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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beziehungen mit "Gestörten" und Geisteskranken


Gast
2012-02-26, 17:23:22
Nachdem ja nun einige "fachkundige" Ratschläge zum Umgang mit Menschen laut wurden, die an "Störungen" leiden, wollte ich doch ernsthaft mal wissen, wie es die andere Seite sieht. Offensichtlich sind "gestörte" Menschen ja unglaubliche Belastungen für ihr Umfeld. Vor allem für ihre Beziehungspartner, wenn man den "fachkundigen" Menschen hier glaubt. Und vor allem scheinen hier viele Beziehungen mit "gestörten" Menschen zu führen, was nach Aufklärung verlangt. Aber hier mal eine True Story (Bro):

Die meisten von uns suchen sich ihre Störung nicht aus. Wir leiden vor allem selbst daran. Dass es die Umwelt tut, ist ein unschöner Nebeneffekt. Es mag Leute geben, die sich für gestört halten und daher glauben, ihr Umfeld bis zum Extrem damit stressen zu können. Psychische Krankheit macht aber keinen Spaß. Wenn man gestört ist, weiß man oft vor allem darum, dass die Umwelt daran leidet. Und das Schlimme ist: Es macht alles schlimmer. Würde sie (die Umwelt) einen einfach so behandeln wie einen stinknormalen Menschen, wäre den meisten von uns geholfen.

Natürlich, in einem Zeitalter, in dem jeder ein behandlungsbedürftiges Wehwechen hat, hat auch jeder eine "Störung". Kein Zweifel, ich habe inzwischen oft genug Psychiatrien von innen gesehen (übrigens echt interessant, wäre es abgesehen von den Leuten nicht so langweilig) um zu wissen, dass viele Leute, die sich für krank halten, mit Sicherheit nicht krank sind. Aber auch oft genug, um mehr als eindringlich Zeuge der Tatsache zu werden, dass es viele sind und vor allem bleiben.

Es gibt Leute, die sind deprimiert, weil ihre Schildkröte gestorben ist, und Leute, die nichts mehr auf die Reihe bekommen, weil die Trennungen ihnen so unglaublich zusetzt. Und dann wiederum gibt es Leute, die stehen nicht mehr auf und müssen zwangsernährt werden. Das ist dann ein einwandfreier Fall von klinischer Depression. Depressionen sind nicht witzig (HAHA!), aber mir scheint, dass man gerade hier eine schräge Wahrnehmung hat. Die Krankheit beginnt früher, als sie wahrgenommen werden würde und irgendwann hängt dann einer am Strick, und keiner weiß, warum. Heutzutage glaubt aber auch jeder Depp, Depressionen zu haben, obwohl er einfach nur mal wieder Sport treiben müsste. Für Rückenschmerzen gilt das selbe. Nein, es geht nicht um Verharmlosung, sondern um Distinktion. Wir sind alle mal scheiße drauf. Auch oft mal für 2 Wochen. Depressionen sind aber eine Krankheit. Eine sehr, sehr schlimme. Ich hatte mal einen unerträglichen Zimmergenossen in der Psychiatrie. Der hat geschlafen und geschlafen und wenn er sich bewegt hat, war er unheimlich langsam. Aber wenn er wach war, hat er fürchterlich geweint. Das Weinen war unerträglicher als sein Schnarchen. Man ist nie wieder "deprimiert", wenn man so einen Menschen gesehen hat.

Es gibt Menschen mit Charakterneurosen. Einige davon sind wirklich schlimm. Behandlungsbedürftig? Da müssten wir schon bei ganz anderen Leuten das Skalpell anlegen. Nahezu jede Form von Verhalten lässt sich als psychische Krankheit interpretieren. Die muss es nicht sein. Aber wenn sie es ist, erzeugt das in der Regel auch Schmerzen. Bei der Person, und bei ihrer Umwelt. Einige Leute können sich das vielleicht nicht vorstellen, aber psychischer Schmerz hat ähnliche Qualitäten wie physischer. Man läuft den ganzen Tag herum als müsste einem der Blinddarm herausoperiert werden. Nur gestaltet sich das teilweise alles andere als einfach.

Ich bin diesen Winter wieder in der Klapse gelandet. War nicht toll, aber sicher die bessere Alternative zum Sprung von der Brücke. Ich bin krank. Das habe ich zum ersten Mal in meinem Leben akzeptiert. Ich habe mich mal für geheilt gehalten, aber das bin ich nicht. Man nennt es "bipolare Störung", und ich muss damit leben. Es macht mir ganz bestimmt keinen Spaß. Und ganz sicher auch nicht meiner Umwelt. Ich habe diesen Winter das erste Mal eine sogenannte "gemischte Phase" gehabt, habe gleichzeitig depressive und manische Symptome aufgewiesen. Liest sich: Schläft nicht mehr, stellt unglaublich viel Scheiße (lies noch einmal: die meisten Menschen können sich das nicht einmal vorstellen) an, will sich (wenn nicht andere) nur noch töten, und selbst 3 Promille schicken einen nicht ansatzweise in den Zustand von Ruhe, den man sich wünscht. Irgendwann gibt man auf und rafft für einen kurzen Augenblick, dass man mit ziemlicher Sicherheit etwas sehr schlimmes tut, wenn man nicht weggesperrt wird. Dann geht man in die Klinik. Ich darf das alle paar Jahre machen (diesmal hat mir die Polizei den Gefallen tun müssen). Es macht keinen Spaß. Nie. Die Manien (in etwa so, als würde man ununterbrochen koksen) sind schlimmer als die Depression, wenn man irgendwann wieder bei Verstand ist und realisiert, was man da getan hat. Und dann kommt die Depression. Fuck me. Und es ist eine unheilbare, hirnorganische Krankheit. Nichts, was weggeredet werden könnte.

Ich habe in der Psychiatrie mal eine unglaublich bewundernswerte Frau kennen gelernt. Sie hatte außer ihrer Depression MS, und ihr einziges Ziel war, wieder rauszukommen, um ihre Kinder im Sorgerechtsstreit mit ihrem Mann zu behalten. Ihr Mann war auch alles andere als nett, soweit ich das mitbekommen konnte. Normale Menschen sind ebenso beschissen wie "Gestörte". Ich habe eine Freundin, die auch "gestört" ist, und ihr Freund ist unglaublich klettig. Der sagt auch gerne, dass sie eben "gestört" ist. Wir alle haben vermutlich Menschen in unserem Umfeld, die "gestört" sind. Wir sind aber nicht gestört. Wir sind krank. Teilweise unheilbar. Es macht uns keine Freude. Es verursacht uns viel Leid. Anderen auch. Man kann nicht mit uns reden und alles ist gut. Psychotherapie wird leider fürchterlich überbewertet. Deswegen denken viele auch, man könne mit seinen Freunden fröhlich sein und dann wäre alles wieder gut. Ist es oft nicht.

Mit uns Beziehungen zu führen ist schwierig. Sicher. Je nach "Störung" ergeben sich unumgängliche Eigenheiten. Davon sind "normale" Menschen aber alles andere als frei. Sie sind deswegen aber nicht krank. Und Krankheit ist auch keine Entschuldigung. Es braucht dafür aber eine Person, die weiß, wie sie zu behandeln ist. Partner oder Laien sind dafür kein Ersatz. Und viele von uns sind nicht heilbar. Punkt. Ende. Aus. Darauf lässt man sich vorher ein. Ebenso wie auf einen anderen Menschen. Und entweder habt ihr alle einen Knall, oder ich habe keinen.

