PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Creative Soundblaster Recon3D PCIe


Blackhand
2012-01-18, 16:56:52
Hallo,

da bei mir scheinbar mal einfach so der Onboardsound den Geist aufgegeben hat suchte ich über Weihnachten nach ner neuen Soundkarte und eröffnete dafür diesen Thread:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=519216

Da ich im Netz aber tatsächlich so ziemlich kein einziges richtiges Review zur Recon3D PCIe Karte fand, obwohl diese Karte schon ne Zeit lang draußen ist, entschied ich mich der Neugier halber mal diese Karte zu kaufen und euch mit diesem Review hier zu beglücken.

Erworben habe ich die Retail- bzw. die Nichtbulkvariante der Karte bei www.mindfactory.de zum Preis von 84,78€. Creative gewährt wohl eine Garantie von einem Jahr auf seine Produkte.

Daneben habe ich mir bei Reichelt extra zum testen ganze 4 1,5m Loopkabel bestellt. Ein extra abgeschirmtes (dickeres) Kabel, ein Markenkabel mit normalen Maßen und 2 billige Loopkabel. Das habe ich einfach mal gemacht, weil ich wissen wollte was das Kabel denn letztenendes so ausmacht und ob es eine Qualitätsstreuung bei den billigen Kabeln gibt. Das ist hier nebenbei noch mit im Test enthalten.

Testsystem:

Phenom II X3 710
ECS A780GM-A Ultra
2x2GB DDR2-800
RadeonHD5770
Windows 7 Professional 64bit mit Service Pack 1
Philips SHP2000 Kopfhörer mit 32Ohm impedanz

Lieferumfang:

Der Lieferumfang ist sehr spärlich. Neben der Karte gibt es lediglich ne TreiberCD, welche man auch braucht, da Creative die Treiber (noch?) nicht online anbietet sowie eine Kurzanleitung u.a. zum Einbau der Karte in zig Sprachen, die sich erfahrende Anwender sowieso sparen können. Auf der CD ist eine ausführlichere Anleitung vorhanden. Da man wohl im Vergleich zur Bulk-Variante weder mehr Ausstattung noch mehr Garantie bekommt ist der Mehrpreis der Retailvariante somit rausgeschmissenes Geld gewesen. Leider waren zum Kaufzeitpunkt die Bulkversionen nicht ausreichend verfügbar und ich wollte dringend Sound haben.

Anschlüsse:

Die Karte bietet:


3 3,5mm Klinken Line-Outs, es ist zumindest analog „nur“ 5.1 Sound möglich
Ein extra 3,5mm Line-Out nur für Kopfhörer, welcher durch einen 600 Ohm Kopfhörerverstärker unterstützt wird.
Dann gibt es noch einen Line-In, den man wahlweise auch als Mic-In benutzen kann
Jeweils einen optischen Ein-/ und Ausgang.
Intern gibt es noch den Anschluss für Front-Audio.


Getestet hab ich hier lediglich den Stereo- sowie Kopfhörerbetrieb und das CrystalVoice Feature für Mikrofone. Der Mehrkanalbetrieb sowie die Ein-/Ausgabe über die digitalen Ports sind in diesem Test nicht enthalten und das kann ich mangels Equipment auch nicht einfach so nachliefern. Jedenfalls bietet die Karte nur 5.1 Kanäle analog, über die Möglichkeiten des digitalen Ports kann ich keine Aussage machen.

Eingebaut habe ich die Karte im 1x PCIe Slot 2 Slots über der Grafikkarte, was für die Signalqualität wohl nicht so optimal ist. Zudem kriegt die Soundkarte auch etwas von der Abwärme der Grafikkarte ab, was nicht unbedingt optimal für, u.a. den Stromverbrauch ist.

Signalqualität:

Getestet habe ich die Signalqualität mittels RMAA 6.2.3 und den Loopkabeln. Ich habe in den Windowseinstellungen jeweils die selben Bit- und Datenraten eingestellt wie im RMAA. Um den RMAA pegeltchnisch zufriedenzustellen, habe ich das Eingangsvolume auf 100% gelassen, das Ausgangsvolume lag für den Stereo Line-Out bei 50%, für den Kopfhörerausgang bei 31%. Alle Effekte der Creative Software waren natürlich deaktiviert.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Kabelvergleich.jpg

Ich habe zwar bei verschiedenen Settings die Kabel getestet, aber im Endeffekte kam immer das selbe dabei heraus: Nur bei Stereo-Crosstalk gab es Unterschiede bei den Kabeln. Das beste Kabel ist somit das abgeschirmte Kabel (Kabel 1), welches sogar billiger war als das Markenkabel, welches nur wenig besser war als die Billigkabel. Allerdings sind die Enden so fett beim abgeschirmten Kabel, dass ich den Kopfhörerausgang dann mit dem Markenkabel (Kabel 2, im Bild gar nicht bezeichnet) testen musste, da der Kopfhörerausgang genau neben dem Line-In liegt. Einen Unterschied zwischen den Billigkabeln gab es nur mal bei einer Messung, aber an sich sind sie quasi identisch.

Das maximale Line-In Setting ist 24bit bei 96kHz, deswegen wurde die einstellbare Ausgabe des Stereolineouts von 192kHz nicht getestet. Im hier ebenfalls nicht getesteten Mehrkanalbetrieb sind vermutlich bis zu 96kHz möglich. Die getesteten Parameter sind hiermit:


44,1kHz bei 16bit
48kHz bei 16bit
48kHz bei 24bit
96kHz bei 24bit


http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Lineout.jpg

Was man hier sieht ist soweit ordentlich, aber nicht überragend und für eine Karte zu diesem Preis eher als schwach einzuordnen, denn es gibt mittlerweile Onboardsounds, die bessere Werte abliefern.

