Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wir schreiben eine Geschichte
DerEineHades
2012-03-25, 17:55:51
Selbsterklärend. Ich fange an:
Gustav Heinemann saß vor dem großen Panoramafenster und rieb sich ein Körperglied, während er die Nachbarskinder beobachtete, die ihm wieder einmal Böller in den Briefkasten stopften.
Plutos
2012-03-25, 18:02:01
Seine schwangere thailändische Frau richtete derweil die maroden Küchenjalousien nach Feng-Shui-Methodik neu aus und fühlte sich sofort energetisiert.
dreas
2012-03-25, 18:02:36
seis drum, dachte er, sollen die armen arbeiterkinder seines wohnortes essen, ihren spass haben. einen briefkasten weniger würde ihn nicht in den ruin treiben. er senkt seinen blick auf seine angefangene kampfesrede gegen die wiederbewaffnung der bundesrepublik.
DerEineHades
2012-03-25, 18:09:03
Die Muse wollte ihn nicht küssen, und sein thailändisches Eheweib hatte er seit der Schwangerschaft nicht mehr angerührt. Die Streifenbildung auf ihrer Haut widerte ihn an. Er hatte sich schließlich kein Zebra importiert.
Die Zukunft der Bundesrepublik. ZUKUNFT ist immer so ein großes Wort, dachte er bei sich, warf seine Notizen in die Höhe und schrie: "Zum Teufel mit ihnen!" Die Kinder sahen verschreckt auf und erstarrten.
Plutos
2012-03-25, 18:12:14
Niemand bemerkte den sich nähernden Bus der Linie 42, der wie üblich mit Verspätung forsch um die Ecke bog und auf die Kinder zuhielt.
dreas
2012-03-25, 18:16:27
abgelenkt von dem ausruf heinemanns hörten die kinder den herannahenden bus nicht. der fahrer dachte derweil an die fetten steaks, die seine frau für das abendessen holen wollte. eine beängstigende stille senkt sich über die szene...
Plutos
2012-03-25, 18:19:02
...nur unterbrochen von dem geröllartigen Säuseln und Klimpern eines Darmwindes aus der Küche, der das hundertjährige Mauerwerk einen Moment lang beben ließ.
DerEineHades
2012-03-25, 18:28:09
Der Bus kam im letzten Moment vor den Kindern zu stehen. Der Busfahrer bediente in seinem Zorn ausgiebig die Hupe, deren Ton auf einmal vom Bersten eines Böllers unterbrochen wurde.
dreas
2012-03-25, 18:31:46
die kinder kichern und schieben dem busfahrer noch einen böller in den bus. heinemann hört das krachen und denkt sofort an die wiederbewaffnung. vielleicht doch keine so so schlechte idee, überlegt er.
adenauer sitzt in bonn gerade auf dem lokus und ahnt nicht, dass die wiederbewaffnung von chinesischer importware subventioniert wird.
Plutos
2012-03-25, 18:37:13
"Oh noes, das Wochenwerbung von die Aldi!" entfuhr es der aufgelösten Phuock-Oph. Mit feuchten Augen blickte sie auf die verkohlten Schnipsel. "Schwe - - - - he Pen - - - ergröß - - - - - - - umpe 9,99." Vor Wut bebend stellte sie sich vor, wie sehr sich Gustav darüber gefreut hätte.
resistansen
2012-03-25, 18:41:59
..heute war ihre mutter gestorben. vielleicht war es auch gestern. so genau wusste sie das nicht. sie hatte ein telegram bekommen "mutter gestorben. beerdigung morgen. herzliches beileid". vielleicht war es auch gestern.
DerEineHades
2012-03-25, 18:42:53
An AIDS. An AIDS war die Mutter verstorben.
Dicker Igel
2012-03-25, 18:46:19
Als der Bus an der Haltestelle direkt vor Heinemann's Haus hielt, steigten zwei mehr oder weniger attraktive Nutten aus. Eine von ihnen zeigte wild gestikulierend auf Heinemann's Haus und schimpfte.
resistansen
2012-03-25, 18:48:23
Phuock-Oph sah an ihren dreckigen hosen herunten. seit mnaten hatte sie sie nicht mehr gewechselt.mit einem langen blutfaden an einer spritze aufgereiht glitten die tage vorrüber. sie vergaß sex und alle wilden vergnügungen des körpers- ein grauer opiatgebundener geist. die spanischen jungs von gegenüber nannten sie la hembra invisibla.
Dicker Igel
2012-03-25, 18:53:49
Vier Streuner umringten plötzlich Phuock-Oph als sie aus dem Haus kam und rochen auffällig an ihren Genitalien. Heinemann schloß die Fenster sorgfältig und zog die Rollos herunter. Die beiden Nutten gingen geradewegs auf Phuock-Oph zu.
DerEineHades
2012-03-25, 18:54:36
Heinemann kniff die Augen fest zusammen. Er wollte nicht, dass all dies wahr wurde.
Plutos
2012-03-25, 18:57:43
Langsam schlurfte Gustav in die Küche. Er hatte sich bereits darauf gefreut, die Kinder aus dem Leben scheiden zu sehen. "Dann holt euch der Tod halt nächstes Mal!" bellte er zornig in Richtung der verlassenen Bushaltestelle. Dann bemerkte er die Nutten und Streuner. Etwas hartes drückte gegen seinen Hosenbund.
Im Übrigen will ich die Filmrechte X-D.
resistansen
2012-03-25, 19:11:03
die thailänderin mit dem spanischen charme betrachtete zu dieser zeit grade den avocadokern, den sie ins wasser gelegt hatte. so ein avocadokern sieht aus wie ein ei. er bildete da im wasser eine schimmlige schleimschicht, die sehr einladend auf sie wirkte. manchmal nahm sie ihn aus dem wasserglas und führte ihn sich ein. sie nannte ihn ihren biodildo. vor dem einführen musste sie aber dran denken unbedingt den zahnstocher zu entfernen...die thailänderin war bekannt für ihren avocadosalat.
Dicker Igel
2012-03-25, 19:12:00
Gustav dachte sich: Scheiße, jetzt ist meine Alte da unten und stinkt, die beiden Nutten vom letzten WE kommen auf sie zu und werden ihr bestimmt gleich erzählen dass ich die Zeche geprellt habe. Einen Harten habe ich auch schon wieder.
Phuock-Oph scheuchte die Streuner weg und bemerkte die beiden Nutten.
Fetter Fettsack
2012-03-25, 19:23:12
Die beiden Nutten sahen Streuner auf sie zukommen und bemerkten Phouck-Oph.
Plutos
2012-03-25, 19:30:13
Ein Gefühl von Anspannung befiel die Anwesenden. Die Zeit schien stillzustehen. Von ihrem Baumhaus, hoch oben in den Wipfeln, beobachteten die zündelnden Kinder die Szenerie, während sie Bananen aßen. "Ich hatte auch schomal eine porös Situierte...Prostinformierte...ach eine scheiß Nutte halt", prahlte der kleine Damien.
Dicker Igel
2012-03-25, 19:35:02
Im selben Moment kamen zwei leicht angetrunkene rechtsradikale Skinheads aus einem Hinterhof. Die Kids auf dem Baum sahen die beiden und Damien hörte sofort auf mit prahlen.
Fetter Fettsack
2012-03-25, 19:35:47
Während Damien noch mit von sich selbst eingenommenen Habitus seinen Blick in die Runde zu Ende schweifen ließ, platzierte er eine Bananenschale in einem einem Totenkopf nachempfundenen Lehmgefäß. Es war an seiner gesamten Oberfläche mit allerlei Glassplittern besetzt.
afk|freeZa|aw
2012-03-25, 19:42:22
Gustav rieb sich immer noch den Arm.
Dicker Igel
2012-03-25, 20:00:54
Die beiden Neonazis Günther und Heinrich wollten eigentlich nur neues Bier holen. Aber dann bemerkten sie die beiden Huren und Phuock-Oph. Günther wollte kein Theater, weil Phuock-Blow - wie sie in Insiderkreisen genannt wird - ihm mal heimlich einen geblasen hat und der linientreue Günther dies auf keinen Fall erfahren sollte. Doch es kam anders.
Plutos
2012-03-25, 20:11:02
Alle setzten sich. Gustav ans Kopfende, Phouck-Oph auf seinen Schoß, da sie nicht genügend Gartenstühle hatten. Rechts von Gustav befanden sich Günther und Heinrich, die Phouck-Blow argwöhnisch musterten. Links saßen die beiden Nutten, mit Damien und seinem besten Freund auf ihren Schultern. Der Bus der Linie 42 fuhr auf seiner nächsten Runde wieder am Haus vorbei. Günther begann seine Beichte...
Dicker Igel
2012-03-25, 20:32:55
Heinrich und Gustav erstarrten. Phouck-Oph rannte heulend ins Haus und die beiden Nutten folgten ihr, was die Kids seltsam fanden, da sie kurz vorher eine der beiden Dirnen belauscht hatten, wie sie abtrünnig über Phouck-Oph lästerte. Heinrich stellte sein Bier auf den Tisch und stand auf.
DerEineHades
2012-03-25, 21:05:58
Mit den Worten: "Kameraden, ich empfehle mich. Sieg Heil!" verabschiedete sich der Skinhead aus dieser kuriosen Runde.
Gustav war von nervöser Erregung befallen. Mit hastigen Zügen leerte er das restliche Bier seines jüngst verabschiedeten Gastes.
nalye
2012-03-25, 21:34:50
Sagte da der Junkie, der sich den größten Joint der Geschichte in den Kopf zog. Kurz darauf verdrehte er seine Augen und es war um ihn geschehen. Als plötzlich...
Djudge
2012-03-26, 11:16:26
Der Bus der Linie 42 Phouck-Oph jüngere Schwester Phouck-Ooh in die Szenerie entließ, welche ortsfremd lasziv langsam die Straße hinab schlenderte.
MungoKang
2012-03-26, 11:24:28
Wüst wurde sie empfangen. "Verdammte Schrumpfchinesennutte!" schrie eine alte Frau aus dem ersten Stock eines baufälligen Hauses. "Von euch gibt es hier schon mehr als genug!"
Baalzamon
2012-03-26, 11:48:57
Da Phouck-Ooh kein Wort Deutsch spricht, erwiedert sie die liederliche Bemerkung mit einem scheuen, aber freundlichen Lächeln und steuert staunend weiter dem Wohnort ihrer Schwester entgegen.
Dicker Igel
2012-03-26, 11:59:16
Nachdem Linie 42 aus dem Sichtfeld war tauchten auf einmal drei Einsatzfahrzeuge der Polizei auf. Die Beamten vom Sonderkommando "Stadtmitte" stürmten aus ihren Transportern und knüppelnden wahllos auf die Passanten ein. Den Junkie nahmen sie fest und die Skinheads ließen sie ziehen. Gustav nahm Phouck-Oph's Schwester an die Hand und lief unbehelligt ins Haus. Währenddessen sah er, wie die Beamten die beiden blutig geschlagenen Prostituierten in eines ihrer Fahrzeuge schliffen. Sie hatten komische Beulen in den Hosen.
Fetter Fettsack
2012-03-26, 12:31:18
Er erwog kurz, ob vielleicht unter den nicht gerade rechtstreuen Exekutivbeamten jene Beulenpest ausgebrochen sein könnte, von der er erst unlängst in einem Roman mit Bezug zum Spätmittelalter gelesen hatte.
Baalzamon
2012-03-26, 12:32:15
Während das ablaufende Blut der Prostituierten im Stassenkanal einen Strudel bildet biegt das Einsatzkommando der Polizei mit quitschenden Reifen in eine dunkle Seitengasse ein.
Gustav, der in Gedanken noch im Spätmittelalter ist, und die thailändischen Schwestern, welche von diesem Zwischenfall nichts bemerkt haben, begrüßen sich lautstark und feiern die Ankunft von Phouck-Ooh mit einem doppelten Korn im Garten.
'Ein Schnäpschen wird dem Kleinen schon nicht schaden' sagt Gustav. Er tätschelt mit der linken den runden Bauch seiner Frau und führt mit einer gekonnten Geste das Glas mit der Rechten zum Mund.
Dicker Igel
2012-03-26, 13:02:57
Heinrich und Günther kamen eilig mit blutenden Fäusten aus der dunklen Seitengasse und bauten sich vor Gustav und den Thai-Schwestern auf. Günther goß Heinrich und sich einen großzügigen Schnaps ein, schaute mit seinen stahlblauen Augen den Kameraden an, grinste hämisch, und prostete ihm zu.
Fetter Fettsack
2012-03-26, 14:02:35
Dieser prostete zurück.
Baalzamon
2012-03-26, 14:30:27
Zwischenspiel:
Das dunkle Labor wird nur von wenigen, viel zu schwachen nackten Glühbirnen erhellt. Die Wände sind bedeckt mit Formeln und Zeichnungen, die Luft riecht beissend nach dem Gestank giftiger Chemikalien.
Ein Mann, der Laborkittel übersät mit Streifen von grellen, unnatürlichen Farben, angetan mit orangene Gummihandschuhen die ihm bis zu den Oberarmen reichen und einem Atemschutz der sein Gesicht vollständig bedeckt. Vor ihm auf dem Labortisch fließt zäh eine phosphoriszierende grüne Flüssigkeit durch eine Glasspirale und tropft langsam in einen Glasbehälter. Mit einer Pipette nimmt der Mann einige Tropfen der Flüssigkeit auf und geht damit zu einem anderen Tisch auf dem der Versuchsaufbau zum Testen der Lösung bereits vorbereitet ist.
Voller Erregung beobachtet er die Wirkung des Mittels. Die Maske verzerrt seine Stimme zu der eines finsteren Gottes als er nur ein Wort ausspricht: 'Endlich!'.
Dicker Igel
2012-03-26, 15:09:27
Den Thai-Schwestern überkam ein mulmiges Gefühls als die beiden Nazis sich in die ruhige Runde zwängten und ungefragt von Gustav's Schnaps bedienten. Phouck-Ooh flüsterte auf Thai ihrer Schwester ins Ohr: Was wollen die schon wieder hier und warum haben die beiden so blutige Hände?
Gustav bemerkte daß sich die beiden Geschwister unwohl in der Runde fühlten und sagte zu den beiden Glatzen: Ihr könnt die Flasche Weissen ruhig noch austrinken, ich werd' aber jetzt mit den beiden Weibern losmachen - Phouck-Oph fühlt sich unwohl und ihre Schwester hat dann einen Termin bei der Einwanderungsbehörde. Die beiden Kameraden nahmen es mürrig zur Kenntnis und schenkten sich einen neuen Schnaps ein.
Baalzamon
2012-03-26, 15:18:19
Kurz bevor er wirklich aufbrechen möchte, kommt Gustav in den Sinn, dass es vielleicht keine gute Idee ist die beiden Neo-Nazis alleine in seinem Garten zu lassen. Die beiden hatten noch nie besonders viel Respekt vor fremden Eigentum und Gustav mag seinen Garten.
Verdammt, dieser Arm, denkt Gustav und reibt sich wieder seine taube Gliedmaße. Langsam werden die Nazi-Brüder ausfallend, der Korn zeigt seine Wirkung. Solange es um Türken und Juden geht, macht Gustav gute Miene zum bösen Spiel, doch als sie anfangen über seine 'Thaischlampe' herzuziehen, beschliesst Gustav Konsequenzen zu ergreifen.
Er geht kurz ins Haus und kommt mit einem Basi und einem Schlagring wieder hervor, die er erst vor kurzem zu einem guten Preis bei eBay ersteigert hat. Eigentlich wollte er damit seinem Neffen die Selbstverteidigung näher bringen, aber manchmal muss man eben Opfer bringen, denkt er sich. Als guter Deutscher geht die Ehre seiner Familie vor.
'Hier', mit diesem Wort überreicht er den beiden die Instrumente der Gewalt. 'Ich habe gehört das drüben, am Kobbelkeup, sich schon wieder Sinti und Roma breit machen.'.
Freudiges Strahlen tritt an die Stelle des stumpfen Blicks von Günther und Heinrich. 'Dieses Scheiss Zigeuner Pack gehört ordentlich gezüchtigt!' schreit Heinrich und packt den Baseballschläger, unterdessen Günther ein Speichelfaden aus dem Mund läuft als er den Schlagring ergreift. Mit der freien Hand schnappt sich Heinrich die noch 1/4 volle Kornflasche und die 'wahre' deutsche Natianolhymne anstimmend ziehen die beiden in Richtung Kobbelkeup.
Erleichtert und auch ein wenig stolz lässt sich Gustav zurück in den Gartenstuhl sinken. Mit einem verheissungsvollem Zischen öffnet er eine weitere Flasche Bier und geniesst, wie sich das kühle Getränk in seine Kehle ergiesst. Ein Stich fährt durch seinen Arm und er zuckt zusammen. Verdammter Arm.
Dicker Igel
2012-03-26, 17:17:17
Ebhardt, der letztens erst wegen Veruntreuung aus dem Umweltamt entlassen wurde, verteilte mit zittrigen Händen die grüne Lösung in kleine Ampullen. Mal sehen wie ich mein Produkt an den Mann bringen kann, eine Bezeichnung ist mir auch noch nicht eingefallen, dachte er sich während er die Ampullen gewissenhaft verschloß. Die Fläschen verpackte in einen mit Styropor ausgelegten Pappkarton und überlegte: Ich muss es auch noch testen, vielleicht kann mir Gustav helfen.
Plutos
2012-03-26, 17:58:22
Doch Gustav konnte nicht. Er war zu erschöpft und wartete mit schwer werdenden Lidern auf den Beginn seiner Unterhaltungsshow, die ihm die zwei Thai-Mädchen versprochen hatten. Phouck-Oph kam mit einem leeren Becher wieder. »Zwei Mädchen, ein Becher, was für eine Show soll das denn werden?« wunderte sich Gustav noch.
Baalzamon
2012-03-26, 19:00:57
Die Verwunderung Gustavs schmolz wie Eis in der Sonne, als Phouck-Ooh ihren Reisekoffer öffnete. Dieser war prall gefüllt mit Lao Khao! Es waren mindestens 20 Liter, welchen die beiden Frauen auch sofort gierig in den Becher schütteten und eins um das Andere herunterstürzten.
Nach dem fünften Becher waren die Beiden bereit für die Show. Wie versprochen begannen die beiden in einem wunderbaren Duet thailandische Volkslieder zu singen.
Gustav, der trotz der hereinbrechenden Abenddämmerung immer noch an seinem Bier festhielt, genoß die süßen Klänge. Sowohl seine Frau, als auch ihre Schwester hatten engelsgleiche Gesangstimmen. Wenn bloß sein verdammter Arm nicht so geschmerzt hätte.
Dicker Igel
2012-03-26, 19:16:44
Es wurde langsam dunkel als Ebhardt im Bahnhofsviertel eintraf. Er hatte sein Paket in einem Schließfach deponiert, aber vorher eine Ampulle entnommen und in die Jackentasche gesteckt. Schade das Gustav keine Zeit hat, malsehen ob ich einen Junkie im passenden Moment erwische, falls es schief geht vermisst die sowie niemand. Er betrat den Park in der Nähe vom Bahnhofsvorplatz und überblickte das Geschehen. In einer dunklen Ecke fiel ihm ein unruhiger Typ in lumpiger Kleidung auf. Perfekt, dachte sich Ebhardt.
Fetter Fettsack
2012-03-26, 20:46:08
Gemessenen Schrittes bewegte er sich in Richtung des vom Licht gemiedenen Platzes und blieb erst eine Armlänge vor der Person stehen. "Gestatten, Ebhardt mein Name." Der solcherart Angesprochene hob langsam seinen Kopf und blickte Ebhardt an. Sein Gesicht war, abgesehen von einem doch recht umfangreichen Bart und einem überdimensioniertem Kopfhörer, stark von einem überraschten und verwirrten Ausdruck geprägt. Dann sprach er: "Guten Abend Herr Ex-Bundeskanzler, wer hat sie denn wiedererweckt?"
Dicker Igel
2012-03-26, 21:11:08
Gustav's Arm schmerzte immer mehr. Die beiden Thai's saßen volltrunken auf einem Sofa und schnatterten in ihm unverständlichen Thai. Verdammt, der scheiss Arm macht mich fertig, dachte Gustav, vielleicht hätte ich doch Ebhardt's Abgebot nicht ausschlagen sollen, er hat ja immer die richtigen Mittelchen. Er beschloß seinen alten Freund anzurufen, lief zum Telefon und wählte die Nummer. Der Schmerz wurde langsam unerträglich.
Baalzamon
2012-03-27, 09:13:44
'Der von ihnen gewünschte Gesprächspartner ist im Moment nicht errreichbar. Bitte versuchen sie es später noch einmal.'
Verdammt! Wut und Frustration mischen sich in die Bewegung, mit der Gustav den Telefonhörer auf die Gabel knallt. Verdammt!
Geistesabwesend reibt er wieder seinen schmerzenden Arm, als seine Finger über eine feuchte Stelle fahren. Erschrocken blickt Gustav auf. Oberhalb des Ellbogens löst sich die Haut in einem klebrigen Fetzen von seinem Arm, darunter ist das rohe Fleisch zu sehen und seltsam geformte knorpelige Ausbeulungen. Ob ich mir etwa die Beulenpest eingefangen habe? überlegt er fieberhaft.
Geschockt und noch benebelt vom Alkohol schwankt Gustav zu seiner Hausapotheke im Bad und legt sich selbste einen provisorischen Verband an. Dieser verdammte Arm. Ich muss unbedingt Ebhardt erreichen.
Baalzamon
2012-03-27, 09:21:44
Ebhardt Mauritius von Jochbüttel blickt für einen Moment verwirrt drein. War es wirklich möglich das ihn dieser junge Mann kennt?
Die rechte Hand immer noch in seiner Manteltasche verborgen, die gefüllte Spritze umklammernd, wird ihm noch im selben Moment sein Irrtum klar. Dieser Mann ist kein Junkie an dem er seinen Test durchführen kann. Es ist nur ein Student, ein 'Hipster', so nennen sie sich, wie er es im Kaffelokal unten an der Ecke bei einem Gespräch von zwei jungen Frauen belauscht hat.
Scheisse, den wird man wahrscheinlich vermissen, wenn er nicht alle 10 Minuten seinen Facebook Status aktualisiert denkt er sich. 'Verzeihung' murmelt Ebhardt kaum wahrnehmbar, dreht sich um verlässt schnellen Schrittes den Hipster, welcher ihm mit glasigen Augen hinterherblickt. 'Echt mal, der Ex-Bundeskanzler? Fett!'
Fetter Fettsack
2012-03-27, 10:28:24
Während er sich nun eilenden Schrittes in Richtung der nicht ganz so gehobenen Wohnstätten in unmittelbarer Bahnhofsnähe bewegte, grübelte er, wie in aller Herrgottsnamen der Hipster auf die Idee gekommen war, er sei ehemals Bundeskanzler gewesen. Gerade, als er merkte, dass sich die Lösung in seinem Kopfe zusammensetzte, wurde er rüde aus seiner Gedankenwelt herausgerissen.
"Finnische Penispumpe, kauft die grandiose finnische Penispumpe! Sie verlängert um mindestens 10cm, kauft lieber früher als später!" schallte es durch die von ihm gerade begangene Gasse. Als er seinen Blick in Richtung der Schallquelle wenden wollte, düste auch schon ein frisiertes Moped an ihm vorbei, auf dem zwei mehr oder minder alkoholisierte Jugendliche saßen und ihren Werbespruch ein weiteres Mal anstimmten, um ihn megaphonverstärkt in die Welt hinauszuposaunen. Verwundert stellte er zudem fest, dass das Moped auf seiner sonst gänzlich weißen Lackierung einen schwarzen Kopf aufgemalt hatte. Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens wurde er auch dem Sinn dessen gewahr. Das Moped war ja schließlich auch frisiert.
Da unterbrach lautes Tröten aus seiner anderen Manteltasche die Stille zum zweiten Male. Sein Telefon.
Dicker Igel
2012-03-27, 14:08:03
Endlich, dachte sich Gustav als es nach mehreren Anläufen am anderen Ende der Leitung klingelte. Hallo Gustav, was gibt es denn? fragte Ebhardt etwas überrascht aber dennoch freundlich. Mein Arm, Ebhardt, mein verdammter Arm macht mir zu schaffen lamentierte Gustav. Was ist denn mit Deinem Arm? fragte ihn der Freund. Ach ich weiß es nicht! Es ging schon vor paar Tagen los, doch heute wurde es richtig schlimm und nun geht auch noch die Haut ab, Ebhardt! Kannst Du dir das nicht mal anschauen, Du hast doch immer ein Händchen für sowas! bettelte Gustav. Ebhardt überlegte kurz und sagte: Ok Gustav, ich nehme mir ein Taxi und komme sofort vorbei! Ebhardt brach das Gespräch ab und dachte sich: Auch gut, dann eben so! und grinste finster dabei.
Baalzamon
2012-03-27, 14:19:50
Das Leben hatte es nicht gut gemeint mit Pudding. Der Vater alkoholabhängig und gewalttätig gegen Frau und Kind, seine Mutter lethargisch und Medikamentenabhängig. Pudding, der mit bürgerlichen Namen Kevin Meier heisst, aber alle nennen ihn nur Pudding, ist mit 15 von der Schule geflogen. Danach hat er eine Lehre als Maurer angefangen wurde doch schon nach 3 Monaten wegen Diebstahls wieder gefeuert.
Seitdem lebt er auf der Strasse, die Drogenabhängigkeit hat nicht lange auf sich warten lassen. Die Eltern haben es vorgemacht und Pudding hatte nie die Möglichkeit es anders zu lernen. Mit 10 die erste Zigarette, mit 12 das erste Bier, der erste Joint mit 14. Als Pudding 18 war hatte er alles durch was die Strasse zu bieten hatte: Kleber, Meth, Koks, Speed, Heroin, Ecstasy, Crack.