PHuV
2012-02-26, 19:24:21
Ganz ehrlich, es gibt dafür kein Patentrezept. Es gibt hierfür immer individuelle Lösungen, und jeder selbst muß sich entscheiden, ob er eine Beziehung mit einem kranken Menschen eingeht oder nicht. Du hast sicher Recht, daß es keine Behandlung für solche Krankheiten gibt. Aber es gibt die Möglichkeit, zu lernen damit entsprechend zu leben und umzugehen. Das ist nicht für jeden Betroffenen etwas, keine Frage.

Letztlich muß sich eine Beziehung irgendwie "rechnen" und jemanden etwas geben. Wenn sie das nicht tut, dann ist sie definitiv nicht tragfähig, egal welche Moral und Verpflichtung dahinter stecken mag. Das ist weder unmenschlich noch verachtenswert, das ist eine Entscheidung, die jeder treffen darf, wie er will, und nicht, wie andere es denken. Es ist hart, sicherlich, aber jeder hat das Recht auf Glück.

Aber andererseits kannst Du eben nicht verlangen, daß so Menschen wie normale Menschen behandelt werden, weil sie es schlichtweg einfach nicht sind. Du kannst nicht normal mit ihnen reden, umgehen, geschweige den ein Beziehung führen. Man muß ständig darauf eingehen, damit umgehen etc. Weil kranke Menschen eben nicht berechenbar oder einschätzbar sind. Sie brauchen die doppelte Aufmerksamkeit, Zuwendung, und das kostet eben sehr viel Kraft. Mehr Kraft, als oftmals überhaupt vorhanden ist. Von dem Her verlangst Du als Kranker zu viel von den Gesunden.

Man kann einen Teil kompensieren oder ausgleichen, aber nicht alles. Und das macht genau den Unterschied zwischen "gesund" und "krank" aus. Ein gesunder Mensch oder Beziehung kann kompensieren, kann ausgleichen, ausweichen, anders machen, Alternativen entwickeln usw. Bei einem kranken Menschen oder Beziehung geht das eben nicht. Die hat feste Wege, feste Strukturen, da kann man einfach nicht so ausweichen oder anders handeln, weil die Krankheit das gar nicht zuläßt. Hier muß man eben Rücksicht nehmen. Weil das System so in Schieflage ist, kann eben nicht ausgeglichen und kompensiert werden, und das macht die Sache so verdammt schwer. Das Tückische daran ist, daß eben gesunde Menschen dadurch auch krank werden können, und da mit hineingezogen werden. Gerade bei Kindern hinterläßt so was nicht positive Spuren. Sie haben keine Chance, dadurch zu wachsen, oder sich zu entfalten, weil das System das gar nicht zuläßt. Daran sind weder die Kinder noch die Kranken schuld, es ist halt einfach so.

Es ist doch alles eine Frage des subjektiven Empfindens. Ein Mensch, der eine starke Erkältung hat, und deshalb nicht so agieren kann, fühlt sich eingeschränkt und krank. Darüber mag ein Krebskranker im Endstadium, der nur noch kurze Zeit zu leben hat, müde lächeln. Aber das subjektive Empfinden ist doch bei jedem und bei jeder Situation anders. Ein Aufrechnen und Aufwiegen geschweige den ein Vergleichen ist hier doch gar nicht möglich.

Mein Fazit: Der Begriff krank ist dann gegeben, wenn ein System oder ein Mensch es nicht schafft, ein Gleichgewicht herzustellen, und das System oder der Mensch nachhaltig negativ beeinträchtigt wird und sich auch stetig verschlechtert oder verschlimmert, und den subjektiven Leidensdruck dadurch stetig erhöht wird. Wenn ein Status Quo erreicht wird, sprich Probleme halten sich mit Ausgleich und Kompenstation die Waage, so das die Lebensqualität weder sinkt noch steigt, so ist das auch kein optimaler Zustand, aber immerhin eine Möglichkeit, zu existieren. Dann ist der Begriff krank auch nicht angebracht.

Dicker Igel
2012-02-26, 20:39:30
Liest sich: Schläft nicht mehr, stellt unglaublich viel Scheiße (lies noch einmal: die meisten Menschen können sich das nicht einmal vorstellen) an, will sich (wenn nicht andere) nur noch töten, und selbst 3 Promille schicken einen nicht ansatzweise in den Zustand von Ruhe, den man sich wünscht.

[...]

Die Manien (in etwa so, als würde man ununterbrochen koksen) sind schlimmer als die Depression, wenn man irgendwann wieder bei Verstand ist und realisiert, was man da getan hat. Und dann kommt die Depression. Fuck me.


Hör mit dem scheiss Alk auf! Denn der fördert die Manie nur die Du mit ihm bekämpfen willst und verschleiert währenddessen umso mehr deine Wahrnehmung. Ein Teil der folgenden Depression hast Du auch dem Gealke zu verdanken! Das ist WIRKLICH ein epic Fail, lass es sein!

PHuV
2012-02-26, 22:31:21
Wenn das immer so einfach wäre, genau so wie reiß Dich zusammen, das wird schon, oder Kopf hoch, Du mußt was tun. Für Gesunde recht einfach, für Kranke leider ein Ding der Unmöglichkeit.

Dicker Igel
2012-02-26, 22:33:41
Ich hab in keinster Weise erwähnt, dass es ihn heilt, also bitte! Außerdem weiß ich ganz genau, wovon ich da schreibe.

PHuV
2012-02-26, 22:39:00
Ich hab in keinster Weise erwähnt, dass es ihn heilt, also bitte! Außerdem weiß ich ganz genau, wovon ich da schreibe.

Das war jetzt nicht böse und gegen Dich persönlich gemeint. ;) Du weißt doch, wie das ist, die Leute wollen und können nur das hören, was sie wollen. Wie oft hat man Freunden und Bekannten gesagt: "Tue das, tue jenes...", weil man merkte, daß ihnen das, was sie gerade nicht tun, guttut. Aber tun sie es dann auch, hören sie auf einen? Du hast es doch bestimmt schon oft erlebt, das es wie bei einer Wand einfach abprallt. Man darf es irgendwann einfach nicht mehr persönlich nehmen, und um sich zu schützen, muß man einfach nur für sich sagen: "Ich hab es wenigstens versucht!". Wenn die Leute trotzdem an die Wand fahren wollen, dann tun sie es einfach. Warum, kann man oft nicht nachvollziehen.

Dicker Igel
2012-02-26, 22:54:21
Ich denke hier postet kein Gast und ich hatte mein ganzes bisheriges Leben mit Gestörten zu tun, nur bezeichne ich diejenigen als meine Freunde.

