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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben wir in einer A******** Gesellschaft?


TimeOut
2011-09-05, 00:18:08
Ich wollte das Thema schon länger ansprechen. ICh hab das Gefühl die Gesellschaft verändert sich immer mehr zum negativen hin.
Jeder denkt nur an sich, wenn andere dadurch Schaden nehmen ist das egal.

Beispiel auf der Arbeit:
Es wird gekämpft mit allem Mitteln um in der Abteilung als der geilste Hengst dazustehen. Sind alle beisammen wird schön geplaudert und alles ist gut.
Ber sobald ein Kollege nicht mehr da ist wird über diesen hergezogen, was es doch für ein Idiot ist. Diese hintenrum schlecht machen kotzt mich so dermaßen an. Dann sollen sie ihm es doch ins Gesicht sagen.
Am besten sind die Leute die dem Chef in Arsch kriechen. Und sobald er weg ist wird er niedergemacht. Ok versteh ich mache ich teilweise auch.
Meistens spielt sich der Chef auch wie ein Chef auf. Also arrogant, herablassend. Er ist der King und du must folgen.
Wenn man das nicht macht fleigt man ganz schnell was in der heutigen Zeit ja auch nicht so geil ist.

Oder Freunde/Bekannte:
Richtige Freunde gibt es nur ganz ganz wenige. Aber lieber ganz wenige als nur oberflächliche Kontakte.
Die meisten Leute kommen nur angekrochen wenn sie von einem was wollen. Wenn ich was machen will muss ich den Leuten meistens ohne Ende hinterrennen. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch aber irgendwann reichts mir auch.

Frauen sind auch so eine Sache. Lange Beziehungen haben heute seltenheitswert weil die versuchungen einfach zu großen.
Am besten sind die Karrierefrauen, welche denken sie wären es.
WElche Frau kann den heut noch kochen, fast keine mehr.
Ich hätte gern die Rollenverteilung von früher wieder. Die Entwicklung hat dem ganzen nicht so gut getan.

Das Problem ist es ja das es einen selbst beinflusst. Ich war früher ein anderer Mensch wie jetzt. Aber man wird einfach von all dem geprägt.
Nett sein ist anscheinend OUT.

Danken wir der schnellen Evolution das es weiter bergab geht...

BAGZZlash
2011-09-06, 23:27:29
Ich finde eine Gesellschaft scheiße, in der Menschen so sehr an Zensur gewöhnt sind, dass sie sich sogar selbst zensieren.
Aus "Arschloch" wird dann, ohne nachzudenken, warum eigentlich, plötzlich "A********". Sowar nervt und ist schade.

Surrogat
2011-09-06, 23:43:32
Danken wir der schnellen Evolution das es weiter bergab geht...

vom sozialen Standpunkt hat sich der Mensch seit der Steinzeit kaum weiterentwickelt, das fand eher im technischen Bereich statt aber sozial so gut wie gar nicht

kasir
2011-09-07, 00:05:44
Ich geb dir Recht, aber was willst du jetzt hören? Und zum Thema Evolution - der Sozialstaat hat die Evolution schon längst abgesetzt.

Dicker Igel
2011-09-07, 00:22:27
Man sucht sich ja auch seine Gesellschaft aus und nimmt sie nicht einfach an. Wenn einem irgendwo was nicht passt, dann sagt man es auch gleich anstatt ewig zuzuschauen und sich drüber aufzuregen. So kann keine Gesellschaft besser werden.

alkorithmus
2011-09-07, 01:14:59
Du hast ein Problem. Es ist aber nicht die Gesellschaft. Ich verrate jetzt was es genau ist:

Du heulst rum wie ein benachteiligtes Kind und fühlst dich von der Gesellschaft schlecht behandelt, gar unterdrückt? Du solltest auf der Welle surfen und nicht dich von den Wassermassen unterdrücken lassen..

Backfire
2011-09-07, 02:03:50
Man sucht sich ja auch seine Gesellschaft aus und nimmt sie nicht einfach an. Wenn einem irgendwo was nicht passt, dann sagt man es auch gleich anstatt ewig zuzuschauen und sich drüber aufzuregen. So kann keine Gesellschaft besser werden.

Viel lernen du noch musst, junger Igel.

Wenn einem irgendwo was nicht passt, dann sagt man nichts, schaut zu, und überlegt sich wie man den Zustand zu seinen Gunsten nutzen kann.
Natürlich leben wir in einer Arschlochgesellschaft.

Rooter
2011-09-07, 03:05:25
Am besten sind die Leute die dem Chef in Arsch kriechen. Und sobald er weg ist wird er niedergemacht. Ok versteh ich mache ich teilweise auch.Und damit heißen wir einen neuen Anwärter der A******** Gesellschaft willkommen...
:facepalm:


Ich finde eine Gesellschaft scheiße, in der Menschen so sehr an Zensur gewöhnt sind, dass sie sich sogar selbst zensieren.
Aus "Arschloch" wird dann, ohne nachzudenken, warum eigentlich, plötzlich "A********". Sowar nervt und ist schade.
+1

MfG
Rooter

Dead Man
2011-09-07, 03:29:11
Du hast ein Problem. Es ist aber nicht die Gesellschaft. Ich verrate jetzt was es genau ist:

Du heulst rum wie ein benachteiligtes Kind und fühlst dich von der Gesellschaft schlecht behandelt, gar unterdrückt? Du solltest auf der Welle surfen und nicht dich von den Wassermassen unterdrücken lassen..

Apple-User halt. :rolleyes:

Majestic
2011-09-07, 06:51:13
Das sich der Druck gerade im Arbeitsleben immer mehr verstärkt, merke ich in meinem Betrieb und bei unseren Kunden leider auch. Vor Jahren war noch alles irgendwie entspannter, obwohl die Lage auf dem Arbeitsmarkt (den Medien nach) angespannter war. Die Arschlochmentalität wird auch gezielt forciert (Führungsseminare). Leider ohne den gewünschten Erfolg bisher *rofl* Ganz im Gegenteil mehr einseitigen Druck erzeugt oftmals genau das Gegenteil (Krankenstand usw).

Dicker Igel
2011-09-07, 08:40:55
Wenn einem irgendwo was nicht passt, dann sagt man nichts, schaut zu, und überlegt sich wie man den Zustand zu seinen Gunsten nutzen kann.


Ich bin ein gesellschaftlicher Mensch, was aber widerum nicht bedeutet, dass ich alles und jeden liebe ;)

GBWolf
2011-09-07, 09:00:17
Also das Schleimen bringt eindeutig Erfolg in unserer Gesellschaft, aber ehrlich, mir wärs das nicht Wert, ich bleib lieber ein Original, die Leute die das machen (Über schlechte Witze vom Chef lachen, ihm Nachplappern und so weiter) tun mir nur leid. (Kann imho im Büroalltag schon am Lachen hören, wie ehrlich das ist....)

Dicker Igel
2011-09-07, 09:21:10
ich bleib lieber ein Original

Eben - man merkt ja auch ganz deutlich, dass Offenheit ansteckend ist. Wenn man bspw. auf Arbeit mitbekommt, dass viel hinterm Rücken geredet wird, fragt man die Hetzer einfach vor versammelter Mannschaft ob sie denn nix besseres zu tun haben, oder demjenigen es nicht ins Gesicht sagen können. Wenn man merkt, dass es nur aus Missgunst geschieht, spricht man es halt mit einem gewissen Gefühl an etc ... Wird die Situation dann trotzdem nicht besser, hiss ich lieber die Segel anstatt mir sowas länger reinzuziehen. Ich bin zumindest mit dieser Strategie bis jetzt ganz gut gefahren und hab meinen Frieden.

Mr.Fency Pants
2011-09-07, 11:50:52
Trotzdem muss man je nach Situation abwägen, ob und wann man den Mund aufmacht. Das hat nix mit verbiegen zu tun, sondern mit Intelligenz. oder sagts du dem Chef ins Gesicht, dass sein Witz, den er gerade erzählt hat, einfach nur schlecht war?

Dicker Igel
2011-09-07, 11:58:59
Ich würde es mir anmerken lassen dass ich den Witz nicht lustig finde - Direktheit ist sicherlich nicht immer der beste Weg, aber ehrlich kann man ja trotzdem sein, daher erwähnte ich ja auch das "gewisse Gefühl".

Schiller
2011-09-07, 13:22:50
Der Mensch ist von Natur aus ein egoistisches Arschloch. Nichts mit Gemeinschaftssinn, wie bei den Ameisen.

Dicker Igel
2011-09-07, 13:30:39
Kommt imo ganz auf die ethnologische Abstammung an.

GBWolf
2011-09-07, 13:35:02
Trotzdem muss man je nach Situation abwägen, ob und wann man den Mund aufmacht. Das hat nix mit verbiegen zu tun, sondern mit Intelligenz. oder sagts du dem Chef ins Gesicht, dass sein Witz, den er gerade erzählt hat, einfach nur schlecht war?


Einfach nicht zu lachen reicht.

Schiller
2011-09-07, 13:52:48
Kommt imo ganz auf die ethnologische Abstammung an.Mit aussterbenden Naturvölkern habe ich mich diesbezüglich nicht beschäftigt. :D

Trotzdem gibt's/gab's dort sehr oft ein Hierarchiesystem, das wiederrum ein sehr hohes Arschlochpotential hat.

Dicker Igel
2011-09-07, 14:00:33
Mit aussterbenden Naturvölkern habe ich mich diesbezüglich nicht beschäftigt. :D

Mußt Du ja auch nicht :)

Trotzdem gibt's/gab's dort sehr oft ein Hierarchiesystem, das wiederrum ein sehr hohes Arschlochpotential hat.

Zu einem gewissen Zeitpunkt sicherlich, allerdings ist man selbst dann nicht gezwungen die Arschlöcher zu kopieren :D

Argo Zero
2011-09-07, 14:27:51
Ersetze das "wir" mit "du" und es stimmt.
Mein Umfeld habe ich entsprechend ausgewählt/ausgesucht damit der Punkt nicht zutrifft.
Ach ja, koche sehr gerne mit meiner Partnerin zusammen und schlürfe ein Gläschen Wein. ;)

pest
2011-09-07, 14:31:42
Ich bin ein gesellschaftlicher Mensch

was ist das?


ethnologische Abstammung


die Ethnologie ist klassischerweise die Wissenschaft von die fremden und/oder schriftenlosen Kulturen, deine Wortkombination hat bei Google übrigens 44 Treffer

Gast
2011-09-07, 15:43:41
...... deine Wortkombination hat bei Google übrigens 44 Treffer

Echt? Bei mir 1,19Millionen.

Acid-Beatz
2011-09-07, 15:56:16
Ich bin ein gesellschaftlicher Mensch
Er meint vermutlich einen geselligen Menschen, eben eine Person, die mit viel anderen Charakteren klar kommt.


Greez

P.S: Man sollte auch nicht immer alles gleich so negativ sehen, man kann auch das Glück haben, dass man sich mit den Kollegen so gut versteht, dass selbst der ausgestreckte Mittelfinger als Zeichen des "guten Verstehens" zu deuten ist ;)

EureDudeheit
2011-09-07, 16:09:24
Ich hatte es selbst schon, daß man bei einem 100€ Hartz4 Zuverdienstjob gemobbt wurde. Selbst da wird man hinterrücks angeschissen.

Ich wurde auch schon bei der Chefin verpetzt als ich einem Kollegen sagte, es ginge hier ja zu wie bei der Bundeswehr. Merke: rede niemals schlecht über den Chef in Gegenwart von Kollegen, sie verpetzen dich eh, um sich einzuschleimen.

Waren nur Studentenjobs, insofern hat mich das eh nicht weiter interessiert...

Dicker Igel
2011-09-07, 16:54:15
die Ethnologie ist klassischerweise die Wissenschaft von die fremden und/oder schriftenlosen Kulturen, deine Wortkombination hat bei Google übrigens 44 Treffer

Google ist mir egal und sieh's eher kulturspezifisch.

Er meint vermutlich einen geselligen Menschen, eben eine Person, die mit viel anderen Charakteren klar kommt.

Genau - mir ist allerdings auch die Art meiner Gesellschaft wichtig und zudem hat mich meine Gesellschaft auch geprägt. Ein geselliger Typ muss nicht unbedingt sein Umfeld mögen um gesellig zu sein, daher gesellschaftlich -> in einer Gruppe leben, die ein gemeinsames Bewußtsein hat.

Man sollte auch nicht immer alles gleich so negativ sehen, man kann auch das Glück haben, dass man sich mit den Kollegen so gut versteht, dass selbst der ausgestreckte Mittelfinger als Zeichen des "guten Verstehens" zu deuten ist ;)

So sieht es aus, und selbst dies kann man den übelsten Miesepetern beibringen :)

Dead Man
2011-09-07, 17:18:54
Der Mensch mag zwar von Natur aus ein egoistisches Arschloch sein, aber durch Erziehung, ein vernünftiges Umfeld und entsprechende Erlebnisse muss er als Individuum nicht zum Arschloch werden.

Unsere heutige Gesellschaftsform fördert das Zum-Arschloch-Werden und die Gesellschaft entwickelt sich immer mehr in diese Richtung. Auch wenn das dooph klingt, aber das war in der DDR besser.

alkorithmus
2011-09-07, 17:21:06
das war in der DDR besser.

In der DDR gab's auch noch kein Apple. Die Parallelen sind ja wohl eindeutig. Ich wette aber, Hitler hatte iDolche verteilen lassen.

Dead Man
2011-09-07, 17:27:52
In der DDR gab's auch noch kein Apple. Die Parallelen sind ja wohl eindeutig. Ich wette aber, Hitler hatte iDolche verteilen lassen.

Definitiv! :D

Aber im Ernst: Der heutige Materialismus ist einer der Gründe, warum die Leute zum Arschloch werden. Neid, Missgunst und Konkurrenzdenken werden immer stärker.

Dicker Igel
2011-09-07, 18:09:16
Joar, dieser ganze Wahn zerstört dann das Kollektiv. Dadurch gibt es keinen mehr, der einem aufzeigt, wie scheisse man doch eigentlich drauf ist. Hat man sein "Ziel" erreicht und Kapital im Überfluß, bewegt man sich auch meist in einem Umfeld, wo gesellschaftliche Dinge eh nur aufgesetzte Zierte sind. Da ist es auch egal woher die Kohle kommt, da gibt sich quasi Wolf und Schaf die Hand solange sie nichts genaues voneinander wissen. Ausnahmen bestätigen aber die Regel.

Dead Man
2011-09-07, 18:27:22
Joar, dieser ganze Wahn zerstört dann das Kollektiv.

Ein Kollektiv ist doch auch gar nicht mehr erwünscht. Politik und Eliten möchten doch, dass sich der Pöbel gegenseitig aufreibt, denunziert, verstreitet. Einzeln und geschwächt lässt er sich viel leichter ausbeuten.

ux-3
2011-09-07, 18:31:15
Neid, Missgunst und Konkurrenzdenken werden immer stärker.

Ich kontere mal mit der Nullhypothese (keine Änderung) und warte auf eine Widerlegung. :)

Dead Man
2011-09-07, 18:39:36
Ich kontere mal mit der Nullhypothese (keine Änderung) und warte auf eine Widerlegung. :)

Bisschen magerer Brocken. Was ändert sich nicht. Wie ist der Ausgangspunkt?

hmx
2011-09-07, 19:05:17
Bisschen magerer Brocken. Was ändert sich nicht. Wie ist der Ausgangspunkt?

Das darzustellen ist eigentlich deine Aufgabe, denn du behauptest ja, dass die Menschen immer egoistischer werden.
Ich tendiere auch eher dazu zu glauben, dass dem nicht so ist. Es war nur früher irgendwie immer alles besser. ;)
Gerade in unseren Breiten war man schon immer kleinkrämerisch und hat sich abseits der heilen Reihenhauswelt mit Kind und Frau für wenig bis nichts interessiert. Das war vor 30 Jahren so, das ist jetzt in den Köpfen immer noch so und das wird auch noch in Zukunft so sein. Das Bürgertum war schon immer so bei uns.

alkorithmus
2011-09-07, 19:15:14
Stichwort: Schwarmintelligenz. Aber dazu gehört ja auch Facebook und co und ist daher eh nicht im Interessenbereich von Dead Man. So what - ich diskutiere ungern mit Bäumen.

Dicker Igel
2011-09-07, 19:15:51
@ HMX

Wieso fühlst Du dich auch gleich wieder angesprochen, Hunde die bellen etc?
Es wurde imo nix verallgemeinert, sondern nur ein Trend aufgezeigt.

Ux-3's Nullhypothese fande ich da lustiger :D

hmx
2011-09-07, 19:19:03
@ HMX

Wieso fühlst Du dich auch gleich wieder angesprochen, Hunde die bellen etc?
Es wurde imo nix verallgemeinert, sondern nur ein Trend aufgezeigt.

Ux-3's Nullhypothese fande ich da lustiger :D

Es ging mir nicht um die Verallgemeinerung sondern das Unterstellen eines Trends. Ich glaube nämlich nicht, dass es einen Trend gibt.
Die Gesellschaft hat sich in den Augen der Menschen schon immer negativ entwickelt. Kein wunder, denn sie ist ja auch permanent an allem Übel schuld.

Pirx
2011-09-07, 19:31:10
Also in der DDR gab es früher und kurz nach der Wende einen wesentlich besseren Zusammenhalt - das wäre doch mal etwas gewesen, was der Westen "übernehmen" hätte können. Aber das ist aufgrund der Gesellschaftsform, hier gar nicht möglich - und so huldigen wir auch im Osten jetzt dem gaaanz tollen Egoismus.

Dicker Igel
2011-09-07, 19:35:43
Stichwort: Schwarmintelligenz.

Und was hat diese mit dem erwähnten Kollektiv zu tun?

Ich glaube nämlich nicht, dass es einen Trend gibt.

Das glaube ich Dir - es ist ja auch abhängig vom Winkel des Betrachters. Hat man keinen Vertrauenswürdigen der "in der anderen Ecke steht", bleibt die eigene Sicht auf die Gesellschaft die einzig richtige.

ux-3
2011-09-07, 19:52:01
Also in der DDR gab es früher und kurz nach der Wende einen wesentlich besseren Zusammenhalt - das wäre doch mal etwas gewesen, was der Westen "übernehmen" hätte können.


Meiner Großmutter zufolge war der Zusammenhalt in den Bombennächten am besten, und danach ging es bergab. Sollten wir das übernehmen?

hmx
2011-09-07, 19:57:30
Und was hat diese mit dem erwähnten Kollektiv zu tun?



Das glaube ich Dir - es ist ja auch abhängig vom Winkel des Betrachters. Hat man keinen Vertrauenswürdigen der "in der anderen Ecke steht", bleibt die eigene Sicht auf die Gesellschaft die einzig richtige.

Dann solltest du auch akzeptieren, dass "dieser Wahn zerstört das Kollektiv" auch eine exklusive Meinung ist. Im Schnitt betrachtet sehe ich nichts, was auf eine großartige Veränderung in der letzten Zeit hindeutet.
Übrigens: Meine Meinung habe ich nicht, weil ich niemand vertrauenswürdiges kenne. Ich kenne da schon ein paar, und eben auch andere. Es hat sich aber eben nichts geändert.

alkorithmus
2011-09-07, 19:58:29
Meiner Großmutter zufolge war der Zusammenhalt in den Bombennächten am besten, und danach ging es bergab. Sollten wir das übernehmen?

Bombensommernächte waren eh die schönsten. Hatten wir erst neulich wieder - die NATO macht das sogar umsonst.

Dead Man
2011-09-07, 19:58:52
So what - ich diskutiere ungern mit Bäumen.

Das ist aber nicht nett, mich als "Sturkopf" zu bezeichnen, nur weil wir unterschiedlicher Meinung sind. ;(

Aber ich nehme es Dir nicht übel. Du bist halt auch ein bisschen festgefahren in Deiner Überzeugung. ;)

Ich glaube nämlich nicht, dass es einen Trend gibt.


Naja, das klingt jetzt blöd und agressiv, aber den Trend kann man viel leichter erkennen, wenn man schon einen längeren Zeitraum im Arbeitsleben verbracht hat und vielleicht sogar noch auf die Wahrnehmung von Partnerin, Freunden, Ex- und -Arbeitskollegen zurückgreifen kann.

Aber ich gebe zu, dass der Trend in den neuen Bundesländern wesentlich deutlicher zu beobachten ist als in den alten. So ist das halt mit schleichenden und drastischen Veränderungen. ;)

Dead Man
2011-09-07, 20:04:31
Meiner Großmutter zufolge war der Zusammenhalt in den Bombennächten am besten, und danach ging es bergab. Sollten wir das übernehmen?

Ohh, weil wir mit der Nullhypothese, die uns so gut gefiel, als wir das Wort lernten, nicht punkten konnten, werden wir unsachlich?

Ich bin keineswegs ein DDR-Fan, ich möchte sie auch nicht wieder haben. Ich stellte nur fest, dass soziales Zusammenleben seither rapide den Bach runter geht.

ux-3
2011-09-07, 20:23:34
Ohh, weil wir mit der Nullhypothese, die uns so gut gefiel, als wir das Wort lernten, nicht punkten konnten, werden wir unsachlich?

Ich bin keineswegs ein DDR-Fan, ich möchte sie auch nicht wieder haben. Ich stellte nur fest, dass soziales Zusammenleben seither rapide den Bach runter geht.

Meine Großmutter war davon überzeugt. Das ist nicht unsachlich, sondern ein Fakt. Und als die Bomben fielen, war sie eine junge Frau, die bestimmt nicht besonders unsachlich gewesen ist. Wäre auch evolutionär mit einem kleinen Kind nicht vorteilhaft. Das war ihre Sicht der Dinge am Ende eines Regimes gewesen, so wie Pirx seine Sicht auf die Endphase eines anderen Regimes hat. Und nun?

Und du stellst fest, dass ...
Auf Basis deiner Meinung?


Ohh, weil wir mit der Nullhypothese, die uns so gut gefiel, als wir das Wort lernten, nicht punkten konnten, werden wir unsachlich?

Falls du mit "wir" nicht dich sondern mich meinen solltest - merkst du nicht, wie unsachlich deine Unsachlichkeitsbeschuldigung ausfällt? Der Stil passt gut zum Thema.

Dead Man
2011-09-07, 20:48:18
Meine Großmutter war davon überzeugt. Das ist nicht unsachlich, sondern ein Fakt. Und als die Bomben fielen, war sie eine junge Frau, die bestimmt nicht besonders unsachlich gewesen ist. Wäre auch evolutionär mit einem kleinen Kind nicht vorteilhaft. Das war ihre Sicht der Dinge am Ende eines Regimes gewesen, so wie Pirx seine Sicht auf die Endphase eines anderen Regimes hat. Und nun?

Und du stellst fest, dass ...
Auf Basis deiner Meinung?

Es ist unsachlich von Dir, von Ihrer Wahrnehmung von einem guten Zusammenhalt der Menschen in einer Notsituation darauf zu extrapolieren, dass für sie damals alles besser war.

Wenn Du geneigt bist, nochmal nachzulesen, wirst Du feststellen, dass auch ich nur von dem Aspekt des sozialen Zusammenhalts gesprochen habe.