Jetzt ist Pudding 22 und verdient sich den nächsten Fix durch betteln und gelegentliche sexuelle Dienstleistungen, für diejenigen die es mit der Hygiene nicht so genau nehmen. Und dann kaschen mich auch noch die verschissenen Bullen. Zum Glück konnte ich vorher noch für lau gut einen bei diesem Spiesser mit der Thainutte im Garten durchziehen.
Nach einigen Schlägen ins Gesicht und Tritten in den Unterleib hatten die Polizisten genug von ihm und haben ihn vor dem Bahnhof aus dem fahrenden Wagen geworfen. Scheisse Mann, ich brauch einen Fix, denkt Pudding. Aber er hat kein Geld in der Tasche und Drogen schon gar nicht.
Wie er sich umschaut, sieht er auf dem gegenüberliegenden Fußweg einen gut situierten Herrn, Nickelbrille, Hut, langer Mantel, die eine Hand in der Manteltasche die andere steckt gerade ein Mobiltelefon zurück.
Ihre Blicke treffen sich. Pudding glaubt etwas in den Augen zu erkennen. Mitgefühl? Verlangen? Vielleicht kann ich ein bisschen Kohle von ihm abgreifen, denkt Pudding. Ich brauch einen Fix! Mit diesem Gedanken und einer kleinen Vorfreude bewegt sich Pudding auf den Mann zu.
Dicker Igel
2012-03-27, 15:34:46
Ebhardt bestellte sich ein Taxi und bemerkte den Junkie auf der anderen Strassenseite. So ein Mist aber auch durchfuhr es ihm als es offensichtlich wurde dass der Typ auf Entzug war. Das Taxi ließ auf sich warten und Ebhardt zögerte nicht lange und überquerte die Strasse. Umso näher er dem Typen kam desto mehr erkannte Ebhardt wie schlimm es um den Mann stand, welcher wohl um die 30 Jahre alt war. Guten Abend, sagte Ebhardt und lächelte aufgesetzt freundlich.
Baalzamon
2012-03-27, 15:56:05
'tschuldigung, aber haben sie vielleicht ein paar Cent oder was zu essen?' brabbelt Pudding. Die Polizisten haben gut zugelangt, ein Backenzahn scheint sich gelockert zu haben und Blut vermischt sich mit seinem Speichel. 'Oder sind s'e auf der Suche nach ein wenig körperlicher Freude? Ich könnte ihnen da vielleicht weiter helfen, werter Herr.'
Ebhardt lächelt weiterhin. Perfekt, schiesst es ihm durch den Kopf. 'Sicherlich, sicherlich. Aber wollen wir nicht lieber an eine etwas, nun, privateren Ort gehen?'.
Puddings Augen weiten sich vor Freude, wie bei einem Kind an Weihnachten. Für eine schnelle Nummer bekommt er bestimmt einen 5er, davon kann er sich bei Peace-Paule zumindest einen kleinen Fix leisten. 'Klar', sagt Pudding, 'im Bahnhof ist eine von den Toilettentüren defekt, da können wir umsonst rein. Da ist um diese Uhrzeit niemand mehr.'
'Zeig mir den Weg', schmeichelt Ebhardt dem verlodderten jungen Mann. Als Pudding sich abwendet um voraus zu gehen verwandelt sich Ebhardts Lächeln in ein diabolisches Grinsen. Endlich.
Fetter Fettsack
2012-03-27, 16:33:51
Beim Bahnhof angekommen betraten sie die große Eingangshalle und lenkten ihre Schritte zielstrebig hin zu den sanitären Einrichtungen. Da ratterte unerwarteterweise ein fast völlig weißes Moped mit zwei Gestalten durch die Halle.
Baalzamon
2012-03-27, 17:01:39
Trotz der des inzwischen blutgetränkten Verbands kann Gustav nicht aufhören seinen schmerzenden Arm zu massieren. Scheisse. Als seine Hand über seinen Unterarm fährt, spürt er dort zu seinem großen Entsetzen ebenfalls einige Knubbel unter der Haut. Scheisse, scheisse. Ebhardt wo bleibst du nur?
Gustav würde ja auch in ein Krankenhaus fahren, aber seine Krankenversicherung wurde vor 2 Jahren gekündigt und eine Untersuchung könnte er privat niemals bezahlen.
Die Sorgen ihres Mannes bleiben Phouck-Oph nicht verborgen. Besorgt nähert sie sich Gustav der gerade mit zitternden Hand noch einen weiteren Korn eingiesst. Erschrocken bemerkt sie die Knubbel auf Gustavs Unterarm und den Verband. Natürlich weiss sie um die Situation von Gustavs Krankenversicherung. 'Mach keine Sorge!' versucht sie ihren Mann zu beruhigen, 'Meine Schwester sein mo phi... Geistdoktor. Hat viel palang chit! Kann helfen.'
Mit diesen Worten winkt sie Phouck-Ooh zu Gustav herüber, der inzwischen auf das Sofa niedergesunken ist und und wie wahnsinnig seinen Arm reibt und kratzt.
Dicker Igel
2012-03-27, 17:10:43
Ebhardt sah im selben Moment zwei Security-Mitarbeiter mit ihrem Pitbull aus einem provisorischen Aufentshaltraum in Mitten der Eingangshalle kommen. Die beiden Verrückten auf dem Moped machten eine spektakuläre Kehrtwendung und hielten mit hohem Tempo auf den Ausgang zu. Währenddessen kam ein Taxi direkt vor dem Bahnhofseingang zum stehen - zu schnell für den Mopedfahrer. Aufregung machte sich breit. Ebhardt öffnete die Tür zum WC und verschwand darin mit seinem Begleiter Pudding.
Fetter Fettsack
2012-03-27, 17:23:20
Aller physikalischen Logik zum Trotz beschrieb das fast weiße Moped eine scharfe Kehre, der am Sozius befindliche Mitfahrer gröhlte etwas in sein umgeschnalltes Megaphon, und dann steuerte der Fahrer mit 80 km/h auf die Drehtür am Haupthalleneingang zu. Der Taxifahrer schwitzte.
Das Polizei-Sondereinsatzkommando "Stadtmitte" stellte fest, dass viele Hinweise, die es von Knüppelschlägen und im Zuge der Sonderverhörmethode "Schwitzkasten", die in einer Sauna praktiziert wurde, gepeinigten Informanten erhalten hatte, ungewöhnlich oft das Wort "Bahnhof" enthielten. Da dieser unweit des Kommissariates lag, beschloss man dort mit einem Mannschaftstransporter vorzufahren, um dem Suchtmittel- und Prostitutionsgesetz dort Geltung zu verschaffen.
Im Moment des Vorfahrens schoss plötzlich ein fast weißes Moped, sich über drei Achsen drehend, aus der Eingangsdrehtür heraus. Akustisch wurde dies von einem recht diffusen Krakele untermalt, dem nur das periodisch auftauchende Lautkonglomerat "..äääänispumpäää.." zu entnehmen war.
Baalzamon
2012-03-27, 17:27:54
Ungeachtet des Aufruhrs vor dem Bahnhof öffnet Pudding die defekte Klotür und verschwindet mit Ebhardt in der Kabine. Pudding, der sich hier auskennt, er hat sich hier schon öfter mal einen Schuss gesetzt, klemmt von innen eine Klorolle in die Tür, so dass sie von aussen nicht mehr zu öffnen ist.
'Blas'n kostet 'nen 10er' sagt er. Ebhardt schüttelt wortlos den Kopf. 'Dreh dich um. Lass die Hosen runter. Beug dich vor.' befiehlt er mit monotoner Stimme, um seine Aufregung zu verbergen. Diese Aussicht schreckt Pudding nicht, ganz im Gegenteil. 'Dat kost' aber mehr.' Ebhardt zückt einen 50 Euro Schein und legt ihn auf den Klokasten.
Hab ich ein Glück heute! denkt Pudding und Was ein Idiot. Ich hätte es auch für 20 gemacht. Aber er beeilt sich die Hosen runterzulassen und sich umzudrehen. Gerade als er sich vorbeigen will, greift Ebhardt ihn von hinten und drückt ihm die Spritze mit der grün-fluoriszierenden Flüssigkeit in die Halsschlagader und leert diese vollständig.
Pudding rutscht vor Überraschung aus und klappt zusammen. In Ebhardts Kopf rotiert in endloser Folge ein einzelnes Wort: Endlich.
Gespannt wartet er auf den Effekt des Serums.
Dicker Igel
2012-03-27, 19:13:21
Das Moped schoß mit einem dumpfen Geräusch direkt ungebremst in die rechte Seite vom parkenden Taxi. Der Fahrer brach sich dabei sofort knackend das Genick, weil er mit dem Hals direkt an die seitliche Dachkante aufschlug. Sein Sozius flog in hohem Bogen über das Taxi und landete unsanft genau vor den Füßen von Muhamed, einem stadtbekannten Gangster. Beim Aufschlag schlug er sich das Gesicht auf und das ganze Blut landete auf den neuen Sneakern von Muhamed. Was los Alda?! Hast Macke mir hier auf die Schuhe zu bluden oda was?! tobte Mohamed lautstark. Der schwer verletzte Sozius hebte langsam seinen Kopf und eine klaffende Wunde zeichnete ein ungewolltes Grinsen in sein Gesicht. Was lachst Du noch Alda, denkst bist cool oda was?! Pass auf isch mach Disch kapudd Du Muddificka! schreite der Gangster, holte seine Glock 19 hervor und erschoß eiskalt den Sozius in aller Öffentlichkeit. Die Beamten im Transporter hatten das ganze Schauspiel fassungslos mitverfolgt.
Fetter Fettsack
2012-03-28, 00:29:44
Da tauchte plötzlich ein fast schwarzes Moped auf.
Plutos
2012-03-28, 01:36:17
Gefahren von einem fast Schwarzen machte es den Anschein, als käme es fast aus Afrika. Phouck-Oph witterte Kundschaft, doch ihre Schwester machte ihr schnell klar: Der hat eh kein Geld. Doch da war noch Pudding. Pudding hatte Geld. Geld von Ebhardt. Hardtgeld sozusagen.
Cascades
2012-03-28, 08:48:26
Winfried Brockel, ein 32jähriger Vater von zwei Kindern, war einer der beiden Beamten, die den Mord am Sozius beobachteten. Sein Kollege Ulrich Lötermann, wegen seines unglaublichen Alkoholkonsums üblicherweise Löter genannt, stierte nach draußen.
Heiß brauste das Blut durch Brockels Adern. Er sprang auf und zog die Waffe. In diesem Moment rammte er mit dem Kopf das Dach des Transporters und fiel sofort auf den Sitz zurück. Benommen versuchte er, die Schiebetür des Transporters zu öffnen. Nach zwei vergeblichen Versuchen flog sie endlich auf und Brockel taumelte benommen nach draußen und versuchte, sich zu orientieren. Da war er, der Täter! Brockel hob die Waffe und rief: „….!“ Seine Knie gaben nach; er sackte zusammen und erbrach sich.
Währenddessen hatte Polizeiobermeister Lötermann ebenfalls seine Waffe gezogen und glitt geschmeidiger, als man es seiner fülligen Figur zugetraut hätte, aus dem Fahrzeug. Fast gleichzeitig nahm er wahr, dass Brockel vor ihm zusammenbrach und nahm an, dass dieser getroffen sei. Lötermann fluchte und brachte die Waffe in den Anschlag; hatte aber wegen eines Lichtmastes keine freie Schussbahn. Er rückte weiter vor, versuchte, ein möglichst kleines Ziel zu bieten und wich zur Seite aus. Plötzlich rutschte Lötermann auf dem Erbrochenen aus und ruderte wild mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten. Im ersten Schreck riss er den Abzug durch. Der Schuss krachte. Das Projektil schlug in eine Fensterscheibe ein und traf einen Kaktus tödlich. Durch den Rückstoß endgültig aus dem Gleichgewicht gebracht, ging Lötermann schwer zu Boden.
Brockel, noch immer benebelt von dem heftigen Schlag auf seinen Kopf, hörte den Schuss und erlitt sofort ein Knalltrauma, konnte aber wegen seines Zustandes die Richtung nicht feststellen und sah Lötermann fallen. Ein unangenehmer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus. Wut und Trauer verliehen ihm ungeahnte Kräfte. Er fuhr hoch und hob die Waffe.
Baalzamon
2012-03-28, 08:58:15
In all der Hektik vor dem Bahnhof, die Muhamed, das weisse und das schwarze Moped, sowie die Kollegen Brockel und Lötermann verursacht hatten, bemerkte niemand den ordentlich gekleideten Mann mit Nickelbrille der aus dem Bahnhof trat und gemessenen Schrittes in einer Seitenstrasse verschwand, wie ein Schatten in der Nacht, als sei er nie dort gewesen.
Nur ein leises Kichern schien noch minutenlang von den Häuserwänden zurückgeworfen zu werden, bevor auch dieses in der Kakophonie der bevorstehenden Gewaltorgie unterging.
Dicker Igel
2012-03-28, 11:13:46
Pudding erwachte aus einer kleiner Ohnmacht. Oh man, was war denn das? fragte er sich. Was hat der Typ mir da in den Hals gepumpt? Pudding ging es gut, er fühlte keinerlei Schmerz und war ungewöhnlich klar bei Sinnen. Er betrachtete sich im Spiegel und erschrak, dass er richtig frisch und ausgeschlafen aussah - wie ein gesunder 22jähriger eben. WOW! dachte er sich. Das Zeug scheint richtig Dampf zu machen, von dem Stuff hab' ich ja noch gar nix gehört! Plötzlich vernahm er einen Knall, einen Schuss aus einer Pistole kurz gefolgt von einem zweiten. Was war denn das verdammte Scheiße! Hab ich durch das Zeug wohlmöglich Halo's, ein neuartige Form von LSD? ging es Pudding durch den Kopf. Er wusch sich das Gesicht und verließ die verlotterte Bahnhofstoilette um sich Gewissheit zu verschaffen.
Baalzamon
2012-03-28, 11:40:38
Phouck-Oph und Phouck-Ooh bereiteten alles für dir bevorstehende Heilungszeremonie vor. Phouck-Ooh schlüpfte behende, trotz ihres hohen Alkoholpegels, in das mitgebrachte Heilergewand und wäre Gustav nicht vor Schmerz und Alkohol beinahe blind gewesen hätte er den Anblick der wohlgeformten Rundungen von Phouck-Ophs Schwester sicherlich zu würdigen gewusst.
So jedoch warf er sich auf dem Sofa hin und her als hätte er einen epileptischen Anfall. Wie verrückt juckte er über seinen Arm, an dem sich die Haut nun großflächig ablöste und immer mehr der abscheulichen und widernatürlichen knorpeligen Ausbeulungen freigelegt wurden, welche sich wie eitrige Geschwüre über den gesamten Arm zogen.
Phouck-Oph war damit beschäftigt ein provisorisches san phra phum, ein Geisterhaus, herzustellen um den bösen Geist der von Gustav Besitz ergriffen zu haben schien, keine Möglichkeite zu geben zu verweilen sollte der Heilungsprozess ihrer Schwester erfolgreich sein.
In Anbetracht der Umstände musste sie mit einem Pappkarton vorlieb nehmen, den sie unter Anleitung ihrer Schwester mit einigen arkanen Symbolen versah, und in den sie als Opfergabe ein Gläschen Lao Khao, eine von Gustavs Zigaretten, ein Schweineschnitzel vom Vortag und einen kleinen Nippes Elefanten aus Glas legte, welchen sie von Gustavs Mutter zu ihrer Hochzeit geschenkt bekommen hatte.
Nachdem dies vollbracht war stimmte sie einen alten Singsang an, der seit Generationen in ihrer Famile von Mutter zu Tochter weitergegebn wurde und Phouck-Ooh beugte sich über Gustav um den Verband abzunehmen damit die Geister aus Gustavs Körper entfliehen könnten. Danach hockte auch sie sich neben das Sofa und stimmte in den Singsang mit ein, um das Böse das Gustavs Arm befallen hatte zu vertreiben und aus dem Diesseits der Menschenwelt zu bannen.
Dicker Igel
2012-03-28, 12:27:56
Tony näherte sich gerade dem Mondorbit als er eine seltsame Energiequelle auf dem nahen Planeten wahrnahm. Tony - ein formwandelndes Energiewesen aus dem Wega-System - wunderte sich: Hmm, die Affen haben doch gar nicht die Technologie um derartige Strahlung zu erzeugen, zudem kommt es direkt aus einer gößeren Stadt. Hat mir Erich im Jahre 1987 vielleicht doch etwas verheimlicht? Tony überprüfte die Werte und es gab keinerlei Zweifel, da war etwas, was gar nicht vorhanden sein konnte. Wohlmögliche Messfehler konnte er auch auschließen, denn Tony brauchte keine altmodischen Geräte dazu. Er selbst war das fehlerlose Instrument samt Transporter und unterlag keinerlei lächerlichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Die Affen auf dem Planeten Maya - wie er eigentlich genannt wurde - hielten ihn und seinesgleichen deswegen auch für Götter. Diese naiven Maden! dachte Tony und nahm Kurs auf die seltsame Strahlung.
Radeonfreak
2012-03-28, 13:47:31
Tony näherte sich langsam und bedächtigt diesem primitiven Planeten als ein Objekt von Steuerbord rasent schnell an Tony rankam. Es handelte sich um einen primitiven Apparat auf dessen Oberfläche merkwürdige Affenbuchstaben waren die das Wort ASTRA bildeten. Tony verleibte sich ohne Federlesens dieses Gebilde ein und setzte seinen Weg fort.
Derweil stimmten sich Phouck-Oph und Phouck-Ooh auf ihre Heilungszeremonie ein und bemerkten nicht wie das Bild auf dem leise gestellten Fernseher in der Wohnstube verschwand.
Cascades
2012-03-28, 14:03:50
Muhamed hörte den Schuss, erschrak und suchte nach dem Schützen. Geistesgegenwärtig ließ er sich fallen und landete auf der Leiche des Sozius. Wild blickte er um sich, konnte aber wegen des Taxis die beiden Beamten nicht sehen. Das Vorderrad des Mopeds drehte sich noch immer.
Brockel zielte auf Muhamed und riss den Abzug durch. Im selben Moment verschwand Muhamed aus der Visierlinie. Das Geschoss aus der Walther sauste derweil ungehindert in Richtung Bahnhofshalle, passierte ungehindert die Eingangstür und stanzte ein sauberes Loch in die Brille des Securitymitarbeiters Ignatius Hammer, der den Pitbull hielt. Der ließ die Leine des ohnehin aufgebrachten Tieres fahren. Hammer machte eine Bewegung, als sei er halb umgerissen und sackte zusammen. Hammers Kollege Jens Nakzynski hörte die Schüsse auf dem Bahnhofsvorplatz und wandte sich zu seinem Begleiter, als er gewahr wurde, dass dieser fiel. Nakzynski sah das Loch in der Brille und dachte: „Oh mein Gott, das ist ja Gefrierbrand!“. Ein hysterisches Lachen schüttelte ihn.
DerEineHades
2012-03-28, 14:53:49
Eine Gruppe aus vier Personen, die alle gleich aussahen - Neonsonnenbrille, weißes Hemd, Karottenjeans, Stirntolle - näherte sich in lokomotivischer Bewegung der Szenerie. Der erste von ihnen trug einen Synthesizer auf dem Arm und spielte ätherische Klänge während die anderen drei auf digitalen Schlagzeugen klopften.
Sie waren einst bekannt gewesen als "Computeralgorithmus" und hatten mehrere Charthits in den frühen 80ern.
Baalzamon
2012-03-28, 15:33:56
Als Pudding aus der Bahnhofstoillete tritt, spielen sich die Ereignisse für ihn wie ihn Zeitlupe, mit einer unfassbaren Klarheit ab.
Linkerhands sieht er noch dieselben beiden Sicherheitsmänner mit dem Pitbull die auch schon vorher dort gestanden haben. Rechts kann er den Bahnhofseingang sehen und davor einen verunglücktes Moped mit Soziussitz.
Er sieht Muhamed mit der Glock19 in der Hand und erkennt den dünnen Rauchfaden der aus dem Lauf aufsteigt und riecht den Geruch von Schiesspulver, der darauf hindeutet, das sie erst vor kurzem abgefeuert wurde. Aus der Art und Weise wie die Blutspritzer und kleine Teile Gehirnmasse auf Muhameds Hose verteilt sind schliesst er das er den vor ihm liegenden Mann mit einem Schuss in den Kopf getötet hat.
Er nimmt das knatternde Geräusch eines schwarzen Mopeds wahr, erkennt anhand des Geräuschs das der Vergaser mal wieder gereinigt werden müsste und die Benzinmischung falsch eingestellt ist.
Hinter den Bäumen der Bahnhofsallee kann er vier Gestalten erkennen die er sofort, anhand ihres Äußeren und der Art wie sie sich zu ihrer Musik bewegen, als die Synthiepopgruppe "Computeralgorithmus" identifiziert.
Er erkennt die beiden Polizisten an dem Wagen der auf der gegenüberliegenden Seite parkt, hört wie einer der beiden einen Schuss abfeuert und sieht wie die Kugel durch die Bahnhofshalle fliegt. Durch die Flugbahn weiss er, dass diese Kugel dem linken Wachmann, der heute morgen beim rasieren eine kleine Stelle unter dem rechten Ohr vergessen hat, in das rechte Auge einschlagen und ihn töten wird.
Die Kugel bewegt sich für ihn so langsam, dass er den Eindruck hat er müsste nur die Hand ausstrecken und könnte sie aus der Luft pflücken.
Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen empfängt Pudding diese Sinneseindrücke und fühlt sich zum ersten Mal in seinem kurzem Leben lebendig.
Dicker Igel
2012-03-28, 15:53:18
Ein Hund bellte wütend. Einer der beiden Sicherheitsbediensteten lag am Boden und der andere schien sich darüber lustig zu machen. Komisch, dachte Pudding und blieb verwirrt stehen. Auf einmal drehte der monströse Pitbull seinen etwas zu groß geratenen Kopf in seine Richtung und sah ihn an. Pudding versteinerte, er wäre am liebsten unsichtbar geworden. Der Hund schaute ihn weiterhin nicht gerade freundlich an und setzte sich in Bewegung. Oh mein Gott, wieso ist dieses Monster nicht angeleint! dachte Pudding und überlegte fieberhaft wie er heil aus dieser Misere kam. Wäre ich doch noch paar Minuten im WC geblieben, WÄRE ICH DOCH NUR NOCH PAAR MINUTEN DA GEBLIEBEN! Er weinte innerlich. Plötzlich stand er wieder in dem verlotterten Klo und schaute in den Spiegel.
Baalzamon
2012-03-28, 16:16:25
Pudding scheffelt sich mich beiden Händen erneut Wasser in das Gesicht und blickt sich danach im Spiegel an. Er sieht wie die Tropfen aus seinem Gesicht und dem strähnigen Haar langsam in das Waschbecken fallen und auf dem billigen Porzelan zerschellen.
Was passiert nur mit mir? Was war das für ein Zeug das mir der Alte gespritzt hat? Passiert das wirklich, oder ist das nur ein Trip?
Mit zitternden Händen öffnet er die Bahnhofstür,
Schon wieder?
setzt einen Fuß in die Bahnhofsvorhalle und sieht gerade noch wie das weisse Moped über die Treppe scheppert und vor Muhamed bruchlandet.
Hinter ihm kommt der gut situierte Herr aus der Bahnhofstoilette und ohne ihn zu beachten, schaut er sich nach links und rechts um und setzt seinen Weg durch den Haupteingang fort.
Was zum Teufel passiert mit mir?
Bevor er die Hand austrecken und den Mann aufhalten kann, durchzuckt ihn ein stechender Schmerz und es fühlt sich an, als hätten seine Synapsen Feuer gefangen und jemand würde ihm in Zeitlupe einen glühenden Stab durch das linke Auge drücken.
Pudding reisst den Mund auf um zu schreien, doch kein Laut kommt über seine Lippen.
Dicker Igel
2012-03-28, 16:28:32
Muhamed grinste als er mitbekam dass die Beamten keine ernstzunehmenden Gegner waren. Er stand auf und rannte auf den naheliegenden Park zu. Da bemerkte er einen fein gekleideten Mann. Das ist doch Doc Meth, der imma das Crystal kocht! Alda, was macht der denn hier und wie sieht der aus?! Muhamed entschloß sich seinen Zubringer zu verfolgen. Er wollte unbedingt wissen wieso dieser Typ zweigleißig fuhr.
Cascades
2012-03-28, 17:01:09
Brockel hatte keine Ahnung davon, was sein Schuss gerade im Bahnhofsgebäude angerichtet hatte. In der irrigen Annahme, sein Ziel getroffen zu haben taumelte er auf das Taxi zu. Diffuse rhythmische Geräusche waberten durch sein Hirn. Komisch, dachte ein Teil von ihm, das hört sich an wie Musik aus den 80ern. Er erreichte das Heck des Taxis, lehnte sich dagegen und spähte vorsichtig um die Ecke herum.
Der Taxifahrer hatte sich nach dem ersten Schuss über die Mittelarmlehne seines Fahrzeugs geworfen, befand sich aber mit dem größten Teil seines Körpers oberhalb des Blechkleids seines Wagens. Als die beiden Schüsse, diesmal von der anderen Seite knallten, ließ ihn das Adrenalin in seinem Körper mit plötzlicher Klarheit erkennen, dass weder Glas noch Blech ihn schützen würden.
Schnell rutschte er in den Fahrersitz zurück, riss den Wählhebel der Automatik nach hinten und rammte den Fuß auf das Gaspedal. Das Taxi schoss nach vorn.