Gast
2012-02-26, 23:50:20
Zu den Partnern: ich stelle die These auf, dass Partnerschaft komplementär abläuft. Zeigt ein Partner (soziale oder psychische) Probleme, so muss der andere komplementär dazu ebenfalls welche zeigen. Die "Klette" als Partner der "Gestörten" scheint ebenso ein Problem mit der Beziehungsdynamik zu haben, und hat, wenn auch nicht diagnostiziert, Persönlichkeitsdefizite (was zugegebenermaßen ein weiter Begriff ist, und nicht zwangsläufig eine psychische Störung bedeutet, sondern von der Intensität noch darunter angelegt sein kann).

anderer Gast
2012-02-28, 11:09:07
Nicht ganz, weil sich Partner auch verändern können, oder im Laufe der Partnerschaft durch Unfälle, Krankheit usw. psychisch erkranken können.

Surrogat
2012-03-07, 11:23:23
Ich denke hier postet kein Gast..

yap denke ich auch und scheinbar habe ich nicht unerheblich zu diesem Thread beigetragen, nun ja, als "Normaler" der aber betroffen ist, sieht man die Sache vielleicht etwas anders...

Mag dem "Gestörten" sein durch die Krankheit induziertes Verhalten auch noch so sehr auf den Sack gehen, so vermindert das doch in keinem Maße den Grad der Genervtheit der betroffenen Partner. Nichtmal wenn der Partner weiss das es dem kranken selbst auf den keks geht, wovon man eigentlich ausgehen sollte.
Ein Messie z.b. mag an seinem Verhalten leiden, jedoch mindert das nicht das Leiden seines Partners der das Messietum ertragen muss.

samm
2012-03-07, 21:24:33
Ich kenns, und finde deine (TS) Einstellung gut: Krankheiten als solche erkennen und über die damit verbundenen Probleme beider Seiten nachgedacht, auch wenn das Geschriebene naturgegeben hauptsächlich auf die eigene Position fokussiert. Besonders das Fazit "Und Krankheit ist auch keine Entschuldigung" hätte der Person gut getan, zu beherzigen, und mir, dass ich keinen Einfluss auf die Krankheit selbst haben kann und von Anfang an einzusehen, dass ich mich nicht auf so eine Beziehung einzulassen bereit bin. Es klingt vielleicht hart, aber letztlich kann es das kaum je wert sein, sich dermassen viele zusätzliche Probleme aufzubürden, indem man sich in eine solche Beziehung eingibt. Da gehört nicht einfach nur Gefühle, Mut und Wille dazu.

Gast
2012-03-08, 11:07:43
TS hier.

yap denke ich auch und scheinbar habe ich nicht unerheblich zu diesem Thread beigetragen....

Nö, eigentlich nicht? :) Aber dass du "betroffen" von so einem Partner bist, kann man jetzt so langsam aus einigen Postings konstruieren.

Ich kenns, und finde deine (TS) Einstellung gut: Krankheiten als solche erkennen und über die damit verbundenen Probleme beider Seiten nachgedacht, auch wenn das Geschriebene naturgegeben hauptsächlich auf die eigene Position fokussiert. Besonders das Fazit "Und Krankheit ist auch keine Entschuldigung" hätte der Person gut getan, zu beherzigen, und mir, dass ich keinen Einfluss auf die Krankheit selbst haben kann und von Anfang an einzusehen, dass ich mich nicht auf so eine Beziehung einzulassen bereit bin. Es klingt vielleicht hart, aber letztlich kann es das kaum je wert sein, sich dermassen viele zusätzliche Probleme aufzubürden, indem man sich in eine solche Beziehung eingibt. Da gehört nicht einfach nur Gefühle, Mut und Wille dazu.

Ja. Aber der Kernpunkt, auf den ich hinaus wollte, war der, dass andere Leute ebenso Defizite in ihre Beziehungen hereintragen. Meine Freundin ist unglaublich quengelig und bekommt gelegentlich ihre irrationalen Ausraster. Das ist manchmal auch nur mit viel Gelassenheit zu ertragen. Es kommt natürlich auch immer auf die Krankheit und die Verlaufsform an. Wenn jemand schizophren ist, aber nur alle zwei bis drei Jahre einen Schub bekommt, neu eingestellt wird und danach wieder frisch und päppelig ist und kaum unter Residualsymptomen leidet (ja, soll vorkommen), ist das wohl leichter als sich mit einer/m Borderline-Patienten/in ständig fragen zu müssen (überspitzt formuliert, das sind Extremfälle), wieviele Rasierklingen sie wohl heute verschluckt haben.

Das mit der Entschuldigung habe ich so besonders betont, weil mit der Einstellung, dass die Krankheit einen entschuldigen könnte, in der Regel aber auch wirklich alles fällt. Ich benehme mich kacke? Bin krank. Keine Lust, mich zusammen zu reißen, andere Leute beleidigt, fremd gegangen, mich vollkommen inadäquat verhalten oder mal wieder sinnlos wütend geworden: Oh, ich werde wohl manisch. Mache den Abwasch nicht? Bin depressiv. Hab keine Lust die Schwiegereltern zu besuchen: Bin gerade wieder so ängstlich. Es ist teilweise durchaus möglich, seiner Krankheit bewußt Grenzen zu setzen und konsequent dagegen an zu arbeiten. Das macht es nicht nur für die Partner leichter, sondern auch für einen selbst. Ich kann keinen Alkohol oder sonstige Drogen mehr zu mir nehmen (Abusus ist mit 66% häufigste Komorbidität), sollte vermutlich auch den Kaffee lassen, muss sehr regelmäßig schlafen (das heißt auch, dass ausschlafen nicht drin ist) und einen weit geordneteren Lebensstil führen, als ich Lust dazu hätte, was mir beiweilen nicht recht gelingt. Und meine Tabletten nehmen, die meine Lebensqualität zumindest für die erste Zeit massivst einschränken. Ich führe penibel Tagebuch über mein Aktivitätsniveau und darf gewisse Grenzen weder unter- noch überschreiten. Und wenn ich Glück habe, bleibe ich dann ein paar Jahre von den nächsten größeren Schüben verschont und gehöre nicht zu den 20%, die sich umbringen. Wie Leute mit anderen Krankheiten das handhaben können, weiß ich nicht, aber sich selbst als Person zu reflektieren und nicht nur als Kranken ist generell ein guter Ansatzpunkt. Die Krankheit lebt einen nicht, man lebt mit einer Krankheit.

Zu dem nächsten Punkt: Ob man sich darauf einlässt, oder nicht, ist dann wieder eine andere Sache. Ob es Mut verlangt: Ich weiß es nicht. Es wird ja nach wie vor Gründe haben, warum man sich von dem Menschen so angezogen fühlt, wie man es tut, also wird man ja durchaus etwas aus der Beziehung ziehen können, oder nicht? Wenn die Krankheit dann die Beziehung zugrunde richtet, ist das natürlich übel. Das tun manche Charaktereigenschaften oder bewußte, willentliche Handlungen allerdings auch. Ich mag da nicht recht einen Unterschied sehen. Aber das ist eben auch von meiner Warte aus.

Der Thread entstand ja primär aus dem Zorn über die grandios unterirdische Darstellung von kranken Menschen in Beziehungen in einem anderen Thread.