Nunja, vielen Individuen (vielleicht sogar den meisten) sind halt materielle Dinge wichtiger als soziale Kontakte. Denjenigen mag es sogar in einer solchen Gesellschaft wie wir sie jetzt haben besser gefallen, dass heißt aber nicht, dass es keine Scheiß-Gesellschaft ist.

ux-3
2011-09-07, 20:59:54
Es ist unsachlich von Dir, von Ihrer Wahrnehmung von einem guten Zusammenhalt der Menschen in einer Notsituation darauf zu extrapolieren, dass für sie damals alles besser war.

Die Extrapolation führ(t)en meine Großmutter und Pirx durch. Wenn, dann sind sie (und weiter oben auch du) unsachlich. Ich habe mich der Meinung hier nirgendwo angeschlossen.

Wenn Du geneigt bist, nochmal nachzulesen, wirst Du feststellen, dass auch ich nur von dem Aspekt des sozialen Zusammenhalts gesprochen habe.

Auch meine Großmutter bezog dies auf den sozialen Zusammenhalt.

Nunja, vielen Individuen (vielleicht sogar den meisten) sind halt materielle Dinge wichtiger als soziale Kontakte. Denjenigen mag es sogar in einer solchen Gesellschaft wie wir sie jetzt haben besser gefallen, dass heißt aber nicht, dass es keine Scheiß-Gesellschaft ist.

Prominente Forenmitglieder propagieren aber an anderer Stelle, dass soziale Kontakte nur mittels materieller Möglichkeiten realisiert werden können. Sind sie daher auch Teil der verunglimpften Gesellschaft?

Dicker Igel
2011-09-07, 21:09:57
Auf Basis deiner Meinung?

Er hat doch glasklar geschrieben dass es ihm auch vom eigenem Umfeld bestätigt wird? Dasselbe gilt auch für mich. Je nach Umfeld bekommt man eben eine gewisse Sicht auf die Dinge. Ein soziales Umfeld muss sich auch nicht in umittelbarer Nähe, der gleichen "Bevölkerungsschicht", oder dem eigenem Land abspielen. Ich würde nie etwas als Regel/Trend festmachen, wenn ich es bloß in unmittelbarer Nähe erkenne - es wäre dann eher ein Anhalt.

Dead Man
2011-09-07, 21:16:08
Die Extrapolation führ(t)en meine Großmutter und Pirx durch. Wenn, dann sind sie (und weiter oben auch du) unsachlich. Ich habe mich der Meinung hier nirgendwo angeschlossen.



Auch meine Großmutter bezog dies auf den sozialen Zusammenhalt.

Jupp, Deine Großmutter bezog es nur auf den sozialen Zusammenhalt, Du hast daraus ein "Meiner Großmutter zufolge war der Zusammenhalt in den Bombennächten am besten, und danach ging es bergab.Sollten wir das übernehmen?" gemacht.

Prominente Forenmitglieder propagieren aber an anderer Stelle, dass soziale Kontakte nur mittels materieller Möglichkeiten realisiert werden können. Sind sie daher auch Teil der verunglimpften Gesellschaft?

Offensichtlich haben wir völlig unterschiedliche Vorstellungen von SOZIAL, daher macht es keinen Sinn, dass wir weiter über dieses Thema diskutieren.

Ich halte es für wichtiger, mal meinen Nachbarn ohne Erwartung einer Gegenleistung aus dem Schnee zu schieben, als von fremden Leuten im Indernetz Anerkennung (oder auch von meinem Nachbarn) zu bekommen, was ich für ein schickes Auto fahre.

Schiller
2011-09-07, 21:31:41
Also in der DDR gab es früher und kurz nach der Wende einen wesentlich besseren ZusammenhaltJo, bis auf die IM-Freunde. :freak:

ux-3
2011-09-07, 21:37:07
Er hat doch glasklar geschrieben dass es ihm auch vom eigenem Umfeld bestätigt wird?

Der Unterschied des eigenen Umfeldes zu Gesellschaft ist zumindest riesig, oder? Nur weil das Wetter im eigenen Umfeld die letzen Wochen scheiße war, muss ja noch keine Eiszeit kommen.

Mir fehlen hier einfach aussagekräftige Daten oder Befunde. Ohne solche bleibt es für mich zunächst die Fortsetzung des ewigen Niederganges der "heutigen" Jugend.

Ein soziales Umfeld muss sich auch nicht in umittelbarer Nähe, der gleichen "Bevölkerungsschicht", oder dem eigenem Land abspielen. Ich würde nie etwas als Regel/Trend festmachen, wenn ich es bloß in unmittelbarer Nähe erkenne - es wäre dann eher ein Anhalt.

Aber genau das tust du doch - in sozialer Nähe eben.

ux-3
2011-09-07, 21:43:09
Jupp, Deine Großmutter bezog es nur auf den sozialen Zusammenhalt, Du hast daraus ein "Meiner Großmutter zufolge war der Zusammenhalt in den Bombennächten am besten, und danach ging es bergab.Sollten wir das übernehmen?" gemacht.

Ich habe mit Absicht die Formulierung von Pirx übernommen. Die hast du doch auch verstanden, ohne dass er "sozial" eingefügt hatte. Ich bin zuversichtlich, dass weder er den Zusammenhalt des Mauerbetons, noch meine Großmutter den der Bunkerwände meinte. Schließlich diskutieren wir hier ja in einem Kontext.


Offensichtlich haben wir völlig unterschiedliche Vorstellungen von SOZIAL, daher macht es keinen Sinn, dass wir weiter über dieses Thema diskutieren.

Mit der nächsten Aussage wirst du demzufolge sinnfrei:

Ich halte es für wichtiger, mal meinen Nachbarn ohne Erwartung einer Gegenleistung aus dem Schnee zu schieben, als von fremden Leuten im Indernetz Anerkennung (oder auch von meinem Nachbarn) zu bekommen, was ich für ein schickes Auto fahre.

Und ich halte es für unnötig, dies überhaupt zu erwähnen.

Maorga
2011-09-07, 21:53:19
...Danken wir der schnellen Evolution das es weiter bergab geht...

Naja, Arschloch weil man vorne Hui und hinten Pfui ist. Ist glaube ich sehr normal und weit verbreitet. Du machst dies ja kein bischen anders. Du schaffst dir Luft in dem du eben dich übern den Chef ärgerst. Erkennst aber die Konsequenzen und entziehst dich dem Konflikt - dies erleichtert dir das Leben.

Falls du aber ehrlich deine Meinung immer sagen würdest hättest du so einige schwierigkeiten im Leben. Du wärst deinen Job los ohne Freundin und ohne Freunde - willst du das?

Okay das mit dem Job los hängt von deiner Leistung ab sofern du wichtig genug bist - da kannst du dir dann 'soziale Inkompetenz' leisten.

Zur Freundin naja welche Frau kann es schon mit deiner Traumfrau aufnehmen oder welche Frau akzeptiert es das du ständig nörgelst. Essen schmeckt nicht so gut wie von Oma, der Kuchen deiner Mutter ist besser und kochen kann deine Freundin sowieso nicht gut.

Und Freunde finden es immer toll wenn du direkt und offen sagst hey du deine Visage gefällt mir nicht. Du bist ja aus der Unterschicht - du stinkst - du siehst häslich aus - du bist ja blöd wie Stroh. Deine Freunde werden sich immer bei dir bedanken.

Drum lügen die meisten und leben damit sehr gut.

Dead Man
2011-09-07, 22:12:56
Der Unterschied des eigenen Umfeldes zu Gesellschaft ist zumindest riesig, oder? Nur weil das Wetter im eigenen Umfeld die letzen Wochen scheiße war, muss ja noch keine Eiszeit kommen.

Mir fehlen hier einfach aussagekräftige Daten oder Befunde. Ohne solche bleibt es für mich zunächst die Fortsetzung des ewigen Niederganges der "heutigen" Jugend.

Aber genau das tust du doch - in sozialer Nähe eben.

Du möchtest also konkrete Daten zur Abkühlung des sozialen Klimas? Nunja, dazu gibt es signifikant weniger "zuverlässige" Statistiken als zum Wachstum des Bevölkerungswohlstandes. Ich habe da eine Vermutung, woher das rühren könnte, aber das gehört nicht hier her. Die letzte Statistik über die Entwicklung entgeltfreier Nachbarschaftshilfe ist im Netz leider nicht zu finden.

In Ermangelung aussagekräftiger Daten und Befunde könnte man evt. den Abbau des Personals im medizinischen Sektor, bei steigenden Beiträgen und Zuzahlungen und sinkenden Medikamenten-/Behandlungsbudgets hinzu ziehen.

Oder: Gerade bei der Altenbetreuung explodieren die Kosten für einen Betreuungsplatz, während die Zeit für die Zuwendung, die die Betreuten empfangen ständig geringer wird. Frisches Obst und Gemüse wird durch Tiefkühlkost ersetzt...

Ich habe mit Absicht die Formulierung von Pirx übernommen. Die hast du doch auch verstanden, ohne dass er "sozial" eingefügt hatte. Ich bin zuversichtlich, dass weder er den Zusammenhalt des Mauerbetons, noch meine Großmutter den der Bunkerwände meinte. Schließlich diskutieren wir hier ja in einem Kontext.

Mit der nächsten Aussage wirst du demzufolge sinnfrei:

Und ich halte es für unnötig, dies überhaupt zu erwähnen.

Ja, wir diskutieren in dem Zusammenhang, dass die Gesellschaft dahin geht, sich nicht mehr Gesellschaft nennen zu können. Sie zerbricht/oder wird zerböselt in immer kleinere Brocken und das mit Absicht.

Darum geht es in diesem Thread, nicht darum, ob man diese Gesellschaftsform mag. Du verstehst den Unterschied, oder?

Dicker Igel
2011-09-07, 22:19:59
Der Unterschied des eigenen Umfeldes zu Gesellschaft ist zumindest riesig, oder?

Falsch - der Unterschied von der Gesellschaft in der ich mich bewege, zu anderen Gesellschaften. Es gibt nicht nur eine, sondern die Menschheit besteht aus einer unterschiedlichen Vielzahl von Gesellschaften. Dies kann eine kleine Dorfgemeinde sein, oder ein Netzwerk verstreut über den Planeten. Die westliche Gesellschaft ist "nur" ein System mit Rechten etc, in dem sich unterschiedliche Gesellschaften bewegen. Steht man verteilt am Rande einer größeren Gesellschaft, hat man einen besseren Überlick als jene, die mittendrinn stehen.

Aber genau das tust du doch - in sozialer Nähe eben.

Nein - eben nicht.

ux-3
2011-09-07, 22:24:24
Du möchtest also konkrete Daten zur Abkühlung des sozialen Klimas?

Ein Bauchgefühl reicht mir jedenfalls nicht.

In Ermangelung aussagekräftiger Daten und Befunde könnte man evt. den Abbau des Personals im medizinischen Sektor, bei steigenden Beiträgen und Zuzahlungen und sinkenden Medikamenten-/Behandlungsbudgets.

Die Lebenserwartung ist bis vor kurzem dennoch gestiegen. Die Wirkung von Medizin ist also bis vor kurzem nicht geringer worden. Ist das schon unsozial?

Gerade bei der Altenbetreuung explodieren die Kosten für einen Betreuungsplatz, während die Zeit für die Zuwendung, die die Betreuten empfangen ständig geringer wird. Frisches Obst und Gemüse wird durch Tiefkühlkost ersetzt...

Wenn jetzt aber mehr als früher betreut würden, wäre das dann unsozial?


Ja, wir diskutieren in dem Zusammenhang, dass die Gesellschaft dahin geht, sich nicht mehr Gesellschaft nennen zu können. Sie zerbricht/oder wird zerböselt in immer kleinere Brocken und das mit Absicht.

Und früher konnte sie sich Gesellschaft nennen? War ein riesiger uniformer Brocken gegenseitigen Wohlwollens und Empathie? Stabilisiert durch den guten Willen aller Bürger?

Dead Man
2011-09-07, 22:44:03
Ein Bauchgefühl reicht mir jedenfalls nicht.

Tja, tut mir leid, Scheuklappen abnehmen kommt wohl nicht in Frage, also kapituliere ich in dieser Hinsicht.

Die Lebenserwartung ist bis vor kurzem dennoch gestiegen. Die Wirkung von Medizin ist also bis vor kurzem nicht geringer worden. Ist das schon unsozial?

Naja, wenn ich mal schaue, einfach nur als Beispiel, wie sich die Computertechnik in Preis und Leistung entwickelt hat, und das mit der Medizin vergleiche...

Aber ja, das wäre ebenfalls unsachlich.

Wenn jetzt aber mehr als früher betreut würden, wäre das dann unsozial?

Wenn man bedenkt, dass der BetreuungsPLATZ also pro PERSON berechnet wird, dann definitiv, JA!

Und früher konnte sie sich Gesellschaft nennen? War ein riesiger uniformer Brocken gegenseitigen Wohlwollens und Empathie?

Ich nehme mal an, dass Du das Wortgebilde "uniformer Brocken" in dieser Diskussion versehentlich verwendet hast. Schon gar nicht glaube ich, dass Du damit auf die NS-Zeit anspielen wolltest. Uniformen gab es auch in der DDR zuhauf. Sie waren den meisten aber ein unliebsamer Zwang. Der Zusammenhalt rührte aber nicht von Uniformen her, sondern weil Konkurrenzdenken nicht gefördert wurde und weil Materialismus verpönt war.

ux-3
2011-09-07, 22:54:34
Tja, tut mir leid, Scheuklappen abnehmen kommt wohl nicht in Frage, also kapituliere ich in dieser Hinsicht.

Wenn Polemik dein einziger Beleg ist, hast du wohl keine andere Option.

Naja, wenn ich mal schaue, einfach nur als Beispiel, wie sich die Computertechnik in Preis und Leistung entwickelt hat, und das mit der Medizin vergleiche...

Glaubst du, Computer werden sozial verträglich hergestellt? Hast du auch (wie alle) ein Ultraschallgerät am Schreibtisch?

Wenn man bedenkt, dass der BetreuungsPLATZ also pro PERSON berechnet wird, dann definitiv, JA!

Du machst das also am Preis fest? Oder an der Verteilung der Kosten? Früher haben sich die Leute ja auch nicht umsonst gepflegt.


Ich nehme mal an, dass Du das Wortgebilde "uniformer Brocken" in dieser Diskussion versehentlich verwendet hast.

Absolut nicht. Ich kenne die Bedeutung des Wortes Uniformität. Du auch?

Schon gar nicht glaube ich, dass Du damit auf die NS-Zeit anspielen wolltest.

Na dann hab ich ja noch mal Glück gehabt.

Der Zusammenhalt rührte aber nicht von Uniformen her, sondern weil Konkurrenzdenken nicht gefördert wurde und weil Materialismus verpönt war.

Auch dafür wäre ein Beleg hilfreich. Es könnte ja auch an anderen Faktoren liegen. Scheuklappen unzo.

DocEW
2011-09-07, 23:25:38
Schade, dass so ein interessantes Thema im Kleinkrieg endet, wo einige nur noch versuchen herauszufinden, wie man den anderen am besten missverstehen kann.

@topic: Da denke ich auch schon seit einiger Zeit drüber nach, und bin mir nach wie vor nicht sicher, ob die Asi-Ego-Arschloch-Quote tatsächlich zunimmt, oder ob man nicht mit zunehmendem Alter und steigender Bildung und Lebenserfahrung immer sensibler darauf reagiert. Ich hoffe letzteres.

Habe auch den Eindruck, dass die heute 14-16 jährigen ein ganz anderes Leben führen, als ich es im gleichen Alter (also vor ca. 18 Jahren) getan habe. Da scheinen andere Werte zu zählen, und das Tempo ist ein ganz anderes. Mir scheint, dass die gar keine Zeit mehr haben, mal über irgendwas nachzudenken, oder sich mit irgendwas intensiver zu beschäftigen. Wir sind früher stundenlang einfach mit dem Fahrrad rumgefahren. Naja, der Satz klingt jetzt echt alt. :) Das ist aber alles nur ein Eindruck von außen, ich kenne niemanden in dem Alter.

Deinen Eindruck von der Arbeitswelt kann ich nicht teilen, aber da hat man selbst ja meistens nur einen kleinen Einblick. Bei mir ist es jedenfalls größtenteils extrem kollegial und es gibt fast keinen Konkurrenzkampf. Ist aber auch ein Forschungsinstitut und ich hab'n bisschen Schiss vor der Wirtschaft (kommt demnächst).

Ich hätte gern die Rollenverteilung von früher wieder.
Haha, das kannst du leider vergessen, selbst wenn da...
Die Entwicklung hat dem ganzen nicht so gut getan.
... evtl. was dran ist. :)
vom sozialen Standpunkt hat sich der Mensch seit der Steinzeit kaum weiterentwickelt, das fand eher im technischen Bereich statt aber sozial so gut wie gar nicht
Ja, interessanter Punkt. Warum eigentlich nicht? Es gibt doch auch heutzutage ganz viele Philosophen, Geistes- und Sozialwissenschaftler. Können die nicht mal herausfinden, wie man die Menschen glücklich macht? Allerdings würde man auf die sowieso nicht hören - das BSP zählt mehr.

Dead Man
2011-09-07, 23:36:04
Wenn Polemik dein einziger Beleg ist, hast du wohl keine andere Option.

Da Dir meine und die Wahrnehmung anderer Mitglieder der "Gesellschaft" als Beleg nicht ausreichen und Du lieber bezahlten Statistiken glaubst, bleibt mir wohl nur noch die Polemik. ;(

Glaubst du, Computer werden sozial verträglich hergestellt? Hast du auch (wie alle) ein Ultraschallgerät am Schreibtisch?

Da können wir ja von Glück reden, dass Ultraschallgeräte sozial verträglich hergestellt werden und deshalb so teuer sind, was? Es ist ja nahezu ausgeschlossen, dass die Pharma- und Medizintechnikindustrie im Gegensatz zur Computerindustrie, auch was verdienen will, richtig?

Du machst das also am Preis fest? Oder an der Verteilung der Kosten? Früher haben sich die Leute ja auch nicht umsonst gepflegt.

Ja, gestiegene Preise, pro Betreuungsplatz, geringeres Betreuungspersonal bei ebenfalls geringerer Entlohnung sowie geringere Kosten der Verpflegung bei schlechterer Verpflegung und Betreuung... dieser Schluss ist also irrational?


Zum Rest: es ist müßig, mit jemandem darüber zu diskutieren, der es nur vom Hören-Sagen kennt.

Ein Beispiel: Schulklassen alle paar Jahre auseinander zu reißen und neu zusammen zu würfeln trägt garantiert nicht zu sozialem Zusammenhalt bei.

Dead Man
2011-09-07, 23:42:13
Schade, dass so ein interessantes Thema im Kleinkrieg endet, wo einige nur noch versuchen herauszufinden, wie man den anderen am besten missverstehen kann.


War auch gar nicht meine Absicht, das so weit offtopic zu führen. :frown:

hmx
2011-09-07, 23:47:13
Aber ich gebe zu, dass der Trend in den neuen Bundesländern wesentlich deutlicher zu beobachten ist als in den alten. So ist das halt mit schleichenden und drastischen Veränderungen. ;)

Kann man. Oder auch nicht. ;)
Man könnte ja auch mit was stichhaltigem kommen. Aber seine eigenen Erfahrungen hier als das Maß der Dinge implizit anzupreisen, genau dies aber anderen vorzuwerfen ist nichts stichhaltiges. Ich bleibe weiterhin dabei, dass dein beobachteter Trend nicht durch deine individuelle Sichtweise bewiesen wird.
Dazu ist das "früher war alles besser"-Syndrom viel zu weit verbreitet (gerade in den neuen BL wird ja gerne gejammert). Nicht die Menschen verändern sich - du bist es, und zwar indem du älter wirst.

ShadowXX
2011-09-07, 23:53:17
Ich halte es für wichtiger, mal meinen Nachbarn ohne Erwartung einer Gegenleistung aus dem Schnee zu schieben, als von fremden Leuten im Indernetz Anerkennung (oder auch von meinem Nachbarn) zu bekommen, was ich für ein schickes Auto fahre.
Das hat nix mit Sozial zu tun, sondern mit Erziehung.


Naja, wenn ich mal schaue, einfach nur als Beispiel, wie sich die Computertechnik in Preis und Leistung entwickelt hat, und das mit der Medizin vergleiche...

Äpfel und Birnen....davon abgesehen hat die Medizin/Pharma-Industrie immer und jederzeit versucht das meisten an Geld rauszuholen.


Wenn man bedenkt, dass der BetreuungsPLATZ also pro PERSON berechnet wird, dann definitiv, JA!

Es ist alles "etwas" teurer als vor 30 Jahren, es müssen ca. doppelt bis dreimal so viele betreut werden und das mit (Inflation und Preissteigerungen einberechnet) der ca. gleichen Geldsumme.


Der Zusammenhalt rührte aber nicht von Uniformen her, sondern weil Konkurrenzdenken nicht gefördert wurde und weil Materialismus verpönt war.
Wie alt warst du als die DDR aufhörte zu existieren?

Davon mal abgesehen das es auch in der DDR ziemlich viel Konkurrenzdenken gab und Materialismus definitiv nicht verpönt war.


Ein Beispiel: Schulklassen alle paar Jahre auseinander zu reißen und neu zusammen zu würfeln trägt garantiert nicht zu sozialem Zusammenhalt bei.
Wo bitte soll das denn passieren?
In D werden die Schulklassen 1x in der gesamten Schullaufbahn "auseinander gerissen" und das ist nach der 4ten Klasse....da nach bleibt der Klassenverband bestehen.

Ferengie
2011-09-07, 23:54:51
Die Arschlochmentalität ist ein Ergebnis der Überflussgesellschaft.
Gäbe es eine Mangelgesellschaft (ich meine nicht die DDR, sondern die Zeit vor paar Jahrhunderten) würde es "zivilisierter" zu gehen.
Die heutigen Kids kennen keinen Mangel, meist auch nicht von Erzählungen von Opa und Oma....Die kids, die ich kenne, werden sich einige zu ziemlich großen A* entwickeln (meist aus der gehobenen Mittelschicht).

hmx
2011-09-07, 23:56:36
Die Arschlochmentalität ist ein Ergebnis der Überflussgesellschaft.
Gäbe es eine Mangelgesellschaft (ich meine nicht die DDR, sondern die Zeit vor paar Jahrhunderten) würde es "zivilisierter" zu gehen.

Jop. Das Mittelalter und die Neuzeit ist das beste Beispiel dafür. Da ging es viel zivilisierter zu, heute sind es alle nur noch wilde und böse Materialisten.

Filp
2011-09-07, 23:59:05
Jop. Das Mittelalter und die Neuzeit ist das beste Beispiel dafür. Da ging es viel zivilisierter zu, heute sind es alle nur noch wilde und böse Materialisten.
Also wenn man mal ne Weile in nem ärmeren Land gelebt hat, merkt man eigentlich recht schnell die Unterschiede. Familie und Umfeld zählt da um einiges mehr als Materielles. Man hat da zwar die selben "Träume" von viel Besitz, verliert dabei aber seine Mitmenschen nicht so aus dem Blick.

