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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einvernehmliche Kündigung bei Krankenstand


Knuddelbearli
2011-10-12, 19:32:49
Moin bin momentan wegen paar gesundheitlichen Probleme in Krankenstand. Jetzt hat sich die Firma bei mir gemeldet und angefragt wegen einer einvernehmlichen Kündigung mit anschließender Wiedereinstellung, um sich die Krankenkosten zu ersparen. Prinzipiell wäre ich dagegen allerdings hat die Firma für mich einige Vorteile und ist recht gut bezahlt. Jetzt frage ich mich schon den ganzen Tag wie ich mich am besten absichern kann damit sie nicht anschließend einfach sagen nö dich brauchen wir doch nicht mehr ...

Was ich gar nicht gebrauchen kann ( ebenso wenig aber eine eventuell reguläre Kündigung bzw die Diskussion darum, da ich mom auch leichte Psychische Probleme habe bzw in einem extremen Stimmungstief wie ich es noch nie hatte )

Neuen Job finden wäre nicht so das Problem, Angebote hatte ich bisher bei jedem Jobwechsel mehr als genug, aber wie gesagt der aktuelle Firmenstandort hat einige Vorteile für mich und ich weiß zumindest das vom Gehalt usw her alles passt ( habe genug Erfahrung mit schwarzen Schafen )

sun-man
2011-10-12, 19:37:53
So lange Du nichts schriftliches hast wirst Du da keine Garantien haben. Gegenseitiges Einverständniss heisst, soweit ich weiß, auch das das Arbeitsamt nichts (oder nur noch selten) zahlt. Da fährst Du ebenso so gut wenn Du Dich unbezahlt frei stellen lässt - wobei Du dann die Krankenkasse evtl zahlen solltest.

Knuddelbearli
2011-10-12, 19:41:40
na dazu habe ich das hier gefunden

Kündigung im Krankenstand

Arbeitnehmer können im Krankenstand gekündigt werden

Arbeitnehmer sind während des Krankenstandes nicht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes geschützt. Deshalb gehen viele Arbeitnehmer auch krank arbeiten. Arbeitnehmer können während des Krankenstandes vom Arbeitgeber gekündigt werden. Es sind die auch sonst geltenden Kündigungsfristen und –termine einzuhalten.
Der Arbeitgeber muss den Krankenstand bezahlen

Der Arbeitgeber erspart sich dadurch aber nichts, da er aufgrund gesetzlicher Bestimmungen bei Kündigung im Krankenstand den Krankenstand bezahlen muss, soweit der Arbeitnehmer noch einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung hat.

Um diese Bestimmung zu umgehen, werden in der Praxis den Arbeitnehmern sehr oft einvernehmliche Lösungen angeboten, da hier mit dem Ende des Dienstverhältnisses die Zahlungspflicht des Arbeitgebers für den Krankenstand endet. Arbeitnehmer erhalten zwar bei einvernehmlicher Lösung sofort Krankengeld von der Krankenkasse, dieses ist jedoch kein voller Lohnersatz, sondern es gibt vielmehr 2 Stufen: Bis zum 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit infolge Erkrankung gibts 50% der Bemessungsgrundlage (da sind die Sonderzahlungen schon eingerechnet), danach 60% der Bemessungsgrundlage. Bei einer „normalen“ Entgeltfortzahlung von 6 Wochen gibts gleich die 70%. Die AK rät daher von einvernehmlichen Lösungen im Krankenstand ab, da der Arbeitnehmer hier finanziell immer schlechter gestellt ist.

bekomme also schon weniger 50% statt 70% aber das wäre pro Woche 100-200€ ( das der Grossteil meines Gehalt aus Bonuszahlungen + Überstunden besteht ) also verkraftbar.

Schiller
2011-10-12, 19:44:49
Einen neuen Arbeitsvertrag(Antritt bei Genesung) VOR der einvernehmlichen Kündigung abschliessen!?

Schließlich gibt's ja die Vertragsfreiheit.

Man könnte dich für den Zeitraum auch freistellen (http://de.wikipedia.org/wiki/Freistellung_%28Arbeitsrecht%29), ohne, dass du gekündigt werden muss.

Für mich klingt das eher nach einer billigen Masche dich loszuwerden.

Hat dein Unternehmen einen Betriebsrat?

Avalox
2011-10-12, 19:56:12
Moin bin momentan wegen paar gesundheitlichen Probleme in Krankenstand. Jetzt hat sich die Firma bei mir gemeldet und angefragt wegen einer einvernehmlichen Kündigung mit anschließender Wiedereinstellung, um sich die Krankenkosten zu ersparen.

Was hat der Arbeitgeber denn für Kosten?

