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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachdenklicher Mensch, ein Hindernis im Leben?


Paolo
2012-01-21, 20:57:17
Hallo,

Ich habe mir in letzter Zeit (passend zum Titel) Gedanken gemacht, dass ich ein nachdenklicher Mensch bin.
Ich studiere zwar, aber das Denken meine ich nicht. Es geht viel mehr darum, dass ich sehr häufig Situationen reflektiere und mir darüber einfach viele Gedanken mache, ob das richtig ist, was ich mache, wie ich am besten daran gehe, was andere Leute von mir denken, usw. und sofort.
Allerdings merke ich irgendwie, dass das hinderlich ist. Ich habe zum Beispiel nachgedacht, ob ich das Mädchen in jenem Moment hätte küssen sollen und hab gezweifelt. Im Nachhinein hätte ich das definitiv machen sollen. Manchmal sitze ich in der Vorlesung und denke "Das hab ich nicht verstanden, meld dich mal" und mach es dann doch nicht. Eine ehemalige Bekannte meinte auch zu mir, dass ich viel zu viel nachdenke und mir damit Sachen verbaue. Ich ergreife teilweise nicht die Situation, obwohl es besser gewesen wäre (Kuss, sich zu melden, Leute anzusprechen, wenn einem nicht was passt, etc.) und ich weiß es bewusst !
Ich überleg dann lieber und das zieht sich dann hinaus und lässt die Situation meist schlechter enden, als sie mir eigentlich zu steht, wenn mans so will.

Warum denke ich teilweise so viel darüber nach und mach nicht einfach das, was ich will?
Liegt es am Selbstbewusstsein? Ich bin vielleicht nicht der Hartmacker, aber zumindest weiß ich, was ich will. Trotzdem gibt es solche Situation immer wieder...

Oder liegt es doch an der Einstellung "Mir egal, was die anderen denken", die ich nämlich nicht habe?

Wie geht es euch damit und was kann man dagegen machen?

Gast
2012-01-22, 10:59:30
Also genau diese Frage hab ich mir auch schon oft gestellt. Ich selbst denke dass es eher hinderlich als förderlich ist. Genau wegen so Punkten die Du schon angesprochen hast. Wenn ich mir dann andere anschaue die direkt sagen/tun was sie sich denken, ohne groß über die Konsequenzen nachzudenken bzw. denen die Konsequenzen egal sind wird man schon manchmal neidisch...

Die gelbe Eule
2012-01-22, 22:48:10
Deine Vorgehensweise ist gut, da Du gewisse Dinge abwägst, bevor sie passieren. Sowas stärkt den Charakter und die Persönlichkeit, besser noch, Fehler werden erst gar nicht gemacht, da Du sie von Dir aus ausschließt. Nur müsstest Du Dein Denken auch leben und nicht kaputtdenken.

Machen kannst Du das was dir ausgedacht hast. Fange mit Dingen an die auf dem ersten Blick belanglos sind, wie einkaufen, irgendwas essen. Bleibst dieser Linie treu, kannste den Rest genauso.

Zephyroth
2012-01-22, 23:05:07
Ich versteh' dich sehr gut. Auch ich denke viel nach und spiele Situationen im vorhinein durch. Meistens komme ich zum Schluß, das es besser ist keine Initiative zu ergreifen, wenn wenig Chancen auf Erfolg bestehen. Speziell bei Frauen steht mit das im Weg. Man weis instinktiv was das richtige ist, nur der Verstand verhindert es erfolgreich.

Des weiteren entsteht bei mir Wut auf die anderen. Die anderen die sich bei ihrem Handeln nichts denken und einfach tun. Die Natur ist ungerecht. Diese Menschen haben irgendwann Erfolg. Über die 100 Mißerfolge die auf einen Erfolg kommen, redet dann keiner mehr. Bei uns ist das anders. Auf einen Erfolg kommen vielleicht 5 Mißerfolge. Nur brauchen wir ewig, bis wir uns trauen etwas zu tun. Und so steht man da, als Memme, als Feigling und Weichei.

Als nachdenklicher Mensch steht man sich selbst sehr im Weg. Leider hab' ich noch keinen 100%igen Weg gefunden dem zu entgehen.

Grüße,
Zeph

Watson007
2012-01-22, 23:07:39
ja das kenne ich auch, da es kaum Frauen gibt die von sich aus die Initiative ergreifen...

Lurtz
2012-01-22, 23:07:53
Grundsätzlich ist es gut, erst einmal abzuwarten, Situationen sich entwickeln lassen, und dann entsprechend darauf zu reagieren.
Zu wenig nachzudenken kann auch sehr ungüstige Folgen haben, ich verstehe das Problem, das du hast aber schon, da es mir auch oft so geht. Gibt Situation, über die denke ich solange nach, dass ich am Ende gar nicht mehr weiß, was eigentlich die Ausgangsfrage war.
Wie Eule schon sagte, wichtig ist halt sein Leben trotzdem zu leben und nicht jedes Wagnis solange zu zerdenken, bis man einen Grund gefunden hat, es nicht zu tun. Gerade im zwischenmenschlichen Verhalten ist das wichtig, da muss man auch einfach mal machen, selbst wenn es sich im Nachhinhein als nicht so klug herausgestellt hätte. Das mit dem Küssen wäre da ein gutes Beispiel, ich habe noch keine Frau erlebt, die einem Typen in einer annähernd "Kuss-kompatiblen" Situation den Kopf für einen Kussversuch abgerissen hätte :D

Monger
2012-01-23, 00:47:06
Wie oft mir schon an den Kopf geworfen wurde: "Du denkst zu viel nach! Lass das doch einfach mal!"
Ich habe mittlerweile darauf eine relativ simple Antwort gefunden: mein Problem ist nicht dass ich zu viel nachdenke, sondern worüber.