Ferengie
2011-09-08, 00:01:21
hmx evtl. ist dir entgangen, dass die damaligen Kriege nie vom Volk ausgegangen sind...

Flamehaze
2011-09-08, 00:01:51
also ich war vor 2 jahren in neuseeland auf nem working holiday und die leute kamen mir da auch freundlicher vor. mir hat ein polizist geholfen, der dachte ich hätte mich verlaufen, wir sind abends zum trinken am strand eingeladen worden, man wird öfters einfach zum spaß aus autos heraus angeschrieen, passiert in deutschland nich soo oft.

danach wars ne ziemliche umstellung, hab angefangen winfo zu studieren und wir hatten mehr hemdenträger in der stufe als mädels, wenn die dann über bluescreens.. witzeln ists das auch nicht so sehr, hatte es mir anders vorgestellt und das waren vllt zur hälfte nerds.. studier jetzt verpackungstechnik, endlich wieder normale leute die nett und locker drauf sind, wies auch in neuseeland damals war, so ähnlich... wen man als freunde hat, danach kann man zu nem guten teil selbst schaun und bei der arbeit teilweise genauso, hängt bestimmt auch davon ab in welchem bereich die arbeit wär.
nur dass man leute typischerweise nicht im zug anspricht und nicht locker mal redet, weil man die person nicht kennt und solche sachen ändert das auch nich. abends am we sind die meisten aber doch lockerer drauf, merkt man schon. naja^^ (:

hmx
2011-09-08, 00:03:31
Also wenn man mal ne Weile in nem ärmeren Land gelebt hat, merkt man eigentlich recht schnell die Unterschiede. Familie und Umfeld zählt da um einiges mehr als Materielles. Man hat da zwar die selben "Träume" von viel Besitz, verliert dabei aber seine Mitmenschen nicht so aus dem Blick.

Das bedeutet noch lange nicht, dass die Menschen sozialer waren.

hmx evtl. ist dir entgangen, dass die damaligen Kriege nie vom Volk ausgegangen sind...

Nein, ist es nicht. Und? Ich habe nie von Kriegen geredet.

Mal ehrlich, wird euch das Gerde von der bösen Gesellschaft, die immer schlechter wird nicht irgendwann selbst zu blöd? Ich meine, das muss doch auffallen, dass das schon IMMER gesagt wird. Warum? Na weil die Gesellschaft schon immer an allem schlechten schuld ist. Wenn dem Michel ein Unglück widerfährt oder er was verbockt hat MUSS einer Schuld sein. Wenns gut läuft nimmt man es gerne mit, wenn was schlecht läuft wird in die Jammertüte gegriffen.

Dead Man
2011-09-08, 00:06:13
Kann man. Oder auch nicht. ;)
Man könnte ja auch mit was stichhaltigem kommen. Aber seine eigenen Erfahrungen hier als das Maß der Dinge implizit anzupreisen, genau dies aber anderen vorzuwerfen ist nichts stichhaltiges. Ich bleibe weiterhin dabei, dass dein beobachteter Trend nicht durch deine individuelle Sichtweise bewiesen wird.
Dazu ist das "früher war alles besser"-Syndrom viel zu weit verbreitet (gerade in den neuen BL wird ja gerne gejammert). Nicht die Menschen verändern sich - du bist es, und zwar indem du älter wirst.

Hast Du gelesen, was ich geschrieben habe? Ja? Und Du antwortest DAS darauf?

@ShadowXX: dito.

Ich bin raus.

Filp
2011-09-08, 00:06:26
Das bedeutet noch lange nicht, dass die Menschen sozialer waren.
Warum waren? Da ist es immernoch so und auch in Deutschland gibt es noch Menschen denen Andere noch was wert sind und die sogar deswegen Jobs machen, die schlecht bezahlt sind aber durch die Anderen geholfen wird.

hmx
2011-09-08, 00:08:31
Warum waren? Da ist es immernoch so und auch in Deutschland gibt es noch Menschen denen Andere noch was wert sind und die sogar deswegen Jobs machen, die schlecht bezahlt sind aber durch die Anderen geholfen wird.

Weil früher alles besser war und die Gesellschaft immer kälter wird. So zumindest die Hypothese, der ich mich nicht anschließe.

Was hier bemängelt wird ist das spießige dt Bürgertum. Das ist aber schon seit Ewigkeiten so, fällt aber erst so richtig auf, wenn man ins Berufsleben kommt und sich der Michel in seine heile Welt aus Kleingärten, Kind und Frau zurückzieht.

Filp
2011-09-08, 00:10:21
Weil früher alles besser war und die Gesellschaft immer kälter wird. So zumindest die Hypothese, der ich mich nicht anschließe.

Was hier bemängelt wird ist das spießige dt Bürgertum. Das ist aber schon seit Ewigkeiten so.
Die familiären Werte waren "früher" auch hier noch ganz anders, ich würd aber nicht von Gesellschaft reden sondern einfach nur von immer mehr Menschen denen Andere immer weniger Wert sind.

hmx
2011-09-08, 00:14:45
Die familiären Werte waren "früher" auch hier noch ganz anders, ich würd aber nicht von Gesellschaft reden sondern einfach nur von immer mehr Menschen denen Andere immer weniger Wert sind.

Das bedeutet aber nicht, dass die Menschen sozialer sind. Es gibt Kulturen, in denen die Familie alles zählt, aber jeder außerhalb ein Fremder ist, den man null über den Weg traut. Davon sind wir weit entfernt. Die Familie als Maßgeber für eine soziale Gesellschaft zu sehen ist ein Fehler. Eine Gesellschaft ist vor allem dann sozial, wenn es sich um kooperierende Gruppen handelt. Das kann die Familie sein, oder was anderes. Ich würde nicht in einer Gesellschaft leben wollen, in der die Familie einen sehr hohen Stellenwert hat. Oftmals herrscht außerhalb dieser dann nämlich Misstrauen. Gut zu sehen in südlichen Gefilden. Da gibts viel Familie, aber das Vertrauen gegenüber Fremden ist sehr niedrig (das sind messbare Trust Scores).

Dead Man
2011-09-08, 00:18:08
Das bedeutet aber nicht, dass die Menschen sozialer sind. Es gibt Kulturen, in denen die Familie alles zählt, aber jeder außerhalb ein Fremder ist, den man null über den Weg traut. Davon sind wir weit entfernt. Die Familie als Maßgeber für eine soziale Gesellschaft zu sehen ist ein Fehler. Eine Gesellschaft ist vor allem dann sozial, wenn es sich um kooperierende Gruppen handelt. Das kann die Familie sein, oder was anderes. Ich würde nicht in einer Gesellschaft leben wollen, in der die Familie einen sehr hohen Stellenwert hat. Oftmals herrscht außerhalb dieser dann nämlich Misstrauen. Gut zu sehen in südlichen Gefilden. Da gibts viel Familie, aber das Vertrauen gegenüber Fremden ist sehr niedrig (das sind messbare Trust Scores).

Ich krieg die Tür nicht zu! :facepalm:

Filp
2011-09-08, 00:20:58
Das bedeutet aber nicht, dass die Menschen sozialer sind. Es gibt Kulturen, in denen die Familie alles zählt, aber jeder außerhalb ein Fremder ist, den man null über den Weg traut. Davon sind wir weit entfernt. Die Familie als Maßgeber für eine soziale Gesellschaft zu sehen ist ein Fehler. Eine Gesellschaft ist vor allem dann sozial, wenn es sich um kooperierende Gruppen handelt. Das kann die Familie sein, oder was anderes. Ich würde nicht in einer Gesellschaft leben wollen, in der die Familie einen sehr hohen Stellenwert hat. Oftmals herrscht außerhalb dieser dann nämlich Misstrauen. Gut zu sehen in südlichen Gefilden. Da gibts viel Familie, aber das Vertrauen gegenüber Fremden ist sehr niedrig (das sind messbare Trust Scores).
Das es irgendwo abgrenzungen gibt ist normal, hier kommt es aber schon oft vor das Leute diese Grenze um sich herum ziehen und ihnen alles Andere egal ist. Mit dem hohen Stellenwert der Familie ist wenigstens schonmal ein sozialer Umgang im kleineren Rahmen gegeben, deine Quelle zu den trust Scores würd ich ja gerne mal sehen, denn zumindest in den Gesellschaften in denen ich unterwegs war, konnte ich derartiges nicht erleben.

Acid-Beatz
2011-09-08, 00:23:09
Ich stell grad fest, dass es schon interessant ist, wie die Themen doch alle immer wieder in Westen vs Osten enden :-O

Aber um mal im "jetzt" zu bleiben: Gruppen gabs doch schon immer und überall, egal ob sie sich über Geld,Dialekt oder Macht identifiziert haben - und daran hat sich auch nichts geändert.
Ein Chef im Westen war als Arschloch früher sicher genauso unbeliebt wie ein ranghoher Funktionär in der DDR?!

Die Wahrnehmung mag jetzt vielleicht eine andere sein weil früher einfach nicht über sowas berichtet wurde, weder im Westen noch im Osten.
Heute gibts das Internet als Massenmedium wo jeder schreiben kann und damit (prinzipiell) auch jeden erreicht ...


Greez

hmx
2011-09-08, 00:26:26
Mit dem Familie hohen stellenwert der Familie ist wenigstens schonmal ein sozialer Umgang im kleineren Rahmen gegeben, deine Quelle zu den trust Scores würd ich ja gerne mal sehen, denn zumindest in den Gesellschaften in denen ich unterwegs war, konnte ich derartiges nicht erleben.


Da zB teilweise. Das andere Paper habe ich grad nicht parat. Es ist aber immer noch mehr als persönliche Erfahrung einzelner.
Stimmt, dann müssen die Scores ja gekauft sein. Bist du schon mal in Süditalien gewesen? Nein? Du kannst dir nicht vorstellen, dass die sozialen Strukturen dort "etwas" entrückt sind? Oder in Lateinamerika?
Sorry, das ist wie immer hier. Einer macht einen Heulthread auf über die phöse Gesellschaft und die üblichen Verdächtigen mischen ein Potpourri aus Familie, Materialismus und "früher war alles besser" um den großen Gesellschaftskritiker zu geben.


edit

http://www.economics.harvard.edu/faculty/shleifer/files/trust.pdf

Filp
2011-09-08, 00:37:25
Da zB teilweise. Das andere Paper habe ich grad nicht parat. Es ist aber immer noch mehr als persönliche Erfahrung einzelner.
Stimmt, dann müssen die Scores ja gekauft sein. Bist du schon mal in Süditalien gewesen? Nein? Du kannst dir nicht vorstellen, dass die sozialen Strukturen dort "etwas" entrückt sind? Oder in Lateinamerika?
Sorry, das ist wie immer hier. Einer macht einen Heulthread auf über die phöse Gesellschaft und die üblichen Verdächtigen mischen ein Potpourri aus Familie, Materialismus und "früher war alles besser" um den großen Gesellschaftskritiker zu geben.
Wenn da nen Link sein sollte, dann hast du ihn vergessen.
In Süditalien war ich allerdings noch nicht, ich sprach von armen Ländern und Italien zähle ich da nicht gerade dazu ;)
Ich war viel in Südostasien unterwegs und hab da auch 2 Jahre in Thailand gelebt, da bekommtm an schon etwas tiefere Einblicke als im Vorbeifahren. Mein Bruder war allerdings lange in Südamerika (hauptsächlich Equador, die umliegenden Länder nur urlaubsmäßig durchquert), Bekannte von mir haben 6 Jahre in Bolivien gelebt und auch von denen kenne ich nichts in diese Richtung.
Den großen Gesellschaftskritiker hab ich hier auch noch nicht gegeben, merke aber auch im Job, dass hier viele einfach nur an sich denken und das Andere auch gerne mal zu spüren geben. Unsere Jugendlichen sind für die Meisten einfach nur "die schlimmen Kinder aus dem Heim" denen geben die Wenigsten einfach mal so ne Chance.

hmx
2011-09-08, 00:44:45
Wenn da nen Link sein sollte, dann hast du ihn vergessen.
In Süditalien war ich allerdings noch nicht, ich sprach von armen Ländern und Italien zähle ich da nicht gerade dazu ;)
Ich war viel in Südostasien unterwegs und hab da auch 2 Jahre in Thailand gelebt, da bekommtm an schon etwas tiefere Einblicke als im Vorbeifahren. Mein Bruder war allerdings lange in Südamerika (hauptsächlich Equador, die umliegenden Länder nur urlaubsmäßig durchquert), Bekannte von mir haben 6 Jahre in Bolivien gelebt und auch von denen kenne ich nichts in diese Richtung.
Den großen Gesellschaftskritiker hab ich hier auch noch nicht gegeben, merke aber auch im Job, dass hier viele einfach nur an sich denken und das Andere auch gerne mal zu spüren geben. Unsere Jugendlichen sind für die Meisten einfach nur "die schlimmen Kinder aus dem Heim" denen geben die Wenigsten einfach mal so ne Chance.

Das war hier leider aber schon immer so gewesen. Was hier kritisiert wird ist eher das Kleinbürgertum. Das existiert aber schon seit Ewigkeiten. Es fällt nur einige immer stärker auf, einigen weniger, weil sie sich damit arrangiert haben.

Ein Kumpel von mir arbeitet deshalb im Ausland, weil da das Arbeitsklima besser ist, die Kollegen nicht so spiessig sind und man Abends mit denen Weggeht, ohne dass am nächstem Tag gelästert wird. Hier ist das anders, da interessiert das nicht - man verzieht sich in seine heile Welt nach Hause- Auch wenn dieser klassische Entwurf immer weniger funktioniert. Das Problem ist hier aber nicht, dass sich die Gesellschaft ändert, sondern dass sie es NICHT tut und die Leute sich NICHT ändern und eben versuchen ihr kleinkariertes Leben genau so weiterzuführen. Deshalb haben einige Leute ein Problem damit, weil ihr Lebensentwurf oft ein anderer ist als dieser. Das hat aber, wie gesagt, nichts mit der immer unsozialeren Gesellschaft zu tun.

DocEW
2011-09-08, 00:44:49
Ich würde nicht in einer Gesellschaft leben wollen, in der die Familie einen sehr hohen Stellenwert hat. Oftmals herrscht außerhalb dieser dann nämlich Misstrauen. Gut zu sehen in südlichen Gefilden. Da gibts viel Familie, aber das Vertrauen gegenüber Fremden ist sehr niedrig (das sind messbare Trust Scores).
Wo steht das in dem Paper? Ich habe dort keine Aussage über einen Zusammenhang zwischen den Stellenwert der Familie und dem Vertrauen gegenüber Fremden gefunden, habe aber natürlich nicht alles gelesen.

hmx
2011-09-08, 00:50:08
Wo steht das in dem Paper? Ich habe dort keine Aussage über einen Zusammenhang zwischen den Stellenwert der Familie und dem Vertrauen gegenüber Fremden gefunden, habe aber natürlich nicht alles gelesen.

Das steht da auch nicht, aber in diesen Gesellschaften (Lateinamerika, Süditalien) nehmen die Familien einen recht hohen Stellenwert an. Weiterhin ist es ja gerade meine These, dass es KEINEN Zusammenhang zwischen Familie und Vertrauen gegenüber Fremden gibt.
Das sind andere Dinge.

Gerade dieses Denken "wir haben zu wenig Familie" plus "alle anderen sind nicht vertrauenswürdig, die Gesellschaft wird so kalt" lässt die Gesellschaft so werden, wie sie nun mal ist. Der Michel sehnt sich auch hier nach mehr Kleinbürgertum und wirft es der Gesellschaft vor, wenn es zu seinem Problem wird, dass die anderen das auch machen. Wir brauchen nicht mehr Familie - die Menschen könnten genau so gut verstehen, dass es auch andere Möglichkeiten zur sozialen Kooperation gibt.

Filp
2011-09-08, 00:51:01
Das war hier leider aber schon immer so gewesen. Was hier kritisiert wird ist eher das Kleinbürgertum. Das existiert aber schon seit Ewigkeiten. Es fällt nur einige immer stärker auf, einigen weniger, weil sie sich damit arrangiert haben.

Ein Kumpel von mir arbeitet deshalb im Ausland, weil da das Arbeitsklima besser ist, die Kollegen nicht so spiessig sind und man Abends mit denen Weggeht, ohne dass am nächstem Tag gelästert wird. Hier ist das anders, da interessiert das nicht - man verzieht sich in seine heile Welt nach Hause- Auch wenn dieser klassische Entwurf immer weniger funktioniert. Das Problem ist hier aber nicht, dass sich die Gesellschaft ändert, sondern dass sie es NICHT tut und die Leute sich NICHT ändern und eben versuchen ihr kleinkariertes Leben genau so weiterzuführen. Deshalb haben einige Leute ein Problem damit, weil ihr Lebensentwurf oft ein anderer ist als dieser. Das hat aber, wie gesagt, nichts mit der immer unsozialeren Gesellschaft zu tun.
Was sich aber geändert hat, ist das viele sich einfach noch weiter zurückgezogen haben und nichts mehr zählt außer man selbst, eben nicht einmal der kleinste soziale Verbund, die Familie. Wenn sich daran nichts ändert, wird es garantiert nicht besser werden, sondern eher schlechter, natürlich abhängig davon was man als gut oder schlecht betrachtet, wir befinden uns hier (im Forum) ja in einer "Gesellschaft", in der (gefühlt) die Meisten das abschotten und nur auf sich selbst achten vorrangig als gut und richtig bezeichnen würden. Auf alles Andere, was nicht ganz ins eigene Bild passt wird mit dem FGinger gezeigt und geschrien man müsse es abschieben oder wegsperren.

Filp
2011-09-08, 00:54:11
Das steht da auch nicht, aber in diesen Gesellschaften (Lateinamerika, Süditalien) nehmen die Familien einen recht hohen Stellenwert an. Weiterhin ist es ja gerade meine These, dass es KEINEN Zusammenhang zwischen Familie und Vertrauen gegenüber Fremden gibt.
Das sind andere Dinge.

Gerade dieses Denken "wir haben zu wenig Familie" plus "alle anderen sind nicht vertrauenswürdig, die Gesellschaft wird so kalt" lässt die Gesellschaft so werden, wie sie nun mal ist. Der Michel sehnt sich auch hier nach mehr Kleinbürgertum und wirft es der Gesellschaft vor, wenn es zu seinem Problem wird, dass die anderen das auch machen. Wir brauchen nicht mehr Familie - die Menschen könnten genau so gut verstehen, dass es auch andere Möglichkeiten zur sozialen Kooperation gibt.
Das hörte sich eben noch etwas anders an. Ich bin aber trotzdem fest davon überzeugt, dass gerade die Familie dafür sorgt, dass man auch Anderen gegenüber weit aufgeschlossener ist. Alleione bei Einzelkindern im Vergleich zu Kindern mit mehreren Geschwistern fällt es ja schon auf, das die Einzelkinder sich oftmals schwerer dran tuen, mit Gleichaltrigen zu spielen. In Kindergärten fällt das in der Anfangszeit stark auf und wird dann nach und nach besser.

DocEW
2011-09-08, 00:56:50
Ich verstehe dich nicht:
Ich würde nicht in einer Gesellschaft leben wollen, in der die Familie einen sehr hohen Stellenwert hat. Oftmals herrscht außerhalb dieser dann nämlich Misstrauen. Gut zu sehen in südlichen Gefilden. Da gibts viel Familie, aber das Vertrauen gegenüber Fremden ist sehr niedrig (das sind messbare Trust Scores).
vs.
Weiterhin ist es ja gerade meine These, dass es KEINEN Zusammenhang zwischen Familie und Vertrauen gegenüber Fremden gibt.
???

Ansonsten mal eine Statistik zum Thema Arschlochgesellschaft (Quelle: Statistisches Bundesamt (http://www.destatis.de/)):
http://s7.directupload.net/images/110908/tuupta5p.png

hmx
2011-09-08, 00:57:16
Was sich aber geändert hat, ist das viele sich einfach noch weiter zurückgezogen haben und nichts mehr zählt außer man selbst, eben nicht einmal der kleinste soziale Verbund, die Familie. Wenn sich daran nichts ändert, wird es garantiert nicht besser werden, sondern eher schlechter, natürlich abhängig davon was man als gut oder schlecht betrachtet, wir befinden uns hier (im Forum) ja in einer "Gesellschaft", in der (gefühlt) die Meisten das abschotten und nur auf sich selbst achten vorrangig als gut und richtig bezeichnen würden. Auf alles Andere, was nicht ganz ins eigene Bild passt wird mit dem FGinger gezeigt und geschrien man müsse es abschieben oder wegsperren.

Diese Leute gab es aber schon immer. Die fallen nur eventuell stärker auf, weil weniger Menschen übrig bleiben, die den eigenen Lebensentwurf abseits von Reihenhäusern teilen.
Und dass man mit dem Finger auf alles andere zeigt war nun wirklich schon IMMER so. Deutschland ist im Herzen nicht liberal sonder im Kleinbürgertum spießig und konservativ. Das war es aber schon immer. Wenn man nicht so ist, hat man es tendenziell schwerer - man bekommt es nu eventuell erst später mit. Verändert hat sich aber nichts - außer eben, dass dieser Lebensentwurf immer weniger funktioniert (Scheidungsraten von 40%), sich die Menschen aber trotzdem daran klammern.



Ich verstehe dich nicht:

vs.

???




Es war ein Gegenbeispiel, welches den propagierten Zusammenhang verschwinden lässt. Es gibt durchaus Gesellschaften, in denen außerhalb der Familie alles fremd ist. Tendenzen in die Richtung gibt es ja hier teilweise zu beobachten.

Und ob die Anzahl von Verurteilten ein Indikator für die Arschlochgesellschaft ist? Wir wissen ja nicht mal was das für Straftaten sind und wer sie verübt hat.


edit: Körperverletzung. Sorry, aber das ist nun was anderes und schon seeehhhhr weit hergeholt.

Filp
2011-09-08, 01:05:14
Diese Leute gab es aber schon immer. Die fallen nur eventuell stärker auf, weil weniger Menschen übrig bleiben, die den eigenen Lebensentwurf abseits von Reihenhäusern teilen.
Und dass man mit dem Finger auf alles andere zeigt war nun wirklich schon IMMER so. Deutschland ist im Herzen nicht liberal sonder im Kleinbürgertum spießig und konservativ. Das war es aber schon immer. Wenn man nicht so ist, hat man es tendenziell schwerer - man bekommt es nu eventuell erst später mit. Verändert hat sich aber nichts - außer eben, dass dieser Lebensentwurf immer weniger funktioniert (Scheidungsraten von 40%), sich die Menschen aber trotzdem daran klammern.
Und das ist keine Veränderung für dich?

hmx
2011-09-08, 01:07:10
Und das ist keine Veränderung für dich?

Es ist für mich das Ausbleiben einer Veränderung. Die Leute sind noch genau so wie früher. Wer diesen Lebensentwurf nicht teilt merkt das dann früher oder später. Das hat aber nichts mit der immer schlechteren Gesellschaft zu tun, sondern mit der Erkenntnis. Kleinkrämerei gab es hier schon immer und weiter als zum Gartenzaun würde auch früher oft nicht gedacht. Man hat davon blos weniger mitbekommen.

