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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : IT-Beratung: In eine berufliche Sackgasse geraten?


Gast
2012-03-03, 23:07:05
Hallo.
Ich stehe im Moment beruflich vor einer schwierigen Entscheidung und wollte mir von den Leuten die ebenfalls in der IT-Branche sind ein paar Meinungen einholen. Kurz zu mir:

- Ausbildung als Fachinformatiker abgeschlossen
- Ingenieurstudium begonnen und abgebrochen
- Wirtschaftsinformatik ähnliches Studium mit Managementschwerpunkt begonnen
- 1 Semester über Regelstudienzeit als Bachelor mit gutem Ergebnis im Sommer/Herbst 2011 abgeschlossen
- in Seminararbeiten, Projekten und Abschlussarbeit immer auf stark technische Themen konzentriert
- Nebenjob im Studium als Application Administrator und Software Tester
- Tutortätigkeiten in technischen und organisatorischen Umfeld
- sehr breites Basiswissen im Bereich IT (Sprachen, Programme, Skript), kann mich sehr schnell in neue Themen einarbeiten
- Alter um die 30 Jahre
- wohnhaft in einem großen wirtschaftlichen Ballungsraum in Deutschland.

Da die Zeit der Bachelorarbeit sehr stressig, auch weil ich selben Zeitraum weiterhin gearbeitet hatte, nahm ich eine Auszeit von 3 Monaten. Hatte mich in diesem Zeitraum nur nebenbei auf die ein oder andere interessante Stelle beworben, jedoch weiter im Nebenjob gearbeitet. Hatte dann Einladung zum AC bei einer großen IT-Beratung hier in der Nähe bekommen und aus Interesse ohne große Erfolgsaussichten teilgenommen, überraschend überstanden und am Ende ein Angebot bekommen.

Hatte mir noch Bedenkzeit eingeräumt da die Stelle im Bereich SAP Beratung und Entwicklung liegt, meine Vorliebe jedoch eher im Bereich IT-Infrastruktur, Cloud und Security liegt. Reisetätigkeiten wurden zwar angekündigt, sollten jedoch recht ausgewogen sein. 2 Freunde von mir sind ebenfalls IT-Berater und zufrieden mit Ihren Jobs, der eine nur regional eingesetzt, der andere max. 3 Tage in der Woche unterwegs.

Hatte seit Ende des AC Bedenken da mir der Schwerpunkt Programmieren Bauchschmerzen bereitete, aber mir wurde zugesagt das man sich später auch woanders hin umorientieren kann. Da ich das Angebot als große Chance gesehen habe, und von Anfang an maximal 2 Jahre Beratung machen wollte habe ich (rückblickend naiv) zugesagt. Am Anfang mit anderen Juniorkollegen 3 Monate viele Schulungen erhalten, trotzdem weiter beworben und auch noch andere Gesprächstermine wahrgenommen, die mit einer Absage endeten oder das Angebot/die Aufgaben nicht zufriedenstellend waren.

In den 3 Monaten habe ich mitbekommen das ich das Thema in dem ich beruflich eingesetzt werden soll soweit doch ganz in Ordnung ist, aber die Reisen von Kollegen mit gleicher Tätigkeit fast immer im Bereich 5 Tage liegt. Jetzt bin ich seit knapp 1 Monat auf Projekt am anderen Ende von Deutschland und es fühlt sich alles falsch an:

- Die Beziehung zu meiner Partnerin leidet doch recht stark darunter, hatten vor 2 Wochen einen größeren Streit und finden nur schwer wieder richtig zusammen, auch weil man sich eben nur am Wochenende sieht. Reisetätigkeiten waren uns bewußt, aber nicht in dem großen Umfang.
- In den ersten 3 Monaten hatte ich ständig Herzrasen, schwitzen in der Nacht, Magenprobleme, das hat sich soweit aber beruhigt. Jetzt ist es eher so das ich mich abends im Hotelzimmer leer, traurig, depressiv und total erschöpft fühle - die Tätigkeiten im Job wären ganz OK, wenn eben nicht irgendwo in Deutschland.
- Ich bin kein typischer Consultant: Habe herausgefunden das mein soziales Umfeld und ein wenig den Trott brauche um mich wohlzufühlen. 3 Tage Übernachtung im Hotel wären auch OK, aber ständig die ganze Zeit unter der Woche unterwegs ist nicht gut für mich.
- Ich entwickle mich jobtechnisch in eine ganz andere Richtung und habe die Befürchtung das ich später nicht mehr in den Wunschbereich wechseln kann, da ich keine Erfahrungen sammeln konnte.
- Ich verdiene als Berufseinsteiger nicht schlecht, aber im Vergleich zu anderen Beratungen eher ein Gehalt am unteren Ende der Fahnenstange. Mir ist Geld generell nicht so wichtigm aber ich hatte im Studium so viele (monetäre) Wünsche die ich mir nach dem Studium erfüllen wollte: Endlich in neue Wohnung ziehen, Hobbys wieder verstärkt widmen, technische Geräte zulegen die ich mir vorher nicht leisten konnte. Jetzt könnte ich das tun, habe aber absolut keine Lust mehr darauf. Hatte bisher (außer benötigte Business-Kleidung) mir noch nichts gegönnt.

Mir dämmert schon seit Jahresanfang das ich wohl einen Riesenfehler begangen habe und auf mein schlechtes Bauchgefühl bei Vertragsunterschrift hätte hören sollen. Zum einen hatte ich im Nebenjob einen festen Teilzeit-Vertrag, unabhängig ob ich Student gewesen bin. Hätte die Hälfte der Woche also für Bewerbungen und Gespräche wahrnehmen können. Weiterhin gefährde ich die Beziehung zu meiner Partnerin die mir sehr wichtig ist. Dann kann ich jetzt sehr schwer weitere Bewerbungen wahrnehmen, musste schon 2 Zusagen zum Gespräch absagen bzw. verschieben.

Eine Bewerbung habe ich mir definitiv durch den Job bei der Beratung versaut, da der Personaler mich bis zum Ende immer wieder löcherte warum ich von der Beratung weg will und warum ich mir mit der Jobwahl bei seinem Unternehmen denn jetzt absolut sicher wäre. Die hatten die Befürchtung, das ich demnächst irgendwann wieder wechseln würde, wäre Traumjob gewesen, Stelle ist bis heute unbesetzt, hatte es bis zum 2. Gespräch geschafft.



Wie seht ihr das mit der Arbeitserfahrung wenn ich jetzt kündigen würde? Mir ist klar das Berufsleben kein Ponyhof ist, aber so demotivierend hatte ich mir das alles nicht vorgestellt. Am Ende des Studiums hatte ich mich so gefreut endlich voll arbeiten zu können, und jetzt dieser Schlamassel.

