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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unglücklich. Gelangweilt. Süchtig.


Gast
2012-01-03, 21:11:20
Ich bin Mitte-Ende Zwanzig und sollte eigentlich zufrieden sein. Mir geht es materiell gut, ich habe eine große Wohnung, fahre einen ordentlichen Wagen, muss mit beim Geld ausgeben keine großen Gedanken machen, wenn ich etwas will, dann hole ich es mir. Ich habe seit mehreren Jahren eine Freundin, mit der ich mich trotz ihrer Schwächen, einer Persönlichkeitsstörung, exzellent verstehe. Ich sehe an sich recht gut aus, bin groß und schlank, habe ein angenehmes Auftreten, viele Leute kommen mit mir gut aus, auch wenn das früher nicht so war, ganz im Gegenteil. Ich habe einen ordentlichen Abschluss, Ausbildung inklusive Abitur parallel gemacht, anschließend studiert. Mittlerweile habe ich auch einen recht sicheren Arbeitsplatz, welcher zwar etwas unterfordernd und nicht so gut bezahlt, wie es mir aufgrund meiner Qualifikation vielleicht anderswo zustehen würde, dafür aber relativ interessant und äußerst stressfrei ist.

Aber ich bin nicht zufrieden. Ich bin unzufrieden. Und unglücklich. Mein Alltag langweilt mich. Ich will mehr, mehr Geld, einen schickeren Wagen, eine tollere Wohnung, mehr von allem. Ich ertappe mich häufig dabei mir Dinge zu kaufen die ich selten oder kaum brauche, nur um mein Bedürfnis und mein Gefühl zu befriedigen wieder einen neuen Spleen zu haben, oder mich an neuen Dingen zu erfreuen, denen ich meine Zeit widmen kann, oder welche ab und an auch etwas Prestige ausstrahlen. Leider hält diese Zeit nicht an, die neuste Errungenschaft wird oft schnell uninteressant und ich begebe mich auf die Suche nach etwas Neuem.

Ich weiß mit meiner Zeit nichts anzufangen, habe nur wenig Hobbys. Ich verbringe viel Zeit mit dem Thema Film, ich schaue sehr gerne Spielfilme, sammle sie, befasse mich viel mit meinem Heimkino. Dann wären da die vielen Elektronikspielzeuge, ich sitze viel vor dem PC und surfe im Internet, betätige mich in 1-2 Communities die mich als User zu schätzen wissen, spiele auch gern Videospiele. Und dann ist da der Sex. Ich würde behaupten, dass ich sexsüchtig bin. Ich brauche ständig Sex, keinesfalls mit anderen Frauen, aber am besten täglich, denn es ist eines der wenigen Dinge die mich konstant glücklich machen, außer meinen wenigen genannten Hobbys. Bekomme ich ihn nicht, fühle ich mich schlecht und meistens genervt. Meine Freundin fühlt sich hier natürlich oft reduziert, dann kommt noch ein schlechtes Gewissen hinzu.

Andere Aktivitäten langweilen mich schnell, es gibt nur wenig was mich bei der Stange hält. Mir fehlt der Reiz, das gewisse Etwas. Ich muss auch ständig etwas tun, ich kann selten relaxen und nichts machen, ich habe ständig das Gefühl die Zeit mit anderen Aktivitäten besser zu nutzen und Angst etwas zu verpassen, und wenn es nur irgendein Thread in einem Forum ist. Nüchtern betrachtet mache ich mir hier etwas vor, das weiß ich auch. Aber den ganzen Tag in der Arbeit zu sitzen und dann von 18:00 – 00:00 meine „Freizeit“ zu haben, das ist mir einfach zu wenig. Dabei ist das lächerlich, denn ich weiß ja nicht mal, was ich sensationelles tun sollte. Aber diese Dinge, das ständige PC/Konsolen/Fernsehen-Gesitze, oder eben Sex, es gefällt mir einfach und befriedigt mich für den Augenblick. So muss sich wohl ein Junkie fühlen, der immer nur das hier und jetzt im Auge hat.

Der Text ist jetzt extrem lang geworden und viele werden ihn gar nicht lesen. Aber es hat gut getan ihn zu schreiben, auch wenn er keine Lösung bietet. Ich habe schon öfters nachgedacht zu einem Psychologen zu gehen, ich war vor einigen Jahren schon mal wegen einem anderen Problem dort, es war an sich recht gut. Nur kann ich mir hier in diesem Fall keine wirkliche Hilfe vorstellen, nachdem ich das „Übliche“, Freunde, Sport, usw. auch schon regelmäßig ausübe, ohne wesentlichem Erfolg.

jazzthing
2012-01-04, 09:44:31
Willkommen in der Welt der Erwachsenen. Du versuchst, Deine innere Leere mit Hobbies zu füllen, die Dich langweilen. Das ist natürlich schwierig. Was nicht richtig raus kommt: bist Du in Deiner Beziehung glücklich? Auch emotional? Oder ist, wie Du es teilweise beschreibst, Deine Freundin mehr oder weniger Erfüllungsgehilfe Deiner Sehnsüchte? Übrigens ist ein gesteigertes Verlangen nach Sex noch lange keine Sexsucht, zumal der Begriff eh inflationär benutzt wird und die Definitionen von Hypersexualität laut IDC10/DSM4 nicht auf Dich zutreffen.

Kinder und Haustiere können eine innere Leere gut füllen. Oder wie wäre es mit einem Tapetenwechsel? Ein Sabbatical hat schon vielen weitergeholfen.

Morale
2012-01-04, 09:58:48
Mir scheint dir fehlt ein langfristiges Ziel.
Du ziehst Befriedungung anscheinend nur aus kurzfristigen Dingen.
Deine Arbeit machst du nur des Geldes wegen oder macht es auch Spaß?
Vielleicht wäre da ein Ansatzpunkt.

Gast
2012-01-04, 10:39:49
Ein langfristiges Ziel habe ich in der Tat nicht, außer es vielleicht irgendwann "geschafft" zu haben, in Form von Eigentumswohnung und einem Job mit Führungsverantwortung (bin Betriebswirt), den ich mir auch lange vorstellen kann.

Aber es ist in der Tat so, ich arbeite ausschließlich wegen des Geldes. Natürlich habe ich auch etwas Spass dabei, aber wenn ich ehrlich bin, müsste ich nicht arbeiten, dann würde ich es auch nicht tun (zumindest nicht in dem Bereich in dem ich arbeite, sondern mit für ein paar Stunden täglich eine schöne Beschäftigung im suchen, wenn wir schon beim träumen sind).

Eine Auszeit oder ein Jobwechsel ist momentan (1-2 Jahre) nicht möglich. Ich bin sehr auf einen guten Lebenslauf bedacht, zudem brauche ich auch noch mehr Erfahrung in meinem Job, bzw allgemein mehr Berufserfahrung, damit ich später bessere Chancen habe.

