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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSD-gepuffertes RAMdrive - RAM-gepufferte SSD


BAGZZlash
2012-01-11, 22:02:38
Die Idee ist schon älter, aber mittlerweile ist sie technologisch und bezahlbar umzusetzen:

Man stelle sich einen kleinen Kasten vor. In dem Kasten befindet sich RAM, z.B. 32 GB DDR3-RAM. Außerdem eine 32 GB SSD, dazu eine Steuerungselektronik samt Interface (USB 3.0 oder [proprietäres] Interface zu PCIe) und ein Akku.

Das Gerät sieht für den Computer aus wie eine Festplatte. Schreib- und Lesezugriffe erfolgen aufs bzw. aus dem RAM, was wirklich sehr schnell geht, sowohl, was die Zugriffzeiten (im einstelligen Nanosekundenbereich, immer noch Größenordnungen schneller als Flashspeicher) als auch die Transferraten (ohne weiteres im zweistelligen GB/s-Bereich) angeht.
Für das Betriebssystem völlig transparent sorgt der Controller dafür, dass die Inhalte stets auf die SSD gespiegelt werden.

Solange das Gerät am USB-Port hängt, wird der Speicher refresht. Selbst wenn der Computer ausgeschaltet ist, sollte der Standby-Strom reichen, um den Speicher am Leben zu erhalten. Wenn das Gerät intern verbaut wird, erhält man Standby-Strom über einen internen USB-Port. Bei Stromausfall oder Trennung des Geräts übernimmt der Akku die RAM-Pufferung. Sollte die Netztrennung zu lange dauern (der Akku ist leer), muss der Controller eben bei Wiederherstellung der Stromversorgung die Inhalte aus der SSD wieder ins RAM laden. Das geht dann eben einmalig deutlich langsamer (nur mit üblicher SSD-Geschwindigkeit), aber danach sind die Inhalte ja auch wieder da.
Der Akku wird natürlich bei bestehender Stromversorgung automatisch wieder aufgeladen.

Datenverlust droht, wenn der Akku gerade völlig leer ist, viele Daten auf das Laufwerk kopiert wurden, der Controller gerade beschäftigt ist, die Daten auf die SSD zu spiegeln und dann die Stromversorgung zusammenbricht.
Allerdings: Dieses worst-case-Szenario ist ohnehin schon unwahrscheinlich genug, außerdem braucht der Controller nur wenige Sekunden, um die Daten auf die SSD zu puffern. Selbst ein gerade frisch angeschlossener, vormals leerer Akku sollte nach nur ein, zwei Minuten Aufladezeit diese Zeit überbrücken können.

Der SuperSpeed-Modus von USB 3.0 mit seinen 500 MB/s ist auf jeden Fall ein Flaschenhals für ein solches Gerät. Selbst PCIe 3.0 x32 mit etwa 30 GB/s sollte man auslasten können (mit DDR3-2133 dual channel, DDR3-1866 triple channel oder schon mit DDR3-1066 im quad channel). Das Gerät wäre also locker um den Faktor 100 schneller als selbst schnelle SSDs.

An Speicher müsste man sicherlich keinen teuren High-Performance-Speicher nehmen. Günstiger Speicher, der einigermaßen genügsam beim Stromverbrauch ist, reicht, selbst wenn dann die theoretische Transferrate auf 20 GB/s fällt. Auch bei der SSD muss man kein High-Performance-Modell nehmen, die SSD dient ja nur zur Sicherheit und sollte im Idealfall ohnehin so gut wie nie zum Einsatz kommen.

Sagen wir mal, für den Speicher muss man 250 € veranschlagen. 32 GB Flashspeicher sollte man für etwa 50 € bekommen, eher weniger. Für die Steuerelektronik, das Interface, das Gehäuse und den Akku veranschlagen wir nochmal 80 €. Dann hätte man für unter 400 € einen Festspeicher, der zwar nur 32 GB Speichervolumen hat, aber um ein Vielfaches schneller wäre als die schnellste aktuelle SSD.
Das alles findet Platz in einem schicken kleinen 2,5"-Gehäuse. Für Enthusiasten wäre das doch interessant, oder? Was haltet Ihr davon?

x-force
2012-01-11, 22:16:49
ja herrlich, wann kann ich den kasten bei dir bestellen? ;)

Godmode
2012-01-11, 22:27:24
Ich würde sowas auch für 1.000 Euro kaufen, müsste halt bootbar sein!

