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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Regal aufhängen... was hält, was geht


mekakic
2012-02-13, 16:22:58
Hi, ich möchte ein Regal bei uns in der Wohnung aufhängen, was keine Vorrichtung hat aufgehangen zu werden. Es ein 3m langer Holzschrank, der sehr flach ist (20cm) und nicht sehr hoch (80cm). Da sollen Gläser und Flaschen u.ä. rein. Also durchaus ein paar Kilo. Wieviel genau muß ich noch selber abschätzen.

Ich habe mir im Baumarkt zu dem Zwecke Winkel angesehen, die sehr massiv und im Knick verstärkt waren (240/160x50mm verzin. oder eine Nummer kleiner 180/120x40mm) und davon wollte ich oben und unten am Regal jeweils einen verwenden und dann in 5 Teilen längs die an der Wand anbringen (also 10 Winkel insgesamt).

Kurz: das ist nur Gefühl und ich habe keine Ahnung wieviel Material ich hier aufwenden muß. Gibt es dafür in etwas eine Faustregel oder einfach abzuschätzenden Überschlag?

Also ich verwende z.B. 10 Winkel, damit ist das Gewicht pro Winkel das (Gewicht von Regal + noch zu bestimmende Worst Case Zuladung)/10.

Aber die unteren Winkel werden vermutlich mehr tragen, oder nicht? Wie kann man beurteilen wieviel Tragkraft für einen Winkel unter Verwendung von bestimmten Dübeln und bestimmten Mauerwerk akzeptabel sind? Welches sind die wichtigen Variablen und wie kann ich da ein bisschen Ordnung reinbekommen statt Pi*Daumen?

Danke!! :)

Nase
2012-02-13, 17:10:45
Die unteren Winkel sind wichtiger, ja. Ausrechnen kannst du das aber schon. Dafür ist wichtig zu wissen: Maße des Winkels, Gewicht und Maße des Regals. Daraus kannst du das Drehmoment bestimmen, das die Winkel und die Schrauben aushalten müssen. Die Dübel musst du anhand deines Mauerwerks auswählen, aber da gibt es beim Hersteller Tabellen*, für welche Belastungen die ausgelegt sind. Unter den Tisch fallen lassen würde ich die Dynamik des Systems, also dass sich das Regal und die Winkel unter Last ein wenig verbiegen werden.

Geschätzt sind deine zehn Winkel aber schon Overkill.

*Tabelle: http://www.fischer.de/PortalData/1/Resources/fixing_systems/fixing_guide/_documents/20090806duebelfinder.pdf

KakYo
2012-02-13, 17:13:22
Gefühlt würd ich sagen einen links, einen rechts :D Dafür bissi größer. Das ist in etwa, als würdest du Hosenträger und Gürtel tragen um auf Nummer sicher zu gehen, das die Hos oben bleibt, dabei aber verdrängst das eh nur einer der beiden die Hose oben hält und nie beide gleichzeitig :D

So ist das auch wenn du da jetzt x Winkel rankloppst. Im Zweifelsfall tragen von den 10 Stück genau zwei, nämlich die beiden die du durch die Bohrtoleranzen nen Stück weiter oben gebohrt hast als die anderen. Du wirst das nie gleichmäßig auf alle 10 verteilen können.

Besteht denn nicht die Möglichkeit solche Schienen wie bei Küchenoberschränken zu verwenden?

Nase
2012-02-13, 17:16:23
Gefühlt würd ich sagen einen links, einen rechts
Auf drei Metern Länge? Mutig.

Flyinglosi
2012-02-13, 17:30:34
So ist das auch wenn du da jetzt x Winkel rankloppst. Im Zweifelsfall tragen von den 10 Stück genau zwei, nämlich die beiden die du durch die Bohrtoleranzen nen Stück weiter oben gebohrt hast als die anderen. Du wirst das nie gleichmäßig auf alle 10 verteilen können.