In der Beziehung mit meiner Freundin (> 5 Jahre) bin ich schon glücklich, wir ergänzen uns gut. Sie ist auch nicht die typische "Frau", d.h. keine Tussi-Allüren, kein Glamour-Wahn, keine Shopping-Maus, usw, schwer zu beschreiben. Aber sie ist halt seit über 10 Jahren Borderlinerin. Also impulsiv, ein paar Zwänge, Schwarz/Weiß-Denken, nicht richtig arbeitsfähig. Mit Therapie, in der Vergangenheit stationäre Behandlung, das volle Programm. Aber wir verstehen uns gut. Sie ist irgendwie die einzige die mich wirklich perfekt versteht, meine Sorgen, meine Ängste (habe etwas den Hang zur Hypochondrie), meine schlechte Kindheit (Scheidung der Eltern, jahrelanges Mobbing in der Schule). Selbst meine Eltern und die wenigen Freunde verstehen mich nicht so gut.

Aufgund meiner schlechten Schulzeit, mit dem genannten Mobbing und ohne Freunde (habe bis heute nur sehr wenig soziale Kontakte und tue mir schwer, neue aufzutun, vor allem was Frauen angeht), hat es bei mir vor ~ 8-9 Jahren irgendwie einen Schalter im Kopf umgelegt. Ich bin egoistischer geworden, unnahbarer, lasse mir nichts mehr gefallen. Selbstschutz wahrscheinlich. Keine Ahnung ob das auch was damit zu tun hat.

Meine Freundin sagt es seit langem genauso, ich will mir mit meinen Käufen Befriedigung beschaffen und Bestätigung (Prestigeobjekte, Luxusprodukte) holen, die ich sonst nicht habe, oder früher nie hatte.

Aber das schlimmste ist die Langweile. Dabei ist es wie gesagt idiotisch, denn das was ich mache ist ja nicht gerade gehaltvoll, aber wenigstens das einzige was mich bei Laune hält. Dabei ertappe ich mich selbst dabei, stundenlang vor dem PC Foren abzugrasen, obwohl es schon lange nichts mehr neues gibt, eigentlich nur sinnloses Zeit totschlagen.

Anadur
2012-01-04, 10:56:16
Heiraten, Haus bauen/kaufen, Kinder bekommen/adoptieren. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, aber damit hast du für den Rest deines Lebens ein sinn- und mehr als ausgefülltes Leben, was dir ja scheinbar fehlt.

Gast
2012-01-04, 11:23:37
Heiraten, Haus bauen/kaufen, Kinder bekommen/adoptieren. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, aber damit hast du für den Rest deines Lebens ein sinn- und mehr als ausgefülltes Leben, was dir ja scheinbar fehlt.

An Heiraten und Kindern habe ich keinerlei Interesse. Heiraten ist für mich auch, von den finanziellen/steuerlichen Gründen, vollkommen sinnlos. Vielleicht spricht da das Scheidungskind aus mir, aber ich sehe den Sinn nicht. Ich kann auch ohne Heirat mit jemanden zusammenleben, da brauch ich keine Bestätigung auf einem Blatt Papier dazu. Und wenn es nicht mehr passt, dann beendet man das Ganze. Ohne finanzielle Streitigkeiten und Trara.

Mit Kindern kann ich auch nichts anfangen, die kosten mich nur Nerven und Geld. Zudem weiß man ja vorher nicht, ob sich das Balg nicht zum Arschloch entwickelt. Sieht meine Freundin zum Glück auch so.

Haus, bzw Eigentumswohnung ist aber fest geplant. Dafür brauchts aber erstmal ordentlich Eigenkapital, was erst durch einen ordentlichen Job möglich ist. D.h. absehbar ist sowas noch lange nicht.

PHuV
2012-01-04, 11:37:03
Es gibt 2 Möglichkeiten:


Das Leben, wie Du es aktuell lebst, ist nichts für Dich
Dir fehlt ein Sinn.


Das erste wäre ja relativ einfach zu ändern. Beim zweiten müßtest Du auf die Suche gehen. Man kann dazu spirituelle Suche, Sinnsuche oder sonst etwas sagen.

Mache doch folgendes:


Engagiere Dich ehrenamtlich in einem Verein oder Hilfestelle
Gehe in eine Meditationsgruppe und lerne meditieren
Mache mal bei einem fachkundigen Berater ein oder mehrere Sitzungen


Das schlimmste was Du machen kannst, ist einfach so weiter zu machen. Suche Antworten auf Fragen, die vielleicht in Dir schlummern. Gerne PM.

vad4r
2012-01-04, 12:21:20
WTF?

Wenn Du als Kerl unter 30 nicht jeden Tag vöglen möchtest, wäre wohl eher ein Gang zum Arzt angesagt :D

Ansonsten liegt es wohl eher an der Jahreszeit. Wenn Du erst ab 18 Uhr Freizeit hast, bedeutet das Du im dunkeln zur Arbeit gehst und im Dunkeln wieder heimkommst.
Geh auf den Proletengrill oder fahr in die Sonne.

Und die Tipps da oben: Haus & Kinder = kein Geld und kein Sex mehr :D

Franconian
2012-01-05, 12:36:35
Ein langfristiges Ziel habe ich in der Tat nicht, außer es vielleicht irgendwann "geschafft" zu haben, in Form von Eigentumswohnung und einem Job mit Führungsverantwortung (bin Betriebswirt), den ich mir auch lange vorstellen kann.

Aber es ist in der Tat so, ich arbeite ausschließlich wegen des Geldes. Natürlich habe ich auch etwas Spass dabei, aber wenn ich ehrlich bin, müsste ich nicht arbeiten, dann würde ich es auch nicht tun (zumindest nicht in dem Bereich in dem ich arbeite, sondern mit für ein paar Stunden täglich eine schöne Beschäftigung im suchen, wenn wir schon beim träumen sind).

Eine Auszeit oder ein Jobwechsel ist momentan (1-2 Jahre) nicht möglich. Ich bin sehr auf einen guten Lebenslauf bedacht, zudem brauche ich auch noch mehr Erfahrung in meinem Job, bzw allgemein mehr Berufserfahrung, damit ich später bessere Chancen habe.

In der Beziehung mit meiner Freundin (> 5 Jahre) bin ich schon glücklich, wir ergänzen uns gut. Sie ist auch nicht die typische "Frau", d.h. keine Tussi-Allüren, kein Glamour-Wahn, keine Shopping-Maus, usw, schwer zu beschreiben. Aber sie ist halt seit über 10 Jahren Borderlinerin. Also impulsiv, ein paar Zwänge, Schwarz/Weiß-Denken, nicht richtig arbeitsfähig. Mit Therapie, in der Vergangenheit stationäre Behandlung, das volle Programm. Aber wir verstehen uns gut. Sie ist irgendwie die einzige die mich wirklich perfekt versteht, meine Sorgen, meine Ängste (habe etwas den Hang zur Hypochondrie), meine schlechte Kindheit (Scheidung der Eltern, jahrelanges Mobbing in der Schule). Selbst meine Eltern und die wenigen Freunde verstehen mich nicht so gut.

