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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Der Wert der Gehäusekühlung


Leonidas
2011-08-30, 18:26:42
Link zu Teil 1:
http://www.3dcenter.org/blog/leonidas/der-wert-der-gehaeusekuehlung

Link zu Teil 2:
http://www.3dcenter.org/blog/leonidas/contra-zu-der-wert-der-gehaeusekuehlung

E.T.
2011-08-30, 21:05:46
Finde die Argumente von David einleuchtend. Eine Kühlung muss ausreichend sein, nicht mehr und nicht weniger. Lieber weniger (unnötige) Kühlreserven als viel Staub. Dass für Bleifrei-Lötverbindungen zwischendurch hohe Temperaturen sogar vorteilhaft sind, war mir zwar neu, klingt aber plausibel.

Einzig Elkos mögen meiner Erfahrung nach nicht gerne hohe Temperaturen, aber das ist eher ein Problem von Komplettgeräten, insbesondere in der Unterhaltungselektronik und weniger im PC-Bereich, da PC-Netzteile und Mainboards meistens überdimensioniert sind (bzw. selten am Limit laufen) und wie schon erwähnt meist ohnehin gar nicht so lange im Einsatz bleiben, dass die Lebensdauer dieser Komponenten abläuft.

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Zwei nicht repräsentative Beispiele:

- Mein Barebone mit C2D läuft seit 2.5 Jahren problemlos mit nur einem einzigen 8cm Lüfter auf 5V (ohne sonstige Lüfter). Keine Geräusche, kein Staub, keine Probleme.

- Mein Car-PC, ebenfalls rund 2jährig, hatte temperaturbedingt des Sommers öfters mal einen Hänger, kaputt gegangen ist er aber erst, als er einmal nass wurde (undichter Kofferraumdeckel): die RAMs oxidierten und die Batterie lief aus...

forenhoernchen
2011-08-31, 00:47:28
bin von den Argumenten weniger überzeugt.
Ja, wie in dem verlinkten Bericht über die Google-Studie gesagt, sind auch zu kalte Temperaturen für die HDDs nicht gut, aber schon über 45°C ist wieder schlecht. Wenn man Teil 1 des Blogeintrags hernimmt, waren es dort ohne Kühlung aber über den kritischen Wert.
Und selbst mit Kühlung schafft man es selten, das Gehäuse unter 30°C zu halten (im Sommer schon gar nicht), einfach mal die Temperaturfühler zB vom Mainboard checken. Prozessor und GraKa heizen zusammen mit mehreren Hundert Watt pro Sekunde auf kleiner Fläche ein, das bringt man mit ein paar kleinen Lüfterchen nicht so einfach weg. Insbesondere deshalb, weil ein solches Belüftungssystem nie auf Raumtemperatur runterkühlen kann (geht nur asymptotisch gegen Raumtemperatur). Bei Sommertemperaturen kann also selbst eine beinahe ideale Kühlung* nicht die kritischen 30°C unterschreiten, im Winter kann man bei Bedarf ja immer noch die Lüftung schwächer drehen.

Kritischer ist schon die Sache mit dem Staub. Hier muss man aber auch sagen, dass es auch auf die richtige Belüftungstechnik ankommt. Überdruckbelüftung (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberdruckbel%C3%BCftung) heißt hier das Zauberwort (wird auch in Reinräumen benützt). Wichtig ist dabei, dass man versucht, im Gehäuse einen Überdruck zu erzeugen (einfach indem man mehr Lüfter reinblasen lässt, als raus (den Rausblasenden braucht man dann eigentlich fast gar nicht, da die Luft so oder so entweichen muss, das Netzteil reicht in den meisten Fällen). Dabei sollten logischerweise die Staubfilter vor dem reinsaugenden Lüftern möglichst gut sein. Sinn der Übung ist, dass damit der Staub im Gehäuse tendenziell rausgeblasen wird, und sich nicht (so gut) sammeln kann, wie bei Unterdruckbelüftungen (die man automatisch hat, wenn man an der Front nur einen Lüfter hat, und hinten 2, einen im Netzteil und einen an der Rückwand. Afaik ist das die beliebteste Belüftungskonstruktion - und die dümmste).