Dead Man
2011-09-08, 01:41:11
Danke an DocEW für eine Statistik, nach der ich nicht gesucht hätte und Danke an hmx für die Selbstdemontierung.

@hmx: -Sozial- beschränkt sich nicht auf die Familie (ganz im Gegenteil), aber steigende Scheidungsraten sind ein Indikator für sinkende Sozialität und es ging hier um Deutschland.

hmx
2011-09-08, 01:43:47
Danke an DocEW für eine Statistik, nach der ich nicht gesucht hätte und Danke an hmx für die Selbstdemontierung.

@hmx: -Sozial- beschränkt sich nicht auf die Familie (ganz im Gegenteil), aber steigende Scheidungsraten sind ein Indikator für sinkende Sozialität und es ging hier um Deutschland.

Nein sind sie nicht. Das mit der Selbstdemontage kannst du dir sparen, erst recht als einer der keine Gelegenheit auslässt den grossen Gesellschaftskritiker zu geben

Gast
2011-09-08, 03:08:00
vom sozialen Standpunkt hat sich der Mensch seit der Steinzeit kaum weiterentwickelt, das fand eher im technischen Bereich statt aber sozial so gut wie gar nichtAbsolut falsch. Früher war die Sippe und Herde überlebenswichtig. Heute nicht mehr. Daher leben wir auch eindeutig in einer Arschlochgesellschaft welche die des Steinzeitmenschen in ihrem Arschlochsein bei weitem übertrifft.

Was ich aber nicht akzeptiere und aktiv bekämpfe. Auf der Arbeit wie auch in der näheren Umgebung. Das ist kein leichtes Leben, aber eindeutig glückliches. Mit dem seeligen Schlaf der Gerechten. So erholt wie ich morgens auf der Matte stehe sind nichtmal die Arschlöcher die mittags anfangen :usweet:

ux-3
2011-09-08, 07:01:05
Ein Beispiel: Schulklassen alle paar Jahre auseinander zu reißen und neu zusammen zu würfeln trägt garantiert nicht zu sozialem Zusammenhalt bei.

Und als Beleg nehme ich dein Wort? Oder das meiner Kinder?

In D werden die Schulklassen 1x in der gesamten Schullaufbahn "auseinander gerissen" und das ist nach der 4ten Klasse....da nach bleibt der Klassenverband bestehen.

Das ist so nicht richtig. Hängt ganz von der Schule ab.

ux-3
2011-09-08, 07:19:23
aber steigende Scheidungsraten sind ein Indikator für sinkende Sozialität und es ging hier um Deutschland.


https://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Ehestabilitaet-Abb1.jpg

Die DDR war demnach unsozialer als die BRD? :rolleyes: Und die Sozialität sank im Laufe der Zeit ab? Nach dem Mauerfall wurde hingegen alles viel sozialer?

Zunehmende Scheidungsraten können auch ein Beleg für abnehmende Unterdrückung, bessere Gleichberechtigung, Nachlassen des Elternwillens bei Migranten, abnehmende Religiosität etc. sein.

Dead Man
2011-09-08, 08:02:54
Und als Beleg nehme ich dein Wort? Oder das meiner Kinder?

Wie wäre es mit Logik? Ja, frag mal Deine Kinder, wie es ist, mit 10, 11 von seinen Freunden getrennt zu werden und in eine neue Klasse geworfen zu werden, in der sich jeder erst mal neu behaupten muss.

Das ist so nicht richtig. Hängt ganz von der Schule ab.

Danke.

https://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Ehestabilitaet-Abb1.jpg

Die DDR war demnach unsozialer als die BRD? :rolleyes: Und die Sozialität sank im Laufe der Zeit ab? Nach dem Mauerfall wurde hingegen alles viel sozialer?

Zunehmende Scheidungsraten können auch ein Beleg für abnehmende Unterdrückung, bessere Gleichberechtigung, Nachlassen des Elternwillens bei Migranten, abnehmende Religiosität etc. sein.

Kannst Du Deine Statistiken auch lesen? :ulol:

DocEW
2011-09-08, 08:37:43
https://www.familienhandbuch.de/cms/Familienforschung_Ehestabilitaet-Abb1.jpg
Interessante Statistik. Leider ist nirgendwo definiert, was auf der y-Achse abzulesen ist. Wenn man dem Dateinamen glauben darf, waren die Ehen jedenfalls in der DDR "stabiler" und wurden durch die Wiedervereinigung ziemlich erschüttert. Mittlerweile ist die "Stabilität" dort auf einem Niveau, was jedenfalls deutlich unter dem zu DDR-Zeiten liegt. Soweit meine Interpretation...

Filp
2011-09-08, 08:45:18
Wie wäre es mit Logik? Ja, frag mal Deine Kinder, wie es ist, mit 10, 11 von seinen Freunden getrennt zu werden und in eine neue Klasse geworfen zu werden, in der sich jeder erst mal neu behaupten muss.

Eigentlich ist es für die Entwicklung eher positiv, sich immer mal wieder mit neuen Gruppensituationen zurecht zufinden. In der Grundschule werden hier nach Möglichkeit auch nicht alle Kinder aus einem Kindergarten in eine Klasse gesteckt und im ersten Jahr rotieren die Kinder auch immer wieder bei der Sitzordnung.

Dead Man
2011-09-08, 08:51:17
Eigentlich ist es für die Entwicklung eher positiv, sich immer mal wieder mit neuen Gruppensituationen zurecht zufinden.

Für welche Entwicklung? Für die der sozialen Kompetenz oder die des Durchsetzungsvermögens? Und das sagt wer? Dein Wort oder Deine Kinder? :wink:

Filp
2011-09-08, 08:54:27
Für welche Entwicklung? Für die der sozialen Kompetenz oder die des Durchsetzungsvermögens? Und das sagt wer? Dein Wort oder Deine Kinder? :wink:
Für die förderung sozialer Kompetenzen, die erlernt man nicht durch lesen in Büchern, sondern durch selber erleben. Dein Durchsetzungsvermögen ist übrigens ein Bestandteil dieser ;)

Dead Man
2011-09-08, 08:58:01
Für die förderung sozialer Kompetenzen, die erlernt man nicht durch lesen in Büchern, sondern durch selber erleben. Dein Durchsetzungsvermögen ist übrigens ein Bestandteil dieser ;)

Das heißt also, dass ein kräftiger, brutaler Bursche, der sich durch Gewalt Respekt verschafft und damit ein hervorragendes Durchsetzungsvermögen hat, besonders sozialkompetent ist? ;D

Filp
2011-09-08, 08:59:08
Das heißt also, dass ein kräftiger, brutaler Bursche, der sich durch Gewalt Respekt verschafft und damit ein hervorragendes Durchsetzungsvermögen hat, besonders sozialkompetent ist? ;D
Das hat nichts mit Durchsetzungsvermögen zu tun.

Dead Man
2011-09-08, 09:03:38
Das hat nichts mit Durchsetzungsvermögen zu tun.

Nicht? Na dann definiere mal bitte.

Filp
2011-09-08, 09:07:02
Nicht? Na dann definiere mal bitte.
Evtl solltest du Begriffe die du nutzt erstmal bei Google probieren.
Ich kopiere es dir mal aus dem 1. Treffer:
Überzeugungsvermögen beschreibt die Fähigkeit, sich in der kommunikativen Auseinandersetzung mit anderen argumentativ behaupten zu können, d.h. durch Sachinhalte, Rhetorik und Ausstrahlung den eigenen Standpunkt so weit wie möglich gegen entgegengesetzte Argumentationen zu etablieren oder zu behaupten.
Jemand der sich mit Gewalt irgendwie versucht "Respekt" zu verschaffen hat meistens nen Großen Mangel an anderer Stelle, oftmals ist es das Selbswertgefühl. Naja und er wird in den meisten Fällen in der Familie nicht gelernt haben wie man sich anders durchsetzt, weils ihm nur genauso vorgelebt wird. Wirklich "Respekt" hat vor so einem eh keiner, eher Angst.

Acid-Beatz
2011-09-08, 09:11:17
Das heißt also, dass ein kräftiger, brutaler Bursche, der sich durch Gewalt Respekt verschafft und damit ein hervorragendes Durchsetzungsvermögen hat, besonders sozialkompetent ist? ;D

Brutal würd ich in diesem Alter noch nicht sagen, man lernt aber durch Raufereien, wie es sich anfühlt wenn man mal z.B eine "geboxt" bekommt bzw eine Austeilt und dann die Folgen spürt.
Das geht dann weiter bis man 15/16 ist und dann legt sichs wieder.
Gehört zum großwerden dazu und spiegelt sich dann später in Sozialekompetenz wieder, da geht der normale Mensch solchen Situationen dann lieber aus dem Weg bevors brenzlig wird.


Greez

Filp
2011-09-08, 09:20:56
Brutal würd ich in diesem Alter noch nicht sagen, man lernt aber durch Raufereien, wie es sich anfühlt wenn man mal z.B eine "geboxt" bekommt bzw eine Austeilt und dann die Folgen spürt.
Das geht dann weiter bis man 15/16 ist und dann legt sichs wieder.
Gehört zum großwerden dazu und spiegelt sich dann später in Sozialekompetenz wieder, da geht der normale Mensch solchen Situationen dann lieber aus dem Weg bevors brenzlig wird.


Greez
Es gibt durchaus auch in dem Alter Kinder, die bedingt durch das Elternhaus, völlig neben der Spur laufen und merkmale eines "brutalen Schlägers" haben. Hab bei uns in der Gruppe einen Jugendlichen, der mit 10 dann aus dem Elternhaus genommen wurden, weil er nicht mehr beschulbar war.

Dead Man
2011-09-08, 09:25:55
Evtl solltest du Begriffe die du nutzt erstmal bei Google probieren.
Ich kopiere es dir mal aus dem 1. Treffer:

Jemand der sich mit Gewalt irgendwie versucht "Respekt" zu verschaffen hat meistens nen Großen Mangel an anderer Stelle, oftmals ist es das Selbswertgefühl. Naja und er wird in den meisten Fällen in der Familie nicht gelernt haben wie man sich anders durchsetzt, weils ihm nur genauso vorgelebt wird. Wirklich "Respekt" hat vor so einem eh keiner, eher Angst.

Lustig, dass Du das so formulierst. ;D

Ja, man kann sich auf viele Arten und Weisen durchsetzen, z. B. durch Einschüchterung oder mit finanziellen Mitteln oder durch Intriegen, Lügen, Denunziation, ja aber auch durch Rhetorik. Letztere lernt man aber nicht leichter, indem man sich mit einem ständig neuen Umfeld auseinander setzen muss.

Filp
2011-09-08, 09:29:05
Lustig, dass Du das so formulierst. ;D

Ja, man kann sich auf viele Arten und Weisen durchsetzen, z. B. durch Einschüchterung oder mit finanziellen Mitteln oder durch Intriegen, Lügen, Denunziation, ja aber auch durch Rhetorik. Letztere lernt man aber nicht leichter, indem man sich mit einem ständig neuen Umfeld auseinander setzen muss.
Du musst dich immer wieder auf neue Menschen einstellen und kannst nicht dein eines gelerntes Programm abspulen, sondern musst dir noch weitere Fähigkeiten aneignen. Das du nur destruktive Möglichkeiten zu kennen scheinst spricht Bände...

Dead Man
2011-09-08, 09:54:19
Du musst dich immer wieder auf neue Menschen einstellen und kannst nicht dein eines gelerntes Programm abspulen, sondern musst dir noch weitere Fähigkeiten aneignen.

Zum Glück ist man ja nicht allein in der Klasse, selbst wenn man 10 Jahre zusammen in die selbe geht, hat man also genug "Material", um seine Überzeugungskraft auszubilden. Und man kann sich auf das Lernen konzentrieren, wenn Mobbing und ständiges Rangeln um Anerkennung wegfällt.

Das du nur destruktive Möglichkeiten zu kennen scheinst spricht Bände...

Jupp, nur so habe ich es damals zum Klassensprecher und inzwischen zum Vereinsvorsitzenden geschafft. Und das, obwohl ich 10 Jahre mit den gleichen Leuten gelernt habe. :uking:

:wink:

Filp
2011-09-08, 10:10:41
Zum Glück ist man ja nicht allein in der Klasse, selbst wenn man 10 Jahre zusammen in die selbe geht, hat man also genug "Material", um seine Überzeugungskraft auszubilden. Und man kann sich auf das Lernen konzentrieren, wenn Mobbing und ständiges Rangeln um Anerkennung wegfällt.
In einer festen Gruppe hat jeder seinen festen Platz, da ändert sich nicht viel wenn nichts dazu kommt oder geht (Gruppendynamik). Sich auf neue Situationen einzustellen lernt man da also eher nicht, auch wenn du das gerne hättest. Wer es kennt sich auf neue Situationen einzustellen, wird das besser und schneller machen, als der der nur eine Situation kennengelernt hat. Krippenkinder sind, wenn sie in den Kindergarten kommen weiter als nicht Krippenkinder, Kindergartenkinder die in die Schule kommen sind weiter als die Kinder die keinen besucht haben, sie finden ihren Platz in der Gruppe schneller und besser. Wer viel in der Welt rumgekommen ist, geht viel offener auf neue Situationen ein als jemand der nie aus seinem Dorf rausgekommen ist etc.

Acid-Beatz
2011-09-08, 10:26:48
Zum Glück ist man ja nicht allein in der Klasse, selbst wenn man 10 Jahre zusammen in die selbe geht, hat man also genug "Material", um seine Überzeugungskraft auszubilden.
Na ja, ob man so glücklich in der Klasse ist WENN man schon gemobbt wird wage ich zu bezweifeln?!
Ich war damals froh von der Grundschule wegzukommen, man ist sich selbst in diesem Alter bewusst,dass ein neuer "Lebensabschnitt" beginnt und freut sich drauf, auch wenn das Leben/die Schule danach ein ganzes Stück härter waren.

Und man kann sich auf das Lernen konzentrieren, wenn Mobbing und ständiges Rangeln um Anerkennung wegfällt.
Der war gut :D Du tust ja gerade so wie wenns nichts anderes im Leben gäbe als Lernen. Vor allem in dem Alter, ich bitte dich.


Greez

Dead Man
2011-09-08, 10:31:38
In einer festen Gruppe hat jeder seinen festen Platz, da ändert sich nicht viel wenn nichts dazu kommt oder geht (Gruppendynamik).

Da kommt genug dazu oder geht, z. B. Sitzenbleiber( von oben oder von unten), Pubertät, veränderte Familienverhaltnisse bei Mitschülern, durch Umzüge neue Mitschüler oder Schülerverluste...

Sich auf neue Situationen einzustellen lernt man da also eher nicht, auch wenn du das gerne hättest. Wer es kennt sich auf neue Situationen einzustellen, wird das besser und schneller machen, als der der nur eine Situation kennengelernt hat.

Na klar, Stress ist ein positiver Faktor. :uup:

Neue Situationen bekommt man in seinem Leben genug vorgesetzt. Im günstigsten Fall allerdings außerhalb der Schule, in der man sich auf die Fächer konzentrieren soll.

Krippenkinder sind, wenn sie in den Kindergarten kommen weiter als nicht Krippenkinder, Kindergartenkinder die in die Schule kommen sind weiter als die Kinder die keinen besucht haben, sie finden ihren Platz in der Gruppe schneller und besser. Wer viel in der Welt rumgekommen ist, geht viel offener auf neue Situationen ein als jemand der nie aus seinem Dorf rausgekommen ist etc.

Ja und ja, weil sie Umgang mit anderen Kindern haben. Das ist gut und notwendig. Freundschaften zu zerreißen ist beim Übergang in die Schule teilweise unvermeidbar, aber notwendig, nicht aber während der Schulzeit.

Ohh, Du meinst also, es wäre gut, Kinder während der Schulzeit durch aller Herren Länder zu schicken? Ich kann Dir sagen, was dabei heraus kommt, aber ich schätze, das weißt Du selbst.

Dead Man
2011-09-08, 10:38:56
Na ja, ob man so glücklich in der Klasse ist WENN man schon gemobbt wird wage ich zu bezweifeln?!
Ich war damals froh von der Grundschule wegzukommen, man ist sich selbst in diesem Alter bewusst,dass ein neuer "Lebensabschnitt" beginnt und freut sich drauf, auch wenn das Leben/die Schule danach ein ganzes Stück härter waren.


Der war gut :D Du tust ja gerade so wie wenns nichts anderes im Leben gäbe als Lernen. Vor allem in dem Alter, ich bitte dich.


Greez

Dass Du gemobbt wurdest, schon während der Grundschule, tut mir leid. Und es wurde nach dem Wechsel besser oder lese ich da heraus, dass Du Dich umsonst gefreut hast?

Nö, aus Schülersicht war natürlich der Umgang mit den Freunden wesentlich wichtiger. ;) Aus Elternsicht geht es aber in der Schulzeit schon um das Lernen, oder? Mir zumindest ist es da lieber, wenn meine Kinder nur begrenzt mit den üblen Seiten des Lebens konfrontiert werden.

Dicker Igel
2011-09-08, 10:41:57
Krippenkinder sind, wenn sie in den Kindergarten kommen weiter als nicht Krippenkinder, Kindergartenkinder die in die Schule kommen sind weiter als die Kinder die keinen besucht haben, sie finden ihren Platz in der Gruppe schneller und besser.

Man sollte da aber noch das Verhalten in ihrer Freizeit hernehmen. Kinder, die ein großes Karree/einen großen Hof zur Verfügung haben, müssen sich eher auf "mehr" einstellen, als Kinder die nur ein sehr kleines Betätigungsfeld haben, oder gar nicht aus der Bude kommen. Je nachdem gestaltet sich dann auch das soziale Umfeld. Wir waren damals eine große Gruppe im Hof und mußten uns dementsprechend arrangieren, zumal auch verschiedene Altersgruppen vertreten waren und die Elternhäuser sich nicht immer glichen. Es gab auch immer "Respektspersonen", die allerdings nicht nur durch ihr physisches Durchsetzungsvermögen bekannt waren. Ein dummer Schläger war nicht gleich ein "Anführer".

Filp
2011-09-08, 10:44:47
Ja und ja, weil sie Umgang mit anderen Kindern haben. Das ist gut und notwendig. Freundschaften zu zerreißen ist beim Übergang in die Schule teilweise unvermeidbar, aber notwendig, nicht aber während der Schulzeit.
Wo werden denn Freundschaften auseinander gerissen? Es geht doch nicht darum nen Kind aus Jux in nen anderes Land zu verbannen. Spätestens in der Oberstufe gibt es eh keinen Klassenverband mehr und Freundschaften bestehen doch nicht nur innerhalb der Klasse.

Ohh, Du meinst also, es wäre gut, Kinder während der Schulzeit durch aller Herren Länder zu schicken? Ich kann Dir sagen, was dabei heraus kommt, aber ich schätze, das weißt Du selbst.
Falls es dir nicht aufgefallen ist, bin ich mit den Aussagen in verschiedenen Lebensabschnitten gewandert und gemeint war da nicht die Schulzeit, aber das weißt du ja selber ;)

Man sollte da aber noch das Verhalten in ihrer Freizeit hernehmen. Kinder, die ein großes Karree/einen großen Hof zur Verfügung haben, müssen sich eher auf "mehr" einstellen, als Kinder die nur ein sehr kleines Betätigungsfeld haben, oder gar nicht aus der Bude kommen. Je nachdem gestaltet sich dann auch das soziale Umfeld. Wir waren damals eine große Gruppe im Hof und mußten uns dementsprechend arrangieren, zumal auch verschiedene Altersgruppen vertreten waren und die Elternhäuser sich nicht immer glichen. Es gab auch immer "Respektspersonen", die allerdings nicht nur durch ihr physisches Durchsetzungsvermögen bekannt waren. Ein dummer Schläger war nicht gleich ein "Anführer".
Sicher, aber das bestätigt doch nur was ich schon schrieb oder?

Dead Man
2011-09-08, 10:56:57
Wo werden denn Freundschaften auseinander gerissen? Es geht doch nicht darum nen Kind aus Jux in nen anderes Land zu verbannen. Spätestens in der Oberstufe gibt es eh keinen Klassenverband mehr und Freundschaften bestehen doch nicht nur innerhalb der Klasse.

Dann denk mal zurück, an Deine Kindheit. Wieviele von Deinen Freunden waren in Deiner Klasse und wie viele außerhalb?

Ja, es ist möglich, einmal entstandene Freundschaften auch über verschiedene Schulen aufrecht zu erhalten, aber der Aufwand ist groß und die Wahrscheinlichkeit gering.

Falls es dir nicht aufgefallen ist, bin ich mit den Aussagen in verschiedenen Lebensabschnitten gewandert und gemeint war da nicht die Schulzeit, aber das weißt du ja selber ;)


Natürlich ist mir das aufgefallen, aber wenn Du es als Argument in einer Debatte um die Schulzeit bringst, musst Du Dir auch gefallen lassen, dass es gegen Dich verwendet wird. :wink:

Wobei mir da gerade wieder auffällt, dass wir extrem offtopic sind. :redface: Evt. wäre das ein Thema für einen anderen Thread?

Filp
2011-09-08, 11:02:21
Dann denk mal zurück, an Deine Kindheit. Wieviele von Deinen Freunden waren in Deiner Klasse und wie viele außerhalb?

Ja, es ist möglich, einmal entstandene Freundschaften auch über verschiedene Schulen aufrecht zu erhalten, aber der Aufwand ist groß und die Wahrscheinlichkeit gering.
Ich bin da nen schlechtes Beispiel, hab die Wenigsten meiner Freunde lange oder überhaupt in meiner Klasse gehabt, ich hab 6 mal die Schule gewechselt ;)
Mit den immer mehr am kommenden Gesamtschulen bleibt man aber eher länger zusammen auf einer Schule, also wird es eher leichter als schwerer.
Natürlich ist mir das aufgefallen, aber wenn Du es als Argument in einer Debatte um die Schulzeit bringst, musst Du Dir auch gefallen lassen, dass es gegen Dich verwendet wird. :wink:

Wobei mir da gerade wieder auffällt, dass wir extrem offtopic sind. :redface: Evt. wäre das ein Thema für einen anderen Thread?
Ich hab nur den Übertrag auf vergleichbare Situationen gemacht.

Dicker Igel
2011-09-08, 11:14:15
Sicher, aber das bestätigt doch nur was ich schon schrieb oder?

Jo :)

Dann denk mal zurück, an Deine Kindheit. Wieviele von Deinen Freunden waren in Deiner Klasse und wie viele außerhalb?

Bei mir war es durch die beschriebene Situation eher gemischt. Es gab die "Sandkastenfreunde", wovon ein Teil heute noch zu meinen Freunden gehört, die Freunde der Sandkastenfreunde, die Schulkameraden bis hin zur Lehre. Später kamen dann die Arbeiskollegen dazu etc etc pp, wie es eben jeder kennen sollte.

Ja, es ist möglich, einmal entstandene Freundschaften auch über verschiedene Schulen aufrecht zu erhalten, aber der Aufwand ist groß und die Wahrscheinlichkeit gering.