Aufgund meiner schlechten Schulzeit, mit dem genannten Mobbing und ohne Freunde (habe bis heute nur sehr wenig soziale Kontakte und tue mir schwer, neue aufzutun, vor allem was Frauen angeht), hat es bei mir vor ~ 8-9 Jahren irgendwie einen Schalter im Kopf umgelegt. Ich bin egoistischer geworden, unnahbarer, lasse mir nichts mehr gefallen. Selbstschutz wahrscheinlich. Keine Ahnung ob das auch was damit zu tun hat.

Meine Freundin sagt es seit langem genauso, ich will mir mit meinen Käufen Befriedigung beschaffen und Bestätigung (Prestigeobjekte, Luxusprodukte) holen, die ich sonst nicht habe, oder früher nie hatte.

Aber das schlimmste ist die Langweile. Dabei ist es wie gesagt idiotisch, denn das was ich mache ist ja nicht gerade gehaltvoll, aber wenigstens das einzige was mich bei Laune hält. Dabei ertappe ich mich selbst dabei, stundenlang vor dem PC Foren abzugrasen, obwohl es schon lange nichts mehr neues gibt, eigentlich nur sinnloses Zeit totschlagen.

An Heiraten und Kindern habe ich keinerlei Interesse. Heiraten ist für mich auch, von den finanziellen/steuerlichen Gründen, vollkommen sinnlos. Vielleicht spricht da das Scheidungskind aus mir, aber ich sehe den Sinn nicht. Ich kann auch ohne Heirat mit jemanden zusammenleben, da brauch ich keine Bestätigung auf einem Blatt Papier dazu. Und wenn es nicht mehr passt, dann beendet man das Ganze. Ohne finanzielle Streitigkeiten und Trara.

Mit Kindern kann ich auch nichts anfangen, die kosten mich nur Nerven und Geld. Zudem weiß man ja vorher nicht, ob sich das Balg nicht zum Arschloch entwickelt. Sieht meine Freundin zum Glück auch so.

Haus, bzw Eigentumswohnung ist aber fest geplant. Dafür brauchts aber erstmal ordentlich Eigenkapital, was erst durch einen ordentlichen Job möglich ist. D.h. absehbar ist sowas noch lange nicht.

Nachdem das mit dem freischalten irgendwie nicht klappt bzw die Beiträge übersehen werden, diesmal mit richtigem Account.

Siehe oben für weitere Beiträge zu Post 1.

Shink
2012-01-05, 12:48:25
Mit Kindern kann ich auch nichts anfangen, die kosten mich nur Nerven und Geld.
Ja. Allerdings ist die Leere für einige Zeit weg. (Vermutlich bis die wieder aus dem Haus sind.)

Wenn Du als Kerl unter 30 nicht jeden Tag vöglen möchtest, wäre wohl eher ein Gang zum Arzt angesagt :D
Kinder helfen auch da.:freak:

Mir ist schon klar dass Kinder nerven (und wie...) aber wir sind einfach nicht dafür geschaffen unser ganzes Leben lang Teenager ohne Verantwortung und mit ganz vielen Spielsachen zu sein.

Ansonsten stimmt schon was gesagt wurde: Ziele. Langfristigte, kurzfristige, mittelfristige. Du könntest dir z.B. als Ziel nehmen einen Marathon zu schaffen - oder eine neue Sprache zu lernen.

KuschelG_a_s_t
2012-01-05, 16:43:58
Ein langfristiges Ziel habe ich in der Tat nicht, außer es vielleicht irgendwann "geschafft" zu haben, in Form von Eigentumswohnung und einem Job mit Führungsverantwortung (bin Betriebswirt), den ich mir auch lange vorstellen kann.

Aber es ist in der Tat so, ich arbeite ausschließlich wegen des Geldes. Natürlich habe ich auch etwas Spass dabei, aber wenn ich ehrlich bin, müsste ich nicht arbeiten, dann würde ich es auch nicht tun (zumindest nicht in dem Bereich in dem ich arbeite, sondern mit für ein paar Stunden täglich eine schöne Beschäftigung im suchen, wenn wir schon beim träumen sind).

Eine Auszeit oder ein Jobwechsel ist momentan (1-2 Jahre) nicht möglich. Ich bin sehr auf einen guten Lebenslauf bedacht, zudem brauche ich auch noch mehr Erfahrung in meinem Job, bzw allgemein mehr Berufserfahrung, damit ich später bessere Chancen habe.Klingt zwar blöd, aber such dir unbedingt neue Ziele bevor du diese langfristigen Ziele erreicht hast. Ich bin nämlich in diesen Punkten weiter als du (schöne Beschäftigung, gute Bezahlung, Haus, ...), aber das richtige Problem kommt erst dann. Was tun wenn die ganze Liste an Zielen abgearbeitet ist? Denn jede Änderung der Lebenssituation gefährdet dann potentiell die Ziele, die man bereits erreicht hat.Meine Freundin sagt es seit langem genauso, ich will mir mit meinen Käufen Befriedigung beschaffen und Bestätigung (Prestigeobjekte, Luxusprodukte) holen, die ich sonst nicht habe, oder früher nie hatte.Mit etwas Glück geht das wieder vorbei, bzw. es wird schwächer. Ich kauf mir zwar auch von Zeit zu Zeit mal Sachen die ich nicht brauche, aber irgendwie ist es schon etwas dekadent, wenn man sich dann vor Augen hält, dass die einzige Begründung die einem einfällt ist: "Weil ich es kann".

Insbesonders wenn du erst mal genug verdienst, dann verliert Geld ohnehin seine Bedeutung. Das nimmt einem übrigens auch einen Teil des Spaßes. Früher habe ich beispielsweise noch müssen vergleichen, wenn ich einen Computer gekauft habe, welche Teile haben das beste Preis/Leistungsverhältnis. Jetzt kauf ich mir halt einfach das Teil mit den aus meiner Sicht optimalen Eigenschaften. Ob das ein paar hundert Euro mehr oder weniger kostet, juckt mich nicht mehr.

Dazu passt auch:
Aber das schlimmste ist die Langweile. Dabei ist es wie gesagt idiotisch, denn das was ich mache ist ja nicht gerade gehaltvoll, aber wenigstens das einzige was mich bei Laune hält. Dabei ertappe ich mich selbst dabei, stundenlang vor dem PC Foren abzugrasen, obwohl es schon lange nichts mehr neues gibt, eigentlich nur sinnloses Zeit totschlagen.Kenne ich auch. Hierzu noch ein Tipp, versuch das falls du mal einen schönen Job haben solltest nicht ausschließlich dort zu kompensieren. Das habe ich auch mal eine Weile gemacht. Das zahlt sich zwar beruflich aus, aber zumindest mich hat es voll eingesogen und irgendwann hatte ich de facto 7 Tage Arbeitswochen á 10 oder mehr Stunden. Das macht man aber nur ne Weile, denn irgendwann ist man einfach ausgebrannt. Trotzdem ist es schwierig von dem "Adrenalin" runter zu kommen ständig unter Strom zu stehen. Man braucht das einfach, wie ein Junkie. Ich weiß noch am ersten freien Tag an dem ich nichts zu tun hatte, hatte ich (ernsthaft!) zittrige Hände. Wenn einem das mal passiert, kommt man dann doch ins Grübeln. Vielleicht ist es dann aber etwas spät. Also, falls du etwas findest, das die Langeweile durchbricht, mach es nicht zu exzessiv. Ansonsten kommt danach noch der viel tiefere Absturz. Bei mir hat es damals Monate gebraucht um mich zu erholen und halbwegs wieder auf ein normales Level zu kommen.