Brockel, der sich mit dem Rücken an das Taxi lehnte, verlor den Halt, landete wie ein Maikäfer auf dem Rücken und atmete das heiße Dieselabgas ein. Kleine aufgewirbelte Partikel drangen in seine Augen ein. Es brannte höllisch. Er bemerkte gerade noch den wilden Blick Muhameds, der gerade im Aufspringen begriffen war. Er kniff die Augen zusammen und versuchte verzweifelt, etwas zu sehen. In heller Panik schrie er: „Löter!“
Lötermann, der noch immer in der Pfütze aus Erbrochenem lag, hörte den schrillen Schrei des Kollegen und rappelte sich auf.
Baalzamon
2012-03-28, 17:25:15
Nach wenigen Minuten waren Phouck-Oph und Phouck-Ooh tief in ihrer Trance versunken. Ohne den Singsang zu unterbrechen standen sie auf und fingen erst langsam, dann immer schneller an im Kreis zu tanzen um den Dämon in Gustavs Arm zu verwirren und ihn so zum verlassen des Körpers zu bringen.
War der Dämon erst einmal aus Gustav vertrieben, würde das san phra phum dafür sorgen das er hier nicht länger verweilen könnte. Da der Dämon nicht lange ohne einen Wirtskörper überleben kann, wären sie so erst einmal vor ihm sicher.
Die Schwestern tanzten und sangen, währenddessen sich Gustavs Zustand zusehends verschlechterte. Die Knubbel an seinem Arm begannen sich zu verformen, auszuweiten und harte Platten an Ober- und Unterarm und spitze Stacheln an Handgelenk und Ellbogen, sowie an der Schulter zu bilden. Gustavs Körper erbebte unter dem inneren Kampf der in ihm ausgetragen wurde und er wurde von konvulsivischen Zuckungen hin und her geworfen.
Mit einer finalen Schlagkombination auf Gustavs Beine, Arme, Rumpf und Kopf beendeten die beiden Frauen ihre Austreibung und zerrten den Dämon aus Gustavs Arm. Unfähig sich in diesem Haus aufzuhalten wirbelte dieser durch die Wohnstube und sauste mit einem gewaltigen Knall aus der offenen Terassentür.
Gustavs Körper erschlaffte und ein friedfertiger Ausdruck trat auf sein Gesicht. 'Es ist vollbracht' sagte Phouck-Ooh auf Thai zu ihrer Schwester. 'Dein Mann muss jetzt ruhen.'
Die Metamorphose an Gustavs Arm hatte aufgehört, aber er blieb weiterhin missgestaltet. Die Veränderung die der Dämon an ihm vorgenommen hatte, konnte selbst Phouck-Ooh nicht rückgängig machen.
Just in diesem Augenblick gab es ein tröpfelndes Geräusch und Phouck-Oph gab ein, eher überraschtes, 'Oh' von sich. Die Aufregung und der Tanz waren zuviel gewesen. Phouck-Ophs Fruchtblase war geplatzt.
Dicker Igel
2012-03-28, 18:42:08
Das Energiewesen Tony trat in die Erdatmosphäre ein. Er wurde dabei von niemanden bemerkt, nur wenn er es wollte, konnte man ihn anmessen oder erblicken. Da Tony keine Gestalt hatte, benötigte er stets ein Subjekt, welches er perfekt kopieren konnte. Dieser Vorgang ging soweit, dass Tony das kopierte Subjekt komplett fühlte und ihm dessen Gedanken bewußt wurden. Er hasste es immer wieder dies zu tun, zuwider waren ihm diese unterentwickelten Gedanken der kampfeslustigen Affen. Die seltsame Strahlung kam langsam näher, Tony verringerte die Geschwindigkeit und ging bedächtig in Tiefflug über. Er befand sich über einer typischen Stadt der Affen, wo sie alle ihrem sinnlosen Dasein frönten. Die Energiequelle war nun in unmittelbarer Nähe. Tony machte einen Bahnhof aus, aus dem zweifelsohne die Strahlung kam. Tony kam zum Stillstand, schwebte unsichtbar über dem Bahnhofsgebäude und begann die Lage zu untersuchen.
Baalzamon
2012-03-29, 09:02:23
Pudding steht in der verlotterten Bahnhofstoilette und betrachtet sich selbst im Spiegel, der Wasserhahn tropft langsam aber stetig. Wie lange steht er schon hier? Wie lange existiert er schon? Mein Gott, mein Gott, mein Gott... kreist es in seinen Gehirn. Seine Gedanken sind verknotet, bilden ein Möbiusband sich immer wiederholender Fragen. Was bin ich? Was passiert mit mir? Bin ich verrückt? Ist das real?
Im Spiegel sieht er wie sich die defekte Toilettentür hinter ihm bewegt. Einbildung? Langsam dreht er sich um und streckt die Hand aus, öffnet die Tür mit einem Ruck. Nichts. Gut, gut, gut... Kein Körper der dort liegt. Er ist wahrhaftig hier, prüfend fährt seine Hand über das schäbige Verbundmaterial der Klotür.
Das Licht flackert und aus dem Augenwinkel meint er eine Bewegung auszumachen. Fahrig dreht er sich um. Nichts. Er geht wieder zum Spiegel, betrachtet sein junges Gesicht, gleitet der mit der Hand über die jugendlichen Konturen seines Spiegelbilds.
Das Tropfen des Wasserhahns hat aufgehört. Mit einem Gefühl aufkeimender Angst blickt Pudding hinunter und sieht den Tropfen mitten in der Luft verharren, als würde er eine dredimensionale Photographie beobachten. Das Licht flackert erneut, dann umfängt ihn Schwärze und willkommenes Nichtsein.
Baalzamon
2012-03-29, 09:23:50
Phouck-Ooh ist mitten in der Vorbereitung die Entbindung hier und jetzt vorzunehmen. Da weder Gustav noch ihre Schweseter in der Lage sind einen Krankenwagen zu rufen und sie selbst kein Wort Deutsch spricht, muss es eben so sein.
Sie hat keine grosse Erfahrung aber im Fernsehen gesehen wie es geht. Ein Schale mit heissem Wasser und ein paar Tücher leigen bereit. Phouck-Oph liegt auf dem Wohnzimmerfußboden, die Beine angewinkelt. Der Muttermund hat sich bereits geöffnet.
'Atmen und Pressen' sagt sie ihrer Schwester, welche diese Ratschläge mit einem grimmigen Gesicht zu befolgen versucht. Schreie dringen aus ihrem Mund durch die offene Terassentür nach draussen und fast Augenblicklich erscheint ein Kindergesicht im Türrahmen. Ein verblüfft blickender Damian tritt ein und begutachtet die sich ihm bietende Szenerie.
Neugier vermischt sich mit Abscheu als er die halbnackte Phouck-Oph auf dem Teppich liegen sieht. Anders als er vorhin geprahlt hat, hat er noch nie eine andere Frau, außer seiner Mutter und die zählt ja schliesslich nicht, nackt gesehen. Als jedoch ein kleiner Kopf sichtbar wird und die Schreie der Liegenden und das unverständige Brabbeln der helfenden Frau immer lauter werden, wendet er schnell den Blick ab und widmet seine Aufmerksamkeit jemandem anders. Gustav, der immer noch komatös auf dem Sofa liegt, den blasphemisch missgestalteten Arm neben sich.
'Whoa, cooooool' entfährt es dem Jungen. 'Ist ja wie im Fernsehen!' ruft er aus als er hinüber lüft. Er berührt eine der Spitzen zieht aber schnell seine Hand zurück. Ein kleiner Blutstropfen quillt aus seinem Finger. Während er den Arm noch mit einer Selbstverständlicheit bewundert, die nur ein Kind aufbringen kann, steigert sich die Geräuschkulisse hinter ihm, wo sie in dem Schrei eines Neugeborenen kulminiert.
Tränen laufen über Phouck-Ophs und Phouck-Oohs Wangen. 'Du hast einen Sohn' bringt sie hervor. 'Einen Sohn.'
Dicker Igel
2012-03-29, 16:47:33
Tony tastete mit seinen Sinnen das Bahnhofsgebäude ab. Der Ausgangspunkt der Strahlung kam aus einem kleinen dreckigen Raum innerhalb vom Gebäude. Das Wesen flog langsam darauf zu, geradewegs durch Dach, Mauerwerk und all den primitiven Konstruktionen, welche sich die Affen zum Schutz vor ihrer Umwelt erdacht hatten. Wie dumm sie nur sind. Der außerirdische Formwandler befand sich nun in dem kleinen Raum und sah einen Affen, der entgeistert vor einem Spiegel stand. Dieser Primat war zweifelsfrei der Ausgangspunkt. Wie kann das sein, fragte sich Tony. Wodurch kann diese Made solch eine gewaltige Strahlung erzeugen? Tony beschloß die Form von diesem Affen anzunehmen, was zugleich den Tod für diesen Erdenbewohner bedeutete.
Muhamed verfolgte derweilen weitherhin seinen Zubringer Doc Meth. Währenddesen bemerkte er wie einer der Beamten versuchte aufzustehen. Viel zu langsam, lachte der skrupellose Gangster und setzte die Verfolgung fort. Als er näher kam flackerte die Strassenbeleuchtung kurz, was Mahumed nicht weiter störte. Er ließ etwas Abstand zum Doc, damit er ihn an einer weniger auffälligeren Stelle zu Rede stellen konnte. Doc Meth bog wenig später in eine kleine Gasse ein.
Cascades
2012-03-29, 16:54:51
Lötermann wuchtete sich ächzend auf die Füße. Sein Knie schmerzte. Überdies stach ihm der Geruch nach Erbrochenem in die Nase. Entsprechend aufgebracht suchte er nach Muhamed, sah ihn in Richtung des Parks verschwinden und setzte ihm nach.
Auch Brockel richtete sich auf. Noch immer benommen schleppte er sich auf den Gehsteig und ließ sich dort fallen, direkt neben dem Megaphon der beiden inzwischen verstorbenen Penispumpenmarketingspezialisten. Das Megaphon war noch immer intakt, nur der Ein-/Ausschalter hing in Stellung „Ein“ fest. Brockel stöhnte und seine Gedärme rumorten. Er furzte. Verstärkt durch das Megaphon rollte ein gewaltiger Furz über den Bahnhofsvorplatz.
Dicker Igel
2012-03-29, 19:01:24
Ebhardt wartete auf die Wirkung vom Serum. Der Junkie brach nach der Injektion zusammen, laut seiner Theorie müßte er binnen Sekunden wieder zu Bewußtsein kommen. Was aber nicht geschah. Ebhardt wurde innerlich etwas unruhig und verließ das WC. Vorbei an den beiden Sicherheitsbediensteten und ihrem schwarzbraun gestromten Hund lief er in Richtung Ausgang als er auf einmal mehrere Pistolenschüsse vernahm. Einer der Security Männer brach im selben Moment zusammen, der Hund fing an mit bellen und auf dem Vorplatz sah er Mohamed. Mohamed! Verdammt, Mohamed! Der hat mir jetzt noch gefehlt! Ebhardt kannte den 1.90m großen durchgeknallten Typen nur zu gut. Jahrelang hatte er für den brutalen Dealer Crystal gekocht, eine leichte Übung für den Doktor der Chemie, denn die Zutaten zweigte er stets einfach auf seiner Arbeit ab. Es war ein sehr lohneswerter Nebenverdienst. Seit kurzem konnte Ebhardt aber den Dealer nicht mehr beliefern, da er seinen Job verloren hatte. Mohamed war dies aber herzlich egal. Da der vor Kraft strotzende Muslim allerdings gerade besseres zu tun hatte als Ebhardt mit Fragen zu löchern, schlich sich der gerissene Chemiker von dannen.
Plutos
2012-03-29, 19:46:38
Phouck-Oph hatte wunderschöne siamesische Zwillinge zur Welt gebracht. Phouck-Mieh und Phouck-Yuh sollten sie heißen, das hatte sich die Tante der Neugeborenen so gewünscht. Die beiden waren am Hintern zusammengewachsen. Gustav fuhr sich mit der Zunge genüßlich über die Lippen in Vorfreude auf die köstliche, in der Kälte noch dampfende Nachgeburt.
Dicker Igel
2012-03-30, 00:40:21
Durch die megaphonverstärkten Darmwinde Bröckels kamen einige Passanten auf dem Vorplatz vom Bahnhof zu Fall. Manche hielten sich dabei die Ohren mit schmerzverzerrten Gesicht, andere schauten in den Himmel. Lötermann vernahm auch das dumpfe Grollen und brach seine Verfolgung ab, welche auch eher ausichtslos schien. Er sah seinen Kollegen, der gerade aufstand und sich mit bloßen Händen die Kotze von der Uniform putzte. Löter ging auf seinen Kollegen zu und wollte ihn gerade fragen was das eben für ein heftiges Donnern war, da kam urplötzlich in sehr hohem Tempo ein schwarzbraun gestromter Pitbull aus der Bahnhofsvorhalle geflogen und landete direkt mit der Schnauze in Bröckels Genitalien. Der Terrier verbiss sich zugleich darin. Der untersetzte Beamte wurde kreidebleich und fuchtelte wie wild mit den Armen, wodurch der kräftige Pitbull nur noch aggressiver wurde. Löter war traumatisiert und zu keinerlei Handlung fähig, es war einfach zuviel auf einmal für den gebrechlichen Alkoholiker.
Zur selben Zeit genoß Gustav wohlwollend die lauwarme nach faulen Bückling riechende Nachgeburt. Damien wurde dabei speiübel und rannte angewidert aus der Wohnung. Die beiden Thai-Frauen überlegten ungeachtet davon wie sie den exotischen Zwilling windeln sollten.
Fetter Fettsack
2012-03-30, 01:06:31
Der fast schwarze Mopedfahrer aus Afrika war mit seinem fast schwarzen Moped derweil rund um den Block gefahren. Er hatte unter seinem Sitz zwei LKW-Batterien und einen 100 Watt Lautsprecher installiert, denn guter Sound war für ihn unverzichtbar. Außerdem wollte er heiße Chicks aufreißen. Da er eine Black Metal Präferenz hatte, konnte er nur nächtens seinem musikalischen Trieb nachgehen, klang diese Musik doch nur bei entsprechend lichtschwacher Umgebung entsprechend gut. Auch trug er eine aus Duraluminium gefertigte Darth Vader Rüstung, in der er sich sehr kleidsam vorkam. Diese Wirkung führte er vor allem auf einen mit einem Kettensägenabbild kombinierten Benjamin-Blümchen-Aufkleber auf seiner Brust, der mit dem Spruch "Ich geb dir gleich Taröööö, aber zwischen die Beine" versehen war, zurück.
Als er nun wieder auf dem Bahnhofsvorplatze einfuhr, entbot sich ihm ein wunderlicher Anblick. Sein Lieblingsbrathuhnverkaufsstand hatte noch immer offen! Er fuhr sogleich vor und erwarb zwei frisch aus dem Ofen gezogene Brathühner von einem sonderbar apathisch dreinblickenden und agierenden Verkäufer, der aussah, als wäre er nur durch Zufall dem Tode entronnen. Gierig betrachtete der stämmige afrikanisch stämmige Mitbürger seine Erwerbung und die Wolllust stieg in ihm immer wuchtiger auf. Dann riss er die heißen Chicks auf.
Dicker Igel
2012-03-30, 02:26:58
Tony materialisierte als Pudding in dem kleinen dreckigen Raum innerhalb vom Bahnhofsgebäude. Das Subjekt verlor dabei zeitgleich seine Gestalt, einzig dessen Energie ging in Tony über. Das Wesen betrachtete sich im milchigen Spiegel und schmunzelte. Wie ich nur wieder aussehe, vollkommen lächerlich! Tony überprüfte die Gedanken von Pudding samt seiner Erinnerungen - er erfasste haargenau was Pudding wußte. Puddings biochemischen Werte verwunderten das außeridische Wesen, hatte dieser Affe doch allerei Substanzen inne, die dem Formwandler aus früheren Besuchen geläufig waren. Was für ein Drogensilo hab ich mir hier nur einverleibt, zum Glück kann ich dieses Zeug absorbieren. Tony bemerkte auch eine ungewöhnliche Verbindung die sehr untypisch für die Primaten waren, und höchstwahrscheinlich der Grund für den exorbitanten Energieausstoß. Das fremde Wesen erkannte natürlich auch deren Ursprung. Tony begab sich in die Bahnhofsvorhalle und erblickte ein vierbeiniges aggressives Wesen, welches die Primaten als "Hund" bezeichneten. Dieser kleine kräftige Vierbeiner kam zudem auf ihn zu, wohl nicht um ihn zu begrüßen.
Baalzamon
2012-03-30, 09:46:23
Noch während Gustav die Nachgeburt verspeiste, fragte er sich was er nun tun sollte. So kann ich doch nicht mehr rausgehen dachte er bei sich und betrachtete dabei nachdenklich seinen Arm.
Zum ersten Mal schaute er sich die Missgestaltung nun genauer an. Auf seiner Schulter entsprang ein etwa 20 cm langer Dorn, der von 5 kleineren Spitzen unregelmässig eingefasst wurde. Ebenso verhielt es sich am Ellbogen. An seinem Handgelenk hingegen durchbrachen 3 lange Stacheln das fremdartige Gewebe und zeigten bedrohlich nach vorne, so dass wenn er die Hand zur Faust schloss diese wie Dolche darüber hinaus ragten. Der Rest des Arms war von dicken, hornigen Platten von etwa 5cm Durchmesser bedeckt.
Versuchsweise stiess er mit der Gabel auf eine dieser Platten ein, rutsche aber ab. Mit dem Messer versuchte er ein wenig der knochigen Substanz abzuschaben, aber ohne Erfolg. Hart wie Stein dachte er bei sich.
Mit eine genüßlichen Schlurfen zog er das letzte Stück ein und lehnte sich wohlig zurück. Er hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Er fühlte sich frisch und tatenhungrig.
Baalzamon
2012-03-30, 11:11:05
Ebhardt entdeckte seine Liebe zur Chemie mit 8 Jahren, als er von seinen Eltern zu Weihnachten einen Chemiebaukasten geschenkt bekam. Auf Anhieb war er fasziniert von Knall- und Chlorgas und dampfenden Flüssigkeiten.
In gutem Haus geboren war sein Aufstieg in der Privatschule kometenhaft. Abitur mit Bestnoten, das Chemistudium mit anschliessendem Doktortitel Magna cum Laude. Zu dieser Zeit lernte er auch seine Frau Magdalena kennen, eine temperamentvolle, vollbusige, rothaarige Schönheit. Es kam wie es kommen musste, die beiden heirateten überstürzt und ein gemeinsames Haus wurde gekauft.
Seine Frau war dann aber doch etwas zu temperamentvoll und der eher intellektuelle Ebhardt latent überfordert. Sie ging fremd, Ebhardt vergrub sich in seiner Arbeit. Sein großes Ziel war es die Umweltvergiftung rückgängig zu machen, oder zumindest einzudämmen, damit künftige Generationen auch noch über grüne Wiesen und durch üppige Wälder streifen konnten.
Schon nach zwei Jahren zerbrach die Ehe und die Scheidung war unvermeidlich. Magdalena hatte einen guten Anwalt, Ebhardt war es egal und so bekam sie das Haus, sein Vermögen und den Großteil seines monatliches Einkommens, er konnte sich dafür wieder ungestört seiner Arbeit widmen. Der Absturz war abzusehen und ehe er sich versah lebte er in einer 32m² Mietwohnung und arbeitete in seiner Freizeit im Keller eines verlassenen Fabrikgebäudes, währenddessen er seinen Lebensunterhalt mit einem monotonen Job beim Umweltamt und dem gelegentlichen kochen von Crystal Meth verdiente.
Nach jahrelangen erfolglosen Studien dämmerte ihm die Einsicht, das er die Natur nicht heilen könnte, wenn der Mensch weiterhin auf Kosten seiner Umwelt lebte. Da dies nunmal die Natur des Menschen war, war es nur naheliegend, das der Mensch geändert werden musste. Autodidaktisch lernte Ebhardt alles über das menschliche Erbgut und wie dieses sich verändern liesse.
Nach weiteren Jahren des Studiums und hunderten von Tierversuchen und Testreihen später, wähnte Ebhardt nun endlich das Ziel vor Augen. Ein Serum was den menschlichen Organismus so umgestaltete, das er Umweltgifte jeglicher Art verarbeiten und als Energiequelle nutzbar machen konnte.
Eine neue Rasse von Menschen würde geboren werden, eine saubere, reinigende Rasse und er, Ebhardt Mauritius von Jochbüttel wäre der Schöpfer, Vater und Gott dieser Rasse.
Dicker Igel
2012-03-30, 12:48:08
Rocky war nicht das Optimum seiner Art, war doch sein Kopf in der Relation zum restlichen Körper etwas zu groß geraten. Auch war er nicht gerade das, was die Zweibeiner als gehorsamen Freund bezeichneten. Dafür war sein Brustkorb etwas breiter als sein Kopf und er konnte Markknochen zerkauen als seien es vertrocknete Äste. Es war wieder einer dieser Tage an denen er den ganzen Nachmittag auf seiner alten Decke in diesem muffigen Raum inmitten der Bahnhofsvorhalle liegen mußte, ohne dass einer der beiden prolligen Zweibeiner auch nur im geringsten auf die Idee kam mit ihm eine Gassirunde zu drehen. Seine Blase schmerzte schon langsam. Einer der beiden Zweibeiner stand auf und ermahnte den anderen zur Dienstbeflissenheit, Rocky wußte nun daß es bald an die frische Luft ging. Einer der beiden leinte ihn an und sie verließen zu dritt den kleinen stickigen Raum. Es ging in Richtung Hallenausgang. Rocky zog wie immer an der Leine, war er doch wegen seines Drangs zum urinieren sehr ungehalten. Plötzlich fiel einer seiner Kumpanen um und ließ die Führleine los, Rocky bellte wütend weil er einfach nur sein Bein heben wollte. Da erblickte er einen schlampigen Typen, welcher gerade sehr verdächtig die Bahnhofstoilette verließ. Die Sau war gerade pissen, pass auf jetzt kriegst Du was!
Radeonfreak
2012-03-30, 13:54:10
Rocky nahm Anlauf. Seine kompakten Muskeln und sein furchteinflößendes Gebiss waren nur zu einem Zweck da. Dem schmächtigen Mann seine Zähne in den Oberschenkel zu beißen und nicht mehr locker zu lassen. Rocky gefiel der Gedanke. Kurz bevor er sein Ziel erreichte erwischte es Rocky eiskalt. Ein starker Geruch, der das betörendste war was Rocky jemals gerochen hatte, durchströmte seine Nase und versetzt sein kleines Hirn augenblicklich in einen Zustand in dem er nicht mehr klar denken konnt. Rocky stolperte und überschlug sich mehrmals bevor er jaulend und heulend einen Bogen schlug und schnurstracks auf die Bahnhofstür zusteuerte hinter dem er das Objekt seiner Begierde vermutete. Die Nachbarspudeldame Daisy.
Den merkwürdigen prüfenden Blick des schmächtigen Mannes der ihm hinterherstarrte nahm Rocky schon gar nicht mehr war.
Baalzamon
2012-03-30, 15:04:06
Gustavs Wohnungstür wird brutal aufgestossen und ein wutgeifernde Heinrich stürzt brüllend herein. 'GUSTAV DU VERSCHISSENER ZIEGEUNERFREUND!' Fast schon beiläufig räumt er mit dem Baseballschläger die Flurkommode ab und Günther betritt hinter ihm die Wohnung.
Scheisse denkt Gustav, die beiden habe ich ja total vergessen. Schützend stellt er sich vor die beiden Frauen in die Wohnzimmertür. Natürlich gab es am Kobbelkeup niemanden, aber er hatte gehofft, dass sich die Motivation der beiden Nazis über den Weg erschöpfen würde und sie irgendwo zu einem weiteren Korn einkehren und stumpfe Parolen gröhlen würden.
Rüde stößt ihn Heinrich zu Boden und deckt ihn mit kräftigen Fußtritten ein, während Günther die Schränke durchwühlt, deren Inhalt auf den Boden verteilt und eine neue Flasche Korn zutage fördert. Er nimmt einen Schluck, reicht die Flasche an Heinrich weiter, und prügelt an dessen statt auf Gustav ein. Unter wüsten Beschimpfungen hört Gustav das hässliche Knirschen als seine Nase bricht und spürt wie sich gebrochene Rippen in seinen Leib bohren. Seine Lippen, Wangen und Stirn platzen auf und Blut sickert in den Flokati. Abwechselnd prügeln sie mit Baseballschläger und Schlagring auf ihn ein.
Die beiden Frauen weichen vor dieser Schau ungezügelter Brutalität wimmernd und erschrocken zurück, unfähig einzugreifen. Die siamesischen Zwillinge fangen an zu schreien.
Erst jetzt scheinen die beiden Neonazis den missgestalteten Arm zu bemerken. 'Was soll das denn sein, ein verdammter Türkenschwanz?' gröhlt Heinrich und Günther kichert blöde 'hihihi...Türkenschwanz...hihihi'. Mit glasigem Blick erfasst er die beiden am Boden kauernden Frauen. 'Und jetzt zu den beiden Thaischlampen' sabbert er mit einem lüsternen Grinsen im Gesicht, während seine linke Hand bereits den Gürtel seiner Hose lockert. Das Neugeborene schreit immer noch wie am Spiess und Heinrich versetzt dem Kind einen brutalen Tritt, das Baby fliegt gegen die Wand und mit einem fürchterlichen Knacken verebbt das Schreien.
Phouck-Ooh will aufspringen, wird aber durch einen brutalen Schlag von Günther niedergestreckt, während Heinrich Phouck-Oph mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt, sie auf den Boden drückt und ihre Beine auseinanderzwängt, während er am Verschluss seiner Hose nestelt. 'Wird dir schon gefallen, du Schlampe' haucht er ihr seinen alkoholgeschwängerten Atem ins Gesicht. Ein Schrei kommt über Phouck-Ophs Lippen, welcher durch einen erneuten harten Schlag aprubt beendet wird.