Der Kopfhörerausgang geht dagegen „nur“ bis 48kHz, weswegen auf den Test bei 96kHz verzichtet wurde.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Headphone.jpg

Diese Werte sehen schon freundlicher aus. Leider ist hier ausgerechnet die SNR nicht so toll, da man aufgrund des Kopfhörerverstärkers auch mal etwas mehr aufdrehen kann und so schon eher ein Rauschen wahr nimmt. Die Werte über den Frontausgang am Gehäuse sind dazu auch nur minimal schlechter! Das Signal wird auch über den Frontausgang (nicht ganz so) verstärkt wiedergegeben

Software:

Zunächst einmal kommt die Treibersoftware von Creative im Gegensatz zur X-Fi ohne verschiedene Modi aus, ein Umschalten zwischen Game-, Musik- und Audioerstellungsmodus entfällt somit. Nach der Treiber-Installation wird zum Start ein TrayIcon mitgeladen, welches für den Zugriff auf die Treibersoftware unbedingt nötig ist. Nimmt man es aus dem Autostart heraus, kann man das TrayIcon natürlich auch manuell laden. Desweiteren werden gleich 4 Dienste mit in den Autostart integriert:


Creative Audio Service
SB Recon3D Service
Creative Alchemy AL6 Licensing Service
Creative Audio Engine Licensing Service

Inwieweit die Dienste gebraucht werden wird weiter unten, bei den entsprechenden Punkten, erörtert. Wozu der "Creative Audio Engine Licensing Service" dient blieb mir allerdings bisher verborgen.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu1.jpg

So einige Effekte des unter „THX Trustudio Pro“ zusammengefassten Features erkennt man aus älteren Creativeprodukten wieder. Neu ist wohl lediglich die Bassverstärkung sowie das Surround Feature. Unten gibt es noch die Einstellungen für die Bassumleitung im 5.1 Betrieb, die wahrscheinlich genauso funktioniert wie bei älteren Soundblastern mit Crossoverfrequenz und Lautstärke des Tieftonkanals. Am interessantesten scheint hier der Effekt„Surround“ zu sein. Im Kopfhörerbetrieb habe ich damit allerdings keine bessere Ortung beim Zocken bemerkt. Es wird scheinbar lediglich der Eindruck erzeugt mehr mitten drin im Geschehen zu sein anstatt nur davor. Scheinen mir aber alles blos Effekte zu sein, die einfach übers fertige Signal gebügelt werden. Surround verändert also auch die Musik, die man abspielt. Leider habe ich keinerlei Dokumentation zu den einzelnen Features gefunden. Im ausführlicheren Creativehandbuch steht maximal nur das übliche Marketinggeblubb.

Im rechten oberen Abschnitt gibt es noch eine Sounddemo zum abspielen um die Effekte zu testen. Auf den Bildern nicht zu sehen ist außerdem, dass man per Mouseover bei den einzelnen Reglern bestimmte Bilder angezeigt bekommt, die sich mit der Schiebweite der Regler zusammen verändern um so das Level anzuzeigen.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu2.jpg

Hier sind die Effekte zu finden, die aufs Eingangs- statt Ausgangssignal angewendet werden. Allerdings geht das nur auf einen Eingangsstream, dessen Quelle man auswählen muss.

Ganz lustig, aber eher nur Spielerei sind die Effekte, mit der man seine Stimme belegen kann, z.B. kann ich mich klingen lassen wie ein Ork. Hat vielleicht was, wenn man z.B. in WoW einen ebensolchen spielt oder anderweitig ein Rollenspiel per Voicechat betreibt.

Smartvolume passt den Pegel automatisch an.

Dank Noisereduction kann ich jetzt tatsächlich ein spottbilliges Schrottstandmikro betreiben, was ich eigentlich schon wegschmeißen wollte, weil es für meine Gesprächspartner ein zu nerviges Brummen/Rauschen produziert. Allerdings wird meine Stimme dadurch auch dumpfer.

Acoustic Echo Cancellation scheint laut Chatpartner auch zu funktionieren und unterdrückt/reduziert die von meinen Boxen produzierten Sounds, bzw. seine darüber ausgegebene Sprache.

Focus scheint wohl Geräusche herauszufiltern, die in einem gewissen Abstand zum Mikrofon auftreten, das Level ist einstellbar, aber habe ich nicht näher getestet.


http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu3.jpg

Nicht näher getestet habe ich den Scoutmode, welcher bei Spielen Schrittgeräusche verstärken und somit die Ortung von Gegner erleichtern soll. Zumindest auch ein Effekt, der wahllos aufs Ausgangssignal angewendet wird, also auch auf Musik. Diesen Effekt kann man mit Hotkeys (Makros) im Betrieb ab- und anschalten. Bescheuert ist, dass man dafür 2 verschiedene Makros braucht, man kann dafür nicht den selben nehmen.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu41.jpg

Hier kann man die Art der Ausgabe einstellen als auch den Betrieb zwischen Lautsprechern und Kopfhörer umschalten. Eine gleichzeitige Ausgabe ist allerdings nicht möglich. Schön wäre auch gewesen die Lautstärke vom Kopfhörerausgang und normalem Ausgang getrennt regeln zu können, ist aber leider nicht möglich. Sobald man einen Kopfhörer in den Frontausgang am Gehäuse oder hinten in die Soundkarte steckt, stellt die Software automatisch die Ausgabe auf den Kopfhörer um. Umgekehrt ist es, wenn man ihn wieder abschließt. Hierfür muss allerdings der Dienst „SB Recon3D Service“ aktiviert sein, ansonsten muss man das immer manuell umstellen.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu42.jpg

Dann gibt es noch unter "Vollbereichslautsprecher" die Zusatzoptionen „Front links und rechts“ und „Surround-Lautsprecher“, welche zwar die Darstellung des Bildchens rechts verändern (Die entsprechenden Lautsprecher werden hervorgehoben), aber scheinbar völlig sinnloserweise keinerlei Effekt haben, auch im RMAA hab ich das im Stereobetrieb mal nachgetestet und es gab keinen Unterschied bei der Signalausgabe.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu5.jpg

Hier kann man das Dolby Digital Encoding aktivieren, dessen Ergebnis über den optischen Ausgang ausgegeben wird. Hier wird beim Umstellen gemeckert, wenn der Dienst „Creative Audio Service“ nicht gestartet ist. Es reicht auch nicht ihn auf manuell zu stellen. Wurde von mir mangels Equipment nicht weiter getestet.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu6.jpg

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu62.jpg

Hier kann man die Lautstärke der einzelnen Kanäle getrennt regeln und auch bestimmen, welcher Eingang benutzt werden soll.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu7.jpg

Hier der Equalizer mit diversen Presets sowie der Möglichkeit eigene Einstellungen abzuspeichern.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Menu8.jpg

Die Funktion hab ich nicht weiter getestet

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Profil.jpg

Hier hat man die Möglichkeit seine Einstellungen für die ganzen Features unter Profilen abzuspeichern, dazu gibt es vorgefertigte Bilder und Presets.


Dann gibt es noch die ALchemy Software, welche für eine ganze Reihe von Spielen unter Windows Vista/7 die EAX Effekte mittels OpenAL wiederherstellt. Sozusagen ein EAX-Wrapper. Um die Software starten zu können reicht es aus den Dienst „OpenAL Licensing Service“ auf manuell zu stellen, bei Deaktivierung tut sich allerdings nichts. Wurde ein Spiel mittels Alchemy aktiviert ist der Dienst entbehrlich um die Effekte erleben zu können. Man kann die Spiele mittles Pfad- oder Registryangabe aktivieren. Bei manchen Spielen, wie z.B. Painkiller, scheint ALchemy sogar automatisch zu funktionieren wenn ein entsprechendes Spiel gestartet wird (wozu der Dienst vermutlich an sein muss, aber da ich solche Spiele nicht mehr einfach so aus dem ALchemy Profil löschen kann, konnte ich das nicht nachprüfen). In der Anleitung wird zudem empfohlen, die entsprechenden Spiele im WinXP Kompatibilitätsmodus zu starten, was bei den von mir probierten Spielen aber bisher unnötig war.