Das Gehirn ist ein Werkzeug. Es wird dann tätig, wenn es benötigt wird. Menschen die sich sonst auch auf ihre Ratio verlassen können, versuchen auch sonstige persönliche Probleme zu rationalisieren und damit aus der Welt zu schaffen.
Das funktioniert manchmal mehr schlecht als recht, und das Hirn beißt sich dann so lange in dieses Problem hinein, bis es daran heiß läuft. Ungelöste Probleme sind wie Sand im Getriebe, und verursachen einen stetigen Stresslevel.

Um bei dem Beispiel mit dem Mädchen zu bleiben: irgendwo dahinter steckt eine Form von Unsicherheit und Nervosität. Das Hirn versucht dies zu rationalisieren, und entsprechende Lösungswege anzubieten - zum Beispiel, indem alle denkbaren Wege durchdacht werden, um den zu finden der am wenigsten schmerzhafte Ablehnung verursacht.
Das ist aber eigentlich gar nicht das zentrale Problem. Die viel wichtigere Frage wäre, warum man denn so viel Angst vor der Ablehnung hat.

Lyka
2012-01-23, 02:14:45
ist doch einfach

nachdenklicher Mensch -> lösungsorientiertes Nachdenken über verschiedene Probleme und deren Lösung ->kaum Probleme
grüblerischer Mensch -> problembehafteter Mensch, dessen Gedanken sich sehr oft um ein und dasselbe Thema drehen, ohne eine Lösung zu finden. Besonders, wenn eine Lösung den Grund des Grübelns aufheben würde, was blöd wäre, weil dann das Denken fehlen würde über dieses Thema: Meistens ist Grübeln das Nachsinnen über ein praktisches Thema, welches keinerlei echte Lösung bietet. -> große Probleme

Mosher
2012-01-23, 09:32:56
Ich versteh' dich sehr gut. Auch ich denke viel nach und spiele Situationen im vorhinein durch. Meistens komme ich zum Schluß, das es besser ist keine Initiative zu ergreifen, wenn wenig Chancen auf Erfolg bestehen. Speziell bei Frauen steht mit das im Weg. Man weis instinktiv was das richtige ist, nur der Verstand verhindert es erfolgreich.

Des weiteren entsteht bei mir Wut auf die anderen. Die anderen die sich bei ihrem Handeln nichts denken und einfach tun. Die Natur ist ungerecht. Diese Menschen haben irgendwann Erfolg. Über die 100 Mißerfolge die auf einen Erfolg kommen, redet dann keiner mehr. Bei uns ist das anders. Auf einen Erfolg kommen vielleicht 5 Mißerfolge. Nur brauchen wir ewig, bis wir uns trauen etwas zu tun. Und so steht man da, als Memme, als Feigling und Weichei.

Als nachdenklicher Mensch steht man sich selbst sehr im Weg. Leider hab' ich noch keinen 100%igen Weg gefunden dem zu entgehen.

Grüße,
Zeph

Lass doch mal bitte deine ewige Selbstgerechtigkeit und dein Selbstmitleid weg, wenn du postest.

Immer sind "die anderen" die Primitiven. Die einfach Menschen, zu denen du nicht einmal herabblicken willst, weil sie die Geste eh nicht verstehen würden.
Und immer gehst du den einzig richtigen Weg, der Erfolg versprechen sollte, es aber nicht tut, weil die Welt/das Schicksal ungerecht ist.
(Siehe Applethread, Nerdthread)

Ich weiß komplett, was du meinst. Auch ich empfinde manchmal so, dass ich die meisten Menschen als Idioten abstemple, wenn es mir grad passt.
Aber weißt du was? Das ist doch bloß Neid. In Wahrheit verstehen wir nämlich ganz genau, dass es Qualitäten gibt, die man nicht messen kann, die man nicht logisch begreifen kann. Wenn einer instinktiv erfolgreich handelt, daraus Selbstvertrauen schöpft und an dieser Methodik festhält, was ist daran so schlimm?
Ich sehe das ewig Nachdenken-Müssen in sozialen Bereichen eher als Behinderung, auch wenn es mir selbst oft so geht.
Man kann nicht immer "denkt viel" mit "ist weise, klug und vielleicht zurückhaltend" gleichsetzen und Umkehrschlüsse zu "handelt spontan und intuitiv" ziehen.

Zu dem Punkt zu den 100 Misserfolgen: Hast du etwas schon mal 100 mal probiert, bis es dann beim 101. mal geklappt hat? Hast du dabei kein Bisschen Respekt vor dir selbst empfunden?
Du bist echt kein Dummer und auch nicht direkt unsympathisch, aber deine Betrachtungsweise "Ich: unglücklich, aber echt" - "andere: glücklich, aber Idioten" nervt mich schon irgendwie auffallend

Zephyroth
2012-01-23, 10:48:43
Lass doch mal bitte deine ewige Selbstgerechtigkeit und dein Selbstmitleid weg, wenn du postest.

Immer sind "die anderen" die Primitiven. Die einfach Menschen, zu denen du nicht einmal herabblicken willst, weil sie die Geste eh nicht verstehen würden.

Das tut mir leid, wenn das wieder so rüber gekommen ist. Ich habe noch überlegt, ob ich die Aussage präzisieren soll. Meine Wut ist mein Problem, nicht das der anderen. Es ist die Wut auf mich selbst, einfach Dinge nicht tun zu können, weil ich drüber nachdenke. Das Fehlen der Fähigkeit zu impulsiven Handlungen.

Diese Wut projeziere ich nur zu gerne auf andere, die dann oft abbekommen, was sie nicht verdient haben. Ich arbeite daran und im RL funktioniert das auch schon recht gut, aber hier im Forum, hab' ich mich manchmal nicht im Griff. Sorry dafür.