Gustavs Welt besteht aus Schmerz. Durch einen roten Schleier nimmt er die Schläge und Tritte hin, unfähig sich zu wehren oder auch nur zu bewegen. Nach einer Ewigkeit hören die Schläge auf, sein Bewusstsein hängt an einem dünne Faden der jeden Moment zu reissen droht. Er hört Heinrich, wie er seine Frau auf den Boden drängt, hört Phouck-Ophs Schrei. Phouck-Oph?! Etwas zerbricht in Gustav. Der Nebel um sein Bewusstsein verändert sich, es ist nicht länger der rote Nebel des Schmerzes, sondern das glühende Rot von Zorn. Phouck-Oph! Er spürt wie übermenschliche Stärke durch seinen Körper pumpt, Muskeln spannen sich und der dünne Faden an dem sein Bewusstsein hängt reisst.
Als Gustav wieder zu sich kommt, hört er das Geräusch von Blut, das von seinem neuen Arm auf den Boden tropft. Der blutgetränkte Teppich gibt leise schmatzende Geräusche von sich, verursacht durch seine nackten Füsse. Überall liegen abgerissen Gliedmassen und Organe. Der gesamte Raum ist von einem Blutnebel durchzogen, an den Wänden kleben Fleischstücke und Gehirnmasse, von der Decke tropft Blut und bildet auf dem Fliesentisch kleine Rinnsaale.
Verwirrt blickt er sich um. Phouck-Oph! Wo bist du? Es ist schwer etwas in diesem stygischem Chaos zu erkennen doch dann sieht er das wunderschöne Gesicht seiner Frau. Ihr Kopf liegt abgetrennt neben einer Platte von Huey Lewis and the News, ihr Körper ist wie eine kaputten Puppe über das Sofa geworfen. Phouck-Ooh liegt neben dem Säugling mit dem zerschmetterten Schädel, ihr Körper unterhalb der Hüfte sind nur noch Fetzen rohen Fleischs. Von Heinrich und Günther ist nur noch wenig zu erkennen. Hier ein Schuh von Günther, in dem noch ein lebloser Fuß steckt, dort ein Arm mit der protzigen goldenen Armbanduhr, mit der Heinrich immer angegeben hat.
Was habe ich getan? Was habe ich getan! Rückwärts taumelt Gustav auf die offene Terassentür zu und rutscht beinahe auf einigen Gedärmen aus. Er stürtzt aus der Tür und flieht in die Nacht, er weiss das er nie wieder ein normales Leben führen kann. Nicht nach heute Abend. Er gehört nicht mehr der menschlichen Rasse an, er ist jetzt eine Kreatur der Nacht, eine unberechenbare Bestie, ein Monster wieder der Natur.
Dicker Igel
2012-03-30, 15:37:59
Tony empfand den putzigen Vierbeiner eher belustigend. Daher entschloß er sich das Tier nicht zu töten sondern zu fördern. Er übertrug durch eine Art energetische Suggestion dem Tier ein neues Bewußtsein, welches dem Hund seine Sinne, und Motorik stark verbesserte. Der äußerst kräftige Hund reagierte abrupt und steuerte gezielt in sehr hoher Geschwindigkeit - ja, er flog regelrecht - auf den Hallenausgang zu. Tony lächelte. So ist es brav.
Baalzamon
2012-03-30, 15:57:07
Knackend setzte das Funkgerät in Löters und Bröckels zivilem Dienstfahrzeug ein.
'Ruhestörung am Düppersbusch 13a, jemand in der Nähe um mal nachzusehen?'
Das Geräusch des Funkgeräts ging im ohrenbetäubenden Lärm von Bröckels Schrei unter. Löter war immernoch benommen und sein Magen rebellierte erneut. Trotzdem erkannte er die missliche Lage seines Kollegen.
Er zog die Waffe, zielte sorgfältig und gab einen Schuss auf den Scheissköter ab, der seinen Kameraden an den Eiern hatte.
Dicker Igel
2012-03-30, 19:05:37
Rocky wußte nicht genau was mit ihm geschah als er in hohem Tempo auf den Hallenausgang zu flog. WAUW, bin ich auf einmal schnell, ich kann es riechen, ICH KANN SIE ALLE RIECHEN! ICH FLIIIIEEEEGE!!! Der Terrier flog in atemberaubenden Tempo durch die Halle hinaus ins Freie, korrigierte kurz die Richtung, und hielt genau auf einen dicklichen Polizisten zu, welcher sich gerade von der Kotze seines Kollegen entledigte. GLEICH HAB ICH DICH DAISY! Dachte der Terrier und biss kräftig zu! JA, SCHREI' RUHIG, ES WIRD DIR NICHTS NÜTZEN DU GEILE WEISSE PUDELSAU! Rocky war wie von Sinnen so sehr stieg ihm die Geilheit der Pudeldame in den Kopf - die abends immer ganz artig auf Bröckels Schoß schlief. Plötzlich bemerkte der starke Hund einen leichten Schmerz im Nacken. Er kam wieder zu Sinnen und erfasste die Situation. Zugleich ließ er von Bröckels Genitalien ab und sah einen anderen Zweibeiner der eine Schußwaffe auf ihn richtete. Rocky nahm das neue Ziel ins Visier und sprang wie der Teufel in Löters Richtung. Der ebenfalls nicht gerade schmächtige Beamte hatte keinerlei Chance und mußte handlungsunfähig mit zusehen wie der Pitbull ihm den halben Arm abbiss. Der schwarzbraune Hund stand mitten den beiden Polizisten mit Löters halben Arm im Maul und hielt kurz inne, dann sauste er urplötzlich los und verschwand wie der Wind im naheliegenden Park.
Dicker Igel
2012-03-30, 21:34:42
Muhamed kam vor rund 8 Jahren in die Stadt. Damals war er 20 Jahre alt und landete inmitten einer Siedlung, die nicht wirklich einen guten Ruf genoß. Seine Eltern und die beiden jüngeren Geschwister kamen bei der illegalen Überfahrt nach Europa ums Leben. Das Flüchtlingsschiff war nicht richtig hochseetauglich und hielt letztendlich der strapaziösen Seefahrt nicht stand. Auch die beiden NATO Schiffe, die damals ihren Kurs kreuzten, schienen sich nicht dafür zu interessieren, dass die Hälfte der Flüchtlinge schon verstorben war und das Boot schwere Schlagseite hatte. Als es schließlich der rauhen See erlag, ertranken alle Insassen, außern Muhamed. Er trieb eine Weile im Ozean bis ihn ein portugiesisches Fischerboot auffischte und an Land brachte. Er schaffte es bis in die miese Siedlung, vom unermesslichen Hass angetrieben. Seinen muslimischen Glauben verlor er damals zum größten Teil, außern, daß man Frauen unterdrücken, und auf alles andere scheissen solle.
Damals lernte er auch den Doktor kennen, der ihn gut behandelte und nicht als "Ali" beschimpfte. Der Doc wußte das Muhamed ein Händchen für den Handel hatte und unterstützte diese Gabe. Der Marokkaner machte sich bestens und erwirtschaftete ein Menge Kapital. Damit konnte er sich einen sozialen Kreis aufbauen, welchen er diktierte. Muhamed war ein geborener Alpha-Mensch und hatte durch seinen Hass keinerlei Skrupel.
Doch eines Tages reagierte der Doc nicht mehr auf seine Anrufe und Muhamed kam mit seinen versprochenen Lieferungen in Verzug, was ihn sehr aufbrachte. Er beschloß den Doktor aufzusuchen und zur Rede zu stellen.
An jenem Abend geschah es eher durch Zufall, dass der Dealer den Doktor traf, was ihm sehr gelegen kam. Ganze 5 Kilogramm standen auf seiner Liste und er brauchte den Stoff sofort.
Er erwischte den Doc in einer Seitengasse nahe vom Bahnhof, der Chemiker war sonderbar gekleidet und Muhamed verunsicherte diese Tatsache. Ist der Doc wohlmöglich ein Bulle? ging es dem Gangster durch den Kopf. Er packte den ahnungslosen Mann von hinten, drehte ihn gewaltsam zu sich und sagte: Ey Doc, was meldest Du disch nich nisch bei mich, bin isch Dir jezze zu blöd oda was?! Ebhardt war sichtlich überrascht, aber antwortete eher gelassen: Muhamed! Ich war gerade auf den Weg zu einem Geschäftspartner. Mir sind die Chemikalien ausgegangen und der Typ kann mir da weiterhelfen. Muhamed glaubte die Rhetorik und fragte wann er denn mit der Ware rechnen könne. Du könntest mir einen Gefallen tun und einen Teil der Ware aus einem Schließfach vom Bahnhof holen. Der Doktor überreichte dem Dealer einen Schlüssel und setzte seinen Weg fort. Muhamed machte sich ebenfalls auf den Weg.
Baalzamon
2012-03-31, 13:55:58
Ebhardt lachte still in sich hinein. Was war Muhamed doch für ein Idiot. Gefährlich, ja, unberechenbar, sicherlich, aber halt doch ein Idiot.
Natürlich würde er ihm niemals den echten Schlüssel zu dem Schliessfach anvertrauen. Stattdessen gab er ihm den Schlüssel von seinem alten Fahrradschloss, was schon seit Jahren in seinem Hinterhof vor sich hinrostete. Aber auf diese Art und Weise ist er Muhamed ohne viel Aufregung losgeworden.
Gerade wollte er sich wieder den Gedanken widmen, was wohl beim Junkie im Bahnhof schiefgelaufen sein könnte, da durchzuckte ihn ein Gedanke. Gustav!
Er hatte den aufgeregten Anruf von Gustav total vergessen. Zu seinem Glück war vor ihm eine Hauptstrasse auf der er problemlos ein Taxi heranwinken konnte. Er stieg hinten ein und wies den Fahrer an: "Zum Düppersbusch 13a bitte."
Dicker Igel
2012-03-31, 15:40:52
Tony konzentrierte sich wieder auf die Strahlung. Er ließ seine Sinne streifen und nahm mehrere kleine Ampullen wahr, die in einem Schließfach deponiert waren. Aha, diese Verbindung reagierte also mit dem toxischen Zeug im Primatenblut und erzeugte die Energie. Für Primaten muss dies wie ein utopisches Amphetamin wirken, welches ihre Hinrwindungen sprengt und ihnen zu ungeheuerlichen Kräften verhilft. Sehr gefährlich in ihrem Entwicklungsstadium! Das Wesen erkannte zudem, dass dieses Serum nicht ausgereift war, es wirkte nur maximal 10 Minuten und verpuffte dann wieder mit fürchterlichen Nebenwirkungen. Falls es dieser Ebhardt vorher auch schonmal an einem Primaten getestet hat, könnte er mit Hilfe von dessen Blut das Serum so optimieren, daß es auf Dauer wirkt! Nicht auszumalen zu was die Primaten dann alles in der Lage wären - ich muss dies unbedingt verhindern! Tony setzte sich in Bewegung - zu Fuß als Junkie Pudding. Sein Ziel war Düppersbusch 13a.
Muhamed kam im selben Moment in die Bahnhofsvorhalle und lief in Richtung Schließflächer. Ihn kümmerte der dreckige Junkie nicht sowie der Security Mitarbeiter, welcher sich belustigend über seinen Kollegen beugte. Die beiden Bullen vorm Bahnhof hatten eh andere Probleme und waren seiner Meinung nach auch zu blöd um ihm nur im geringsten gefährlich zu werden. Jetzt hat er 'nen Hund am Sack! Muhamed grinste immer noch als er den Schlüssel herauskramte. Auf dem Schlüssel stand eine Nummer. Komisch, da ist doch sonst immer so'n Ding drann, wo die Nummer draufsteht. Aber es existierte ein Schließfach mit der Nummer vom Schlüssel und Muhamed schloß es auf. Er sah eine Tasche und nahm sie heraus. Er schloß darauf das Fach wieder und verließ den Bahnhof in Richtung Park.
Baalzamon
2012-04-03, 12:33:38
Als Ebhardt am Düppersbusch 13a aus dem Taxi stieg, lag das Haus ruhig vor ihm. Sofort ging er raschen Schrittes an die Vordertür und klingelte, trotz der späten Stunde, mehrmals. Niemand öffnete. Da Ebhardt früher schon einmal bei Gustav zu Gast gewesen war, wusste er das es an der Rückseite noch eine Terrasentür gab, die er, als niemand auf sein Klingeln reagierte, aufsuchte.
Als er um die rückwärtige Seite des Hauses bog, konnte er bereits den Geruch von frischem Blut in der Luft riechen. Mit einer dunklen Vorahnung blickte er durch die geöffnete Tür in das Innere der verwüsteten Wohnstube. Konsterniert blickte er auf das sich ihm bietende Chaos.
Was ist hier passiert? ging es ihm duch den Kopf. Ebhardt war nicht zart besaitet und so nahm er das Wohnzimmer in näheren Augenschein, achtete dabei jedoch sorgfältig darauf nichts zu berühren und keine Spuren zu hinterlassen. Schnell erkannte er das Gustav nicht unter den übel zugerichteten leblosen Körpern war.
In der Dunkelheit war es schwer zu erkennen, aber meinte eine Blutspur zu sehen die sich von der Tür über die angrenzede Terasse und den Garten in der Dunkelheit verlor. Sie zu verfolgen war bei diesen Lichtverhältnissen unmöglich. Ratlos blickte sich Ebhardt um. Was mochte hier geschehen sein?
Doch noch bevor er sich lange darüber Gedanken machen konnte, hörte er das ferne Martinshorn der sich nähernden Polizei. Rasch überprüfte er nochmal, ob er auch wirklich nichts zurückgelassen hatte was seine Anwesenheit verraten würde und machte sich eiligen Schrittes, in die zum lauter werdenden Signalhorn der Polizei entgegengesezte Richtung, auf.
Möglichkeiten wirbelten in seinem Kopf.
Baalzamon
2012-04-03, 13:16:27
Bröckel und Löter waren beide nicht in bester Verfassung. Allerdings hatte der Pitbull Bröckels Eier nicht ganz erwischt und so befand er sich noch in der Lage Löter erste Hilfe zu leisten. Mit seinem Gürtel band der den Armstumpf seines Partners ab und lehnte ihn gegen die Front ihres Einsatzfahrzeugs.
Mit letzter Kraft hiefte er sich auf den Sitz und griff mit der linken Hand nach dem Funkgerät. "Notfall am Hauptbahnhof, zwei Beamte schwer verletzt, Löter hat einen Arm verloren. Benötigen sofort einen Krankenwagen!" Kraftlos rutschte das Funkgerät aus seiner Hand als er das Bewusstsein verlor.
Wenige Minuten später traf auch schon ein Krankenwagen aus dem nahe gelegenen St. Helena Krankenhaus ein, welcher ein ganzes Heer von Helfern auf die Strasse entließ. Fast zeitgleich rollte ein weiteres ziviles Polizefahrzeug auf den Bahnhofsvorplatz.
Marek Brudenski zog den Autoschlüssel aus dem Zündschloss und nahm die Szenerie am Bahnhofsplatz in sich auf. Seufzend öffnete er die Wagentür und ging zu den beiden verwundeten Beamten hinüber, die bereits von den gerade eingetroffenen Sanitätern behandelt wurden.
"Sonderermittler Brudenski" sagte er und zeigte routiniert seinen Ausweis. "Sind die beiden Ansprechbar?" fragte er einen der beiden Helfer und dieser deutete wortlos auf Löter, der mit glasigen Augen auf den Vorplatz stierte.
"Was ist hier vorgefallen, Beamter Lötermann? Wer hat das getan?" Doch Löter brachte nur ein paar gestammelte Worte hervor. "Köter... Muhamed... Leuchten... So schnell! So schnell!"
Mit dem ist doch nichts anzufangen. Natürlich kannte Brudenski Lötermanns Vergangenheit und das er gerne mal zu tief ins Glas schaute. Das sieht nicht gut aus dachte er bei sich, bis ich aus den beiden was Nützliches rausbekomme, ist der Täter längst über alle Berge.
Nachdenklich lies er den Blick schweifen und er blieb an vier Gestalten hängen, die geradewegs aus den 80ern zu kommen schienen. Langsam überquerte er die Strasse um sie zu befragen. Und tatsächlich konnte die Gruppe ihm den Tathergang genau beschreiben. Brudenski allerdings fragte sich, ob diese vier nicht auch irgenwelche Drogen genommen hatten, so unglaublich klang die ganze Geschichte.
Baalzamon
2012-04-04, 16:27:08
Gustav taumelt wie ein verletztes Tier blindlings durch die Nacht. Durch das kleine Wäldchen hinter seinem Garten, zerkratzt von dornigen Sträuchern, findet er sich im grellen Schein einer Strassenlaterne wieder.
Weg hier. Er strauchelt in eine Seitenstrasse, sein Atem geht schwer und unregelmäßig, so eilt er durch dunkle Gassen und Parks in denen um diese Uhrzeit niemand mehr lustwandelt. Er schaut sich um er bemerkt das er auf einem Parkplatz steht. Viele Autos stehen hier, Preisschilder, ein Autohändler.
Als er sich wieder umdreht steht vor ihm ein kleiner Junge, vielleicht 10 oder 11 Jahre alt. Sein Kopf ist kahlrasiert und er trägt eine dunkelblaue Robe, die aussieht wie das Festgewandt eines verrückten Arabers. Seine Haut ist milchig weiss, fast durchscheinend und eine Art Leuchten scheint von seiner Gestalt auszugehen. Die Hände hat er in den Ärmeln verschränkt.
Gustav ist unfähig sich zu bewegen und er fragt sich ernsthaft ob er halluziniert. "Ich bin wirklich, wie du", sagt der Junge, als hätte er seine Gedanken gelesen. "Wir sind eins, so wie Regen und das Meer".
Gustav schwirrt der Kopf, er will den Jungen anschreien, ihn mit Fragen bombardieren, aber seine Stimme versagt ihm den Dienst. "Du wirst, was ich einst war. Wir sind eins und doch verschieden".
Das Alles ergibt für Gustav keinen Sinn. Er blickt hinunter auf seinen Arm, fragt sich wo der Zusammenhang ist, wenn es eine überhaupt eine gibt, doch als er wieder aufschaut ist der Junge verschwunden.
Für einen Moment steht er einfach nur benommen da und versucht seine Gedanken zu ordnen. Ein Geräusch lässt ihn aufschrecken und eine Katze faucht. Ich kann hier nicht bleiben denkt er und setzt seine unbestimmte Flucht durch die Nacht fort.
Dicker Igel
2012-04-04, 19:29:55
Im Park angekommen suchte sich Muhamed ein unauffälliges Plätzchen um die Tasche aus dem Schließfach zu kontrollieren. Doch sie enthielt nur nutzlosen Plunder. Warte mein Freundchen, mich verarschst Du nicht noch einmal! Zornig lief Muhamed durch den Park und überlegte wo er den verlogenen Doktor erwischen konnte. Als ihm gerade durch den Kopf ging, dass der Doc einen guten Freund in der Düppersbusch hatte, bemerkte er einen stämmigen herrenlosen Pitbull, welcher sich an irgendetwas zu schaffen machte. Der Dealer hatte keine Angst vor Hunden und ging neugierig auf den Vierbeiner zu. Als er sich ihm näherte sah er, dass der Hund an einem Arm kaute. Muhamed blieb wie angewurzelt stehen. Woher ist dieser Arm?! MOMENT! Das ist doch der Hund, der vorhin einem der Bullen am Sack hing! Hat er dem Bullen den Arm abgehauen?! Er ließ seinen Blick schweifen und sah wenige Meter neben dem Hund ein Stück Polizeiuniform. Er schluckte schwer und konnte es nicht fassen. Alter, was ist das für ein kranker Hund?! Wäre ja der richtige für mich! Der Pit bemerkte ihn aber kaute weiterhin auf seinem Arm. Muhamed setzte sich auf eine Parkbank und beobachtete verträumt den seltsamen Terrier. Er überlegte sich dabei, wie er das Tier davon überzeugen könne ihm zu folgen.
Baalzamon
2012-04-05, 10:17:56
Gustav lehnt erschöpft an einer Häuserwand, vor ihm eine Pfütze des letzten Regenguss. Etwas reflektiert in dem natürlichen Spiegel, aber Gustav ist zu erschöpft um aufzublicken. Verzerrt erkennt er eine Gestalt, die langsam einen Arm hebt und mit dem ausgetrecktem Finger auf Gustav zeigt. Scheisse.
Letztendlich hebt er den Blick, aber anstatt eines erschrockenen Partygängers erblickt er einen Anzug, der aussieht wie eine Weltraummontur aus einem Roman von Jules Verne oder ein alter Taucheranzug. Durch den Taucherhelm kann Gustav kein Gesicht erkennen, die Hände stecken wie der Rest des Körpers in dunklem Leder.
Der Finger berührt Gustavs Stirn und Schmerz verändert sein Bewusstsein. Gedanken fliessen in ihn ein, er versteht Formen, Wörter. Du warst, was ich werde.
Plötzlich hört der Schmerz auf und als Gustav aufblickt ist die Figur verschwunden. Mühsam rappelt er sich auf und macht sich wieder auf den Weg. Seine Schritte tragen ihn zu dem verlassenen Fabrikgelände am Rande der Stadt.
Angekommen am Fabrisgelände entdeckt Gustav ein Filmset. Schnell stellt sich heraus dass es sich hier um ein Pornoset handelt. Plötzlich kommt Regisseur der Regisseur und begutachtet Gustav und befiehlt eine der Darstellerinnen zu prüfen was Gustav in der Hose hat.
Er errötet und spritzt ab noch bevor sie den ersten Schritt machte...
Baalzamon
2012-04-05, 12:47:11
Als Gustav nach dem vorschnellen Orgasmus die Augen wieder öffnet ist das Filmset verschwunden, ebenso wie der Regisseur und die Darstellerinnen. Stattdessen steht ein riesiger Elch vor ihm. Das Tier hat eine Schulterhöhe von mindestens zwei Metern und überragt Gustav deutlich.
Ihre Blicke treffen sich und die Welt scheint still zu stehen. Kein Geräusch dringt an Gustavs Ohr, kein Blatt bewegt sich im Wind. Der Elch strahlt eine unglaublich Ruhe und Erhabenheit aus, die sich auf Gustav überträgt. Er ist dieses majestätische Geschöpf. Sein Geist klärt sich, die Probleme und Sorgen fallen von ihm. Sein Körper entspannt sich zum ersten Mal seit den schrecklichen Ereignissen bei ihm zuhause.
Langsam geht er an dem Tier vorbei, streicht mit der Hand über das borstige Fell und riecht den starken Geruch. Der Elch folgt ihm mit seinem Blick, bewegt sich jedoch nicht. Gustav geht weiter und findet einen Eingang zu einem Keller und dort eine alte und schmutzstarrende Matraze. Er sinkt darauf nieder und schläft augenblicklich ein.
Dicker Igel
2012-04-05, 15:01:09
^^
Tony hatte sich letztendlich entschieden den Planeten zu säubern - es war ihm einfach zuwider irgendwelche einzelnen Primaten zu jagen, welche etwas entdeckt hatten, was sie noch nicht verstehen konnten. Es brachen mehrere Supervulkane aus und der Erdmond zerging in der Sonne. Nichts überlebte diese Begebenheiten - außern ein schwarzbraun gestromter Pitbull, welcher immer noch an einem Arm kaute :ugly:
Plutos
2012-04-05, 15:39:24
sowie die Thetanen, die von Aliens aus Düsenjetraumschiffen in diese Supervulkane geworfen worden waren. Ja, Gustav und seine Freunde waren allesamt Scientologen und Tonys Horrorszenario berührte sie daher nicht im Geringsten. Fröhlich gingen sie weiter ihren Tagesabläufen nach...
Baalzamon
2012-09-25, 12:40:02
In der undurchdringlichen Dunkelheit zieht sich die Nickhaut über einer geschlitzten Pupille und goldfarbenen Iris zurück. Aönen sind vergangen, aber das spielt keine Rolle. Zeit ist bedeutungslos wenn man außerhalb der Zeit existiert.
Wie ein feiner hoher Ton, gerade an der Hörgrenze, dringt eine Schwingung in sein Bewusstsein. Es ist Zeit aus dem ewigen Schlaf zu erwachen.
Fetter Fettsack
2012-09-25, 18:47:59
Dieser Gedanke ging zeitgleich auch Kunhardt durch den Kopf. Er verspürte Lust auf eine ordentliche Portion Parmaschinken. Er entsprang also seinem Nachtlager und schritt hinab in seinen Keller.
Plutos
2012-09-25, 19:25:45
Dort lag noch immer Phuock-Ophs schmutzige Unterwäsche. Daneben ein Stapel Luftpolstertaschen, Ebay-Namens- und Adresslisten sowie kryptische handschriftliche Ergänzungen wie "extra KV für schlitzohr666". Angewidert wendete Kunhardt sich zunächst ab...und begann kurzerhand, in den hübschen Höschenhaufen zu fappieren.
Baalzamon
2012-09-26, 11:28:02
Mit der einen Hand seine prächtige Errektion umschliessend, hält er mit der Anderen einen gebrauchten Slip von Phuock-Oph vor sein Gesicht und zieht den reifen Geruch ihrer Weiblichkeit tief in seine Lungen.
Just in diesem Moment verrät das Knarren einer Stufe, dass sich ihm jemand über die Kellertreppe von hinten nähert.
Mosher
2012-09-26, 12:06:49
Versunken im Duft seiner tiefsten Sehnsucht kann er der Versuchung, sich umzudrehen leicht widerstehen. Auch als er deutlich lauter werdende Stimmen hinter sich wahrnimmt, konzentriert er sich mit jeder Faser seiner Körpers auf den richtigen Moment der Ejakulation. Es soll perfekt werden, der perfekte Schuss, die totale Entladung. Sein Gehirn identifiziert die Sprache der sich herannahenden Männer mittlerweile als Adamaua-Fulfulde.