SuperHoschi
2012-01-11, 22:32:11
Gigabyte I-RAM 2

Gibts schon seit Jahren in ähnlicher Form, allerdings schon veraltet:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=270479

BAGZZlash
2012-01-11, 22:35:48
ja herrlich, wann kann ich den kasten bei dir bestellen? ;)
:smile:

Irgendwo bei meinen Überlegungen muss offenbar ein Fehler sein, denn bekanntlich gibt es ja solche Geräte nicht. Vielleicht ist es also doch nicht so einfach, sowas zu bauen, aus Gründen, die mir bisher entgehen.

Vielleicht hat das aber auch Marketinggründe. Eine 32-GB-Festplatte ist ja überhaupt nicht mehr zu bekommen, aber falls doch, sollte sie wie viel, 20 € kosten? Eine sehr schnelle SSD gleicher Kapazität kostet momentan immer noch etwa 100 - 150 €. Nur dafür, dass sie schneller ist. Wenn nun ein Gerät kommt, das 50 bis 100 mal schneller ist, welchen Preis müsste man dafür verlangen? 1000 €? Da würde sich aber jeder Kunde verarscht fühlen, der versteht, wie das Ding funktioniert, nämlich mit billigem DDR3-Speicher und einer läppischen SSD.

Vielleicht will man auch einfach noch eine Weile Kohle mit schnellen SSDs machen, die von meiner Konstruktion wohl zumindest zum Teil verdrängt würden. Dass außer mir noch niemand auf diese sehr einfache Idee gekommen ist, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen...

Ich würde sowas auch für 1.000 Euro kaufen, müsste halt bootbar sein!
Das könnte ein Problem sein. Über USB booten geht, aber aus den beschriebenen Gründen wäre es nicht sinnvoll, ein solches Gerät über USB 3.0 anzubinden: Viel zu lahm! :smile: Per SATA booten geht auch, aber dann müsste man das Gerät schon über den kommenden "SATA Express"-Anschluss anbinden (16 GBit/s = 2 GB/s brutto), sonst ist es wieder zu lahm.
Langfristig müsste man ein solches Gerät über ein proprietäres Interface direkt an die Northbrigde anbinden, oder man führt ein Massenspeicherprotokoll für den PCIe ein.

Gigabyte I-RAM 2

Gibts schon seit Jahren in ähnlicher Form, allerdings schon veraltet:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=270479
Danke, kannte ich noch nicht.
Wie gesagt, die Idee ist schon alt. Aber jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, soetwas zu entwickeln. Die Speicherhersteller müssten doch eigentlich Feuer und Flamme dafür sein, ächzen sie doch unter den niedrigen Preisen.

MartinB
2012-01-11, 22:57:26
Warum ist in deiner Überlegung der Ram genausogroß wie die SSD? Man könnte doch ähnlich nem Festplattencache die daten erstmal im Ram vorhalten und dann später auf die SSD schreiben.

boxleitnerb
2012-01-11, 22:59:17
Kurze Frage:
Wozu? Mit einer SSD bist du bei den Datenoperationen im Alltag, die noch schneller gehen sollen (20 Programme gleichzeitig starten) eh CPU-limitiert. Booten hängt auch an anderen Sachen. Für welches Szenario soll das sinnvoll sein?

robobimbo
2012-01-11, 23:02:35
so ein gerät wär doch was für die thunderbolt schnitstelle :)

#44
2012-01-11, 23:10:17
Für welches Szenario soll das sinnvoll sein?
Wenn's schnell gehen muss ;D

Dann braucht der Held im Agententhriller endlich nicht mehr auf den blöden Ladebalken warten, während sich vor der Tür die Wache nähert.
Das ruiniert zwar die Spannung, aber was soll's :tongue:

Und ja - hätte ich auch gerne. Wobei ein USB3.0 Stick es für mich wohl auch täte...

Bucklew
2012-01-11, 23:10:46
Ich denke auch, dass der Performancevorteil gegenüber einer normalen SSD einfach zu gering ist im Alltagsbetrieb.