Zu den "Zinn-Whisker"-Sachen kann ich nix sagen, da kenn ich mich nicht aus, hätte das mit den genannten Temperaturen gerne irgendwo gelesen (im Wikipedia-Artikel werden diese nicht genannt, nur andere Faktoren)

Grundsätzlich kann man es aber natürlich überall übertreiben, auch bei der Lüftung. Aber dass sie grundsätzlich essentiell ist, ist unbestreitbar. Wer mal in nem Serverraum gestanden ist, weiß was ich meine ;)

*(Wärmepumpen und Peltier-Elemente natürlich ausgeschlossen ;) )

Knuddelbearli
2011-08-31, 01:39:32
also habe jetzt maal nachgeguckt meine hds erreichen alle um die 50C°

sogar meien WD Green die sogut wie nie angesprochen wird. da sie momentan extern aufm boden verbaut sind da das gehäuse seitdem die wakü evrbaut ist zu extremen vibrationen mit hdds tendiert und tj07 als wunschgehäuse mom nicht im preisrahmen liegt

Leonidas
2011-08-31, 03:18:10
Entweder geht der Auslesechip nicht richtig - oder du liegst durchgehend zu nahe an den maximal 55 Grad. 50 Grad für eine HDD im Dauereinsatz wäre mir zuviel.

blackbox
2011-08-31, 10:55:37
Wie so immer kommt es drauf an:
Welche Festplatten sind verbaut? Und wie alt?
Insbesondere etwas ältere Platten werden in der Regel sehr warm. Die würde ich auf jeden Fall kühlen. Aktuelle Platten haben das Problem nicht mehr.

Zu den 30 Grad: das lese ich zum ersten Mal. Seit wann sind 30 Grad eine kritische Marke? Das ist doch willkürlich. Zumal die Sensoren von Board zu Board woanders positioniert sind. Und oft genug falsch ausgelesen werden.

Grundsätzlich wird den Temperaturen zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Vor nicht allzulanger Zeit war das eine Penisverlängerung (und heute teilweise auch noch).

forenhoernchen
2011-08-31, 15:02:27
Zu den 30 Grad: das lese ich zum ersten Mal. Seit wann sind 30 Grad eine kritische Marke? Das ist doch willkürlich. Zumal die Sensoren von Board zu Board woanders positioniert sind. Und oft genug falsch ausgelesen werden.


das mit den 30°C steht im verlinkten Artikel über die Google-Festplattenstudie. Dh keine willkürliche Marke, sondern empirisch bestimmt...

RavenTS
2011-08-31, 19:30:23
Finde die Argumente von David einleuchtend. Eine Kühlung muss ausreichend sein, nicht mehr und nicht weniger. Lieber weniger (unnötige) Kühlreserven als viel Staub. Dass für Bleifrei-Lötverbindungen zwischendurch hohe Temperaturen sogar vorteilhaft sind, war mir zwar neu, klingt aber plausibel.
...

Dazu gibt es ja im Forum sogar einen eigenen Thread wo bevorzugt Grafikkarten im Backofen nachbehandelt oder wieder erweckt werden...

Gast
2011-09-12, 08:21:00
Der wichtigste Faktor für die HDD-Temperatur in einem Gehäuse ist der Kontakt zum Gehäuse. Die Belüftung ist eher nebensächlich. Wichtig ist, dass die Festplatte auf der Seite Kontakt zum Metall des Gehäuses hat, um so Wärme abgeben zu können. Das erklärt, warum externe Platten wärmer werden und auch, warum Platten, die am Boden liegen, dementsprechend wärmer werden.

Das ist dann aber auch leider der Grund, warum die meisten Schalldämmungen für Festplatten die Temperaturen steigen lassen. Lösen kann man das Problem, indem man die Platte in einen Metallkäfig setzt und den am Gehäuseboden auf Schaumstoff legt. Das zusätzliche Metall reicht dann schon wieder für die dementsprechende Kühlung und macht zusätzliche Lüfter für die HDDs hinfällig.

Deinorius
2011-09-26, 14:34:37
Kritischer ist schon die Sache mit dem Staub. Hier muss man aber auch sagen, dass es auch auf die richtige Belüftungstechnik ankommt. Überdruckbelüftung (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberdruckbel%C3%BCftung) heißt hier das Zauberwort (wird auch in Reinräumen benützt).

Afaik ist das die beliebteste Belüftungskonstruktion - und die dümmste).


Du vergisst zu erwähnen, dass man mit der Unterdruckbelüftung aber auch die besseren Temperaturen erreicht. Natürlich wird dann auch mehr Staub reingezogen, aber gerade Enthusiasten wird das wenig stören, wenn sie deren PC öfter aufmachen. Dann können sie den Innenraum auch gleich putzen. Da ist es fehl am Platze, diese Methode als die dümmste zu bezeichnen.

Nichtsdestotrotz werden die Unterschiede zwischen beiden Varianten nicht genug erwähnt. Gerade Menschen, die nicht rumschrauben möchten und schon gar nicht übertakten, wären mit der Überdrückbelüftung sicher besser beraten. Soweit stimmt das auf alle Fälle.