Und obwohl ich manchmal auf "primitive Handlungen" herabblicke, so beneide ich insgeheim die Fähigkeit zu solchen Handlungen. Eine primitive (=einfach) Handlung ist nicht per se schlecht oder verachtenswert, sie ist nur für mich manchmal nicht nachvollziehbar. Ich bin nicht schlauer oder besser als der Durchschnitt, auch wenn ich manchmal den Anschein erwecke, ich hab' nur einen anderen Blickwinkel als die Masse. Aber das macht mich nicht besser, es macht mich anders.

Grüße,
Zeph

V2.0
2012-01-23, 11:57:56
Mach Dir klar, dass es Dinge gibt, die Du per Nachdenken beeinflussen kannst, andere aber nicht. Du mustt lernen, was man planen kann und was nicht. Zwischenmenschliche Dinge kann man nur sehr begrenzt planen. Spontane Ereignisse kann man nur begrenzt planen. Ab und Zu muss man dann eben spontan handeln.

Lyka
2012-01-23, 12:55:15
jedesmal, wenn ich von mir selbst denke, dass ich klüger bin als alle anderen, dann gehe ich auf http://www.brainpickings.org/ und werde wieder und glücklicherweise von meinem hohen Ross geholt :D

PHuV
2012-01-23, 13:56:58
jedesmal, wenn ich von mir selbst denke, dass ich klüger bin als alle anderen, dann gehe ich auf http://www.brainpickings.org/ und werde wieder und glücklicherweise von meinem hohen Ross geholt :D

:up:

Leuts, es geht doch nicht darum, ob man nachdenklich ist oder nicht. Es geht in den meisten Fällen schlichtweg darum, ein Risiko einzugehen, ob das ,was man sich so denkt oder ausmahlt, eintrifft oder nicht. Ich habe es in meinen Coachings "sinnloses Spekulieren" genannt. Es gibt viele Dinge, die weder voraussehbar noch berechenbar sind. Aber wir glauben, genau das zu können. So stellen wir uns oft intensiv Gespräche mit anderen vor, wie sie verlaufen könnten, wie die Argumente der anderen seit könnten (!), wie dann unsere sein werden usw.usw. Das Witzige daran ist doch, ist den jemals dann ein Gespräch so gelaufen, wie wir und das vorgestellt haben? ;) Wenn wir ehrlich sind, verlaufen doch die meisten ganz anders.

Faktenlose Spekulation ist das Fruchtloseste, was es überhaupt gibt.

Ich habe mir auch früher ellenlang den Kopf zerbrochen, bevor ich jemanden angesprochen hatte, und es ist in den meisten Fällen immer anders gelaufen, als ich dachte, positiv wie negativ. Das Schlimme, was ich entdeckt hatte war die Tatsache, das mein "nachdenken" eher dazu oft führte, daß ich gar nicht darauf geachtet hatte, was wirklich gesagt wurde, oder welche Signale gesendet wurden, sondern ich wollte meinen Plan im Kopf umsetzen. Das dies entsprechend in die Hose ging, kann man sich gut vorstellen. Deshalb habe ich es mir ziemlich mühsam abtrainiert, zu spekulieren. Natürlich kommt es immer wieder hoch. Gegen Spekulation hilft immer nur ein Hilfsmittel: die Gewissheit.

Im Endeffekt zeigt zuviel Nachdenken doch nur ein Grundproblem auf: Angst. Angst vor Kontrollverlust. Wer nur denkt, ist unsicher, und versucht sich durch das Nachdenken eine Pseudosicherheit aufzubauen. Man schafft sich eine Illusion der Kontrolle. Das liegt oft daran, weil wir extrem unsicher sind, Spontanität und flexibles Reagieren uns fehlt. weil wir schlichtweg das Handwerkszeug der Kommunikation ungenügend beherrschen. Da kommt dann wieder die Angst: Angst zu versagen, Angst dumm oder peinlich dazustehen, Angst vor Gesichtsverlust, Angst dafür, entblößt und erniedrigt zu werden usw.

Deshalb spekuliere ich heute nicht mehr, sondern ich beobachte erst mal, frage nach, und sammle Informationen. Erst dann reagiere und handle ich. Wenn ich das nette Mädel gegenüber nicht frage, ob sie Interesse an mir hat oder nicht, weil sie mir so nett zulächelt, werde ich das nicht herausfinden. Man bekommt Dinge oft erst heraus, wenn man einfach und simpel fragt: "Was denkst Du gerade!". Je öfters man das macht, bekommt man ein ungefähres Bild von Körpersprache und was sie bedeutet. Nach der 10.Frau kann man dann schon gut abschätzen, ob die Frau was von einem will oder nicht. ;D

Aus diesem Grund halte ich die Nachdenklichkeit hier für einen Vorwand. Nachdenklich zu sein ist generell an sich nichts Schlechtes, wenn man es an der richtigen Stelle einsetzt. Nachdenken ersetzt aber oft keine Erfahrung oder keine Fakten. Auf manche Dinge kann man, mit viel Hintergrundwissen, sicherlich per Nachdenken kommen. Aber ich bezweifle ernsthaft, daß bei den meisten Denkern hier genug Wissen für das erfolgreiche Nachdenken besteht, sonst würde man es nicht als Problem oder Hindernis beschreiben. Ganz im Gegenteil, Wissen gepaart mit Nachdenklich sein ist ein hervorragendes Werkzeug für den täglichen Gebrauch. Bei diesen Menschen steigt die Erfolgsquote in ihrem täglichen Tun enorm.