Viel interessanter sind da Mischbetriebe, wie es sie z.B. Adaptec erlaubt. Also eine normale SSD für die Performance mit iener normalen Festplatte zum Backup. So braucht es für ein RAID 1 (Kopie) keine zwei SSDs, sondern nur Festplatte+ SSD.

BAGZZlash
2012-01-11, 23:13:30
Warum ist in deiner Überlegung der Ram genausogroß wie die SSD? Man könnte doch ähnlich nem Festplattencache die daten erstmal im Ram vorhalten und dann später auf die SSD schreiben.

Klar, da könnte man natürlich variieren und je nach Anwendungsfall unterschiedliche Modelle bringen.


Kurze Frage:
Wozu? Mit einer SSD bist du bei den Datenoperationen im Alltag, die noch schneller gehen sollen (20 Programme gleichzeitig starten) eh CPU-limitiert. Booten hängt auch an anderen Sachen. Für welches Szenario soll das sinnvoll sein?

Warum nicht? Es ist superschnell, erheblich schneller als SSDs. Wenn dann endlich mal andere Dinge der Flaschenhals sind als der Massenspeicher selbst, ist das doch kein Argument dagegen, oder? Von den theoretischen 30 GB/s mögen vielleicht nur 3 GB/s übrig bleiben. Das ist aber trotzdem noch zehnmal schneller als eine gute SSD.


so ein gerät wär doch was für die thunderbolt schnitstelle :)

Richtig, Thunderbolt schaufelt etwa 10 GBit/s, dürfe etwa 1GB/s netto bringen. Schnellere Thunderbolt-Revisionen sind bereits in Planung. Man müsste nur ein Protokoll einführen, damit man booten kann. Aber das kommt vermutlich früher oder später sowieso.


Ich denke auch, dass der Performancevorteil gegenüber einer normalen SSD einfach zu gering ist im Alltagsbetrieb.

Das Ding wäre locker 50 mal schneller als eine SSD. Das reicht Dir nicht?

Bucklew
2012-01-11, 23:22:58
Das Ding wäre locker 50 mal schneller als eine SSD. Das reicht Dir nicht?
Welche Applikation soll das denn ausreizen? Windows? ;D

Pinoccio
2012-01-11, 23:23:00
1. Gibt es das in Software (z. B. Fancycache (http://www.romexsoftware.com/en-us/fancy-cache/), Thread im HWL (http://www.hardwareluxx.de/community/f227/fancycache-ssd-cache-tool-781027.html))

2. Was ist denn momentan für die meisten User der entscheidende Flaschenhals? Die (moderne) SSD ist es vermutlich nicht. Beim Booten limitiert sie zwar (auf etwa 9 s), aber das ist auch schon alles. ACHI im BIOS austellen bringt - nur auf die Gesamtbootzeit bezogen - mehr, ebenso die alte HDD abklemmen, denn auf die wird auch gewartet.

mfg

Hauwech
2012-01-11, 23:31:52
Das gibts doch schon länger, nur halt nicht mit der Schnittstelle bzw auch nicht mit SSD direkt dabei. :confused:

Hyperdrive 5 bzw ACard9010.

Snoopy69 hat sogar 2 solcher Dinger wenn ich mich nicht irre.

Edit: Klar, deine Version wäre um Längen schneller aber das Prinzip gibt es doch schon lange.

boxleitnerb
2012-01-11, 23:39:57
Die Frage ist wie gesagt der Nutzen. Nur damit es schneller ist...das ist kein Anwendungsszenario. Wenn du UltramegasuperHD-Videos schneidest, die pro Sekunde mehrere GB an Daten haben, ok. Aber sonst?

Der Durchschnittsanwender und auch der Enthusiast verbringt doch die meiste Zeit, in der Leistung zählt, in Programmen. Da zählen fps bzw. CPU-Leistung zum Konvertieren/Rendern...
Dazwischen bremst auch meistens die CPU oder man macht nichts, wozu nicht auch eine SSD völlig ausreicht, z.B. surfen.

BAGZZlash
2012-01-12, 09:18:49
Hm, hier gibt's doch tatsächlich viele Stimmen, die sagen: So viel Leistung? Wofür?