Baalzamon
2012-09-27, 10:53:39
Wie feuriges Magma entlädt sich das Ejakulat aus Kunhardts Testikel. In extatischer Verzückung begreift er nicht, dass er nicht auf die Mail der Nigeria-Connection hätte antworten sollen. Noch im perfekten Orgasmus gefangen fällt ein weiterer Schuss und eine 9mm Kugel durchdringt Kunhardts Frontallappen. Blut, Gehirn und Samenflüssigkeit verbinden sich zu Schleim, der in grotesken Mustern zäh von der Wand fliesst.
'Verdammter Wichser' brummelt Kio Okoye als er seine Pistole zurück in den Halfter steckt. Per Kurzwahl stellt er eine Verbindung mit seinem Mobiltelefon her und sagt auf Adamaua-Fulfulde 'Auftrag ausgeführt' bevor er wieder auflegt, ein Stück Parmaschinken ergreift und genüsslich hineinbeisst.
Baalzamon
2012-09-28, 10:42:03
Ratlos ließ Sonderermittler Marek Brudenski die Akten auf den Tisch gleiten und rieb sich über seine müden Augen. Zwei Wochen waren seit jenem verhängnisvollem Tag vergangen, in denen er sich mit viel Kaffee und noch mehr Zigaretten wach gehalten hatte, und seine Ermittlungen stagnierten. Seine Intuition, auf die er sich stets hatte verlassen können, hatte ihn dazu gezwungen die Vorkomnisse des Bahnhofs und die des Düppersbusch 13a in Verbindung zu setzen, aber bisher gab es kein stichhaltiges Indiz darauf, das es tatsächlich eine Verbindung gab.
Mit Grausen kamen die Erinnerungen an das unmenschliche Verbrechen in dem kleinen Einfamilienhaus zurück. Forensiker und Patholgen beschieden gleichermaßen, das diese Gewalttat unmöglich von Menschen begangen worden sein konnte. Es wurden DNA-Spuren von 5 verschieden Personen identifiziert, die des Hauseigentümers, Gustav Heinemann, waren jedoch nicht darunter, und zusammen mit der Tatsache das er seit dem Vorfall unauffindbar war, machten ihn zu dem Hauptverdächtigen und einer Schlüsselfigur in den Ermittlungen.
Die Blutspur die durch das kleine Wäldchen hinter dem Haus wegführte verlor sich auf dem Parkplatz eines Autohändlers und selbst die Spürhunde konnten die Fährte nicht weiter verfolgen. Wer auch immer hier in die Nacht hinausgetreten war blieb unauffindbar. Frustriert zündete er sich eine Zigarette an, nahm seinen Mantel und trat hinaus in den grellen Sonnenschein eines früherbstlichen Vormittags um den Sackgassen seiner Gedanken zu entkommen.
Baalzamon
2012-10-01, 12:20:09
'Gustav, wach auf.' Ruckartig schreckte Gustav aus einem Traum voller schlangegleicher Tentakel, scharfen Klauen und zahnbewährter Schnäbel auf, die sich aus dem tosenden Meer hoben und seine Welt zu verschlingen drohten. Ebhardt saß neben ihm in dem alten VW Bus Baujahr '79, den sie vor kurzem an einem abgelegen Parklpatz gestohlen hatten und blickte ihn, wie so oft in den letzten Tagen, mit eine sorgenvollen und zugleich begierlichen Blick an. Gustav überlief jedesmal ein Schauer wenn er seinen Freund so sah, aber im Moment war Ebhardt der einzige Mensch auf dieser Welt, dem er sich anvertrauen konnte.
Als Gustav damals, es kam ihm vor wie Monate, in dem alten Fabrikgebäude endlich zur Ruhe gekommen war und nach wenigen Stunden unheilvollen Schlafes wieder aufwachte, saß Ebhardt neben ihm und betrachtete ihn, ganz ähnlich wie jetzt gerade, mit neugiereigen Blicken, die immer wieder an seinem blasphemisch misstestalteten Arm hängeblieben. Er wußte nicht wie Ebhardt ihn gefunden hatte und auf seine Fragen hatte er stets mit einem süffisanten Lächeln 'Karma' gemurmelt.
Ebhardt übernahm die Initiative und so fühlte er sich bald überzeugt davon, möglichst schnell eine möglichst große Distanz zwischen sich und die unmenschlichen Geschehnisse zu bringen. Immer noch unter Schock und von düsteren Gefühlen gepeinigt, ließ sich Gustav von Ebhardt in einem gestohlenen Wagen durch die heranbrechende Morgendämmerung Richtung Süden fahren.
Seitdem waren knapp zwei Wochen vergangen und während dieser überhasteten Flucht hatten sie wenig Zeit gehabt zu reflektieren und ihr weiteres Vorhaben gründlicher zu planen. Zuviel hatten sie mit den akuten Problemen zu tun gehabt.
Jetzt standen sie an der Küste von Tarifa und blickten über die Sraße von Gibraltar nach Afrika, als wollte die Welt ihnen sagen: Bis hierher und nicht weiter.
'Gustav', setzte Ebhardt erneut an, 'wir können nicht ewig davonlaufen. Wir müssen die Dinge wieder in unsere Hände nehmen und das Spiel nach unseren Regeln spielen. Was mit dir Geschehen ist, ist einmalig, ein Wunder!'
Spiel? SPIEL?! Das ist kein SPIEL verstehst du? Meine Familie ist tot, ich bin tot. ,wollte Gustav Ebhardt ins schreien. Stattdessen blickte er wieder auf das Meer und nickte stumm.
'Wir müssen verstehen was mit dir passiert ist, vielleicht können wir dir dein Leben zurückgeben. Dazu brauchen wir Geld, Ausrüstung, ein Labor.'
Teilnahms- und regunglsos verharrte Gustav auf dem Beifahrersitz als der Motor stotternd zum Leben erwachte, sich der Wagen rückwärts von der Klippe schob und auf einer staubigen Strasse zurück ins Landesinnere fuhr.
Nachdem sich Ebhardt vergewissert hatte, daß Gustav die Augen wieder geschlossen hatte, verzerrte sich sein Gesicht zu einem unansehlichem Grinsen, während er den Wagen auf die Schnellstrasse nach Sevilla führte.
Baalzamon
2012-10-02, 10:32:34
Als Ebhardt an dem denkwürdigen Abend, nach einer erfolglosen Suche, zu seinem Labor unterhalb des Fabrikgebäudes zurückgekehrt war, hörte er, bevor er den geheimen Eingang betreten konnte, jemanden in einem angrenzenden Raum atmen. Zu seiner grossen Verwunderung fand er Gustav vor Erschöpfung niedergesunken vor. Was für ein unglaublicher Zufall. Sein Blick blieb wie fesgeheftet auf der hornigen Haut und den Dornen an Gustavs Arm. Sein Gehirn arbeitete blitzschnell, überlegte, plante, verwarf Möglichkeiten und öffnete Türen zu neuen Optionen.
Schnell betrat er sein Labor und raffte seine wichtigsten Dokumente und zusammen, mit denen er binnen weniger Stunden, die richtige Ausrüstung vorausgesetzt, die letzte Iteration seiner neuen Droge replizieren konnte. Danach baute er mehrere Kanister auf und verband sie so, dass sie sich in wenigen Minuten zu einem Cocktail gefährlicher Substanzen verbinden würden, die die Reste seiner Arbeit hier unkenntlich machen würden. Danach setzte er sich neben Gustav und wartete auf sein erwachen, um ihm als guter Freund und Helfer zur Seite zu stehen.
Ebhardt hatte seine Ausrüstung zwar zurücklassen müssen, aber die Mutation von Gustavs Arm hatte sofort seine gesamte Aufmerksamkeit beansprucht und seine Forscherneugier geweckt. Er musste um jeden Preis herausfinden was es mit dieser Missblidung auf sich hatte und wie er diesen Effekt für sich zu nutzen machen konnte.
Dazu brauchte er Geld und dieses Geld würde er, wie er es schon einmal getan hatte, durch Drogen verdienen. Insofern war es ihm ganz Recht das Gustav lethargisch und teilnahmslos war, so würde er ihm nicht falschen Moralvorstellungen in die Quere kommen. Alles was er benötigte waren eine Apotheke, eine Haushaltswarenladen und ein wenig Zeit und er hätte innerhalb weniger Tage eine beeindruckende Menge von 'Green Light' hergestellt, mit der er nicht nur die Welt verändern würde, sondern auch seinen persönlichen Reichtum mehren würde.
Und dann würde er, Ebhardt Mauritius von Jochbüttel, die Menschheit in ein neues und glorreiches Zeitalter führen!
Baalzamon
2012-10-08, 11:02:13
Wirbel aus bunter Ekstase drehen sich und heben seinen Geist in unvorstellbare lustvolle Höhen. Fernab jedes Verstandes, losgelöst von allen körperlichen Beschwerden umgibt ihn reine, pure Freude und Glückseeligkeit. Obwohl der Moment ewig erscheint, gleitet in einem Gefühl des Verlusts das Bewusstsein zurück in seinen schweren physischen Körper. Dort angekommmen verharrt es einen Augenblick, wie um sich zu vergegenwärtigen das diese Welt noch immer existiert.
Mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen öffnet Kunhardt die Augen. Dies war definitiv der beste Orgasmus den er je gehabt hat, noch besser als alle seine Erwartungen und in seinen kühnsten Träume. Ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit hüllt ihn ein, wie die warme Umarmung einer liebevollen Mutter. Langsam richtet er sich auf, sieht das Blut und das Sperma an der Wand kleben. Für einen Moment überkommt ihn tiefe Traurigkeit, ob dieses verschwendeten Lebens, die Möglichkeiten die nun nie sein werden.
Bereit die Welt an der Freude und Eksatse in ihm teilhaben zu lassen, steigt er die knarrige Holztreppe hinauf und betritt eine Welt voller Farben und Formen, die er wie mit den Augen eines Kindes, zum ersten Mal klar und deutlich sieht.
Was er nicht sieht sind die getrockneten Spermaflecken, die eine von Gustavs Unterhosen bedecken. Er kann sich auch nicht erinnern, das er mit dem Gesicht genau in dieser Ansammlung organischen Materials gelandet ist, als sein Schädel von einer 9mm Kugel gespalten wurde. Sein Gehirn war bereits ohne Aktivität und zur Hälfte über der Wand verteilt, als sich einige dieser Reste über seine Lippen und die Nase einen Weg in seinen Organismus bahnten und dort, angetrieben von einigen letzten schwachen Herzschlägen, Kunhardts Körper umformten und ihn zurück ins Leben holten.
Baalzamon
2012-10-09, 09:40:32
Tony war fassunglos. Gerade noch erfreute er sich an den Katastrophen die er über diesen Planeten gebracht hatte, im nächsten Moment wurde er wie von der Hand eines furchtbaren und zornigen Gottes gepackt und aus dem Sonnensystem geschleudert. Als er nach einem kurzen Augenblick seine Sinne wieder auf den Planeten richtete und zu ergründen versuchte was gerade passiert war, konnte er nicht glauben was er sah. Ein schneller Blick auf die Sternenkonstellationen gab ihm jedoch recht.
Er befand sich immer noch in dem System der primitiven Säuger, jedoch war von seinem Zerstörungswerk keine Spur zu entdecken. Ganz im Gegenteil, der Planet lag vor ihm wie er ihn bei seiner ersten Ankuft vorgefunden hatte, Lichter erfüllten die Nachtseite und sein Mond kreiste in einer stabilen Bahn.
Ein leichtes Unbehagen beschlich Tony. Das hätte nicht passieren dürfen. Was war überhaupt passiert? Tony entschied sich erst einmal weiter zu beobachten und weitere Daten zu sammeln. Vielleicht konnte er sekundäre Effekte beobachten, welche ihm Aufschluss über das Geschehene geben konnten. Aber das mulmige Gefühl in ihm liess sich nicht mehr abschütteln.
Baalzamon
2012-10-10, 20:02:43
Tony fand Überreste einer starken Gravitationswelle und einige Tachyonen-Rückstände während seine Sinne sich über einen Bereich von mehreren Lichtminuten ausdehnten und den scheinbar leeren Raum schmeckten und rochen.
Auch wenn er noch nicht wusste was diese erschreckenden Ereignisse ausgelöst hatte, bekam er jetzt jedoch zumindest eine Vorstellung davon, was vorgefallen war. Nichtsdestotrotz erschauerte er bei dem Gedanken an die Mächte die hier im Spiel waren. Keine ihm bekannte Zivilisation oder Rasse verfügte über eine derartig fortgeschrittene Technologie.
Baalzamon
2012-10-11, 10:35:20
Anschwellende Töne liessen das Gespinst aus Indizien und Folgerungen in Brudenskis Gehirn zusammenfallen. Mit einem Grunzen zog er sein Mobiltelefon aus der Tasche und meldete sich.
'Thommy Schwengel. Guten Tag Herr Brudesnki, ich arbeite bei der Wach- und Schliessgesellschaft des Bahnhofs und wir haben hier... also... ich weiss nicht so recht wie ich mich ausdrücken soll.'
Brudenski schwieg, eine stille Aufforderung an sein Gegenüber weiter zu sprechen.
'Ich... also wir... ähm... Wie sie vielleicht wissen, werden die Schliessfächer nach zwei Wochen der Nichtbenutzung Routinemässig geleert und der Inhalt in unserem Fundbüro abgelegt. Diese Woche haben wir allerdings etwas Ungewöhnliches gefunden und ich dachte.. nun ja... das es eventuell mit dem Gewaltakt von vorletzter Woche zusammenhängt. Ich wurde an ihre Dienststelle und letztendlich an sie weitergeleitet.'
Brudenski seufzte lautlos. 'Ich bin in 30 Minuten bei ihnen.' Ohne sich zu verabschieden trennte er die Verbindung und setzte sich Richtung Bahnhof in Bewegung.
Baalzamon
2012-10-12, 11:01:32
Nach genau 27 Minuten erreichte Brudenski die Bahnhofsvorhalle, wo ihn bereits ein ein junger, etwas dicklicher Mann mit Stoppelhaarfrisur in der Montur der örtlichen Wachgesellschaft erwartete. Dieser kam ihm bereits die Stufen nach unten entgegengeeilt. 'Komissar Brudenski?'
Wortlos zückte Brudenski seinen Ausweis und identifizierte sich. Mit den Worten 'Hier entlang bitte', geleitete die Sicherheitsfachkraft ihn in den Aufenthaltsraum, in dem es nach Turnhalle und schlechtem Filterkaffee roch. 'Hier...' Schwengel deutete mit einem zittrigen Finger auf die auf das kleine Päckchen auf dem Tisch, als ihm Stimme versagte.
Brudenski zog einen Kugelschreiber aus seiner Jackentasche und schob damit den Deckel des Pakets beiseite. Ein unheimliches grünes Leuchten strahlte aus dem unscheinbaren Pappkarton und Brudenskis Intuition meldete sich sofort in seiner Magengrube. Auch wenn er es noch nicht genau sagen konnte, so war er sich sicher, dass dieses Paket etwas mit den Vorfällen die er untersuchte zu tun hatte.
'Vielen Dank das sie mich informiert haben. Sie haben das Richtige getan.' Mit diesen Worten klemmte er sich das Paket unter den Arm und lies den leicht verwirrten, aber ob dieses Lobs auch etwas stolzen, Thommy Schwengel stehen und machte sich im Eilschritt auf dem Weg zu seinem Dienstwagen. Auf der Fahrt zum Polizeilabor wurde das Muster in seinem Kopf bereits umgestaltet, alte Hinweise wurden verworfen und neue Möglicheiten fanden ihren Platz.
Baalzamon
2012-10-16, 12:01:02
Kio Okoye saß in einem kleinen Café und schob sich gerade das letzte Stück eines vorzüglichen Apfelplunders in den Mund. Leise drang französische Volksmusik aus dem Geschäft auf die Straße, wo er mit übergeschlagenen Beinen den Frauen nachguckte, die in dem spätsommerlichen Nachmittag flanierten und freizügig die letzten Sonnenstrahlen genossen. Kio war zufrieden mit sich und der Welt.
Harsch wurde er aus seinen Tagträumen gerissen, als sein Mobiltelefon klingelte. Diese Nummer war nur einer einzigen Person bekannt und Kios Blick verfinsterte sich aprubt. Seinen nächsten Auftrag sollte er nicht vor heute Abend bekommen und er schätzte es überhaupt nicht während seiner Freizeit gestört zu werden. Nichtsdestotrotz blieb ihm nichts anderes übrig als das Gespräch entgegen zu nehmen.
Wortlos hielt er sich das Telefon an sein rechtes Ohr und lauschte der Stimme. 'Unmöglich' entfuhr es ihm. Die Stimme am anderen Ende der Leitung liess keinen Wiederspuch zu und Okoye war schlau genug nicht weiter zu argumentieren. 'OK, ich kümmere mich drum', war alles was er sagen konnte, bevor er das Telefon wieder zurück in seine Jacke gleiten lies und verwirrt den Rest seines Kaffees betrachtete. Wie konnte es sein das dieser verdammte Wichser gesehen wurde, als sei nichts gewesen? Als hätte er ihm nicht eine Kugel durch den Kopf gejagt?
Das machte sich gar nicht gut für seine Reputation. Eilig warf er ein paar Münzen auf den Tisch und verschwand, vorbei an einem braunen Pitbull der ihn neugierig musterte un dann langsam hinterher trabte, in die Richtung, in welcher der tote und wiederauferstande Kunhardt zuletzt gesehen wurde.
Baalzamon
2012-10-17, 09:07:41
Gustavs Welt bestand nunmehr aus Schwärze, Traurigkeit und dem Gefühl totaler Resignation. Wie ein abgestorbenes Blatt auf einem Fluß, liess er sich treiben, gleichgültig gegenüber der Welt und sich selbst.
Der Verlust, nein der Mord, an seiner Familie belastete ihn schwer. Er war ein Mörder und bei diesem Gedanken warf er sich innerlich hin und her, wand sich um diesen Gedanken und die Tat ungeschehen zu machen und sich alleine durch Willenskraft zurück in seine alte Welt zu befördern.
Er nahm seine Umwelt wahr, war aber kaum in der Lage zu reagieren oder etwas zu empfinden ausser tiefer Niedergeschlagenheit. Kraftlos liess er sich von Ebhardt hierhin und dorthin transportieren, tat meistens was er ihm sagte, aß und trank was dieser ihm vorsetzte und verbrachte die Zeit damit dazuliegen, sich selbst quälend, die Bilder seiner zerfleischten Familie vor dem inneren Auge.
Irgendwann lud ihn Ebhardt in einem Keller ab, der mit allerlei ihm unbekannten Gerätschaften sowie zwei Feldbetten ausgestattet war. Gustav legte seinen Körper nieder doch seine Seele fand keine Ruhe.
Baalzamon
2012-10-23, 09:36:07
Bunte Farben wirbelten vor seinen Augen, ein regenbogenfarbiger Schleier legte sich über sein Blickfeld. Jedes Lebewesen schien eine rosafarbe Aura der Liebenswürdigkeit zu umgeben. Kunhardt fühlte sich eins mit der Welt, liebte und wurde geliebt. Er schwebte auf einer Wolke hemmungsloser Glückseligkeit und die Menschen und Tiere denen er auf seinem Weg traff, begegneten ihm mit erstaunlicher Freundlichkeit.
Er schloss Menschen in die Arme und liess sie verzückt und energiegeladen zurück. Er streichelte Hunde die freudig mit dem Schwanz wedelnd an ihm hochsprangen. Er sah was dieser Welt fehlte und das war bedingungslose Liebe, welche er, Kunhardt, bereitwillig verteilte.
Okoye beobachte das Treiben aus einiger Entfernung und versuchte sich einen weiteren Plan zurecht zu legen. In dieser Menschenmenge war es unmöglich an diesen kleinen Wichser heranzukommen, aber Kio hatte Geduld. Verwundert betrachtete er die Wirkung die dieser jämmerliche Scheisser auf seine Umwelt hatte. Jeden den er berührte schien von einer Aura des Friedens und der Freude eingehüllt zu werden. Kio hatte so etwas noch nie gesehen. Er fragte sich zwar was hier wohl vor sich ging, aber dieser Gedanke hatte keine Priorität. Viel Dringlicher war, einen Weg zu finden ihn an einen ungesehen Ort zu befördern und dort seinen Auftrag zu Ende zu bringen.
Er konnte sich immer noch nicht erklären, wie es sein konnte, dass dieser Hampelmann hier rumlief. Keine Spur war von dem Loch in seinem Kopf zu sehen, dass seine Pistole in seinen Schädel gesprengt hatte. Vielleicht klebte noch ein wenig Blut an seinem Hemdkragen, aber das war auf diese Distanz und bei der Farbe des Hemds schwer zu sagen. Aber auch das war jetzt nicht wichtig.
Dann war sein Moment gekommen. Gerade als Kunhardt sich über den belebten Marktplatz an einer Seitengasse vorbeischob, packte ihn eine Hand wie ein Schraubstock von hinten an der Schulter und schob ihn ungestüm in die Gasse. Kunhardt drehte sich um, öffnete die Arme und schloss den Mann in die Arme. 'Siehst du nicht, dass alles Liebe ist?', sagte er und der Mann, eine Hand unter der Jacke und an der Pistole an dem Schulterhalfter verstand. Kio Okoye öffnete sich ein Fenster in eine neue Welt, eine Welt ohne Hass und Traurigkeit, eine Welt die beherscht wurde von Liebe und Freundlichkeit.
Eine Woge des Entsetzens kam über ihn als er gewahr wurde, welche Gräuel er begangen hatte und er brach zitternd und schluchzend vor Kunhardt auf die Knie. Tränen ergossen sich über sein Gesicht, dessen hartes Züge nun von einer verloren gegangenen Ausdruck der Reue geprägt waren. 'Sch', sagte Kunhardt, 'alles wird gut. Es ist noch nicht zu spät. Ich liebe dich und auch du kannst lieben!'
Baalzamon
2012-11-02, 10:10:53
Green Light schlug im spanischen Drogenmarkt ein wie eine Atombombe und wusch einer unbändigen Naturgewalt gleich sämtliche andere Drogen, von Meth über Koks und Heroin, in den Abfluss der Bedeutungslosigkeit. Eine Erruption der Veränderung durchlief die Struktur des Drogenmarktes. Natürlich blieben, bis auf wenige Ausnahmen, die Bosse dieselben, die Vertriebswege, Kuriere und Mittelsmänner hatten sich nicht verändert. Verändert hatte sich nur das Produkt und mit ihm der kollektive Rausch in dem Junkies, Künstler, CEOs und Partygänger schwelgten.
Jeder der auf einen Green Light Trip ging, empfand die Wirkung anders und genau das war das Perfide an der Droge. Sie gab dem Konsumenten genau das Gefühl, was er in dem Moment des Konsums am dringensten benötigte. Der auf Hochleistung getrimmte Geschäftsmann konnte noch mehr leisten, ekstatische Parties wurden um Tage verlängert und Künstler waren ununterbrochen kreativ. All dies wurde gespeist durch eine Transformation von Umweltgiften, Abgasen und saurem Regen, welche durch den Katalysator Green Light im Blut der berauschten Masse in Energie umgewandelt wurde, die wie durch Magie die gewünschten Rezeptoren im Hirn befeuerten.
Etliche Chemiker, ob aus staatlicher oder organisiertet Kriminalität stammend, versuchten sich daran diese neuartige Substanz zu analysieren und herauszufinden, was sie so Einzigartig machte. Alles was diese Studien hervorbrachten waren triviale Komponenten die es in jedem Supermarkt, Baumarkt und Drogerie zu kaufen gab. Aber es musste eine zusätzliche Komponente geben, die sich trotz aller hartnäckiger Versuche nicht isolieren liess und der Droge ihre geradezu magische Wirkung verlieh, der sich niemand entziehen konnte.
Ebhardt hatte dieses Vorgehen genauestens geplant. Mit dem Rest seines Ersparten besorgte er sich bei einem grobschlächtigen Mechaniker auf einen Schrottplatz einen Diesel-Stromgenerator. Dann machte er eine Einkaufstour durch diverse Märkte und kaufte zwei Feldbetten, ein paar Decken, Lampen, Gasbrenner, Glaskolben, Siebe, Dünger, Haushaltsreiniger, Wodka und diverse andere Chemikalien die er für die Herstellung von Green Light benötigte. All dies schaffte er im Schutze der Ncht, zusammen mit einem lethargischen Gustav, in den Keller eines abgelegenen und unbewohntes Haus am Stadtrand.
Nachdem er ein paar Sicherheitsmassnahmen getroffen hatte, machte er sich auch sogleich ans Werk. Mit seinen Unterlagen war es ein Leichtes für ihn die grün leuchtende Flüssigkeit herzustellen. Ein paar geringfügige Modifikationen waren notwendig um seinem neuen Einsatzgebiet als Droge gerecht zu werden, aber das war für Ebhardt kein Problem.
Zeitgleich nahm er von Gustav, der keinerlei Anstalten machte sich zu wehren, eine Blutprobe und führte einige chemische Analysen durch, auch wenn seine Ausrüstung eigentlich bei weitem nicht gut genug für exakte Ergebnisse war. Zu seinem Erstaunen fand er keine Anamolien in Gustavs Blut. Nachdenklich betrachtete er seinen alten Bekannten, der mit dem Gesicht zur Wand zusammengekrümmt auf einem der Betten lag. Einer Eingebung folgend, gab er einen Tropfen des Blutes in die gerade in der Herstellung begriffenen Green Light Mischung. Ebhardts Augen weiteten sich und ein dämonisches Lächeln umspielte seinen Lippen, als der Leuchteffekt der Flüssigkeit sich um ein vielfaches verstärkte und die Farbintensität um mehrere Größenordnungen zunahm.