Surrogat
2012-03-08, 14:20:36
Der Thread entstand ja primär aus dem Zorn über die grandios unterirdische Darstellung von kranken Menschen in Beziehungen in einem anderen Thread.

in welchem? Link pls

Executable
2012-03-08, 14:35:31
Es wird ja nach wie vor Gründe haben, warum man sich von dem Menschen so angezogen fühlt, wie man es tut, also wird man ja durchaus etwas aus der Beziehung ziehen können, oder nicht? Wenn die Krankheit dann die Beziehung zugrunde richtet, ist das natürlich übel. Das tun manche Charaktereigenschaften oder bewußte, willentliche Handlungen allerdings auch. Ich mag da nicht recht einen Unterschied sehen. Aber das ist eben auch von meiner Warte aus.

Es gibt auch Menschen, die es toll finden "gebraucht" zu werden.
In welcher form auch immer.

Dicker Igel
2012-03-08, 19:32:46
Wie Leute mit anderen Krankheiten das handhaben können, weiß ich nicht, aber sich selbst als Person zu reflektieren und nicht nur als Kranken ist generell ein guter Ansatzpunkt.

Eben - macht man sich jeden Tag bewußt, dass man ein "Kranker" ist, wird es imo nicht besser. Die Einstellung muss stimmen, man darf sich nicht aufgeben, muss sich weiterhin vernüftig durchsetzen können, auch in Beziehungen. Wie erwähnt kenne ich viele die als "gestört/anders" durchgehen würden, ich selbst vielleicht auch - aber man kommt damit klar, sieht es nicht als Last sondern als "Ist so". Es wird akzeptiert und dadurch artet es zum größten Teil auch nicht aus. Die Toleranzgrenze muss eben angepasst werden und es wird ein entsprechendes Feingefühl benötigt, um in gewissen Situationen richtig untereinander zu kommunizieren. Manien werden Typen durch andere Typen vor Augen gehalten und dadurch erkannt, sowie versucht diese Phasen selbst "abzufangen". Das Umfeld kann eben 'ne riesen Rolle spielen, wenn man es nicht nur mit Nutzniesern zu tun hat. Es ist zudem auch schwierig "normal" zu definieren - ab wann ist man denn normal?

Was für Tabletten mußt Du denn einnehmen?

Gast
2012-03-09, 07:36:26
Es gibt auch Menschen, die es toll finden "gebraucht" zu werden.
In welcher form auch immer.

Es gibt auch Menschen, die es toll finden "gebraucht" zu werden.
In welcher form auch immer.

Naja. Ganz so einfach ist es sicher nicht. Es gibt nicht genügend Leute mit Helfersyndrom, um alle psychisch Kranken zu bedienen. Es ist eben nicht so, dass solche Leute reine Selbstfolter sind. Bei vielen wüsste man es sicher nicht einmal, wenn sie es einem nicht erzählen würden. Daran allein liegt es entsprechend also nicht. Mir merkst du es sicher auch nicht an, wenn ich nicht gerade eine akute Phase habe.

Und genau das ist doch der Punkt. Du bist ja primär mit einem Menschen zusammen, und nicht in der Krankenpflege beschäftigt. Ich finde es wirklich problematisch, wenn die Krankheit dann teilweise seitens der gesunden Beziehungspartner benutzt wird, um _sich_ zu entschuldigen. Beispiel: Ich hatte mal Streit mit meiner Freundin, dann hat sie mich irgendwann gefragt: "Sag mal, bist du manisch?" worauf ich nur noch sagen konnte: "Nein, du bist einfach nur im Unrecht und ich rege mich zu Recht auf und jetzt rede ich nicht mehr mit dir." Was will man denn da auch noch sagen. Wenn man alles der Krankheit zuschiebt, ja, dann muss man echt keine Beziehung mehr führen. Hab ihr auch erklärt, dass sie das nie wieder zu tun hat. Und ich denke, so herum ist es auch häufiger, als man denkt. Weil man alles, aber auch wirklich alles diesem Umstand zuschieben kann und sich damit auch auf der gesunden Seite jeder Verantwortung entledigen kann.

@Surrogat: PHuV hatte sich darüber ausgelassen. Ist mittlerweile im Trash.

@Dicker Igel: Vertrage kein Lithium, daher Carbamazepin. Die ersten Monate ballert es einen ziemlich um. Inzwischen merke ich es nicht einmal mehr. Was den Alkohol angeht: Hmm. Ja. Weißt. Es wird Gründe haben, warum 66% aller Fälle Alkohol- und Drogenmissbrauch betreiben. Wie die sind, darüber kann ich nur spekulieren. Bei mir ist es wohl Selbstmedikation, wobei ich auch viel getrunken habe, während ich ausgeglichen war. Wenn ein Schub anfängt, nimmt Alkohol unheimlich viel der Spannung raus. Während den Hypomanien ist er sowieso laufender Begleiter, und da man nur ein bedingtes Erholungsbedürfnis vor dem nächsten Vollrausch hat, fällt einem auch nie auf, was man sich da antut. Ja, aber mir ist durchaus klar, dass Alkohol langfristig keine Lösung ist. Die Depressionen werden auf die Dauer schlimmer und die Manien erst recht.

Dicker Igel
2012-03-09, 12:08:40
Also trinkst Du noch? Deine Post's widersprechen sich da ein bisschen.

Dieses Carbamazepin scheint ja kein leichtes "Dope" zu sein, in Verbindung mit Nikotin kann das dann mE nach auch schon mal den Appetit auf "ein Gläschen in Ehren" fördern. Unter entsprechenden Voraussetzungen(mit Arzt abklären) wäre auch eine natürliche Alternative (http://www.uniklinik-freiburg.de/epilepsie/live/infos/cannabisundepilepsien.html) verfügbar, welche nicht soviele Nebenwirkungen mit sich bringt und deren Wirkmechanismus anscheinend eher verstanden wird als jener der Chemie.

DerEineHades
2012-03-09, 13:54:45
Also trinkst Du noch? Deine Post's widersprechen sich da ein bisschen.

Im Gegensatz zu früher ganz bestimmt nicht mehr. Dieses Jahr ganze vier Tage. So langsam frage ich mich, für welchen User du mich hältst. O_o

Dieses Carbamazepin scheint ja kein leichtes "Dope" zu sein, in Verbindung mit Nikotin kann das dann mE nach auch schon mal den Appetit auf "ein Gläschen in Ehren" fördern. Unter entsprechenden Voraussetzungen(mit Arzt abklären) wäre auch eine natürliche Alternative (http://www.uniklinik-freiburg.de/epilepsie/live/infos/cannabisundepilepsien.html) verfügbar, welche nicht soviele Nebenwirkungen mit sich bringt und deren Wirkmechanismus anscheinend eher verstanden wird als jener der Chemie.

Ich weiß ja, dass es gut gemeint ist, aber: Carbamazepin ist zwar in erster Linie ein Antiepileptikum, aber bei mir wird keine Epilepsie damit behandelt. Von daher ist alles, was über Substitute bei Epilepsie geschrieben wird, hinfällig. ;)

samm
2012-03-09, 14:23:40
Ups, hast du eingeloggt geschrieben? ;)

Stimmt schon, dass Krankheit gern als Entschuldigung von beiden Seiten her benutzt wird. Ich finde das gut, wie du das reflektierst, und ich lern was beim Lesen der Beiträge hier - obwohl meine damalige Freundin auch ihre Gedanken gemacht hatte und mitteilte, ist das hier auf einem andern, perspektivisch ausgefeilterem Niveau. Haha, wie schleimig das klingt - ich mein nur: Spannend, das alles zu lesen.