MarcWessels
2012-01-23, 14:15:58
Deshalb spekuliere ich heute nicht mehr, sondern ich beobachte erst mal, frage nach, und sammle Informationen. Erst dann reagiere und handle ich. Wenn ich das nette Mädel gegenüber nicht frage, ob sie Interesse an mir hat oder nicht, weil sie mir so nett zulächelt, werde ich das nicht herausfinden. Man bekommt Dinge oft erst heraus, wenn man einfach und simpel fragt: "Was denkst Du gerade!". Je öfters man das macht, bekommt man ein ungefähres Bild von Körpersprache und was sie bedeutet.Ich kann das nur bei Damen, für die ich mich selbst nicht, oder nicht besonders stark interessiere. Bin ich aber interessiert, werde ich zum größten Autisten. :wink:

Zephyroth
2012-01-23, 14:41:04
Ich kann das nur bei Damen, für die ich mich selbst nicht, oder nicht besonders stark interessiere. Bin ich aber interessiert, werde ich zum größten Autisten. :wink:

Oh ja, das kenn' ich. Kennt irgendjemand den Film "Die Götter müssen verrückt sein!"? Ungefähr so geht's einem da, so wie dem Biologen dort geht...

Ist es nicht so, das das spontane Handeln einem manchmal im Hirn vorkommt, als müßte man eine Atombombe zünden? Das überlegt man sich üblicherweise sehr gut...

Grüße,
Zeph

PHuV
2012-01-23, 15:22:29
Ich kann das nur bei Damen, für die ich mich selbst nicht, oder nicht besonders stark interessiere. Bin ich aber interessiert, werde ich zum größten Autisten. :wink:

Tja, weil die Hormone zu sehr in die Hose rutschen? :naughty:

Nein, im Ernst, liegt einfach daran, daß Du hier locker und entspannt bist, weil es um nichts geht. Bei den anderen geht es ja um etwas für Dich, und da kommt automatisch Versagensangst mit dazu. Gerade vor diesen Damen möchte man ja nicht als Kasper dastehen, und gerade deshalb macht man sich ja zum Kasper, weil man ja vermeidlich seine gute Seite präsentieren möchte. Einfacher Trick: Macht die Dame häßlich und uninteressant. Stellt sie Euch in 40 oder 50 Jahren vor, mit vielen Falten, falschen Zähnen und Hängebrüsten. Und vor allen Dingen, teilt unbewußt mit, daß Ihr sie zwar ficken wollt, aber nicht zu jedem Preis, und das sie sonst egal ist, Ihr kommt auch gut ohne sie aus. Gerade schöne Frauen wolle eines oft um jeden Preis, Aufmerksamkeit. Ignoriert sie, lass sie links liegen, dann werden sie oft neugierig. Es gibt auch noch den Typ schöne und doch sehr unsichere Frau, da funktioniert das nicht so. Da muß man den Typ erst austesten.

Rooter
2012-01-23, 18:41:28
das Hirn beißt sich dann so lange in dieses Problem hinein, bis es daran heiß läuft. Ungelöste Probleme sind wie Sand im Getriebe, und verursachen einen stetigen Stresslevel.
Faktenlose Spekulation ist das Fruchtloseste, was es überhaupt gibt.Wer genau diese Probleme hat, dass sein Verstand sich ständig an Problemen festbeißt und am (ver)urteilen und spekulieren ist und das eigene Handeln schlechtredet, sollte unbedingt dieses Buch lesen:
Jetzt! - Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle (http://www.amazon.de/Jetzt-Limitierte-Jubiläumsausgabe-Kraft-Gegenwart/dp/3899013018/)
Darin geht es darum wie man den Verstand, der ständig in vergangenen Erlebnissen schwelgt und immer das schlechtest mögliche für die Zukunft projiziert, ausschalten und sich auf den aktuellen Augenblick fokussieren kann.

Man bekommt Dinge oft erst heraus, wenn man einfach und simpel fragt: "Was denkst Du gerade!"Guter Anmachspruch, muss ich mir merken. ;)

Nein, im Ernst, liegt einfach daran, daß Du hier locker und entspannt bist, weil es um nichts geht.Genau so sieht es aus! :up:

Einfacher Trick: Macht die Dame häßlich und uninteressant. Stellt sie Euch in 40 oder 50 Jahren vor, mit vielen Falten, falschen Zähnen und Hängebrüsten.Alternativ, um die Göttin wieder zum Menschen zu machen: Stellt euch bildlich - und ggf. auch olfaktorisch - vor wie die Dame auf dem Klo sitzt und ihren Haufen setzt... ;D

MfG
Rooter

Dant3
2012-01-25, 22:34:04
Hallo,
Ich habe mir in letzter Zeit (passend zum Titel) Gedanken gemacht, dass ich ein nachdenklicher Mensch bin.
Ich studiere zwar, aber das Denken meine ich nicht. Es geht viel mehr darum, dass ich sehr häufig Situationen reflektiere und mir darüber einfach viele Gedanken mache, ob das richtig ist, was ich mache, wie ich am besten daran gehe, was andere Leute von mir denken, usw. und sofort.
Ich bin genau so. IMO ist das eine sehr positive eigenschaft, es verschaft mir sehr viele vorteile gegenueber anderen menschen. Egal ob es darum geht subtile dinge wahrzunehmen oder ihnen das zu sagen was sie hoeren wollen (weil ich meistens sehr gut nachvollziehen kann was andere denken, bzw. jetzt erwarten zu hoeren).

Eigentlich ist der umgang mit anderen menschen fuer mich permanent ein spiel. Ich sage oft sachen, nur um gewisse reaktionen hervorzurufen. Das kann ein gefuehl sein was ich anderen machen will (positiv wie negativ) oder sie unbewußt dazu zubringen dinge auszusprechen die ich selber denke bzw. hoeren will.
Auch neige ich dazu mir sehr viele kleinigkeiten zu merken. Jede noch so augescheinlich unwichtige aussage in irgendwelchen gespraechen merke ich mir und verwende sie bei bedarf fuer oder gegen eine person.