Noch bin ich in der Probezeit und habe nur 4 Wochen Kündigungsfrist, danach 3 Monate, was irgendwie gehen würde aber wer weiß ob dann nicht alles zu spät ist. Habe gelesen das 6 Monate bis 1 Jahr Arbeitserfahrung für den ersten Job in Ordnung ist, jedoch weiß ich auch das es viel schwieriger ist sich aus der Arbeitslosigkeit heraus zu bewerben. Ein lokalen Job würde ich auch locker 1-2 Jahre machen und dann immer wieder mal bewerben, aber wenn ich andauernd unterwegs bin kann ich ja nur selten Gespräche wahrnehmen. Hätte genug Geld angespart um ohne Unterstützung 1 Jahr über die Runden zu kommen.

Hatte jemand ähnliche Erfahrungen im Job oder ist/war Consultant hatte/will/wollte den Job wechseln?

GBWolf
2012-03-03, 23:41:46
Wenn du dich da so extrem unwohl fühlst und es dir finanziell leisten kannst eine Zeit zu überbrücken, dann würde ich wohl kündigen. Such dir halt eine Stelle in der IT in deiner Region, gibt doch jeden Tag unzählige Stellenanzeigen, klar die Beratung ist mit am besten bezahlt, aber scheint ja nix für dich zu sein.

Mit deiner Qualifikation müsste es doch rel. einfach sein Stellen zu finden.

Außerdem finde ich persönlich, kann man im Vorstellungsgespräch auch ehrlich sagen, dass man wegen der Reisen den alten Job aufgibt. Außer in der Beratung ist Reisen in der IT ja auch eigentlich nicht die Regel.

CokeMan
2012-03-04, 00:03:49
Hallo,

was ich nicht ganz verstehe ist was denn dein Traumberuf wäre?
"Bereich IT-Infrastruktur, Cloud und Security"

Das klingt etwas allgemein, kannst du genauer beschreiben was du machen möchtest?

Wo in Deutschland wohnst du denn? NRW

Hamster
2012-03-04, 00:04:22
ich mache so ziemlich das gleiche wie du.

wenn ich das richtig rauslese, ist der job an und für sich für dich ganz in ordnung, also inhaltlich.
lediglich das reisen macht dir zu schaffen, richtig?

gerade in der anfangszeit ist dies sehr ungewohnt und neu. hier sollte man sich aber mit der situation arrangieren und versuchen das beste daraus zu machen. d.h. man muss wege finden die arbeitsfreie zeit mit inhalten zu füllen. vielleicht hat man nette kollegen mit auf dem projekt mit denen man abends was machen kann, wie abends was essen/trinken zu gehen. sport könnte ne möglichkeit sein oder zb. die stadt am projektstandort zu erkunden.
abends alleine im hotelzimmer zu versauern ist natürlich gar nicht gut und deprimiert nur.

parallel dazu sollte man versuchen die reisetätikeiten einzuschränken, sofern möglich. bei uns ist es üblich, dass man bereits donnerstags abends abreist und den freitag remote arbeitet. 5 tage die woche komplett weg zu sein schlaucht auf dauer sehr. dieser eine tag mehr zu hause macht sehr sehr viel aus.

jedoch machst du das ganze ja erst einen monat, da würde ich dem ganzen durchaus noch eine chance geben, sofern du prinzipiell mit deinem job zufrieden bist. auch schadet es nicht dieses thema mit deiner führungskraft zu besprechen. mit einer großen wahrscheinlichkeit solltest du hier auf verständnis stoßen, da diese deine situation aus eigener erfahrung kennen. denn die meisten sind nicht gerne auf dauer von zu hause weg (auch wenn sich dies viele nicht anmerken lassen). womöglich findet man für dich auch einen passablen mittelweg die reisetätigkeiten zu minimieren.

bleibt noch das problem mit der partnerin... nun, das ist nicht einfach. so ziemlich jeder der in diesem job ist hat privat zusätzlichen druck weil die partnerin/der partner diese veränderte lebensweise oft zunächst nicht akzeptiert. dies ist auch verständlich, ist sie/er auch weiterhin im gewohnten alltag mit dem unterschied, dass der partner plötzlich nicht mehr da ist, bzw. es auf eine wochenendbeziehung hinausläuft.

dafür gibt es kein patentrezept wie man dies lösen kann. entweder der partner akzeptiert irgendwann diesen punkt und arrangiert sich damit, oder eben nicht. hier muss man dann konsequenzen ziehen und prioritäten setzen. ein jobwechsel kann hier eine lösung sein.

ein so früher jobwechsel macht sich jedoch auch sehr negativ im lebenslauf bemerkbar. womöglich musst du dich dafür auch noch in einigen jahren, solltest du wieder einen wechsel in betracht ziehen, dafür rechtfertigen dürfen. dies sollte man auch bedenken (die erfahrung hast du ja jetzt schon gemacht).

egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir viel glück.

Monger
2012-03-04, 00:39:31
Ich finde, dein Lebenslauf hört sich eigentlich sehr solide an. Kann mir nicht vorstellen, dass du als Langzeitarbeitsloser enden würdest. 30 ist jetzt mit einem abgeschlossenen Studium auch beileibe nicht zu alt.

Die Probezeit ist ja nunmal dazu da, um zu schauen ob die Zusammenarbeit so funktioniert oder eben nicht. Und diese Frage muss sich nicht nur der Arbeitgeber stellen, sondern eben auch der Arbeitnehmer.

Ich würde versuchen, das gegenüber deinem Vorgesetzen anzusprechen. Diplomatisch halt. Nicht jammern, sondern: du hast festgestellt, dass dir die Aufgabe an sich Spaß macht, aber dass dich die vielen Reisen doch stärker beanspruchen als du erwartest hast, und dass du dir das nicht vorstellen kannst, das dauerhaft zu tun.

Wenn du dann keinen Kompromiss mit deinem Chef erkennen kannst, musst du halt kündigen. Manchmal funktioniert es halt nicht. Aber wenn du gehst, dann ohne Drama, und mit Ankündigung. Auch beim Gehen immer einen guten Eindruck hinterlassen, wer weiß ob man sich nicht irgendwann wiedersieht.

PHuV
2012-03-04, 03:46:21
Ich würde Dir raten, ziehe es durch, hole so viel Know-How wie möglich, schau Dir an, was genau in den Firmen passiert, wie und warum es passiert. Das alles kann Dir später viel nützen. Erst wenn man die Praxis kennt, kann man auch wirklich gut sein in seinem Job, und Du wirst dann als Berater ernster genommen, weil man dann merkt, wovon Du redest. Du hast Angst, und weißt noch nicht, wie es genau weitergeht, Du bist in einer ungewohnten Rolle, wo Du erst Deine Position finden mußt.

Jedoch ist der IT-Markt aktuell immer noch angespannt, so wie vor 10 Jahren, daß Du mal schnell einen Job findest, ist eben nicht mehr. Du bist noch nicht so lange im Beruf drin, und Du brauchst diese Phase noch, um beruflich zu reifen. Warte erst mal ab, bis Du irgendwo vielleicht eine bessere Chance siehst, und greife dann zu, wenn Du meinst, es paßt besser zu Dir. Du mußt auch einfach erst mal lernen, auch mal unangenehme Situationen auszuhalten und zu bestehen. Es wird viele Situationen geben, wo Du den Job, die Umstände und die Umgebung nicht magst. Aber durch alles kannst Du wachsen und reifen, oder Dich verkriechen und verkümmern. Du bist das, was das alles macht, und wenn Du gut bist, machst Du einfach das beste daraus.

