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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Sache mit den Wertungen


Mr.Fency Pants
2011-11-30, 09:21:11
Ein imo interessanter Artikel, welcher wieder das "Problem" aufnimmt, Spiele, bzw. Spielspaß in ein Wertungsmuster zu pressen:

http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,800287,00.html

Dass bei einigen (Onlline)magazinen merkwürdige Wertungen aufgrund Hersteller "Zuwendungen" zustande komme, darüber muss man ja wohl nicht groß diskutieren. Trotzdem finde ich das System insgesamt ok und wichtig, um zumindest einen Überblick über qualitativ hochwertige Spiele zu bekommen. Anders ist das bei der riesigen Masse an Neurscheinungen auch gar nicht zu machen. Höcht amüsant finde ich, wenn sich dann Hersteller beschweren, die einfach ein mieses Spiel auf den Markt bringen und dann rummähren, dass man ja den Spielspaß nicht in eine Zahl packen könnte.

Bei mir ists so, dass ich schon auf die Wertungen schaue. Wenn viele Magazine gute Wertungen vergeben, kann man schon davon ausgehen, dass ein gewisser Qualitätsstandard vorhanden ist. Ob mir das Spiel dann persönlich Spaß macht, checke ich dann erstmal (wenn möglich) mit einer Demo. Mittlerweile lasse ich dann die Vollpreisspiele, de ich nicht auch selbst mal vor dem Kauf anzocken konnte links liegen.

Wie handhabt ihr das? Wie steht ihr zu den Wertungen?

derpinguin
2011-11-30, 09:24:08
Ich gucke bei (Online-)publikationen gar nicht so auf die Wertung sondern lese den Test und schau mir die Bilder an. Daran kann ich in der Regel eher ermessen obs was für mich ist oder nicht. Zusätzlich les ich dazu mehrere Tests zum Spiel und die Usermeinungen in Kommentaren und Foren. Grade an den Usermeinungen (wenn man die notorischen Nörgler, Flamer und Fanboys kennt und ignoriert) kann ich am Besten entscheiden.

Mr.Fency Pants
2011-11-30, 09:29:01
Jau, Forenmeinungen abseits der üblichen Trolle sind für mich auch immer eine wichtige Quelle. Da bekommt man manchmal mehr Lust auf ein Spielchen als durch die nackten Zahlen.

_DrillSarge]I[
2011-11-30, 09:33:26
seit längerer zeit ignoriere ich sämtliche tollen reviews der bekannten seiten. dieses ganze "ich gebe dir die vorabversion zum testen, wenn du eine gute wertung gibst" kotzt mich an. genauso, dass mangelnde innovation, zu kurze spielzeit usw. beklagt wird, dem nächsten cod-abklatsch im gleichen atemzug 90% gegeben wird. das man quasi sämtliche test zur großen hypetiteln in die tonne treten kann. zudem hat man oft den eindruck, dass die reviewer nur die ersten paar level (oder auch im einfachsten schwierigkeitsgrad durchrushen) anspielen und dann ihren artikel zusammenschustern.

kommt hinzu, dass das ganze wertungssystem total "ausser kontrolle" geraten ist. bei manchen portalen wird am laufenden band 99% oder sowas vergeben. wtf? die ganze skala ist total daneben. heute wird ein guter "80er"-titel schon gar nicht mehr beachtet, da es ja genug 99% titel gibt. :ugly:.

sapito
2011-11-30, 09:34:13
das ehemalige nachrichten magazin hat mal wieder was brauchbares.

Gleichzeitig drehen sie an einer Spirale, in der nur noch Wertungen als akzeptabel angesehen werden, die über 85 Prozent liegen. Das ist in etwa mit der Schulnote 2+ vergleichbar. Hier aber kann man mit einer 2- schon durchfallen.

sagt eigentlich alles aus.

schulnoten von 1 bis 5 (6) und jeder weiß was los ist.

Commander Keen
2011-11-30, 09:39:21
Die ganzen superobjektiven Bewertungen von professionellen (hust) Redakteuren sind doch letztlich auch wieder nur subjektiv - und zudem in vielen Fällen schlichtweg erkauft.

Ich geb auf Wertungen nichts mehr. OK, fast nichts. Als grober Wegweiser sind sie durchaus nützlich, doch wenn man sich wirklich für das Spiel interessiert und bereit ist Geld zu latzen, kommt man letztlich doch wieder nicht drumherum die Reviews auch zu lesen. Die interessanten Informationen stecken halt im Text und nicht in einer Zahl.

