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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSD und Datenplatte


Avalox
2012-01-22, 22:53:25
Ich mache mir gerade Gedanken um die Einbindung einer SSD unter Ubuntu.

Bin gerade am Überlegen welche Einhängepunkte ich auf welches Laufwerk verteile.

Im Grunde genommen dreht es sich um die drei systemwichtigen Bereiche des Wurzelverzeichnis, des Home Bereichs und des Swap Partition.

Klar könnte man alle drei auf die SSD mounten. Das wäre einfach. Da der Platz auf der SSD aber knapp ist und im Hintergrund noch eine dicke Datenplatte im System hängt, könnte ich auch gerne auf der SSD noch ein bisschen Platz Reserve behalten.

Klar soll das System schnell starten. Also wäre es sinnvoll das Wuzelverzeichnis auf der SSD abzubilden. Swap? Ja eigentlich auch interessant. Obwohl dort sicherlich auch einiges an schreibender Bewegung drauf laufen würde. Da bin ich mir schon wieder unsicher.
/home ist wichtig und wird ja Betrieb auch fleißig benutzt. Allerdings weiß ich nicht wie sehr dort eh schon Caching greift. Zudem würde ich ja gerne die Datenplatte nutzen ohne ständig Verzeichnisse wechseln zu müssen. Also dachte ich mir /home auf die Datenplatte zu legen.

Also System mit Wurzel und Swap auf SSD. /home auf Datenplatte. Ist das i.O. oder hat jemand eine andere Idee?

Cyv
2012-01-22, 22:58:13
Ich würde generell mit LVM arbeiten und dann aufteilen.

SSD:
/
/boot
/home
/etc
/usr
/swap

HDD:
/opt
/tmp
/var

Je nach dem wo die Programme liegen, die du verwendest.
Das Datengrab ebenfalls mit LVM einrichten und dir die Partitionen einfach unter /home oder wie du es magst mounten.
Es ist ja kein Problem /home auf der SSD zu haben und unter /home/movies einen Mountpoint zur langsamen HDD zu haben ;)

Avalox
2012-01-22, 23:04:00
.
Es ist ja kein Problem /home auf der SSD zu haben und unter /home/movies einen Mountpoint zur langsamen HDD zu haben ;)


Ja klar. Das wollte ich eigentlich vermeiden. Dann habe ich auf einmal solche Effekte, dass das System anfängt zu kopieren, nur weil ich einen "Film" mal auf den Desktop ziehe.

Eigentlich sollte Home ja durch den Festplatten Cache schon ziemlich gut bedient sein.
Aber warum siehst du /tmp denn auf der Festplatte? Damit bremst man doch Anwendungen aus, welche eben für ihren Betrieb Daten in tmp schreiben?

Cyv
2012-01-22, 23:12:35
Ich habe auf meinem Server kaum Anwendungen laufen, die in /tmp schreiben ;) Aber zum Glück bist du ja unter Linux so frei, dass du genau sowas selbst entscheiden kannst ;)

Das mit dem auf den Desktop kopieren habe ich nicht verstanden.... Das macht er bei der SSD doch auch... Setz einfach nen link...

ESAD
2012-01-22, 23:23:40
also um die lebenszeit von ssds brauchst dir keine sorgen machen.
die verkraften so eineiges. da hast du schon lange ein neues modell bevor die zellen schlapp machen.

ich hab hier eine 160gb intel g2 im notebook auf dem alles liegt und das ist mein hauptrechner der jeden tag 8+ stunden läuft und hab noch keine probleme feststellen können.

Avalox
2012-01-22, 23:39:43
Ich habe auf meinem Server kaum Anwendungen laufen, die in /tmp schreiben ;) Aber zum Glück bist du ja unter Linux so frei, dass du genau sowas selbst entscheiden kannst ;)

Ich habe es so, wie von Haus aus aus der Distribution eingerichtet wird. Eine Änderung erschien mir, zumindest beim Desktop System unbegründet. /tmp wird hier eh bei jedem Neustart gelöscht.


Das mit dem auf den Desktop kopieren habe ich nicht verstanden.... Das macht er bei der SSD doch auch... Setz einfach nen link...

Nein, ein Link ist dort nicht passend. Wenn du auf der selben Partition etwas verschiebst, z.b. von /home/film auf /home/desktop wird natürlich nur der Eintrag angepasst und nicht tatsächlich Daten umgeschaufelt.
Habe ich aber /home/film irgendwo hin gemountet, wird das selbe verschieben der Datei einen Kopiervorgang anstoßen. Das meine ich. Das mit dem Film war ja nur ein Beispiel. Das selbe Problem hat man ja z.B. auch, wenn /home/download nutzt und dann die Datei nach dem download erst in ein Zielverzeichnis sortiert. Die Verteilung von Home ist mir dort eher unsympatisch.
Diese ganze Umständlichkeit will ich ja gerade vermeiden.