Dicker Igel
2012-03-09, 14:52:21
Im Gegensatz zu früher ganz bestimmt nicht mehr. Dieses Jahr ganze vier Tage.

Das ist doch mal ein Wort :)



Ich weiß ja, dass es gut gemeint ist, aber: Carbamazepin ist zwar in erster Linie ein Antiepileptikum, aber bei mir wird keine Epilepsie damit behandelt. Von daher ist alles, was über Substitute bei Epilepsie geschrieben wird, hinfällig. ;)

Weiß ich und es ist nicht hinfällig, aber eben dann besonders mit Vorsicht zu geniesen ;)

Gast
2012-03-09, 21:18:56
Mal kurz was zu der "entweder haben alle einen Knall oder keiner"-Sache:

Meinen Zivildienst habe ich in einer offenen psychatrischen Anstalt abgeleistet. Naja, wenn man ehrlich ist, waren einige der Bewohner so krank, dass man sie besser nicht rausgelassen hätte... Bei anderen habe ich mich gefragt, was die da überhaupt wollen, so einen selbstständigen Eindruck und "vernünftigen" Eindruck haben die gemacht. Witzigerweise konnte ich - obwohl psychisch gesund - JEDE auch noch so schwere Störung der abgedrehtesten Freaks nachvollziehen. Nur bleibt beispielsweise der "Normale" nicht ne Stunde vor der Türe stehen, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich zu ist, obwohl sich bestimmt jeder schonmal gefragt hat, ob der Herd wirklich aus oder die Türe wirklich abgeschlossen ist.

Das ist nur ein Beispiel, aber auch andere schizophrene Störungen sind mit ein bischen Empathie und Selbstreflektion nachvollziehbar. Mir kam es so vor, als ob diese Krankheiten "nur" die extrem übersteigerte Form normalen Verhaltens/Fühlens sind - was es natürlich schwer macht, die Grenze zwischen Krankheit und normalen Verhalten zu ziehen. Wo ist sind vernünftige, allgemeingültige und zeit(geist)unabhängige Grenzen zwischen extremer Schizophrenie, Verschwörungstheorie und gesunder Skepsis zu ziehen?

Dicker Igel
2012-03-09, 23:13:51
Ich würde sagen man sollte "alleine" klarkommen, dann ist man wohl sowas wie "normal". Mein Weib hat auch mal in einer Psychiatrie gearbeitet und ähnliches berichtet. Halt von den normal scheinenden Typen mit kleineren Ticks, aber auch von Extremfällen, die mitunter richtig bösartig und listig abgegangen sind. Ich denke dass diese "Normalen" alleine nicht klarkommen, daher muss man sie wohl wieder "richten". Ne entsprechende WG würde denen vielleicht auch schon helfen, halt Ablenkung, soziale Sachen halt, sich in einem "Kreis" wohl fühlen. Gerade wenn man lange alleine ist hat man halt keine Möglichkeit über gewisse Dinge zu labern, sich zu erleichtern, andere Meinungen/Erfahrungen einholen - wie wenn man als kleiner Wanst den Sandkastenkumpel fragt: Ist "das" bei Dir auch so? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass jemand kleinere Ticks ausleben kann, wenn ein entsprechendes Umfeld vorhanden ist, welches ihm konkret darlegt, dass es bspw nicht normal sei, 20x nachzugucken ob denn die Türe zugeschlossen ist.

samm
2012-03-10, 02:26:43
Na manchmal ist es einfach gefährlich, nicht nur leicht übersteigerte Versionen von dem, was man als normale Macke abtun könnte. Meine Tante hat meinen Cousin (ihr Kind) als Säugling vom Balkon geworfen, weil sie ihn für den/einen Teufel hielt, der ihr böse Dinge zuflüstere. Unser Nachbar hat seine Wohnung zerlegt, weil er "etwas Verstecktes" im Boden gesucht hat - mit zerlegt meine ich, er hat den Boden rausgerissen und die Wände mit Meissel bearbeitet etc. und die Polizei mit Messern angegriffen, als sie nachsehen wollten, was da dermassen in der Wohnung lärmt.
Klar, es gibt verschiedene Krankheiten in verschiedenen Graden, und Normalität ist über mehrheitlich als sozial verträglich empfundenes Verhalten definiert, trotzdem gibt es einfach Dinge, die sind schwer zu relativieren ;)

PHuV
2012-03-10, 03:27:01
Der Thread entstand ja primär aus dem Zorn über die grandios unterirdische Darstellung von kranken Menschen in Beziehungen in einem anderen Thread.


@Surrogat: PHuV hatte sich darüber ausgelassen. Ist mittlerweile im Trash.


Ach, was soll ich den schlimmes gesagt haben? :| Das will ich etwas konkreter haben!

Ich erinnere mich daran, einen Gast, der seine Beziehung mit einer psychisch kranken Person als starke Belastung empfand, und anscheinend keine Liebe mehr da war, er nur noch von ihr genervt war, geraten zu haben, diese Beziehung zu beenden und diesen Menschen zu verlassen. Das ist legitim, im Interesse eines jeden Menschen selbst, auch wenn es Dir und einigen Gutmenschen hier nicht paßt.

Jeder Mensch hat ein Recht auf sein Glück, und kein Mensch hat das Recht, andere im Übermaß zu beanspruchen! Eine Beziehung sollte ausgeglichen sein, sprich, beide geben, beide nehmen, beide haben etwas davon. Wenn das eben nicht der Fall ist, und nur einer, warum auch immer, einseitig die Last tragen muß, und es irgend wann nicht mehr kann, dann muß derjenige einfach die Notbremse ziehen, ob es dem belastenden Menschen paßt oder nicht. Das kann jeder normal denkende Mensch sofort verstehen. Das hat rein gar nichts mit Egoismus oder mit irgend einem Sozialdarwinismus zu tun: Wenn jemand nicht mehr kann oder will, dann kann er es eben nicht mehr!

Zu keinem Zeitpunkt habe ich behauptet, daß ein gesunder Mensch einfach so einen psychisch kranken Menschen verlassen soll, wenn Du mir das unterstellen wolltest. Mir geht es immer um den Fall, wenn ein gesunder Mensch einfach nicht mehr kann, und auch keine Liebe mehr da ist. Das ist wie bei jeder anderen Beziehung auch: Wenn sich jemand fehl am Platze fühlt, sollte er gehen. Da spielt überhaupt es keine Rolle, wie die Beziehung aufgebaut ist.

Was daran unterirdisch sein soll, erschließt sich mir nicht. Und mit großer Wahrscheinlichkeit projizierst Du etwas in meine Aussagen hinein, die ich so nicht getroffen habe.

Psychisch kranke Menschen haben ein großes Problem: Sie haben eine verzerrte Wahrnehmung und/oder eine Bewußtseinstrübung. Das kann man nicht mit rationellen Gedanken oder normalen Verständnis erfassen. Es gibt manche Menschen, die denken eben, daß sich die Welt nur um sie drehen muß. Tut es aber nicht. Und trotz aller Krankheit können auch psychisch kranke Menschen etwas zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Klimas beitragen. Aber es ist ja so einfach, sich gehen zu lassen. Es ist so einfach, andere machen zu lassen. Es ist so einfach, seinen Ärger, Wut und Zorn auf andere abzuladen, weil man ja "krank" ist. Jeder normale Mensch schluckt, hält sich zurück. Aber ne, bei kranken Menschen gelten ganz andere Regeln, und die anderen müssen parieren.