Der Arbeitgeber zahlt den Lohn für maximal 6 Wochen weiter (von welcher er ja schon jetzt sicherlich einiges verstrichen ist). Ist diese Zeit erreicht, zahlt eh die Krankenkasse in der Fortzahlung das Gehalt(nicht in voller Höhe) weiter.
Wenn du innerhalb des letzten halben Jahres an der selben Krankheit schon gefehlt (auch mehrfach) hast, summieren sich diese Fehlzeiten alle zusammen und der Arbeitgeber hat auch bei dieser Stückelung nach maximal 6 Wochen Gesamtzeit erstmal Ruhe vor dem Gehaltsanspruch.

Knuddelbearli
2011-10-12, 20:11:25
ne ist erst bisl über ne Woche vorbei, auch keine vorherige Erkrankung kam jetzt ziemlich plötzlich ( 1 Woche gearbeitet obwohl es mir schon richtig scheiße ging und Arbeitsleistung nimmer da war )

Das Auge
2011-10-12, 20:21:11
Laß dich nicht verarschen, mehr gibt es da nicht zu sagen. Wenn dich die Firma kündigen will, dann soll sie es ganz reguläre inkl. Frist tun und nicht anders.

Wenn du jetzt eine einvernehmliche Kündigung unterschreibst hast du nämlich GAR NICHTS. Kein Gehalt, kein Arbeitslosengeld, nichts. Klingt für mich reichlich dubios bis höchst unseriös, dieser Vorschlag :|

Laz-Y
2011-10-12, 20:27:19
Klingt so, als wollen sie Dich nur loshaben. Lass die Finger davon.

Knuddelbearli
2011-10-12, 20:35:54
Naja wegen loswerden ich habe nur einen bis ende Nov begrenzten Arbeitsvertrag wo mir aber vor 2 Wochen noch gesagt wurde das er zu 99% verlängert wird.

Black-Scorpion
2011-10-12, 20:45:57
Lass die Finger davon. Im Ernstfall zahlt das Amt nicht und die KK klopft wegen Beiträgen bei dir an. Wenn dein Vertrag eh befristet ist sollte dir selbst ein Licht aufgehen um was es geht. Eine Verlängerung sieht wohl anders aus. ;)

Das Auge
2011-10-12, 21:05:51
Naja wegen loswerden ich habe nur einen bis ende Nov begrenzten Arbeitsvertrag wo mir aber vor 2 Wochen noch gesagt wurde das er zu 99% verlängert wird.

Das wird ja immer besser :freak:

Wenn die Firma wirklich Interesse daran hätte den Vertrag zu verlängern, dann hätten sie es schon getan. Auf so mündliche Aussagen wie "zu 99% sicher" kannst du scheißen. Nach dieser Faktenlage spricht alles dafür, dass man dich vorzeitig loswerden will, gerade jetzt wo du (wie lange eigentlich?) krank geschrieben bist.

EureDudeheit
2011-10-12, 21:10:53
Die wollen dich nach Strich und FAden verarschen.

Das Unternehmen muß nur 6 Wochen Lohnfortzahlung leisten, davor wollen die sich drücken. Wenn du jetzt kündigst, kriegst du kein Geld vom Arbeitsamt unter Umständen. Laß dich auf nichts ein, die wollen dich nur vorzeitig loswerden.

Das Auge
2011-10-12, 21:14:45
Wenn du jetzt kündigst, kriegst du kein Geld vom Arbeitsamt unter Umständen.

Nicht nur unter Umständen, sondern ziemlich sicher. Bei eigener Kündigung gelten 3 Monate Sperrfrist, eine einvernehmliche Kündigung (also Aufhebungsvertrag) gehört da afaik auch dazu. Das macht man ja normalerweise nur, wenn man schon was neues hat und der alte AG den AN eher gehen lassen kann und will.

medi
2011-10-12, 21:19:45
Was hat der Arbeitgeber denn für Kosten?

Der Arbeitgeber zahlt den Lohn für maximal 6 Wochen weiter (von welcher er ja schon jetzt sicherlich einiges verstrichen ist). Ist diese Zeit erreicht, zahlt eh die Krankenkasse in der Fortzahlung das Gehalt(nicht in voller Höhe) weiter.
Wenn du innerhalb des letzten halben Jahres an der selben Krankheit schon gefehlt (auch mehrfach) hast, summieren sich diese Fehlzeiten alle zusammen und der Arbeitgeber hat auch bei dieser Stückelung nach maximal 6 Wochen Gesamtzeit erstmal Ruhe vor dem Gehaltsanspruch.

Das glaub ich nicht so recht. Wir haben derzeit gleich 2 langwierige Krankheitsfälle in der Firma und als ich mal unsere Geschäftsleitung darauf angesprochen hatte meinte sie, dass zwar die Krankenkasse die Kosten übernehme aber nur zum Teil. Die Firma hätte immer noch kosten. Kann aber gut sein, dass sie damit den Gewinnausfall meinen (AN kostet ja nicht nur Gehalt sondern auch das was dir Firma in der Zeit wo er fehlt nicht durch ihn einnehmen kann). Muss ich nochmal nachhaken...