Das mag zwar sehr amuesant klingen, was es auch oft ist, aber wie ich leider feststellen durfte ist es so, wenn es dann zu dingen kommt die auf der gefuehlsebene ablaufen bin ich doch ein ziemlicher lappen weil dieses "logische" denken und argumentieren da gar nicht so beliebt bei den damen ist.



Wie geht es euch damit und was kann man dagegen machen?

Wie oben angebrochen, solange es sich um den typischen alltag und die arbeit dreht geht es mir sehr gut damit, doch in gewissenen intimen situationen kotzt mich mein denken schon an. Es ist wirklich sehr schwer in solchen situationen dann ploetzlich mit den pochenden ding da unten zu argumentieren, statt mit reiner logik.

Paolo
2012-01-25, 22:48:41
Tja, das ist die Frage, die mich innerlich auch so beschäftigt, wie man damit besser umgeht, gerade auf der Gefühlsebene.

Was PHuV gesagt hat ist schon ziemlich gut, bloß das so mal eben in die Tat umzusetzen wird nicht so einfach...

Rooter
2012-01-25, 23:17:18
Ich bin genau so. IMO ist das eine sehr positive eigenschaft, es verschaft mir sehr viele vorteile gegenueber anderen menschen.Ich glaube das sind Trugschlüsse. Diese Art verschafft dir sicherlich ebenso viele Nachteile gegenüber leidenschaftlicheren Menschen.

Eigentlich ist der umgang mit anderen menschen fuer mich permanent ein spiel. Ich sage oft sachen, nur um gewisse reaktionen hervorzurufen. Das kann ein gefuehl sein was ich anderen machen will (positiv wie negativ) oder sie unbewußt dazu zubringen dinge auszusprechen die ich selber denke bzw. hoeren will.
Auch neige ich dazu mir sehr viele kleinigkeiten zu merken. Jede noch so augescheinlich unwichtige aussage in irgendwelchen gespraechen merke ich mir und verwende sie bei bedarf fuer oder gegen eine person.Ich kenne dich ja nicht aber beim lesen dieses Absatzes kam mir sofort der Begriff "kalt-manipulativ" in den Sinn. :|

MfG
Rooter

PHuV
2012-01-25, 23:27:30
Was PHuV gesagt hat ist schon ziemlich gut, bloß das so mal eben in die Tat umzusetzen wird nicht so einfach...

Habe ich ja auch nicht behauptet. ;) Uns allen wurde doch schon von früh auf eingebleut, immer vorher nachdenken, ja kein Risiko eingehen, blablabla. Und als Erwachsene merken wir erst, daß diese Konditionierung in viele Fällen einfach kontraproduktiv ist. Diese jahrelange Prägung erst mal zu erkennen, und dann dagegen zu arbeiten, ist eine Menge Menge Arbeit.

Dant3
2012-01-26, 04:11:26
Ich glaube das sind Trugschlüsse. Diese Art verschafft dir sicherlich ebenso viele Nachteile gegenüber leidenschaftlicheren Menschen.

Damit hast du bestimmt recht, doch bekommt man das oft sicherlich nicht ganz genau mit wenn man keinen naeheren kontakt zu wem hat. Ich bin auch nicht absichtlich so, das hat sich einfach durch erlebnisse im laufe der jahre entwickelt und tendenziell fahre ich damit fuer mich selber am besten (vielleicht ein trugschluß!).


Ich kenne dich ja nicht aber beim lesen dieses Absatzes kam mir sofort der Begriff "kalt-manipulativ" in den Sinn. :|

MfG
Rooter
Hehe, ja, das wuerde ich auch denken, wenn ich meinen text von wem anderen gelesen haette. Es kommt auch vor das es so ist, aber ich bin nicht immer auf krawall gebuerstet. Normal halte ich mich schon zurueck, obwohl dieses verhalten permanent praesent ist, allerdings nicht im negativen sinne, so das ich permanent leute manipuliere ;).

ux-3
2012-01-26, 07:18:36
Allerdings merke ich irgendwie, dass das hinderlich ist. Ich habe zum Beispiel nachgedacht, ob ich das Mädchen in jenem Moment hätte küssen sollen und hab gezweifelt. Im Nachhinein hätte ich das definitiv machen sollen. Manchmal sitze ich in der Vorlesung und denke "Das hab ich nicht verstanden, meld dich mal" und mach es dann doch nicht.

Man würde das eigentlich nicht "nachdenklich" sondern "zögerlich" nennen, oder?

Paolo
2012-01-26, 08:46:56
Man würde das eigentlich nicht "nachdenklich" sondern "zögerlich" nennen, oder?

Das eine schließst das andere ja nicht aus. Dieses Zögern wird ja dadurch hervorgerufen, dass man sich nicht sicher ist und erstmal versucht rational die Situation zu analysieren, anstatt einfach mal aus Instinkt und Bauchgefühl zu handeln und nicht so viel Gedankenschwarzmalerei daraus macht, was ja alles passieren könnte... (Beispiel Küssen)

Habe ich ja auch nicht behauptet. ;) Uns allen wurde doch schon von früh auf eingebleut, immer vorher nachdenken, ja kein Risiko eingehen, blablabla. Und als Erwachsene merken wir erst, daß diese Konditionierung in viele Fällen einfach kontraproduktiv ist. Diese jahrelange Prägung erst mal zu erkennen, und dann dagegen zu arbeiten, ist eine Menge Menge Arbeit.

Könntest du denn konkrete Tipps geben, wie man dieses Denken in bestimmten Situationen los wird? Im Studium hilft es mir, ja wie gesagt, gut. Daher will ich es ja nicht komplett ablegen. Aber halt in alltäglichen Situationen, die sich mit Menschen und meinem sozialen Umfeld beschäftigen. Ist dieses Buch von Rooter zu empfehlen?