#44
2011-11-30, 09:43:04
Ich gucke bei (Online-)publikationen gar nicht so auf die Wertung sondern lese den Test und schau mir die Bilder an. Daran kann ich in der Regel eher ermessen obs was für mich ist oder nicht.
Mache ich ganz genau so. Zu dem Thema wollte ich auch mal etwas schreiben.
Vielleicht auch für die 3DC Hauptseite? *grüble* Mal sehen... :biggrin:

An Foren orientiere ich mich aber kaum - da werden zu oft Flamewars ausgefochten, Meinungen blind verteidigt oder auf sehr hohem Niveau gejammert.

sapito
2011-11-30, 09:43:12
I[;9057499']seit längerer zeit ignoriere ich sämtliche tollen reviews der bekannten seiten. dieses ganze "ich gebe dir die vorabversion zum testen, wenn du eine gute wertung gibst" kotzt mich an.

das problem sind die kostenlosen testversionen. im grunde unterscheiden sich die tester nicht von raubkopierern, sie habe nicht dafür bezahlt und erkennen somit nicht die wertigkeit.
abgesehen das dieses system korrumpiert, man beißt nicht die hand die einen füttert. man sollte den kauf der zu testenden version voraussetzen (macht stiftung warentest auch so), oder es sein lassen.

_DrillSarge]I[
2011-11-30, 09:46:21
Die ganzen superobjektiven Bewertungen von professionellen (hust) Redakteuren sind doch letztlich auch wieder nur subjektiv
dagegen hab ich ja nichtmal was. dann hat der tester wenigstens eine meinung zu diesem spiel (geschmäcker sind bekanntlich verschieden; solange das kein dumpfer "bashartikel" ist und er sich wirklich mit dem spiel beschäftigt hat).
mich macht es aber eher stutzig zu "hypespiel xyz" auf 50 internetseiten quasi den gleichen lobpreisungsartikel zu lesen. :|

Mr.Fency Pants
2011-11-30, 10:28:18
Die ganzen superobjektiven Bewertungen von professionellen (hust) Redakteuren sind doch letztlich auch wieder nur subjektiv - und zudem in vielen Fällen schlichtweg erkauft.

Ich geb auf Wertungen nichts mehr. OK, fast nichts. Als grober Wegweiser sind sie durchaus nützlich, doch wenn man sich wirklich für das Spiel interessiert und bereit ist Geld zu latzen, kommt man letztlich doch wieder nicht drumherum die Reviews auch zu lesen. Die interessanten Informationen stecken halt im Text und nicht in einer Zahl.

Ich seh das schon etwas differenzierter. Ich traue einem Redakteuer (mal abgesehen von diversen Herstellerwertungen) durchaus einen (soweit das geht) objektiven test zu. Jeder Test ist immer auch subjektiv, das geht gar nicht anders. Wenn man mal in die diversen Magazine reinguckt, dann hat das Ganze bis auf Ausnahmen durchaus Hand und Fuß, kann man nicht bestreiten. Zuzdem gibts ja mittlerweile überall eine Übersicht der positiven und negativen Elemente, da merkt man für sich schnell, welche man akzeptieren kann und was gar nicht geht. Von reinem Redakteurbashing halt ich nix, das ist zu einfach.

CrashOberbreit
2011-11-30, 11:12:08
Ich seh das schon etwas differenzierter. Ich traue einem Redakteuer (mal abgesehen von diversen Herstellerwertungen) durchaus einen (soweit das geht) objektiven test zu.

Falsch. Wie du danach selbst erkannt hast, ist jeder Test irgendwo subjektiv. Objektiv kann er nicht sein. Nicht einmal im Ansatz. Und - ein Magazin was sich selbst und seine Leser ernst nimmt - sollte NIE aber auch wirklich NIE versuchen, sich als objektiv darzustellen. Ein Test ist eine Meinung - nicht mehr und nicht weniger. Wer etwas anders behauptet, ist ein Spinner oder ein Lügner. Das sind harte Worte, doch viel anders sehe ich es nicht. Traurig, dass einige Kollegen dennoch meinen, sie müssten ihre Wahrheit als objektiv darstellen. Vögel.