Ich war jetzt auch 4 Jahre jede Woche unterwegs, getrennt von Frau und Kindern. Es war blöd, ja, aber ich habe gutes Geld verdient, und ich konnte noch so eine Menge Wissen mitnehmen, so daß ich jetzt wieder einen Job in der Nähe der Familie habe. Zwar muß ich jetzt auch wieder seit 4 Monaten 3 Tage außerhalb arbeiten, aber das bringt nun mal so ein Job mit sich. Man ist flexibel, oder nicht. Zu meinem Einstieg in der 2.Firma war ich die ersten 3 Jahre auch unterwegs. Passen tut mir das auch nicht, aber ich muß sagen, die meisten und wertvolleste Erfahrungen konnte ich immer außerhalb sammeln. Und gerade bei den Dingen, die mir am schwersten fielen, lernte ich am meisten. Und hinterher war es gar nicht mehr so schwer.

Bleib dabei, beiß Dich erst mal durch, auch wenn es schwer fällt, und auch wenn es überhaupt nicht Dein Ding ist. Aber glaub mir, wenn Du es schaffst, diesen Job gut zu machten, kannst Du jeden Job gut machen. Und wenn Du Deinen Job gut machen kannst, egal wie widrig die Umstände sind, kannst Du einerseits immer ein gewisses Entgelt verlangen, es fördert Dein Selbstbewußtsein und Stolz, und Du zeigst, daß Du wirklich flexibel bist. Und Flexibilität ist bares Geld heute wert. Wenn Du das kannst, findest Du garantiert auch nach einiger Zeit wieder mal einen Job, der vor Ort ist und wo Du nicht mehr unterwegs sein mußt. Es ist schade, wenn man erst alles zurückstellen muß, was einem persönlich und privat wichtig ist. Aber dafür hast Du diesen Job gewählt, und es gibt zig Jobs, die wirklich deprimierender und hoffnungsloser sind.

Mach Dein Ding hier weiter, sammle Wissen und Erfahrungen, werde sicherer, und dann ergibt sich der Rest von selbst, wenn man beharrlich und geduldig bleibt. Du glaubst nicht, was sich dann prlötzlich für Chancen ergeben, wenn man einfach wachsam und achtsam bleibt, und einfach mal seine Lauscher offen hält. ;)

Pana
2012-03-04, 23:10:01
Jedoch ist der IT-Markt aktuell immer noch angespannt, so wie vor 10 Jahren, daß Du mal schnell einen Job findest, ist eben nicht mehr.
Es ist aktuell so leicht wie noch nie zuvor.

PHuV
2012-03-05, 00:09:37
Es ist aktuell so leicht wie noch nie zuvor.

Behauptest Du. Wenn Du für weniger Geld und ungünstigeren Bedingungen arbeitest, und vielleicht Berufseinsteiger bist, sicherlich. Für erfahrene ITler ist es recht eng geworden. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe mit 4 Jahre hintereinander (!) ständig in Berlin und anderswo beworben.

(del)
2012-03-05, 00:19:36
Behauptest Du. Wenn Du für weniger Geld und ungünstigeren Bedingungen arbeitest, und vielleicht Berufseinsteiger bist, sicherlich. Für erfahrene ITler ist es recht eng geworden. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe mit 4 Jahre hintereinander (!) ständig in Berlin und anderswo beworben.
Dann lag es aber vermutlich nicht an den Adressaten. Denn berufserfahrene Spezialisten sind im Augenblick die Gewinner der Sättigungsphase in der IT-Branche. Als Quer-/Berufseinsteiger ohne tiefergehende Spezialisierung sind die Chancen in eine hoffnungsvolle und aussichtsreiche Anstellung (Entwicklungsmöglichkeit, Karriere) zu gelangen seit Jahren immer geringer geworden. Und seitdem simple Administrationstasks im Windows-AD Umfeld zur Allgemeinbildung geworden sind, schwimmen den Hobbyadmins nun die Felle weg. Denn den 08/15 Admin, PHP-Nerd, AD-Verwalter sucht heute einfach keine Sau mehr - und wenn doch, dann schon gar nicht fest angestellt, weil auch die heutigen Personaler begriffen haben, dass bei diesen Low-Performer Jobs in Festanstellung die Unkosten für Lohn nicht im Einklang steht. Was früher ein eigenes Berufsbild war (IT-Mädchen für alles) ist durch die Harmonisierung und Automatisierung in der IT immer mehr erodiert und das noch verbliebene Fähigkeitsprofil wird unter den IT-Spezialisten aufgeteilt.

Edit: Nicht das wir uns falsch verstehen. Ich will dir nicht vorwerfen, der Grund für deine Absagen wäre Minderqualifikation. Ich kenne die Details in deinem Fall ja nicht. Ich will meinen Post als generelle Aussage verstanden wissen.

Monger
2012-03-05, 00:44:58
Behauptest Du. Wenn Du für weniger Geld und ungünstigeren Bedingungen arbeitest, und vielleicht Berufseinsteiger bist, sicherlich.

Genau darum geht es hier aber nunmal. Der TS ist ja noch ein relativ unbeschriebenes Blatt.

So altgediente Spezialisten sind natürlich nochmal ein anderes Kapitel. Wenn man in dem Bereich überqualifiziert ist, hat man auch Probleme. Dazu kommt, dass Berlin jetzt nicht gerade der IT Nabel der Republik ist... da sieht es in Süddeutschland entspannter aus.

nalye
2012-03-05, 00:48:48
Was am meisten zählt ist immer noch Praxis. Klar wird hier in D auf die Titel geschaut, aber meistens gibt es noch irgendwelche praktischen Tests, bei denen man sein Können unter Beweis stellen muss.

Einer unserer C-Koryphäen hat keinerlei Berufsausbildung in dem Bereich, macht aber so ziemlich jedem was vor...

orda
2012-03-05, 06:51:44
Beschäftige dich mit non-nativer mobile UX/UI. Werde gut darin. Werde Freelancer. Baue UIs für bestehende Business BI-Anwendungen. Profitiere. Unsere Deutschen IT-Renter haben keinen Plan von mobilen UIs / UX. Gerade in Richtung BI (SAP, Notes etc.)

Ne kurze Nische auf den Punkt gebracht. Wenig Konkurrenz, da sich alle auf den nativen Quatsch stürzen, aber non-nativ auf Grund diverser Vorteile (Lizenzen & Security) klare Zukunft ist.

orda
2012-03-05, 06:54:30
Jedoch ist der IT-Markt aktuell immer noch angespannt, so wie vor 10 Jahren, daß Du mal schnell einen Job findest, ist eben nicht mehr.

Absoluter Quatsch.