Mehr Tipps kann ich dir leider nicht geben, da ich selber das Problem mit der Langeweile nicht vollständig in den Griff bekomme.

Franconian
2012-01-05, 17:54:09
Klingt zwar blöd, aber such dir unbedingt neue Ziele bevor du diese langfristigen Ziele erreicht hast. Ich bin nämlich in diesen Punkten weiter als du (schöne Beschäftigung, gute Bezahlung, Haus, ...), aber das richtige Problem kommt erst dann. Was tun wenn die ganze Liste an Zielen abgearbeitet ist? Denn jede Änderung der Lebenssituation gefährdet dann potentiell die Ziele, die man bereits erreicht hat.

Tja, da liegt der Hase im Pfeffer. Ich finde nichts was mich groß interessiert.

Ich gehe regelmäßig 2-3x die Woche ins Fitnessstudio, im Sommer fahr ich fast jede Woche ~ 30 km mit einem Freund Rad. Aber das hält nicht an, ein paar Stunden danach ist die innere Befriedigung, der freie Kopf, die angenehme Erschöpfung wieder weg und die Leere/Langweile ist da. Mannschaftssportarten habe ich zwar früher gemacht, aber dann auch irgendwie sein lassen, Verpflichtungen (regelmäßiges Training zu bestimmten Zeiten, oder Ligaspiele am Wochenende/früh) nervten mich.

Mir sozial engagieren? Wäre löblich. Aber mich interessieren andere Menschen nicht, ich interessiere mich nur für mich selbst und die Leute die mir wichtig sind (Familie/Freundin/Freunde). Für die mache ich alles und freue mich zu helfen und dass meine Hilfe gewürdigt wird. Man kann mich da Nachts um 3 anrufen und ich wäre für einen Freund, der es in meinen Augen wert ist, da. Hier opfere ich mich gern auf. Aber "Fremde" gehen mir am Arsch vorbei.

Wenn ich mich mit anderen Leuten unterhalte, da muss ich mich immer wundern. Da höre ich Sachen wie "ich habe gar keine Zeit mich zu langweilen, habe ständig was zu tun". Das gibts bei mir nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich nur gern für mich angenehme Dinge mache. Dabei hätte ich vielleicht zu tun, ich könnte alle paar Tage meine Wohnung putzen, aber nö, keine Lust, mache ich irgendwann anders. Bin sogar kurz davor eine Putzfrau kommen zu lassen, weil ich meine "Zeit" lieber anders nutzen möchte. Dabei ist das lächerlich, denn ich habe sonst gar nichts zu tun, als diese Zeit irgendwie totzuschlagen.

Ich finde nichts, was mich groß begeistert. Klar, das eine oder das andere ist mal ganz nett, aber das kickt mich vielleicht 1-2x, dann hock ich mich wieder vor die Konsole. Ich würde am liebsten dauernd was tun. Hab nicht mal groß Lust früh schlafen zu gehen (obwohl ich bei 6-6,5 Stunden eigentlich mehr schlaf vertragen könnte, da frühs sehr müde), treib mich dann lieber nachts vor dem PC rum damit ich nichts "verpasse".

Meine Freunde gehen oft weg, da enthalte ich mich häufig. Weils da hauptsächlich ums Saufen in der Disco geht. Brauch ich nicht so. Mein Weg-Geh-Reiz ist weg, ich bin früher nur weg um zu tanzen und um Frauen aufzureißen. Letzteres ist nicht mehr nötig, daher gehe ich auch nur noch alle 2-3 Wochenenden in Discos/Bars.

Ich kauf mir zwar auch von Zeit zu Zeit mal Sachen die ich nicht brauche, aber irgendwie ist es schon etwas dekadent, wenn man sich dann vor Augen hält, dass die einzige Begründung die einem einfällt ist: "Weil ich es kann".

Insbesonders wenn du erst mal genug verdienst, dann verliert Geld ohnehin seine Bedeutung. Das nimmt einem übrigens auch einen Teil des Spaßes. Früher habe ich beispielsweise noch müssen vergleichen, wenn ich einen Computer gekauft habe, welche Teile haben das beste Preis/Leistungsverhältnis. Jetzt kauf ich mir halt einfach das Teil mit den aus meiner Sicht optimalen Eigenschaften. Ob das ein paar hundert Euro mehr oder weniger kostet, juckt mich nicht mehr.

Lustig, dass du das ansprichst. Das befürchte ich nämlich. Es ist jetzt schon so, dass mich die Preise nicht groß kratzen. Wenn ich was will, dann lass ichs mir raus, obs jetzt halt 100 € kostet oder 1000 €, ich muss bis zu einer bestimmten Summe nicht groß aufs Geld schauen oder planen. Aber natürlich verprasse ich nichts sinnlos und vergleiche sehr gern die Preise und freue mich über jeden Euro den ich irgendwo einsparen kann, auch wenn ich es vielleicht nicht müsste. Sinnlos Geld rauswerfen ist für mich ein Dorn im Auge, würde da schon sagen dass ich eher zum Geiz tendiere, bzw habe ich Grenzen für bestimmte Sachen die ich stehen lasse, auch wenn ich sie mir leisten könnte.

Kladderadatsch
2012-01-05, 18:05:53
bist du das?
http://www.youtube.com/watch?v=PDecJMAC6L0

der song-text ist ziemlich genau die kondensierte form dessen, was du hier geschrieben hast.
tjo, mein mitleid:biggrin:

ps.: versuchs zu genießen und warte dein erstes, wirklich fette problem ab. danach bist du kuriert.

Franconian
2012-01-05, 18:56:54
Das Lied ist großartig, kannte ich noch gar nicht.

Terminatrix
2012-01-07, 20:16:26
Ich würde dir eine Auszeit empfehlen! Einfach mal 6-12 Monate durch Südostasien, Südamerika, etc. reisen!

xcv
2012-01-08, 19:24:43
Du erinnerst mich an Patrick Bateman aus American Psycho, also komm nicht auf dumme Gedanken.

Ich glaube wenn man so gelangweilt ist, nützt es nichts das auszusitzen, man muß schon etwas radikal verändern. Hör in dich hinein, was dich glücklich macht und dann strebe danach.

Machst Du es nicht, wirst Du es irgendwann bereuen.

Edit: Ich bin in meinem Job auch unzufrieden, werde jetzt zum WS nochmal was komplett anderes studieren. Hab auch schon bisschen die Befürchtung zu alt zu sein. Außerdem fehlt mir dann mein bieheriges Einkommen, aber ich mache es, weil ich Angst habe es sonst irgendwann zu bereuen.
Wie in der Fielmann Werbung ;-)

Franconian
2012-01-08, 19:52:36
Ich würde dir eine Auszeit empfehlen! Einfach mal 6-12 Monate durch Südostasien, Südamerika, etc. reisen!

