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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Launch-Analyse: Intel Sandy Bridge E


Leonidas
2011-11-14, 16:08:25
Link zum Artikel:
https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-sandy-bridge-e

Diskussion zum Launch selber:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=517269

Kinman
2011-11-14, 16:26:48
Gegenüber Nehalem Gulftown hat man wie gesagt auf ähnlicher Taktrate nur den Vorteil von ca. 15 Prozent mehr Pro/MHz-Leistung, gegenüber Sandy Bridge sind es auf wiederum ähnlicher Taktrate dann nur ein Vorteil von ca. 20 Prozent mehr Pro/MHz-Leistung.

Ich glaube, hier hat sich ein Fehler eingeschlichen.

Gegen Gulftown passt's, aber gegenüber Sandy Bridga hat man entweder mehr Takt (200 MHz gegenüber i7-2700K) bzw. 2 Kerne mehr und 100MHz weniger. Die Pro/MHz-Leistung sollte wohl die gleiche sein (abgesehen von L3 und Speicherbandbreite).

mfg Kinman

Spasstiger
2011-11-14, 16:37:39
@Kinman. Bei mehr Kernen in gleicher Architektur ist natürlich auch die Performance pro Takt höher. Was du meinst, ist die Single-Threading-Performance, aber die ist eben nur in bestimmten Fällen interessant. Leonidas bezieht sich auf die Performance in einem Anwendungs-Mix und da können 6 Kerne eben einen Vorteil pro Takt gegenüber 4 Kernen bringen. Entscheidend ist ja für den Käufer, was bei realer Software hinten rauskommt.

@Leonidas: Gulftown basiert auf der Westmere-Mikroarchitektur, nicht Nehalem.

Ronny145
2011-11-14, 16:59:05
Und Westmere gehört wiederum zur Nehalem CPU Generation.

Spasstiger
2011-11-14, 18:03:17
Nehalem Gulftown ist trotzdem eine komische Bezeichnung. Der Codename des Die ist Gulftown ohne irgendwelche Zusätze. Die Mikroarchitektur heißt Westmere, welche man auch als Nehalem-C sehen könnte mit den Vorgängern Nehalem-A vertreten durch Bloomfield und Nehalem-B vertreten durch Lynnfield.

Wenn man Leonidas Namensschema von Gulftown in der Tabelle konsistent durchziehen würde, müsste man auch "Sandy Bridge Sandy Bridge", "Sandy Bridge Sandy Bridge E" und "Bulldozer Zambezi" schreiben. Leo würfelt hier wahllos mit den Codenamen für die Dies und den Bezeichnungen für die Mikroarchitektur.
Mein Vorschlag: Codename des Die und in der Zeile drunter die Mikroarchitektur in Klammern. Und vielleicht Westmere zusätzlich zu Nehalem erwähnen, da so eben die Ausbaustufe der Mikroarchitektur von Gulftown heißt.
Also so:
Codename (Mikroarchitektur)|Technik|Fertigung
Gulftown (Westmere, Nehalem)|...|...
Sandy Bridge (Sandy Bridge)|...|...
Sandy Bridge E (Sandy Bridge)|...|...
Zambezi (Bulldozer)|...|...

Nur eben mit den Architekturnamen in einer Zeile unter den Codenamen, was ich mit vBulletin-Codes im Moment nicht hinbekomme. ;)

Ronny145
2011-11-14, 18:22:11
Die Mikroarchitektur heißt Westmere


Laut Intel ist es die Mikroarchitektur Nehalem. Aber ja Nehalem Gulftown klingt komisch. Ich würde es schon mit Westmere bezeichnen. Westmere basiert trotzdem auf der Vorgänger Mikroarchitektur Nehalem.

Knuddelbearli
2011-11-14, 19:39:04
in der Übersiocht fehlt ein 45nm Westmere für ein SInnvollen Vergleich zum Vorgänger, auch wenn es den nicht mit 6 Kernen gab.

Kinman
2011-11-14, 19:47:31
@Kinman. Bei mehr Kernen in gleicher Architektur ist natürlich auch die Performance pro Takt höher. Was du meinst, ist die Single-Threading-Performance, aber die ist eben nur in bestimmten Fällen interessant. Leonidas bezieht sich auf die Performance in einem Anwendungs-Mix und da können 6 Kerne eben einen Vorteil pro Takt gegenüber 4 Kernen bringen. Entscheidend ist ja für den Käufer, was bei realer Software hinten rauskommt.

Aber dann sollte man es auf den 6 Kerner einschränken. Wie auch immer, ich finde es etwas irreführend, so wie es da steht. Vor allem, weil Software, die wirklich Gebrauch von 6 Kernen macht, deutlich mehr gewinnt, als Software, die Beispielsweise nur 3-4 Threads nutzt und somit die Leistungssteigerung eher mit 5-45% angegeben werden müsste.

mfg Kinman

Spasstiger
2011-11-14, 20:09:00
Eine Ergänzung der Singlethreading-Leistung wäre natürlich nicht verkehrt. In Cinebench ist ein i7-3960X (Turbo 3,9 GHz) im Singlethreading-Benchmark um 10% schneller als ein i7-2600K (Turbo 3,8 GHz). Taktbereinigt wären es 7% Vorteil für SB-E, wenn man annimmt, dass beide CPUs mit dem max. Turbo-Takt liefen.