Quelle: BITKOM, Freundin (Headhunterin), eigene Kommilitonen (alle SOFORT nach dem Studium nen Platz gefunden, mit Einstiegsgehältern von 45k+).

Frucht-Tiger
2012-03-05, 08:11:24
Ich hab auch direkt nach dem Studium als Consultant angefangen, "klassisches" Szenario: erster Tag im neuen Jahr, Arbeitsantritt, 2 Bücher in die Hand gedrückt bekommen und am dritten Tag einem Kunden als "Experte" verkauft worden. Der Kunde/das Projekt war zwar super, aber so einen Arbeitgeber braucht echt kein Mensch, nach einem Jahr habe ich das Unternehmen wieder verlassen.

Da die Marktsituation im Moment einfach grandios ist, habe ich mich danach direkt als Freiberufler selbstständig gemacht. Jetzt kann ich selber entscheiden welches Projekt ich wo annehme und das Gehalt ist für einen Berufseinsteiger mit einem Jahr Berufserfahrung unschlagbar gut. Natürlich nur zu empfehlen wenn man nicht so der Sichheitsfanatiker ist und man keine größeren finanziellen Verpflichtungen hat. Außerdem schadet es nicht große Ballungszentren in der Pendelreichweite zu haben, sonst ist man ja wieder so lange unterwegs.

Shink
2012-03-05, 08:27:00
Für erfahrene ITler ist es recht eng geworden. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe mit 4 Jahre hintereinander (!) ständig in Berlin und anderswo beworben.
:confused:

Vielleicht musst du aus Berlin raus. Zumindest hier hab ich zur Zeit das Gefühl, die tragen bald Studenten samt Vorlesungsbank gegen ihren Willen in die IT-Betriebe.:freak: Da mach ich mir eher Sorgen um den Ruf was Qualität betrifft.
Experten sind auch gefragt, da seltener. Wie es da mit dem Gehalt aussieht, weiß ich aber nicht.

@TS: Dafür ist die Probezeit eigentlich gut. Wenn du gehst weil es nicht dein Ding ist, ist das nur ehrlich. Wäre halt gut, wenn du dich vorher umsiehst, was es noch so alles gibt in der Nähe.

nalye
2012-03-05, 10:33:43
Vielleicht musst du aus Berlin raus.
Auch nicht unbedingt. Ich habe 8 Bewerbungen geschrieben, davon 7 Zusagen bekommen und eine Stelle dankend abgelehnt weil Scheißverein, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat...

Aber stimmt schon, die extrem Spezialisierten Kollegen haben es recht schwer, da es meist wenig Stellen dahingehend gibt und die im Regelfall längst von langjährigen MAs besetzt sind, so zumindest meine Erfahrung im Umfeld. Da hilft nur noch, dass man quasi als Allrounder eingestellt wird und sich dann in der Firma hochschläftarbeitet ;)

PHuV
2012-03-05, 13:29:47
Absoluter Quatsch.

Eben nicht, weil Du nur von den Neueinsteigern redest. Alle ITler haben ab ca. 40 große Probleme, irgendwo unterzukommen, wenn sie sich die Einstiegsgehälter von Neueinsteiger nicht gefallen lassen wollen, so siehts aus.

Vielleicht musst du aus Berlin raus. :confused:

Ich habe jetzt 4 Jahre außerhalb Berlin gearbeitet, und jetzt wieder teilweise. Was will man machen, wenn Familie dort Mittelpunkt hat.


Zumindest hier hab ich zur Zeit das Gefühl, die tragen bald Studenten samt Vorlesungsbank gegen ihren Willen in die IT-Betriebe.:freak: Da mach ich mir eher Sorgen um den Ruf was Qualität betrifft.
Experten sind auch gefragt, da seltener. Wie es da mit dem Gehalt aussieht, weiß ich aber nicht.

In Berlin sehr schlecht. Und das berichten auch Leute in anderen Bereichen (E-Technik, Ingenieure, Marketing, Lehrer). Wie gesagt, wer billig arbeitet, bekommt in Berlin was, aber dann darf man sich nichts besonderes leisten.

PHuV
2012-03-05, 13:36:52
Ich hab auch direkt nach dem Studium als Consultant angefangen, "klassisches" Szenario: erster Tag im neuen Jahr, Arbeitsantritt, 2 Bücher in die Hand gedrückt bekommen und am dritten Tag einem Kunden als "Experte" verkauft worden.

Das ist leider gängige Praxis im Consultingbereich, kann ich heute nur sagen.


Da die Marktsituation im Moment einfach grandios ist, habe ich mich danach direkt als Freiberufler selbstständig gemacht. Jetzt kann ich selber entscheiden welches Projekt ich wo annehme und das Gehalt ist für einen Berufseinsteiger mit einem Jahr Berufserfahrung unschlagbar gut.

Wie gesagt, für Neueinsteiger sicherlich gut. Für alte Hasen und langwirige IT-Mitarbeiter sieht es nicht gerade dolle aus. Selbstständige haben das Problem, daß sie jederzeit gegangen werden können, und das man teilweise die Stundesätze drückt wo es nur geht. Die goldenen Zeiten, wo ein erfahrener Freiberufler angemessene Stundensätze verlangen konnte, sind seit ca. 2008 definitiv vorbei.

Genau darum geht es hier aber nunmal. Der TS ist ja noch ein relativ unbeschriebenes Blatt.

Du vergißt den Aspekt, daß heute im Bewerbungsgespräch schon sehr genau nachgefragt wird, was Du bisher so gemacht hast. Wenn Du als Berufseinsteiger schon nach kurzer Zeit das Handtuch wirfst, verschlechtert das ganz schön Deinen Stand im Gespräch.

Watson007
2012-03-05, 14:13:52
puh consultant... würde ich nie machen.

habe da von Fällen gehört, wo eine Frau 6 Tage pro Woche arbeitet und immer in Hotels übernachtet. Unter ihren Kollegen sollen Leute mit Burnout sein und einer ist angeblich mit etwas über 40 gestorben (nach ihrer eigenen Aussage). So gut können die gar nicht bezahlen als das diese Umstände auf Dauer tragbar wären. So einen Job macht auch keiner bis 50.

vor zwei Jahren habe ich mich ein Jahr lang beworben als Programmierer, aber nur mit Ausbildung und ohne Studium wollte mich keiner, trotz über 5 Jahren Berufserfahrung. Hatte aber trotzdem einige Vorstellungsgespräche, aber öfters in reichlich herablassendem Ton von derer Seite.

mit Studium muss es dann wohl wesentlich besser aussehen?! man sagt ja eh dass gerade IT-Firmen auf Leute mit Studium fixiert sind. Habe gestern mal Bewerbungen für Teilzeitjobs geschrieben, mal schauen wies kommt ^^

Philipus II
2012-03-05, 14:33:14
Es gibt Außendienstler, die mit dem Leben unterwegs kein Problem haben. Mein Vater ist z.B. seit über 15 Jahren im Außendienst tätig. Der KM Schnitt pro Jahr liegt jenseits der 100k. Und als er jetzt den Arbeitgeber gewechselt hat, gings sofort wieder in den Außendienst.
Dafür muss man aber gemacht sein.
Von den Leuten, die damals in der Abteilung tätig waren, ist er allerdings der einzige, der "durchgehalten" hat. Zwei Mitarbeiter wurden Alkoholiker, einer davon ist heute sehr dankbar, dass ihm gekündigt wurde, da er erst über die Arbeitslosigkeit ins leben zurückfand.
Wenn man mit der Situation unglücklich ist, sollte man sie mittelfristig definitiv ändern. Daran kann man wirklich kaputt gehen. Wenn sich eine akzeptable Möglichkeit zum Wechsel bietet, würde ich zugreifen.