Stromverbrauch:

Nachdem meine Onboardsoundkarte nicht mehr wollte habe ich mal den Stromverbrauch im Idle nach Standbywakeup und beim Zocken von UT2004 ohne Soundausgabe (Onboardsound im BIOS deaktiviert) vermessen. Danach mit Soundausgabe über die Recon3D. Dabei scheint die Karte im Idle ca. 3W zu ziehen, beim Zocken über Kopfhörer am entsprechenden Ausgang bis zu 10W. Maximal mit allen möglichen Postprozessingeffekten sowie bei einem fordernden Spiel schätze ich den Verbrauch auf zwischen 10 und 15W ein. Vielleicht zieht die Mehrkanalausgabe etwas mehr, vielleicht aber auch weniger, weil das Signal nicht verstärkt werden muss wie beim Kopfhörer.

Damit ist diese Karte im Vergleich zu den Xonars (afaik >20W) von ASUS schon sparsamer. Ein Extrastromanschluss wie bei der Xonar Essence STX schreckte mich schon etwas ab. Für tolleren Sound muss sowas m.E. nicht unbedingt sein.


Alltagsbetrieb/Subjektives Empfinden:

Ich habe die Karte stand heute nun seit 2 Wochen im Rechner, komme zurzeit aber nicht soo häufig dazu ihn zu benutzen und man kann das eine oder andere bestimmt noch näher austesten. Zuerstmal sind die Treiber wohl immer noch die Releasetreiber, ein Update gab es bisher nicht. Allerdings werden für die Updatefunktion nach akzeptieren von irgendwelchen Sachen noch ein paar Dateien installiert.In bisheriger Zeit lief der Rechner stabil, Abstürze waren nicht zu verzeichnen.

Allerdings wären komplett bugfreie Treiber ja auch Creative untypisch. So war beim testen von Crystalvoice einfach ma so von hier auf jetzt die Soundkarte stumm. Erst ein Kaltstart brachte (Warmstart nicht probiert) die Ausgabe zurück, nachdem ich an meinen kaputten Onboardsound erinnert wurde. Das war aber der einzige dicke Aussetzer, ich hoffe sowas kommt nicht wieder. Dann bleibt bei Spielen mit OpenAL Effekten, also auch ALchemy aktivierten Spielen, der Sound weg, sobald man den Kopfhörer einsteckt und das Headphone Autoswitching aktiv ist.

Neu für mich war der Kopfhörerverstärker. Sowas hatte ich vorher noch nicht und ich bin bisher positiv überrascht. Ich habe zwar nur einen relativ billigen Kopfhörer nur 32Ohm Impedanz, aber es ist doch ganz schön, wenn man mal etwas lauter hören will hat der Ausgang genug Wumms und er bringt diesen auch klar rüber und hat bei mir an einem gewissen Abend für einen „Woah“-Effekt gesorgt. Allerdings meine ich dann auch bei dem ein oder anderen Musikstück ein Rauschen wahrzunehmen, was allerdings bei ungesunden Lautstärken der Fall ist. Die Kopfhörerverstärkung ist auch über den Frontausgang bei kaum schlechterer Qualität vorhanden, was ich auch sehr praktisch finde. Da ich keinen Vergleich habe, weiß ich nicht wie das bei anderen Soundkarten gelöst ist.

Ganz cool finde ich doch auch ALchemy, was das eine oder andere alte Spiel doch auch aufwerten kann. Ich hatte schon sehr lange keine EAX Effekte mehr gehört und damals bei den EAX2 Effekten unter WinXP hatte ich auch nicht groß drauf geachtet. Jetzt habe ich dem mal eine explizite Beachtung geschenkt und muss sagen, dass EAX ein Spiel schon aufwerten kann, wenn es denn richtig implementiert wurde. Ich hatte allerdings bisher keine Zeit solch ein Spiel eingehender zu spielen. Mal angetestet habe ich Diablo2 und wenn man mal auf den für das Spiel eigentlich unwichtigen Sound achtet, bemerkt man, dass die Effekte eigentlich gar nicht so schlecht implementiert sind. Unter Win7 waren sie aber bisher nicht mehr hinzuschaltbar.

Unter UT2004 wirken nun die H/W 3D Sound Effekte. Vorher zwar auch anwählbar ergab diese Option keinen Unterschied zu „3D Sound“. Nun sind die Geräusche viel besser ortbar und der Sound kommt plastischer, aber etwas weniger boomig rüber. Bei H/W 3D Sound + EAX konnte ich bis auf die Menüsounds keinen Unterschied zu H/W 3D Sound feststellen. Auf jeden Fall sind eventuelle EAX Effekte hier eher schlecht implementiert, die Sachen klingen eher umgebungsunabhängig gleich.

Das Äquivalent dazu sind die OpenAL Effekte in UT3, die allerdings erst nach Spielneustart aktiv werden. Irgendwie hab ich nie probiert, ob die mit Onboardsound funzen. Jedenfalls bemerke ich bei UT3, was bei mir ja schon CPU limitiert ist, einen Performanceeinbruch mit diesen Effekten. Hier merkt man tatsächlich die fehlende Hardwarebeschleunigung der Recon3D an. Sie kann zwar die ganzen Effekte rendern, aber halt nur in Software.


Fazit:

Die Recon3D ist eine durchaus ordentliche, aber keineswegs überragende Soundkarte. Bei dem Preis kann man eigentlich eine bessere Signalqualität erwarten. Dafür kriegt man wiederum einen Kopfhörerverstärker, welcher sich durchaus hören lassen kann und in dieser Preisklasse auch wieder nicht selbstverständlich ist. Außerdem ist die Karte vom Stromverbrauch her im Gegensatz zu den Xonars recht genügsam. Hier zeigen sich die Vorteile des AllOnDie Designs, was gerade für Creative auch sehr wirtschaftlich sein sollte.