Aufgeregt nahm er eine Probe dieser neuen Mixtur und untersuchte sie sorgfältig, soweit es seine spartanischen MIttel zuliessen. Überaschenderweise zeigte sich auch hier keinerlei offenkundige Veränderung. Aber die Reaktion war eindeutig gewesen, etwas hatte sich verändert. Überzeugt von sich und seinen Fähigkeiten, zweifelte er keine Sekunde daran, dass er den absoluten Rausch erschaffen hatte.
Binnen kürzester Zeit hatte er einige Phiolen zusammengestellt und für eine nicht unerhebliche Summe an die Spitze der Drogenverteilungskette gebracht. Es war nicht ganz einfach diese Kontakte zu knüpfen und Ebhardt war in der testosterongeschwängerten Atmosphäre der Drogenbossse nicht wohl, aber er überspielte seine Vorbehalte und das machte sich bezahlt. Die obdachlosen Junkies welche gerne als Versuchspersonen für einen kostenlosen Fix herhielten gaben Ebhardts Arroganz recht.
Nur er hatte das Wissen und die einzigartige Komponente die benötigt wurden um diesen neuen Goldesel zu bedienen und es dauerte nicht lange bis sich eine bedeutsame Menge an Bargeld in mehreren Sporttaschen, verteilt auf mehrere Schliessfächer in der ganzen Stadt deponiert hatten. Ebhardt würde dieses Geld schon sehr bald zu seinem eigenen Vorteil einsetzen.
Super-S
2012-11-02, 11:59:05
Karl-Heinz von Schmittlein wachte in Schweiß gebadet auf und schreckte mit den Worten... "alles nur ein Traum?" rasch hoch.
"Ja" ...antwortete die Mutter des 38-jährigen Mannes, der in diesem hohen Alter immer noch bei seiner Mutter lebte. Wie gewohnt, fand er seinen von der Mutter zubereiteten Kakao auf dem Nachttisch vor. Danach streichelte sie sein Glied... mit den Worten "Ir lieb dir mein Buberl".
"Mudder" ...rief er ihr zu. "Habbe die blöde Leud von RDL schon wegge der Bauer-Sendung angerufen?"
"Nein" ...antwortete die Mutter.
Karl-Heinz konterte direkt mit einem "Dann schlaf ich weiter, habbe ja erst 13 Uhr in der Früh!"
Kalle schloß die Augen in der Hoffnung das er seinen Traum an genau der gleichen Stelle weiter träumen kann...
Und in der Tat... ging es weiter:
Baalzamon
2012-11-05, 09:27:27
Voller Liebe schritt Kunhardt durch die Innenstadt, Kio dicht an seiner Seite, immer noch stark berührt von der ihm zuteil gewordenen Absolution. Die Menschen scharten sich um sie, ein Tross aus Gläubigen und Neugierigen, Abweichlern und verlorenen Seelen.
Jeder Mensch den Kunhardt berührte sah das Licht, hatte eine Erleuchtung spiritueller Klarheit. Die Meisten blieben verzückt und für immer verändert zurück, aber nur wenige, diejenigen welche ihre unsterbliche Seele längst verloren geglaubt hatten, wurden durch seine heilenden Hände dermaßen erweckt, dass sie ihm weiterhin auf Schritt und Tritt folgten.
Als sich die Nachricht der wandelnden Fortuna ex Machina nach wenigen Minuten über Twitter und Facebock verbreitete, dauerte es nicht lange bis die ersten Journalisten der Traube aus glückshormongeschwängerten Anhängern näherten. Karl Schröder war von Beruf aus skeptisch, bleckte seinen Bleistift und näherte sich der Lichtgestalt. 'Verzeihung, haben sie vielleicht einen Augenblick...', setzte er an, dann bohrten sich die Augen des Mannes wie Gottesfeuer in die tieftsen Abgründe seiner Persönlichkeit. Die Hand des Mannes legte sich ihm wie eine bleierne Schwere auf die Brust und sog sämtliche abscheulichen Taten aus ihm heraus.
Dutzende lachende Kindergesichter, die sich in schmerzerfüllte Horrorfratzen verwandelten, schwebten vor seinem inneren Auge. Kinder, erst wenige Jahre alt, die er verführt und zu obszönen und wiedernatürlichen sexuellen Praktiken gezwungen hatte. Die er wieder und wieder geschändet, dann des Lebens beraubt und wieder mißbraucht hatte. Die aufgedunsenen Gesichter der Leichen, in schwarzen Plastiksäcken mit Steinen beschwert im nahe gelegen See entsorgt, blickten ihn nun fahl und anklagend an. Die Abscheulichkeit seiner Taten übermannte ihn und Karl brach wimmernd vor Kunhardt zusammen.
Wie ein auf die Erde herab gestiegener Engel flüsterte Kunhardt: 'Liebe kann niemals schlecht sein.' Die Last und die Schuld wich von Karls Brustkorb und seine Seele, bis zur Unkenntlichkeit beschmutzt und besudelt, wurde nicht gereinigt, denn Nichts hätte seine Taten ungeschehen machen können und er wusste nun, er würde in alle Ewigkeit in der Hölle dafür schmoren. Aber er konnte seinem Leben ab sofort einen neuen Sinn geben. Er wollte sich losmachen von seinem alten Selbst und Kunhardt würde ihm auf dem Weg ins Licht der Liebe begleiten und als Führer dienen.
Baalzamon
2012-11-06, 08:15:02
Tony überdachte immer noch die Ergebnisse seiner Suche, als von der blauen Kugel die unter ihm lag ein Leuchtfeuer an Energie aufflammte. Er kannte diese Form der Energie bereits, war genau diese es doch gewesen, die seine Neugier an erster Stelle geweckt hatte.
Doch was sich nun vor ihm auftat hatte einen komplett anderen Maßstab. Zumal roch diese Varainte etwas anders, einer der primitiven Säuger auf dem Planeten hätte vielleicht eine Spur Zimt in einem Gemisch aus faulen Eiern und Benzin dazu gesagt.Er spaltete einen Teil seines Bewusstseins ab, erzeugte einen autonomen Beobachtungsagenten, um diesen neuerlichen Energieausbruch im Auge zu behalten.
Sein Hauptanliegen blieb aber weiterhin die unerklärliche und für ihn deshalb umso erschreckendere Macht, welche seine Umformung des Felsplaneten Ungeschehen gemacht hatte. Er tauchte tief in den Quantenschaum ein und beobachtete die nicht selbstbewussten Lebensformen die in den Mustern der kollabierenden Wellen geboren wurden und starben. Er fand Spuren seines vorherigen Aufenthalts, einen Anhaltspunkt wo er seine Suche vertiefen musste.
Dann sah er es. Ein feiner Riss zog sich durch die Raumzeit, ein Spalt wo sich Materie und Antimaterie, in ihrem ewigen Tanz der Annihilation gefangen, gegenseitig umrundenten und auswichen. Er tastete diese grenze Grenze ab, spürte eine feine Naht, eine kaum spürbare Verwerfung. Die Teilchen vor und hinter dieser Grenze schmeckten fast gleich und doch extrem unterschiedlich.
Jetzt war er sich sicher was Geschehen war, auch wenn das wie immer noch außerhalb seines Verständnis lag, was seinem Ego einen nicht unbeträchtlichen Stich versetzte. Jemand hatte die Raumzeit auf filigrane Weise manipuliert, einen Teil der Wirklichkeit herausgeschnitten und durch eine nahezu exakte Kopie ersetzt. Die Ränder waren kunstvoll zusammengefügt und es war nur Tonys beharrlicher Aufmerksamkeit zu verdanken, dass er es überhaupt bemerkt hatte. Jeder zufällig vorbeikommende Reisende würde über die Grenze fahren wie ein LKW über einen Bindfanden.
Ein Teil von Tony wurde aufgeregt. Natürlich hatte er selbst schon mit der Raumzeit experimentiert, aber diese Arbeit liess auf einen Künstler unvorstellbarer Geschicklichkeit schliessen. Wieder einmal liess er sich die ihm bekannten Technologien durch den Kopf gehen. Er kannte einige Varianten um einen derartigen Effekt zu erzielen, aber alle würden starke Verwerfungen produzieren, die ein Gebiet von mehreren Lichtjahren von sämtlicher Materie leerfegen würden.
Nachdenklich liess er sich treiben und dachte über dieses kuriose Phänomen nach.
Baalzamon
2012-11-19, 08:39:23
Die Analyse der merkwürdigen grünen Flüssigkeit lag in mehreren Papierstapeln geordnet vor Brudenski. Langsam liess er seinen Blick über die Zahlen und Angaben wandern. Wenn er diesen Bericht richtig las, dann hatte dieses Zeug die Macht dazu die Welt, wie er sie kannte, für immer zu verändern.
Man hatte Fingerabdrücke auf den Phiolen gefunden, konnte diese jedoch nicht im Polizeiregister finden. Wer auch immer diese Substanz hergestellt hatte, war der Polizei bisher unbekannt geblieben.
Noch in die Überlegungen vertieft, was dies für ihn und seinen Fall bedeuten könnte, wurde er durch das Klingeln seines Telefons zurück in das hier und jetzt geworfen.
'Sonderermittler Brudenski', meldete er sich. 'Guten Morgen', meldete sich eine junge Frauenstimme am anderen Ende, die ihre Langeweile kaum zu verbergen mochte, 'bin ich richtig Verbunden mit Sondermittler Marek Brudenski, der die Drogenfunde vom Hauptbahnhof von vergangenen Dienstag untersucht?'. Brudesnki schnaubte einen gutturalen Laut in den Hörer, den man mit viel Phantasie als Zustimmung interpretieren konnte.
'Wir haben hier vielleicht etwas das sie interessieren könnte, ich leite ihnen eine Mail mit Daten weiter, die wir gerade frisch aus der Europol Datenbank bekommen haben.' Noch ehe die Worte ganz verklungen waren, meldete sich sein, unter Aktenordnern begrabener Computer mit einem typischen artifiziellen Pling-Geräusch.
Brudenski öffnete die verschlüsselte Datei und überflog den Inhalt. Entgegen seiner Erfahrung mit seinen, aus seiner Sicht größtenteils inkompetenten, Kollegen, schien es sich dieses Mal ausnahmsweise wirklich um eine brauchbare Information zu handeln. Den Blick auf den Monitor gerichtet, legte er den Hörer zurück auf die Gabel, ohne sich von seinem Gegenüber zu verabschieden.
Offensichtlich war es, ausgehend von Sevilla, in Spanien zu einer wahren Schwemme dieses grün phosphoreszierenden Serums gekommen und hatte den Drogenmarkt gründlich leergefegt.
Ein Detail der angehängten Analyse der als 'Green Light' bezeichneten Droge hatte jedoch sofort seine gesamte Aufmerksamkeit. Formeln chemischer Verbindungen floßen über den Bildschirm und in Brudenski flammte heiss ein Wiedererkennen auf. Hastig griff er zu der Mappe über die bestialischen Morde die er untersuchte und dort entdeckte er den lange gesuchten Zusammenhang. Er wusste nicht warum und wie es überhaupt möglich war, aber das spanische Green Light und die Blutspuren des vermissten Gustav Heinemann wiesen die selben Anomalien auf.
Er erteilte einen Druckauftrag für das soeben empfangene Dokument und packte es zusammen mit seinen anderen Unterlagen in einen kleinen Aktenkoffer. Derart gerüstet verlies er sein Büro um auf direkten Weg zum Flughafen zu fahren und einen Flug nach Sevilla anzutreten.
Baalzamon
2012-11-20, 08:04:37
3 Stunden und einen ereignislosen Flug später trat Brudenski aus dem Terminal des Sevilla Flughafengebäudes. Er hatte es vor dem Abflug noch geschafft die zuständige Einheit der spanischen Polizei über sein kommen zu informieren und so wartete nun eine junge Frau in lässiger Pose am Ausgang auf ihn.
'Senior Brudenski? Ich bin Valentina Diaz, ich werde ihre Verbindung zu den spanischen Behörden sein.'
Brudenski musterte die junge Frau. In seinen Augen sah sie unglaublich jung aus, zu jung und er drehte den Kopf um sie nicht anzustarren. 'Aha.' erwiderte ohne großen Enthusiasmus, obwohl er wusste das er auf die Hilfe seiner spanischen Kollegen angewiesen war wenn er hier etwas erreichen wollte.
'Kommen sie, ich parke hier drüben.' Ohne ihn zu berühren schob sie den deutschen Ermittler vor sich her, in Richtung eines BMW der auf einem Sperrstreifen nicht weit des Ausgangs stand. 'Einer der der Vorteile wenn man bei der Polizei arbeitet, nicht wahr?' sagte sie als sie die Verriegelung des Autos mit ihrem Schlüssel öffnete und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Brudenski quittierte dieses Verhalten mit einer leichten Zuckung seiner rechten Augenbraue.
Innerlich rollte Valentina die Augen. Oh mann, so ein deutscher Spiesser. Aber im Zuge der guten Zusammenarbeit, und auch weil sie sich Vorteile für ihre Karriere erhoffte, machte sie gute Miene und lächelte Brudenski weiterhin freundlich an, als dieser in das Auto stieg und die Tür ins Schloss fallen liess.
'Also los.' sagte Valentina mit mehr Zuversicht als sie wirklich verspürte. 'Nächster Halt: Drogendezernat Sevilla.' Brudenski blickte abwesend aus dem Fenster und als sie keine Antwort bekam, startete Valentina den Motor und liess den Wagen anrollen. Na das kann ja was werden, dachte sie bei sich und drehte das Radio ein bisschen lauter um die drückende Stille aus der Fahrgastzelle zu vertreiben.
Baalzamon
2012-12-06, 17:59:44
Suzi Wong rauschte aufgeregt auf den Rathausplatz und drückte sich durch die Menschenmenge. Gerade erst hatte sie in der U-Bahn über ihren Facebook-Account die Nachricht von einem unglaublich charismatischen Mann gelesen, der durch die Innenstadt schlenderte und scheinbar mühelos die Menschen um ihn herum in Verzückung versetzte. Wörter wie Erlöser, Heilsbringer und Messias waren gefallen und Suzi konnte nicht widerstehen selbst einen Blick auf diesen mysteriösen Fremden zu werfen.
Jetzt also schob sie sich durch das Gedränge, das um einen kleinen hageren Mann Mitte 40 und zwei Männern an seiner Seite entstand. Mehrere Dutzend Leute bemühten sich, sich von diesem sogenannten Erlöser berühren zu lassen und eine spirituelle Erfahrung unbekannten Ausmaßes zu erleben.
Dank ihrer Erfahrung von Festivals und Rockkonzerten war es für sie nicht schwer sich binnen kürzester Zeit in die vorderste Reihe vorzuarbeiten. Gerade hob der Mann den Kopf und sprach ein paar leise Worte die im allgemeinen Gemurmel der Menge untergingen.
Für einen kurzen Moment war Suzi verwirrt als sie den billigen Pappbecher und das Messer in der Hand des Mannes sah. Wo waren diese Gegenstände hergekommen, fragte sie sich, doch ihr Erstaunen verwandelte sich in jähes Entsetzen als die Gestalt sich die Pulsadern des linken Handgelenks aufschnitt und das dunkelrote Blut in einen Pappbecher laufen liess. Blood to go sauste es ihr durch den Kopf.
Der Mann füllte den Becher zu gut 3/4 und presste kurz den Handballen auf den Schnitt an seinem Handgelenk. Wenige Sekunden später nahm er die Hand wieder weg und ein Raunen ging durch die Menschenmasse. Kein Tropfen quoll mehr aus der lebensbedrohlichen Verletzung und das restliche Blut trockente bereits langsam und bildete ein braune Kruste.
Wortlos hob der Mann den Pappbecher an die Lippen und trank einen kleinen Scluck, reichte den Becher weiter an den dunkelhäutigen Mann mit Sonnenbrille zu seiner Rechten. Auch dieser trank einen kleinen Schluck und reichte den Becher weiter zu dem kahlköpfigen, etwas dicklichen Mann, der es ihm gleichtat und den Becher danach einem kleinen Mädchen in der ersten Reihe weitergab.
Staunend beobachtete sie wie das Mädchen einen kleinen Schluck nahm und den Becher weiterreichte. Niemand drängelte sich vor, niemand sagte einen Laut. Eine gespentische Stille lag über dem Platz, während dieses falsche Abendmahl vollzogen wurde. Als Suzi an der Becher in die Hand geschoben wurde, war er immer noch gut halb voll und obwohl sie es eigentlich eklig finden sollte, fühlte sie sich in dieser Gruppe geborgen, verstanden und behütet. Ihre Zweifel waren weit entfernt und von ihr abgeschirmt. Sie führte den Becher zu ihrem Mund und als das Blut ihre Lippen berührte veränderte sich ihre Welt für immer.
Freudentränen standen in ihren Augen als sie den Becher weiterreichte. Endlich war sie heimgekehrt und konnte sich fallen lassen in die Geborgenheit unendlicher Güte. Nie wieder würde sie Leiden müssen, nie wieder würde sie alleine sein. Ihr Geist verschmolz mit denen der anderen Menschen, mit dem des Erlösers, der immer noch lächelnd vor ihr stand. Wir sind eins hauchten die Gedanken, nicht von ihr gedacht und doch ihre, wie die leise Stimme eines Engels durch ihren Kopf.
Baalzamon
2012-12-07, 08:42:10
Valentina Diaz lies den Wagen auf dem Parkplatz des Drogendezernats ausrollen. Nachdenklich betrachtete sie ihren deutschen Kollegen, als dieser nach seiner Tasche griff und die Autotür öffnete. Sicherlich, es waren auf der etwa halbstündiugen Fahrt nicht mehr als eine handvoll Sätze gefallen, aber das war immer noch besser als vollgelabert oder angemacht zu werden.
Sie schob den Gedanken beiseite, stieg ebenfalls aus und geleitete den Sonderermittler in das Gebäude. Am Empfang lies sie einen Besucherausweis für ihn ausstellen und gemeinsam nahmen sie die Treppe in den fünften Stock. Offensichtlich war Brudenski einigermaßen fit, denn weder beklagte er sich, noch schien er ausser Atem als sie die Tür des Treppenhauses mit ihrer Chipkarte öffnete und sie die Büroräume betraten.
Sie lehnte sich kurz in einen Türrahmen und grüßte zwei Kollegen bevor sie weitergingen und in einem Besprechungsraum Platz nahmen. Nach und nach kamen ihre Kollegen dazu und als sie letztendlich vollzählig waren begannen sie damit ihre Ergebnisse und Erkenntnisse zu besprechen und zu vergleichen.
Schnell wurde Valentina klar, das Brudenski, wenn auch menschlich vielleicht etwas eigen in seiner Art, in seinem Job ein echter Profi war. Seine Schlussfolgerungen waren plausibel, die Zusammenhänge die er darlegte klar strukturiert und nachvollziehbar. Es dauerte nicht lange und alle Anwesenden waren davon überzeugt, dass es sich bei dem Hersteller der Proben aus Deutschland und von Green Light um dieselbe Person handeln, oder das zumindest eine enge Beziehung bestehen musste.
Nachdem das gemeinsame Interesse bekundet und die zukünftige Zusammenarbeit bekräftigt war, blieb nur noch festzulegen wie die weitere Vorgehensweise zur Ergreifung des mysteriösen Drogendealers aussehen sollte.
Pläne wurden erstellt und verworfen, Ansätze diskutiert und viel Kaffee wurde getrunken. Die Besprechung dauerte bis spät in die Nacht und zog sich in die frühen Morgenstunden. Man einigte sich darauf herauszufinden wie die einzelnen Bestandteile der Droge erworben werden konnten und ein Profil anzulegen, welches zeigen sollte, wann und wo die Elemente in ausreichender Menge verkauft worden waren.
Dieser Schritt würde zwar einige Kräfte binden, schien jedoch der gangbarste Weg zu sein. Es war unmöglich einen direkten Zugriff auf die Drogenbosse zu bekommen und es erschien mehr als fragwürdig ob einer der kleinen Strassendealer wusste wo die Droge herkam. Trotzdem wurden zwei Polisten damit beauftragt, genau dies herauszufinden, da man keine Möglichekit ausser Acht lassen wollte.
Hätte man erst einmal bestimmt was die einzelnen Komponenten waren, aus denen die Droge synthetisiert werden konnte, würde man mit einer Heuristik versuchen die vorhandenen Daten, wie zum Beispiel Aufnahmen von Überwachungskameras und Satelliten, Zahlungsbelege, Orte, Weglängen, Zeugenaussagen, Stromrechnungen usw., zu korrelieren und ein Gebiet einzugrenzen, in welchem sich der Drogendealer niedergelassen haben musste. Dieses Gebiet würde man dann systematisch durchsuchen und so hoffentlich fündig werden.
Als sich die Gruppe trennte blickte Brudenski müde auf den Aktenstapel vor sich. Valentina trat von hinten an ihn heran und setzte sich neben ihn. 'Haben sie eigentlich eine Übernachtungsmöglichkeit?' Brudenski blickte sie an und erst jetzt viel ihm auf, dass er es versäumt hatte sich um ein Hotel zu kümmern. 'Nein, ich...' setzte er an, aber Valentina unterbrach ihn mit einer Handbewegung. 'Schon gut, wenn sie möchten können sie auf meinem Sofa schlafen. Ich lebe alleine, von Hank einmal abgesehen.' Brudenskis Blick liess Valentina lächeln. 'Meine Katze' fügte sie mit einem Augenzwinkern verschwörerisch hinzu und zog ihn auf die Beine. 'Kommen sie, wir werden unseren Schlaf brauchen. Morgen wird der erste von vielen anstrengenden Tagen werden.' Brudenski raffte seine Papiere zusammen und liess sich von der jungen Spanierin aus dem Büro führen.
Baalzamon
2012-12-10, 08:26:21
Liebevoll strich Gustav über Phouck-Ophs langes schwarzes Haar. Langsam führte er seinen Mund an ihr Ohr. 'Ich liebe dich', sagte er leise und sog den Geruch ihrer Haut mit geschlossenen Liedern ein. Nach einer Weile öffnete er die Augen wieder und Phouck-Oph lächelte ihn mit strahlenden Augen an. 'Wir werden nie wieder getrennt sein', sagte er voller Glück, als er seine Arme um ihren wohlgeformten Leib schlingen wollte.
Die Farbe lief aus dem Bild, wie Tinte von einem Blatt Papier im Regen. Auf Phouck-Ophs Lächeln bildete sich ein kleiner Rinnsaal aus Blut, der stetig anschwoll und Bläschen auf ihren Lippen bildete. Ihre Augen flackerten und erschloschen, wurden matt und leblos. Gustav war verwirrt und erschrocken, seine Hände griffen ins Leere und als er an Phouck-Oph herunterblickte, sah er, dass er nur ihren abgetrennten Kopf in den Händen hielt. Das Rückgrat baumelte kraftlos an ihrem Schädel und Blut lief über seine Hände.
Phouck-Oph spuckte Blut und ihr Mund verformete sich in unmenschlicher und widernatürlicher Weise, spie ihm ein einziges Wort immer und immer wieder mit schriller und nervenzerreissender Stimme entgegen. 'Mörder, Mörder, Mörder!'
Gustavs Hände und Arme waren mit Blut bedeckt. Anatomisch unmöglich floss immer mehr Blut, dick und dunkelrot, aus dem abgetrennten Haupt seiner Frau, während der missgestaltete Mund weiter und weiter auf ihn einschrie. 'Mörder! Monster! Bestie!'. Gustav wollte den Kpf von sich werfen, aber so sehr er sich auch bemühte, so liess er sich nicht abschütteln. Das Blut floss in Strömen, stand ihm jetzt schon bis zur Brust und stieg unaufhaltsam an.
Das Blut schwappte über seine Lippen, bedeckte seine Nase und sein Gesicht. Gustav konnte nicht mehr atmen, er ertrank im Blut, immer noch hörte er die Stimme seiner Frau. 'Mörder! Mörder!' Er wollte atmen, öffnete seinen Mund, aber nur Blut floss in seine Lungen und brannte dort wie zehntausend glühende Nadeln.
Mit einem Ruck erwachte Gustav und war für einen Moment orientierungslos. Leise tröpfelte ein Destillat in einen Kolben. Kleine Flammen auf dem Labortisch erhellten den dunklen Kellerraum schwach. Er vergrub sich tief in seine Decke, während die Worte des Traums in ihm nachhalten und sich heisse Tränen einen Weg über seine Wangen bahnten. In finsteren Gedanken gefangen wälzte er sich auf dem Feldbett und wollte nichts sehnlicher, als das sein Leben endlich ein Ende nähme, so dass er von seiner Pein befreit sein möge.
Baalzamon
2012-12-17, 16:13:10
Valentina hatte ein kleines Appartment in der Nähe eines Parks. Ausser einem kleinen Wohnzimmer, der von einem Schlafsofa, einem Flachbildschirm und einer Spielkonsole dominiert wurde, gab es noch ein Schlafzimmer mit Kleiderschrank, ein kleines Bad mit Duschwanne und eine Kochnische.
Brudenksi brauchte nur wenige Augenblicke in der Wohnung um all dies in sich aufzunehmen und an sein inneres Bild seiner Kollegin zu erweitern. Die Tür fiel hinter Valentina ins Schloss und sie warf ihren Schlüsselbund mit einem klimpern in eine willig wartende Schale.
'Mi casa es su casa', eröffnete sie mit einer ausladenden Geste und fügte hinzu, 'Möchten sie duschen? Ich gebe ihnen ein frisches Handtuch.' Brudenski nickte geistesabwesend und lockerte seinen Hemdkragen, als er seine Aktentasche neben dem Sofa abstellte.
Valentina verschwand kurz im Bad und kam wenige Sekunden später wieder hervor. 'Ich fürchte es gibt nur Frauendüfte', sagte sie mit einem schiefen Lächeln. Brudenski machte eine abwiegelnde Handbewegung. Ja, eine Dusche wäre jetzt genau das Richtige. 'Lassen sie sich Zeit', rief ihm Valentina ihm hinterher, als er die Türe schloss und sich seiner Kleidung entledigte.