Dein Gejammere zum Trotz, ich glaube, viele kranke Menschen nehmen ihre Erkrankung als Ausrede, um sich einfach asozial zu verhalten. Wenn man über die Zeit etwas Erfahrung gewinnt, findet man doch einiges heraus, wie Menschen so ticken, und wo ihre Krankheit echt und wirklich die Oberhand gewinnt, oder wo sie sich nur wie eine Primadonna gebären, weil sie nicht im Mittelpunkt stehen. Und dann ist es nur verständlich, daß dann die normalen Menschen irgend wann dieses Spiel nicht mehr mitmachen wollen, und die Beziehung verlassen, und das ist dann an der Stelle auch ihr gutes Recht.

Und daran mußt Du Dich eben auch messen lassen, ob Dir das paßt oder nicht. Es gibt deshalb noch lange keinen Freibrief für Dich. Eine Münze hat immer zwei Seiten.

Wenn Du was zu motzen hast, dann konkretisiere es, und dann redet man darüber, Punkt, und behaupte nicht irgend etwas, was so nicht stimmt. Und ich habe zu keinem Zeitpunkt kranke Menschen schlecht geredet oder sie niedergemacht.

Psychisch kranke Menschen haben ein hartes Los: ja
Sie verdienen eine entsprechende Behandlung: ja
Haben sie das Recht, alles gehen zu lassen und alles zu tun: nein
Muß man deshalb alles von ihnen durchgehen lassen oder erdulden: nein

Es gibt Grenzen, ganze einfach. Das hat nichts mit mir zu tun. Diese Grenzen setzt jeder Mensch selbst, für sich. Und wenn der Akku einfach leer ist, dann kann niemand was dagegen machen. Er muß eben wieder geladen werden, oder der Mensch geht zugrunde. Und ganz ehrlich, willst Du das? Willst Du wirklich, daß andere Menschen für Dich zugrunde gehen?

Das was ich hier sage und vertrete, ist nicht gegen die psychisch kranken Menschen gerichtet, sondern spricht für die gesunden Menschen. Das ist ein feiner Unterschied, denn Du gar nicht bemerkt hast. Es beruht auf lange Erfahrung mit solchen Menschen. Die Methode ist sicherlich nicht Mainstream und bestimmt nicht auf blinde Aufopferung gerichtet. Aber soll ich Dir was sagen, sie funktioniert, auf wunderbare Weise. Da bekommen es selbst diverse Persönlichkeitsstörungen und Psychopathen hin, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten angemessen zu verhalten. Natürlich hören das oft die Angehörigen am Anfang nicht gerne, und es ist auch schwierig für sie, mal konsequent zu sein, und auch mal an sich selbst zu denken. Interessanterweise funktioniert es in den meisten Fällen. Seltsam, oder?

Nochmals in aller Deutlichkeit, ich rede nicht von Schuld, ich rede nicht von Gut/Böse, und ich rede bestimmt nicht schlecht über kranke Menschen. Aber ein überidealisiertes Bild in solchen Mischbeziehungen ist eben nicht hilfreich, da es die meisten normalen Menschen zerbricht, weil sie irgend einem aufgesetzten irrealen Ideal aufsitzen. Und das muß, im Interesse des gesunden wie des kranken Menschen, korrigiert werden. Ansonsten bricht der gesunde Mensch weg, und der kranke Mensch hat in jedem Fall verloren.

Von dem Her kann ich Deinen Ärger über meine angeblichen Äußerungen nicht nachvollziehen. Ich finde diese Herangehensweise sinnvoll, weil sie sich einerseits bewährt hat, und andererseits eben funktioniert. Und die normalen Menschen können wieder etwas oder sogar mehr Lebensqualität gewinnen. Das ist ihr gutes Recht. Und wenn die kranken Menschen vernünftig im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitarbeiten, haben sie auch etwas davon, und niemand muß verlassen oder alleine gelassen werden.

Ich kann die Kranken nicht heilen, aber ich kann die Gesunden bestärken und ihnen etwas Orientierung geben. Mein Ziel ist es, daß sie in erster Linie nicht sich selbst aufgeben, und das in sich finden können, daß durch- oder zu überstehen. Dabei spielt meine Moral keine Rolle, das müssen die Menschen selbst herausfinden. Das können sie aber nur, wenn sie mal den Freiraum bekommen, und sie mit Abstand darüber sinnvoll nachdenken können. Meiner Meinung nach ist das vollkommen in Ordnung, und weder verletzten noch unmoralisch.

Lasse Dich aus, und sage genau, was Dich gestört hat, oder wie Du es verstanden hast. Es war nicht mein Anliegen, Dich oder andere Betroffen schlecht zu machen oder Eure Beziehung schlecht zu reden! Von dem Her führe dann eine faire Diskussion, wenn Du dazu in der Lage bist, oder lasse die Unterstellungen mir gegenüber.

DerEineHades
2012-03-10, 06:28:47
Ach, was soll ich den schlimmes gesagt haben? :| Das will ich etwas konkreter haben!

Kannste haben. Andere Menschen als "Energievampire" zu bezeichnen, evoziert (mal ab davon, dass es eine Vokabel ist, die du dir bei LaVey geklaut haben könntest) zwangsläufig Vorstellungen von Monstern, Schädlingen, Parasiten. Von etwas, wovor man Angst haben muss, das einen Nachts heimlich im Schlaf tötet, usw. usf. Es mag dir nicht bewusst sein, aber mit den Metaphern, die man verwendet, steuert man zu einem nicht unerheblichen Teil die Wahrnehmung der Menschen, mit denen man kommuniziert. Erst recht bei derart krassen Signifikanten.

Dir dürfte jawohl bekannt sein, mit was für einem Stigma psychische Krankheit auch ohne derart grandiose Vergleiche besetzt ist.

Jeder Mensch hat ein Recht auf sein Glück, und kein Mensch hat das Recht, andere im Übermaß zu beanspruchen! Eine Beziehung sollte ausgeglichen sein, sprich, beide geben, beide nehmen, beide haben etwas davon. Wenn das eben nicht der Fall ist, und nur einer, warum auch immer, einseitig die Last tragen muß, und es irgend wann nicht mehr kann, dann muß derjenige einfach die Notbremse ziehen, ob es dem belastenden Menschen paßt oder nicht. Das kann jeder normal denkende Mensch sofort verstehen.

Und trotz aller Krankheit können auch psychisch kranke Menschen etwas zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Klimas beitragen. Aber es ist ja so einfach, sich gehen zu lassen. Es ist so einfach, andere machen zu lassen. Es ist so einfach, seinen Ärger, Wut und Zorn auf andere abzuladen, weil man ja "krank" ist.

1. Dein Gejammere zum Trotz, ich glaube, viele kranke Menschen nehmen ihre Erkrankung als Ausrede, um sich einfach asozial zu verhalten.