PHuV
2012-03-05, 14:46:55
vor zwei Jahren habe ich mich ein Jahr lang beworben als Programmierer, aber nur mit Ausbildung und ohne Studium wollte mich keiner, trotz über 5 Jahren Berufserfahrung. Hatte aber trotzdem einige Vorstellungsgespräche, aber öfters in reichlich herablassendem Ton von derer Seite.

mit Studium muss es dann wohl wesentlich besser aussehen?! man sagt ja eh dass gerade IT-Firmen auf Leute mit Studium fixiert sind. Habe gestern mal Bewerbungen für Teilzeitjobs geschrieben, mal schauen wies kommt ^^

Ist leider so, warum weiß keiner. Ein Studium garantiert eben nicht, daß man auch einen guten MA hat.

Mr.Fency Pants
2012-03-05, 16:25:39
Es gibt Außendienstler, die mit dem Leben unterwegs kein Problem haben. Mein Vater ist z.B. seit über 15 Jahren im Außendienst tätig. Der KM Schnitt pro Jahr liegt jenseits der 100k. Und als er jetzt den Arbeitgeber gewechselt hat, gings sofort wieder in den Außendienst.
Dafür muss man aber gemacht sein.
Von den Leuten, die damals in der Abteilung tätig waren, ist er allerdings der einzige, der "durchgehalten" hat. Zwei Mitarbeiter wurden Alkoholiker, einer davon ist heute sehr dankbar, dass ihm gekündigt wurde, da er erst über die Arbeitslosigkeit ins leben zurückfand.
Wenn man mit der Situation unglücklich ist, sollte man sie mittelfristig definitiv ändern. Daran kann man wirklich kaputt gehen. Wenn sich eine akzeptable Möglichkeit zum Wechsel bietet, würde ich zugreifen.

Jau, dafür muss man gemacht sein. Ich bin zwar kein Consultant, sondern Account Manager, und habe mich jetzt bewusst für eine Stelle entschieden, die dann max. 1 Übernachtung bei Terminen erfordert. Die sind dann aber auch eher die Ausnahme. Auf ein aus-dem-Koffer-leben hätte ich keinen Bock. Ich kann dem TS nur raten, sich auf jeden Fall nach einer anderen Tätigkeit zumindest schon mal umzusehen. Lieber dann am Anfang beim Gespräch ehrlich sein und sagen, dass ein 5 Tage die Woche unterwegs sein nix für einen ist. Früher oder später kmmt das dann sowieso raus und als Berufseinsteiger siehts derzeit in der IT Branche echt gut aus.

Watson007
2012-03-05, 16:41:53
... und als Berufseinsteiger siehts derzeit in der IT Branche echt gut aus.

studierte Berufseinsteiger, wenn schon ;)

Mr.Fency Pants
2012-03-05, 16:48:36
Nö, habe auch von vielen Nicht-Studierten gehört, dass die zum Teil recht gute Angebote gemacht bekommen.

Commander Keen
2012-03-05, 18:11:02
Ich hab im vergangenen Jahr 3x den Job gewechselt und jetzt zu Jahresbeginn den 4. Wechsel vollzogen - und bereue es nicht, weil ich jetzt endlich ein gutes Gefühl habe bei der Firma und mich allgemein wohl dort fühle.

Also wenn du dich unwohl fühlst, dann hör auf deinen Bauch und beende das ganze lieber schneller als langsamer. Natürlich am besten kontrolliert, indem du dich weiterhin bewirbst und von einem Job in den anderen wechselst. Irgendwas für dich besser geeignetes wird dann schon kommen.

CoconutKing
2012-03-05, 19:38:29
sieh es so:

während du auf reisen bist kannst du poppen und fremdgehen so viel du willst und keiner merkt es!
wenn du perverse neigungen hast kannst du diese perfekt ausleben und wenn du zuhause bist "der brave" freund spielen.

gibts bestimmt etliche "reisende" die ein solches doppelleben führen und damit glücklich sind. auch die "unwissenden" partner

Cubitus
2012-03-05, 19:43:06
Ich hatte Glück und bin nach der Ausbildung in ein solides süddeutsches Großunternehmen gekommen.
Zwar alles noch befristet, aber es zeichnet sich eine Festanstellung ab. Berlin ist aus IT-Sicht gesehen ein ganz anderes Pflaster. Die großen Glanzlichter sind dort der CCC und die deutsche Telekom^^. Leider viel zu viel Lohndumping in der IT-Branche. Klar ist Berlin cool und hip, dafür aber auch Dauer pleite, überbevölkert und stellenweise richtig asozial. Für einen Urlaub ok, aber dort wohnen und sich eine Existenz aufbauen wollen, ne never :freak:

Mein Rat an den Threadstarter, noch etwas durchhalten, Berufserfahrung sammeln.
Wenn es wegen der Liebe gar nicht mehr geht, kündigen.

GTX999
2012-03-05, 22:58:44
Wie gesagt, für Neueinsteiger sicherlich gut. Für alte Hasen und langwirige IT-Mitarbeiter sieht es nicht gerade dolle aus. Selbstständige haben das Problem, daß sie jederzeit gegangen werden können, und das man teilweise die Stundesätze drückt wo es nur geht. Die goldenen Zeiten, wo ein erfahrener Freiberufler angemessene Stundensätze verlangen konnte, sind seit ca. 2008 definitiv vorbei.

also ich habe 3 freiberufler stellen und komme auf bis zu 300€ pro tag beim besten arbeitgeber.
wobei man da aber von mittag bis spät in die nacht arbeitet.
4000-5000€ brutto im monat sind keine seltenheit wenn du dich mit einer 60 stundenwoche anfreunden kannst.
noch dazu ist der auftraggeber halb legal (zum glück!) ... du kannst auch mal paar hundert euro schwarz verdienen.

achja videobranche / it / multimedia / live-technik "streaming" ... etc.
ps.: auch mag ich die kontakte ins halblegale geschäftswesen der bonzen :p

pps.: legal findest du kaum mehr stellen... 99% dumpingschrott... kannst du alle vergessen

reallord
2012-03-05, 23:23:39
.
4000-5000€ brutto im monat sind keine seltenheit wenn du dich mit einer 60 stundenwoche anfreunden kannst....

Da hab ich mal ne Frage zu:
4000-5000€/Monat --> 48-60k pa. bei 60h Woche. Sprich runtergerechnet auf ne 40h Woche sind dann 32-40k pa.

