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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Selische" Drogensucht


Gast
2011-12-20, 01:23:28
Hi,
ich musste mir gerade eingestehen, dass ich wohl Drogensüchtig bin. Ich bin mir hierbei auch recht sicher, dass es keine körperliche Abhängigkeit ist, sondern eine rein selische Angelegenheit.

Ich konsumiere eigentlich alles mögliche (LSD, Extasy, Pilze, Speed etc.), aber primär bin ich am Kiffen.

Ich schaffe es maximal 2-3 Wochen komplett ohne jegliche Substanzen auszuhalten. Die erste Woche lang verspüre ich idR kein Verlangen. Danach muss ich aber immer öffter daran denken, dass wird dann so extrem, dass ich altägliche Dinge vergesse, weil ich nichts anderes als den Konsum im Kopf habe.

Dieses Spiel läuft nun schon seit rund 10 Jahren so, wobei ich bisher nie so richtig begriffen habe, was ich da mache. Ich dachte immer, dass es ein Spaß für zwischendurch ist und ich jederzeit aufhören könnte. Seit einem Jahr versuche ich auch das Ganze komplett bleiben zu lassen, aber ich drehe mich da immer nur im Kreis...

Ich glaube das ist einfach nur noch Gewohnheit, die ich mir über die vielen Jahre angewöhnt habe. Also etwa so wie beim rauchen.


Wie kann man sich solche "Gewohnheiten" wieder abgewöhnen? Wie machen es die ehemaligen Raucher?

Timewarp82
2011-12-23, 00:54:39
Schon mal versucht oder dran gedacht es mit Professioneller Hilfe zu versuchen? Du solltest Dir schleunigst gedanken machen bei der Masse und den lustigen Mischungen, damit meine ich gerade sowas wie LSD + Exstasy usw..

Monger
2011-12-23, 02:49:38
LSD und Extasy haben zwar den Ruf einer Partydroge, aber wenn du die regelmäßig konsumierst, hast du ein ernsthaftes Problem. Die psychische Abhängigkeit ist da WEIT stärker als mit kiffen oder rauchen, weil bewusstseinsverändernd. Wenn du so lange bereits konsumierst, hat sich das Gehirn auf den regelmäßigen Schub konditioniert.

Wenn du wirklich aufhören willst, such dir Hilfe. Gibt in jeder größeren Stadt eine Drogenberatung. Die wissen was sie tun, die sehen das schließlich nicht zum ersten mal.

PHuV
2011-12-23, 15:33:33
Seelische Drogensucht wird in der Psychiatrie auch als psychische Abhängigkeit betrachtet. Das bedeutet in der Theorie, daß Du jede Substanz nur aus Gewohnheit konsumierst, und bei Absetzen keine psychischen Entzugssymptome zeigt, wie beispielsweise innerliche Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Zitteranfälle usw. Das ist aber die Theorie! Die meisten Drogenbeführworter hier (ich will keine Namen nennen ;)) vergessen jedoch, daß jede anfängliche rein psychische Abhängigkeit schnell in eine praktische (!) physische Abhängigkeit führen. Das heißt, Dein Körper und vor allen Dingen Dein Gehirn gewöhnen sich rasch an die Umstellung. Und in dem Moment zeigen sich bei Absetzen von dem Zuführen von externen Stimulatizen jeder Art sofort Entzugssymptome. Ist ja auch klar, Dein Körper und Dein Gehirn sind die Überschwemmung von den Botenstoffen wie Dompamin usw. gewohnt, und dann reagiert der Körper und das Gehirn, wenn das nicht der Fall ist.

Kurz formuliert, jeder regelmäßige Konsum von Stimulanzien führt unweigerlich auch in eine körperliche, sprich physische Abhängigkeit. Dann kommt zur psychischen, sprich seelischen Gewöhnung noch die körperliche Gewöhnung mit dazu.

Deshalb muß immer zuerst eine physische Entgiftung stattfinden, sprich Entzug.
Danach muß dann an die psychische Abhängigkeit gegangen werden, daß meistens durch Psychotherapie erfolgt.

Wenn nur 1) ohne 2) gemacht wird, ist die Rückfallquote sehr sehr hoch (über 95%). 2) ohne 1) funktioniert gar nicht.

Wenn Du das ernsthaft durchziehen willst, zum Arzt gehen, und einen kompletten Entzug beantragen. Der überweist Dich dann in eine kompetente Entzugsklinik mit entsprechende Psychotherapeuten und Psychiatern.

MiamiNice
2011-12-23, 15:47:33
Hi,
ich musste mir gerade eingestehen, dass ich wohl Drogensüchtig bin. Ich bin mir hierbei auch recht sicher, dass es keine körperliche Abhängigkeit ist, sondern eine rein selische Angelegenheit.

Ich konsumiere eigentlich alles mögliche (LSD, Extasy, Pilze, Speed etc.), aber primär bin ich am Kiffen.