Zumal mir der große Nutzen eines /home auf der SSD nicht ganz ersichtlich ist. Dazu muss ich sagen, dass ich meine Anwendungen nicht unter /home installiere. Die Konfigurationen, wie auch meine Arbeitsdateiein stehen dann eh im Cache.
Gibt es denn tatsächlich große Performancevorteile bei durchschnittlicher Desktop Tätigkeit, wenn Teile von Home auf der SSD liegen würden?

also um die lebenszeit von ssds brauchst dir keine sorgen machen.
die verkraften so eineiges. da hast du schon lange ein neues modell bevor die zellen schlapp machen.

Ja. Denke ich auch. Habe da noch so ein paar Intel Marketing Beispiele in Erinnerung. Also swap würde ich auf die SSD verschieben.

Cyv
2012-01-23, 00:07:43
Gut, macht jeder anders ;)
Ich würd ein lvm einrichten mit 2 volume-groups für ssd und hdd. Aus den volumegroups dann laufwerke nach wunsch erstellen und mounten. Dann kannst du immer umbauen und umschichten wie du lustig bist... Erweitern, verkleinern und und und ;)
Wenn dann ne anwendung spinnt und dir z.b. tmp vollnudelt läuft dir nicht / voll sondern nur das logische laufwerk von /tmp ;)

Desti
2012-01-23, 01:18:21
Swap aufs billigste was hast, wenn du swap benutzt hast du eh zu wenig RAM.

sloth9
2012-01-23, 04:11:15
Seit ich 4 Gig habe, gibt's bei mir gar swap mehr. Wozu auch?

rattentod
2012-01-23, 09:44:07
Ich mache mir gerade Gedanken um die Einbindung einer SSD unter Ubuntu.

Vielleicht ist das hier (https://wiki.archlinux.org/index.php/SSD) von Interesse fuer dich. Ich hab zusaetzlich noch /tmp und Teile von /var als ramdisk angelegt. Teile des Paketbaum Caches unter ArchLinux liegen dort. Eine swap Partition hab ich gar nicht mehr angelegt, aber ich hab auch genug RAM im Rechner. Der ramdisk Artikel findet sich hier (https://wiki.archlinux.org/index.php/Ramdisk), aber ist halt Arch spezifisch (wobei sich das sicherlich relativ leicht auf Ubuntu anpassen laesst).

sei laut+
2012-01-23, 11:07:57
Seit ich 4 Gig habe, gibt's bei mir gar swap mehr. Wozu auch?
Jedes System kann mal in die Verlegenheit kommen, die swap zu brauchen. (Stichwort memory leak) Performance büst das dann nicht ein - eher wenn die swap dann nicht da ist.
Viel muss es ja nicht sein und das hat jeder frei.

rattentod
2012-01-23, 12:09:26
Jedes System kann mal in die Verlegenheit kommen, die swap zu brauchen. (Stichwort memory leak) Performance büst das dann nicht ein - eher wenn die swap dann nicht da ist.
Viel muss es ja nicht sein und das hat jeder frei.

Naja, du kannst ja zur Not ein 'swapfile' anlegen, es muss ja nicht gleich eine Partition sein. Die meisten haben doch heute mittlerweile 8 GB RAM im Rechner und wenn man in die Kaufberatung schaut, dann spielen die meisten ja mit dem Gedanken sich 16 GB einzubauen.

Avalox
2012-01-23, 13:44:18
Vielleicht ist das hier (https://wiki.archlinux.org/index.php/SSD) von Interesse fuer dich. Ich hab zusaetzlich noch /tmp und Teile von /var als ramdisk angelegt.


Ah, danke. Ubuntuusers hat auch eine interessante Seite zu SSD (Basics), habe mich gerade dran erinnert.

http://wiki.ubuntuusers.de/SSD


@Cyv

Das mit LVM ist eine interessante Idee. Werde ich mir mal ansehen.


@sloth9

Ich habe es immer traditionell gehalten. Die doppelte Menge des Hauptspeichers, in dem Fall 12GB, als Swap Partition. Habe aber auf Grund des Postings noch mal im Netz gesucht und bin auf folgende Empfehlung von RedHat gestoßen.

http://www.walkernews.net/2010/05/02/red-hat-enterprise-linux-swap-size-recommendation/

Verzichten wollte ich aber nicht drauf.
Vielleicht stelle ich mal den System Swappiness Wert herunter. Ich denke der steht bei Ubuntu auf 60 im Standard. Bei 0 wird ja nur Swap genutzt, wenn der Hauptspeicher wirklich voll ist.


@Topic

Bin mir momentan immer noch nicht sicher. Aber die paar GB fürs swap auf der SSD machen den Kuchen auch nicht dick.
War gestern auch ehrlich erstaunt, über den geringen Speicherverbrauch. Obwohl ich wahrlich alles mögliche an wirklich dicken Anwendungen und Erweiterungen installiert habe, hat das System mit Anwendungen keine 10GB. Das ist schon beeindruckend. Vielleicht kürze ich einfach auch nur die Partitionen auf einen realistischen Wert und schaufel alles auf die SSD.

Bin jetzt am überlegen das bestehende System auf die SSD zu schaufeln, ohne in die alignment Falle zu stiefeln.