Mr.Fency Pants
2011-11-30, 11:34:26
Falsch. Wie du danach selbst erkannt hast, ist jeder Test irgendwo subjektiv. Objektiv kann er nicht sein. Nicht einmal im Ansatz. Und - ein Magazin was sich selbst und seine Leser ernst nimmt - sollte NIE aber auch wirklich NIE versuchen, sich als objektiv darzustellen. Ein Test ist eine Meinung - nicht mehr und nicht weniger. Wer etwas anders behauptet, ist ein Spinner oder ein Lügner. Das sind harte Worte, doch viel anders sehe ich es nicht. Traurig, dass einige Kollegen dennoch meinen, sie müssten ihre Wahrheit als objektiv darstellen. Vögel.

Habe doch extra geschrieben: "soweit das geht". :wink:

Es gibt Tests, die mehr und andere, die weniger subjektiv geschrieben sind. Nix davon ist die Wahrheit, sondern nur eine Meinung. Wenn ich mir allerdings manchmal Test von z.B. der eine komische Tuppes (Name entfallen) von 4Players angucke, die in ihren Tests ihre persönliche Abneigung kundtun oder extra abwerten, weils gegen den trend ist, dann ist das weniger objektiv als andere.

Für mich gibt es auch nicht "den" Redakteur. Wenn ich schon mal in ein Magazin gucke, dann orientiere ich mich an der persönlichen Meinung des Schreiberlings, der schon in der Vergangenheit meinen Geschmack getroffen hat, und dessen Argumente ich nachvollziehen konnte. Früher bei der Powerplay fand ichs gut, dass mehrere Tester verschiedene Wertungen vergeben konnten.

Franconian
2011-11-30, 11:57:08
Ich gucke immer auf Gametrailers die Reviews, die haben bisher IMMER meinen Geschmack/Meinung wiedergespiegelt. IMHO beste Adresse diesbezüglich. Naja und dann les ich gern noch die Gamestar.

wollev45
2011-11-30, 12:08:38
Prinzipiell kaufe ich mir keine spiele mehr am. ersten tag.
Mittlerweile warte ich meist nen monat oder zwei ab und entscheide dann.

Vieles liest man hier im forum zb.
Auf gamemagazine geb ich absolut gar nichts.

Lightning
2011-11-30, 12:11:26
Ein imo interessanter Artikel, welcher wieder das "Problem" aufnimmt, Spiele, bzw. Spielspaß in ein Wertungsmuster zu pressen:

http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,800287,00.html

Dass bei einigen (Onlline)magazinen merkwürdige Wertungen aufgrund Hersteller "Zuwendungen" zustande komme, darüber muss man ja wohl nicht groß diskutieren. Trotzdem finde ich das System insgesamt ok und wichtig, um zumindest einen Überblick über qualitativ hochwertige Spiele zu bekommen. Anders ist das bei der riesigen Masse an Neurscheinungen auch gar nicht zu machen. Höcht amüsant finde ich, wenn sich dann Hersteller beschweren, die einfach ein mieses Spiel auf den Markt bringen und dann rummähren, dass man ja den Spielspaß nicht in eine Zahl packen könnte.

Bei mir ists so, dass ich schon auf die Wertungen schaue. Wenn viele Magazine gute Wertungen vergeben, kann man schon davon ausgehen, dass ein gewisser Qualitätsstandard vorhanden ist. Ob mir das Spiel dann persönlich Spaß macht, checke ich dann erstmal (wenn möglich) mit einer Demo. Mittlerweile lasse ich dann die Vollpreisspiele, de ich nicht auch selbst mal vor dem Kauf anzocken konnte links liegen.

Wie handhabt ihr das? Wie steht ihr zu den Wertungen?

Sehe ich ganz ähnlich.

Wertungen an sich finde ich persönlich schon irgendwo interessant und schaue auch gern mal bei Metacritic oder Gamerankings vorbei, um zu sehen, wie die Presse denn so im Schnitt bewertet. Dieses Interesse ist aber eher "passiver" Natur und bedeutet aber nicht, dass der Einfluss auf meine Kaufentscheidungen besonders groß ist.
Da schaue ich mir doch lieber Material an und lese konkrete Texte: gerne Usermeinungen hier im Forum, aber eben auch das ein oder andere Review. Und von denen gibt es durchaus informative, gut geschriebene.

Dass die Wertungsskalen in aller Regel nicht annähernd ausgereizt werden ist zwar schade, aber wohl ein Phänomen, dass man kaum mehr ändern können wird. Ist andererseits aber auch nicht allzu tragisch, wenn man weiß, wie man sie zu interpretieren hat.