Spyder
2012-01-27, 00:11:01
Ein interessantes Thema, ich habe mich spontan angesprochen gefühlt :)

Ich zähl mich auch zur nachdenklichen, zögerlichen Sorte. Ich verbringe Stunden und Tage in meinem eigenen Kopf, so sehr, dass daran schon menschliche Beziehungen gescheitert sind. Denn andere Menschen haben nicht bemerkt wie viel sie mir bedeuten (nicht nur Liebesbeziehungen) und ich habe nicht bemerkt, dass sie es nicht bemerken ;) Weil ich einfach zu wenig gesagt habe und dabei nicht merkte, dass ich Dinge teils nur gedacht habe - allein in meinem Kopf.
Während meiner gedanklichen Streifzüge hatte ich schon so einige für mich persönlich sehr geistreiche Erkenntnisse. Diese Erkenntnisse sind immer sehr simpel und gleichzeitig überraschend. Es ist immer die einfachstmögliche Antwort.
Sie lässt sich vielleicht zusammenfassen mit den Worten: Mittelmaß, goldene Mitte, Grau statt Schwarz/Weiß.

"Erfolgreiche" und/oder glückliche Menschen kommen aus allen Ecken: sowohl von den Nachdenklichen als auch von den Impulsiven. Was macht sie aus? Meiner Meinung nach das langweilige Mittelmaß.
Ich komme aus der extrem zurückhaltenden, nachdenklichen Ecke. Die Zeit mit mir selbst, die dadurch frei wurde habe ich natürlich mit Selbstreflektion und gedanklichen Streifzügen verbracht. Die Erkenntnisse? Mehr wagen. In allen rational fragwürdigen Situationen sich selbst oder anderen Zweiflern die Frage stellen "warum eigentlich nicht?". Feststellen, wo nachdenken und wo spontanität hinterher glücklicher macht und sein verhalten anpassen. Im Endeffekt nichts anderes als die "goldene Mitte", eine Mischung aus zögerlich-nachdenklich und impulsiv-spontanem Verhalten.
Und nun kenne ich auch genügend Menschen, deren Vorraussetzungen und Entwicklungen genau umgekehrt waren.

Die meiner Beurteilung nach wirklich glücklichen Menschen in meiner Umgebung sind immer rational nicht fassbare, geteilte Persönlichkeiten. Lauter gescheite Leute die in irgendeiner Tätigkeit scheinbar den Verstand verlieren und sich auf Rennstrecken um Kopf und Kragen fahren, auf Geländern in jedwedem Stockwerk balancieren, sich auf Mountainbikes Wege runterstürzen die viele selbst zu Fuß meiden, feiern, rauchen, trinken, kiffen als gäbs kein Morgen. Und einer von den vielen Bekloppten bin zum Glück auch ich :)
Diese Erkenntnisse sind auch ein Grund warum ich trotz meiner Veränderungen meiner Computernerd-Ader nicht völlig Absage. Früher nahm sie mal mein Leben ein, weil ich es scheinbar nicht wagte vor die Tür zu treten. Aber jetzt ist es einfach eine interessante Tätigkeit von vielen. Und wenn ich mich nunmal in den tiefsten, neugierigen Windungen meines Hirns unabwindbar dafür interessiere, warum sollte ich mich dagegen wehren?

Solang die Balance zwischen Ratio und Wahnsinn stimmt...

PS: Die obigen Beispiele zeigten Auswüchse von Irrationalität nur in eher körperbetonter Form. Man sollte sich aber auch vor (meist nur scheinbaren) Irrationalitäten in der geistigen Haltung, Meinungsbildung und Denkprozessen nicht fürchten, sondern sie ausprobieren und bei Gefallen beibehalten. Whatever works ;) Daraus erwächst auch ein praktischer Selbstschutz vor unwürdigen Arbeitgebern, kreative Problemlösung in allen Belangen und eine "Macher"-Attitüde. Spontanität + Nachdenken = BÄÄÄäääm!

PHuV
2012-01-27, 00:34:22
Aber halt in alltäglichen Situationen, die sich mit Menschen und meinem sozialen Umfeld beschäftigen.

Was willst Du den konkret tun und können?


Ist dieses Buch von Rooter zu empfehlen?

Ich kenne es nicht, aber ich kann Dir sagen, daß Dir Bücher nicht helfen werden. Das Prinzip ist recht schnell und einfach erfaßt, die Anwendung und die Ausübung ist das Problem. ;) Das ist alles nicht so einfach mal abgeschaltet oder angewendet. Es ist wie mit allen Dingen, man muß sie trainieren, täglich üben, so wie man andere Dinge lernt oder seine Muskeln trainiert. Das ist ein komplexes Gebilde aus vielen Dingen, die man separieren muß, es sind viele Dingen daran beteiligt:

Man muß lernen loszulassen, und auf die richtigen Dingen zu fokussieren. Da kann autogenes Training, Meditation und andere Geistesübungen hilfreich sein. Atemtraining, Instrumente spiele, alles, wo man lernt, sich nur zu konzentrieren, ohne Gedanken. Im sozialen Umgang ist eine gute Rhetorik und Ausdrucksweise wichtig, was man auch üben und trainieren kann. Durch Erzählen, Reden, Witze erzählen, beobachten wie die Zuhörer reagieren. Viel Sprechen hilft, besonders erbitterte Diskussionen helfen viel. Halte Seminare über Themen, präsentiere Dinge. Man muß auch einfach mal so darauf losreden, egal was. Man muß lernen, sich klar und deutlich zu artikulieren, damit der andere versteht, von was man redet, oder was man will.

Man muß am Anfang damit rechnen, viele verbale Niederlagen, Peinlichkeiten und böse Blicke zu erhalten. Aber man lernt daraus.