Die Creativesoftware kann man als verbessert ansehen und Dolby digital Live Encoding könnte für den ein oder anderen durchaus etwas sein. CrystalVoice verbessert jetzt zwar nicht die Sprache, wie es das Marketing weis machen will, eignet sich aber durchaus um ein eher schlechtes Mikrofon(/Setup) zu optimieren. Daneben gibt es noch die ganzen creativetypischen Effekte, wie z.B. den Crystalizer. Ich finde diese zwar entbehrlich, aber bei manchen Musikstücken fetzt es mehr, wenn er an ist und ich überlege mir ob ich ihn nicht sogar standardmäßig bei einem dezenten Level von 20% aktiviert lasse.

Zudem hat man noch ALchemy, was für manche Spiele durchaus etwas wert ist. Bei den Spiele- und Effektfeatures führt einfach kein Weg an Creativekarten vorbei und wer hier wert drauf legt, sollte sich die Recon3D ins Auge fassen.

Wer allerdings eine Auzentech X-Fi Forte oder Soundblaster X-Fi TitaniumHD, welche nach meinen Recherchen tatsächlich einen 330Ohm Headphne Amp inne hat, sein eigen nennt hätte mit der Recon3D wohl eher ein Downgrade. Im Gegensatz zu den X-Fis bietet hier wohl nur die unkompliziertere Treibersoftware und der wahrscheinlich geringere Stromverbrauch Vorteile, eventuell noch Crystalvoice (weiß nicht was es dort bei den X-Fis genau gibt).

Wer höhere Ansprüche an die Soundqualität hat muss dann wohl zu den Xonars oder den oben genannten X-Fis greifen. Für wahrhaft audiophile, die Highequipment ihr eigen nennen und höchste Ansprüche haben ist die Recon3D definitiv nichts! Es sei denn man verwendet sowieso die digitalen Ausgänge.

Hier noch Stichpunkte, was mir ge-/missfallen hat.

Gefallen hat mir:

+ halbwegs guter Kopfhörerverstärker, der auch über den Frontausgang geht
+ CrystalVoice
+ ALchemy
+ Für Creative soweit ganz gute Treibersoftware
+ Relativ geringer Stromverbrauch

Nicht gefallen hat mir:

- Signalqualität des Line-Outs eher dürftig für diese Preisklasse
- Keine getrennte Lautstärkeregelung für Kopfhörer/Lineout
- Teilweise scheinbar sinnlose Buttons in der Treibersoftware, Makros besser belegbar
- Für meinen Geschmack werden zu viele Dienste installiert und aktiviert
- Paar kleinere Bugs
- Keine Hardwarebeschleunigung für Spiele, merkbar bei CPU limitierten Spielen/Szenen, die eventuell sogar alle Cores auslasten können
- Keine Vorteile gegenüber bulk-Variante

Und zu guter letzt: Bis jetzt bereue ich den Kauf der Karte nicht!


UPDATE: Nähere Betrachtung von „Surround“ und nochn paar Kleinigkeiten

So, aufgrund von RainingBlood´s Post hab ich mal versucht zu recherchieren wo denn die Unterschiede zwischen Surround und CMSS 3D liegen. Leider hab ich dazu keine konkreten Infos gefunden. Nur soviel, dass Surround wohl aber aus CMSS 3D hervorgegangen ist und nun unter dem Label THX steht.

Was ist eigentlich THX?

THX wurde mal von George Lucas gegründet mit dem Ziel, Kinos in der Richtung zu zertifizieren, dass dort der Sound so rüberkommt wie sich der Filmemacher das gedacht hat. Dazu gab es Richtlinien wie man vom Studiosound zum rübergebrachten Sound im Kino kommt. Es ist keine Vorgabe für den prinzipiellen Aufbau eines Soundsystems wie Dolby Digital oder DTS.
Unter THX Trustudio Pro sind nun Effekte zusammengefasst, die den Sound auf dem Heimrechner so quasi so aufpeppen sollen, dass sie rüberkommen wie sich der Künstler im Studio das ürsprünglich gedacht hat, da sowas in der Regel immer runterkonvertiert wird, z.B. von 24bit und kein Plan was für ne Samplerate zu 16bit und 44,1 kHz per „dynamischer Kompression“. Das soll z.B. der Crystalizer grob gesagt wieder richten. Den gabs aber natürlich schon bevor das ganze auf den Namen THX gehört hat. Allerdings haben sich Creative und THX wohl irgendwann mal zusammengefunden und entwickeln nun gemeinsam solcherlei Effekte und lizensieren sie auch. THX Trustudio Pro ist also nicht exklusiv für Soundblaster Produkte, es gibt wohl auch Mainboards mit entsprechend zertifiziertem Sound, wo ansonsten ein Realtek Codec seine Arbeit zu verrichten scheint, der dann die wahrscheinlich per Software berechneten Effekte lediglich ausgibt.

Der Recon3D berechnet diese Effekte angeblich in Hardware. Einer davon ist der Surround Effekt. Dazu ein Beispiel: Wir haben 2 Boxen vor uns, aber nur aus der linken kommt ein Soundsignal. Dieser Sound kommt zwar von links, erreicht aber auch unser rechtes Ohr. Wenn nun das selbe über den Kopfhörer wiedergegeben wird, kommt aus der linken Muschel Sound heraus, dieser erreicht in aller Regel aber nicht das rechte Ohr, was so ja eigentlich nicht gedacht ist. Surround sorgt nun dafür, dass dieser Sound nicht mehr so isoliert über den linken Kanal wiedergegeben wird und stellt das Signal räumlicher dar.

Das habe ich mir nun mal genauer angehört. Auf folgendem Bild sehen wir nun einen Schieberegler bei 0% und oben erscheint dazu der entsprechende Mouseovereffekt. Bei dieser Stufe wird der Sound über den Kopfhörerausgang genauso ausgegeben wie für ein Stereoboxenpaar.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Surround01.jpg

Wenn wir den Regler nun weiter verschieben erscheinen erstmal transparent 2 weitere Boxen seitlich vom Kopf, die immer intransparenter werden bis man bei 33% angekommen ist und nun gar nicht mehr transparent sind. Danach erscheint dann eine Centerbox, die bis 50% transparent erscheint, danach erscheint noch das hintere Boxenpaar, welches bei 100% voll erscheint.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Surround04.jpg

Der Schieberegler gibt also an, bis zu welchem Level Surround dargestellt werden soll, bei 100% sollen also 7 Kanäle emuliert werden.