Ob das die gleichen Leute sind, die zu 486er-Zeiten gesagt haben: "Eine CPU mit mehreren tausend Megahertz Takt? Wofür sollte man das jemals brauchen?" oder "Mehrere Gigabyte Arbeitsspeicher? Wozu?" oder "Eine Grafikkarte, die selbst rechnen kann? Warum?"

Leute, der Bedarf kommt mit der Verfügbarkeit, das war schon immer so. "So viel Geschwindigkeit braucht man nicht" ist kein Argument.

Bucklew
2012-01-12, 09:25:49
Leute, der Bedarf kommt mit der Verfügbarkeit, das war schon immer so. "So viel Geschwindigkeit braucht man nicht" ist kein Argument.
Darum geht es nicht. Es geht um die Frage, ob der Aufpreis gerechtfertigt ist, also ob die Leistung stimmt. Was bringt dir 50x mehr Geschwindigkeit, wenn es kein Programm ausnutzen kann?

Und da SSDs nunmal schon unheimlich schnell sind, wird das schwer. Vorallem wo man da Zugriffszeitmäßig nicht viel verbessern kann.

BAGZZlash
2012-01-12, 09:38:10
Darum geht es nicht.

Doch, irgendwie schon. Ich meine, ich verstehe Dein Argument: Das Gerät wäre viel zu schnell, um bei der bestehenden Infrastruktur von Nutzen zu sein. Das Gerät wäre etwa vier oder fünf mal so teuer wie eine gute SSD, und zwar theoretisch hundert mal schneller, praktisch aber nur zehn mal schneller, und dafür bräuchte man schon eine schnelle PCIe-, Thunderbolt- oder SATA Express-Anbindung. Das Problem des Bootens wäre bei ersteren beiden Schnittstellen auch noch nicht gelöst. Bei einem realistischen Anwendungsfall heute würde man wohl per USB 3.0 anbinden, und da käme man letztlich nur etwa auf die dreifache Geschwindigkeit einer guten SSD.

Ist eine SSD heute tatsächlich nicht der Flaschenhals? An welchen Stellen profitiert man überhaupt von einer SSD gegenüber einer Festplatte? Beim Booten, ja. Eine Festplatte braucht 30 Sekunden, eine SSD zehn. Könnte ein System von meinem Gerät (nach dem POST) in einer Sekunde booten?
Wo sind sonst die Vorteile einer SSD? Harddisc recording? Videoschnitt?

Klar, der typische Office-Rechner für eMail und Word würde von meinem Gerät nicht profitieren. Der profitiert ja auch nicht wesentlich von einer SSD.

Bucklew
2012-01-12, 09:40:20
Ist eine SSD heute tatsächlich nicht der Flaschenhals? An welchen Stellen profitiert man überhaupt von einer SSD gegenüber einer Festplatte? Beim Booten, ja. Eine Festplatte braucht 30 Sekunden, eine SSD zehn. Könnte ein System von meinem Gerät (nach dem POST) in einer Sekunde booten?
Wo sind sonst die Vorteile einer SSD? Harddisc recording? Videoschnitt?
Schwierige Frage. Booten zwischen SSD und Festplatte war halt ein riesen Unterschied, wieviel könnte da eine Ramdisk retten? Vllt 1-2 Sekunden, eher wahrscheinlich weniger und das lohnt dann eben nicht mehr so sehr.

Für wirklich datenintensive Sachen (eben Videoschnitt) sind dann wiederrum die Kapazitäten zu gering, da hilft dann nur ein Hardware-RAID.

BAGZZlash
2012-01-12, 09:45:00
Hm, so gesehen sitzt mein Gerät tatsächlich irgendwie zwischen den Stühlen. Vielleicht melden sich nochmal die, die gesagt haben, dass sie sofort kaufen würden. Wofür würdet Ihr ein solches Gerät denn einsetzen?

Bucklew
2012-01-12, 09:46:05
Zum Rumspielen wärs schon geil, so als Zusatzspeicher im PCIe ;D

Wäre natürlich ne Preisfrage

Shink
2012-01-12, 10:40:39
Klar, der typische Office-Rechner für eMail und Word würde von meinem Gerät nicht profitieren. Der profitiert ja auch nicht wesentlich von einer SSD.
Natürlich tut er das:
- Systemstart ist wesentlich schneller.
- Programme von der Platte starten wesentlich schneller.

