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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSD für Systemlaufwerk im Parallelbetrieb mit HDD


LordZed
2011-09-03, 13:46:17
Hallo zusammen! Ich habe mich neulich mit einem Arbeitskollegen unterhalten, der sich eine SSD für seinen PC gekauft hat und diese nun als Systempartition nutzt. Er war sehr angetan von der Geschwindigkeit mit der sein System nun hochfährt und er Programme starten kann.

Nun bin ich von der Idee mir eine SSD einzubauen und meine 750GB-HDD als Datenspeicher zu verwenden schon eine weile angetan und wollte das nun endlich in die Tat umsetzen. Im Gespräch mit meinem Kollegen habe ich aber rausgehört, dass es einiges gibt, wodrauf man achten muss und daher wollte ich mich erstmal informieren, finde aber irgendwie nicht den richtigen anpack. Wodrauf sollte ich beim kauf meiner SSD achten oder habt ihr evtl. Kaufempfehlungen? Mein Arbeitskollege meinte ich bräuchte vermutlich auch nen SATA-Controller, da der auf meinem (inzwischen etwa 2-3 Jahre altem) Mainboard wohl nicht die volle Geschwindigkeit ausnutzen können wird. Dann höre ich auch noch immer was von SandyBridge sollte es sein... hab aber noch nicht ganz raus, was genau das ist und was der Vorteil ist!

Hoffe ihr könnt mir für meine Entscheidungsfindung einen Schubs geben um dann hier natürlich (schließlich sind wir hier in der Kaufberatung) am Ende sich für eine SSD zu entscheiden. Lohnt sich vllt sogar ein Mainboard-Tausch? Zur Zeit habe ich ein MSI P43-Neo (http://gh.de/eu/340551). Hat also SATA II. Die Platte soll für Systempartition und Programme sein. Keine Datenhaltung. Dafür habe ich dann ja noch die 750GB Platte und mein NAS. Hoffe ihr könnt mir mit den Fragen oben helfen und habt vllt. auch eine Kaufempfehlung. Über eine Begründung für die Empfehlung würde ich mich natürlich freuen ;) Hardware darüber hinaus: 3GHz-Dual-Core, 4GB RAM. Reicht mir im Prinzip! Zocken tue ich inzwischen kaum noch mit dem PC! Hauptsächlich Bildbearbeitung und Office!

Tesseract
2011-09-03, 14:05:50
du brauchst nicht unbedingt ein neues board. das was eine SSD so schnell macht ist hauptsächlich die geringe zugriffszeit. mit SATA II bist du auf 300MB/s limitiert wo moderne SSDs schon über 400 bzw. 500 schaffen, kannst aber voll von der zugriffszeit profitieren.
SATA3 ist also ein "kann" aber sicher kein "muss".

zu empfehlen ist z.B. die crucial m4 serie oder nahezu jede platte mit sandforce f-2200 wie z.B. die corsair force series 3 F120, die ein sehr gutes preis/leistungs-verhältnis hat.

LordZed
2011-09-03, 14:16:12
Ist doch schonmal ein Anfang! Auf die M4-Serie bin ich auch schon gestoßen! Was mich noch interessieren würde: Wieso genau wird überall Sandforce empfohlen? Was ist das tolle daran? :) Irgendwo habe ich gelesen man sollte dann auch ein "Sandforce Driven" Board haben...!?

Tesseract
2011-09-03, 14:46:55
weil die neuesten sandforce controller einfach verdammt schnell sind. aber "Sandforce Driven" hör ich zum ersten mal... was soll das sein? :confused:

KinGGoliAth
2011-09-03, 16:36:39
sich dafür ein neues board zu kaufen ist quatsch. einen sandy bridge rechner (oder was er auch immer meinte) kaufen damit du deine ssd 'ungebremst' nutzen kannst ist auch unfug. dein kollege ist ein depp.

eine sata3 ssd ist auch mit sata2 noch schnell genug. später kannst du die immernoch an sata3 anschliessen, wenn du dir eh einen neuen rechner zusammenbaust.

Gast123456
2011-09-03, 17:28:25
Sicherlich etwas scharf formuliert, aber im Grunde liegt KingGoliath richtig. Einen neuen PC kaufst du dir dann, wenn du es für dich geboten hältst, nicht vorher, für eine SSD schon gar nicht. Wenn du Windows 7 einsetzt, brauchst du gar nichts zu beachten, zumindest bei einer Neuinstallation. Willst du dein bisheriges OS weiterverwenden, so ist dies möglich, erfordert jedoch ein paar Anpassungen. Die ganzen Optimierungsratgeber, die man so für Windows 7 und SSD findet, sind nutzlos und das ist noch das Beste, was einem passieren kann.

Momentan ist die m4 sicherlich die interessanteste Option aus Tempo, Zuverlässigkeit und Preis, ich würde keine andere SSD in Betracht ziehen, zumindest bei einem System mit Trim-Unterstützung. Die Sandforce SF2281-basierten SSD sind messtechnisch zwar schnell, verlieren aber nach kurzer Zeit 25-40% der Leistung, dann sind sie keinesfalls mehr merkbar besser als eine m4. Die Intel 320 ist zwar im Grunde die Zuverlässigste, trägt aber weiterhin trotz Update schwer am 8MB Bug und ist schlicht zu teuer, die Kingston V100+ sind auch sehr zuverlässig, jedoch ein deutliches Stück langsamer. Das wird in den meisten Anwendungen nicht zu Tage treten, aber es ist schon eine beachtenswerte Differenz.