Ich habe mir dazu ein paar .mp3s angehört, welches u.a. isoliert auf den Kanälen Signale ausgeben. Das stellte sich mir so dar: Bei 0% nur auf dem einen Kanal hörbar, bei 33% repektive 4 Boxen so, als ob der Sound von vorne links positioniert kommen würde. Bei dieser Stufe hat man schon einen sehr guten, nicht mehr isolierten Effekt. Je weiter ich den Regler verschiebe desto mehr wandert der linke Sound von vorne links bis zu links neben mir, so als ob neben mir eine Soundquelle im Raum sein würde. Und die Musik klingt bei dieser Stufe allgemein tatsächlich wie aus 7 Kanälen, als ob man sich direkt im Soundfeld befinden würde. Der Sound wird so emuliert als wären die Boxen tatsächlich so positioniert wie auf dem Bild wobei die linken Boxen die linken Sounds wiedergeben und die rechten die rechten und das ohne, dass solche einseitigen Sounds isoliert auf der entsprechenden Muschel ausgegeben würden. Bei 5 Kanälen wirkt es also noch nicht so als ob von hinten auch was kommen würde.

Andererseits wirkt der Sound mit steigender Stufe auch immer etwas aufgehellter, wobei die Steigung dieses Effekts nicht so extrem ist. Die volle 7-Kanal-Wiedergabe geht allerdings mit einem leichten Hall-Effekt einher imo, was schon störend wirken kann. Als guten Level emfpinde ich den vorgegebenen Standard von 67%, 75% sind auch noch völlig im Rahmen.

http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/Surround05.jpg
Hier sieht man nochmal die Transparenz der hinteren Boxen
Surround soll allerdings auch auch Stereoboxen so klingen lassen, als ob man sich von mehr als 2 Boxen beschallen lassen würde.

Daher habe ich mir noch angehört ob die Recon3D für die Berechnung der Effekte zwischen einem Kopfhörer und einem Stereoboxenpaar unterscheidet. Dabei half mir praktischerweise, dass meine beiden billigen Aktivboxen einen Klinkenausgang hatten über den das Lineoutsignal durchgegeben wird, wenn man dort einen entsprechenden Stecker hinein steckt, was ich mit meinem Kopfhörer getan habe. Ich meinte direkt einen Unterschied zu hören, war mir aber nie sicher und nach etlichem Hin- und herstecken und letztlichem Soundfilewechsel bin ich mir doch ziemlich sicher, dass „Surround“ die Kanäle über den Lineout isolierter lässt. Über den Kopfhörerausgang klingt es nämlich durchaus so wie für Kopfhörer gedacht. Dagegen ist der Surroundregler absolut effektlos, wenn man seine Boxenkonfiguration auf 5.1 stellt. Man hätte ihn auch gleich grau unterlegen können.

Und nach der ganze Testerei finde ich das Feature eigentlich ganz dufte. Musik wird zwar eher etwas verzerrt wiedergegeben, aber dafür hört es sich auch raumfüllender an, so wie der Unterschied zwischen 2 Boxen in 2 Ecken im Gegensatz zu 4 Boxen in 4 Ecken. Allerdings kann man bei Musik und dort vor allem bei Stücken die keinen Gebrauch von Kanaltrennung machen schon am ehesten drauf verzichten. Gefallen hat es mir aber bei fetzigem Metal. Klassik kann man dagegen schon eher neutral genießen, wobei ich den Effekt bisher aber bei keiner Musik als störend oder unpassend empfand.

Bei der Spielerei habe ich das Feature dann mal mit Quake3, UT2004 und UT3 angetestet. Und hier macht das Ding schon durchaus was her. Klang es vorher, sagen wir mal isoliert monodirektional, hat man jetzt ein lebendigeres Umfeld. Quake hat dabei von vorn herein schon ziemlich guten 3D Sound und wirkt nun nochmals deutlich belebter. Bei UT steigert Surround vor allem nochmals die Alchemy- bzw. OpenAL Effekte zu einer umfassenderen Klangwelt.

Allerdings empfinde ich nach wie vor keine bessere Ortung der Gegner. Das funktioniert bei isolierter angesteuerten Kanälen sogar potenziell eher besser würde ich sagen, wobei ich die Position der Gegner so aber eigentlich ziemlich genauso gut wahrgenommen habe. Surround ergänzt 3D Sound aber zu einer lebendigeren, dynamischeren Welt. Ortbarkeit bzw. Kanaltrennung ist m.E. eher Voraussetzung für als Wirkung dieses Features. Ohne OpenAL Effekte in UT kam es m.E. Eher nicht so gut rüber.

Dagegen muss ich aber auch sagen, auf meinen Aktivboxen klingt es einfach nur grottig, auf meiner richtigen Anlage habe ich es nicht getestet, dafür sind die Boxen aber auch nicht positioniert. Allgemein würde die Treibersoftware ungemein davon profitieren automatisch Profile und Lautstärke mitzuswitchen, wenn man zwischen Kopfhörer und Boxen umschaltet. Auch die limitierte Samplerate von 48kHz wird nicht wieder auf 192kHz des Lineouts umgeschaltet, wenn man umstellt. Eventuell ist der Ansatz der X-Fis und dem Automode Switcher gar nicht so verkehrt, da man so zwischen Games und Windows unterschiedliche Settings einstellen kann

Ich habe hier zudem nur Stereo zu Kopfhörereffekte unter „Surround“ getestet. Wie sich Surround bei Mehrkanalwiedergabe schlägt würde ich höchstens mal bei Gelegenheit (in nächster Zeit wohl nicht) testen, wenn ich einen entsprechenden Film anschaue oder so. Ich schätze dort den Effekt aber wertvoller ein als für Stereoquellen.

Nicht wirklich getestet habe ich auch Dialog Plus. Bei manchen Musikstücken hört man tatsächlich den Gesang besser raus, alles andere wird leiser gemacht. Wohl eher ein Chatfeature oder für Kinorips mit schlechtem, runtergeregelten Sound, aber insgesamt ziemlich uninteressant für mich.

Und btw. schluckt das Recon3D Control Panel ca. 65-70MB

Hier noch die RMAA Grafen. Zwar schon damals mit hochgeladen, aber vergessen zu verlinken. Scheint aber wohl auch nur die wenigstens zu interessieren.

Kabelvergleich:
http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/RMAA/Comparison.htm
Kopfhörerausgang:
http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/RMAA/Kopfh%C3%B6rer.htm
LineOut:
http://dl.dropbox.com/u/48866901/Recon3D/RMAA/LineOut.htm

Weiter oben musste ich wegen der Beschränkung auf 15 Bilder pro Post auf die Bilder verlinken.

incM
2012-01-19, 07:03:59
Danke, du bist der erste der verwertbare Informationen liefert.

The Nemesis
2012-01-19, 10:16:50
Danke, du bist der erste der verwertbare Informationen liefert.
Dito, ich danke auch, das Netz ist wirklich dürftig in diesem Fall.

Die Befürchtungen bewahrheiten sich aber, die X-Fi reicht wohl einfach.

Avalox
2012-01-19, 14:30:23
Sehr interessanter und guter Test.