Genau das sind Probleme die jeder hat.
Für Rumspielen, Videoschnitt und Harddisc recording sehe ich den Vorteil zu einer Ram-Disk nicht.

Software Entwicklung wäre vielleicht ein Thema: Viele kleine Dateien die nicht allzu groß sind und mehrmals pro Stunde alle gelöscht und neu erstellt werden. Ich verwende dafür eine Ramdisk aber der Vorteil zu einer SSD ist anscheinend nicht riesig weil auch Netzwerk und CPU gefordert sind.

mksn7
2012-01-12, 12:43:06
Was ist der Unterschied dazu, den ganzen schoenen DRAM einfach in den Hauptspeicher zu integrieren? Jedes anstaendige Betriebssystem macht doch sowieso Filecaching, und wer nicht will, dass die ganyen Sachen beim naechsten Start wieder neu geladen werden muessen, schickt sein System eben in den S2.

Bei meinem Linuxsystem auf meinem Notebook wird der groesste Teil der 4GB RAM als Filecache verwendet. Unbenutzten Speicher gibts nicht.

Shink
2012-01-12, 12:58:31
Was ist der Unterschied dazu, den ganzen schoenen DRAM einfach in den Hauptspeicher zu integrieren?
Gewisse Dinge (z.B. viele tausend kleine Dateien löschen) gehen im Speicher wesentlich schneller - zumindest bei Verwendung von NTFS.

seaFs
2012-01-12, 13:13:39
Was ist der Unterschied dazu, den ganzen schoenen DRAM einfach in den Hauptspeicher zu integrieren?
Mit diesem Datenträger wärst du unabhängiger von der Hardware. Mit der nächsten DRAM-Generation wäre die Investition hinfällig. Auch können Memorycontroller auf dem Mainboard/in der CPU nicht unbegrenzt Speicher adressieren, ganz zu schweigen davon, ihn überhaupt zu treiben.
Ein externes Gerät mit beliebig vielen Speichercontrollern hat da schon gewisse Vorzüge.

Hinzu kommt die vom TS genannte Backupfunktion. Bei Stromverlust auf dem Mainboard ist der RAM automatisch tot.

Spasstiger
2012-01-12, 15:03:45
Puffern im RAM ist Aufgabe des Betriebssystems. Und wenn man sich anschaut, wie gering die Praxisunterschiede (Ladezeit des Betriebssystems/Ladezeit von Programmen) zwischen den verschiedenen SSDs auch bei großen Unterschieden der theoretischen Transferraten sind, wird einem klar, dass SSDs oft kein Flaschenhals sind.
Windows bootet auch von einer Ramdisk nicht wesentlich schneller als von SSD, wenn CPU, Arbeitsspeicher, etc. identisch bleiben.

Man darf auch nicht vergessen, dass das Kapitel SSD längst nicht ausgereizt ist. Irgendwann wird es den Übergang von Flash-Speicher zu MRAM o.ä. geben, was wieder mit einem Performancesprung einhergeht. Ramdisks finde ich in Zeiten von SSDs nicht mehr wahnsinnig interessant. Ich nutze lediglich eine Software-Ramdisk bei meinem Zweit-OS (WinXP 32 Bit für Downsampling/natives DS3D), um den vollen Arbeitsspeicher verwenden zu können. Dort hab ich den Auslagerungsspeicher und den Browser-Cache auf die Ramdisk gelegt.

ftw
2012-01-13, 16:15:38
Im Preisbereich ~500€ gibt es schon sehr schnelle SSDs mit einem Vielfachen an Speicher.
http://geizhals.de/?cat=hdssd&sort=p&xf=221_1000

no6ody
2012-01-13, 16:31:59
@ OP:
Dein Kasten wuerde auch mit einer Festplatte funktionieren, dann waere das ganze sogar noch billiger herzustellen. Ich vermute aber der Grund, warum sowas nicht gebaut wird ist einfach, dass die RAM Chips zu gross sind (Abmessungen). Die groessten RAM Module die ich auf die schnelle gefunden habe haben 8 GiB, aber wie viele sind da drauf? 16 oder so? Um WENIGSTENS 32 GB zu kriegen, was heute einfach viel zu wenig fuer eigentlich alles ist, braucht man also schon das 4 fache. also waere der kasten halt am ende eher so gross wie ein CD-ROM Laufwerk oder so.

