig ausrichten kann. Heute reden wir schon über 128-256GB als Systemdisk, obwohl immer noch Win7 aktuell ist und kaum die ganze Platte belegt. Die meisten Daten sind in den üblichen Anwendungen statisch, dynamische Daten eher gering (und mit denen kann man mit zunehmender Größe der SSD besser gewearlevelt werden).

Grüße,
Zeph

Berserkus
2011-08-29, 13:51:53
Höhrt sich zwar besser an aber macht deinen ersten Post deswegen nicht richtiger. :biggrin:

Da die Preise für die SSDs relativ stabil bleiben, alte SATA2 SSDs werden zwar gerade billiger aber die neuen SATA3 leider nicht wirklich, denke ich das nach wie vor alles was mehr als 128GB hat utopisch teuer bleibt und das wird leider, denk ich, bestimmt noch so 2-3Jahre so bleiben.
Die werden nur schneller aber eher nicht billiger.

Zephyroth
2011-08-29, 14:04:34
Also meine M4 mit 128GB ist in den 8 Wochen seit ich sie habe von 220€ runter auf 184€, beim gleichen Händler wohlgemerkt. Hat sich was mit Preisstabilität.

Der erste Post ist nicht falsch, gilt aber nur unter sehr speziellen Bedingungen. Das stimmt, deswegen hab' ich's im zweiten ja richtig gestellt.

Grüße,
Zeph

Tesseract
2011-08-29, 14:55:31
Naja, so einfach kann man das nun doch nicht sehen, schlicht weil wen ich mir eine 128GB SSD kaufe dort keine zusätzlichen 128GB drin sind nur als "reserver". Daher ist dein "Argument" relativer Unsinn.
Kaum einer der Hersteller verrät leider wieviele "Ersatzzellen" in der 128GB SSD stecken.
ersatzzellen sind nur ein teil vom wearleveling.

wenn du z.B. die zellen A B C D E hast und in A etwas speicherst schreibt er das in A. wenn du jetzt A überschreibst/änderst speichert er die änderung nicht in A sondern liest A, ändert was zu ändern ist und schreibt das ganze dann in B und damit haben sowohl A als auch B nur einen schreibzyklus.
so in der art funktioniert das leveling. ersatzzellen kommen dann zur verwendung, wenn du z.B. in A etwas änderst und B, C, D, E alle voll sind. (daher sollte eine SSD auch nie zu 100% voll sein weil das leveling dann ineffizient wird)
wenn wearleveling-techniken relativ schlau sind kann man durchaus damit rechnen, dass eine doppelt so große platte nahezu doppelt so viele schreibzyklen verträgt. zusätzlich werden bei kleineren strukturgrößen normalerweise prozentuell auch mehr echte ersatz-zellen bereitgestellt.
genau genommen sind es nichtmal "ersatzzellen" sondern normale zellen, die der user "nicht sieht" damit die platte garantiert X% freinen platz hat, auch wenn sie aus usersicht voll ist, damit das leveling noch funktioniert. das system sieht A1, A2, A3, die platte hat B1, B2, B3, B4 und teilt die A selbstständig auf die B auf für minimalen verschleiß pro zelle.

meine X25-M 80GB (pre-postville) als systemplatte hat z.B. bisher 4,3TB geschrieben nach über 10k stunden laufzeit. das sind statistisch weniger als 60 schreibzyklen pro zelle bei zigtausend maximalen.
selbst wenn ich von unglaublich schlechten 2000 zyklen pro zelle maximum ausgehe könnte ich meine platte statistisch noch über 60 jahre wie bisher weiter verwenden bevor ich in die nähe der 2000 komme.
dank wear-leveling sind die maximalen schreibzyklen einfach nicht relevant.

Danzig1788
2011-08-29, 14:57:08
Da SSDs mit 34nm NAND mehr oder weniger schnell aus dem Markt verschwinden überlege ich dort noch zuzuschlagen, da der 25nm-Speicher wohl in jeder Hinsicht schlechter ist. Gesuchte Speicherkapazität ist 60GB - 128GB, da muss nur Windows 7 64bit und ein paar Programme drauf.

Die Standard-Antwort bei der SSD-Kaufberatung ist im Moment die Crucial M4, aber was spricht gegen sowas (http://geizhals.at/deutschland/554017) im Vergleich? Mir wäre eine deutlich gesteigerte Haltbarkeit wichtiger als etwas bessere Leistungswerte.

Ausfälle aktueller SSD haben zumeist andere Ursachen als verschlissenes Flash. Dessen Haltbarkeit ist bei durchschnittlichem Homeuse auch mit 25nm- Struktur eigentlich kein Problem. Sofern man das SSD nicht von Beginn an randvoll betreibt, sollten die spezifizierten P/E-Zyklen locker für Standzeiten von 5 bis 10 Jahren reichen. Im Storageforum von xtremesys http://www.xtremesystems.org/forums/showthread.php?271063-SSD-Write-Endurance-25nm-Vs-34nm laufen seit einigen Monaten Haltbarkeitstests von 25nm- und 34nm-SSD. Inzwischen haben dort die meisten SSD 200-300TB auf'm Buckel und deren Flash ist immer noch nicht signifikant verschlissen. Das entspricht 50-80GB Schreiblast pro Tag über 10 Jahre!