Das kommt mir aber arg wenig vor oder?

orda
2012-03-06, 08:32:10
Eben nicht, weil Du nur von den Neueinsteigern redest. Alle ITler haben ab ca. 40 große Probleme, irgendwo unterzukommen, wenn sie sich die Einstiegsgehälter von Neueinsteiger nicht gefallen lassen wollen, so siehts aus.

In Berlin sehr schlecht. Und das berichten auch Leute in anderen Bereichen (E-Technik, Ingenieure, Marketing, Lehrer). Wie gesagt, wer billig arbeitet, bekommt in Berlin was, aber dann darf man sich nichts besonderes leisten.

1. Self fulfilling prophecy
2. Sei gut, werde gut bezahlt.
3. Sicherlich haben deine Aussagen einen wahren Hintergrund, welchen du aber missbrauchst um deine Situation selbst rechtzufertigen.
4. Menschen, welche das Wort HEUTE oder HEUTZUTAGE als Argumentation benutzen, haben schon verloren.
5. Buchtipp: Linchpin: Are You Indispensable?

Anadur
2012-03-06, 08:58:55
Da hab ich mal ne Frage zu:
4000-5000€/Monat --> 48-60k pa. bei 60h Woche. Sprich runtergerechnet auf ne 40h Woche sind dann 32-40k pa.

Das kommt mir aber arg wenig vor oder?

Jetzt rechne mal noch mind. einen tausender Rücklagen rein, für Zeiten in denen die Aufträge nicht so kommen, es gerade gar keine Aufträge gibt oder man einfach mal krank ist. Alles andere wäre zumindest grob fahrlässig und da bleiben im Prinzip vielleicht im Jahr 25k hängen. Na herzlichen Glückwunsch.

PHuV
2012-03-06, 13:04:51
1. Self fulfilling prophecy

Blödsinn, vor allen Dingen, wenn mir Kollegen und Bekannte alle das selbe berichten, welch ein Zufall. :rolleyes: Wie gesagt, ich bin 4 Jahren jede Woche nach Nürnberg gefahren, habe viele andere Leute kennen gelernt, die wöchentlich von Berlin nach Nürnberg pendeln, die mir genau das erzählten. Aber das bilde ich mir ja nur ein. Das betraf übrigens auch jüngere Leute.

2. Sei gut, werde gut bezahlt.

An was für Märchen glaubst Du noch? Das ist heute nicht mehr so einfach wie früher. Es gibt Leute, die über 27 Jahre ihren Job bei Siemens gut machten, der Firma Geld brauchten, und trotzdem, weil sie "zu alt sind", von heute auf morgen mit Auflösungsverträgen rausgetrieben wurden. Oder Kollegen von IBM, Atos, die in Firmen waren, die von denen geschluckt wurden, und dann reihenweise entlassen wurde. Durch die Wirtschaftskrise wurden sehr viele externe MAs und Selbstständige entlassen, weil Panik da war und mit aller Gewalt Kosten gespart wurde, egal wie gut diese Leute sind/waren. Aber ich vergesse, das bilde ich mir ja alles nur ein. :rolleyes:


3. Sicherlich haben deine Aussagen einen wahren Hintergrund, welchen du aber missbrauchst um deine Situation selbst rechtzufertigen.

Wenn ich diese Situation nur bei mir beobachten würde, hättest Du ja recht. Aber wo soll ich den irgend etwas mißbrauchen oder was willst Du mir unterstellen? Durch meine Tätigkeiten bei diversen Firmen kennt man ja dann doch einiges und bekommt einiges mit, was mir auch die Kollegen in der neuen Firma berichteten. Wer die Augen und Ohren offen hat, findet genau das, was ich beschreibe, ich denke mir das ja alles nicht aus, was so die Kollegen in den Betrieben mir erzählen, oder?


4. Menschen, welche das Wort HEUTE oder HEUTZUTAGE als Argumentation benutzen, haben schon verloren.

Deine Meinung. Die Situation ist HEUTE eben so, und kann morgen vielleicht anders sein. Dafür kannst Du und ich nichts.


5. Buchtipp: Linchpin: Are You Indispensable?

Was soll ich damit? Niemand ist unersetzbar, dieser Illusion braucht sich keiner hingeben.

Das kommt mir aber arg wenig vor oder?

Ist es auch.

Jetzt rechne mal noch mind. einen tausender Rücklagen rein, für Zeiten in denen die Aufträge nicht so kommen, es gerade gar keine Aufträge gibt oder man einfach mal krank ist. Alles andere wäre zumindest grob fahrlässig und da bleiben im Prinzip vielleicht im Jahr 25k hängen. Na herzlichen Glückwunsch.

Genau das ist das Problem. Als Selbstständiger muß Du eben genau kakulieren. Da kann ein Stundensatz von 50 EUR, wenn man die Fahrkosten, Hotel, usw reinrechnet, verdammt knapp sein. Man muß dann nur mal 1-2 Wochen krank sein, und schon hat man ein Problem.

Frucht-Tiger
2012-03-06, 20:44:50
also ich habe 3 freiberufler stellen und komme auf bis zu 300€ pro tag beim besten arbeitgeber.
wobei man da aber von mittag bis spät in die nacht arbeitet.
4000-5000€ brutto im monat sind keine seltenheit wenn du dich mit einer 60 stundenwoche anfreunden kannst.
noch dazu ist der auftraggeber halb legal (zum glück!) ... du kannst auch mal paar hundert euro schwarz verdienen.

achja videobranche / it / multimedia / live-technik "streaming" ... etc.
ps.: auch mag ich die kontakte ins halblegale geschäftswesen der bonzen :p

pps.: legal findest du kaum mehr stellen... 99% dumpingschrott... kannst du alle vergessen

Im Kreativ-Bereich ist es natürlich schwer ordentliche Stundensätze zu bekommen, als Anwendungsentwickler wird man aber in den Ballungsgebieten gut bezahlt. 60€ sind für einen relativen neuen Java-Entwickler ohne Problem drin, das sind knapp 10k€ im Monat für die 40h Stunden Woche und die meisten Projekte sind langfristig, man kann also schon mit 10 Monaten im Jahr Dauerbeschäftigung rechnen.

Gast
2012-03-06, 22:02:26
Freiberufler im Bereich Anwendungsentwicklung haben normalerweise einen Stundensatz von 100 €.

PHuV
2012-03-07, 01:22:10
Freiberufler im Bereich Anwendungsentwicklung haben normalerweise einen Stundensatz von 100 €.
Wenn Du mir sagt, wo, in welcher Sprache, sattle ich sofort um. Eine Zeitlang kannte ich solche Stundesätze nur von wirklich sehr guten SAP-Beratern, aber die Zeiten für SAP und deren Berater sind mittlerweile auch vorbei, hier wird in den Firmen auch gespart.

Gast
2012-03-07, 10:49:03
Entweder mal arbeitet um zu leben, oder man lebt um zu arbeiten.
Dein Eroeffnungspost klingt nicht nach dem ersteren.