Das Ergebnis mit den unterschiedlichen Kabeln ist beeindruckend. Haben sich die Ergebnisse der unterschiedlichen Kabel auch mehrmals replizieren lassen?

Schade am RM ist es immer, dass man nie so richtig weiß, wo nun der Schwachpunkt liegt. Ob er auf der Zuspielerseite oder auf der Recording Seite seine schwächste Stelle hat. Gerade der Recodingbereich ist ja für den Heimanwender kaum interessant.
Dort hilft es immer, die ausgebene Karte mit einer bekannt hochwertigen Recordingkarte/Adapter aufzunehmen. Aber ich denke die Recon3D Ergebnisse werden kaum höher kommen, zumal auch CL selbst ja keine exorbitant hohen Angaben im Marketing macht. I.d.R. veröffentlicht der Hersteller zu seiner Soundkarte eine Anleitung für Refenrenzeinstellungen zum messen mit RM, das hat Creative aber m.W. bisher nicht für die Recon3D getan. Der Kopfhörerausgang wird erst bei einem Betrieb mit einer Testlast so richtig aussagekräftige Werte liefern.

Ansonsten gibt es für UT2004 einen wirklich guten Patch für EAX HD Sound von CL selbst. Dort ändert sich der aber auch der Inhalt der Soundeffekte. Es ist schon mehr eine Studio für zukünftige Soundausgabe mit melodischen Effekten u.ä. als ein blanker Patch.

Ferner fällt mir dabei auch ein, dass es ein interessantes OpenAL EAX/EFX WINAMP Plugin gibt. Mit dem macht rumspielen auch Spass.
http://www.winamp.com/plugin/openal-eax-2-0-efx-output-plugin/222490

Danke für den gut gemachten Test. Ein Ausnahmetest in heutigen Zeiten.

RainingBlood
2012-01-19, 22:06:02
hervorragender Test!

Es gibt kein Äquivalent zum X-FI Headphone Surround 3D mehr? Schade, das ist ein NoGo für mich.

Rasputin468
2012-01-20, 01:01:36
also lohnt sich das warten auf die nächste Generation von Creative. Und danke für den sehr guten Test !!!

Blackhand
2012-01-21, 15:31:46
*Artikel-Update*

Erstmal Danke für die ganzen Komplimente, sowas tut gut nach dem ganzen Aufwand. Vor allem kann man wegen der schlechten Featuredokumentation kaum konkrete Aussagen machen und ich bin hier auf mein Gefühl angewiesen und mir bei manchen Aussagen nicht so ganz sicher. Vielleicht auch gut so, da man so unvoreingenommener an die Sache rangeht.


Es gibt kein Äquivalent zum X-FI Headphone Surround 3D mehr? Schade, das ist ein NoGo für mich.

Da ich leider keine X-Fi gegentesten kann, kann ich nicht sagen in wie weit das äquivalent ist. Allgemein habe ich leider kaum einen Vergleich, was nun mal meistens der Nachteil von einem User-Review ist. Nichtmal den Onboardsound kann ich gegentesten. Meine letzte Creative Karte war irgendne Audigy vor Ewigkeiten und ich weiß nichtmal mehr was ich mit ihr gemacht habe. Ich weiß nur, dass die Treiber nicht so dolle waren und dass damals glaube ich die kx-Treiber den Sound aufwerteten.

Ich habe das Surround-Feature aber jetzt mal genauer unter die Lupe genommen und beschrieben. Vielleicht kannst du ja berichten ob und was das X-Fi Feature anders macht.

Interessant wäre ja auch ein Vergleich zu Dolby Headphone. Vielleicht kann das ein Xonar-User hier ja mal näher beschreiben, mit welchen Vor- und Nachteilen das behaftet ist.

Den Realtek X-Fi Mod hatte ich damals sogar aufgrund deines Threads mal angetestet, fand aber dass die "Soundverbesserungen" eher auf den standardmäßig aktivierten Crystalizer zurückzuführen waren. ALchemy undn paar andere Features hatten nicht funktioniert und auch sonst war es eher leicht verbuggt, das gefiel mir nicht so. Leider bin ich nie dazu gekommen etwas dazu zu posten.

Sehr interessanter und guter Test.

Das Ergebnis mit den unterschiedlichen Kabeln ist beeindruckend. Haben sich die Ergebnisse der unterschiedlichen Kabel auch mehrmals replizieren lassen?

Schade am RM ist es immer, dass man nie so richtig weiß, wo nun der Schwachpunkt liegt. Ob er auf der Zuspielerseite oder auf der Recording Seite seine schwächste Stelle hat. Gerade der Recodingbereich ist ja für den Heimanwender kaum interessant.
Dort hilft es immer, die ausgebene Karte mit einer bekannt hochwertigen Recordingkarte/Adapter aufzunehmen. Aber ich denke die Recon3D Ergebnisse werden kaum höher kommen, zumal auch CL selbst ja keine exorbitant hohen Angaben im Marketing macht. I.d.R. veröffentlicht der Hersteller zu seiner Soundkarte eine Anleitung für Refenrenzeinstellungen zum messen mit RM, das hat Creative aber m.W. bisher nicht für die Recon3D getan. Der Kopfhörerausgang wird erst bei einem Betrieb mit einer Testlast so richtig aussagekräftige Werte liefern.

Ansonsten gibt es für UT2004 einen wirklich guten Patch für EAX HD Sound von CL selbst. Dort ändert sich der aber auch der Inhalt der Soundeffekte. Es ist schon mehr eine Studio für zukünftige Soundausgabe mit melodischen Effekten u.ä. als ein blanker Patch.

Ferner fällt mir dabei auch ein, dass es ein interessantes OpenAL EAX/EFX WINAMP Plugin gibt. Mit dem macht rumspielen auch Spass.
http://www.winamp.com/plugin/openal-eax-2-0-efx-output-plugin/222490


Die Kabel habe ich wie gesagt bei mehreren bit-/Samplingraten getestet und die Tendenz war immer die selbe. Ich habe jetzt allerdings nochmal mein MacBook mit den verschiedenen Kabeln getestet und dort war die Differenz zwischen dem besten und einem Billigkabel schon viel geringer und in der Regel <1dB, mit einzelnen Ausschlägen von knapp 2dB Differenz bei Stereo Crosstalk, wobei ein Billigkabel höchstens knapp ans abgeschmirmte rankam, aber nie besser war. Allerdings lag das Ergebnis allgemein bei knapp -80dB bei meinem MacBook. Eventuell offenbaren sich die Unterschiede ja erst bei generell besseren Werten um die -90dB und darunter spielt das Kabel keine Rolle. Vielleicht treten auch bei anderen Testgrößen erst bei generell besseren Werten Unterschiede zwischen den Kabeln zu Tage. Das kann ich mangels Ausrüstung aber nicht testen. Das könnte ja mal ein Xonar User machen. Interesssant wäre es allemal. Vielleicht sorgen gute Kabel ja nicht generell für eine bessere Sound-Qualität, sondern limitieren diese lediglich erst ab einem höheren Level.