BadCop
2012-01-13, 22:31:12
Ich wunder mich wieso alle immer schnellere dickere grössere und tollere HDDs wollen nur um Windows schneller zu booten. Was bringen euch die paar Sekunden?
So eine Technik würde nur was für Server mit massig IOPs bringen oder wenn man 10 gleichzeitige Kompilierungen irgendwelcher riesigen Quellcodes macht. Selbst bei Videoschnitt ist ne normale HDD ausreichend, so hohe Bandbreiten sind selbst bei 4K-Filmen Overkill :)
Bei mir selbst werkelt ne alte Intel G2 und Win braucht ~10s zum Boot vom Windowsbootmenü. Selbst mit Faktor 100 wäre Win nicht 100mal schneller, da die Bremse ganz woanders sitzt.

Aber die Idee ist schon OK, nur nicht eben neu. Nebenbei reicht ein Akku nicht aus um 32GB Ram auf ne SSD im Notfall zu kopieren *g*, da brauchst schon gut was mehr, Richtung UPS.

PS:
http://www.youtube.com/watch?v=96dWOEa4Djs
http://www.youtube.com/watch?v=9DX53T5kaec
wozu noch 20GB/s? :)

Bucklew
2012-01-14, 03:47:51
Da bitte:
http://www.pcgameshardware.de/aid,862968/OCZ-und-Marvell-Neue-SSD-Z-Drive-R5-mit-speziellem-PCIe-Flash-Controller-CES-Update/Laufwerk/News/

;D

Coda
2012-01-14, 10:10:56
Das Ding wäre locker 50 mal schneller als eine SSD. Das reicht Dir nicht?
Schonmal ne Ramdisk ausprobiert? Gefühlt ist der Unterschied zu einer SSD äußerst minimal.

CosmiChaos
2012-01-14, 14:36:57
@ OP:
Dein Kasten wuerde auch mit einer Festplatte funktionieren, dann waere das ganze sogar noch billiger herzustellen. Ich vermute aber der Grund, warum sowas nicht gebaut wird ist einfach, dass die RAM Chips zu gross sind (Abmessungen). Die groessten RAM Module die ich auf die schnelle gefunden habe haben 8 GiB, aber wie viele sind da drauf? 16 oder so? Um WENIGSTENS 32 GB zu kriegen, was heute einfach viel zu wenig fuer eigentlich alles ist, braucht man also schon das 4 fache. also waere der kasten halt am ende eher so gross wie ein CD-ROM Laufwerk oder so.

Schonmal von Small-Outline-DIMM gehört, ja genau, die Teile fürs Notebook.... In der regel sind solche Slots zusätzlich noch schräg aufgebaut um Höhe zu sparen., so kann man theoretisch 4 SO-DIMM Riegel in ein 2,5"-Gehäuse quetschen. Gibt außerdem schon 16GB-Module


Generell find ich sowas genauso uninteressant, wie die Tatsache, dass mein DDR3-Speicher auf einem Intel Board oder mit einem Bulldozer auf die 3-fachen Übertragungsraten kommt als mit nem Phenom.... und ich trotzdem kein Scenorio finde wo ich das auch nur Ansatzweise merke bzw der vielfach schnellere RAM auch nur ein Quentchen rausholt.

Was juckt es mich ob der PC aus 8Gb mit 8GB/s liesst oder mit 24GB/s, welches Nutzungsverhalten wäre davon schon groß tangiert.

Erstmal bräuchte man sowieso ein Betriebsystem, dass sich nicht selbst im weg steh.... wie oft bin ich schon verzweifelt weil wegen irgendnem Software-Fehler Windows 30 Sekunden am Login oder sonst wo festhing, von der ganzen BSOD-Wegelagerei der ganzen SSD-Markenhersteller mal abgesehen die unheimlich Zeit frisst (vielen Dank an Corsair).

Die meisten haben zwar ne SSD auf der man schnell lesen und schreiben kann.... aber woher oder wohin denn? Von/auf HDD/USB-Stick.... wer hat schonmal 550mb/s bei einem Dateioperation gesehen???? Das einzige schnellere davon profitierende Objekt ist der RAM. Klar können Programme schneller gelesen werden. Aber welche EXE oder auch die Dateien die sie öffnet hat eine so große relative Größe das es von einer weiteren Beschleunigung um den Faktor 10 profitieren würde.