Ich finde es ist heutzutage schwieriger als damals (Grundlage wäre 'ne größere Stadt). Die Kinder gehen nicht mehr in die Schule, die in der Nähe ist und die erwähnten großen Betätigungsfelder sieht man auch immer weniger - wenn, dann auch eher in Gegenden, die als "verrufen" gelten. Der allgemeine Trend (der ja nicht existiert ;D), geht dann allerdings wieder in die materialistische Richtung, da zählt ab Kindesalter schon mehr was man hat als das was man kann.

Acid-Beatz
2011-09-08, 11:31:11
Dass Du gemobbt wurdest, schon während der Grundschule, tut mir leid. Und es wurde nach dem Wechsel besser oder lese ich da heraus, dass Du Dich umsonst gefreut hast?

Nö, aus Schülersicht war natürlich der Umgang mit den Freunden wesentlich wichtiger. ;) Aus Elternsicht geht es aber in der Schulzeit schon um das Lernen, oder? Mir zumindest ist es da lieber, wenn meine Kinder nur begrenzt mit den üblen Seiten des Lebens konfrontiert werden.

Du verstehst da was falsch, ich wurde nie gemobbt und hab mich trotzdem auf was Neues gefreut.
Ich weiß nicht wie weit du mit deiner Arbeit rumkommst aber selbst dann gibt es die Situation wo ich sagen kann: "Hier hats mir super gefallen, trotzdem freu ich mich auf den nächsten Einsatz"

Ich selber hab keine Kinder aber ich sag trotzdem: Lieber ein lebhaftes Kind als eine Schlaftablette, die sozial isoliert zwischen ihren Büchern,Computern und Schokoriegeln dahinvegitiert.
Außerdem hab ich nicht vor, dass ich durch ein "perfektes" Kind das nachhole, was bei mir nie der Fall war ;)

ux-3
2011-09-08, 12:03:30
Wie wäre es mit Logik? Ja, frag mal Deine Kinder, wie es ist, mit 10, 11 von seinen Freunden getrennt zu werden und in eine neue Klasse geworfen zu werden, in der sich jeder erst mal neu behaupten muss.

Hab ich längst. War übrigens auch mal Schüler.


Kannst Du Deine Statistiken auch lesen? :ulol:

Hier liest sie dir jemand vor:
https://www.familienhandbuch.de/familienforschung/trennung-und-scheidung/was-halt-ehen-zusammen

•Die Scheidungsrate in der DDR lag in dem betrachteten Zeitraum immer über der in der alten Bundesrepublik.

•Im Zuge der Wiedervereinigung nahm die Zahl der Ehescheidungen pro 10.000 Ehen in den neuen Bundesländern dann aber stark ab, stieg anschließend wieder an, hat allerdings das ursprüngliche Niveau nicht mehr erreicht und liegt noch immer unter der in den alten Bundesländern.


Sozial hat deiner Logik zufolge die Ex-DDR also gewonnen und alles wurde besser!


Ohh, Du meinst also, es wäre gut, Kinder während der Schulzeit durch aller Herren Länder zu schicken? Ich kann Dir sagen, was dabei heraus kommt, aber ich schätze, das weißt Du selbst.

Du hast echt ein Talent, irgendwelche obskuren Meinungen im Brustton der Überzeugung als ultimative, nicht weiter zu hinterfragende Wahrheit zu verkaufen.

Ich sag dir mal, was überwiegend dabei herauskommt: Reifere Menschen.


Interessante Statistik. Leider ist nirgendwo definiert, was auf der y-Achse abzulesen ist. Wenn man dem Dateinamen glauben darf, waren die Ehen jedenfalls in der DDR "stabiler" und wurden durch die Wiedervereinigung ziemlich erschüttert. Mittlerweile ist die "Stabilität" dort auf einem Niveau, was jedenfalls deutlich unter dem zu DDR-Zeiten liegt. Soweit meine Interpretation...

Es ist die übliche Darstellung der Scheidungshäufigkeit, du musst also stabil und instabil in deinem Text drehen.

DocEW
2011-09-08, 13:35:40
Ok, dann ist die Benennung irreführend, sorry.

ux-3
2011-09-08, 14:17:23
Ok, dann ist die Benennung irreführend, sorry.

Keine Ursache, du gehst ja sachlich und nicht persönlich mit der Interpretation um.

Bezüglich der von dir verlinkten Statistik gibt es unzählige mehr oder minder plausible Erklärungsmöglichkeiten.

Die Justiz könnte strenger geworden sein. (Schill war von 1993 bis 2001 Richter :eek: )

Die Kinder der Migranten erreichen zunehmend die Strafmündigkeit. :devil:

Die neuen Bundesbürger treffen auf die alten... :ubash:

Die Qualität von Videokameras ist besser geworden. :anonym:



Will sagen, die Zahlen dort zeigen nur, dass ein paar tausend Leute, die nicht einmal Bürger sein müßten, von einem Richter wegen des Delikttyps verurteilt wurden. Arschlochgesellschaft ist ein möglicher, aber kein sofort zwingender Erklärungsansatz. Andere Faktoren würden ebenfalls als Erklärung dienen können.

Ich bin daher auf der Suche nach anderen Indikatoren für eine Arschlochgesellschaft. Also möglichst messbare Größen, die den rektalen Zustand der Gesellschaft messen könnten. Als erstes ist mir dazu "das Wegschauen" eingefallen. In einer sehr sozialen Gesellschaft schaut m.E. keiner weg. In einer asozialen Gesellschaft kümmerts keinen. Es wäre also m.E. interessant, diesen Faktor genauer zu untersuchen. Übrigens würde unter diesem Gesichtspunkt zunehmende Sozialität dann auch deine Kriminalstatistik erklären können.

Ebenso sind Scheidungszahlen nicht sofort maßgeblich, da auch sie sowohl durch positive wie negative Aspekte beeinflusst werden können. (Ich hab die Zahlen auch nicht ins Spiel gebracht, sondern nur zeigen wollen, dass sie eben nicht zur Aussage passten). Hier könnte z.B. der Anteil der allein lebenden eine sinnvolle Kenngröße sein.

Dead Man
2011-09-08, 14:36:58
Fasel fasel blubber blasel... Hier könnte z.B. der Anteil der allein lebenden eine sinnvolle Kenngröße sein.

Ah, da kommt ja doch noch was. :biggrin:

Genau. Deine Statistik sagt folgendes aus:

In den neuen Bundesländern wurden mehr Ehen geschieden als in den alten und zwar weil Heiraten in der DDR wesentlich üblicher war als in der damaligen BRD.

Zum Zeitpunkt der Wende wurden kaum Ehen geschieden, weil die Leute plötzlich Hoffnung hatten, dass alles sich zum Guten wenden würde. Sie blieben erst mal bei ihrem Partner. Kurz darauf setzte die Erkenntnis ein, dass auch die Wende eine Ehe nicht retten kann.

Inzwischen sorgt die Arschlochgesellschaft für drastisch steigende Scheidungsraten.

Und was Deine Erklärung zu DocEWs Statistik angeht: :ulol:

Dead Man
2011-09-08, 14:41:19
Du hast echt ein Talent, irgendwelche obskuren Meinungen im Brustton der Überzeugung als ultimative, nicht weiter zu hinterfragende Wahrheit zu verkaufen.

Ich sag dir mal, was überwiegend dabei herauskommt: Reifere Menschen.


Du meinst also, man sollte die Schüler in aller Herren Länder herumschicken, damit aus ihnen reifere Menschen werden? Oder redest Du auch von der Zeit NACH der Schule? In letzterem Falle gebe ich Dir Recht, in ersterem Falle sage ich Dir, was heraus kommt:

Mit allen Wassern gewaschene Kriminelle, die für keinen Job geeignet sind.

Ich schreibe übrigens mit einem Augenzwinkern. Nichts davon ist persönlich gemeint.

ux-3
2011-09-08, 15:01:58
"Fasel fasel blubber blasel"

Deine Art zu posten ist bislang der einzige Beleg dafür, das wir vielleicht doch auf dem Weg in eine Arschloch-Gesellschaft sind.

Dead Man
2011-09-08, 15:07:52
Deine Art zu posten ist bislang der einzige Beleg dafür, das wir vielleicht doch auf dem Weg in eine Arschloch-Gesellschaft sind.

Zumindest der einzige, den Du anzuerkennen bereit bist.

Hast Du mein Edit im vorherigen Posting gelesen? :wink:

Filp
2011-09-08, 18:40:49
Du meinst also, man sollte die Schüler in aller Herren Länder herumschicken, damit aus ihnen reifere Menschen werden? Oder redest Du auch von der Zeit NACH der Schule? In letzterem Falle gebe ich Dir Recht, in ersterem Falle sage ich Dir, was heraus kommt:

Mit allen Wassern gewaschene Kriminelle, die für keinen Job geeignet sind.

Ich schreibe übrigens mit einem Augenzwinkern. Nichts davon ist persönlich gemeint.
Hm ich kenne nen paar Diplomatenkinder, die hatten alle 4 Jahre nen neues Land, Sprache, Schule etc und die sind alle was geworden.

Dead Man
2011-09-08, 18:55:10
Hm ich kenne nen paar Diplomatenkinder, die hatten alle 4 Jahre nen neues Land, Sprache, Schule etc und die sind alle was geworden.

Jupp, die hatten auch Privatlehrer. :wink:

Dicker Igel
2011-09-08, 19:00:01
Ich denke auch dass öftere Wohnortwechsel nicht zwingend negatives für ein Kind bedeuten müssen. Wenn das Kind ehrlich und aufgeschlossen ist, sollte es da keine Probleme geben. So bekommt es 'ne Menge mit und hat einem "normalen" Kind sogar gewisse Erfahrungen voraus. Wenn es aber jedesmal abgeschirmt wird, also nix vom jeweiligen Land mitbekommt, könnte es nach hinten losgehen. Man kann da imo keine allgemeine Entwicklung festmachen.

Filp
2011-09-08, 19:02:30
Jupp, die hatten auch Privatlehrer. :wink:
Nö aber es gibt eigentlich in jeder Stadt mit Botschaft/Konsulat eine internationale Schule. Aber der Zusammenhang von Länderwechsel und Kriminell werden, erschließt sich mir auch nicht, wenn man ne normale Schule in nem fremden Land besucht ;)

hmx
2011-09-08, 19:30:01
Ich denke auch dass öftere Wohnortwechsel nicht zwingend negatives für ein Kind bedeuten müssen. Wenn das Kind ehrlich und aufgeschlossen ist, sollte es da keine Probleme geben. So bekommt es 'ne Menge mit und hat einem "normalen" Kind sogar gewisse Erfahrungen voraus. Wenn es aber jedesmal abgeschirmt wird, also nix vom jeweiligen Land mitbekommt, könnte es nach hinten losgehen. Man kann da imo keine allgemeine Entwicklung festmachen.

Also ich bin auch ein paar Mal umgezogen, während der Kindheit, 1x während der Schulzeit und 2x während des Studiums.
ich kann nicht sagen, dass man dadurch ein kriminelles Monster wird. Im Gegenteil, man lernt sich zu sozialisieren und Freundschaften zu knüpfen bzw Netzwerke aufzubauen. Jemand, der sein Leben lang mit dein selben Leuten im Freundeskreis lebt hat damit eher Probleme und wird wahrscheinlich deshalb die Welt da draußen als kalt und unsozial empfinden - weil er nie richtig gelernt hat mit welchen Leuten man sich einlässt und mit welchen nicht. Die Gesellschaft ist daran aber nicht schuld, sondern das eigene Unvermögen zu wissen mit welchen Leuten man Kontakte knüpft und wie man sie pflegt.

Das Auge
2011-09-08, 20:07:54
Joar, dieser ganze Wahn zerstört dann das Kollektiv. Dadurch gibt es keinen mehr, der einem aufzeigt, wie scheisse man doch eigentlich drauf ist. Hat man sein "Ziel" erreicht und Kapital im Überfluß, bewegt man sich auch meist in einem Umfeld, wo gesellschaftliche Dinge eh nur aufgesetzte Zierte sind.

Richtig, es geht nur ums Materielle. Hab ich schön beim letzten "Haustreffen" miterleben können. Von den 6 Parteien bin ich sowas wie der Assi, 2 andere sind junge Paare mit gutem Einkommen. Und was die für eine Scheiße labern...omg. Es ging letztlich nur darum wer wann was zuletzt gekauft hat und wo man dies und das billig herkriegt.

Ach ja, der Macker des finanziell erfolgreichsten Päärchens hat die komplette Apple Palette (Imac, Iphone, Ipad)... spricht wieder mal Bände.

ux-3
2011-09-08, 20:24:40
Ach ja, der Macker des finanziell erfolgreichsten Päärchens hat die komplette Apple Palette (Imac, Iphone, Ipad)... spricht wieder mal Bände.

Aber im Ernst: Der heutige Materialismus ist einer der Gründe, warum die Leute zum Arschloch werden. Neid, Missgunst und Konkurrenzdenken werden immer stärker.

So Auge, jetzt mal ernsthaft: Wenn dir seine Dinge egal sind, du frei von Neid bist, warum erwähnst du seinen Besitz dann in einem Inet-Forum?

Warum kann der Mann nicht einfach die Dinge haben, die ihm gefallen und du hast oder machst, was dir gefällt? Mich kratzt es doch auch nicht, wenn hier Leute stets das "Allerallerneuste" haben müssen und es sich leisten können.

Das Auge
2011-09-08, 20:33:09
So Auge, jetzt mal ernsthaft: Wenn dir seine Dinge egal sind, du frei von Neid bist, warum erwähnst du seinen Besitz dann in einem Inet-Forum?

Warum kann der Mann nicht einfach die Dinge haben, die ihm gefallen und du hast oder machst, was dir gefällt? Mich kratzt es doch auch nicht, wenn hier Leute stets dass "Allerallerneuste" haben müssen und es sich leisten können.

Ach komm, es ist einfach so typisch für oberflächlich und materiell eingestellte Menschen Apple zu kaufen (die komplette Palette!). Nicht weil man es braucht, dementsprechend nutzt und von dem Produkt überzeugt ist, nein, sondern um anzugeben und weil die Marketingmaschinerie einem das eingetrichtert hat.

Natürlich kann der mit seinem Geld machen was er will, dennoch sei mir die Meinung erlaubt so ein Konsumverhalten unglaublich dämlich zu finden und mich bei Gesprächen, in denen es nur ums kaufen, kaufen, kaufen geht mich angewidert abzuwenden (wenn nicht äußerlich, dann zumindest innerlich).

Dicker Igel
2011-09-08, 20:36:26
Es kommt halt immer auf die Typen an, die Apple Kollektion muss da nix aussagen, ich nutze auch lieber 'nen Akai Sampler, oder Technics 1210 anstatt was anderem. Sowas ist Glaubenssache und es muss einen Nutzen bringen. Es einfach nur besitzen, ist dann mMn auch dumm - quasi Technik Messis :D

Auf solche "Hauspartys" hätte ich aber auch keinen Bock, weil da einfach keine interessanten Gespräche zustande kommen, oder ein gewisser Humor ned verstanden wird ... ^^

PS: Man sollte aber auch in solchen Situationen gleich selber seine Meinung sagen, eventuell bekommt man so ein Gesprächsthema, oder weiß, dass es wirklich keinen Sinn hat.

@ HMX

Da stimme ich Dir zu, so schafft man sich ja bewußt seine Gesellschaft und nimmt nicht einfach etwas an, oder dreht sich ständig im Kreis.

Pirx
2011-09-08, 20:38:16
...Warum kann der Mann nicht einfach die Dinge haben, die ihm gefallen und du hast oder machst, was dir gefällt? Mich kratzt es doch auch nicht, wenn hier Leute stets dass "Allerallerneuste" haben müssen und es sich leisten können.
war doch ein schönes Beispiel für den Materialismus (va die Gesprächsthemen), das du natürlich nicht anerkennen willst:rolleyes:

Das Auge
2011-09-08, 20:51:41
Ich könnte das ganze auch noch toppen: Sie fährt einen SUV... Klischee vollständig erfüllt :uup:

ux-3
2011-09-08, 20:52:35
war doch ein schönes Beispiel für den Materialismus (va die Gesprächsthemen), das du natürlich nicht anerkennen willst:rolleyes:

Hab ich doch anerkannt. Es ist Gesprächsthema vom Auge hier. Und da wundere ich mich halt. Auge adelt in gewisser Weise den Besitz von Macker. Denn Neid ist immer noch die ehrlichste Form der Anerkennung. Nur gehen Neid und Materialismuskritik schlecht zusammen.


Sie fährt einen SUV... Klischee vollständig erfüllt :uup:

Sorry, hauptsache sie fährt nicht im Suff! Was ist ein SUV? Sozial unverträgliches Vahrzeug?

Ach komm, es ist einfach so typisch für oberflächlich und materiell eingestellte Menschen Apple zu kaufen (die komplette Palette!). Nicht weil man es braucht, dementsprechend nutzt und von dem Produkt überzeugt ist, nein, sondern um anzugeben und weil die Marketingmaschinerie einem das eingetrichtert hat.

Also ich finde den Ipod meines Sohnes auch ganz schick. Ganz ohne Marketing. Ich finde nur kein mich wirklich überzeugendes Argument, warum ich das wirklich bräuchte. Jüngere Menschen müssen diese Nürchternheit erst lernen, das dauert. Deshalb fahre ich vermutlich auch nicht im SUV (was auch immer). Ist bestimmt nett, aber letztlich bietet es keinen echten Mehrwert.

Edit:
Ach ja, noch was. Leute, die sich mit sowas umgeben, sind mitunter sehr unsicher und versuchen so, aus der Schusslinie zu kommen. Die Neider produzieren so mitunter ihre Neidobjekte selbst.

Das Auge
2011-09-08, 21:03:44
Hab ich doch anerkannt. Es ist Gesprächsthema vom Auge hier. Und da wundere ich mich halt. Auge adelt in gewisser Weise den Besitz von Macker. Denn Neid ist immer noch die ehrlichste Form der Anerkennung. Nur gehen Neid und Materialismuskritik schlecht zusammen.

Du verdrehst mir die Worte im Mund, ich habe doch schon dargelegt, warum ich es dämlich finde die komplette Apple-Palette zu besitzen ohne sie wirklich zu nutzen. Aus dem gleichen Grunde finde ich es übrigens dämlich einen SUV zu fahren. Es gibt einfach, außer eben der Darstellung nach aussen, keinen Grund so ein Fahrzeug zu fahren. Und auf Leute, die meinen ihre Aussendarstellung bzw. Ihren gesellschaftlichen Stand über Statussymbole darstellen zu müssen, kann ich verzichten. Kenne da genug von und es ist fast immer das gleiche: Hinter der mühsam aufgebauten Fassade befindet sich gähnende Leere. Langweilig und uninteressant.

Sorry, hauptsache sie fährt nicht im Suff! Was ist ein SUV? Sozial unverträgliches Vahrzeug?

Gegenfrage: Woran erkennt man, dass ein SUV von einer Frau gefahren wird? Antwort: An den Macken im Spoiler. OK, kein guter Witz aber die Wahrheit.

Dead Man
2011-09-08, 21:04:48
Also ich bin auch ein paar Mal umgezogen, während der Kindheit, 1x während der Schulzeit und 2x während des Studiums.
ich kann nicht sagen, dass man dadurch ein kriminelles Monster wird. Im Gegenteil, man lernt sich zu sozialisieren und Freundschaften zu knüpfen bzw Netzwerke aufzubauen. Jemand, der sein Leben lang mit dein selben Leuten im Freundeskreis lebt hat damit eher Probleme und wird wahrscheinlich deshalb die Welt da draußen als kalt und unsozial empfinden - weil er nie richtig gelernt hat mit welchen Leuten man sich einlässt und mit welchen nicht. Die Gesellschaft ist daran aber nicht schuld, sondern das eigene Unvermögen zu wissen mit welchen Leuten man Kontakte knüpft und wie man sie pflegt.

:facepalm:

ux-3
2011-09-08, 21:12:34
Du verdrehst mir die Worte im Mund, ich habe doch schon dargelegt, warum ich es dämlich finde die komplette Apple-Palette zu besitzen ohne sie wirklich zu nutzen.

Aber warum tust du das? Und warum regst du dich darüber auf? Öffentlich? Ich verstehe schon, was du über eure Unterhaltung sagst. Aber ich rede über deine Reaktion hier. Und ich kann deine etwas bissige Aufregung eigentlich nur durch sowas wie Neid (oder Missgunst etc.) interpretieren. Als Materialismuskritiker solltest du den aber eigentlich nicht entwickeln, oder?

Edit: Um den Bogen zum Thema deutlich zu machen: Was ist unsozialer, das Gesprächsthema bei euch oder das öffentliche Lästern darüber hinterher?

Aus dem gleichen Grunde finde ich es übrigens dämlich einen SUV zu fahren.

Ich hab wirklich keinen Plan, was ein SUV ist. (super ugly vehicle?) (Sportlicher Geländewagen, aha...)

Dead Man
2011-09-08, 21:18:15
Ich hab wirklich keinen Plan, was ein SUV ist. (super ugly vehicle?)

Gurgel einfach mal. Mir scheint, Du diskutierst hier, um des Diskutierens Willen.

Gurgeln = Googlen

Dicker Igel
2011-09-08, 21:24:22
Hier wird es etwas wirr, wo bleibt das Bier? ;D

hmx
2011-09-08, 21:28:50
:facepalm:

Das ist also alles was dir dazu einfällt?

Das Auge
2011-09-08, 21:33:28
Edit: Um den Bogen zum Thema deutlich zu machen: Was ist unsozialer, das Gesprächsthema bei euch oder das öffentliche Lästern darüber hinterher?

Gut, um mal von SUV's und Apple wegzukommen (auch wenn ich die beide gerne in einem Atemzug nenne, passt irgendwie gut zusammen): Ich war an dem Abend sehr müde und bin bin daher auch sehr zeitig gegangen. Daher hab ich es bei einem Kommentar belassen, dass die Perserkatze den unterdrückten Wunsch nach Kindern seitens der Ische darstellt.

Du kannst mir vieles vorwerfen, aber nicht offen und ehrlich (oft zu offen und ehrlich) mit meinen Mitmenschen umzugehen. Diese hinterfotzige Hintenrumlästerntour hasse ich nämlich selber wie die Pest. Lieber ein Schlagabtausch mit offenem Visier und Spaß dabei als heimlich einen Kübel Dreck über Andere ausleeren.

ux-3
2011-09-08, 21:33:40
Das ist also alles was dir dazu einfällt?

Immerhin ist es originell!

ux-3
2011-09-08, 21:39:31
Daher hab ich es bei einem Kommentar belassen, dass die Perserkatze den unterdrückten Wunsch nach Kindern seitens der Ische darstellt.

Na gut, buchen wir das als deinen Beitrag gegen die Arschloch-Gesellschaft. :freak:

Du kannst mir vieles vorwerfen, aber nicht offen und ehrlich (oft zu offen und ehrlich) mit meinen Mitmenschen umzugehen. Diese hinterfotzige Hintenrumlästerntour hasse ich nämlich selber wie die Pest. Lieber ein Schlagabtausch mit offenem Visier und Spaß dabei als heimlich einen Kübel Dreck über Andere ausleeren.

Naja, also ich sehe hier nur einen Dreck über andere ausleeren. Was um Gottes willen haben die denn böses getan, außer Apple zu besitzen und im SUV zu fahren und es zu mögen. Und warum überhaupt aufregen?