Das wäre momentan ein beruflicher Selbstmord, das kommt unmöglich in Frage.

An meiner beruflichen Situation kann ich derzeit und die nächsten Jahre nichts ändern. Es ist ja nicht so dass ich da auch unzufrieden bin, die Arbeit macht mir schon Spass.

DerEineHades
2012-01-08, 19:58:23
Ich will dich keinesfalls zu einer Straftat anstiften, daher empfehle ich dies lediglich für EU-Staaten, in denen es erlaubt ist:

Gelegentlich mal einen Rauchen ist dringend zu empfehlen, wenn das Hirn durchgepustet werden muss.

Surtalnar
2012-01-08, 21:04:34
Ich will dich keinesfalls zu einer Straftat anstiften, daher empfehle ich dies lediglich für EU-Staaten, in denen es erlaubt ist:

Gelegentlich mal einen Rauchen ist dringend zu empfehlen, wenn das Hirn durchgepustet werden muss.
Das ist der dämlichste Vorschlag, den ich bisher in diesem Forum gelesen habe.

DerEineHades
2012-01-08, 21:50:58
Das ist der dämlichste Vorschlag, den ich bisher in diesem Forum gelesen habe.

Ich würde mich freuen, wenn du deine Kritik konstruktiv formulieren könntest. Wir sind hier doch nicht zum verbalen Runterklatschen.

Lyka
2012-01-08, 22:59:19
Wenn der TS erst einmal erkennt, dass er irgendwann stirbt und alles das, was er im Leben angehäuft hat... nichtig ist, dann wird er ggf doch daran arbeiten, besser zu leben und die Sekunden, die ihm bleiben, auch wenn sie so groß scheinen, nicht damit verbringen, sich zu langweilen.

spree
2012-01-08, 23:07:44
irgendwann erkennt auch der letzte, dass ein job, auto oder wohnung nicht glücklich machen. materielle dinge halten unsere füße still. sie beruhigen die innere stimme und setzen alle lichter auf grün mit einem fettem "ok" drin.

Franconian
2012-01-09, 17:18:29
Das behauptet ja auch keiner, dass Geld allein glücklich macht. Aber es ist zumindest recht weit vorn dabei, ohne Geld läuft halt einfach nichts.

Lyka, dein Statement ist zwar sehr schön und auch völlig richtig, würde ich auch gern tun. Nur ich weiß nicht wie.

Surtalnar
2012-01-10, 00:09:58
Aber es ist zumindest recht weit vorn dabei, ohne Geld läuft halt einfach nichts.
Das ist falsch. Es kommt nur darauf an, wie sehr man von materiellen Dingen verwöhnt/misswöhnt ist. Ich beispielsweise komme ohne Auto gut aus, will auch nie eines haben und bin dennoch glücklich damit.

Ein in einem friedlichem Gebiet lebender Ureinwohner hat gar kein Geld, und brauch das auch nicht, ist aber trotzdem glücklicher. Genauso gibt es eine Menge Arbeitslose, die glücklicher sind, als die, die viel Geld haben. Genauso wie ein durchschnittlicher spanischer Bürger viel glücklicher sein kann, als ein reicher Deutscher, obwohl dieser viel weniger Geld zur Verfügung hat. Das liegt einfach daran, dass bei dem durchschnittlichen Spanier die emotionale Seite viel mehr befriedigt ist (sowohl die sexuelle Seite als auch die soziale Seite) als es bei vielen Deutschen der Fall ist.

Franconian
2012-01-10, 07:53:38
Gut, das führt in die andere Richtung. Aber nur soviel, z.B. ohne Auto wäre es für mich absolut unmöglich mein Leben nur ansatzweise so zu führen wie ich es gerade tue und dabei meine ich fast ausschließlich nur alltägliche Dinge wie zur Arbeit kommen, einkaufen und soziale Kontakte pflegen.

Geld allein macht nicht glücklich, eine gesunde Menge davon erleichtert das Leben aber unfassbar. Der Ureinwohner ist vielleicht glücklich weil er nichts anderes kennt, dann vermisst man auch nichts. Mir kann kein "reicher" Mitteleuropäer sagen, er würde gern mit einem arbeitslosen/ALG2-Empfänger tauschen, nur weil er dann glücklicher wäre. Das sind dann höchstens andere gründe, niemals aber die finanzielle Seite.

Aber wie gesagt, wir schweifen ab. Finanzieller Absicherung ist für mich nach meiner Gesundheit oberste Pflicht, daran lässt sich auch nichts ändern, oder hat was mit meinem "Problem" zu tun.

r00t
2012-01-10, 09:37:35
du fühlst dich unterfordert...hm..

vielleicht nochmal was neues anspruchsvolleres Studieren?

Lyka
2012-01-10, 14:21:02
ja, das würde ich auch empfehlen. Oder sich über Themen informieren, die einen reizen. Von mir aus auch wild durcheinander. Beispiel Bücher... aktuell bin ich am 15 Jahrhundert (England vs. Frankreich) interessiert, habe einige Bücher gelesen... aktuell flaut das wieder ab, dann gibts neues Lesefutter im wirtschaftlichen Bereich, in den Naturwissenschaften etc.
alternativ: ein Instrument oder tanzen lernen, Jonglieren lernen, eine Fremdsprache anfangen... ein Buch schreiben oder Kurzgeschichten etc.

Gast
2012-01-12, 19:26:35
Hallo.

Mir ging es exakt wie dir. Grandioses Studium, toller Job, super Freundin, viel Sex, viel Geld, Mitte-Ende 20, wenig Hobbies obwohl ich viel probiert habe...

War aber unglücklich ohne zu wissen warum. Hatte alles was ich brauche. Weil ich nichts gemacht habe und es nicht von alleine besser wurde endete es in der Motiviation mich umzubringen. Habe schlussendlich mich selbst in eine Klinik eingeliefert!

=> Such dir Hilfe. Da Geld kein Problem ist rate ich dir einen Psychologen aufzusuchen der mit dem Umgehen kann. Ich musste zwei Psychologen probieren, bis ich meine Psychologin gefunden habe. Das war vor ca. einem Jahr. Jetzt gehts mir super, bin glücklich und geniese das Leben. Nach aussen hat sich nichts geändert, ausser dass ich jetzt glücklich bin. Ich weiss nichteinmal was meine Psychologin mit mir gemacht hat, aber es hilft.