2. Und daran mußt Du Dich eben auch messen lassen, ob Dir das paßt oder nicht. Es gibt deshalb noch lange keinen Freibrief für Dich. Eine Münze hat immer zwei Seiten.


Psychisch kranke Menschen haben ein hartes Los: ja
Sie verdienen eine entsprechende Behandlung: ja
Haben sie das Recht, alles gehen zu lassen und alles zu tun: nein
Muß man deshalb alles von ihnen durchgehen lassen oder erdulden: nein

Es gibt Grenzen, ganze einfach. Das hat nichts mit mir zu tun. Diese Grenzen setzt jeder Mensch selbst, für sich. Und wenn der Akku einfach leer ist, dann kann niemand was dagegen machen. Er muß eben wieder geladen werden, oder der Mensch geht zugrunde. Und ganz ehrlich, willst Du das? Willst Du wirklich, daß andere Menschen für Dich zugrunde gehen?



Und jetzt sehe ich das Problem nicht. Das sind ALLES Punkte, die ich so oder anders ebenfalls vorgetragen habe.

ad 1) Genau das habe ich die letzten Postings sehr stark betont. Nur habe ich ebenfalls erwähnt, dass die Partner es sich in der Regel ebenso einfach machen können. Das ist ebenso dysfunktional und beziehungsschädigend.

ad 2) WTF. Was reibst du mir das so unter die Nase? Das steht in jedem meiner Postings. Ich fordere keinen Freibrief, ganz im Gegenteil. Hast du die Postings nach dem ersten gelesen? Aber selbst da steht das drin.

Executable
2012-03-10, 06:55:07
Ich würde sagen man sollte "alleine" klarkommen, dann ist man wohl sowas wie "normal". Mein Weib hat auch mal in einer Psychiatrie gearbeitet und ähnliches berichtet. Halt von den normal scheinenden Typen mit kleineren Ticks, aber auch von Extremfällen, die mitunter richtig bösartig und listig abgegangen sind. Ich denke dass diese "Normalen" alleine nicht klarkommen, daher muss man sie wohl wieder "richten".

Das errinert mich daran, das man damals denn Leuten ein Loch in den kopf bohrte, um die "Verrücktheit" rauszulassen.
Und das von sogenannten "normalen" (also die Ärzte etc) :D

Gast
2012-03-10, 09:16:55
Ich würde sagen man sollte "alleine" klarkommen, dann ist man wohl sowas wie "normal". Mein Weib hat auch mal in einer Psychiatrie gearbeitet und ähnliches berichtet. Halt von den normal scheinenden Typen mit kleineren Ticks, aber auch von Extremfällen, die mitunter richtig bösartig und listig abgegangen sind. Ich denke dass diese "Normalen" alleine nicht klarkommen, daher muss man sie wohl wieder "richten". Ne entsprechende WG würde denen vielleicht auch schon helfen, halt Ablenkung, soziale Sachen halt, sich in einem "Kreis" wohl fühlen. Gerade wenn man lange alleine ist hat man halt keine Möglichkeit über gewisse Dinge zu labern, sich zu erleichtern, andere Meinungen/Erfahrungen einholen - wie wenn man als kleiner Wanst den Sandkastenkumpel fragt: Ist "das" bei Dir auch so? Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass jemand kleinere Ticks ausleben kann, wenn ein entsprechendes Umfeld vorhanden ist, welches ihm konkret darlegt, dass es bspw nicht normal sei, 20x nachzugucken ob denn die Türe zugeschlossen ist.
Klar, diese Definition ist nachvollziehbar, aber haben z.B. Menschen in der Konsumschuldenfalle (kaum Geld aber Neuwagen, jedes Jahr das neuste Handy und alle 2 Jahre n dicker neuer Flachbildschirm etc.) nicht auch manische Züge?

PHuV
2012-03-10, 10:49:03
Kannste haben. Andere Menschen als "Energievampire" zu bezeichnen, evoziert (mal ab davon, dass es eine Vokabel ist, die du dir bei LaVey geklaut haben könntest) zwangsläufig Vorstellungen von Monstern, Schädlingen, Parasiten.

Gut, dann nennen einen anderen - besser passenden Begriff. Den Begriff habe ich übrigens nicht von LaVey.


Von etwas, wovor man Angst haben muss, das einen Nachts heimlich im Schlaf tötet, usw. usf.

Nein, hier hast Du vollkommen recht, interessant, so habe ich es noch gar nicht gesehen.


Es mag dir nicht bewusst sein, aber mit den Metaphern, die man verwendet, steuert man zu einem nicht unerheblichen Teil die Wahrnehmung der Menschen, mit denen man kommuniziert. Erst recht bei derart krassen Signifikanten.

Es ist mir bewußt, und ich versuche stets, damit sensibel und vorsichtig umzuehen, aber ich finde, man sollte es auch nicht überbewerten. Jeder weiß doch, daß beispielsweise ein Backupnazi sicherlich nichts mit nationalsozialistischen Ideen zu tun hat. Genau so habe ich letztens in einem Vortrag unter IT-lern den Begriff Mißbrauch moniert, wenn Software, Bugs oder Verfahren von der ursprünglichen Definition zweckentfremdet werden.

Generell hast Du jedoch vollkommen recht, die Sprache kann Wahrnehmung und die Gedankenwelt festlegen, muß es aber nicht. Das muß man dann halt zur Not in einem größeren Kontext durch Nachfrage herausfinden, wie das ein Mensch meint. Genau das macht da die menschliche Sprache einerseits so vielseitig und sehr komplex. Jeder verbindet und assoziiert mit Begriffen etwas anderes. Deshalb schafft Sprache ein permanentes Umfeld von falschen Interpretationen und Fehlverständnissen. Gerade darum muß man viel darüber reden, und genau deshalb schreibe ich auch so viel, um einen größeren Kontext zu schaffen. Jedoch verhindert und vermeidet das eben nicht Mißverständnisse.

Jeder schaut halt mit seiner eigenen Sichtweise auf Worte, jede projiziert etwas anderes in Aussagen hinein, die aber nicht unbedingt mit dem übereinstimme müssen, was der Sprecher damit sagen wollte. ;) Deshalb kann auch eine Suggestion bei den einen wunderbar funktionieren, und führt zu positiven Gefühlen, während es beim anderen blankes Entsetzen hervorruft. Genau das muß man dann eben durch ein vernünftiges Gespräch oder gute Gesprächsführung herausfinden.

Aus diesem Grund halte ich genau deswegen das Forum für die Diskussion gewisser psychischer Probleme schlichtweg für ungeeignet, weil es ohne die Körpersprache, Mimik, Gestig, Aussprache, Intonation, Artikulation, Augen auskommt, und man nur mit seiner eigenen Projektion auf die Worte schaut. Vor dieser Falle ist kaum jemand gefeilt.


Dir dürfte jawohl bekannt sein, mit was für einem Stigma psychische Krankheit auch ohne derart grandiose Vergleiche besetzt ist.