LordZed
2011-09-03, 23:02:30
Danke für die Rückmeldungen :) Die Sache mit dem "Sandforce Driven" kommt nicht von meinem Kollegen, sondern aus dem Internet ;) Aber es kann auch sein, dass ich irgendwie "Sandforce" und "SandyBridge" in einen Topf geschmissen hab ^^

Ich denke, dann werd ich wohl mal die m4 in einer mir passenden Größe nehmen. Ich würde nach möglichkeit gerne mein System portieren, ist aber nicht zwingend nötig. Wie umständlich ist das denn und wo bekomme ich genaue, alle und vorallem richtige Infos her, was ich tun muss!? ;)

PS: Aber "Sandforce Driven" gibt es laut Wikki (ich weiß, keine zuverlässige Quelle ;)) trotzdem! ;) http://en.wikipedia.org/wiki/SandForce

//EDIT
Eine Frage noch! Ich habe bei Geizhals (s.u.) gesehen, dass die 256er anscheinend wesentlich schneller schreiben kann als die 128er. Ich hätte eigentlich die 128er genommen aber überlege, ob sich das lohnt. Oder sind die dort stehenden Infos einfach nicht korrekt? Außerdem brauche ich vermutlich einen 2,5"-Slott in meinem PC, oder? Oder eben einen Adapter... muss mal in mein Gehäuse gucken ^^

//EDIT2
Oder werden so Verbreiterungsprofile schon mit der Platte mitgeliefert?

Gast123456
2011-09-03, 23:56:55
Sandforce Driven hat aber nichts mit Mainboard oder anderen Komponenten zu tun. Es bedeutet nur, dass es eine SSD mit einem Controller von Sandforce ist. Und da SF ein komplettes Paket aus Chip, Firmware und Referenzimplementation liefert, sind die Unterschiede zwischen den Herstellern minimal. Es gibt unterschiedliche Techniken bei den NAND-Bausteine wie (a)synchroner NAND nach dem ONFI-Standard oder DDR-NAND nach Toggle. Vergleicht man SSD mit gleichem NAND-Typ und Größe, sind die Ergebnisse im Rahmen der Messungenauigkeit identisch.

Die Unterschiede in den theoretischen Messwerten sollte man nicht zu Ernst nehmen, das ist wie der Durchsatz bei Messungen von RAM verschiedener Taktraten. Der Unterschied dort überträgt sich nicht auf die reale Welt, die "gefühlte Geschwindigkeit", als auch Messungen der Dauer von Aufgaben wie Antivirusscan, Programmstart, Kompilierung größerer Projekte zeigen, dass der Sprung von HDD auf SSD gewaltig ist und der zwischen SSDs eher zweitrangig. Wenn du also auf Dauer mit den 128GB hinkommst, reicht die Größe vollkommen aus.

Der Lieferumfang der einzelnen Retailpakete verschiedener Hersteller ist durchaus unterschiedlich, manchmal liegt Software und Zubehör bei, bei Crucial ist jedoch normalerweise nur die SSD und eine kurze Anleitung im Paket. Solange du also nicht explizit etwas zusätzlich beim Händler aufgelistet siehst, war es das schon. Die 2,5" auf 3,5"-Adapter sind aber für maximal fünf Euro bei jedem Händler zu bekommen, da kannst du beliebiges nehmen. Du brauchst auch keine speziellen SATA 6G-Kabel oder solchen Blödsinn. Wenn du noch ein SATA-Kabel hast, nimm das, sonst vergiss nicht eines mitzubestellen.

LordZed
2011-09-04, 00:47:01
Jo! Dank Amazons "Kunden die diesen Artikel bestellt haben"-Feature habe ich auch an die Einbauschienen und das SATA-Kabel gedacht ;)

Bestellt ist nun... jemand einen Link wo ich Infos finde, was für ein portieren meines Systems zu tun ist? Oder empfiehlt es sich das System neu aufzusetzen?

//EDIT
Bevor ich die Bestellung jetzt abstelle stellt sich aber nochimmer die Frage der Entscheidung zwischen 128GB- und 256GB-Version. Stimmt es nun, dass die große schneller schreiben kann und wenn ja: lohnt es sich dann diese zu nehmen?

Gast123456
2011-09-04, 01:11:17
Ja, sie schreibt schneller. Das bekommt man aber nicht mit. Normalerweise. Bei einem Desktopbetrieb rechnet man mit 80% Lesen, 20% Schreiben. Ob das Schreiben dann mit 200 oder 270MB/s erfolgt, ist ziemlich theoretisch. Solltest du also nicht ständig mit HD-Videos in Gigabytegröße zu tun haben, spare das Geld.

Viel braucht es nicht nach dem Umzug, eine vernünftige, unaufgeregte Anleitung findest du bei DerBench (http://www.derbench.de/index.php/aus-der-praxis/31-wie-gehts-windows-7-auf-eine-neue-ssd-solid-state-drive-installieren-und-perfekt-einrichten). Ob sich eine Neuinstallation eher lohnt, kommt auf den Aufwand an, den du vor dem Umzug machen musst. Wenn du jetzt eine 750GB-Partition hast und daraus erst einmal eine 120GB-Partition basteln muss, um diese dann umziehen zu können, würde ich eher dazu raten, alles neu zu machen. Hast du bereits eine kleine Partition, dann ziehe diese ruhig um. Moderne Imagingprogramme korrigieren automatisch das Alignment, dies kann man jedoch auch nachträglich ändern.

LordZed
2011-09-04, 01:15:42
Damit weiß ich alles, was ich brauche! Habe zum Glück schon eine kleine Systempartition :)

Gast123456
2011-09-04, 01:34:49
Dann wünsche ich dir viel Spaß mit der SSD. Ich bin mir sicher, dass du ebenso begeistert sein wirst wie die vielen Stimmen im SSD-Thread. Du solltest jetzt ungehemmt deiner Vorfreude frönen.