Das Auge
2011-09-08, 21:46:30
Na gut, buchen wir das als deinen Beitrag gegen die Arschloch-Gesellschaft. :freak:

Du musst das große Ganze sehen: Durch den Kindesersatz Perserkatze geht unser aller Rente den Bach runter.

Naja, also ich sehe hier nur einen Dreck über andere ausleeren. Was um Gottes willen haben die denn böses getan, außer Apple zu besitzen und im SUV zu fahren und es zu mögen. Und warum überhaupt aufregen?

DICH REG MICH DOCH GAR NICHT AUF!!!!11111

Du stellst dich, so scheint es mir jedenfalls, absichtlich blöd. Das Fahren des SUV's und Besitzen von Apfelprodukten (jetzt sind wir schon wieder dort angelangt) geht einher mit gewissen charakterlichen Eigenschaften. Sicherlich nicht immer, aber doch häufig genug um eine gewissen Tendenz erkennen zu können. Eine Tendenz zu oberflächlichem Materialismus und Egoismus.

Dead Man
2011-09-08, 21:53:12
Das ist also alles was dir dazu einfällt?

Ich könnte jetzt wieder weitschweifig argumentieren, aber Du liest es eh nicht bzw. willst es nicht verstehen, von daher - Ja.

DocEW
2011-09-08, 22:26:57
Nur noch eine Sache von mir:
... Arschlochgesellschaft ist ein möglicher, aber kein sofort zwingender Erklärungsansatz. Andere Faktoren würden ebenfalls als Erklärung dienen können.
Ja, klar. Es kann immer zu allem irgendeine andere Erklärung geben. Wenn wir hier nur beweisbare Fakten gelten lassen, können wir den Thread zu machen. Dem TS geht die Gesellschaft auf'n Keks, und er will Meinungen hören. Da braucht man nicht in diese kleinteiligen "Beweis"führungen einzutauchen, sondern es sind die eigenen Erfahrungen gefragt. Und dann kann man auch mal ganz locker schreiben "Ach echt? Habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht: Neulich bla bla bla ... immer wenn ... bla bla ... voll nett, die Leute, ... bla". Dieses ganze "Du mit deiner Scheiß-Meinung spinnst wohl" geht mir echt voll auf'n Sack. (Aber passt ja ganz gut zum Thema.)

Filp
2011-09-08, 23:50:18
Du stellst dich, so scheint es mir jedenfalls, absichtlich blöd. Das Fahren des SUV's und Besitzen von Apfelprodukten (jetzt sind wir schon wieder dort angelangt) geht einher mit gewissen charakterlichen Eigenschaften. Sicherlich nicht immer, aber doch häufig genug um eine gewissen Tendenz erkennen zu können. Eine Tendenz zu oberflächlichem Materialismus und Egoismus.
Was ich mich frage ist, warum gibst du dich mit Leuten ab die du nicht magst und mit denen du außer materiellem Schwanzvergleich keine Gesprächsthemen hast?
Auf die Idee würd ich gar nicht kommen und meine Bekannten hier, die hier im Ort hauptsächlich aus Eltern von Freunden meiner Kinder bestehen, kommen aus allen "Schichten" des Ortes. Ich red weder mit den Eltern des besten Freundes, einem Anwaltspärchen über sowas, noch mit dem Arbeitssuchenden von Gegenüber, der hier Zeitungen austrägt.

G.A.S.T.
2011-09-09, 01:26:03
Was ist ein SUV? Sozial unverträgliches Vahrzeug?
Ist ne Signatur wert ;D

Ich hatte mal ne Freundin, die auch so auf Außenwirkung aus war und immer in den "tollsten" Klamotten rumgelaufen ist. Die stand auch unheimlich auf SUV, da sie sich ja in jeder Hinsicht toll nach außen präsentieren musste.
Lag vielleicht daran, dass sie in einer reichen Familie aufgewachsen ist.

Jedenfalls hat unser Einkommen nicht für so ne sch**** Karre gereicht. So ist mir sogar die Diskussion um sowas erspart geblieben und ihre Fämälie hätte da auch nix zu getan.


Ich steh auch mehr auf SUFF als auf SUV.


(Sportlicher Geländewagen, aha...)
edit: Diese Bezeichnung/Übersetzung ist Quatsch. Was wäre denn ein unsportlicher Geländewagen?

Die Dinger sind einfach nur Proletenkarren schlechthin.
Früher wären nur Manta-Fahrer blöd genug gewesen, sowas zu kaufen. Aber die hätten es nicht bezahlen können.

ux-3
2011-09-09, 07:25:47
Sicherlich nicht immer, aber doch häufig genug um eine gewissen Tendenz erkennen zu können. Eine Tendenz zu oberflächlichem Materialismus und Egoismus.

Objektiv darf man jedoch feststellen, dass diese Personen wesentlich mehr zur "Sozialität" des Landes beitragen, als manch anderer hier, der nur Ansprüche an die Sozialität anderer stellt. True Fact! ;)

RoNsOn Xs
2011-09-09, 07:52:10
Ja, sehr objektiv.. Hauptsache einfach was geschrieben haben...

ux-3
2011-09-09, 12:15:34
Ja, sehr objektiv.. Hauptsache einfach was geschrieben haben...

Das mag ja für dich und dein Posting gelten. Aber die Informationen von Auge geben ziemlich unzweifelhaft her, dass er für den Erhalt vieler sozialer Eigenheiten des Landes vermutlich mehr beisteuert als Auge selbst. Auch wenn er Apple hat.

Dicker Igel
2011-09-09, 12:36:22
Man merkt halt deutlich dass die Mehrzahl von der eigenen Welt ausgeht, da kann es nur subjektiv werden. Wenn es für einen selber alles gut läuft, dann ist es ja ok, und die anderen sollen am besten den Kopf zumachen, denn sie könnten es ja genauso machen. Dass es aber Menschen gibt, die andere Ansprüche haben, ist völlig uninteressant. Darum geht es hier ja auch. Ein Volk besteht nunmal aus verschiedenen Gesellschaftsschichten (http://kunstbewegung.info/de/Gesellschaftsschichten_des_21_Jahrhunderts), und da sollte man sich gegenseitig achten und nicht in den Arsch treten.

Solange sich aber gewisse Gesellschaften gegenseitig "ankläffen", kann imo nix besser werden. Zumal viele vom Prinzip her "im gleichen Boot" sitzen, nur dass dem einem sein Boot halt was schöner aussieht als die von den anderen. Nun kann man mit dem "Boot" angeben, seine ganze Persöhnlichkeit darüber definieren, die Seitenfenster verdunkeln und immer wieder dieselben Wege fahren - oder eben nicht, was dann aber auch mehr Anstrengung bedeutet.

Wenn man dem Beispiel von "Das Auge" folgt, kann man es imo ganz gut erklären: Man hat ein Mietshaus, in dem Menschen aus verschiedenen Schichten leben. Gehen wir zudem mal von 6 Mietparteien aus. Man hat 3 Parteien aus der normalen "Arbeiterklasse", die sich aber durch ihre Löhne unterscheiden. Dazu kommt ein Künstler und ein Akademiker, die auch unterschiedlich verdienen. Der ALGII Bezieher darf natürlich auch nicht fehlen. Man kommt auf die Idee einen gemeinsamen Grillabend zu veranstalten und sitzt zusammen am Tisch. Die Typen aus der Arbeiterklasse unterhalten sich u.a. über die neusten trendy Produkte und wo man sie am günstigsten erwerben kann. Der Arbeiter mit dem geringsten Lohn zieht Vergleiche zu billigeren Produkten die denselben Zweck erfüllen, wobei ihn der ALGII Empfänger unterstützt, der aber widerum weiß, dass es im Grunde ein sinnloses Gespräch ist. Der Künstler steht zwischen deren Fronten, aber im Grunde ist es ihm egal, weil er in Gedanken sowieso ganz woanders ist. Der Akademiker betrachtet die Situation nüchtern und mischt sich nicht allzu sehr in das Gespräch, obwohl er ganz genau erklären könnte, dass es im Leben eigentlich um ganz andere Dinge geht und warum es so ist wie es ist; was zum Teil auch auf den Künstler zutrifft und eben dem ALGII Empfänger. Da so eine Erklärung aber etwas umständlich sein könnte, und man womöglich noch eigene Defizite ans Tageslicht legt, wird lieber gar nix gesagt. So geht jeder mit seinem Wissen wieder ins Bett, ohne dem anderen neue Perspektiven aufzuzeigen und zuzugeben, dass man voneinander abhängig ist.

Es ist bloß ein Beispiel, was ich auch nicht verallgemeinern möchte. Es zeigt aber genau den Trend, den ich in der breiten Masse sehe.

ux-3
2011-09-09, 12:49:26
Wenn man dem Beispiel von "Das Auge" folgt, kann man es imo ganz gut erklären: Man hat ein Mietshaus, in dem Menschen aus verschiedenen Schichten leben. Gehen wir zudem mal von 6 Mietparteien aus. Man hat 3 Parteien aus der normalen "Arbeiterklasse", die sich aber durch ihre Löhne unterscheiden. Dazu kommt ein Künstler und ein Akademiker, die auch unterschiedlich verdienen. Der ALGII Bezieher darf natürlich auch nicht fehlen. Man kommt auf die Idee einen gemeinsamen Grillabend zu veranstalten und sitzt zusammen am Tisch. Die Typen aus der Arbeiterklasse unterhalten sich u.a. über die neusten trendy Produkte und wo man sie am günstigsten erwerben kann. Der Arbeiter mit dem geringsten Lohn zieht Vergleiche zu billigeren Produkten die denselben Zweck erfüllen, wobei ihn der ALGII Empfänger unterstützt, der aber widerum weiß, dass es im Grunde ein sinnloses Gespräch ist. Der Künstler steht zwischen deren Fronten, aber im Grunde ist es ihm egal, weil er in Gedanken sowieso ganz woanders ist. Der Akademiker betrachtet die Situation nüchtern und mischt sich nicht allzu sehr in das Gespräch, obwohl er ganz genau erklären könnte, dass es im Leben eigentlich um ganz andere Dinge geht und warum es so ist wie es ist; was zum Teil auch auf den Künstler zutrifft und eben dem ALGII Empfänger. Da so eine Erklärung aber etwas umständlich sein könnte, und man womöglich noch eigene Defizite ans Tageslicht legt, wird lieber gar nix gesagt. So geht jeder mit seinem Wissen wieder ins Bett, ohne dem anderen neue Perspektiven aufzuzeigen und zuzugeben, dass man voneinander abhängig ist.

Es ist bloß ein Beispiel, was ich auch nicht verallgemeinern möchte. Es zeigt aber genau den Trend, den ich in der breiten Masse sehe.


Nur sehe ich dort keine Arschlochgesellschaft, sondern ein Event, was so von vorn herein wenig Chancen auf einen anderen Verlauf hatte. Oder habe ich den Bogen zum Thema jetzt nur übersehen?

Dicker Igel
2011-09-09, 12:55:44
"Arschlochgesellschaft" ist da zugegebenermaßen etwas überzogen, mir geht es eben bloß darum, dass man den anderen nicht "dumm sterben lassen sollte". Vielleicht bin aber auch nur zu altmodisch :D

ux-3
2011-09-09, 13:15:41
"Arschlochgesellschaft" ist da zugegebenermaßen etwas überzogen, mir geht es eben bloß darum, dass man den anderen nicht "dumm sterben lassen sollte". Vielleicht bin aber auch nur zu altmodisch :D

Du wirst andere dumm sterben lassen müssen. Wissenserwerb funktioniert immer über eigenen Antrieb, eigenes Handeln und eigenes Interesse. Zumal sind die Prioritäten am Tisch vermutlich gänzlich unterschiedlich.

Dicker Igel
2011-09-09, 14:09:11
Prioritäten sind aber auch vom Wissen und "Tun" abhängig. Ganz einfaches Beispiel: Man kauft beim Fleischer seine Wurst anstatt beim Discounter und fördert damit in gewisser Weise die lokale Wirtschaft. Vom Preis her macht dies imo kein allzu großen Unterschied, wenn man nicht gerade exklusive Produkte kauft. Aber man hat idR bessere Qualität und es geht "persöhnlicher" zu. Die Zeit läßt dies aber heutzutage schon teilweise gar nicht mehr zu, selbst im Discounter wird dann lieber in die Theke gegriffen, als sich beim Fleischerstand anzustellen, wo man danach ja nochmal extra Zeit an der Kasse vom Supermarkt verbringen muss. Die Menschen nehmen ein Angebot wahr, ohne dabei an die Konsequenzen zu denken, zumal es so am einfachsten ist.

pest
2011-09-09, 15:58:19
Fleisch an der Theke hat eine höhere bakterielle Belastung und wer persönlich mit "h" schreibt...soviel zum Wissenserwerb.


Da so eine Erklärung aber etwas umständlich sein könnte, und man womöglich noch eigene Defizite ans Tageslicht legt, wird lieber gar nix gesagt. So geht jeder mit seinem Wissen wieder ins Bett, ohne dem anderen neue Perspektiven aufzuzeigen und zuzugeben, dass man voneinander abhängig ist.


wieso existieren da Abhängigkeiten, welche und warum? Warum kommen Defizite ans Licht, wenn jmd. etwas erklärt?

Dicker Igel
2011-09-09, 16:22:42
wieso existieren da Abhängigkeiten, welche und warum? Warum kommen Defizite ans Licht, wenn jmd. etwas erklärt?

Ich zB hab versucht meine Gedanken niederzuschreiben und Du korrigierst mich:
Fleisch an der Theke hat eine höhere bakterielle Belastung und wer persönlich mit "h" schreibt...soviel zum Wissenserwerb.

Weil Du mir aufgezeigt hast, dass ich "persönlich" falsch geschrieben habe, erkenne ich einen Defizit in meiner Schreibweise. Deine Anmerkung:"soviel zum Wissenserwerb" suggeriert mir dann auch, dass Du darauf wohl mehr Wert legst, als auf den gedanklichen Inhalt, oder dich in der Unterhaltung einfach nur höher stellen willst. Der Schinken aus der Theke riecht nach dem öffnen wie ein Hundefurz und fühlt sich im Mund an wie Gummi, der vom Fleischer nicht. Mir sind diese Aspekte dann wichtiger als eine bakterielle Verseuchung, die zudem auch noch auf die hygienischen Verhältnisse beim Fleischer ankommen. Die restlichen Gründe habe ich ja schon beschrieben.

raschomon
2011-09-09, 21:25:57
Zur Threadfrage: Aber natürlich, daran kann eigentlich nicht der leiseste Zweifel bestehen. Die entscheidende Frage lautet daher, sind die Träger dieser Gesellschaft, also wir alle gemeinsam, für den Ar*chloch-Charakter der Gesellschaft verantwortlich zu machen, oder verhält es sich eher so, daß ominöse, aber real ja durchaus vorhandene überpersönliche Sachzwänge ein entsprechend rücksichtsloses und unsoziales Verhalten von uns erfordern? Sind also die Menschen im Umgang miteinander "schuldhaft" Ar*chgeigen, oder haben sie eine nachvollziehbare Ausrede parat.

ux-3
2011-09-09, 21:31:56
Zur Threadfrage: Aber natürlich, daran kann eigentlich nicht der leiseste Zweifel bestehen. Die entscheidende Frage lautet daher, sind die Träger dieser Gesellschaft, also wir alle gemeinsam, für den Ar*chloch-Charakter der Gesellschaft verantwortlich zu machen, oder verhält es sich eher so, daß ominöse, aber real ja durchaus vorhandene überpersönliche Sachzwänge ein entsprechend rücksichtsloses und unsoziales Verhalten von uns erfordern? Sind also die Menschen im Umgang miteinander "schuldhaft" Ar*chgeigen, oder haben sie eine nachvollziehbare Ausrede parat.


Du könntest genau so gut fragen, ob dieser Eindruck nur dann entsteht, wenn jemand überzogene Erwartungen an andere hat.

Im einen Fall sind die anderen schuld, im anderen man selbst.

Das Auge
2011-09-09, 22:10:48
Du könntest genau so gut fragen, ob dieser Eindruck nur dann entsteht, wenn jemand überzogene Erwartungen an andere hat.

Im einen Fall sind die anderen schuld, im anderen man selbst.

Also ich für meinen Teil stelle überhaupt keine Erwartungen mehr an meine Mitmenschen (näheste Verwandschaft und sehr gute Freunde ausgenommen), dann kann man auch nicht enttäuscht werden.

btw.: Raschomon versucht natürlich (wie immer) dir bzw. uns seine Kapitalismuskritik unterzujubeln. Kann man ihm aber nicht verübeln, schließlich hat er ja im Kern Recht damit, dass der ungezügelte Kapitalismus die schlechten Seiten des Menschen, insbesondere die Ellbogenmentalität sei hier mal stellvertretend genannt, fördert.

ux-3
2011-09-09, 22:14:00
btw.: Raschomon versucht natürlich (wie immer) dir bzw. uns seine Kapitalismuskritik unterzujubeln. Kann man ihm aber nicht verübeln, schließlich hat er ja im Kern Recht damit, dass der ungezügelte Kapitalismus die schlechten Seiten des Menschen, insbesondere die Ellbogenmentalität sei hier mal stellvertretend genannt, fördert.

Wenn ich aber alles im (objektiven) Überfluss habe, wofür sollte ich Ellenbogen einsetzen? Das würde doch nur Sinn ergeben, wenn ich subjektiv kein Maß kennen würde. Dann wäre aber wiederum ich selber schuld. Zum Verführen gehören zwei.

Das Auge
2011-09-09, 22:24:39
Wenn ich aber alles im (objektiven) Überfluss habe, wofür sollte ich Ellenbogen einsetzen?

Du kannst aber nur alles im Überfluss erreichen, wenn du deine Ellbogen einsetzt, und zwar massiv. Zumindest für deutsche Verhältnisse, global gesehen lebt natürlich auch ein Hartz4-Empfänger im Überfluss. Aber den Menschen wird doch tagtäglich eingetrichtert, dass nur wer Erfolg hat und sich einen Haufen Scheiße kauft was wert ist. Wir leben mit völlig falschen Zielvorgaben, alles ist auf den Konsum ausgerichtet.

Das würde doch nur Sinn ergeben, wenn ich subjektiv kein Maß kennen würde. Dann wäre aber wiederum ich selber schuld. Zum Verführen gehören zwei.

s.o.. Das ganze funktioniert halt so geschickt, dass sich die allermeisten Menschen der Verführung gar nicht bewusst sind.

ux-3
2011-09-09, 22:44:23
Du kannst aber nur alles im Überfluss erreichen, wenn du deine Ellbogen einsetzt, und zwar massiv. Zumindest für deutsche Verhältnisse, global gesehen lebt natürlich auch ein Hartz4-Empfänger im Überfluss.

Wie du ja selbst erkennst, leben wir hier alle objektiv im Überfluss. Falls hier tatsächlich mal jemand ungeschickterweise verhungern sollte, springen dafür gleichzeitig tausend Fettwanste in die Kiste. Kultur, Literatur, Unterhaltung, Spiel, Kalorien, alles im Überfluss. (Sport theoretisch auch, praktisch nicht). Ellenbogen brauchst du dafür nicht wirklich.

Aber den Menschen wird doch tagtäglich eingetrichtert, dass nur wer Erfolg hat und sich einen Haufen Scheiße kauft was wert ist. Wir leben mit völlig falschen Zielvorgaben, alles ist auf den Konsum ausgerichtet.

Ach Gott, der arme Mensch. Nur wenn ich mich mit AXE einsprühe, gibts ein Weibchen, richtig? Keiner merkt, dass AXE nicht so wie in der Werbung funktioniert?
Niemand trichtert mir täglich ein, dass ich mir einen Haufen Scheiße kaufen muss, um was wert zu sein. Oder das ich überhaupt was "wert" sein muss. Es sei denn, ich will es so!


s.o.. Das ganze funktioniert halt so geschickt, dass sich die allermeisten Menschen der Verführung gar nicht bewusst sind.

Endlich wieder eine Verschwörungstheorie! :freak: Die allermeisten Menschen werden von einer Kleinstgruppe gelenkt. Cool Story! ;)

Das Auge
2011-09-09, 23:03:44
Wie du ja selbst erkennst, leben wir hier alle objektiv im Überfluss. Falls hier tatsächlich mal jemand ungeschickterweise verhungern sollte, springen dafür gleichzeitig tausend Fettwanste in die Kiste. Kultur, Literatur, Unterhaltung, Spiel, Kalorien, alles im Überfluss. (Sport theoretisch auch, praktisch nicht). Ellenbogen brauchst du dafür nicht wirklich.

Natürlich brauchst du die, wenn du für deutsche Verhältnisse im Überfluss leben willst. Also SUV fahren, mit dem Ipad auf dem Sofa sitzen und im Bioladen einkaufen. Wieso muß ich mich wiederholen? Das hab ich alles im Posting vorher schon geschrieben, schließlich ist der deutsche Lebensstandard nunmal ein anderer als der eines Somaliers.

Ach Gott, der arme Mensch. Nur wenn ich mich mit AXE einsprühe, gibts ein Weibchen, richtig? Keiner merkt, dass AXE nicht so wie in der Werbung funktioniert?
Niemand trichtert mir täglich ein, dass ich mir einen Haufen Scheiße kaufen muss, um was wert zu sein. Oder das ich überhaupt was "wert" sein muss. Es sei denn, ich will es so!

Gerade "Weibchen" sind doch die Konsumorientiersten Wesen überhaupt und um ein durchschnittliches Exemplar davon zu überzeugen dein Erbgut mit ihr zu teilen, musst du schon zeigen, dass du dir (und damit letztlich auch ihr) was kaufen kannst. Jaja, natürlich gibt es auch die wahre Liebe und starke Frauen die sich lieber selbst versorgen etc.pp. blablabla. Ist aber die Ausnahme.

Endlich wieder eine Verschwörungstheorie! :freak: Die allermeisten Menschen werden von einer Kleinstgruppe gelenkt. Cool Story! ;)

Nicht alles was der Realität entspricht ist eine Verschwörungstheorie. Geh doch einfach mal mit offenen Augen durch die Stadt. Außerdem hab ich nirgends geschrieben, dass hinter alledem eine Kleinstgruppe steckt, nein, das ganze ist einfach Systemimmament, quasi eine sich selbst erfüllende Prophezeihung des Kapitalismus. Um das zu erkennen braucht man natürlich ein bischen Weitsicht statt mit dämlichen Platitüden und einer von Angst geprägten Abwehrhaltung um sich zu prügeln.

raschomon
2011-09-09, 23:04:25
...
btw.: Raschomon versucht natürlich (wie immer) dir bzw. uns seine Kapitalismuskritik unterzujubeln ...

Verdammt, dabei habe ich's diesmal so subtil versucht wie nie zuvor. ;)

Das Auge
2011-09-09, 23:08:29
Verdammt, dabei habe ich's diesmal so subtil versucht wie nie zuvor. ;)

Indeed.

http://www.stanleyworks.de/CatalogImages/802_prev.jpg

ux-3
2011-09-09, 23:11:54
Alles was du anführst sind aber bewuste Entscheidungen*, mit denen du dann auch mit Schuld an der Gesellschaft wirst und mitnichten ein Opfer ihrer bist.