Ich schaffe es maximal 2-3 Wochen komplett ohne jegliche Substanzen auszuhalten. Die erste Woche lang verspüre ich idR kein Verlangen. Danach muss ich aber immer öffter daran denken, dass wird dann so extrem, dass ich altägliche Dinge vergesse, weil ich nichts anderes als den Konsum im Kopf habe.

Dieses Spiel läuft nun schon seit rund 10 Jahren so, wobei ich bisher nie so richtig begriffen habe, was ich da mache. Ich dachte immer, dass es ein Spaß für zwischendurch ist und ich jederzeit aufhören könnte. Seit einem Jahr versuche ich auch das Ganze komplett bleiben zu lassen, aber ich drehe mich da immer nur im Kreis...

Ich glaube das ist einfach nur noch Gewohnheit, die ich mir über die vielen Jahre angewöhnt habe. Also etwa so wie beim rauchen.


Wie kann man sich solche "Gewohnheiten" wieder abgewöhnen? Wie machen es die ehemaligen Raucher?


Was Du da beschreibst ist doch der generelle Normalszustand der Nation, ich kenne jedenfalls kaum Leute bei denen das anders ist als bei Dir (OK LSD und Co. nur am WE in Club). Und irgentwie bist Du der erste der damit ein Problem hat, warum auch immer.
Sei doch froh das Du ein Teil der besseren Welt bist :eek:

clockwork
2011-12-23, 17:42:58
Wenn du zum Arzt oder zur Entgiftung/Entzug gehst und denen erzählst, dass du nach spätestens 2 Wochen wieder was rauchen willst, belächeln die dich wahrscheinlich und schicken dich weg. Spätestens wenn das Screening das so ergibt was du hier schreibst. Ernsthaft. Der Arzt wird dir, wenn du die ersten 1-4 Wochen (länger dauert es auch nicht bei langjährigem heftigem Missbrauch) nicht mehr richtig schlafen kannst und keinen Appetit mehr hast, Schlaftabletten geben, mehr auch nicht.


Das andere nennt sich Ecstasy, dazu zählen ungefähr 5 Millionen verschiedene Substanzen, und wenn du nicht reines MDMA (Kristalle: Kannst du die von Methaamphetamin unterscheiden??) damit meinst würde ich dir dringend dazu raten es sein zu lassen.

Cubitus
2011-12-23, 17:52:49
Warum willst du es bleiben lassen?
Einen Grund muss es ja geben.

Jedenfalls scheint dieser Grund nicht all zu besonders zu sei

DerEineHades
2011-12-23, 18:23:19
Und irgentwie bist Du der erste der damit ein Problem hat, warum auch immer.

Richtig. All die Suchtkliniken hat man nur in die Landschaft gestellt, weil man nicht wusste, was man mit dem Solidaritätszuschlag machen sollte.

Sich Süchte wieder abzugewöhnen ist unheimlich schwierig. Du hast es noch vergleichsweise leicht, anders als Alkoholiker, die permanent mit ihrem Stoff konfrontiert sind und ihn jederzeit beziehen können. Da wird dir tatsächlich kein Internetforum mehr helfen können, da musst du zum Spezialisten.

Ich kann das gut nachvollziehen. Rausch ist mir auch ein elementares Bedürfnis. Wenn ich alles für ein paar Wochen bleiben lasse, entdecke ich meistens eine Menge Dinge wieder, die durch die Drogen einfach in den Hintergrund geraten sind. Gerade beim Kiffen ist es die fürchterliche Langeweile und Trägheit, die man erst einmal überwinden muss.

Drogengebrauch muss nicht bei jedem schief gehen, meiner bescheidenen Erfahrung nach machen Langzeitmischkonsumenten aber irgendwann derbe Abstürze.

clockwork
2011-12-23, 19:15:50
Richtig. All die Suchtkliniken hat man nur in die Landschaft gestellt, weil man nicht wusste, was man mit dem Solidaritätszuschlag machen sollte.

Sich Süchte wieder abzugewöhnen ist unheimlich schwierig. Du hast es noch vergleichsweise leicht, anders als Alkoholiker, die permanent mit ihrem Stoff konfrontiert sind und ihn jederzeit beziehen können. Da wird dir tatsächlich kein Internetforum mehr helfen können, da musst du zum Spezialisten.

Ich kann das gut nachvollziehen. Rausch ist mir auch ein elementares Bedürfnis. Wenn ich alles für ein paar Wochen bleiben lasse, entdecke ich meistens eine Menge Dinge wieder, die durch die Drogen einfach in den Hintergrund geraten sind. Gerade beim Kiffen ist es die fürchterliche Langeweile und Trägheit, die man erst einmal überwinden muss.