Das Wichtigste ist, das man Menschen begegnen muß. Man muß bereit sein, sich auszutauschen, zu interagieren, sich zu reiben. Man muß auch lernen, Hohn und Spott zu ertragen, Unterstellungen. Man muß lernen, auch mal falsch zu liegen, und dafür gerade zu stehen. Man muß lernen, daß diese Niederlagen nicht am Ego und am Selbstbewußtsein kratzen dürfen, sondern das sie einen besser und verstehender machen. Man muß dafür nicht die Menschen lieben, aber man muß sich achten und respektieren, wenn sie es verdient haben. Jedoch ist dafür immer ein Vertrauensvorschuß von Deiner Seite notwendig.

Wie Du siehst, es steckt eine Menge dahinter. Hier gibt es, wie überall, viele Methoden und Wege, es gibt nicht nur eine Technik oder einen Weg. Man muß die Prinzipien dafür verstehen und erkennen.

Man kann es kompliziert und mühsam durch Probieren machen. Und auch wenn das einige nicht hören wollen, am besten ist es, wenn man einen Coach, Mentor oder Trainer dafür hat. Der sieht genau, wo man welche Fehler macht, kann sie korrigieren, kann Dich auf Deine Schwachpunkte aufmerksam machen, ohne daß Du Dich dafür blamierst oder schämen mußt. Ein Trainer schafft genau die Atmosphäre, diese Dinge ohne Risiko der Blamage auszuprobieren. Und er kann genau Deine Stärken herausarbeiten, und die Schwächen mindern. Mit was man da anfängt, ist an sich egal. Wichtig ist, daß man überhaupt mit etwas beginnt, und etwas tut. Das können auch mehrere Sachen gleichzeitig sein.

Dadi
2012-01-27, 11:55:59
Hmm. Habe den Thread gelesen. Ich hatte das früher... heute noch ein wenig, aber mich will dieses (ich sehe es als Problem) Problem manchmal doch einholen. Aber ich lasse es nicht zu.

z.B. wenn mir etwas einfällt und mir etwas denke warte ich nicht ab - vl benutze ich noch ein paar Milisekunden um die Formulierung zu überlegen und sage es... in diesem Moment springe ich quasi über meinen eigenen Schatten und wenn man dann noch selbstsicher gewisse Dinge sagt merkt man plötzlich Anerkennung vom anderen Menschen bzw Gegenüber. Oder Gruppe... Ich rede jetzt nicht von normalen Konversationen sondern in Situationen wo man wirklich versagen könnte. Und wenns passiert, Kopf hoch.

Ich hab mich oft damit außeinander gesetzt. Es ist wie wenn man loslässt wenn man von der Klippe springt und das was passiert ist die Belohnung dafür. Nehmen wir lieber Fallschirmspringen dazu.

Nunja, man analysiert (Date/Frau und so) sieht gewisse Anzeichen und dann küsst man sie. Wenn schief läuft läufts schief.... aber man merkt dann doch dass sie drauf einsteigen und darauf nur gewartet haben.

Aber wie gesagt... merke oft wie mich der Schweinehund (ich sehe ihn als Feind) versucht einzuholen. Aber ich kick ihn wieder weg... Ist manchmal qualvoll aber merke dass ich damit besser fahre.

Vielleicht hilft das... ich würde es nicht im Beruf ausprobieren (vorerst) sondern einfach mal so in alltäglichen Situationen... Was kann schon passieren? Dort wo keine Existenzbedürfnisse in Gefahr sind würde ich es üben. Und als Ziel habe ich dann dass dieser "Schweinehund" (nenn ihn so) nie wieder kommt.

Ihm
2012-01-27, 13:23:13
Wie so oft liegt die Lösung irgendwo in der Mitte.
Stark introvertiert und nachdenklich vernachlässigt deine extrovertierte, aktive/agierende Seite.
Stark extrovertiert vernachlässigt deine nachdenkliche, abwägende und passive Seite.

Genetik, Erziehung, Lebenserfahrung, Beruf, Liebe, Hobbys etc. haben den Menschen aus dir gemacht, der du jetzt bist.
Wenn du damit nicht zufrieden bist, dann erforsche deine Vergangenheit und dich selber. Wenn du damit zufrieden bist ist alles in Butter.
Wenn du jedoch ständig unzufrieden bist und nichts dagegen unternimmst, dann kann aus der Nummer auf Dauer auch mal ein psychologisches Problem werden.

Du musst es mal so sehen:
Wenn jeder Mensch ein wortgewandter Supertyp wäre, dann gäbe es niemanden mehr, der in dieser Kategorie besser wäre und das ist naturbedingt praktisch unmöglich.
Das heisst aber nicht, dass man nicht an sich arbeiten und sich verbessern kann. Aber erwarte bitte nicht, dass du dich nach deiner Selbsterforschung in diesen Bereichen um 180° drehen kannst. Das gibt es zwar auch, aber eher selten.

Alles Gute. :)

zAm87
2012-01-29, 20:45:31
Ich gehöre auch eher zu den "nachdenklichen" Menschen. Eigentlich analysiere ich selbst Kleinigkeiten oftmals ziemlich lange und genau :rolleyes:
Hat mir schon in vielen Situationen immens geholen, ist manchmal aber, wie es hier schon erwähnt wurde - auch hinderlich. Ich hab mir daher angewöhnt mir öfters mal bewusst Spontanität vorzuschreiben und das viele Nachdenken sein zu lassen. Übertrieben formuliert führt das dann zwar meist zu den "chaotischeren" Situationen, aber immerhin auch zu denen, an die man (mit Freunden o.ä.) noch in vielen Jahren zurückdenken kann.
Von daher kann ich eigentlich nur dazu raten, sich ab und an mal bewusst nicht so viele Gedanken zu machen und einfach zu schauen wohin es führt :wink:

Lyka
2012-01-29, 20:50:21
Lies mal

http://www.amazon.de/The-Prodigy-ebook/dp/B005V54SDO/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1327866554&sr=1-1
bzw.

"The Prodigy" von Amy Wallace über das Leben von William Sidis...