Angeblich haben sehr viele Männer heutzutage (vorallem nach einem Studium) das Problem. Gründe sind Rolle des Mannes, Herausforderungen, Ziele und Werte. Auch die Beziehung zwischen Vater-Sohn ist häufiger Grund. Was bei mir alles ausschlaggebend ist, kann ich nicht sagen, aber es hat sich alles gebessert (Beziehung, Leben, Familie und vorallem auch die Beziehung zu meinem Vater!) :-)

Probier es einfach. Leider sind Erfolge nicht schnell sichtbar, dauert Monate, aber die Zeit und Geld ist es Wert! Ich gehe aktuell ca. alle 4-6 Wochen für eine Stunde zur Psychologin (Anfang alle 2 Wochen). Kosten: 80 Euro / Sitzung (60 min). Meine Psychologien meint, dass jetzt nach ca. einem Jahr meine Behandlung bald beendet ist. :-)

PS: Ich habs vorher mit auch mit Sport (Extremsport), Reisen (war in allen Kontinenten innerhalb eines Jahres!), Hobbies, etc. probiert => haben alle nichts geholfen. Schlussendlich nur professionelle Hilfe.

Rooter
2012-01-12, 20:36:27
Ich weiss nichteinmal was meine Psychologin mit mir gemacht hatNa komm, sie muss dir doch irgendeine Neue Attitüde eingeflößt haben. Mit welchen Ratschlägen hat sie dich denn nachhause geschickt?

MfG
Rooter

Liarnd
2012-01-13, 14:17:58
krass das sowas durch 60minuten sitzungen funktioniert und dann auch nur anfangs alle 2 wochen

Surtalnar
2012-01-13, 20:33:49
ja, das würde ich auch empfehlen. Oder sich über Themen informieren, die einen reizen. Von mir aus auch wild durcheinander. Beispiel Bücher... aktuell bin ich am 15 Jahrhundert (England vs. Frankreich) interessiert, habe einige Bücher gelesen... aktuell flaut das wieder ab, dann gibts neues Lesefutter im wirtschaftlichen Bereich, in den Naturwissenschaften etc.
alternativ: ein Instrument oder tanzen lernen, Jonglieren lernen, eine Fremdsprache anfangen... ein Buch schreiben oder Kurzgeschichten etc.Das sind gute Vorschläge, damit kann man viel anfangen denke ich.

Ich denke, dir fehlt es einfach an positiven Glaubenssätze und an einem Vorbild. Mir fällt da aber auch grad keine Lektüre ein, mit der du das ändern kannst. Vielleicht kann dir da ein anderer Tipps geben. (Ich habe das mit den positiven Glaubenssätzen nur über einen Umweg kennengelernt, und kann daher keine Buchtipps geben ;) )

DerEineHades
2012-01-13, 20:42:58
Ernsthaft empfehlenswert ist übrigens, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die man als Kind schon mochte. Davon vergisst man viel, wenn man erwachsen wird.

Seph
2012-01-13, 21:23:17
Ich lebe zwar ganz anders, teile aber dein Gefühl mit Dir. Ich bin Nihilist, Agnostiker. Da bleibt nicht viel. Es ist nicht so, dass ich depressiv bin oder dass ich keine Freuden habe. Ich habe auch nicht die ganze Zeit schlechte Laune oder bin depressiv oder was weiß ich. Tendenziell bin ich eher gut gelaunt, häufig nachdenklich. Habe Humor und komme soweit klar...

Aber wenn du mich fragst "Warum?" dann kann ich nur mit den Schultern zucken. Aber ich denke, dass ich das überwinden werde. Hoffentlich.

Argo Zero
2012-01-18, 20:16:22
Das Leben besteht aus Momenten.

Wenn du aufhörst das ganze Leben für einen Moment zu halten (Erwartungshaltung), wirst du automatisch zufriedener.

hadez16
2012-01-19, 07:52:27
egal wieviele Filme du sammelst, du solltest dir nicht American Psycho ansehen...

scnr

Franconian
2012-01-19, 08:10:23
Den hab und kenn ich bereits ;)

PET
2012-01-19, 14:15:24
kaufen, lesen.. (http://www.amazon.de/Das-Netz-Konstruktion-industrielle-Unabomber-Manifest/dp/3894014539/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1326978386&sr=1-1)

Sicherlich ist nicht alles was er im Manifest beschreibt so, wie er es beschreibt. Dennoch trifft er in verdammt vielen Punkten den Kern der Sache.
Besonders im "Power Process" beschreibt er eindeutig das Dilemma dem der moderne Mensch heute ausgesetzt ist deutlich und ohne Schnickschnack.
Von seiner persönlichen Schlussfolgerung mal abgesehen, ist es lesenswert und aufschlussreich.

Auch wenn die Nerds mir jetzt wieder ins Gesicht springen werden, es steckt sehr viel Wahrheit im Manifest, leider.

Gast
2012-01-19, 15:14:15
kaufen, lesen.. (http://www.amazon.de/Das-Netz-Konstruktion-industrielle-Unabomber-Manifest/dp/3894014539/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1326978386&sr=1-1)

Sicherlich ist nicht alles was er im Manifest beschreibt so, wie er es beschreibt. Dennoch trifft er in verdammt vielen Punkten den Kern der Sache.
Besonders im "Power Process" beschreibt er eindeutig das Dilemma dem der moderne Mensch heute ausgesetzt ist deutlich und ohne Schnickschnack.
Von seiner persönlichen Schlussfolgerung mal abgesehen, ist es lesenswert und aufschlussreich.

Auch wenn die Nerds mir jetzt wieder ins Gesicht springen werden, es steckt sehr viel Wahrheit im Manifest, leider.

Das unterschreibe ich. Leider immer noch als die Worte eines Irren verschrien. Ich folge ihm in vielen Punkten, einige muss ich aber deutlich kritisieren. Insgesamt für mich eines der wichtigsten Bücher überhaupt. Ich lese es gerne ab und an wieder.

Franconian
2012-01-19, 16:19:15
Und wie soll mir das Manifest des Verrückten nun bei meinem Problem weiterhelfen? Mag ja sein, dass es interessant zu lesen ist, aber es bringt mich nicht weiter.

Lyka
2012-01-19, 16:22:56
ich hätte eher das Buch

http://www.amazon.de/Happiness-Overrated-Raymond-Angelo-Belliotti/dp/074253362X

empfohlen, finde es aber deutlich zu teuer

Acid-Beatz
2012-01-19, 20:42:39
Aber ich bin nicht zufrieden. Ich bin unzufrieden. Und unglücklich. Mein Alltag langweilt mich. Ich will mehr, mehr Geld, einen schickeren Wagen, eine tollere Wohnung, mehr von allem. Ich ertappe mich häufig dabei mir Dinge zu kaufen die ich selten oder kaum brauche, nur um mein Bedürfnis und mein Gefühl zu befriedigen wieder einen neuen Spleen zu haben, oder mich an neuen Dingen zu erfreuen, denen ich meine Zeit widmen kann, oder welche ab und an auch etwas Prestige ausstrahlen. Leider hält diese Zeit nicht an, die neuste Errungenschaft wird oft schnell uninteressant und ich begebe mich auf die Suche nach etwas Neuem.

Also speziell dieser Teil hört sich für mich an, wie wenn du auf der Suche nach Anerkennung bist. Ich weiß nicht, was du machst und wie du in der Firma integriert bist aber ich für meine Seite hab festgestellt, dass man eigentlich genau das braucht: Zufriedenheit im Job. Es mag auch Leute geben, die froh sind wenn sie weniger machen müssen und auch ihr Geld bekommen aber für mich selber ists eher so, dass ich zufrieden bin, wenn eine Herausforderung glückt. Auf der anderen Seite sind noch die Arbeitskollegen, die dich eben mögen oder nicht.