GBWolf
2011-10-12, 21:23:44
Gilt auch nur bei 6 Wochen am Stück krank, ein Tag arbeit zwischendurch und es fängt wieder von neu an.

medi
2011-10-12, 21:24:51
Beide Fälle sind mitlerweile seit Monaten krank ... leider ...

Dykstra
2011-10-13, 06:43:59
Gilt auch nur bei 6 Wochen am Stück krank, ein Tag arbeit zwischendurch und es fängt wieder von neu an.

Das ist so nicht richtig!

Handelt es sich bei der zweiten Krankschreibung um die gleiche Krankheit, werden die Zeiten zusammengerechnet.
Nur wenn eine andere Krankheit diagnostiziert wird, beginnen die 6 Wochen wieder von vorne.

Avalox
2011-10-13, 13:47:01
Das glaub ich nicht so recht. Wir haben derzeit gleich 2 langwierige Krankheitsfälle in der Firma und als ich mal unsere Geschäftsleitung darauf angesprochen hatte meinte sie, dass zwar die Krankenkasse die Kosten übernehme aber nur zum Teil.

Ja, das ist schon richtig. Allerdings ist es der größte Teil. Der Arbeitgeber hat Kosten aus den Lohnnebenkosten in Umlageform weiter zu tragen. Dieses ist allerdings im Verhältnis nicht sonderlich der Rede wert. Sicherlich hat der Arbeitgeber natürlich auch Kosten, welche aus der internen Verwaltung entstehen. Irgendjemand muss ja die Krankschreibungen abheften. Also ist zu Teil übernehmen geschickt ausgedrückt. Wie groß der Teil der "externen" Kosten dann ist sagt ja niemand.
Aber natürlich passt es dem Arbeitgeber gut auch in Richtung der Arbeitnehmer von Kosten zu sprechen, denn sonst könnten diese ja auf die Idee kommen für die Kompensation der Krankenlücke einen Bonus haben zu wollen, oder gar eine externe Vertretung fordern.
Der große Kostenanteil fällt jedenfalls für den Arbeitgeber nach 6 Wochen komplett weg. Deshalb hat der Gesetzgeber ja dieses so eingerichtet um den Arbeitgeber nicht mit dem großen Risiko der Gesundheit seiner Mitarbeiter im Regen stehen zu lassen.

soLofox
2011-10-13, 15:53:40
wenn mir wirklich was an dem job liegen würde und ich aber nicht fähig wäre zu arbeiten, würde ich nach dem vorschlag mit der kündigung einen termin bei meinem chef machen und mit ihm reden, mit offenen karten spielen. das ist das beste was du machen kannst.

rotkäppchen
2011-10-13, 17:06:44
wenn du mehr als 6 wochen krank bist, hat der AG danach für dich keine kosten mehr, denn danach bekommst du dein gehalt von der KK, aber nicht das volle.
wenn du dich dann wiedereingliedern lässt, bist du sogar eine kostenlose (und eingeschränkte) arbeitskraft für den chef.

Kosh
2011-10-14, 05:11:32
Denke die wollen den dritten Kranken loswerden. Naja, Arbeitsvertrag gerade mal bis Ende November und schon krank.

Solche Mitarbeiter (auch wenn du nichts dafür kannst) wollen Firmen wohl eher nicht haben.

Und wenn du selber sagst,du bekommst gar nicht soviel gehalt wenn du nicht arbeitest,weil viel Bonuszahlungen usw, dann macht doche ine Kündigung für die Zeit für die Firma nicht wirklich Sinn,wenn sie dich danach wieder einstellen wollen.

Ich denke, das die dich los werden wollen und dir keinen neuen Vertrag geben werden.

=Floi=
2011-10-14, 07:09:09
könnte eine simple fangfrage sein, wie er zur firma steht. gibt ja genug fälle, wo nur krank gemacht wird um wieder AL zu werden...
klingt schon dubios, und sollte nicht eingegangen werden, aber er sitzt sowieso am kürzeren hebel. wenn die firma mit ihm nicht zufieden ist, dann sollten sie seinen vertrag einfach nicht verlängern.

LarsVegas
2011-10-14, 07:32:43
es gibt keine "einvernehmliche kündigung". eine kündigung ist immer eine einseitige willensterklärung. evtl. will der AG einen aufhebungsvertrag schliessen, davon würde ich aber im krankheitsfall abraten. ggf. werden dann sperren bei ALG wirksam. wenn vorab bereits ein folgevertrag für die zeit "nach der krankheit" geschlossen wird, könnte das sogar andere rechtliche folgen haben. bin kein fachmann, aber wenn das alle machen würden wäre das ein problem für die sozialkassen, daher kann man davon ausgehen, dass es da rechtsvorschriften gibt.

sei laut
2011-10-14, 07:38:49
Denke die wollen den dritten Kranken loswerden. Naja, Arbeitsvertrag gerade mal bis Ende November und schon krank.

Es gibt auch Zeitverträge über einen Zeitraum von 2 Jahren. Irgendwie hab ich das Gefühl gehst du von einem halben aus.