Insgesamt spricht der Artikel von Spiegel korrekterweise Missstände an, dramatisiert aber imo auch ein Stück zu weit. Wertungen haben einen (zu) großen Einfluss, sind aber längst nicht allein verantwortlich für die großen Verkaufsschlager. Stärker noch leben Spiele imo vom Namen, von der Werbung, vom Hype. COD bricht nicht wegen guter Wertungen Verkaufsrekorde, und andere Spiele erzielen zwar hohe Wertungen, gehen aber trotzdem vergleichsweise unter.

CrashOberbreit
2011-11-30, 12:11:45
Für mich gibt es auch nicht "den" Redakteur. Wenn ich schon mal in ein Magazin gucke, dann orientiere ich mich an der persönlichen Meinung des Schreiberlings, der schon in der Vergangenheit meinen Geschmack getroffen hat, und dessen Argumente ich nachvollziehen konnte.

Beste Entscheidung, die man meiner Meinung nach treffen kann. Präziser kann es eigentlich nur ein personalisiertes Metacritic ausdrücken.

Exxtreme
2011-11-30, 12:30:17
Ich kann mich kaum auf andere Kritiken verlassen da ich einen recht exklusiven Geschmack habe. Es gab schon oft Spiele, die 80 - 90% bekamen und ich denen kaum 20% geben könnte etc. Ich lese mir die Testberichte durch, ignoriere die Wertung und warte meistens dann einen oder zwei Monate um das Feedback in den Foren zu sichten.

Erendar
2011-11-30, 13:03:16
Technische Mängel kann man aber sehr wohl objektiv beurteilen (z.b. reproduzierbare Abstürze)
Spielspass und was einem gefällt und was nicht, das ist NATÜRLICH eine persönliche Meinung und kann gar nicht objektiv sein.
Magazine lese ich seit dem Amiga Joker, und irgendwie hab ich das Gefühl, dass früher mehr gespielt wurde als genörgelt.
Oft hab ich den Eindruck, wie oben schon geschrieben, dass die meisten Redakteure nurnoch kurz anspielen und der Rest irgendwie aus Forenmeinungen und youtubevideos zusammengestückelt ist.
Trotz alle dem lese ich immer noch gerne die PC GAMES, denn als Indikator ob nun ein Spiel was taugt oder nicht sind die Tests sehr brauchbar.
Onlinemags sind so eine Sache, gerade da drängt sich mir der Eindruck auf dass es zu sehr in Richtung Bashing oder Hype geht.

vad4r
2011-11-30, 13:05:46
Ich kaufe gar keine Spiele mehr nach Wertung, da kaum Zeit vorhanden ist, die absoluten Topspiele - deren Namen man einfach mitbekommt - zu spielen.

Trotzdem habe ich die Gamestar im Abo, da ich einfach gerne dadrin blätter wenn ich kacken bin.
Was mir dabei (beim lesen) aufgefallen ist: Spiele bekommen eine gute Wertung, einige Zeit später wird aber dadrüber hergezogen. Sei es auf den Videos der DVD, oder in Anspielungen in anderen Tests der GS....

Danbaradur
2011-11-30, 13:16:18
Wertungen sind für mich nur noch Nebensache, weil ich letztendlich weiß was ich mir kaufe. Ich bereite mich auch nicht mehr auf Spiele vor, indem ich mir vorab alles anschaue, da wird mir einfach zu viel verraten.

Im Grunde genommen setzt sich mein Spielepool aus Fortsetzungen zusammen, Spiel xy, Teil 2,3,4,5,6,7,8 usw. So gesehen weiß ich ziemlich genau was auf mich zu kommt, da brauche ich keine Tests mehr bzw. Wertungen. Viel wichtiger ist mir mein derzeitiges Feeling und das bestimmt was ich mir kaufe.

Allerdings muss ich eingestehen, dass auch ich natürlich mal in einer gewissen Art und Weise Wertungshörig war, aber das ist schon einige Zeit her.

Trotzdem hoffe ich, dass diese tiefgreifenden Mechanismen und Folgen weiter funktionieren, weil ich vom Ergebnis, was bei mir als Konsument ankommt, echt beeindruckt bin.