Spasstiger
2011-08-29, 16:05:55
Wenns dir auf die Schreibzyklen ankommt, dann greif zu SLC-NAND. Zwischen den verschiedenen MLC-NAND-Varianten macht vermutlich der Controller den größeren Unterschied bei der Haltbarkeit als der Fertigungsprozess des Speichers.

Ikon
2011-08-29, 16:13:51
Danke für eure Antworten.
Nun bleibt noch die Frage: Wozu 25nm kaufen solange es noch 34nm gibt? Die SSDs mit 25nm haben tendenziell neuere Controller, aber wenn ich mir den BSOD-Bug der aktuellen SandForce-Generation ansehe, dann wirken (etwas) ältere Chips mit hoffentlich ausgereifter Firmware wieder attraktiver. Die Preisunterschiede sind im Moment je nach Kapazität auch noch recht klein.

SLC wäre natürlich toll, ist aber aus meiner Sicht mit mehr als doppelt so hohem Preis Overkill für den Heim-Computer.

Haarmann
2011-08-29, 16:35:54
Es ist noch nicht lange her, da waren fuer mich 120GB SF SSDs so teuer wie zZ die 240GB Vertex 2...
Und die 34nm sind deutlich teurer imo

Tesseract
2011-08-29, 16:45:52
SLC wäre natürlich toll, ist aber aus meiner Sicht mit mehr als doppelt so hohem Preis Overkill für den Heim-Computer.
SLC im heimrechner ist totaler unsinn. das kostet viel und bringt bei dem nutzungsverhalten nix.
wie gesagt: diese panik vor zu wenig schreibzyklen kommt von leuten, die offensichtlich nicht verstanden haben wie moderne SSDs funktionieren.

eine buggy firmware kann ein argument sein, die schreibzyklen definitiv nicht.

dargo
2011-08-29, 17:45:07
Da die Preise für die SSDs relativ stabil bleiben, alte SATA2 SSDs werden zwar gerade billiger aber die neuen SATA3 leider nicht wirklich...
Naja... so ganz stimmt das ja nun auch nicht.
http://geizhals.at/deutschland/?phist=626737

Danzig1788
2011-08-29, 19:00:49
Danke für eure Antworten.
Nun bleibt noch die Frage: Wozu 25nm kaufen solange es noch 34nm gibt?

25nm-SSD sind inzwischen i.d.R. billiger und werden länger supportet werden als 34nm-SSD. Letzteres kann z.B. bei Inkompatibilitäten mit aktueller, künftiger Hardware von Bedeutung sein.
Aus dem Einsatz von 34nm-NAND-Flash allein kann auch nicht zwangsläufig höhere Haltbarkeit des SSD geschlussfolgert werden. Der Verschleiss hängt nicht nur von der spezifizierten P/E-Zyklen-Zahl des NAND-Flash ab, sondern auch von Eigenschaften des Controllers bzw. des Gesamtkonzeptes, wie write amplification (http://en.wikipedia.org/wiki/Write_amplification), wear leveling, over provisioning, etc. Hinsichtlich dieser Eigenschaften erfolgen eigentlich stetig Verbesserungen. Aktuelle SSD sind somit trotz vermeindlich weniger resistenten NAND-Flash tendeziell haltbarer als frühere.

RavenTS
2011-09-03, 00:15:56
Wenn doch eh nur das OS und paar Programme drauf sollen verstehe ich nicht, warum dir die Datensicherheit soviel Nachdenkerei und doch sowenig monetäre Investition entlockt.
Du wirst folglich noch mindestens einen weiteren Datenträger haben, auf den du das OS alle paar Wochen sichern kannst und der im Crashfall den PC weiter am Laufen halten kann.

DryIce
2011-09-03, 04:08:57
Es gibt keinen Grund nicht die 25nm M4 zu nehmen.
Danzig1788 hat schon zum Ausdauer Test bei xtremesystems.org (http://www.xtremesystems.org/forums/showthread.php?271063-SSD-Write-Endurance-25nm-Vs-34nm) gelinkt und die Crucial M4 64GB macht da eine Wahnsinns Figur mit 424 TiB geschrieben (31.08.11) und 0 reallocated sectors! Das sind bereits über 2,5x MWI.
Die Schreibstrategie des Controllers hat einen wesentlich höheren Einfluss auf die Haltbarkeit als der verwendete Flash.
Wenn man denselben Controller mit 34nm und 25nm verwenden hält der 34er natürlich etwas länger aber bei SSDs wie der M4 oder Intel 5x0 ist das inzwischen sowas von Latte wenn man wie im xs.org Test sieht das man über 400TiB auf eine 64GB M4 schreiben kann.

Knuddelbearli
2011-09-03, 04:32:34
doch diee C300er hat immer noch zum teil besser IOPs trotz des M4 BIOS Updates ^^