Um es mal zu verdeutlichen von ner schnellen HDD öffne ich Word in 5 Sekunden, von ner SSD in 1 und wenn ichs im Ram-Drive installier, dann brauch ich schon ne Stoppuhr um den Vorteil überhaupt messen zu können.

Wir haben halt nen Punkt erreicht in der Dateioperation zügig genug ausgeführt werden können.

Das einzige Scenario in dem ich sowas gebrauchen könnte ist, wenn ich Spiele direkt aus den gemounteten ISOs installiere. Aber ehrlich gesagt reizt es mich nicht von ner 4 Minuten Installation unbedingt noch +3 Minuten sparen zu können man hat schließlich auch mal anderes zu tun, als permanent und ununterbrochen den PC mit Input zu füttern, wär ja grausam.

Von daher: Ein bischen senseless der Thread.

seaFs
2012-01-14, 15:17:32
Bei den Transferraten sollte Half Life dann doch ohne spürbares Nachladen beim Mapwechsel funktionieren :D

BAGZZlash
2012-01-14, 15:48:24
Letztendlich ist die Trennung zwischen Massenspeicher und Arbeitsspeicher ja eine Verlegenheitslösung. Massenspeicher ist nichtflüchtig und in großen Kapazitäten vergleichsweise preisgünstig verfügbar. Arbeitsspeicher ist schnell, aber flüchtig und teuer.

Es wird ja öfters gesagt, dass diese Trennung, an die wir in den letzten 30-40 Jahren Computerei gewöhnt wurden, möglicherweise nicht von Bestand ist. Einige der in der Enwicklung befindlichen Technologien wurden hier im Thread ja schon genannt.
In weiteren 20 oder 30 Jahren haben wir es vielleicht mit einer ganz anderen Architektur von Computern zu tun, in denen die Trennung der Speichertypen längst nicht mehr existiert, nämlich dann, wenn schneller Speicher billig und nichtflüchtig ist. Ein Kandidat wäre vielleicht MRAM.

SSDs und auch Ideen wie die in diesem Thread (die, wie von einigen Mitgliedern gepostet, schon öfters auf die eine oder andere Weise umgesetzt wurde) sind vielleicht der erste Schritt, die Grenzen etwas aufzuweichen. Soetwas wird sich natürlich nur in mittlerer Zukunft rückblickend beurteilen lassen.

CosmiChaos
2012-01-14, 16:04:48
Ein drittel des PC-Kaltstarts fällt bei mir mit 10 Sekunden aufs OS, dank SDD. Der Rest ist davor Pre-POST-Initialisierung und POST. Angenommen Windows könnte aus so einem theoretisch 10-20fach-schnellerem Laufwerk wirklich 5-10fach mehr rausholen und ignorieren wir mal, das ein immer größer werdender Hauptteil beim OS-Start die Geräteinitialisierung und das Treibereinbinden ist, dann boote ich das OS immernoch in vielleicht nur 2 Sekunden, der Rechner rödelt jedesmal aber trotzdem 10-20 Sekunden für Pre-/POST.

Jetzt hab ich aber schon im Bestfall geschlagene 19Gb für die WIndows-Installation verbraten und habe noch 13Gb für Halflife übrig.:freak:

Hey seitdem, kann man nichtmal beim Levelladen nen Schluck trinken ohne lieber kurz zu warten und erst vorher auf Pause zu gehen. Ist doch witzlos.