Mr.Fency Pants
2011-11-30, 13:29:47
Kann btw. mal bitte ein Mod den Titel ändern, ich kann den nur hier im Thread ändern, inder Übersicht oben drüber steht weiterhin nur "Das Sache...", ist ja gruselig, bzw. war natürlich reine Absicht meinerseits an Anlehenung an "Der Gerät": http://www.hornoxe.com/der-doenerroboter-der-geraet-der-nie-einschlaeft/ :biggrin:

ngl
2011-11-30, 13:58:23
Das hat sich die Industrie selbst eingebrockt. Wir sind derzeit soweit das AAA Titel mit einer Wertung von 8/10 als kompletter Flop angesehen werden. Siehe Gears3 und Mark Rheins aufreger weil Eurogamer diese "schlechte" Wertung abgegeben hat. Das schlug so hohe wellen das die deutsche Eurogamer sich gezwungen sah dem spiel 9/10 zu geben.

Abstruser ist aber, da alle Noten von 1-7,9 nun schlechte Spiele sind, sah Yahoo Games sich gezwungen Arkham City 6/5 Sternen zu geben. Yep 120% Spielspaß! Warscheinlich werden wir auch noch 15/10 und höher in einigen Jahren sehen können. Denn mit der Realität hatten die Wertungen schon zu Power Play zeiten nichts am Hut. Damals war der Wahn nach den Zahlen nur noch nicht so krank wie heute.

Palpatin
2011-11-30, 14:20:45
Damals war der Wahn nach den Zahlen nur noch nicht so krank wie heute.
Also in der PlayTime gabs damals schon ab und an perfekte Games die 100% erreicht haben, falls ich das richtig in Erinnerung hab :D.

Mr.Fency Pants
2011-11-30, 14:25:57
War das die Zeitung mit dem Frosch? Da bekamen die schlechten Spiele was im Bereich 80-90, der rest dann so 95 aufwärts. :biggrin:

ngl
2011-11-30, 15:10:06
Also in der PlayTime gabs damals schon ab und an perfekte Games die 100% erreicht haben, falls ich das richtig in Erinnerung hab :D.

Ich meinte es im Sinne von Wahrnehmung durch Kunden, Analysten und Herstellern. Ansonsten hast du natürlich völlig recht. Punktevergabe ist einfach Müll. Aber wir haben halt zu wenig Zeit uns die Artikel durchzulesen. Lieber die Nummer gucken und kaufen :)

Poekel
2011-11-30, 17:23:04
Der Artikel selbst hat das Problem, dass er zu viele Sachen miteinander vermischt. Zum einen wird hier vor allem Metacritic kritisiert, das aber von Gesichtspunkten her, die mit Metacritic nichts zu tun haben, sondern eher auf die Qualität des Spielejournalismus und den Zwang hoher Punktezahlen in den maßgeblichen Magazinen (jetzt halt Metacritic) zielen.

Ein Medium wie Metacritic macht es eigentlich ja gerade Publishern schwieriger, Druck auf Journalisten aufzubauen, da nicht mehr die Auflage zwangsläufig wichtig ist, sondern die Wertungen verschiedenster Magazine. Einfach die 2 wichtigsten Magazine oder Blogs schmieren ist längst nicht mehr so erfolgversprechend, und ob das Budget reicht, um die ganze Bandbreite abzudecken, ist wohl fraglich.

Und im Endeffekt muss ich sagen, dass mir bei Metacritik-Punkten über 80 noch keine schlechten Spiele untergekommen sind (solange ich mit dem Genre irgendwie was anfangen kann). Insofern ist es zum einen ein Ansatzpunkt, in einer Punktzahl erst einmal darzustellen, ob es sich überhaupt lohnt sich weiter zu informieren und gleichzeitig bilden die entsprechend verlinkten Reviews eine einfache Möglichkeit, sich eben darüber zu informieren.

Ansonsten gefällt mir die Reihe "Critical Consensus" von gamesindustry.biz (die verlangen aber ne Klarnamen-Registrierung) sehr gut. Dort werden verschiedenste Reviews ausgewählter Spiele (meistens Blockbuster) zusammengefasst und es wird versucht herauszustellen, was die Mehrzahl der Reviewer als positiv bzw. negativ empfindet oder wo es klare Differenzen unter Reviewern gibt. Der Vorteil hier ist auch, dass die Schreiber die entsprechenden Magazine und Redakteure kennen und so auch Kommentare darüber geben, wenn z. B. eine bestimmte Seite als sehr kritisch bekannt ist. Und gerade hier wird eben auch versucht, das für das jeweilige Spiel maßgebliche aus den Reviews herauszukristallieren, da der Platz eben nicht für eine Aufzählung von Features reicht (wenn diese nicht gerade von den Reviewern als herausragend oder spaßvernichtend betrachtet werden).

ngl
2011-11-30, 18:19:41
Und im Endeffekt muss ich sagen, dass mir bei Metacritik-Punkten über 80 noch keine schlechten Spiele untergekommen sind (solange ich mit dem Genre irgendwie was anfangen kann). Insofern ist es zum einen ein Ansatzpunkt, in einer Punktzahl erst einmal darzustellen, ob es sich überhaupt lohnt sich weiter zu informieren und gleichzeitig bilden die entsprechend verlinkten Reviews eine einfache Möglichkeit, sich eben darüber zu informieren.