*Überkonsum, Weibchen kaufen, den Konsumtempeln huldigen.

Das Auge
2011-09-09, 23:17:43
Nichts verstanden von alledem du hast, zu müssig die Diskussion mir wird.

Eins vielleicht noch:

Alles was du anführst sind aber bewuste Entscheidungen*, mit denen du dann auch mit Schuld an der Gesellschaft wirst und mitnichten ein Opfer ihrer bist.

Das bezweifel ich ganz stark. So weit reicht die Entscheidungsfreiheit der meisten Menschen gar nicht.

ux-3
2011-09-09, 23:21:52
Nichts verstanden von alledem du hast, zu müssig die Diskussion mir wird.

:rolleyes:


So weit reicht die Entscheidungsfreiheit der meisten Menschen gar nicht.

Eben mal schnell die Ellenbogen raus und rechts und links die meisten als geistige Zwerge abserviert... Anakin bleibt übrig und darf über die pöse Welt whynen.

Das Auge
2011-09-09, 23:38:45
Eben mal schnell die Ellenbogen raus und rechts und links die meisten als geistige Zwerge abserviert... Anakin bleibt übrig und darfst über die pöse Welt whynen.

Wenn du das so siehst: Bitte. Wie ich schon sagte bin ich nunmal offen und direkt, was halt leider von vielen Menschen falsch ausgelegt wird und die Abwehrhaltung angesichts der geballten Ladung Wahrheittm nur verstärkt, wie man es bei dir ja gerade gut sehen kann. Du nimmst halt lieber die blaue Pille, um auch noch etwas Abwechslung in die Metaphern zu bringen.

ux-3
2011-09-10, 00:03:07
Wenn du das so siehst: Bitte. Wie ich schon sagte bin ich nunmal offen und direkt, was halt leider von vielen Menschen falsch ausgelegt wird und die Abwehrhaltung angesichts der geballten Ladung Wahrheittm nur verstärkt, wie man es bei dir ja gerade gut sehen kann. Du nimmst halt lieber die blaue Pille, um auch noch etwas Abwechslung in die Metaphern zu bringen.

Wie schaffst du es, eine Abwehrhaltung zu konstruieren? Weiter oben hast du auch Angst angesprochen. Ich hab weder Angst, noch meine ich, etwas abwehren zu müssen. Ich hab die Wahl. Ich wähle. Warum vermutest du bei anderen eigentlich Angst und Abwehr?

Ich stelle auch fest, dass du mal eben en passant die meisten deiner Mitmenschen als geistige Zwerge einstufst. Du nennst das dann offen und direkt.

Ich nehme eigentlich möglichst gar keine Pillen und musste mangels Interesse an Actionfilmen nach blauen Pillen googeln. Ich bin allerdings skeptisch, wenn jemand sich über die von ihm proklamierte Dummheit der anderen zum Wissenden erklärt. Fakten fände ich überzeugender.

Dead Man
2011-09-10, 00:42:04
Fakten fände ich überzeugender.

Ich dachte ja, ich hätte schon Fakten gebracht (z. B. Abbau Personal im Sozialbereich), DocEW hat schon Fakten gebracht (Verbrechensstatistik), die hast Du ja alle einfach beiseite gewischt und als nichtig erklärt.

Vielleicht bringst Du jetzt mal Fakten, dass sich unsere Gesellschaft zum Besseren entwickelt, oder zumindest Deine Nullhypothese irgendwie glaubhaft zu vertreten wäre?

ux-3
2011-09-10, 07:32:54
Ich dachte ja, ich hätte schon Fakten gebracht (z. B. Abbau Personal im Sozialbereich)

Ja, du dachtest. Aber du hast dein Denken nicht geprüft oder belegt. Einmal hierzu googeln findet

http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Berichte-Broschueren/Arbeitsmarkt/Generische-Publikationen/Gesundheits-und-Pflegeberufe-Deutschland-2010.pdf

► Konstanter Beschäftigungszuwachs im Gesundheits- und Pflegebereich seit 2000.
► Im Vergleich zum Juni 2000 gab es im Juni 2009 13 Prozent mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
► Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Gesundheits- und Pflege-berufen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist auf 10 Prozent gestiegen.
Eine Grafik findest du auf S.8 unten.


DocEW hat schon Fakten gebracht (Verbrechensstatistik), die hast Du ja alle einfach beiseite gewischt und als nichtig erklärt.


Hab ich nicht. Du müsstest schon diffenzierter lesen. Ich hab nur festgestellt, dass die geposteten Zahlen etwas über die Justiz aussagen, nicht über die Verbrechen. Ursächliche Zusammenhänge werden nicht deutlich bzw. wurden bereits mit Hinweis entfernt. (Die eigentliche Statistik zum Bild kann ich leider nicht finden)

Hier z.B.: http://www.bmi.bund.de/cae/servlet/contentblob/375768/publicationFile/17958/Studie_kf.pdf
wird explizit auf dieses Problem eingegangen. S.4 oben.
Die Befunde der Dunkelfeldforschung zum Anzeigeverhalten der Gewaltopfer relativieren die Aussagekraft der polizeilichen Kriminalstatistik in mehrfacher Hinsicht.
So kann auch eine positive Veränderung die Kriminalstatistik hoch treiben.

Vielleicht bringst Du jetzt mal Fakten, dass sich unsere Gesellschaft zum Besseren entwickelt, oder zumindest Deine Nullhypothese irgendwie glaubhaft zu vertreten wäre?

Ich habe längst "Fakten" gebracht, die z.B. ganz explizit deine Darstellung der DDR-Ehe über den Haufen werfen. Ja, es ist nicht nur ein Bild sondern ein längerer Text.

Zum anderen ist es die Natur der Nullhypothese, dass man sie nicht belegen muss. Es ist die Aufgabe der Änderungsbehaupter, die Veränderung mit einer annehmbaren Sicherheit nachzuweisen. Deine Argumentation bezüglich Scheidungen war diesbezüglich jedenfalls ein Schuss in den Ofen.

Und um es für dich noch mal deutlich zu machen, ich habe nirgendwo gesagt, dass ich an die Besserung der Gesellschaft glaube. Ich weiß auch nicht, ob sie stagniert oder sich verschlechtert. Ich weiß aber, dass der Niedergang der (nachrückenden) Gesellschaft seit Jahrtausenden fast unablässig festgestellt wird. Skepsis ist also schon allein deswegen geboten. Alternative Erklärungen wurden (auch hier im Thread) schon längst angeboten.

Dead Man
2011-09-10, 11:48:42
Ich überlege gerade, ob ich die Zeit investiere und Dir weittere Statistiken heraus suche, oder ob ich es einfach lasse, weil ich weiß, dass Du nur Deinen eigenen glaubst.

Du kannst ja trotzdem mal z. B. über Hartz4 nachdenken und was es in der Gesellschaft und ihrem Zusammenhalt angerichtet hat.

In diesem Zusammenhang kannst Du weiter überlegen, ob ein mehr an Personal im sozialen Bereich nicht einfach der Ersatz von Fachkräften durch Geringverdiener ist.

Dicker Igel
2011-09-10, 12:44:21
Du kannst ja trotzdem mal z. B. über Hartz4 nachdenken und was es in der Gesellschaft und ihrem Zusammenhalt angerichtet hat.

Dies wurde ja hier im Forum schon desöfteren "erklärt": Die Betroffenen sind alle selbst Schuld an ihrer Misere und dadurch ist auch der Niedriglohnsektor samt passender Billigmärkte entstanden. Hätten sich alle weitergebildet, würde Deutschland jetzt strahlen wie der schönste Sonnenschein und alle wären glücklich!

Dead Man
2011-09-10, 12:54:16
Dies wurde ja hier im Forum schon desöfteren "erklärt": Die Betroffenen sind alle selbst Schuld an ihrer Misere und dadurch ist auch der Niedriglohnsektor samt passender Billigmärkte entstanden. Hätten sich alle weitergebildet, würde Deutschland jetzt strahlen wie der schönste Sonnenschein und alle wären glücklich!

So ist es.

Aber die Politik ist ja nicht untätig. Ich wette, in naher Zukunft präsentiert sie uns eine Lösung, die es auch Hartz4-Empfängern ermöglicht, über eine noch niedriger gestellte Bevölkerungsschicht zu lästern.

Solange es immer jemanden gibt, auf den man mit Stolz hinunter schauen kann, sind alle zufrieden. :uup:

hmx
2011-09-10, 13:17:20
Das sind alles nur weitere Behauptungen, die für sich belegt werden müssen.
Nach der Logik kann ich jedes Ereignis nehmen und daran eine Änderung der Gesellschaft festmachen. Da kann ich zB auch den 11. September nehmen - einfach behauptet und schwer zu widerlegen.

Dead Man
2011-09-10, 13:29:14
Das sind alles nur weitere Behauptungen, die für sich belegt werden müssen.
Nach der Logik kann ich jedes Ereignis nehmen und daran eine Änderung der Gesellschaft festmachen. Da kann ich zB auch den 11. September nehmen - einfach behauptet und schwer zu widerlegen.

Naja, man kann natürlich auch die Nullhypothese in den Raum werfen, wenn jemand behauptet, es wird nach Sonnenuntergang zunehmend dunkler. Und dann kann man sämtliche Messwerte der Helligkeit anzweifeln und behaupten, die Instrumente seien kaputt.

Dicker Igel
2011-09-10, 13:47:27
Aber die Politik ist ja nicht untätig. Ich wette, in naher Zukunft präsentiert sie uns eine Lösung, die es auch Hartz4-Empfängern ermöglicht, über eine noch niedriger gestellte Bevölkerungsschicht zu lästern.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass man die Stütze zeitlich begrenzt, um so die Menschen in gewisse Arbeit zu zwingen. Wer ned kuscht wird fallengelassen, dadurch kriminell, zum Penner oder Junkie, den man dann im Namen des Volkes in die private Vollzugsanstalt stecken kann. USA, Fuck yeah!

hmx
2011-09-10, 14:26:00
Naja, man kann natürlich auch die Nullhypothese in den Raum werfen, wenn jemand behauptet, es wird nach Sonnenuntergang zunehmend dunkler. Und dann kann man sämtliche Messwerte der Helligkeit anzweifeln und behaupten, die Instrumente seien kaputt.

In dem Fall wird es dir leicht fallen mit Beweisen zu kommen, welche H0 widerlegen.
Im Fall der Gesellschaft kommen von dir jedoch keine Messwerte sondern nur weitere Behauptungen. Übrigens: Wenn ich behaupte, dass die Messgeräte kaputt seien muss ich auch das belegen. Fazit - nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Dead Man
2011-09-10, 14:39:50
In dem Fall wird es dir leicht fallen mit Beweisen zu kommen, welche H0 widerlegen.
Im Fall der Gesellschaft kommen von dir jedoch keine Messwerte sondern nur weitere Behauptungen. Übrigens: Wenn ich behaupte, dass die Messgeräte kaputt seien muss ich auch das belegen. Fazit - nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Mag sein. Ich bin es aber leid, meine Zeit zu verschwenden um Dir und ux-3 weiteres Beweismaterial herauszusuchen, welches Ihr dann als nichtig erklärt. Mal sehen, vielleicht überkommt mich doch noch Lust dazu.

hmx
2011-09-10, 14:45:43
Mag sein. Ich bin es aber leid, meine Zeit zu verschwenden um Dir und ux-3 weiteres Beweismaterial herauszusuchen, welches Ihr dann als nichtig erklärt. Mal sehen, vielleicht überkommt mich doch noch Lust dazu.

Welches Beweismaterial?
Von dir kamen bisher nur Behauptungen (h4 zerstört die Gesellschaft und die Kriminalstatistik dokumentiert den Verfall selbiger).

ux-3
2011-09-10, 14:52:19
Ich überlege gerade, ob ich die Zeit investiere und Dir weittere Statistiken heraus suche, oder ob ich es einfach lasse, weil ich weiß, dass Du nur Deinen eigenen glaubst.

Such doch erst einmal eine passende Statistik heraus bevor du gleich weitere heraus suchen willst. :tongue:

...ob ein mehr an Personal im sozialen Bereich nicht einfach der Ersatz von Fachkräften durch Geringverdiener ist.

Ich hab es dir mal oben bunt angemalt. ;)

Dead Man
2011-09-10, 14:53:56
Welches Beweismaterial?
Von dir kamen bisher nur Behauptungen (h4 zerstört die Gesellschaft und die Kriminalstatistik dokumentiert den Verfall selbiger).

Wie gesagt, wenn ich Zeit finde. Lust habe ich inzwischen, aber ich arbeite gerade, trotz Wochenende und die Familie will auch ihre Zeit. Gedulde Dich bitte.

Inzwischen kannst Du ja mal, allein hier im Forum, recherchieren, wie viele Hartz4-Hetz-Threads es gibt. Die gab es vor Hartz4 nicht. Also eine Zunahme um 100% :eek:

:biggrin:

ux-3
2011-09-10, 14:58:04
Inzwischen kannst Du ja mal, allein hier im Forum, recherchieren, wie viele Hartz4-Hetz-Threads es gibt. Die gab es vor Hartz4 nicht. Also eine Zunahme um 100% :eek:


Prozentrechnen kannst du auch nicht...
Dann klappts auch nicht mit Statistik. :D



Solange es immer jemanden gibt, auf den man mit Stolz hinunter schauen kann, sind alle zufrieden. :uup:

Du schließt schon wieder von dir auf alle.

Dead Man
2011-09-10, 15:06:47
Prozentrechnen kannst du auch nicht...
Dann klappts auch nicht mit Statistik. :D





Du schließt schon wieder von dir auf alle.

Deine Quelle:

Von den geringfügig Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen im Juni 2009 waren 61 Prozent ausschließlich geringfügig beschäftigt - 34 Prozent mehr als im Juni 2000.

hmx
2011-09-10, 15:08:20
Deine Quelle:

Deine Behauptung ist es, dass das für die Verrohung der Gesellschaft steht.
Da kann ich ja jede andere Zahl nehmen und einen Zusammenhang dazu dichten.

Dead Man
2011-09-10, 15:13:58
Deine Behauptung ist es, dass das für die Verrohung der Gesellschaft steht.
Da kann ich ja jede andere Zahl nehmen und einen Zusammenhang dazu dichten.

Meine Behauptung waren lediglich meine und die Beobachtungen meiner Freunde, Verwandten und Bekannten. Es war nicht meine Absicht, mich in so eine fruchtlose Diskussion zu versteigen.

ux-3
2011-09-10, 15:17:56
Deine Quelle:

Meine Quelle sagt, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse im Gesundheits- und Pflegebereich sowohl absolut wie relativ zum zum gesamten Arbeitsmarkt zugenommen hat.

Und sie sagt, dass die Beschäftigung in dem Bereich insgesamt zugenommen hat.
Du hast indes behauptet, dass ein Personalabbau im Sozialbereich stattfindet.
Einen Beleg bleibst du immer noch schuldig.

Dann fragst du "ob ein mehr an Personal im sozialen Bereich nicht einfach der Ersatz von Fachkräften durch Geringverdiener ist".

Dabei würden aber -deiner Darstellung zufolge- die Zahl der sozpfl. Jobs zurückgehen müssen. Das Gegenteil geschieht.

Dead Man
2011-09-10, 15:33:47
Meine Quelle sagt, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse im Gesundheits- und Pflegebereich sowohl absolut wie relativ zum zum gesamten Arbeitsmarkt zugenommen hat.

Und sie sagt, dass die Beschäftigung in dem Bereich insgesamt zugenommen hat.
Du hast indes behauptet, dass ein Personalabbau im Sozialbereich stattfindet.
Einen Beleg bleibst du immer noch schuldig.

Dann fragst du "ob ein mehr an Personal im sozialen Bereich nicht einfach der Ersatz von Fachkräften durch Geringverdiener ist".

Dabei würden aber -deiner Darstellung zufolge- die Zahl der sozpfl. Jobs zurückgehen müssen. Das Gegenteil geschieht.

Du sagst, dass die Zahl der Betreuten zugenommen hat (die alle den vollen Preis bezahlen). Logischerweise kann eine größere Zahl an Betreuten nicht in den vorhandenen Betreuungsstätten versorgt werden. Es entstehen also neue. Das erklärt den Zuwachs an Personal. In den vorhandenen Betreuungsstätten wird aber ständig Personal abgebaut, bzw. durch geringer entlohntes ersetzt. Wie gesagt, wenn ich Zeit finde, suche ich Dir entsprechendes Material heraus.

ux-3
2011-09-10, 16:19:26
Du sagst, dass die Zahl der Betreuten zugenommen hat.

Du denkst wieder, statt einfach mal nachzulesen. Das sagte ich nicht!

Ich fragte: "Wenn jetzt aber mehr als früher betreut würden, wäre das dann unsozial?"

Wärend du ständig Dinge als "so isses" proklamierst, habe ich nachgefragt, ob die von dir bemängelte Entwicklung überhaupt ein Indikator für Sozialität wäre.

Möglicherweise ist zunehmende Pflege ein Indikator für zunehmende Sozialität, möglicherweise ist sie ein Faktor für abnehmende Sozialität.

Wie hmx es Dir schon zu erklären versuchte, zunächst sind das Zahlen. Mehr Pflegepersonal kann bedeuten, dass die Gesellschaft sich intensiver um familienlose Senioren kümmert. Es kann aber auch bedeuten, dass die Enkel die Großeltern auf die Straße setzen, weil sie ihnen zu anstrengend geworden sind.

Daher ist die Ansatzaussage von dir (Personalabbau im Soz. Bereich) sowohl inhaltlich falsch gewesen als auch nicht unmittelbar aussagekräftig. Du müsstest schon zeigen, wie diese Zahl (angenommener Beschäftigungsrückgang) für die Verrohung der Gesellschaft steht.

Bei der Kriminalstatistik hatte ich ja anhand einer Studie gezeigt, dass die Ursachen einer Zunahme alles andere als monokausaul auf vermehrte Straftaten zurückzuführen sind. Auch hier muß man also weiter hinten in der Kette (Urteile) genauer hinschauen.


Wie gesagt, wenn ich Zeit finde, suche ich Dir entsprechendes Material heraus.

Dass im Zuge des Personalaufbaus (aus welchen Gründen auch immer) der Anteil von sozpfl. zu gering Besch. schlechter geworden ist, streite ich überhaupt nicht ab.

Dead Man
2011-09-10, 16:38:25
Du denkst wieder, statt einfach mal nachzulesen. Das sagte ich nicht!

Ich fragte: "Wenn jetzt aber mehr als früher betreut würden, wäre das dann unsozial?"

Wärend du ständig Dinge als "so isses" proklamierst, habe ich nachgefragt, ob die von dir bemängelte Entwicklung überhaupt ein Indikator für Sozialität wäre.

Möglicherweise ist zunehmende Pflege ein Indikator für zunehmende Sozialität, möglicherweise ist sie ein Faktor für abnehmende Sozialität.

Wie hmx es Dir schon zu erklären versuchte, zunächst sind das Zahlen. Mehr Pflegepersonal kann bedeuten, dass die Gesellschaft sich intensiver um familienlose Senioren kümmert. Es kann aber auch bedeuten, dass die Enkel die Großeltern auf die Straße setzen, weil sie ihnen zu anstrengend geworden sind.

Daher ist die Ansatzaussage von dir (Personalabbau im Soz. Bereich) sowohl inhaltlich falsch gewesen als auch nicht unmittelbar aussagekräftig. Du müsstest schon zeigen, wie diese Zahl (angenommener Beschäftigungsrückgang) für die Verrohung der Gesellschaft steht.

Bei der Kriminalstatistik hatte ich ja anhand einer Studie gezeigt, dass die Ursachen einer Zunahme alles andere als monokausaul auf vermehrte Straftaten zurückzuführen sind. Auch hier muß man also weiter hinten in der Kette (Urteile) genauer hinschauen.




Dass im Zuge des Personalaufbaus (aus welchen Gründen auch immer) der Mix von sozpfl. zu gering Besch. schlechter geworden ist, streite ich überhaupt nicht ab.

Hmm, kay, Du hast mein Argument verstanden und beiseite geschoben. D. h. ich brauche Dir für diesen Bereich keine weiteren Statistiken heraus suchen. Danke.

Alles weitere später.

ux-3
2011-09-10, 16:50:44
Hmm, kay, Du hast mein Argument verstanden und beiseite geschoben. D. h. ich brauche Dir für diesen Bereich keine weiteren Statistiken heraus suchen. Danke.


Wenn du statt eines Full Quotes nur den relevanten Textabschnitt zitieren würdest, wäre deine Einlassung für mich verständlicher.

v1nd1
2011-09-13, 07:40:16
Mir kommt es so vor als wären zu viele Menschen auf dem Planeten und genau dies 99% der Probleme verursacht.
Ratz Fatz -70% Erdbevölkerung - wär ich voll dafür!

Acid-Beatz
2011-09-13, 09:27:17
Und wer entscheidet ob DU z.B nützlich bist :)

Lyka
2011-09-13, 09:40:27
zum TS möchte ich sagen: Die Welt ist seit Beginn schon eine Arschlochwelt... also wieso das offensichtliche noch offensichtlicher machen ;D

Dicker Igel
2011-09-13, 12:31:41
Und wer entscheidet ob DU z.B nützlich bist :)

Berechtigter Einwand ;)

Aber ich finde er hat im Grunde gar nicht so Unrecht.

Acid-Beatz
2011-09-13, 12:56:28
Berechtigter Einwand ;)

Aber ich finde er hat im Grunde gar nicht so Unrecht.

Nehmen wir mal an, nur Afrika bleibt bestehen: Wenn sie das Wissen haben, dann versuchen sie so schnell wie möglich die Orte zu erreichen, in denen aktuell Wohlstand herrscht ... wohl primär Europa und USA.
Spätestens hier dürften dann die ersten "neuen" Konflikte entstehen, wer darf also die "Filetstücke" haben. Sollte wirklich alles erst mal geordnet abgehen, dann kommen in spätestens 100-200 Jahren entsprechende Konflikte.

Geht man davon aus, dass sie von alledem nichts wissen, dann bleiben sie in Afrika und die Hungersnöte oder Kriege wären dann sicher auch nicht auf einen Schlag beendet.

mbee
2011-09-13, 13:16:19
Nein, wir leben in einer Jammer- (und auch Neid-)Gesellschaft: Vor allem wir Deutschen waren und sind schon immer ganz groß darin und das ist in den letzten Jahren nicht besser geworden.

Dicker Igel
2011-09-13, 13:16:57
@ Acid-Beatz

Stimmt auch wieder ^^

Es wäre wohl am besten (aber nicht möglich :freak:), wenn man frühzeitliche Menschen (oder frühzeitliches Denken ^^) nach aktuellem Wissensstand "umerzieht" und auch die Wirtschaft und Infrastruktur dementsprechend auslegt. So, dass letztendlich jeder die gegenseitige Abhängigkeit begreift und es ein gemeinsames Ziel gibt, für das es sich zu arbeiten und forschen lohnt.