Bezüglich der Datensicherheit und Datenintegrität siehts mit so einem Teil auch eher mau aus. Was ist wenn der 32GB-State von der 32Gb-SDD gelöscht wird um Platz zu schaffen für den frischen 32Gb-State aus RAM und es mal irgendwo zu nem Lese/Schreib-Fehler kommt bei dem Vorgang der mehrere Minuten dauert und was ist wenn sich in diesen 3 Minuten der Inhalt maßgeblich verändert, ich grad meine Doktorarbeit gespeichert habe und den Rechner runterfahren will :D. Batterien oder StandBy gefällt mir garnicht. Die SSD soll sich als permanent alle 10-15 Minuten vielleicht auch nur jede Stunde komplett selbst überschreiben, na herzlichen Glückwunsch, machen wir Raid draus und kaufen gleich ein paar hundert Stück auf Vorrat, zum on-the-fly Austausch, weil die Batterie natürlich permanent leer ist :D

An dem Tag an dem die ersten Bytefolgen so lang werden, dass sich sowas ersthaft lohnen würde, gibt es bereits günstige ( nicht, dass es sie nicht schon gäbe) SSD ab 1TB mit Raten von mehreren Gb/s...

PHuV
2012-01-14, 20:49:53
@BAGZZlash

1) Im Serverbereich sind große RamDrives für spezielle Anwendungen wie Datenbanken und da, wo viel File/IO vorhanden ist, schon gang und gäbe.

2) Mittlerweile kann man Rechner mit 8 GB-Dimms locker mit 32-48-64 GB zu einem bezahlbaren Preis aufrüsten. Eine externe Box wäre zu teuer, für das Ausreizen der theoretischen Leistung müßte es schon in der Richtung Thunderbold-Schnittstelle gehen.

3) Die Frage ist, wer braucht ein großes Ramdrive? Ich nenne hier mal meine ermittelten Testergebnisse mit VMs in einer Ramsdisk. (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=513830&highlight=Ramdisk+Oracle) Hier bringt ein Ramdrive gar keine Vorteile gegenüber einer SSD. Die VMs starten und arbeiten alle gleich schnell.

Liszca
2012-01-14, 22:52:31
Die Idee ist schon älter, aber mittlerweile ist sie technologisch und bezahlbar umzusetzen:

Man stelle sich einen kleinen Kasten vor. In dem Kasten befindet sich RAM, z.B. 32 GB DDR3-RAM. Außerdem eine 32 GB SSD, dazu eine Steuerungselektronik samt Interface (USB 3.0 oder [proprietäres] Interface zu PCIe) und ein Akku.

warum eigentlich unbedingt eine ssd? Nur weil es state of the art in sache performance ist?

ich würde vorschlagen machen wir doch ne normal festplatte rein und dimensionieren den akku etwas größer und die sache wird auch passen.
dazu noch ein paar kontrolleuchten für den akku die den alterungsprozess anzeigen.

BAGZZlash
2012-01-14, 23:09:39
ich würde vorschlagen machen wir doch ne normal festplatte rein und dimensionieren den akku etwas größer

Klar, können wir machen. Allerdings müssen wir aufpassen, wenn wir das Gerät an den USB hängen: Festplatten an USB sind bekanntermaßen problematisch, weil der Einschaltstrombedarf so groß ist. Manchmal schafft es der Motor nicht, zu starten. Hm, ggf. muss der Akku hier etwas zugeben und "Starthilfe" leisten, könnte man sicher hinbekommen.

Allerdings sind wohl so kleine Festplatten schwer zu bekommen. Werden die überhaupt noch gebaut? So kleine Flashspeicher sind außerdem ja auch nicht mehr teuer, wenn's nicht High-Performance sein muss.
Es hätte aber auch einen Vorteil, eine Platte/SSD zu verwenden, die größer ist als der verbaute RAM-Speicher: Auf dem Datenträger könnte man dann eine zweite - wenn man so will - "Partition" einrichten. Beide Partitionen bekommen einen Zeitstempel. Wenn dann tatsächlich mal die Pufferung durch den Akku versagt (zu lange Netztrennung), wird beim nächsten Start eben das jüngere Image ausgelesen. Falls dieses aber korrupt ist (beispielsweise, weil - wie im Startpost beschrieben - beim Schreibvorgang und ganz leerem Akku die Stromversorgung gekappt wurde), hätte man noch ein Backup und somit keinen totalen Datenverlust.

Außerdem: Wenn 'ne Festplatte drin ist, muss der Akku eher kleiner sein, weil Flashspeicher weniger Platz weg nimmt als 'ne Festplatte mit ihrem mechanischen Aufbau.
Obwohl... 1,8 Zoll? :uponder: Das würde auch sofort das Stromproblem wieder lösen, 1,8"-Platten laufen, so weit ich weiß, problemlos am USB.