Gast
2012-01-30, 19:41:05
Ich habe es immer traditionell gehalten. Die doppelte Menge des Hauptspeichers, in dem Fall 12GB, als Swap Partition. Habe aber auf Grund des Postings noch mal im Netz gesucht und bin auf folgende Empfehlung von RedHat gestoßen.

http://www.walkernews.net/2010/05/02/red-hat-enterprise-linux-swap-size-recommendation/

Verzichten wollte ich aber nicht drauf.
Vielleicht stelle ich mal den System Swappiness Wert herunter. Ich denke der steht bei Ubuntu auf 60 im Standard. Bei 0 wird ja nur Swap genutzt, wenn der Hauptspeicher wirklich voll ist.

Diese Formeln von früher stammen noch aus Zeiten, wo der Speicher meist voll genutzt wurde, das ist heutzutage bei soviel Speicher selten der Fall. Swap sollte ja nur verwendet werden, wenn es nicht mehr anders geht, als Reserve des Hauptspeichers sozusagen.

Swap wird aber auch für Hibernate (Suspend-to-Disk) gebraucht, da kann die Vanilla-Implementation fast die Hälfte des Arbeitsspeichers schreiben (mehr bei Verwendung von Kompression).

Swappiness würde ich auf einen möglichst niedrigen Wert wie 10 setzen, ganz abschalten geht leider ohnehin nicht (außer natürlich mit swapoff). Es soll ja der Hauptspeicher verwendet werden und nicht der langsame Swap.

Ich würde sagen: Am Desktop mit einer typischen Zahl von Anwendungen reichen ab 4GiB RAM 4GiB Swap. Mehr wirst du nicht brauchen, vor allem nicht bei mehr RAM. Wenn du den auf die SSD legst, profitierst du von einem schnelleren Hibernate/Resume und verringerst dass die Mühle vor lauter Swappen stehen bleibt.

Gast
2012-01-30, 19:45:02
...fast die Hälfte des Arbeitsspeichers schreiben (mehr bei Verwendung von Kompression).

...muss mich selber korrigieren: Diese Umstände hängen nicht zusammen. Beim Hibernate wird maximal die Hälfte des Arbeitsspeichers geschrieben, was darüber ist muss zuerst ins Swap ausgelagert werden. Kompression kann nur dafür sorgen, dass das Schreiben schneller geht.

Simon
2012-02-02, 08:15:29
Zumal mir der große Nutzen eines /home auf der SSD nicht ganz ersichtlich ist. Dazu muss ich sagen, dass ich meine Anwendungen nicht unter /home installiere.
Zumindest Firefox benutzt sich wesentlich angenehmer, wenn dessen Directory (was ja auch den Cache enthällt) auf einer SSD oder besser RAM Disk liegt.

Ansonsten: Auf meinen Laptops hab ich gerade noch so 2GiB Swap bei 4 GiB RAM, falls irgendwas mal ein riesiges Memory Leak hat. Unter Ubuntu würd ich vielleicht noch /var und /tmp auf die extra Festplatte legen, alles andere auf die SSD. Und gegebenenfalls mit Links die Daten ins $HOME linken.

PatkIllA
2012-02-02, 08:27:14
Zumindest Firefox benutzt sich wesentlich angenehmer, wenn dessen Directory (was ja auch den Cache enthällt) auf einer SSD oder besser RAM Disk liegt. Da kann man auch gleich auf den Memory Cache von Firefox liegt.
Die Abfrage der SQLite Datenbanken geht aber auch schneller.

Auf der Arbeit ist das Arbeiten mit einer SSD und der Quellcodeverwaltung auch deutlich angenehmer.

Und die Formel den Swap abhängig von der RAM-Menge zu machen dürfte wohl bei jeden OS mehr oder weniger Blödsinn zu sein.

krass
2012-02-13, 17:21:10
ich häng mich hier mal rein ;)

hab mir heute für meinen linux-rechner ne kleine M4 gegönnt.
die ssd hängt an einem sata2.

mangels vergleichbarkeit hier ( andere ssd, sata3, windows ) ... wie sind die werte bei euch mit linux? kann die geschwindigkeit gerade nicht so richtig einordnen.

41978

BananaJoe
2012-02-19, 22:07:25
;)

Simon
2012-02-19, 22:09:54
Wo mach ich denn das? Dann lass ich mal meine Crucial C300 und Samsung SSD 830 laufen ;)

BananaJoe
2012-02-19, 22:26:47
Wo mach ich denn das? Dann lass ich mal meine Crucial C300 und Samsung SSD 830 laufen ;)

palimpsest startet es bei mir (wohl bei vielen Disitris standardmäßig mit dabei)

http://wiki.ubuntuusers.de/Laufwerksverwaltung?redirect=no

Simon
2012-02-20, 18:05:58
Das ist meine 64GiB Samsung SSD 830 im Lenovo X121e :)

Edit: Und meine 128GiB Crucial C300 in einem etwas älterem Samsung Q45 mit Intel Core2 Duo T5450.