Das Problem ist nicht so sehr das Wertungssystem, sondern eher die Wahrnehmung der Spieler, Hersteller und Analysten. AAA Titel unter einer Wertung von 86%, 5/5 oder 9/10 gelten mittlerweile als schlechte Wertung. Diese Zahlen sind in dieser Branche mittlerweile der Klimaindex vor den Verkaufszahlen geworden. Daher galt die 8/10 von Eurogamer für Gears 3 auch als ein Schlag ins Gesicht von Epic Games, obwohl der Bericht mehr als positiv und die Wertung seitens Eurogamer durchaus begründet war.
Ändert aber nichts das die 8/10 halt der 9.x von Metacritic schadet und somit dem Klimaindex vor den Verkaufszahlen.
Die Gears3 Fans sahen das im übrigen genau so und protestierten. Schau dir mal die Metacritic Kommentare zu "niedrigen" User und Magazinwertungen an.

Mark Rhein sprach in seinem Blog darüber, daß die Jungs von Eurogamer Epic Games hassen würden und daher das Spiel "niedrig" werteten. Er nutze den Begriff der Hate out of Ten. Teil 3 sei in allen Belangen besser als der Vorgänger und müsse daher besser als Gears 2 abschneiden, daß im übrigen eine 8/10 bekam.
Das sah Eurogamer (und ich auch) im übrigen nicht so, da sich der Markt verändert und Neuerungen sich abnutzen. Wenn man alle Nachfolger von Spielen höher werten würde, weil sie das Gameplay verfeinert haben, dann wären wir schon bei Wertungen jenseits von 500% und 25/5.

Da kommen wir jetzt auch in Yahoo Games dilemma mit ihrem 6/5 für Arkham City. Bekommt ein besseres Spiel jetzt 7/5? Dort haben sie sich ihr Wertungssystem komplett vernichtet und es gegen ein Hypesystem getauscht. Und ich denke genau das ist auch die Mauer in die der Wertungszug gerade mit Vollgas reindonnert. Denn die Publisher würden nichts lieber sehen, als das ihre Produkte ebenfalls die 100% Marke durchbrechen. Und viele Magazine werden über kurz oder lang gezwungen werden mitzuziehen, wenn sie Testsamples haben wollen.



Ein Medium wie Metacritic macht es eigentlich ja gerade Publishern schwieriger, Druck auf Journalisten aufzubauen, da nicht mehr die Auflage zwangsläufig wichtig ist, sondern die Wertungen verschiedenster Magazine. Einfach die 2 wichtigsten Magazine oder Blogs schmieren ist längst nicht mehr so erfolgversprechend, und ob das Budget reicht, um die ganze Bandbreite abzudecken, ist wohl fraglich.


Wie du siehst geht es eben doch. Ziel ist jetzt nicht mehr eine Werung der einzelnen Magazine über 85%, sondern eine Metacriticwertung über 86%. Welches Magazin diese nicht bring, dem wird mit Konsequenzen gedroht.

Worf
2011-11-30, 19:56:33
Ich finde Wertungen und solche Systeme, wie Metascore gut. Hätten die Hersteller und Vertreiber von Spielen nicht schon vor Jahren (noch vor der großen Internetzeit) damit begonnen, ihren billigen Programm-Rotz als vollwertige Vollpreisspiele zu verkaufen, dann wären Gamestar, PC-Action, PC-Games usw. und den 90er nie so beliebt geworden. Man sollte die Spielehersteller noch viel öfters abwatschen...

ngl
2011-11-30, 20:55:42
Wo wird denn mit einer 80er Wertung abgewatscht? Eigentlich gar nicht. 50 ist mittelmaß. 60 ist überdurchschnittlich gut. Derzeit "fühlt" sich eine 80 aber wie eine 50 oder niedriger an.
Das liegt vor allem daran, daß die Presse es versäumt hat schlechte Spiele ebend abzuwatschen. Selbst schlechte Spiele bekommen in der Regel 60-65er Wertungen.