Das Wasser war warm, erfrischend und beruhigend zu gleich. Langsam wusch sich Brudenski den Tag von der Haut und seine Gedanken kreisten weiterhin um den Fall, sein Kopf konnte nicht abschalten. Als er nach Pfirsichblüten duftend fünfzehn Minuten später aus dem Bad trat, hatte Valentina bereits das Sofa in eine Bett verwandelt und saß auf der Kante, einen Eisbecher in der Hand.
Verlegen blickte sie drein. 'Eine schreckliche Angewohnheit. Wollen sie auch? Es gibt noch Schokolade und Pistazie.' Obwohl Brudenski kein ausgemachter Eisliebhaber war, konnte er nicht umhin sich der Stimmung hinzugeben. 'Schokolade', war seine knappe Antwort und Valentina verschwand kurz hinter der Kühlschranktür und erschien mit einem weiteren Eisbecher in der Hand wieder.
Brudenski bedankte sich und schweigend saßen sie für ein paar Minuten auf der Sofabettkante und aßen ihr Eis, während durch das offene Fenster ruhige Elektrotöne hinein waberten. 'Naja, ich verschwinde dann auch noch mal schnell im Bad. Brauchen sie noch was?'. Brudenski schüttelte den Kopf und räumte die Eisbecher und das benutzte Geschirr weg.
Durch die angelehnte Tür hörte er die Dusche anspringen und er murmelte ein 'Gute Nacht' gegen den Lärm des Duschstrahls, doch Valentina schien ihn nicht zu hören. Er legte sich in das frische Bett und obwohl sein Kopf weiterhin Fakten und Indizien hin und her wälzte, die Dusche einen stetigen Lärmpegel im Hintergrund bildete und die Morgensonne über den Horizont kroch, dauerte es keine drei Minuten bis er tief und fest eingeschlafen war.
Baalzamon
2012-12-18, 10:52:01
Nach nur wenigen Stunden Schlaf wurde Marek Brudenski unsanft von seinem Handywecker aus dem Schlaf gerissen. Die Sonne blinzelte bereits durch das halbverschlossene Fenster und da ein arbeitsreicher und wahrscheinlich anstrengender Tag vor ihm lag, stand er zügig auf und besorgte seine Morgentoillete.
Da Valentina immer noch zu schlafen schien, schaute er sich in ihrer Küche um und fand einen Espressokocher für den Herd und eine angebrochene Packung Kaffee im Kühlschrank. Er setzte einen Kaffee auf und während er dem Blubbern und Zischen der Maschine zuhörte, räumte er sein Nachtlager auf und ging in Gedanken noch einmal die ihm bekannten Daten durch.
Kaffeeduft füllte die kleine Wohnung und als die letzten Tropfen in die Kanne liefen, stand Valentina im Türrahmen ihres Schlafzimmers. 'Sie sind ein Schatz', sagte sie und rieb sich verschlafen die Augen und wischte sich das lange braune Haar aus dem Gesicht. Das T-Shirt was sie anhatte war ihr mindestens drei Nummern zu groß und zeigte einen Brudenski unbekannten alten Mann mit langem grauen Bart und grauer Zipfelmütze. Darüber standen in dicken Lettern die Worte 'YOU SHALL NOT PASS!'.
Nachdem Valentina das Bad benutzt und sich in die Tagesmontur geworfen hatte, tranken sie schweigend ihren Kaffee und beobachteten wie sich die Sonne über die Parklandschaft hinter dem Wohnzimmerfenster ergoß. 'Danke', sagte Brudenski mit einer allumfassenden Geste. Valentina winkte ab. 'Kein Problem', sagte sie und erhob sich. 'Na dann wollen wir doch mal sehen was der Tag so bringt'.
Mit einem geübten Griff angelte Valentina ihren Schlüssel und gemeinsam verliessen sie das Appartment, stiegen in den Dienstwagen und fuhren zurück zum Dezernat. Um diese Uhrzeit waren einige Kollegen schon wieder im Büro, oder noch gar nicht nach Hause gegangen. Als sie gerade die Tür zur Teeküche öffneten um einen weiteren Kaffee aufzusetzen, erschien ein ungelenk wirkender Kerl in der Tür.
'Hey Süße!', begrüßte er Valentina.
'Hey Eddie, guten Morgen. Wie sieht die Datenlage aus? Hat der Computer schon was ausgespuckt?' Mit einem Blick auf Brudesnki erklärte sie, 'Das ist Eduardo, unser Computerspezialist. So wie ich ihn kenne hat er heute noch kein Auge zugemacht und das Programm für uns mit Daten gefüttert'.
'Allerdings habe ich das', setzte Eddie direkt ein, 'Und ihr werdet es kaum glauben, aber tatsäschlich haben wir schon einige ganz gute Ergebnisse erzielt. Ich werde sie gleich präsentieren.'
Eine halbe Stunde später saß dasselbe Team wie vom vorherigen Abend, mit dunkeln Ringen unter den Augen und dampfenden Kaffeetassen in den Händen, in demselben Besprechungsraum. Eddie hatte eine Stadtkarte von Sevilla an die Wand geworfen und erzählte etwas über Korrelationen und Wahrscheinlichekiten, dass Brudenski nicht sonderlich interessierte.
'Kommen wir nun aber zu den Ergebnissen', setzte Eduardo fort und auf einen Tastendruck hin, erschienen 3 rot eingefärbte Kreisflächen auf der Karte. 'Die Analyse hat diese 3 Gebiete als mögliche Ziele identifiziert. Natürlich können wir uns nicht sicher sein, aber die Gebiete sind klein genug, als das wir eine Suche organisieren können'. Brudenski beugte sich vor und betrachtete die Gebiete genauer. Die Flächen schienen ein Industriegebiet und zwei dünn besiedelte Wohngebiete einzurahmen.
Man einigte sich schnell darauf Gruppen zu bilden und die Gebiete gleichzeitig zu untersuchen. Valentina und Brudenski wurden mit 6 weiteren Polizisten eingeteilt um eine der Wohnsiedlungen am Stadtrand zu durchkämmen. Die Besprechung wurde unter allgemeinen Gemurmel beendet und die Teams setzten sich in Bewegung um ihren Aufgaben nachzukommen.
Baalzamon
2012-12-18, 15:29:41
In rasantem Tempo vergrößerte sich die Masse von Kunhardts Anhängern. Kunhardt selbst hatte inzwischen das Rathausgebäude zu seiner Unterkunft auserkoren und den Bürgermeister, der Veruntreuung und Korruption schuldig und nach einer Berührung des Erlösers reuig, in das Kollektiv integriert.
Eine seltsame Verbindung bestand zwischen den einzelnen Mitgliedern, ein Art Verbundheit und blindes Wissen, was jeder andere dachte und fühlte. All dies geschah ganz ohne Anstrengung, es fügte sich ganz natürlich, als seien die Menschen, die sich Kunhardts Gnade ergaben, schon immer Eins und nur bisher getrennt gewesen. Ein ungenutztes Potential, das sich erst durch die Hingabe an Kunhardt entfalten konnte.
Unaufhaltsam schoben sich kleine Gruppen von Kunhardts Anhängern durch die Straßen der Innenstadt und fingen flanierende Passanten ein, die durch Berührung und sanften Zwang zum Eingang des Rathauses geleitet wurden. Ein scheinbar endloser Strom ergoß sich über den Vorplatz und durch das Hauptportal, hinein in den großen Ratssaal.
Dort stand Kunhardt, ein blasphemischer Jesus, und verteilte sein Blut an seine Jünger. Dünne Schläuche, die zur Decke hinauf führten, zogen sich aus seinen Arterien, gabelten sich dort dutzendfach und hingen hinab wie tote Blutwürmer, bereit sein Gnade zu verteilen. Die hereintretenden Menschen schienen die Absurdität dieser Szene überhaupt nicht wahrzunehmen, waren sie doch fixiert auf die Lichtgestalt, die mit ausgebreiteteten Armen, leicht erhöht, vorne stand.
Jeder hatte das Gefühl, dass Kunhardt nur ihn ansah, nur mit ihm redete und nur ihm vergeben würde. Ausnahmslos alle nahmen an der unheiligen Kommunion teil. Zu hunderten wurden die Menschen hineingeführt und saugten an dem Blut-Tropf und verwandelt stärkten sie die Zahl und begaben sich ihrerseits wieder hinaus um noch mehr Anhänger zu rekrutieren.
Es war ein exponentielles Wachstum, dem niemand Einhalt gebieten konnte und nach erschreckend kurzer Zeit ging die Anzahl von Kunhardts Anhänger bereits in die Tausende.
Plutos
2012-12-18, 20:07:53
"Diese Geschichte braucht mehr Pornographie, Gewaltverherrlichung und hautfarbenkorrelierte prosemitische Gleichberechtigungsverbrechen bitte, gerne auch alles zusammen :popcorn:." schallte es aus dem Untergrund.
Baalzamon
2012-12-19, 11:26:39
Tony kaute nachdenklich auf den Energieresten einer Supernova aus der Nachbargalaxie, als er meinte eine Stimme vernommen zu haben. Neugierig horchte er genauer hin, aber was immer es war, was er meinte gehört zu haben, es meldete sich nicht noch ein mal. Achselzuckend blinzelte er zu Gliese 581g hinüber, aber das Leben dort war immer noch nicht über das von Mollusken hinausgekommen. Seufzend betrachtete er, wie sich die Kopffüßer durch den Schlamm arbeiteten.
Derart abgelenkt hatte er einen Geistesblitz, so wie einem die besten Ideen immer kommen, wenn man seine Gedanken von dem eigentlichen Problem löst und treiben lässt. Hastig untersuchte er die Ränder der Raumblase noch ein mal und freudige Erregung machte sich in ihm breit. Tatsächlich, wie hatte er nur so dämlich sein können.
Der Abschnitt der Raumzeit, der die kleine Felskugel umgab gehörte nicht in dieses Universum. Ganz und gar nicht. Als er die Schnittkante jetzt auf diese Phänomen hin untersuchte, stellte Tony fest, dass es sich hier um einen Abschnitt eines Paralleluniversums handelte, das mit einer unglaublichen Energie aufgeladen war und durch schiere Kraft das Originaluniversum überlagerte. Trotzdem waren die Unterschiede so subtil, dass sie Tony nicht direkt aufgefallen waren.
Sofort machte er sich daran, die Beschaffenheit des Paralleluniversums zu untersuchen und die Unterschiede herauszufiltern.
Auch der abgespaltene Teil von Tonys Bewusstsein, der sich mit dem Energieausbruch in Spanien beschäftigte, kam dem Kern der Sache langsam näher. Mit dem Wissen, dass es hier den Teil eines anderes Universums betrachtete, machte die Beobachtung plötzlich Sinn. Die chemische Verbindung, welche die Energie erzeugte die seine Aufmerksamkeit erregt hatte, wäre in dem ursprünglichen Universum wirkungslos gewesen. Gewiss, sie hätte schön grün geleuchtet und nach Vanille gerochen, aber das wäre es auch schon gewesen.
Durch die Überlagerung jedoch wurde die Substanz zu einem mächtigem Werkzeug, jenseits der Vorstellungskraft der Menschen. Er untersuchte die Differnzen zwischen dem ursprünglichen Stoff, den er bei seinem ersten Besuch gefunden hatte und der neuen Substanz, die jetzt in Umlauf war. Im Grunde genommen basierten sie auf derselben Zusammensetzung, aber die neue Verbindung war durch ein Element angereichert worden, das er nicht auf Anhieb identifizieren konnte und das sich beharrlich einer Identifizierung wiedersetzte.
Wie ein Schatten im Augenwinkel bekam er es einfach nicht zu fassen und sobald er seinen Blick auf darauf warf, verschwand es aus seinem Fokus. Verärgert über dieses ungebührliche Verhalten, wollte sich Tony gerade wieder abwenden, als eine weitere Anomalie seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Was zum Geier ist hier eigentlich los?, dachte Tony bei sich, als er einen weiteren Teil von sich abkapselte um auch dieses Phänomen im Auge zu behalten.
Baalzamon
2012-12-19, 15:52:12
Ebhardt schlenderte, zufrieden mit sich und der Welt, den Magen mit einer vorzüglichen Paella gefüllt, den Weg zurück zu seiner und Gustavs Unterkunft, als er meinte eine Stimme gehört zu haben. Er blieb einen Augenblick stehen um sich umzuschauen, aber da war niemand und so nahm er seinen Gang wieder auf.
Tatsächlich hatte sich alles besser als erwartet entwickelt. Innerhalb von ein paar Tagen, in der Tat so schnell, das er es noch nicht mal geschafft hatte sich eine andere Bleibe zu suchen, hatte er es geschafft große Mengen an Geld beiseite zu schaffen.
Dank der homöopathischen Mengen, die man von Green Light benötigte um einen erstklassigen stundenlangen Rausch zu induzieren, war es für ihn auch kein Problem die Nachfrage, welche inzwischen gewaltig war, zu befriedigen. Und so wanderten seine Gedanken bereits wieder zu den Geldtaschen und was er damit in nicht allzu ferner Zukunft in Deutschland anstellen würde. Ein ordentliches Labor stand ganz oben auf seiner Liste.
Er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als drei schwarze SUVs an ihm vorbeirauschten und den Weg zu dem leerstehenden Haus nahmen, wo er und Gustav ihr Lager bezogen hatten. Ebhardt hatte genug Hollywood-Filme gesehen um zu wissen was das bedeutete. Fieberhaft dachte er nach und zog sein Handy aus der Tasche um Gustav zu warnen, welcher höchstwahrscheinlich lethargisch wie immer auf seinem Bett lag und entweder schlief oder vor sich hin weinte und brabbelte.
Ebhardt wusste einfach nicht was er mit Gustav anstellen sollte. Seit ihrer Flucht aus Deutschland war er kaum ansprechbar gewesen und er hatte keinerlei eigene Initiative gezeigt. Ebhardt kannte die Symptome natürlich. Gerade nach einem Schock, wie ihn Gustav erfahren hatte, war die Diagnose klar. Aber er hatte einfach keinen Hebel gefunden um seinem Freund zu helfen.
Auf der anderen Seite kam ihm die Situation auch sehr zupass, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Gustavs Blut ein Element enthielt, welches auf wundersame Weise nicht von dieser Welt zu stammen schien. Ja mehr noch, eigentlich gar nicht existieren dürfte. Er hatte Gustav mehrfach Blut abgenommen und einige der Blutkapseln trug er immer bei sich, einige andere hatte er zusammen mit dem Geld an sicheren Orten verstaut. Gustavs Blut war ein Vermögen wert, dagegen war das von ihm hergestellte Serum ein jämmerlicher Witz.
Langsam liess er die Hand, das Mobiltelefon bereits umschlossen, sinken. Er würde nichts erreichen wenn er Gustav jetzt anriefe, wahrscheinlich würde er nicht einmal abheben und selbst wenn, war es bereits zu spät für ihn noch zu fliehen. In Überlegungen vertieft, schritt er an der Zufahrt zu dem Fabrikkomplex vorbei.
Ebhardt war schon immer vorsichtig gewesen wenn es um seine Forschung ging, und so hatte er auch in dem provisorisch eingerichtetem Labor einen Schutzmechanismus installiert, den er über sein Handy jederzeit zünden konnte. Eine selbstegabaute Sprengladung würde den kleinen Kellerraum vernichten, wenn er einen vierstelligen Code an eine bestimmte Nummer sendete.
Allerdings befand sich Gustav immer noch in dem Raum und würde die Explosion wohl kaum überleben. Aber wäre dies nicht vielleicht sogar eine Gnade für den armen Kerl? Wie oft hatte er ihn angefleht seiner unwürdigen Existenz ein Ende zu bereiten? Bisher hatte Ebhardt keinen Grund gehabt seiner Bitte zu entsprechen, ganz im Gegenteil. Sein Blut war zu kostbar für ihn gewesen.
Jetzt allerdings, wo er drohte in die Hände der Justiz zu fallen, sah die Sache schon ganz anders aus. Gustav wusste zuviel und solange Ebhardt etwas von seinem Blut hatte, bestand immer noch die, wenn auch zugegebenermaßen geringe, Möglichkeit, die fremdartige Substanz zu isolieren und zu synthetisieren.
Er konnte die Entscheidung nicht mehr lange hinauszögern. Er tat noch sieben Atemzüge und mit grimmiger Miene hob er das Telefon und sendete 1337 an die Nummer, welche den Sprengsatz zur Detonation zu bringen würde.
'Machs gut Gustav', sagte er leise, 'Vielleicht findest du nun den Frieden, der dir im Leben verwehrt geblieben ist'.
In der Ferne hörte er eine gedämpfte Explosion und ein Staubkorn musste in sein Auge gedrungen sein, denn er spürte eine einzelne Träne über seine Wange rollen.
Baalzamon
2012-12-20, 10:35:30
Valentina kletterte gerade aus dem schwarzem Einsaztfahrzeug, als sie eine Stimme vernahm und in der Bewegung innehielt. 'Was haben sie gesagt?', fragte sie Brudenski, der auf dem Beifahrersitz saß. Dieser schüttelte jedoch nur mit dem Kopf. Valentina schob den aufkeimenden Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf die bevorstehende Aufgabe.
Aus den anderen beiden Fahrzeugen stiegen Pedro, Louis, Franco und Carmen, öffneten die Kofferräume und begannen damit die Einsatzausrüstung anzulegen. Während der vertrauten Prozedur besprachen sie ein weiteres Mal die Vorgehensweise. Franco war als Leiter des Einsatzes eingeteilt worden und Valentina war nicht unglücklich darüber, hatte sie doch schon einige Male mit ihm zusammen gearbeitet und ihn als besonnenen und erfahrenen Einsatzleiter erlebt.
'OK', setzte Franco an, 'der Drill ist klar. Carmen und ich werden als Erste durch die Vordertür in das Gebäude eindringen. Pedro und Louis ihr sichert die Vorderseite und kommt als Zweite rein und gebt uns Rückendeckung. Valentina und Senior Brudenski, sie werden die Perimeter sichern und sicherstellen, dass niemand flüchtet. Alles klar?'
Ein einstimmiges Nicken und Gemurmel war die Antwort.
Fachmännisch drangen Franco und Carmen in das Gebäude ein und durchsuchten das Erdgeschoss des leerstehenden Hauses. Nichts. Sie wendeten sich der Kellertreppe zu, und Pedro und Loius betraten das Haus und sicherten das Treppenhaus ab.
Bereits auf der Kellertreppe wurde Franco klar, dass sie hier etwas gefunden hatten. Von unten drang ein schwaches Leuchten herrauf und er spürte Wärme auftsteigen. Leisen Schrittes drangen sie tiefer in den Keller vor. Am Fuß der Treppe gingen zu beiden Seiten Räume ab und von rechts konnte er einen schwachen Schimmer ausmachen. Über ihm knirschten die Dielen, als Pedro oder Louis das darüberliegende Wohnzimmer sicherten.
Franco trat durch den niedrigen Durchgang und vor ihm öffnete sich ein Raum mittlerer Größe, mit niedriger Decke, der vollgestopft war mit allerlei chemischen Apperaturen. Leise tröpfelte eine grünlich leuchtende Flüssigkeit in ein Glas. 'Bingo', flüsterte in sein Mikro. 'Jungs, ich denke wir haben den Jackpot geknackt'.
Er liess seinen Blick durch das anscheinend leere provisorische Labor schweifen und sah erst auf den zweiten Blick, dass auf einem der Feldbetten eine zusammengekrümmte Person lag. 'Hey!', rief Franco die Person an, 'erheben sie sich langsam und legen sie sich mit den Armen hinter dem Kopf auf den Boden'. Als die Person seiner Aufforderung keine Folge leistete, versuchte er es erneut, jedoch wieder ohne Erfolg. Er machte Carmen ein Zeichen und bewegte sich langsam auf die jetzt zitternde und wimmernde Gestalt zu.
Franco streckte die Hand aus und mit einer letzten Warnung zog er die Decke beiseite. 'What the Fuck?!' entfuhr es ihm als er den Arm des Mannes sah. Eine groteske Wucherung war dort, wo eigentlich sein rechter Arm hätte sein sollen. Hornige Platten und spitze Stacheln erhoben sich und bildeten ein widernatürliches Muster.
'Sie sind verhaftet. Erheben sie sich langsam und leisten sie keine Widerstand', wies er den Mann an, der ihn nun mit rotgeschwollenen Augen anblickte. 'Mörder', stiess er hervor. Speichelfäden hingen an seinen Lippen, Rotz lief aus seiner Nase. 'Phouck-Oph, Monster, Bestie, Mörder', steigerte er sich und seine leise Stimme wurde zu einem Brüllen. 'Mörder, MÖRDER', schrie er nun aus voller Kehle und Franco wich einen Schritt zurück und hob das Gewehr. Mit dem Bein stiess er an den Tisch, Glaskörper klirrten.
Ein ohrenbetäubender Knall ertönte und zerfetze Francos Trommelfell. Heisse Glut umschloss ihn und verbrannte seine ungeschützten Hände, flammte in sekundenbruchteilen die Haare von seinem Kopf und schmolz seine Augäpfel zu zähflüssigem Gelee. Seine Gesichtshaut warf Blasen, verschrumpelte und wurde Schwarz, der Spezialstoff seines Kampfanzugs fing Feuer und verbrannte seinen darunterliegende Haut. Er schrie und Hitze drang in seinen Mund, heisse Luft verdampfte seine Lungen. Die Explosion riss seine Bauchhöhle auf und zerfetzte seine Gliedmaßen. Seine Gedärme platzten in der kochenden Hitze, fielen auf den Steinfußboden und bildteten wirre Muster, bewegten sich in der unmenschlichen Hitze wie Würmer.
Carmen, die am Eingang des Raums gestanden hatte wurde durch die Wucht der Explosion nach hinten geschleudert. Ihr linkes Bein verdrehte sich und brach mit lautem Krachen an 3 Stellen. Der Aufprall trieb ihr den Atem aus den Lungen und die Druckwelle brach ihr mehrere Rippen und perforierten ihre Lunge. Blut befleckte ihren Lippen und Hitze umwallte sie, als Teile von Francos Körper, Blut und Gedärme, neben ihr niederprasselten. Mehrere Splitter von Glaskolben hatten ihren Weg zu den ungeschützen Stellen ihres Körpers gefunden, waren tief in sie einegdrungen und hatten lebenswichtige Blutbahnen durchtrennt. Langsam sickerte das Leben in tiefroten Schüben aus ihr. Das Letzte was Carmen sah, war eine Gestalt die durch die Flammen auf sie zukam. Ein Engel des Todes, der sie holte und in das Jenseits überführte. Müdigkeit überkam sie und dankbar schloss sie für immer die Augen.
Louis der im Zimmer über dem Kellerraum stand hatte geringfügig mehr Glück, wenn man es denn so nennen wollte. Dielenbretter splitterten unter ihm und die Bruchstücke wurde wie durch den Hammer eines Riesen in seine Beine und den Unterleib getrieben. Er fiel rücklings in den Flur, die Beine nutzlos verdreht. Dutzende mehrere Zentimeter lange Holzsplitter stiessen aus seinen Körper hervor. Vor ihm klaffte ein gewaltiges Loch im Boden und die Luft flimmerte durch die aufsteigende Hitze. Flammen züngelten hoch und Louis war, als würde in den Abgrund der Hölle blicken, bevor er das Bewusstsein verlor.
Sofort war Pedro bei ihm, der von der Explosion lediglich von den Beinen gerissen wurde und seinen verletzten Kollegen nun aus der Gefahrenzone schaffte. Seine Ohren klingelten, als er über Funk nach Valentina und Brudenski rief. Das Feuer fraß sich bereits einen Weg aus dem Gewölbe unter dem Haus in das Holz des Fußbodens. Nicht mehr lange und das gesamte Haus würde lichterloh brennen.
Von aussen vernahmen Valentina und Brudenski ein Rumpeln, wie von einem Erdbeben. Scheiben klirrten und Fensterglas splitterte auf die unbenutze Veranda und den vertrockenteten Rasen. Valentina brüllte in ihr Headset und blitzschnell reif sie die Zentrale an und forderte Verstärkung und ein medizinisches Notfallteam. Gerade als sie die Hintertür erreichte, wurde diese von innen aufgestoßen und Pedro kam zum Vorschein, den bewusstlosen Louis hinter sich herziehend. Valentina befreite ihn von der Last und als sie Pedro nach ihren beiden Kollegen befragte, schüttelte dieser nur mit verschlossener Miene den Kopf. Tränen liefen über ihre Wangen und hinterliessen dunkle Ränder in ihrem rußverschmierten Gesicht.
Brudenski stürmte zur Vordertür, rieß sie fast aus ihren Angeln als er sie öffnete und sah gerade noch wie Pedro durch die Hintertür verschwand. Er nahm das angerichtete Chaos wahr und Unglauben machte sich in ihm breit, ein Unvermögen die Situation zu begreifen. Die Kellertreppe knarzte und Brudenski wirbelte herum, das Sturmgewehr im Anschlag. Flammen züngelten hinter der Person, die die Treppe hinaufkam und tauchten ihre Gestalt in ein flackerndes Spiel aus Licht und Schatten. Denoch erkannte Brudenski das Gesicht sofort wieder. 'Gustav Heinemann, sie sind verhaftet', sagte er als er die Waffe hob und auf die Brust des Mannes richtete. Erst jetzt erblickte er den bestialischen Arm des Mannes, der nichts Menschliches an sich hatte.
Gustav blickte ihm fest in die Augen, während er sich Schritt für Schritt näherte und Brudenski langsam durch die Tür zurückwich. 'Ich bin ein Mörder', sagte Gustav leise, kaum zu vernehmen über dem infernalischen Lärm der inzwischen das Haus umtobte. Auf der Veranda vor der Tür sank er, immer noch von Brudenski bedroht, auf die Knie und sein Kinn fiel auf seine Brust. Gustav Heinemann ergab sich um endlich seine gerechte Strafe zu empfangen.