So ein Regal ist doch kein starrer Balken sondern auf diese Länge eher als recht elastisch anzusehen. Da verteilt sich die Last schon von selbst ganz gut.

mfg Stephan

Piffan
2012-02-13, 22:18:30
Was für eine Rückwand hat der Schrank? Wenn sie fest verbunden ist, dann steift sie den Schrank aus und er ist starr. D.h. im Klartext: Es reichen zwei Aufhängungen.

Was ist das denn für ein Schrank, hing der mal irgendwo?

Lass den Quatsch mit den Winkeln. Nimmst du Aufhänger für Küchenschränke, dann kannst du die trimmen und damit die Last und die Waage exakt nachtstellen. In diesem Falle braucht du aber mehr als zwei Aufhänger, Herstellerangaben zur Tragkraft beachten. Und hinterher auch sehr sorgfältig trimmen, damit auch alle tragen.

An der Wand ne schöne Schiene anbringen, dann kannst du den Schrank auch besser einhängen.

ERzähl mehr, wie der Schrank gebaut ist und wo die Zwischenände sind, die brauchst du für die verstellbaren Aufhänger.....

Wenn ich hier im Forum mitlese, zuckt es mir wieder in den Fingern. Ich bräuchte mal wieder ein Projekt zum Werkeln....:freak:

Noksu Cow
2012-02-14, 00:57:54
Alle 50 cm nen Winkel und das passt locker....!!!

kommt darauf an wie dick das regal ist also welche brett stärke es hat.

wenn die brettstärke zu gering ist,dann benötigst du möglicherweise ein paar mehr winkel damit sich das regal nicht durchbiegt.

mekakic
2012-02-14, 09:28:02
Erstmal Danke!

Das "Regal" hing noch nie sondern stand mal auf einem anderen Schrank und in sich stabil ist es gefühlt überhaupt nicht. Schöne Bretter und Türen aber etwas zusammengenagelt. Deswegen auch die vielen Winkel... da es drei Meter lang ist und wenn links und rechts einer dran kommt wird der glaub ich sehr durchhängen. :) Die Rückwand ist bessere Dachpappe. Die Türen enthalten Glas aber haben selber Spiel.

Ich wollte die oberen Winkel mit der Tragseite durch die "Dachpappe" stecken und das obere Brett mit dem Schrank auf den Winkel auflegen. Die unteren Winkel kommen dann von unten und tragen das untere Brett. Schienen für Küchenschränke kenne ich nicht bzw. weiß gar nicht wie sowas aussieht. Aber wichtig ist auch, dass man es am Schrank vernünftig befestigen kann. Winkel hatten für mich den Vorteil, dass ich den Schrank oben und unten bei seinen Hauptbrettern dort praktisch darufstellen kann (siehe Skizze). Seine Struktur also selber nicht hängt.


Draufsicht (>,L = Winkel):

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Seitenansicht (W=Wand):
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KakYo
2012-02-14, 10:12:43
Mach mal ein Bild von dem Klappergerüst :D

Hier mal ein Beispiel wie wir ein Regal bei meinen Eltern aufgehängt haben. Das ist zwar von den Ausmaßen her nicht so gross aber es liegen die gleichen Grundsätze zu Grunde.
Echtholz, in sich steif, 50kg Last etwa und 2m breit.

Aufgehängt ist es nur oben an zwei mini-Winkeln. Hinter den Winkeln ist noch eine kleine "Holzscheibe", so das das Regal unten leicht an die Wand klappt! Unten sind auch noch zwei kleine Alibi-Winkel die das Ganze ein wenig stützen, aber ne tatsächliche "Tragefunktion" haben die nicht.
2x 8er Schrauben, 100mm in der Wand. Und es hängt seit 25 Jahren :D

http://www.abload.de/img/2012-02-1409.55.2362ehx.jpg
http://www.abload.de/img/2012-02-1409.55.43lre28.jpg
http://www.abload.de/img/2012-02-1409.56.02hiimp.jpg
Die Winkel sind natürlich massives Eisen und keine Blech-Baumarktteile. Aber auch bei so Baumarktteilen würd ich mir sobald da ne Verseteifungssicke drin ist keine Gedanken machen. Das einzige was mir da Sorgen machen würde ist die Wand an sich. Ne 10er Schraube bekommste auch nicht so ohne weiteres kaputt :D