Das ändert aber das Problem der derzeitigen Wertungsmisere nicht. Wenn Zahlen von 85+ entscheident für den Aktienkurs werden, dann geht es über Presse vs. Publisher hinaus.

Lightning
2011-11-30, 22:01:02
Wo wird denn mit einer 80er Wertung abgewatscht? Eigentlich gar nicht. 50 ist mittelmaß. 60 ist überdurchschnittlich gut.

Wie du richtig sagst, ist das doch alles nur Interpretationssache. So lange alle wissen, dass eher mit 70-80% Mittelmaß gemeint sind als mit 50%, gibt es kein Problem (außer, dass man halt einen Teil des Wertungsspektrums verschenkt). Und damit können 80% dann natürlich auch eine Abwatschung für einen gehypten AAA-Titel sein.

Poekel
2011-11-30, 23:40:24
Das Problem ist nicht so sehr das Wertungssystem, sondern eher die Wahrnehmung der Spieler, Hersteller und Analysten. AAA Titel unter einer Wertung von 86%, 5/5 oder 9/10 gelten mittlerweile als schlechte Wertung.
Ganz ehrlich gesagt, war dies auch schon in den 90er Jahren so. Hab mir damals auch deshalb die PC Player gekauft, weil 90er+ Wertungen vielleicht 4-5 mal im Jahr gegeben wurden (und dann eben auch nur für must have Titel unabhängig vom Genre) und 80er+ Wertungen bei denen schon verdammt gute Spiele waren. Viele Konkurrenten haben schon damals mehr oder weniger mit 90er-Wertungen um sich geschmissen.

€: Ein Teil des Problems kann aber auch daran liegen, dass Spiele sich weiterentwickeln. Duke Nukem oder Half Life waren durchaus besser als Doom 1 oder 2. Gerade wenn ein neues Spiel mit älteren Top-Referenzen verglichen wird, gerät man schnell in Versuchung, immer bessere Noten vergeben zu müssen (Teil 1 von Spiel a war super und hat sein 90% redlich verdient verglichen mit der Konkurrenz. Teil 2 setzt noch mal einen oben drauf; kann man dann weiterhin 90% geben oder müssten es mehr sein? Nachfolgende Spiele entwickeln darauf aufbauend immer bessere Mechaniken. Sollte man nun alte deswegen runterstufen (ich glaub die PC Player oder ne anderes Magazin hat das ne zeitlang auch ein wenig gemacht)?).

Davon abgesehen hab ich die Notenfixierung vor allem der Fanboys nie verstanden. Hab mir z. B. auch aufgrund eines Reviews mal Metroid 2 fürn Gameboy gekauft und sehr viel Spaß daran gehabt, obwohls "nur" 72% in nem Magazin gekriegt, dort aber eben auch beschrieben wurde, wer an dem Spiel Spaß hat und wer nicht (für mich war damals 90+ Pflichtkauf (bei Konsolen würde z. B. die Zelda-Reihe sehr häufig darunter fallen), unabhängig, ob man das Genre mag, 80+ ne definitive Empfehlung für Freunde des Genres und 70 eine Überlegung für Freunde des Genres). Mittlerweile scheinen aber auch viele Fanboys durchgesetzt zu haben, dass eben auch reine Genrespiele, die für alle anderen vielleicht sogar abschreckend wirken, ihre 90+ kriegen, um irgendeine Form von Bestätigung zu erhalten, dass sie anscheinend nen tollen Geschmack haben.

Hacke/schorsch/pudding
2011-12-01, 20:21:27
Davon abgesehen hab ich die Notenfixierung vor allem der Fanboys nie verstanden. Hab mir z. B. auch aufgrund eines Reviews mal Metroid 2 fürn Gameboy gekauft und sehr viel Spaß daran gehabt, obwohls "nur" 72% in nem Magazin gekriegt, dort aber eben auch beschrieben wurde, wer an dem Spiel Spaß hat und wer nicht (für mich war damals 90+ Pflichtkauf (bei Konsolen würde z. B. die Zelda-Reihe sehr häufig darunter fallen), unabhängig, ob man das Genre mag, 80+ ne definitive Empfehlung für Freunde des Genres und 70 eine Überlegung für Freunde des Genres).