Was die Messunsicherheit des Eingangs angeht: Wenn man sich mal die verschiedenen Werte des Kopfhörer- und Lineouts ansieht, sieht man ja dass der Lineout wohl tatsächlich nicht unbedingt besser ist. Eventuell limitieren hier ja IMD + Noise und Frequency Response des Eingangs etwas, THD scheint aber soweit korrekt zu sein.

Der UT2004 Patch ist ja ganz lolig, aber etwas zu verspielt mit der Mucke. Aber die MG klingt auf jeden Fall geiler, auch meinte ich es mal viel lauter knallen zu hören als ich direkt von links neben mir beschossen wurde. Habe das aber nicht näher verglichen.

Und was Winamp angeht: Bin überzeugter Foobar-User, das probiere ich jetzt nicht aus.

RainingBlood
2012-01-22, 12:24:25
was "CMSS Headphone 3D" bei der XFI auszeichnet, ist die hervorragende Ortbarkeit. Da gibts keine vergleichbar wirksame Technologie für Stereokopfhörer. Vllt. legt creative mit einem Treiberupdate ja nochmal nach.

Bei meinem Realtek bin ich von der Mod zurück zu dem von Asrock eingekauften Creative TruStudio Light. Die Mod war mir dann doch etwas zu "heiß".

Mars81
2012-01-22, 13:38:47
Von mir auch kudos. Ein sehr umfangreiches und ausführliches Review. :up:

Blackhand
2012-01-22, 14:46:32
was "CMSS Headphone 3D" bei der XFI auszeichnet, ist die hervorragende Ortbarkeit. Da gibts keine vergleichbar wirksame Technologie für Stereokopfhörer. Vllt. legt creative mit einem Treiberupdate ja nochmal nach.

Bei meinem Realtek bin ich von der Mod zurück zu dem von Asrock eingekauften Creative TruStudio Light. Die Mod war mir dann doch etwas zu "heiß".

Bei welchem Spiel findest du die Ortbarkeit verbessert? Ich würde das gerne mal vergleichen so weit das möglich ist.

RainingBlood
2012-01-22, 17:24:55
das dürfte so ziemlich jedes Spiel betreffen, was Mehrkanalton bietet.
Wir haben hier diesen riesen Thread drüber:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=398278&highlight=cmss+headphone
Dieses Feature vermisse ich am meisten bei meinem onboard Sound.

CoLo
2012-02-04, 01:10:57
Hier auch nochmal ein sehr gutes Review zur Recon 3D http://www.computerbase.de/forum/showthread.php?t=1007658&highlight=Recon3d

Hab die Soundkarte vor 2 Tagen für 65€ bekommen und muss sagen das ich vollends zufrieden bin! Allein mit meinem 15€ Headset, höre ich die Unterschiede bombastich raus, Onboard Sound ist da kein Vergleich. Nächsten Monat hol ich mir dann noch das Senneheiser PC 360 und ich weiss jetzt schon das die zusammen das absolute Dreamteam sind.

Meine Meinung, wer ein kleines bissen was auf guten Sound gibt und ein Zocker ist, für den ist die Recon 3D Pflicht. (Da kann dann auch keine Xonar wegen dem fehlenden THX Suround mithalten)

Lowkey
2012-02-04, 01:20:41
Wo sind wir eigentlich angekommen, wenn man Testberichte nur noch in Foren findet und nicht mehr auf Hardwaretestseiten? :>

PS: guter Test

derpinguin
2012-02-04, 11:01:13
Betrifft ja nicht nur Hardwaretestseiten. Die PCGH hat auch jetzt erst einen Test der Recon3D veröffentlicht.

OC_Burner
2012-02-04, 16:06:23
Um CMSS 3D sinnvoll mit Kopfhörer zu nutzen, musste bei den X-Fi Karten ja ein kleiner Trick angewandt werden um überhaupt die simulierte Kanalortung von Quadro, 5.1, oder 7.1 Sound auf Kopfhöhrer zu ermöglichen.

Im Controlpanel von Creative wurde die Soundausgabe einfach bei Kopfhörer belassen. In den Windowsaudiogeräteeinstellungen jedoch beim aktiven Ausgabegerät auf Quadrophonie, 5.1 Surround oder 7.1 Surround umgestellt. Werden nun die einzelnen Lautsprecher vom Windows Lautsprecher-Setup angeklickt ertönen die Klänge je nachdem ob CMSS-3D aktiviert ist oder nicht aus einer anderen Richtung.

Möglicherweise arbeitet das THX Surround der Recon 3D mit dem gleichen Setup wie CMSS-3D.

Blackhand
2012-02-04, 19:18:27
Ja, das hab ich mittlerweile auch mitbekommen, dass man das bei den X-Fis so einstellen musste. Laut dem Computerbaseusertest oben und auch nach meiner bisherigen Beobachtung stellt er nun automatisch in der Systemsteuerung auf 5.1, sobald auf Kopfhörer geswitched wurde.

Colin MacLaren
2012-03-02, 23:43:50
Ich hab mir das Schätzchen nach langem rumprobieren mit X-Fi MB und dem gehackten Realtek-Treibern, der unterirdischen Recon3D USB, nach einer Xonar DX und einem Behringer UCA 202 USB-DAC doch noch gekauft. Angehängt ist ein Superluxx 381 32 Ohm Stereo-Kopfhörer, bei dem per Filter etwas die Höhen herausgenommen wurden.

Ersteindruck:

Huch, ist die klein. Da ist ja gar nichts drauf. Wenn man bedenkt, wie winzig der Chip unter dem Plastikteil noch ist, fühlt man sich leicht verarscht, hierfür 75 EUR gelöhnt zu haben. Die Marge dürfte ordentlich sein. Verarbeitung ist völlig in Ordnung, sehr gefällt der seperate Kopfhörerausgang, das Umgestecke hat mich bei der Xonar genervt.

Eingebaut, wird als HD-Audio-Gerät erkannt. Treiber auf der Webiste ist neuer als der auf der CD. Downlaodgeschwindigkeit, wie immer bei Creative - 10kb/s. Für 132 MB Wollen die mich veraschen? Also erstmal ins Fitness, als ich wiederkomme bemerke ich, dass ich vergessen hatte den Standby-Modus zu deaktivieren. Downloadmanager rein, 20 Chunks, nach 10 Minuten da. Argh. Treiber installier, neugestartet.