Letztlich is meine Folgerung daraus, dass man sich auch mal was leisten kann, wenn man seine Sache macht und schlechtes Gewissen wird dir eher von außen eingeredet.

Greez

PET
2012-01-20, 16:52:19
Und wie soll mir das Manifest des Verrückten nun bei meinem Problem weiterhelfen? Mag ja sein, dass es interessant zu lesen ist, aber es bringt mich nicht weiter.

Nun ich vermute, dass Dich Selbsterkenntnis schon sehr viel weiter bringen würde, oder?

http://www.gettyimages.de/detail/nachrichtenfoto/washington-post-newspaper-contains-the-unabombers-nachrichtenfoto/772293

Guck mal wo Du Dich in dem Diagram einordnen kannst...

Oder suchst Du nicht mehr nach einer Erklärung für deine Unzufriedenheit?!

Wie kann Dich das weiter bringen.. Nun die Informationen die Du aus dem Geschreibsel ziehen kannst, führen zu besserem Verständnis jener Faktoren die Dich(nicht nur Dich, jeden Menschen) mehr oder weniger beeinflussen.
Das kann(muss nicht) helfen sich neu zu ordnen, die Gedanken zu strukturieren und wieder gezielter auf die eigenen, persönlichen Bedürfnisse einzugehen. Aber nicht jene Bedrüfnisse die einem aufgezwängt werden gesellschaftlich/sozial, sondern wirklich die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen die ja sehr unterschiedlich ausgeprägt sind auch wenn sie alle eine gemeinsame Basis teilen mögen.

Die Frage was Dir "fehlt" kannst Du ja noch nicht genau definieren:

Autonomie> Macht über Dich selbst z. B.
Anerkennung
Liebe
Herausforderungen
usw. usf..

Franconian
2012-01-23, 14:45:08
Doch natürlich, ich suche eine Erklärung. Aber auch eine Lösung.

Mit dem Diagramm komm ich übrigens nicht zurecht...

Ich meine mir ist bewusst, dass ich vieles nicht zu schätzen weiß, oder als selbstverständlich betrachte. Warum das der Fall ist, ist mir nicht bewusst. Vielleicht weil ich denke, dass das was ich habe, eigentlich zum Standard gehört und drunter eh gar nicht geht, bzw sein sollte. Ja ich vermute mir fehlt es an Anerkennung, weil ich meine die zu wenig in meiner Kindheit gehabt zu haben. Das mag einiges erklären, zb warum ich mir bestimmte Dinge kaufe. Aber warum mir permanent langweilig ist hat damit nichts zu tun.

Gast
2012-02-06, 15:22:31
Ich hoffe das dir meine Geschichte etwas weiterhilft:

Bin mitterweile 40 und war vor ca. 5 Jahren das erste mal in deiner Situation.
Nichts was ich mir gekauft habe hat mich länger als Augenblicke glücklich gemacht.
Das Leben kam mir leer und langweilig vor, trotz Job, Haus, Frau, Geld, Urlaub ( mehrmals bspw. Malediven ), Hund.
Nichts hat mich "ausgefüllt"....

Ende vom Lied ist heute:
Job gewechselt ( selber Arbeitgeber andere Abteilung )
geschieden ( mittlerweile neue Freundin )
andere Hobbies.....

Nichts davon habe ich vorhersehen können noch wollte ich bewusst. Es hat sich so ergeben.

Mein Leben hat sich heute also total umgekrempelt.
Ich habe nicht mehr soviel Geld zur Verfügung ( Scheidung !!! ) aber ich geniesse mein Leben mehr...
Sex macht wieder Spass,
Computerspielen ist wieder spitze ( ich kann Stunden bei SC2 zubringen ),
mein sportliches Hobby hat mich wieder gepackt, ich will da wieder etwas erreichen....

Ich weiss nicht was dazu geführt hat ( war es die Scheidung ? der Jobwechsel ? die komplett neue Wohnsituation alleine ? etc. )
aber das Leben ist nicht mehr leer, öde und langweilig.

Was ich dir sagen will, hinterfrage alles was dein Leben im Moment ausmacht
Du brauchst Ziele und etwas woran du Interesse findest.

Neocroth
2012-02-10, 23:42:36
ich habe nur die ersten 5 Beiträge gelesen, aber ich kann das mit den Zielen bestätigen. Als mich meine letzte Freundin nach 3,5 Jahren Beziehung verlassen hat bin ich in ein Loch gefallen, als ich gemerkt habe, dass vieles von meinem Leben Routine geworden ist. Alles war plötzlich sinnlos und man schlingert so vor sich hin - eben weil man keine Ziele hat.

Such dir was. Lern ein Instrument. Lern neue Leute kennen. Verlass die Wohnung und geh öfter mal aus. Melde dich freiwillig zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Mach mehr Sport - Schwimmen, Fitness, Joggen, Radfahren - oder was komplett anderes. Mach einen Tanzkurs mit deiner Freundin. Überlege dir, ob du nicht deinen Job wechselst. Eigne dir eine neue Fertigkeit an - basteln, eine Sprache (wurde ja schon genannt), eine Kampfsportart oder etwas anderes. Mach was aus deiner Wohnung - ausmalen, neue Möbel (kann man mit basteln kombinieren), umstellen - gib deinem Hirn die Illusion, dass sich hier was verändert hat. Oftmals überkommt einen Langeweile, wenn sich zu lange nicht mehr getan hat.

Übrigens - am ehesten hat mir die ehrenamtliche Tätigkeit weitergeholfen. Mir persönlich hat einfach in meinem Job das Gefühl gefehlt, dass ich etwas bewegt habe. Es macht für mich persönlich einen Unterschied, ob ich nach ein paar Stunden Arbeit meinen Chef um 1000 Euro reicher oder einen Menschen glücklicher gemacht habe, indem ich seine Lebensumstände verbessert habe. Das Lächeln in einem Gesicht ist für mich mehr wert als alles Geld.

Auf der anderen Seite lebe ich für die Musik. Ich spiele seit 10 Jahren E-Gitarre, lerne seit einem halben Jahr Klavier, spiele seit langem in einer Band und mir macht das Zusammenspielen unheimlich viel Spaß. Ich komponiere, schreibe Songs und Texte. Daraus zieh ich viel Kraft und Motivation :)

Gast
2012-02-21, 08:39:09
Aber Hallo...

Im Startpost habe ich mich selber wiedererkannt. Der kleine Unterschied ist der, ich habe die Freundin mit einer Persönlichkeitsstörung geheiratet....

Ich habe eigentlich alles und doch bin ich unglücklich und fühle mich leer...
Die Ehe ist nur noch stressig.... Die Frau nur noch nervig.... die Motivation im Beruf wird immer weniger.
Die Leere in meinem Leben versuche ich mit Konsum auszufüllen.