Wobei ich den genannten Begriff nicht auf kranke Menschen bezog, sondern allgemein auf Menschen, die
sich ohne besonderen Grund ständig in den Vordergrund stellen
ständig die Menschen überbeanspruchen, ständig nur nehmen, ohne zu geben
permanent eine schlechte Laune und Atmosphäre aufbauen, verbreiten und schaffen
anderen ständig niedermachen, kleinreden und alles tun, daß andere sich schlecht und unvollkommen fühlen, ständig ein schlechtes Gewissen erzeugen
die meiste Zeit ein Umfeld schaffen, so daß andere Menschen sich in deren Nähe krank, erschöpft, übel oder ausgelaugt fühlen
alles tun, nur damit sie selbst sich auf Kosten anderer besser fühlen

Der Energievampir ist sicherlich kein guter Begriff, aber er paßt IMHO einfach am besten. Man muß davor Angst haben, weil es ein permanenter, schleichender und oftmals subtiler Prozess ist. Und es kann eben sogar Menschen töten, wie ich selbst erleben mußte. Nur sollte die Lösung natürlich hier nicht mit einen Pflock im Herzen enden, oder mit Knoblauch und Weihwasser, sondern die Gefahr simpel und einfach verdeutlichen. Der Begriff, so unangenehm er ist, veranlaßt jeden Menschen sofort, entsprechend vorsichtig und klar zu handeln. Wenn es das tut, hat es seinen Zweck erfüllt. Jeder Mensch kann zu einem Energievampir mutieren, aus diversen Gründe. Es gibt einige Menschen, die das durchaus bewußt und mit klarem Verstand machen. Aber dazu hat meiner Meinung nach keiner das Recht.

Um Menschen zu sensibilisieren, aufzuschrecken, aufzuwecken, halte ich den Begriff deshalb nach wie vor für legitim. Dank Eward und Co. hat der Begriff auch in den letzten Jahren eine Wandlung erfahren, die beileibe nicht diese krasse negative Assoziation auslöst, wie Du sie beschreibst.

Wie gesagt, wenn es einen besseren und geeigneteren Begriff gibt, der das pure Ego und Trieb der Menschen beschreibt, andere für den eigenen psychischen Aufbau zu schaden, dann nenne ihn.

Und jetzt sehe ich das Problem nicht. Das sind ALLES Punkte, die ich so oder anders ebenfalls vorgetragen habe.

Also, damit siehst Du doch, daß ich mit Dir in vielen Punkten übereinstimme, und ich eben nicht das Monster bin, wie Du mich hinstellen möchtest. ;) Es lag überhaupt nicht in meiner Absicht, kranke Menschen zu stigmatisieren oder schlecht zu reden.

Dicker Igel
2012-03-10, 14:53:40
Klar, diese Definition ist nachvollziehbar, aber haben z.B. Menschen in der Konsumschuldenfalle (kaum Geld aber Neuwagen, jedes Jahr das neuste Handy und alle 2 Jahre n dicker neuer Flachbildschirm etc.) nicht auch manische Züge?

Logo ;) Jeder "Tick" ist irgendwie eine Manie. Selbst Sport kann zur Manie werden: Ich MUSS heute noch 'ne Stunde laufen, Rad fahren ... Oder Ordnungsmacken, Sammler, Datenmessies und und und, die Liste nimmt kein Ende. Jede Gewohnheit/Routine kann eben zu einer Manie übergehen, wenn man nicht aufpasst. Vielleicht treibt einem ja auch diese Manie/der Wahn an, um gewisse Sachen anzugehen. Dann sollte aber dieses Gefühl befriedigt sein wenn man "es" geschafft hat - oder auch nur einen Teil "davon". Es muss einem eben bewußt sein, dass man nicht gleich "alles" haben kann. Man muss stets "subjektiv realistisch" bleiben und darf sich nix einreden, was man zum Zeitpunkt des Gedanken eh nicht machen/lösen kann.

PHuV
2012-03-10, 18:36:46
Logo ;) Jeder "Tick" ist irgendwie eine Manie.

Selbst das mehrfache Kontrollieren von Licht, Herd aus, Schloß zu könnte man per ICD-10 schon als "Zwangsstörung" diagnostizieren. Eine Manie wird dann zum Problem, wenn der Kontrollverlust eintritt, und die Leute unter diese Manie wirklich zu leiden beginnen. Das kann bei Kaufsucht die ständig überzogenen Konten und Schulden sein, oder die wundgescheuerten Hände bei Putzzwängen.

Jede Gewohnheit/Routine kann eben zu einer Manie übergehen, wenn man nicht aufpasst. Vielleicht treibt einem ja auch diese Manie/der Wahn an, um gewisse Sachen anzugehen. Dann sollte aber dieses Gefühl befriedigt sein wenn man "es" geschafft hat - oder auch nur einen Teil "davon". Es muss einem eben bewußt sein, dass man nicht gleich "alles" haben kann. Man muss stets "subjektiv realistisch" bleiben und darf sich nix einreden, was man zum Zeitpunkt des Gedanken eh nicht machen/lösen kann.

Das ist ja genau das, was gesunden Menschen von kranken Menschen unterscheidet: Es findet sich wieder eine Balance und es gleicht sich wieder aus. Das ist aber IMHO auch zum großen Teil schlicht ein Lernprozess, wie Du es sagst, subjektiv realistisch zu bleiben. Aber dazu muß man eben sehr gut sich selbst kennen, über eine gute Selbstreflexion verfügen und in der Lage sein, sich und sein Leistungsvermögen angemessen einschätzen zu können. Das ist aber meist erst möglich, wenn man es entsprechend geübt und trainiert hat, und auch mal seine Grenzen ausgelotet hat.

Ein Fakt ist für mich auch, daß die meisten Menschen die meisten ihrer Fähigkeiten und Resourcen verschwenden, oder überhaupt nicht angemessen an sich rankommen. Das ist ein Tribut unserer modernen Gesellschaft. Viele sind so mit dem Schmerzvermeiden beschäftigt, daß er genau das erzeugt. Anstatt sich den Dingen zu stellen, wird nur vermieden und ausgewichen. Wer sich nicht stellt, weiß eben nichts über sich und die Dinge, und kann sie dann eben auch nicht einschätzen.

Dicker Igel
2012-03-10, 19:07:36
Ein Fakt ist für mich auch, daß die meisten Menschen die meisten ihrer Fähigkeiten und Resourcen verschwenden, oder überhaupt nicht angemessen an sich rankommen. Das ist ein Tribut unserer modernen Gesellschaft. Viele sind so mit dem Schmerzvermeiden beschäftigt, daß er genau das erzeugt. Anstatt sich den Dingen zu stellen, wird nur vermieden und ausgewichen. Wer sich nicht stellt, weiß eben nichts über sich und die Dinge, und kann sie dann eben auch nicht einschätzen.

So sieht es aus. Man muss sich selbst "objektiv betrachten" können, obwohl diese Begrifflichkeit die gemeinte Sicht nicht genau beschreibt. Jedenfalls bin ich der Meinung dass dies viele Menschen nicht können - sie sehen nur das was sie wollen, sie betrügen sich selbst.

Gast
2012-03-10, 19:22:24
... Das ist ja genau das, was gesunden Menschen von kranken Menschen unterscheidet: Es findet sich wieder eine Balance und es gleicht sich wieder aus. ...

Naja, das mit der Balance ist ja auch bei manisch/depressiven Leuten gegeben, nur sind die Schwankungen da "etwas" extremer. Im Durchschnitt sind sie dann aber gesund ;).