Die einzelnen Funktionen im Kurzüberblick:

Kopfhörerverstärker:

Soll angeblich bis 600 Ohm gehen. Ich habe leider nur einen 16 Ohm inear und einen 32 Ohm Bügelkopfhörer zur Auswahl. Was ich sagen kann - laut ist er. Ersterer macht bei 8%, letzterer bei 20% schon recht gut Krach, bei 30% tun die Ohren bereits weh. Ich würde mal pauschal hochrechnen und sagen bis 300 Ohm geht alles klar.

Tru Studio:
- Surround - Verbessert die Ortung und macht das Feld weiter. Funktioniert für mich gut.
- Crystalizer: Mehr Bass, weniger Detail und Definition, lauter. Ungefähr als drückt man die Loundness-Taste und setzt danach einen Motorradheldm auf.
- Bass - Bassversärkung, allerdings recht "boomy"

Crystal-Voice:
Echt toll.- Ohne Spaß. Ich habe nur ein kleines Logitech Tischmikro. Es nimmt sämtliches Rauschen raus und die Stimme ist duetlich klarer und besser verständlich. Das gefällt.

Scout-Mode: noch nicht getestet.

Kopfhörer/Lautsprecher-Umschaltung
Funktioniert und stellt gleich im Windows mit um. Sehr schön.

Kino:
hab keinen Verstärker

Mixer:
Lautstärkeregelung

Equalizer:
na was wohl


Musik und Gaming:

Die typischen Verschlimmbesserungen sind oben bereits genannt. Dem Crystalizer muss man lassen, er macht 64kbit-Aufnahmen wirklich etwas besser. Ab 128kbit nervt er aber nur. Das gleiche gilt für Surround und den Bassboost.

Bei Musik schwächelt die Karte. Gegenüber der Xonar oder dem Behringer DAC liegt ein Schleier auf der Musik. Der fehlende ASIO-Support macht es nicht besser, OpenAl-Plugin für Winamp bringt keinen Unterschied.

Schließe ich einen fiio11 KHV dazwischen wird es etwas besser, aber immer noch fehlen die Details, Dynamik, Aufläsung, das alles ist mäßig. Für das 30 EUR Headset mag es reichen und es ist besser als die Recon3D USB, aber selbst bei den billigen Superluxx ist das schon nix. Wer einfach nur gut und günstig Stereomusik hören möchte, den emfpehle ich die Xonar DX, oder wer auf allen Schnickschnack verzichten kann und mit dem nicht ganz so prickelnden Rauschabstand, den 25 EUR Behringer DAC. Eine STX konnte ich leider noch nicht testen.

Kommen wir zum eigentlichen Einsatzzweck, denn dafür habe ich sie gekauft: Spiele. Surround an, im Spiel 5.1. ausgewählt und los geht's. Die Höhen etwas spitz, aber der Effket: Wow. Der integrierte Renderer in Battlefield 3 macht ja schon etwas her, allerdings war die Ortung mäßig. Jetzt hört man alles so wie es sein muss. Der Heli ist eindeutig oben, der kommt von hinrten links, fliegt einen Halbkreis um den Kopf herum und landet vorn rechts. Man mag sich hier einmal die Demo "Game 1" anhören: Klick (http://www.creative.com/soundblaster/technology/cmss-3d) - Ja wirklich, es klingt genau so. Der Test mit EAX und Alchemy in Everquest 2 oder Rightmark bestätigt das gute Ergebnis von Battlefield. Da kann eine Xonar mit Dolby Headphone im Leben nicht mithalten, gutes Stereeo aus dem Behringer ist ebenfalls vorzuziehen. Aber was die Creative in Spielen leistet ist beeindruckend. Da ist Creative schlichtweg Technologieführer.

Fazit:

Mit 75 EUR etwas überteuert. Wer bereits eine X-Fi hat, wird wenig Mehrwert bekommen. Zum Musikhören bereits mit mittelmäßigem Equipment ungeeignet, da besser zu erwähntem Behringer DAC greifen und foobar mit ASIO anschmeißen, oder, wenn es etwas richtiges sein soll, gleich zur Essence STX. In Spielen bleibt Creative jedoch weiterhin ungeschlagen. Das war mir den Preis dann gerade so wert.

iltis2k
2012-03-19, 09:52:56
Welche wäre bei einem Neukauf jetzt zu empfehlen, wenn es um Spiele geht, die X-Fi oder die Recon? Wenn ich das hier so lese, dann sehe ich keinen Grund eine Recon zu nehmen. Macht die Karte überhaupt irgendwo etwas besser als die X-Fi?

Avalox
2012-03-19, 10:44:02
Welche wäre bei einem Neukauf jetzt zu empfehlen, wenn es um Spiele geht, die X-Fi oder die Recon? Wenn ich das hier so lese, dann sehe ich keinen Grund eine Recon zu nehmen. Macht die Karte überhaupt irgendwo etwas besser als die X-Fi?


Technisch schwer zu sagen, da weder ein Test, noch genaue Details zur Recon bekannt sind.

Fakt ist aber, dass die Recon3D viel besser in die Windows 6.xx Welt (Win Vista/7/8) passt, als eine X-Fi.

Da sich der Effektprozessor in der Ausgabe ausschliesslich auf ein Postprocessing bezieht, werden alle Schritte in der Audiokette vor diesem Postprocessing in Software ausgeführt und das ist leider der Standard heute unter Windows.
Deshalb ist anzunehmen, dass die Recon3D so problemlos sich in das Treibergefüge einpassen wird, wie es jede andere Soundlösung, jedes beliebigen Soundhardware Herstellers auch tut.

Die USB Recon3D funktioniert ja sogar, ganz ohne PC und zeigt eigentlich sehr gut, wie auch die PCIe Recon3D im Prinzip funktionieren. Der Effektprozessor wird einmalig mit einem Programm beim Rechnerstart geladen und macht, dann das was er soll völlig unabhängig vom PC. Der PC merkt davon gar nichts. Deshalb kann man die USB Lösung auch tatsächlich vom PC abkoppeln und dann an einer XBox360 oder PS3 betreiben und trotzdem werkelt der Effektprozessor mit alten Programm weiter. Mit der PCIe Lösung funktioniert dieses natürlich nicht, da man dort zum umstecken nichts hat. Aber es zeigt die Funktionsweise des Effektprozessors gut.

Was nun besser für dich ist kann ich auch nicht sagen. Die X-Fi ist flexibler und auch von der Signalqualität besser. Aber damit auch komplexer. Die Recon3D finde ich vom Gefühl zu teuer, aber dafür ist auszugehen, dass diese einfach so funktioniert, wie es der Benutzer will.