Musst du dich halt fragen was dir wichtiger ist. Familie, Freunde, Gesundheit, Glueck, oder viel Kohle. :rolleyes:

Frucht-Tiger
2012-03-07, 18:30:34
Freiberufler im Bereich Anwendungsentwicklung haben normalerweise einen Stundensatz von 100 €.
Sicher doch: http://www.gulp.de/kb/st/stdsaetze/sstext.html

medi
2012-03-07, 21:07:53
Ich halte die 100€ sogar noch für arg niedrig.
Bei meinen beiden letzten AGs wurde ich für mehr Geld an die Kunden verkauft. Und Firmen wie Aveva verlangen locker das doppelte. SAP ebenso. Und von jemand der bei Adidas im Einkauf sitzt weiß ich, dass unter 150€ die Stunde billig ist.

Frucht-Tiger
2012-03-07, 22:03:41
Kommt drauf an für was und wie lange. Ein Spezialist der dir in 2-3 Tage eine Performance Analyse für deine Datenbank macht, wird natürlich sein Geld bekommen, dafür ist der Aufwand für die Aquise natürlich auch deutlich höher. Ich kenne aber keinen Freiberufler der für einen 6 Monate Dauereinsatz als Wald und Wiesen Programmierer soviel bekommt. Und die meisten anderen Freiberufler dich ich kenne arbeiten bei den großen Banken in FFM, also nicht gerade das untere Ende der Preisskala.

Eingekaufte Mitarbeiter von Consulting Unternehmen sind allerdings nochmal um einiges teurer als Freiberufler. Ich liege im Moment fast 30€ unter dem Satz der für mich als Consultant in Rechnung gestellt wurde. Der Einkäufer bei Adidas spricht auch von dem Preis den er dem Vermittler zahlt, das kommt ja meist nicht alles beim Freiberufler an.

PHuV
2012-03-08, 00:52:55
Bei meinen beiden letzten AGs wurde ich für mehr Geld an die Kunden verkauft.

Darf ich fragen, als was?

Pana
2012-03-08, 09:26:51
Es ist egal, ob jemand ein erfahrener Spezialist ist, oder ob jemand "nur" ein Turnschuhadmin für den 1st-Lesel-Support ist: Einen Job finden diese Menschen aktuell so leicht wie noch nie.

=Silence=
2012-03-15, 10:23:23
ohje, bin ja selber IT-Supporter in einem großen systemhaus... bin 22 und ich muss sagen, ich fühl mich gerade richtig schlecht. ihr redet immer alle so vom den tollen studierten IT-Spezies... hört sich so an, als sei alles was im IT-Bereich nicht studiert hat "dreck".

nalye
2012-03-15, 10:40:43
Studiert am Arsch... Wenn man es drauf hat, dann passt das schon. Kenne genug Quereinsteiger und Leute mit "nur" einer Ausbildung, die bei >50K/Jahr liegen

Pana
2012-03-15, 12:54:18
ohje, bin ja selber IT-Supporter in einem großen systemhaus... bin 22 und ich muss sagen, ich fühl mich gerade richtig schlecht. ihr redet immer alle so vom den tollen studierten IT-Spezies... hört sich so an, als sei alles was im IT-Bereich nicht studiert hat "dreck".
Supporter sind natürlich wichtige Leute, aber sie stehen tatsächlich ganz unten in der Kette der IT'ler. Oder könntest Du mir jetzt aus dem Stegreif sagen, warum 192.168.0.66 /26 das Gateway 192.168.0.1 /26 nicht anpingen kann? Wenn ja, dann solltest Du Deinen Supporter-Job aufgeben und als Admin anfangen.

Gast
2012-03-15, 12:58:34
Supporter sind natürlich wichtige Leute, aber sie stehen tatsächlich ganz unten in der Kette der IT'ler. Oder könntest Du mir jetzt aus dem Stehgreif sagen, warum 192.168.0.66 /26 das Gateway 192.168.0.1 /26 nicht anpingen kann? Wenn ja, dann solltest Du Deinen Supporter-Job aufgeben und als Admin anfangen.

Der Quellhost und das Gateway sind in unterschiedlichen Subnetzen.

THEaaron
2012-03-15, 15:21:02
Studiert am Arsch... Wenn man es drauf hat, dann passt das schon. Kenne genug Quereinsteiger und Leute mit "nur" einer Ausbildung, die bei >50K/Jahr liegen

Definitiv. Nicht jede Firma zahlt nach Abschluss.

Wenn man sich hier im Forum umschaut kann man nur depressiv von den ganzen Stories werden, die Realität sieht aber komplett anders aus.

Gibt genug Leute in meinem Umfeld die studiert weniger bekommen als ein ausgebildeter. Da spielen halt vieeeele Faktoren eine Rolle.

Pana
2012-03-15, 15:25:20
Definitiv. Nicht jede Firma zahlt nach Abschluss.

Wenn man sich hier im Forum umschaut kann man nur depressiv von den ganzen Stories werden, die Realität sieht aber komplett anders aus.

Gibt genug Leute in meinem Umfeld die studiert weniger bekommen als ein ausgebildeter. Da spielen halt vieeeele Faktoren eine Rolle.
Eine Wahrheit ist auch: Viele Unternehmen wollen keine studierten IT'ler, weil die oft einfach zu theoretisch denken und arbeiten. True story.

=Silence=
2012-03-15, 15:45:22
Supporter sind natürlich wichtige Leute, aber sie stehen tatsächlich ganz unten in der Kette der IT'ler. Oder könntest Du mir jetzt aus dem Stehgreif sagen, warum 192.168.0.66 /26 das Gateway 192.168.0.1 /26 nicht anpingen kann? Wenn ja, dann solltest Du Deinen Supporter-Job aufgeben und als Admin anfangen.

nicht im gleichen netz , /26 ... ;)

glaube ich :D ohne zu googeln.

THEaaron
2012-03-15, 15:53:44
Eine Wahrheit ist auch: Viele Unternehmen wollen keine studierten IT'ler, weil die oft einfach zu theoretisch denken und arbeiten. True story.

Ich studier ja auch nicht um Plätze von Azubis zu besetzen.

Pana
2012-03-15, 15:57:17
nicht im gleichen netz , /26 ... ;)

glaube ich :D ohne zu googeln.(y) Das rallen viele Leute im 1st Level Support nicht.

_CaBaL_
2012-03-15, 16:09:07
(y) Das rallen viele Leute im 1st Level Support nicht.