Ging mir ähnlich, habe mir Duke Nukem Forever bei Release für 39€ bei Amazon gekauft. Wertungen waren schlecht aber mir wars Wumpe. War halt kein perfektes Spiel aber für mich ein spaßiges Spiel.

Necu
2011-12-03, 13:37:55
Ist, bzw. war das nicht so ein "Amitrend" der zu uns rübergeschwappte? Ich kann mich noch an meine Konsolenzeit erinnern; ewig her. Damals hatten wir uns ab und an im gutsortierten Bahnhofszeitungsladen Importmagazine - die schweineteuer waren - gegönnt. Da gabs nix unter 70%. Selbst absolute Gurken lagen meist darüber. Wenn man sich einige amerikanische (Online-)Magazine anschaut scheint sich dahingehend nichts geändert zu haben. 101%, ja ne 'is kla?!

Was mir heutzutage fehlt sind mutige Tests/Tester. Wo vor 1-2 Jahrzehnten mieserable Spiele auch als solche getestet/beschrieben wurden, herrscht heute FriedeFreudeEierkuchen-Stimmung. Wenn so etwas wie dieses "Gothic 3 Bugvideo" der Gamestar schon als äusserst wagemutig und provokant gilt dann gute Nacht. Es fehlt definitiv an so Leuten wie Heinrich Lenhardt. Der lag früher auch gern mal komplett daneben, nur war das ganze zumindest glaubhaft. Und unterhaltsamer zu lesen war es allemal, was den Bogen zum Beitrag schlägt... Öder wischiwaschi Text benötigt nunmal eine Wertung. ((Wie immer gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel.))

gnomi
2011-12-03, 13:57:27
Die meisten handwerklich guten Spiele mit hohem Produktionsbudget bekommen heutzutage eigentlich immer hervorragende Wertungen.
Das ganze läßt sich aber auch schwer ändern, denn wegen subjektiven Punkten wie Übersättigung oder Nichtgefallen eines Spielprinzips darf man im Grunde genommen auch nicht extrem abwerten.
Besser wäre es, die Eigenschaften und Stärken eines Spiels mehr herauszuarbeiten und vorzustellen.
Dazu eventuell dann einfach nur Teilwertungen und Bestenlisten für einigermaßen bestimmbare Qualitäten wie Grafik, Sound, Steuerung oder technische Ausgereiftheit...

Monger
2011-12-03, 14:21:06
Ich muss zugeben, ich lass mich schon von Wertungen beeindrucken. 90er Titel schaue ich mir definitiv genauer an. Aber ich glaub das ist normal: Oscar-Filme bekommen ja auch deutlich mehr Aufmerksamkeit als der Rest.

Ich finde, was am besten bei der Kaufentscheidung hilft ist ein gut gemachtes Video vom Gameplay, und dann vorallem Mund-zu-Mund Propaganda.
Gametrailers finde ich z.B. auch ganz hervorragend, sie bringen halt nur relativ wenige Reviews. Bei Gamestar weiß ich mittlerweile, welcher Redakteur auf was wert legt, und dementsprechend kann ich mich an deren Meinungen orientieren. Die kurzen Meinungskästen sind dann für mich auch meist weit aussagekräftiger als die 4 Seiten Artikel.

Gerade durch die Rabattaktionen auf dem Online Markt habe ich in den letzten Jahren aber auch oft genug blind zugegriffen. Irgendwo bei 5 Euro ist da meine Schmerzgrenze für Experimente. Manchmal war es Mist, manchmal war ich enorm positiv überrascht. Im Kino gebe ich oft genug mehr Geld für schlechtere Unterhaltung aus. Und ich bin heute markentreuer: bei Telltale weiß ich immer genau was ich zu erwarten habe, genauso wie bei Daedalic Studios und Related Designs. Bei den großen Studios tu ich mir da schwerer, weil da einfach so viel Bewegung drin ist.

Aber es passiert ganz allgemein viel seltener, dass ich wirklich tief von einem Spiel enttäuscht wurde (zuletzt DNF). Von der technischen Qualität her ist fast alles was heute raus kommt exzellent. Lernkurve, Bedienung, Support... da hat sich auch in den letzten 5 Jahren wirklich enorm viel verbessert. Das beherrschen selbst kleine Studios mittlerweile aus dem Effeff.

Der Rest ist halt Geschmackssache. Gibt exzellente Mainstream Spiele (siehe BF3), und es gibt hervorragende Indie-Spiele (siehe Terraria oder Magicka). Wie im Kino und bei Büchern muss halt jeder seine Stilrichtung finden.