Fabian_HT4U
2011-11-14, 21:00:57
Das dürfte aber eher daran liegen, dass SB-E den maximalen Takt auch bei Auslastung von 2 Kernen nutzen kann, SB aber nur bei Auslastung von nur 1 Kern. Selbst wenn der CB im ST-Modus läuft, sieht man SB daher oft nur im 2-Kern-Turbo laufen.

grüße
Fabian

Leonidas
2011-11-15, 11:27:52
Und Westmere gehört wiederum zur Nehalem CPU Generation.


Genauso meinte ich es auch. Zuerst grundsätzlicher Architekturname und dann "Gulftown" als Kennzeichnung des nativen Sechskerners.

Westmere ist mir einfach zu unbekannt, um den Namen zu benutzen. Das müsste ich dann wieder erklären, was Westmere ist. Man soll es aber gerade bei den ständig wiederkehrenden Begriffen so klar (sprich ohne Erklärungsbedarf) wie möglich halten.





Ich glaube, hier hat sich ein Fehler eingeschlichen.

Gegen Gulftown passt's, aber gegenüber Sandy Bridga hat man entweder mehr Takt (200 MHz gegenüber i7-2700K) bzw. 2 Kerne mehr und 100MHz weniger. Die Pro/MHz-Leistung sollte wohl die gleiche sein (abgesehen von L3 und Speicherbandbreite).

mfg Kinman


Ja, Gedankenfehler. Im zweiten Teil meinte ich den insgesamten Performance-Vorteil, nicht einen Pro/MHz-Vorteil (gibt es zwischen SB und SBE ja nicht). Wird korrigiert, Danke für den Hinweis.

muh2k4
2011-11-17, 21:51:23
Danke für die Zusammenfassung.

Ich finde jedoch, dass ein Aspekt nicht beleuchtet wird, welchen ich aber für sehr gravierend halte.

Richtigerweise wurde bereits erwähnt, dass Sandy Bridge E im Desktopbereich nur dann lohnt, wenn man auch bereit ist zum 6-Kerner zu greifen. Das heisst für eine CPU-Board-Kombi ist man seine 720€ los, wie im Artikel beschrieben.

Jetzt zieht ihr ja bereits schon den Vergleich zu Sandy Bridge (Classic), allerdings nur zum 2600K. Stattdessen würde ich hier zum 2500K vergleichen, denn dort sogar nur noch 250€, mit welchen eine solche Konfiguration zu Buche schlägt.

Nun hat die ComputerBase recht ausführlich getestet was passiert, wenn man Sandy Bridge E übertaktet. Zwar sind auch die E-Modelle recht taktfreudig, aber ab >4Ghz steigt der Verbrauch so exorbitant, dass teilweise ein Leistungsaufnahmedelta von über 300 Watt entsteht. Wohlgemerkt: Delta! D.h. der Mehrverbrauch durch Prozessorlast. Ich wüsste gar nicht, wie man das mit Luft unter sommerlichen Bedingungen noch kühlen sollte.

Bei Sandy Bridge (Classic) ist es hingegen so, dass eigentlich jeder 2500K/2600K die 4.5Ghz-Marke knackt oder zumindest erreicht (und das meist auch ohne wirkliche Spannungserhöhung). Im Gegensatz zu Sandy Bridge E liegt das Leistungsdelta hier bei lediglich ~120 Watt (14 Watt sind nach wie vor der Idle-Verbrauch). Das ist eine ganz andere Hausnummer.

Daraus folgt jedoch für den Durchschnitts-Übertakter dem Stromverbrauch und Lärm nicht ganz egal sind (und wenn man daher mal rein auf Watt-Ebene vergleicht), dass Sandy Bridge (Classic) sich dauerhaft unter Last bei einem weitaus höherem Takt betreiben lässt als als das E-Pendant.

Der eh schon nicht üppige Vorsprung durch die 2 zusätzlichen Kerne geht dann an dieser Stelle leider komplett verloren und unterm Strich hat man dann zwei äquivalent leistungsstarke Systeme, das zweite kommt jedoch, was die Basiskomponenten angeht, zu einem Drittel des Preises.

Sicherlich hält dieser Vergleich nicht bei ALLEN Anwendungen stand. Gerade bei Anwendungen, welche stark durch die verfügbare Speicherbandbreite limitiert sind, könnte sich das Bild nochmal stark zugunsten Sandy Bridge E wenden. Trotz alledem gilt obige Aussage meines Erachtens genau so für fast alle Anwendungen mit denen getestet wurde und das sind nunmal die alltagsrelevanten Sachen.

Zudem gilt für nicht n-Core-optimierte Programme (wie ebenfalls schon richtig erwähnt), dass dann eher der höhere Basistakt den Vorteil ausmacht.

Das ist zumindest noch mein persönliches Fazit zu Sandy Bridge E im Privatbereich und warum es sich schlichtweg nicht lohnt.