Ich weiß das ich etwas ändern muss, aber mir fehlt der Mut das durchzuziehen. Denn auf der einen Seite lebe ich doch so viel bequemer.

Franconian
2012-02-23, 14:05:26
Die Bequemlichkeit ist sehr gefährlich. Zumal du den den "Fehler" gemacht hastzu heiraten, aus welcher Motivation auch immer. Da kann man eben nicht von heute auf morgen "ciao" sagen, sowas artet meist aus und ist mit immensen Kosten verbunden (kenne das, bin selber Scheidungskind). Siehe den Gast zwei Posts drüber, aber immerhin ist er jetzt anscheinend deutlich glücklicher.

Ich denke, wenn man die gute Möglichkeit hat zu "flüchten", sei es zb aus Arbeit (oder Beziehung), bei der man unglücklich ist, dann sollte man dies in jedem Fall tun. Ich habe diese Möglichkeit leider noch nicht, daher ists für mich aktuell sehr schwierig.

PHuV
2012-02-24, 03:50:51
Aber Hallo...

Im Startpost habe ich mich selber wiedererkannt. Der kleine Unterschied ist der, ich habe die Freundin mit einer Persönlichkeitsstörung geheiratet....

Ich habe eigentlich alles und doch bin ich unglücklich und fühle mich leer...
Die Ehe ist nur noch stressig.... Die Frau nur noch nervig.... die Motivation im Beruf wird immer weniger.
Die Leere in meinem Leben versuche ich mit Konsum auszufüllen.

Ich weiß das ich etwas ändern muss, aber mir fehlt der Mut das durchzuziehen. Denn auf der einen Seite lebe ich doch so viel bequemer.

So hart wie es klingt, wenn Du noch heil da rauskommen willst, trenne Dich. Es geht um Dein Leben, und Du hast, genau wie alle anderen, ein Recht, glücklich zu leben. Wenn das mit der Person neben Dir nicht geht, und sie Dich unglücklich macht, dann führt kein Weg daran vorbei. Du bezahlst mit Deiner Bequemlichkeit einen sehr hohen Preis, und die Frage ist, ob die Frau das wert ist. Wenn nicht, dann geht, mit allen Konsequenzen.

Du darfst auch nicht vergessen, daß Menschen mit Störungen wie Energievampire sind, die alle Kraft von Dir aussaugen, um weiter ihr krankes System zu stützen. Schon allein aus diesem Gesichtspunkt solltest Du genau das nicht mehr tun. Du tust ihr damit nichts Gutes.

Ich kann Dir nur aus der Praxis sagen, daß die meisten Menschen in so einer ähnlichen Situation hinterher viel glücklicher und erleichterter sind, wenn sie den Schritt der Trennung getan haben. Weiteres per PM, wenn Du möchtest.

mercutio
2012-02-24, 11:53:54
Ich bin Mitte-Ende Zwanzig und sollte eigentlich zufrieden sein. Mir geht es materiell gut, ich habe eine große Wohnung, fahre einen ordentlichen Wagen, muss mit beim Geld ausgeben keine großen Gedanken machen, wenn ich etwas will, dann hole ich es mir. (...)


Tja, deinem Leben fehlt der Sinn und du suchst ihn in materiellen Dingen, von denen du selber sagst, dass sie dich nicht glücklich machen.
Irgendwie sinnlos, da trotzdem zu suchen - oder?
Dieser ganze weltliche Besitz ist letztlich doch ziemlich überflüssig und das merkst du ja bereits selber. Du wertest dich damit auch nicht auf. Warum willst du von allem mehr? Neid von anderen ist NICHT die beste Anerkennung die man bekommen kann, dieser Spruch ist schwachsinn.
Tatsächlich ist nichts wichtiger als Liebe die man von anderen bekommt. Wie du das erreichen kannst, ist was anderes - aber deine ganzen Äußerlichkeiten (Besitz, gutes Aussehen etc.) helfen dir dabei nicht weiter.

Ich würds mal mit was ganz anderem versuchen. Wenn dich andere Menschen und freiwillige soziale Arbeit nicht interessieren, versuchs mal mit Natur.
Nimm dir Urlaub und wandere ein paar Tage ohne Handy und Laptop, nur mit dem was in den Rucksack passt, durch die Natur.
Bleib an schönen Stellen sitzen und beobachte einfach mal ein paar Stunden, was da so passiert. Vielleicht umarmst du auch einfach mal einen Baum...
Vielen Menschen fehlt der Kontakt zur Natur ohne dass sie es wissen. Vielleicht hilft dir das ja auch und vielleicht findest du dich dabei ja auch selbst.

Wenn du einfach nur wieder spüren musst, dass du lebst, gibts diverse Möglichkeiten. Du könntest dir in einem Fightclub die Fresse polieren lassen oder machst einen Bungee-Sprung oder Fallschirm-Tandem-Sprung.
Vielleicht geben dir solche Adrenalin-Kicks ja was. Das führt langfristig aber auch nur in eine andere Sucht, denke ich.

DerEineHades
2012-02-25, 20:47:13
So hart wie es klingt, wenn Du noch heil da rauskommen willst, trenne Dich. Es geht um Dein Leben, und Du hast, genau wie alle anderen, ein Recht, glücklich zu leben. Wenn das mit der Person neben Dir nicht geht, und sie Dich unglücklich macht, dann führt kein Weg daran vorbei. Du bezahlst mit Deiner Bequemlichkeit einen sehr hohen Preis, und die Frage ist, ob die Frau das wert ist. Wenn nicht, dann geht, mit allen Konsequenzen.

Du darfst auch nicht vergessen, daß Menschen mit Störungen wie Energievampire sind, die alle Kraft von Dir aussaugen, um weiter ihr krankes System zu stützen. Schon allein aus diesem Gesichtspunkt solltest Du genau das nicht mehr tun. Du tust ihr damit nichts Gutes.

Ich kann Dir nur aus der Praxis sagen, daß die meisten Menschen in so einer ähnlichen Situation hinterher viel glücklicher und erleichterter sind, wenn sie den Schritt der Trennung getan haben. Weiteres per PM, wenn Du möchtest.

O_O

Du bist ja lustig. Empfiehlst hier erstmal wieder Trennungen in den Raum, schließt wieder mit dem freundlichen Hinweis auf die "PN an dich". Hinweis am Rande: Die "Normalen" können auch extreme Landplagen sein. Sie werden ja gewusst haben, worauf sie sich einlassen, nicht? Übrigens saugen nicht alle Leute mit "Störungen" an den Zitzen ihrer frisch besessenen Nährtiere. Ferner zwingen die "Gestörten" auch niemanden dazu, mit ihnen zusammen zu sein, nicht?

Erst fällst du durch wilde Psychiatrisierungen auf, erklärst dann den Rest der Welt für "unwürdig", deine Perspektive zu korrigieren, und jetzt dämonisierst du auch noch das Volk der "Gestörten".

Pass auf. Hat sich bestimmt einer hinterm Vorhang versteckt. Alter...ich bin sprachlos.