Pustekuche, die Netzwerker haben sicherlich wieder was an der Firewall gemacht, das ging alles schon mal :D

Acid-Beatz
2012-03-15, 22:13:07
Pustekuche, die Netzwerker haben sicherlich wieder was an der Firewall gemacht, das ging alles schon mal :D

Falsch, irgendwer hat an der Firewall "rumgespielt" und nur vergessen, es zu dokumentieren :biggrin:

Aber im Ernst: Ich kenn mindestens zwei Leute, die wirklich rießige Systeme Administrieren und auch geschätzt und "gefürchtet" sind: Der eine hat sein Informatikstudium aufhören müssen, k.a ob er dann noch einen FiSi gemacht hat – der andere ist gelernter Bürokaufmann ... soviel dazu ;D


Greez

FeuerHoden
2012-08-26, 20:47:24
also ich habe 3 freiberufler stellen und komme auf bis zu 300€ pro tag beim besten arbeitgeber.
wobei man da aber von mittag bis spät in die nacht arbeitet.
4000-5000€ brutto im monat sind keine seltenheit wenn du dich mit einer 60 stundenwoche anfreunden kannst.
noch dazu ist der auftraggeber halb legal (zum glück!) ... du kannst auch mal paar hundert euro schwarz verdienen.

achja videobranche / it / multimedia / live-technik "streaming" ... etc.
ps.: auch mag ich die kontakte ins halblegale geschäftswesen der bonzen :p

pps.: legal findest du kaum mehr stellen... 99% dumpingschrott... kannst du alle vergessen

Was denn für halblegale Geschäfte?

Gast
2012-08-28, 12:40:21
ohje, bin ja selber IT-Supporter in einem großen systemhaus... bin 22 und ich muss sagen, ich fühl mich gerade richtig schlecht. ihr redet immer alle so vom den tollen studierten IT-Spezies... hört sich so an, als sei alles was im IT-Bereich nicht studiert hat "dreck".

ach was
Ich bin gelernter Fachinformatiker Systemintegration seit 2009 und bin jetzt bei 48k im Jahr und ich gehöre zur Truppe mit der Meinung "auch ohne Studium gehts"

GTX999
2012-08-31, 04:06:28
hört sich so an, als sei alles was im IT-Bereich nicht studiert hat "dreck".

naja - private personen, kleine und mittlere betriebe brauchen keine hochqualifizierte beratung wo es um etliche 10 tausend euro geht.

ich stell mir die zeit nach dem studium so vor das ich mindestens 4 sprachen kann und sowieso nie zu hause bin ... da kann ich doch auch mal nach stellen suchen die ausserhalb des dorfs liegen.
also bei richtig grossen firmen.


Definitiv. Nicht jede Firma zahlt nach Abschluss.

natürlich nicht. der abschluss ist ja nur mal der unterste level eintritt das du zu dem posten vom AG überhaupt herangezogen werden könntest.
gibt aber auch viele AG die nen besseren überblick haben und wissen das die it zum grossteil freies gewerbe ist und deswegen nach leistung bzw. aufgabengebiet bezahlen.


ps.: ich hab nicht studiert und werds auch nie machen (zumindestens nicht auf diesem gebiet). freies gewerbe studieren ist in den meisten fällen eher kontraproduktiv. wenn schon studium dann richtig... chirurg oder so :-)

Gast
2012-08-31, 07:16:40
Ich habe mein Studium abgebrochen, Kaufmann gelernt und mich vom 1st Level Support innerhalb von 7 Jahren zum Consultant hochgearbeitet. Mittlerweile bekomme ich regelmäßig Jobanfragen und mein Gehalt liegt bei 96k + Firmenwagen. Ich arbeite mich nicht tot und mache einen guten Job.

Also, nicht alles hängt an der Ausbildung. Man muss sich seinen Weg suchen und vielleicht auch mal unbequem sein. Dann merken die Chefs, dass man es drauf hat und geben einem das nötige Vertrauen sich weiter zu entwickeln. Man muss natürlich auch ganz realistisch seine eigenen Fähigkeiten einschätzen können. Ein Kumpel, mit dem ich damals im 1st Level Support angefangen habe, hängt jetzt immer noch im 2nd Level Support. Das liegt aber an seinen allgemeinen Fähigkeiten...

Der Abschluss ist egal, es dauert halt nur länger, bis man die gewünschte Position erreicht hat ;) Wenn man es denn drauf hat...

Nedo
2012-08-31, 08:49:58
ohje, bin ja selber IT-Supporter in einem großen systemhaus... bin 22 und ich muss sagen, ich fühl mich gerade richtig schlecht. ihr redet immer alle so vom den tollen studierten IT-Spezies... hört sich so an, als sei alles was im IT-Bereich nicht studiert hat "dreck".
Kopf hoch ;)
Bin selbst Admin, viel von meiner Arbeit ist trotzdem der Support und die /26 Frage habe ich auch gewusst xD

Manchmal macht man sich schon Gedanken, aber mach dich nicht schlechter als du bist!

Was gibts eigtl. für ITler mit normaler IT Ausbildung an Weiterbildungsmöglichkeiten (ala Fachwirt/Betriebswirt und was es da alles gibt)?
Vllt. weiß das ja einer ausm Stehgreif :)

@Gast@48k: Oha, mein Respekt, da bin ich noch n ganzes Stück von entfernt (fertig seit 2010) xD Welche Branche?

Morale
2012-08-31, 10:58:32
Bezüglich weiterbildung:
http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_pgnt_act=goToAnyPage&_pgnt_pn=0&_pgnt_id=resultShort&status=T11
Ok link ist nur temporär, such einfach beim arbeitsamt mal deinen beruf da stehen viele beispiele, kannst z.b. Techniker machen.

Gast
2012-08-31, 11:58:43
@Nedo: Enterprise-Software im Broadcast-Bereich, vom Systemintegrator bin ich jetzt auf- oder umgestiegen (wie man es sehen mag) zum Software Solution Architect also laut Papier eher 95% Softwareentwicklung bzw. -design

P2oldi
2012-08-31, 13:20:33
Was gibts eigtl. für ITler mit normaler IT Ausbildung an Weiterbildungsmöglichkeiten (ala Fachwirt/Betriebswirt und was es da alles gibt)?
Vllt. weiß das ja einer ausm Stehgreif :)

Es gitb für die IT die IT-Spezialisten und Operative Professionals (http://de.wikipedia.org/wiki/Operative_Professional), welche auf gleicher Ebene wie der Handwerks-Meister sind. Hab mich damit allerdings noch nie weiter beschäftigt, da ich so auch gut vorankomme und eher Zertifizierungen mache.

pollux
2012-09-27, 21:02:23
Je größer das Unternehmen, desto wichtiger sind Zertifizierungen (verglichen mit anderen IT-Fortbildungsmöglichkeiten).
Ein Zertifikat sagt zwar nichts über die Fähigkeiten des Zertifizierten im entsprechenden Bereich aus (zumindest, wenn er die gelernten "skills" nicht anschließend auch anwenden musste), aber irgend eine Entscheidungsgrundlage brauchen die Personaler ja :-)

nalye
2012-09-28, 08:32:24
Na ja, wenn sich bei uns einer bewirbt, der Linuxserver administrieren will, dann sollte er zumindest schon mal das LPIC-1 haben. Sollte er das nicht haben und trotzdem überzeugen, dann wird er auf unsere Kosten zur Prüfung geschickt... Manche Zertifikate sind wirklich sinnvoll, das kann man nicht pauschalisieren.