(del)
2011-09-13, 13:20:33
Also ich sags mal weniger subtil als Raschomon. Dieser exzessive Kapitalismus den die Menschen derzeit zelebrieren ist definitv Schuld am Verfall von Sozialen Werten. Es geht ja nur noch darum möglichst viel Reichtum und Macht anzuhäufen ohne Rücksicht auf andere.
Es wird nur auf die eigenen Vorteile geschaut wenn man dabei anderen schaden kann umso besser da weniger Konkurrenz. Es ist eine moderne Version von "Die Starken überleben,die Schwachen gehen unter". Damit sind wir aber nicht besser als die meisten Tiere,eher sogar schlimmer. Man müsste aber doch eigentlich meinen das wir Menschen aufgrund unserer Intelligenz es besser wissen müssten.
Die Geld und Machtgeilheit wird uns früher oder später vernichten.

ux-3
2011-09-13, 14:06:48
Es geht ja nur noch darum möglichst viel Reichtum und Macht anzuhäufen ohne Rücksicht auf andere.

Dabei fällt auf, dass diese Behauptung (zumindest hier) in aller Regel von denen kommt, die sich selbst ohne Reichtum und Macht sehen. Möglicherweise ist die Sicht nicht ungetrübt.

Grindcore
2011-09-13, 14:52:20
Dabei fällt auf, dass diese Behauptung (zumindest hier) in aller Regel von denen kommt, die sich selbst ohne Reichtum und Macht sehen. Möglicherweise ist die Sicht nicht ungetrübt.

Was? Dafür hätte ich jetzt aber gerne eine Statistik. rofl.

ux-3
2011-09-13, 15:06:46
Was? Dafür hätte ich jetzt aber gerne eine Statistik. rofl.

Ich hab das Zitat oben gekürzt, da es zugegebenerweise zuvor missverständlich war. Sorry. :redface:

Dead Man
2011-09-13, 15:46:36
Dabei fällt auf, dass diese Behauptung (zumindest hier) in aller Regel von denen kommt, die sich selbst ohne Reichtum und Macht sehen. Möglicherweise ist die Sicht nicht ungetrübt.

Vielleicht trifft aber auch der Spruch "Man muss ein Schwein sein in dieser Welt." zu und man kommt nur zu Reichtum und Macht, indem man sich rücksichtslos verhält? Vielleicht sind diejenigen, die Solidarität über Materialismus stellen auch deshalb selten vermögend, weil es ihnen nicht wichtig ist?

ux-3
2011-09-13, 16:17:18
Vielleicht trifft aber auch der Spruch "Man muss ein Schwein sein in dieser Welt." zu

Dieser Spruch impliziert aber bereits ein Ziel. Wenn man das Ziel verfolgt, mag er durchaus zutreffend sein.

und man kommt nur zu Reichtum und Macht, indem man sich rücksichtslos verhält?

Es wird sich zumindest immer jemand finden lassen, der dies unterstellen wird. (zur Not im 3DC). Aber sagt das automatisch etwas über erstere Person aus oder vielleicht doch über letztere?

Vielleicht sind diejenigen, die Solidarität über Materialismus stellen auch deshalb selten vermögend, weil es ihnen nicht wichtig ist?

Warum fordern sie dann so oft materielle Solidarität?

Dead Man
2011-09-13, 17:28:59
Warum fordern sie dann so oft materielle Solidarität?

Jemand, der materielle Solidarität fordert ist wahrscheinlich ebenfalls unsozial. Es sollte eben im besten Falle ein ausgewogenes Geben und Nehmen sein.

ux-3
2011-09-13, 17:50:53
Jemand, der materielle Solidarität fordert ist wahrscheinlich ebenfalls unsozial. Es sollte eben im besten Falle ein ausgewogenes Geben und Nehmen sein.

Zustimmung zu beiden Sätzen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob wir uns bei der Umsetzung von "ausgewogen" einig wären, aber grundsätzlich kann ich mich der Formulierung anschließen.

Dead Man
2011-09-13, 23:03:16
Zustimmung zu beiden Sätzen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob wir uns bei der Umsetzung von "ausgewogen" einig wären, aber grundsätzlich kann ich mich der Formulierung anschließen.

Einigung ist da sowieso nicht zu erziehlen, weil zum einen die meisten ihr/e eigene/s Leistung/Entgelt zu hoch einschätzen und zum anderen, weil vom Großteil der Bevölkerung jeder Vorteil mitgenommen wird, egal ob dadurch andere benachteiligt werden, oder auf der Strecke bleiben. Du glaubst nicht, was ich da schon für Abgründe sich auftuen gesehen habe, durch das gesamte Spektrum der Gesellschaft hindurch. Ich will das also nicht nur an den Vermögenden fest machen.

PS.: Sorry @MotO für den Flame betr. Appleuser.

Dicker Igel
2011-09-13, 23:35:42
und zum anderen, weil vom Großteil der Bevölkerung jeder Vorteil mitgenommen wird, egal ob dadurch andere benachteiligt werden, oder auf der Strecke bleiben.

Wie meinst Du es, dass sie es bewußt ausnutzen, oder unbewußt? Und was nutzen sie aus?

Dead Man
2011-09-14, 00:03:21
Wie meinst Du es, dass sie es bewußt ausnutzen, oder unbewußt? Und was nutzen sie aus?

Wohl teils unbewusst und teils bewusst. Der eine Teil hat es nicht anders anerzogen bekommen, der andere hat in seinem Leben eben bewusst diesen Weg eingeschlagen.

Ein ganz simples Beispiel: Bufett bei einem Seminar - Manche krachen sich den Teller voll und können es gar nicht eressen und für die Zurückhaltenden bleiben nur noch Reste. Ich gehöre eher zu den Letzteren. Es macht mir nichts aus, von der einen oder anderen Delikatesse nichts abbekommen zu haben, aber ich schäme mich dann regelmäßig fremd.

Cyphermaster
2011-09-14, 10:34:06
Vielleicht trifft aber auch der Spruch "Man muss ein Schwein sein in dieser Welt." zu und man kommt nur zu Reichtum und Macht, indem man sich rücksichtslos verhält? Vielleicht sind diejenigen, die Solidarität über Materialismus stellen auch deshalb selten vermögend, weil es ihnen nicht wichtig ist?Ich würde das unterschreiben. Wer mehr auf sein Gegenüber achtet, achtet zwangsläufig weniger auf jeden Cent, und umgekehrt.

Das heißt zwar nicht, daß man es nur als Schwein überhaupt zu etwas bringen könnte - aber "fair play" bedingt eben (selbst gewählte) Grenzen, durch deren Überschreiten "mehr" möglich wäre. Allerdings auch nicht ohne den Preis dafür zu zahlen; das vergessen viele Leute wohl.

Dicker Igel
2011-09-14, 13:53:52
Sehe ich auch so. Wenn mal jemand knapp bei Kasse ist, kommt er trotzdem mit zum feiern/suffen, oder wenn einer Hilfe braucht etc ... Aber sobald ich merke, dass sowas einseitig bleibt, kann ich auch ein Schwein sein. Es hat sich aber in meinem Umfeld so eingebürgert, dass es halt funktioniert. Da dreht auch ned jeder den Groschen dreimal um und diejenigen, die Hilfe benötigen, müssen einen auch ned am Arsch lecken, man merkt es halt und handelt.


Ein ganz simples Beispiel: Bufett bei einem Seminar - Manche krachen sich den Teller voll und können es gar nicht eressen und für die Zurückhaltenden bleiben nur noch Reste. Ich gehöre eher zu den Letzteren. Es macht mir nichts aus, von der einen oder anderen Delikatesse nichts abbekommen zu haben, aber ich schäme mich dann regelmäßig fremd.

Jepp, sowas kenne ich auch, am besten sie packen sich noch was für daheim ein, obwohl sie mit dem SLK vorgefahren sind ... Was auch manchmal übel ist, wenn Familienangehörige sterben: Da kommen auf einmal Typen zum Vorschein, die man sonst nie gesehen hat, helfen wollen die dann auch ned wirklich, aber man könnte ja was absahnen ... :rolleyes: Oder wenn im Supermarkt Kaffee im Angebot ist, da sieht man teilweise Typen, die das Zeuch palettenweise herauskarren und der Rest guckt in Röhre, sowas ist imo ned normal.

ux-3
2011-09-14, 18:20:24
"Man muss ein Schwein sein in dieser Welt."
Ich würde das unterschreiben.

Mir ist beim Lesen eines Beitrags von Spirou eine Parallelsituation in den Sinn gekommen, die das Problem m.E. tatsächlich gut trifft, auch wenn sie zunächst etwas abstrus wirkt. Vielleicht könnt Ihr euch für den Moment darauf einlassen.

Nehmen wir also einen waschechten Nerd, der bei Frauen überhaupt keinen Erfolg hat. Obwohl er doch soooo lieb zu ihnen ist. Und dann sieht er, wie irgend so ein unsensibler "Macker" mit der von ihm angebeteten Schönheit abzieht. Sein Fazit: Der Typ ist ein Arsch und sie fällt auf ihn rein. Um bei Frauen Erfolg zu haben, muss man ein Arschloch sein. (Diese Sichtweise habe ich schon zuhauf von Leuten gehört - gerade auch hier im Forum). Mag ja manchmal auch stimmen.
Nun wissen aber die meisten reiferen Manner, dass man mit den meisten Frauen normale Partnerschaften führen kann. Man muss kein Arsch sein. Im Gegenteil! Die meisten normalen Partnerschaften existieren nur fort, wenn man kein Arsch ist. Um diese Erkenntnis zu gewinnen, muss man aber erst einmal herausfinden, wie man mit einer Frau eine normale Partnerschaft knüpfen kann, ohne ein Arsch zu sein.

Und genau da habe ich die komplette Parallele.

Dicker Igel
2011-09-14, 18:43:01
Du meinst: Um die Partnerschaft zu führen, ohne dabei ein "Arsch" zu sein, muss man aber erstmal ein "Arsch" sein, damit man erkennt, welcher Teil von "Arsch sein" wichtig ist?

ux-3
2011-09-14, 18:50:43
Du meinst: Um die Partnerschaft zu führen, ohne dabei ein "Arsch" zu sein, muss man aber erstmal ein "Arsch" sein, damit man erkennt, welcher Teil von "Arsch sein" wichtig ist?

Nein.

Aber wenn man noch gar nicht weiß, wie man einer Partnerin erlangt, wird "Arsch sein" oft als einziger Erklärungsansatz gesehen, da das eigene "lieb sein" offenkundig scheitert, die Schuld fürs Scheitern aber möglichst bei anderen liegen sollte. (Das eigentliche Problem in der Situation wird gar nicht erkannt oder verdrängt.)

Dicker Igel
2011-09-14, 19:29:46
Achso, ok. Aber kann man dies denn generell auf die Threadthematik beziehen?

ux-3
2011-09-14, 19:55:54
Achso, ok. Aber kann man dies denn generell auf die Threadthematik beziehen?

Ich würde sie als ziemlich analoge Situation zu Post 205 und folgend sehen.
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=8931088&postcount=205

Dicker Igel
2011-09-14, 20:55:02
Es ist sicherlich schwierig es einzuschätzen, wie man handeln würde, wenn man in eine "bessere finanzielle Situation" gerät. Ich habe bspw. schon viele Diskussionen gehört, wo es darum ging, wie man sich verhalten würde, wenn man im Lotto paar Millionen abgreift. Bleibt man sich treu oder kehrt man dem sozialen Umfeld den Rücken und vergißt alte Prinzipien usw. Da kommt es imo auf den jeweiligen Charakter an, wie er eben damit umgeht. Es gibt ja immerhin viele Möglichkeiten Kapital einzusetzen.

ux-3
2011-09-14, 21:10:01
Es ist sicherlich schwierig es einzuschätzen, wie man handeln würde, wenn man in eine "bessere finanzielle Situation" gerät. Ich habe bspw. schon viele Diskussionen gehört, wo es darum ging, wie man sich verhalten würde, wenn man im Lotto paar Millionen abgreift. Bleibt man sich treu oder kehrt man dem sozialen Umfeld den Rücken und vergißt alte Prinzipien usw. Da kommt es imo auf den jeweiligen Charakter an, wie er eben damit umgeht. Es gibt ja immerhin viele Möglichkeiten Kapital einzusetzen.

Man ist in dieser Gesellschaft üblicherweise kein Schwein, wenn man ein nettes Weibchen an der Seite hat. Obwohl genau dies der Erklärungsansatz derer ohne nettes Weibchen ist.

Man ist in dieser Gesellschaft üblicherweise kein Schwein, wenn man ein nettes Einkommen an der Seite hat. Obwohl genau dies der Erklärungsansatz derer ohne nettes Einkommen ist.

So etwa...

Gast
2011-09-14, 21:19:38
Ob wir in einer Arschlochgesellschaft leben? Ich denke schon. Allerdings mache ich das nicht an den "Rüpeln" und "Asozialen" fest. Im Gegenteil, was für mich die Gesellschaft immer mehr zu einer Arschlochgesellschaft macht ist das besserwisserische, lustfeindliche Gutmenschentum.

Nicht das Gutmenschentum der altehrwürdigen 68er, sondern die mit dem Diktat - nein der Diktatur - der "Vernunft" grassierenden Verboteritis. Gutmenschentum ist dabei eigentlich der falsche Begriff, wenn man die nur allzuoft Gift und Galle sprühenden Verfechter von Rauch-, Alkohol-, Glückspiel- und Feierverbot, Tempolimits, Feinstaubplaketten oder Überwachungswahn so sprechen und schreiben sieht. Niemand gönnt dem anderen mehr irgendwas. Sicherheits- und Gesundheitswahn geben sich die Klinke in die Hand und ohne besondere Not werden andauernd irgendwo irgendwelche Freiheiten beschnitten, weil diese als "unvernünftig" gelten und sich jemand gestört oder in seiner Sicherheit bedroht fühlen könnte.

Irgendwann enden wir wie an einigen Orten in den USA, wo das sichtbare aufhängen von Wäsche zur Trocknung als Erregung öffentlichen Ärgernis unter Strafe gestellt ist.

Willkommen im Ameisenstaat.

Pirx
2011-09-14, 21:43:45
Man ist in dieser Gesellschaft üblicherweise kein Schwein, wenn man ein nettes Weibchen an der Seite hat. Obwohl genau dies der Erklärungsansatz derer ohne nettes Weibchen ist.

Man ist in dieser Gesellschaft üblicherweise kein Schwein, wenn man ein nettes Einkommen an der Seite hat. Obwohl genau dies der Erklärungsansatz derer ohne nettes Einkommen ist.

So etwa...
obwohl genau dies der Erklärungsansatz deiner Meinung nach ist (um dich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen, oder so aka Neidvorwurf)...

ux-3
2011-09-14, 22:10:17
(um dich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen, oder so aka Neidvorwurf)...

Ich kann dir leider nicht folgen. Vielleicht investierst du noch ein paar Buchstaben mehr und formulierst es klar?

Cyphermaster
2011-09-14, 22:15:17
Man ist in dieser Gesellschaft üblicherweise kein Schwein, wenn man ein nettes Weibchen an der Seite hat. Obwohl genau dies der Erklärungsansatz derer ohne nettes Weibchen ist.

Man ist in dieser Gesellschaft üblicherweise kein Schwein, wenn man ein nettes Einkommen an der Seite hat. Obwohl genau dies der Erklärungsansatz derer ohne nettes Einkommen ist.

So etwa...Für deinen Vergleich nimmst du an, daß man NUR als "Schwein" Erfolg haben kann. Das ist aber falsch. Als "Schwein", also mit weniger moralischen Einschränkungen, ist es nur leichter, was Besitz oder Macht anbelangt. Bei einer Beziehung funktioniert das aber so nicht, da ist "Schwein sein" langfristig kontraproduktiv.

ux-3
2011-09-14, 22:25:24
Für deinen Vergleich nimmst du an, daß man NUR als "Schwein" Erfolg haben kann.

Nein, tue ich nicht. Im Gegenteil. Woraus entnimmst du das?

Als "Schwein", also mit weniger moralischen Einschränkungen, ist es nur leichter, was Besitz oder Macht anbelangt. Bei einer Beziehung funktioniert das aber so nicht, da ist "Schwein sein" langfristig kontraproduktiv.

Bist du selbst ein erfolgreiches Schwein oder glaubst du nur, dass es leichter als Schwein ist? Der Pickelnerd glaubt ja auch nur, dass es als Schwein leichter ist, an Frauen zu kommen. Und woher weißt du, dass es bei Wohlstand langfristig nicht ähnlich kontraproduktiv läuft?

Ich habe einige Leute kennengelernt, die sich ganz klar als Schwein durchs Leben schlagen wollten. Das hat eine Weile geklappt, aber irgendwann sind sie drüber gestolpert. Denn es war langfristig auch kontraproduktiv.

Dead Man
2011-09-14, 23:13:24
Ich habe einige Leute kennengelernt, die sich ganz klar als Schwein durchs Leben schlagen wollten. Das hat eine Weile geklappt, aber irgendwann sind sie drüber gestolpert. Denn es war langfristig auch kontraproduktiv.

Jupp, einige dieser Leute scheitern mit dieser Art, andere werden erfolgreich. Trotzdem sind beide Kategorien Schweine.

Wirtschaftlichen Erfolg kann man mit beziehungstechnischem Erfolg zum Glück nicht in jedem Fall korrelieren, sonst wäre die Menschheit wohl echt am Arsch.

Cyphermaster
2011-09-15, 00:14:11
Nein, tue ich nicht. Im Gegenteil. Woraus entnimmst du das?U.a. weil du dem Pickelnerd nicht weniger, sondern gar keinen Erfolg bei Frauen zuschreibst in deiner Parallele. Da hinkt sie ein wenig.
Bist du selbst ein erfolgreiches Schwein oder glaubst du nur, dass es leichter als Schwein ist?Erfolgreich, hoffentlich ohne Schwein zu sein. Der Pickelnerd glaubt ja auch nur, dass es als Schwein leichter ist, an Frauen zu kommen.Nun, bei materiellen Dingen läßt sich das besser objektiv korrellieren, als bezüglich der Attraktivitäts-Einschätzung der Frauenwelt. Zum Beispiel, wenn jemand einen Anderen aus dem Weg mobbt, oder Ähnliches. So spart man es sich, sich dem Wettbewerb mit dem Betreffenden überhaupt stellen zu müssen.Und woher weißt du, dass es bei Wohlstand langfristig nicht ähnlich kontraproduktiv läuft?Tut es, wenn man die Arschloch-Tour über- oder zu offensichtlich betreibt - und nicht vorher schon die notwendigen Polster zum komfortablen Leben als Privatier gesichert hat.

TimeOut
2011-09-15, 00:29:35
Wird vielleicht mal wieder Zeit für einen Krieg oder eine Globale Katastrophe. Dann rücken wieder alle dichter zusammen.

Gast
2011-09-15, 08:54:40
Wirtschaftlichen Erfolg kann man mit beziehungstechnischem Erfolg zum Glück nicht in jedem Fall korrelieren, sonst wäre die Menschheit wohl echt am Arsch.


Wieso muss man eigentlich immer wirtschaftlichen Erfolg haben.... wofür bitteschön ? Höher-Schneller-Weiter ? Und wofür ... dass man sich ne teure GUCCI Tasche kaufen kann, die im gleichen Werk in China hergestellt wird, wo auch massenweise NoName Zeugs hergestellt....

Um nen teuren Bauern AUDI zu fahren ? Um ein IPhone 4 zu besitzen, was sowieso nach einem Jahr veraltet und unhip ist ? usw usw

Ein Freidenker lässt grüssen....

Cyphermaster
2011-09-15, 09:41:58
Wieso muss man eigentlich immer wirtschaftlichen Erfolg haben.... wofür bitteschön ? Höher-Schneller-Weiter ?Du hättest auch mal dran denken können, daß "wirtschaftlicher Erfolg" auch schlicht schon bedeuten kann, ausreichend Geld zu haben, um sich nicht dauernd Sorgen darum machen zu müssen, ob man die notwendigsten Rechnungen bezahlen, seine Familie durchbringen und sich vielleicht auch mal gelegentlich etwas gönnen kann.

Ich bin z.B. auch kein Multimillionär, aber ich betrachte mich deswegen trotzdem nicht als "erfolglos". Oder wie es ein Mathematiker sagen würde: Zwischen 0 und 1 existieren nur im Binärsystem keine Zwischenstufen.

Acid-Beatz
2011-09-15, 09:54:38
Jeder hat seine Prioritäten.
Eine Frau die Gucci-Tasche, ein Mann den Audi und ein (Computer-)Nerd den i7EE mit 2GTX 580. Es kostet alles Geld und wenn man es nicht hat, dann bleibt zumindest der Gedanke, dass man es sich vielleicht irgendwann mal erfüllen kann. Ohne diesen Gedanken könnt ich auch daheim sitzen und von H4 leben.
Geld ist für mich persönlich eher Mittel zum Zweck, Spaß haben und auch Freunde dran teilhaben lassen. Das war in meinem Freundeskreis untereinander schon immer so und ich hoffe, dass sich daran so schnell nichts ändern wird.


Greez

Cyphermaster
2011-09-15, 10:18:54
Wird vielleicht mal wieder Zeit für einen Krieg oder eine Globale Katastrophe. Dann rücken wieder alle dichter zusammen.
Auch das hilft nicht wirklich. Dichter zusammengerückt trauen sich vielleicht ein paar weniger, sich wie Schweine zu verhalten, weil sie Folgen unmittelbarer als jetzt fürchten. Aber im Endeffekt ist es unumstößlich, daß immer einige Menschen der Versuchung erliegen werden, sich ihr Leben auf diese Weise einfacher zu machen.

(R)evolutionconcept
2011-09-15, 13:24:49
Nimmt man das 3D Center Forum als Spiegel der Gesellschaft, muss die Topic Frage zwangsläufig mit "Ja" beantwortet werden.

Im realen Leben würde ich aber nicht unbedingt von einer Arschloch Gesellschaft sprechen.

edit: Musste iegentlich noch jemand an den Werbespruch "In was für einer Gesellschaft wollen Sie leben" und an den Film "Das Glücksprinzip" denken, und der Gedanke dahinter?!

ux-3
2011-09-15, 14:15:14
U.a. weil du dem Pickelnerd nicht weniger, sondern gar keinen Erfolg bei Frauen zuschreibst in deiner Parallele. Da hinkt sie ein wenig.

"Pickelnerd" stand als Icon für "Person ohne Erfolg bei Frauen". Und für die Gruppe passt es ganz gut. Ich hab nicht gesagt, dass es den Anforderungen an einen Isomophismus in allen Details stand hält.

Erfolgreich, hoffentlich ohne Schwein zu sein.

Diese Möglichkeit wird im 3DC aber als krasser Sonderfall und nicht als Regel gesehen.

Cyphermaster
2011-09-15, 14:31:02
"Pickelnerd" stand als Icon für "Person ohne Erfolg bei Frauen". Und für die Gruppe passt es ganz gut. Ich hab nicht gesagt, dass es den Anforderungen an einen Isomophismus in allen Details stand hält.Ok, mit der Einschränkung paßt es wirklich recht gut.
Diese Möglichkeit wird im 3DC aber als krasser Sonderfall und nicht als Regel gesehen.Mag sein. Was aber imo auch schon an der Altersstruktur hier liegt.