Drogengebrauch muss nicht bei jedem schief gehen, meiner bescheidenen Erfahrung nach machen Langzeitmischkonsumenten aber irgendwann derbe Abstürze.
Die Sache ist die, dass er mit dem was er geschrieben hat nie in eine Suchtklinik kommt. Wenn man wegen Cannabis in einer Klinik angenommen wird, dann weil man sich irgendwo so eine heftige Psychose eingefangen hat die stationär behandelt werden muss. Und dann geht es nicht um Cannabis. Da müsste es wenn dann eine gesonderte Cannabis-"Ambulanz" geben. Wer nicht raucht um sich - egal mit was - einfach wegen Problemen weg zu hauen (was damit auch nicht wirklich funktioniert wenn man denn wollte) ist das reine Disziplin, dass es am Abend eben keinen Kopf gibt. Oft wird in der Suchttherapie sogar ein Beikonsum geduldet wenn er nicht zu hoch ausfällt.

Das schwerste am aufhören ist von der Bong los zu kommen. Man kann sich eine Shisha kaufen, aber das ist eben auch keine Bong. Und wenn man sich eben schon da stehen hat weil man sie nicht weg geben möchte und sich zu jeder Zeit einfach was dazu besorgen kann, ist die Verlockung recht groß nicht nur alle 3-4 Wochen am Wochenende mal einen zu bauen sondern die öfter zu benutzen.

DerEineHades
2011-12-23, 19:58:53
Die Sache ist die, dass er mit dem was er geschrieben hat nie in eine Suchtklinik kommt.

Hahaha. Ja. Da wirst du wohl Recht haben. Ich lache da nur, weil es so ironisch ist, dass man die Leute erst richtig abstürzen lässt. Mir ist da ein Fall bekannt, wo jemand in die Reha gehen wollte, die ihn weggeschickt haben, weil er nicht genug säuft und dann erst auf Entzug gesetzt wurde, weil er wegen etwas anderem in der Klapsmühle gelandet ist und sie ihm keine Medikamente geben konnten, bis er damit durch war.

Verrückte Welt.

BA
2011-12-23, 22:08:10
Die Sache ist die, dass er mit dem was er geschrieben hat nie in eine Suchtklinik kommt. Wenn man wegen Cannabis in einer Klinik angenommen wird, dann weil man sich irgendwo so eine heftige Psychose eingefangen hat die stationär behandelt werden muss. Und dann geht es nicht um Cannabis. Da müsste es wenn dann eine gesonderte Cannabis-"Ambulanz" geben. Wer nicht raucht um sich - egal mit was - einfach wegen Problemen weg zu hauen (was damit auch nicht wirklich funktioniert wenn man denn wollte) ist das reine Disziplin, dass es am Abend eben keinen Kopf gibt. Oft wird in der Suchttherapie sogar ein Beikonsum geduldet wenn er nicht zu hoch ausfällt.

Das ist doch völliger unfug. Schon mal daran gedacht, dass das Leute lesen und glauben könnten, die Probleme haben und durch so einen Post davon abgehalten werden sich Hilfe zu suchen?
Ich kann leider aus Erfahrung sagen, dass heutzutage auch Cannabismißbrauch in solchen Einrichtungen sehr ernst genommen wird.
Einfach mal zur örtlichen Drogenberatung gehen. Es muss ja nicht immer gleich eine Suchtklinik sein. Eine ambulante Therapie gibt es ja auch.

clockwork
2011-12-23, 22:21:52
Daran ist leider gar nichts Unfug. Nicht mal mit den Sachen die weit höher auf der Leiter stehen kommt man so leicht in ein Programm/Entzug. Weil keiner Interesse daran hat (Thema Konsumraum etc.), weil die Plätze nicht da sind, weil die Auflagen zu hoch sind und weil der Staat kein Geld dafür ausgeben möchte (~6 Milliarden jährlich für Prohibition und Repression ohne die Kosten für Staatsanwaltschaften, volle Gerichte usw). Wobei es da natürlich je nach Region auch große Unterschiede geben kann. Selbstverständlich kann man zur Drogenberatung oder sonstigen Einrichtungen gehen, aber nicht direkt an eine Entzugklink denken. Wie geschrieben, es müsste eine gesonderte Cannabis-Ambulanz geben.

Die Konsumangabe ist alle 2-3 Wochen was rauchen. Oder fasse ich das falsch auf? Zum Rest wurde sich nicht weiter geäußert. Allgemein ist das nicht ausführlich genug.

lowskill213
2011-12-30, 19:27:34
Das mit der Selischen Drogensucht kenn ich, habe ich auch gehabt
Morgens mit der Bong aufgestanden und Abends ins Bett.
Immer auf der suche nach dem ersten Kick.

Bin aber von dem Zeug weg.
Habe ne Frau kenn gelernt und jetzt schon 17 jahre Clean.
One Docktoren und Hopla;D

Raff
2011-12-30, 19:41:43
Eine Frau ist eben auch eine Droge. Glückshormone, bekannter als Endorphine, kannst du auch solo auf vielfältige Art und Weise selbst erzeugen. Die einfachste ist Sport. Oder du wedelst dir einen von der Palme. Oder du futterst ein richtig scharfes Essen. ;)

MfG,
Raff