Paolo
2012-01-29, 21:50:38
Ich gehöre auch eher zu den "nachdenklichen" Menschen. Eigentlich analysiere ich selbst Kleinigkeiten oftmals ziemlich lange und genau :rolleyes:
Hat mir schon in vielen Situationen immens geholen, ist manchmal aber, wie es hier schon erwähnt wurde - auch hinderlich. Ich hab mir daher angewöhnt mir öfters mal bewusst Spontanität vorzuschreiben und das viele Nachdenken sein zu lassen. Übertrieben formuliert führt das dann zwar meist zu den "chaotischeren" Situationen, aber immerhin auch zu denen, an die man (mit Freunden o.ä.) noch in vielen Jahren zurückdenken kann.
Von daher kann ich eigentlich nur dazu raten, sich ab und an mal bewusst nicht so viele Gedanken zu machen und einfach zu schauen wohin es führt :wink:

Und du bist jetzt soweit zufrieden?

Also ich brauche ja nun keine psychische Hilfe, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Wie gesagt, im Studium und allgemein die "sachliche" Seite des Lebens, wenn ich Entscheidungen treffen muss, also mich mit rationalen Sachen beschäftigen muss, bin ich sehr zufrieden mit meiner Art und Weise, da ich an Dinge, Problemstellungen usw. sehr geschickt rangehe (überlege, was das beste ist, usw.). Auch Dinge im Alltag, Einkaufen, etc. klappt ja alles wunderbar.
Es ist mehr das zwischenmenschliche, also Entscheidungen, die sich darauf beziehen, also Leuten meine Meinungen sagen, mal ein ernstes Wort mit denen reden, nicht immer "Ja" sagen und natürlich selbstbewusst auch mit Frauen umzugehen und das machen was ich will und dazu stehen.

Als Beispiel kann ich meine letzte "Affäre" nennen, wo ich mich dauernd verstellt habe, nur um ihr zu gefallen. Und ich wusste es die ganze Zeit! Sie wollte zB ständig telefonieren, worauf ich überhaupt kein Bock hatte, hab ne zeitlang ihretwegen keinen Sport gemacht, usw.
Das ganze ging dann vor Kurzem in die Brüche und ich ärgere mich dann doppelt, dass ich MAL WIEDER nicht das gemacht habe was ich wollte. Vielleicht hätte das ganze auch noch weitergehen können, wenn ich mal gesagt hätte, dass ich an dem und dem Abend mal keine Lust hab zu telen oder ich jetzt zum Sport will und sie hätte das gar nicht schlecht gefunden.
Ich muss sagen, dass mir das bei Frauen wesentlich mehr passiert, als bei meinen Geschlechtsgenossen, aber hin und wieder mache ich auch dort einen auf zu nachdenklich, unspontan, ja keinen Fehler machen und gucken was die anderen über mich denken.

Das war früher noch wesentlich schlimmer, aber es ist ja nicht ganz weg. Ich habe halt einige Freunde, die so so abgekühlt und selbstbewusst, dass die einen Fick draufgeben, was andere (auch Frauen) von ihnen denken. Und damit haben sie auch Erfolg und es wirkt irghendwie natürlich. Sie denken darüber gar nicht nach, wie ich es tue.

Das wünsche ich mir im Endeffekt eigentlich, dass ich auf der sachlichen Seite des Lebens so nachdenklich bleibe, aber auf zwischenmenschlicher Ebene einfach nicht mehr nachdenklich bin, sondern spontan, selbstbewusst und mache was ich will. Und es fällt mir so schwer, daher frage ich einfach mal, wie man sowas noch verbessern kann.


Das komische ist, wenn ich versuche einen Grund für dieses Zögern an mir zu finden, finde ich eigentlich nichts. Ich sehe zwar nicht aus wie Brad Pitt, aber bin bestimmt im guten Mittelmaß, dazu 184 groß, sportlich und eine gute Figur, halbwegs intelligent und habe Humor, was mir andere schon mehrfach gesagt haben. In der Schule war ich eigentlich ziemlich beliebt, wurde nicht gemobbt oder sonstwas. Also ich finde nichtmal was.

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich primär von meiner Mutter erzogen wurde, ich weiß es nicht...

PHuV
2012-01-30, 21:06:19
Vielleicht liegt es ja daran, dass ich primär von meiner Mutter erzogen wurde, ich weiß es nicht...

Doch, Du weißt es schon, hast es ja gesagt! Nur willst Du unbewußt Deine Mutter nicht enttäuschen, und das spielt bei Dir immer mit rein: Schön brav sein, angepaßt. Nur vergißt Dein Unbewußtes, daß Du nicht Mutti vor Dir hast, sondern eine Frau, die Du fickst, und Du nicht der Beziehung den braven Sohn oder den Mann spielen muß, den Mutti gerne gehabt hätte. Und so schwankst Du zu Deiner Liebe zu Deiner Mutter zu der Liebe einer Frau, und hast bisher gelernt, wie Mami sich ihren optimalen Partner vorstellt. Da traut man/n sich nicht Mann zu sein, weil Mami das ja böse findet. Aber du selbst merkst ja, daß das, was Mami so wollte, nicht zu Dir und der neuen Beziehung paßt.

Was wird dann nun die Lösung für Dich sein?

Paolo
2012-02-02, 19:05:39
Tja, das ist ja gerade nicht einfach, wenn man das von Kind auf so eingeprägt bekommen hat. Ich will ihr nicht die Schuld dafür geben, aber wenn man so die meiste Zeit seines Lebens gelebt hat, ist es jetzt schwierig eine 180°-Wende zu vollführen...

Einfach selbstbewusst auf die Leute (Frauen) zu gehen und mit etwas Humor eine Unterhaltung anfangen, oder was würdet ihr (oder du) jetzt empfehlen?