Als Grundsatz:
Eindeutig -> vorallem die Krafteinleitung, bei 2 Stück kann ichs berechnen, da jeder genau die Hälfte trägt. Bei 10 Stück hab ich keinen Schimmer was wieviel trägt
Einfach -> nachvollziehbare Strukturen, aus denen sich ein Rechenmodell ableiten lässt
Sicher -> selbsterklärend

Piffan
2012-02-14, 11:04:48
Erstmal Danke!

Das "Regal" hing noch nie sondern stand mal auf einem anderen Schrank und in sich stabil ist es gefühlt überhaupt nicht. Schöne Bretter und Türen aber etwas zusammengenagelt. Deswegen auch die vielen Winkel... da es drei Meter lang ist und wenn links und rechts einer dran kommt wird der glaub ich sehr durchhängen. :) Die Rückwand ist bessere Dachpappe. Die Türen enthalten Glas aber haben selber Spiel.

Ich wollte die oberen Winkel mit der Tragseite durch die "Dachpappe" stecken und das obere Brett mit dem Schrank auf den Winkel auflegen. Die unteren Winkel kommen dann von unten und tragen das untere Brett. Schienen für Küchenschränke kenne ich nicht bzw. weiß gar nicht wie sowas aussieht. Aber wichtig ist auch, dass man es am Schrank vernünftig befestigen kann. Winkel hatten für mich den Vorteil, dass ich den Schrank oben und unten bei seinen Hauptbrettern dort praktisch darufstellen kann (siehe Skizze). Seine Struktur also selber nicht hängt.


Draufsicht (>,L = Winkel):

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Seitenansicht (W=Wand):
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Ok, nun wird die Sache mit den Winkeln plausibel.

Aber noch eine Frage: Warum kommen die unteren Winkel von unten. Die sieht man doch dann und schön geht anders. Wie wäre es, auch die unteren Winkel wie die oberen zu verstecken? Ist von der Physik her völlig gleichwertig. :wink:

Wenn du Muffe hast, kannste ja die horizontalen Schenkel unter das Board legen, aber doch bitte nicht die Wandschenkel im Sichtbereich. Das ist Bäh!

mekakic
2012-02-14, 11:40:18
Ich hatte es eher andersherum überlegt. Die oberen umdrehen und hinter dem Board verstecken...aber da der Schrank dann in 2 Metern Höhe hängt kann man sowieso nicht draufgucken. Und der Schrank ist eben hinten und an den Seiten zu und hat ja eine Rückwand... die ist zwar dünn aber okay.

Eher den aufliegenden Teil der unteren Winkel sieht man, weil der Schrank eben oben hängt.

Foto so ähnlich (http://www.antikmoebel-bauernmoebel.de/WebRoot/Store/Shops/15237094/4DB9/8061/118D/0F1D/949B/C0A8/28BC/41E2/wrs-08-1.jpg). Nur klappriger und schöner.

radi
2012-02-14, 11:46:03
du kannst ja zur Not, wenn man die Wnkel trotzdem noch sieht, was davor stellen, ist ja null problemo :)

ALTAY
2012-02-15, 17:19:44
Die Winkel sind zweitrangig, wenn die nicht gerade aus 1mm Blech sind, halten die deutlich mehr als dein Regal überhaupt verträgt. (d.h. die würden aus dem Regal eher rausbrechen ;))

Verwende vernünftige und ausreichend dimensionierte Dübel und Schrauben, hierbei lieber ne Nummer größer wählen und dafür 1-2 Winkel weglassen.