Baalzamon
2013-01-07, 14:49:43
Kunhardts Blut floss in Strömen und unaufhörlich, ein nicht enden wollender Schwall dunkelroter Flüssigkeit. Hunderte Liter waren bereits aus ihm geflossen und jeder Tropfen trug die Kraft mit sich, das Denken jedes Menschen zu verändern der damit in Berührung kam.
Die Strassen der Stadt waren okkupiert von seinen Anhängern und sie hatten sämtliche Passanten derer sie habhaft werden konnten in den Ratssaal geschleust, wo sie durch das Blut indoktriniert und Teil des Ganzen wurden. Nur wenige der Einwohner waren noch nicht konvertiert, hatten noch nicht die endgültige Erlösung aus Kunhardts Leib genossen.
Die Gruppe war nicht repressiv, ganz im Gegenteil. Einige Besucher in der Stadt fuhren nach ihrer Kammunion wieder nach Hause, zu Eltern, Kindern, Kollegen und Freuden. Mit sich brachten sie die frohe Kunde des wiedergeborenen Heilands, des Erlösers, welcher alle Schuld von ihnen nahm und dies für die ganze Welt tun wollte.
Jeder von ihnen ausgerüstet mit einigen Flaschen des heiligen Lebenselexirs, erzeugten sie neue Enklaven der Seeligkeit, örtlich entfernt, im Geiste jedoch immer mit der Einheit verbunden. Ein unheimliches Verständnis hatte sich der Gruppe bemächtigt, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, dass stärker war als jede physische und psychische Gewalt.
Natürlich blieb all dies von nicht den Nicht-Konvertierten nicht unbemerkt. Aber jeder der sich in den Einflussbereich begab wurde in das Kollektiv hineingezogen, kam verändert wieder hervor und so wurde kein schlechtes Wort über die neue Bewegung verloren, ganz im Gegenteil. Von einer Welle der Glückseeligkeit getragen, breitete sich Kunhardts Botschaft mit Lichtgeschwindigkeit über die elektronischen kanäle aus und seine Anhängerschaft wuchs unaufhörlich. Menschen drängten nach Vergebung und einem Tropfen des heilgen Bluts.
Für Kunhardt war es nicht länger nötig laut zu sprechen. Mit jedem Indivduum in dem menschlichen Netzwerk wurde die Verbindung stärker und die Gedanken und Gefühle drangen klarer durch die Bewusstseine. Er verkündete seine Absolution über reine Gedankenkraft. Er erzeugte ohne jede Anstrengung Bilder und spirutelle Erhabenheit in den Köpfen seiner Anhänger.
Es war ein wahrlich unbeschreibliches Gefühl teil dieser Gemeinschaft zu sein. Ohne jeden Vorbehalt wurde jeder geliebt und verehrt. Niemand war hässlich oder dumm. Niemand war arrogant oder schüchtern. Glück und Demut waren die vorherschenden Gefühle. Es war das Paradies auf Erden.
Baalzamon
2013-01-08, 11:47:31
Kunhardt erhob sich von seinem hellem Ledersessel und liess sein inneres Auge schweifen. Er sah ein Bild, zusammengesetzt aus tausenden Augenpaaren, fühlte tausendfache Liebe. Er konnte spüren, dass sich etwas änderte, etwas Neues erhob sich aus dieser Gemeinschaft die durch ihn geboren worden war.
Immer noch hingen Schläuche aus seinen Armen, Beinen und dem Hals. Groteske Tentakel die seine Offenbarung in Form seines Blutes an seine Jünger verteilte. Langsam hob er die Arme und sprach zu seinen Anhängern ohne seine physische Stimme zu benutzen. Tausende hielten inne, schlossen die Augen und betrachteten ihn durch die Geistesverbindung.
'Wir sind eins. Wir sind die Liebe. Wir sind die Lust. Wir beginnen neu. Wir werden die menschliche Natur für immer verändern. Unsere Liebe wird das Universum selbst bezwingen. Niemand wird mehr leiden oder ausgegrenzt sein. Niemand wird verachtet werden oder seinem Gegenüber neiden. Liebe ist das Prinzip des Universums, welches stärker ist als alle Naturgesetze. Liebe hebt uns auf eine neue Evolutionsstufe.'
Er machte eine kurze Pause während er die Stimmungen auffing und kanalasierte.
'Der Zeitpunkt ist jetzt. Wir sind genug um zu beginnen. Seht her und gebt euch der Ekstase hin.'
Mit diesen Worten breitete er die Arme aus und seine Jünger sahen wie sich Kunhardt in die Luft erhob und einige Zentimeter über dem Boden schwebte, während seine Kleider von ihm abfielen und sein Penis in einer gewaltigen Errektion anschwoll. Er war ein Katalasytor für die gesammelte Energie und die göttliche Verzückung seiner Widergeburt während des perfekten Orgamsus ergoss sich über seine Anhänger.
Ohne Ausnahme loderte heisse Begierde in Kunhardts Gefolgschaft auf. Kein Mann und keine Frau, die je mit Kunhardts Blut in Berührung gekommen war, konnte sich dem Ruf widersetzen. Angetrieben durch animalische Lust, rissen sie sich ihre Kleidung vom Leib und fielen, unabhägig vom Ort, wahllos übereinander her. Es wurden keine Unterschiede nach Alter oder Geschlecht gemacht, jeder war in der gemeinschaftlichen Lust gefangen.
Die ekstatischen Gefühle dieser Massenorgie wurden in das Gemeinschaftsbewusstsein gepumpt, während sich Körper aneinander pressten und schwitzendes Fleisch rythmisch gegeneinander schlug. Tausende bewegten sich im Einklag, ein Massenkoitus in perfekter Synchronisation. Frauen und Männer kreischten und stöhnten lustvoll, während das Blut rauschende in ihren Ohren pulsierte. Körpersäfte und Schweiss flossen und machten die Körper rutschig. Der Geruch von Sex war intensiv und allgegenwärtig.
Gemeinsam bewegte sich die kopulierende Masse, nach einer Zeit die Stunden gewesen zu sein schien, ihrem Höhepunkt entgegen. Die Bewegungen wurden drängender. Körper versteiften sich als Muskeln angespannt wurden und sich Gesichter verzerrten. Die Stossbewgungen wurden schneller, Finger rieben und Zungen leckten energischer.
Ein Moment der Stille setzte ein, bevor sich die Masse in einem simultanen Orgasmus vereinigte. Schreie der Verzückung hallten durch die Wohnungen, Strassen und Häuser wo sich Mitglieder der Gemeinschaft zusammengefunden hatten.
Kunhardt lächelte als er die Energie dieses gebündelten und ungezügelten Ausbruchs von Ekstase fokusierte und er spürte wie eine uralte Präsenz in diese Welt hinüber trat.
Baalzamon
2013-01-11, 11:26:43
Tony arbeitete ohne Unterlass an den aufkommenden Phänomenen. Das er sein Bewusstsein in mehrere Teile aufgespalten hatte, die sich alle parallel verschiedenen Problemen widmeten, machte ihm dabei keine Probleme. Ganz ihm Gegenteil, für ihn war dies eine ganz normale Prozedur, so wie ein Mensch der Kaugummi kaut und über einen Zebrastreifen geht.
Die Verarbeitungsgeschwindigkeit mit der er die Probleme lösen konnte, wurde dadurch nur unmerklich veringert. Um einen wirklichen Verlust zu bemerken, hätte er sich in mehrere tausend autonome und vernetzte Bewusstseine aufspalten müssen, wobei jedes dieser Subbewusstseine immer noch um Größenordnungen leistungsfähiger gewesen wäre, als die der primitiven Säuger auf dem Planeten unter ihm.
Tony betrachtete das aufkeimende Kollektiv in dem Teil der Erde, das die Bewohner Deutschland nannten. Er erkannte das auch hier, dieses unbekannte Element aus dem Paralleluniversum eine signifikante Rolle spielte. Mit leichter Belustigung sah er zu wie die unterentwickelten Gehirne der Säuger unter dem Ansturm der Substanz zusammenbrachen und Neuronen im spirituellen Zentrum unkontrolliert und wild feuerten und Gottesgefühle anregten. Er lächelte still in sich hinein, hatte er sich soch selbst diesen Effekt bei seinem letzten Besuch auf der Erde zu nutze gemacht.
Interessanter war da schon die Substanz selber. Die Signatur wies ein hundertprozentige Übereinstimmung mit der Substanz aus Spanien auf. Offensichtlich musste es sich hier um ein und denselben Ursprung handeln, wenn auch die Ausprägung und Wirkung eine andere war.
Er verglich gerade die Gehirnmuster der betroffenen Individuuen, als er einen rapiden Verfall in den Gehirnen der Menschen in Spaninen wahnahm. Eine schnelle Überprüfung förderte zutage, dass sich alle vor kurzem dem extremen Konsum von Green Light hingegeben hatten und nun, da die Versorgung mit der Droge abgebrochen war, unter starken Entzugserscheinungen litten. Ihre Gehirne kollabierten und nur die rudimentären Lebensfunktionen und motorischen Fähigkeiten blieben erhalten. Tony machte eine Geste, die als äquvalent zu einer hochgezogenen Augenbraue gelten konnte. Das würde vielleicht noch interessant werden.
Fast zeitgleich loderte in Deutschland ein Leuchtfeuer auf, das Tony zurückfahren liess. Wo sich gerade eben noch tausende Individuen einer gewaltigen Orgie hingegeben hatten, öffnete sich plötzlich ein Portal in ein weiteres Paralleluniversum. 'Ein Tor zu einem anderen Universum in einem Tor zu einem anderen Universum', dachte Tony und musste an einen Witz denken den er vor kurzem gehört hatte.
Fasziniert betrachtete er wie sich die Portale umstülpten und inneinander verschlangen. Tony war verwirrt als die Öffnung nach kurzem wieder kollabierte, ohne das er eine Veränderung hätte bemerken können. Er hatte nichts hindurchtreten sehen, was bei seiner ausgeprägten Wahrnehmung fast unmöglich war. Aber er war sich ziemlich sicher, das dieser Riss durch die Dimensionen nicht zufällig entstanden war. Die Konstellation wies eindeutig darauf hin, dass hier eine bewusste Manipulation der Raumzeit und der Branen stattgefunden hatte.
Erschrocken und erregt zugleich machte sich Tony daran, dieses neuerliche Phänomen zu untersuchen.
Baalzamon
2013-01-14, 14:16:17
Ebhardt saß nachdenklich in einem erste Klasse Abteil eines Schnellzugs, auf dem direkten Weg nach Deutschland. Fliegen kam für ihn natürlich nicht in Frage, zu restriktiv waren die Bestimmungen und zu groß seine Befürchtung, dass man das Bargeld und die Plastikröhrchen mit Gustavs Blut in seinem Backpack entdecken könnte. Der Zug bot eine, wenn auch langsamere, so doch deutlich sicherere Variante ausser Landes zu kommen.
Er blickte aus dem Fenster und betrachtete die vorbeirauschende Landschaft. Als er sich das Ticket an einem Schalter des Hauptbahnhofs gekauft hatte, kamen in einem öffentlichen Fernseher gerade die Nachrichten und das von ihm ausgelöste Ungkück war eine der Topmeldungen. Nach offizieller Sprachregelung wurden bei der Explosion zwei Polizsiten getötet und ein weiterer schwer verletzt. Ausserdem wurde der verkohlte Leichnam des mutmasslichen Drogenmischers gefunden. Ein polizeiinterne Untersuchung wurde gestartet und wenn es etwas zu berichten gäbe, so werde die Öffentlichkeit informiert.
Ebhardt hatte diese Informationen nach aussen hin emotionslos aufgenommen, innerlich brannte in ihm jedoch die Schuld wie ein heisses Feuer, dass ihn zu verzehren drohte. Jetzt versuchte er wieder und wieder mit rationalen Gedanken seine Gefühle im Zaum zu halten, während seine Beine nervös auf und ab wippten. Ebhardt orderte ein zweites Fläschchen Wodka, das er in wenigen Zügen leerte und schon kurze Zeit später wurde sein Gehirn von einer wohligen Dumpfheit eingelullt und seine Gedanken begannen sich von den Eregnissen der letzten Tage zu entfernen.
Sein benebeltes Gehirn wanderte zu dem Backpack, der über ihm Gepäckfach verstaut war, dem guten Dutzend Blutröhrchen und den etwa 800.000€ Bargeld. Ansich war ihm das Geld egal, es war nicht mehr als ein notweniges Übel, das Mittel zum Zweck, um seine Forschungen endlich abschliessen zu können. Sicherlich würde das Geld gerade eben so reichen um das Nötigste für ein neues Labor zu besorgen, aber Ebhardt war auch schon in der Vergangenheit mit spartanischen Mitteln ausgekommen.
In seinem Kopf manifestierten sich Pläne für die Weiterentwicklung des Serums und Listen mit benötigter Ausrüstung. Das monotone Fahrgeräusch der Bahn und der Alkohol wirkten einschläfernd auf seinen angestrengten Geist. Seine Augenlieder wurden schwer und sein Kinn sank auf seine Brust, als ihn das gnädige Vergessen des Schlafs einhüllte.
Baalzamon
2013-02-13, 12:37:20
Schwerer, schwarzer Rauch stieg in dichten Wolken von der verkohlten Ruine des brennenden Einfamilienhauses auf, während Marek Brudenski und Valentina Diaz in der relativen Ruhe des wegfliegenden Rettungshubschraubers an der Motorhaube ihres SUVs standen.
Der immer noch in Lebensgefahr schwebende Louis wurde mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, ebenso wie Pedro, der sich wahrscheinlich eine Rauchvergiftung zugezogen hatte und dem noch vor Ort Sauerstoff zugeführt worden war.
Marek hatte sich von einem Sanitäter zwei Zigaretten geschnorrt. Er und Valentina standen mit zitternden Händen am Wagen und rauchten mit fahrigen Bewegungen, als sie darauf warteten, dass die Verstärkung in Form von weiteren Beamten eintraff.
Valentinas freie Hand fuhr immer wieder zu einem Rest getrockneten Bluts in ihrem Haar und kratzte an dem krustigen braunen Schorf. Marek sog langsam den narkotisierenden Qualm ein. Sein Blick glitt über das zerstörte Haus, hing im Nirgendwo zwischen Schock und Erleichterung.
Nach einigen Zügen sagte Valentina, 'Was machen wir jetzt mit ihm?', und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung des Mannes, der in eine dunkelgraue Decke gehüllt im Fond ihres Wagens saß. Marek wandte langsam den Kopf und sah die zusammengesunkene Gestalt an.
Das Feuer hatte Gustav die Kleider vom Leib gebrannt und so hatte er in schwelenden Stofffetzen vor ihnen gesessen als er sich ergeben hatte. Die Unmenschlichkeit seines Arms wurde durch nichts verborgen und sowohl Marek als auch Valentina hatten auf den Anblick geschockt reagiert, wenn auch in dem Augenblick keine Zeit für große Erklärungen geblieben war. Brudenski hatte versucht Gustav Handschellen anzulegen, aber es war unmöglich die Schellen um das verhornte Handgelenk Gustavs zu schliessen und so hatte er sich damit begnügt ihn mit einem Plastikband zu fesseln. Gustav hatte all dies apathisch hingenommen.
Ohne wirklich darüber nachzudenken, hatte er ihm eine Decke über den nackten, und zu seiner Verwunderung unverletzten, Körper geworfen, welche die Monströsität seiner Gliedmaße verbarg. So weit Marek es beurteilen konnte, hatte ausser ihm nur Valentina die Missbildung gesehen.
'Er ist ein Mörder', sagte Marek mit tonloser Stimme, wissend dass dies nicht die Antwort auf die Frage war.
'Ja...', setzte Valentina an, aber ihre Stimme erstarb. Die Bilder dieses Tages würden noch lange in ihrer Erinnerung nachbrennen und die Unmöglichkeit ihres Gefangenen machte die Situation für sie nicht erträglicher.
In der Ferne konnten sie bereits das charakteristsiche Heulen der sich nähernden Polizei und der Feuerwehr hören, als Marek den abgebrannten Stummel auf den Boden warf und unter seinem Absatz austrat. Er schloss die Augen und lauschte dem Tosen und Knistern des brennenden Hauses, während seine Gedanken versuchten die neue Realität zu ordnen.
Baalzamon
2013-02-14, 11:22:26
Gustav saß mit geschlossenen Augen auf der Rückbank des Einsatzwagens. Zum ersten Mal seit seiner Flucht, war das Gefühl der grenzenlosen Ausweglosigkeit von ihm gewichen und feine Fäden der Hoffnung wuchsen in seinem Bewusstsein.
Mit seiner Verhaftung hatte er sein Schicksal in fremde Hände gelegt. Er empfand bei dem Gedanken unendliche Erleichterung. Endlich würde er für seine schändliche Tat bestraft werden und mit der Bestrafung würden all die schrecklichen Dinge die er gatan hatte Vergangenheit werden. Eine Vergangenheit mit der er abschliessen konnte und aus deren Trümmern er ein neues Fundament aufbauen konnte.
Sein Blick wanderte nach oben, sah durch die getönten Scheiben des Autos die beiden Polizisten, die nebeneinander standen und rauchten.
Gustav empfand Mitgefühl mit ihnen. Der Mann war freundlich zu ihm gewesen, hatte ihm eine Decke gegeben und ihn behandelt wie einen Menschen und nicht wie das Monster das er war. Beide hatten sie heute Kameraden und Freunde verloren und Gustav bedauerte zutiefst, dass weitere Menschen sterben mussten. Der Gedanke brachte ihn zu Ebhardt und sein Herz verkrampfte sich.
Weitere Einsatzfahrzeuge fuhren auf das Gelände und Gustav wurde von den hellen Lichtern und Scheinwerfern kurzfristig geblendet. Die Lichter vermischten sich mit dem Feuerschein und der anbrechenden Abenddämmerung zu einem Wirbel aus Rot- und Blautönen und verliehen der Szenerie ein surrealistisches Antlitz.
Männer und Frauen stiegen aus, redeten, bewegten sich. Er konnte nichts von dem verstehen was gesagt wurde, sah aber wie einige Male in seine Richtung gedeutet wurde. Nach einiger Zeit, es mochten Minuten oder auch Stunden gewesen sein, öffneten sich die Fronttüren und der Mann und die Frau der ursprünglichen Einsatzgruppe setzen sich in den Wagen.
Marek warf einen schnellen Blick auf Valentina, die auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. Die Sanitäter hatten sie beide untersucht, aber keinerlei physische Verletzungen finden können. Auch schienen beide nicht unter schweren Schock zu stehen und so hatte man nichts dagegen, dass sie selber mit ihrem Wagen zurück zum Präsidium fuhren.
Er wusste nicht genau wieso, aber ohne sich abgesprochen zu haben, hatten weder er noch Valentina jemandem von Gustavs Einzigartigkeit erzählt. Nicht das er verucht hätte es zu verbergen, was sowieso vollkommen sinnlos gewesen wäre.
Sie teilten ein gemeinsames Geheimnis und so irrational es auch war, so führte dies zu einer Verbundenheit die sie beide nach den Erlebnissen des Tages dringen benötigten.
Marek startete den Motor, der mit leisem Brummen zum Leben erwachte, und steurte den Wagen auf die Ausfahrt zu. Sein Augen richteten sich während der Fahrt immer wieder auf den im Rückspiegel sichtabaren Mörder, dessen Kopf im sanftem Takt der Strasse hin- und herschaukelte.
Baalzamon
2013-02-20, 13:31:40
Valentina hielt es nicht länger aus. 'Gustav, was ist mit ihnen passiert?', fragte sie ihn, halb umgedreht sitzend.
Gustavs Blick hob sich langsam und seine rotgeränderten Augen blickten tief in die haselnussbraunen Augen von Valentina. 'Ich weiss es nicht', kam nach ein paar Sekunden der Stille die Antwort, hervorgebracht als heiseres Krächzen.
'Aber,..' Valentina verstummte, nach Worten suchend, sich die richtige Formulierung im Geist zurechtlegend. 'Wie ist es zu ihrer... Verletzung gekommen?'
'Verletzung?', spie Gustav aus und ein bitteres Lachen brach aus ihm hervor, ein unmenschlicher Laut der Valentina und Marek einen Schauer über den Rücken jagte. 'Sie meinen diese Obszönität?' Gustav hatte die Decke abgeschüttelt und hob die zusammengebunden Hände in die Höhe. Speichel troff von seinem Kinn, sein Gesicht zu einer Fratze verzerrt.
Valentina schrak vor diesem ungezügelten Ausbruch zurück und bedauerte sofort ihre Neugierde nicht im Zaum gehalten zu haben. Sie murmelte eine Entschuldigung und genauso schnell wie sich Gustav erregt hatte, brach er jetzt wieder zusammen und verstummte.
Im Nachhinein sollte Marek nicht genau sagen können, woran es genau gelegen hatte: Die Szene im Auto, welche er im Rückspiegel verfolgte, die Erschöpfung der letzten zwei anstrengende Tage oder der Schock der Explosion.
Plötzlich war ein roter Transporter vor ihm. Er trat hart auf die Bremse und riss das Lenkread herum, doch er konnte die Situation nicht mehr entschärfen. Die beiden Fahrzeuge trafen aufeinander und das Metall verformte sich unter ohrenbetäubenden Kreischen. Alle drei wurde hart in ihren Gurt geworfen.
Der Fahrer des anderen Fahrzeugs hatte nicht so viel Glück und wurde aus dem Wagen geschleudert. Valentina sah für einen kurzen Moment die vor Schreck aufgerissen Augen des jungen Mannes, bevor sein Schädel gegen die Windschutzscheibe prallte und mit einem scheusslichen Knacken wie eine überreife Melone platze. Blut und Knochensplitter liefen über das gesplitterte Glas. Wie die weggeworfene Puppe eines wütenden Kindes prallte der Körper von der Motorhaube ab und verschwand, blutige Haarbüschel auf der Scheibe hinterlassend, nebem dem rechten Kotflügel.
Die Wucht des Zusammenstoßes und das scharf eingeschlagene Lenkrad führten dazu, dass sich der Wagen beim Aufprall an der Bordsteinkante überschlug. Marek schlug hart mit dem Kopf an den Türrahmen als die Welt um ihn herumwirbelte und sein Bewusstsein versank in undurchdringlicher Schwärze.
Plutos
2013-05-27, 00:45:01
Währenddessen war ein notdürftig mit einer Avirex-Büffellederjacke bedecktes Känguru-Embryo für den hungrigen Gustav zubereitet worden. Valentina reichte ihm hierzu Salz, Pfeffer und die Krümel, die Marek sich jeden Morgen als Schlaf aus den Augen rieb. Gustav begab sich zu Tisch und begann, vor dem Festmahl sein Glied mit der Lotion einzureiben.
Fetter Fettsack
2013-05-27, 12:44:17
Plötzlich gab die im Nebenzimmer befindliche Fernsprechapparatur klingelnde Laute von sich.
Tyrann
2013-05-27, 14:43:37
Valentina begab sich zu eben jener Apparatur und bestätigte der Stimme am anderen Ende der Leitung den Termin für die zwei Escort-Mitarbeiterinnen die jeden Moment eintreffen sollten. Mit einer eleganten Bewegung nahm Valentina das Ledergeschirr aus dem Schrank und begab sich zu Tür.
Mosher
2013-05-27, 15:08:27
Auf dem Weg dorthin entwich ihr ein langer, herzhafter Furz. Sie schnüffelte hastig, bis sie den Geruch vernahm. Er verhieß ihr einen gesunden Tag. Valentina lachte unbekümmert und nahm noch eine Prise. Sie fühlte sich unbeobachtet...
Tyrann
2013-05-27, 15:39:15
...war aber vorrausschauend und wusste um ihre forsche Verdauung. Also nahm sie den Aktivkohle-Popoplug und setzte ihn sich ein um später weder die Horizontalarbeiterinnen noch Gustav beim Essen zu irritieren. Sie tänzelte anschliessend die Treppe hinunter und zog mit beiden Händen die schwere hölzerne Eingangstür auf.
Fetter Fettsack
2013-05-27, 23:49:08
Die Sonne schien ihr ins Gesicht, eine laue Brise ließ ihr güldenes Haar leicht flattern. Durch diese Einflüsse von Mutter Natur in ihrem Wohlbefinden gestärkt schritt sie vollends durch den wuchtigen Torbogen hindurch und begab sich auf den Weg hin zu ihrer Arbeitsstätte.
Mopedfahrer Tobias bog derweil in die selbe Straße ein und erblickte sogleich ihre ihm ausgesprochen annehmlich erscheinende Figur.
Showers
2013-05-28, 03:05:34
Die Sonne schien ihr ins Gesicht, eine laue Brise ließ ihr güldenes Haar leicht flattern. Durch diese Einflüsse von Mutter Natur in ihrem Wohlbefinden gestärkt schritt sie vollends durch den wuchtigen Torbogen hindurch und begab sich auf den Weg hin zu ihrer Arbeitsstätte.
Mopedfahrer Tobias bog derweil in die selbe Straße ein und erblickte sogleich ihre ihm ausgesprochen annehmlich erscheinende Figur.
Tobias der sich gerne "Ladykiller" nennt und bei Frauen eher als "Ach die Jungfrau..." bekannt ist, bemerkt das die Schlange vor Erregung aus der Hose will. Diesmal wird nichts schief gehen redet er sich ein und steigt vom Moped ab.
Er überlegt sich einen passenden Anmachspruch für die Schönheit und geht ganz lässig auf sie zu. Ihre Blicke treffen sich ganz kurz und er sieht sich schon mit der schönen Valentina im Bett! Er sagt "Hey du feuchte Weibergschnecke, wenn dir Mal die Blase drückt, würde ich mich gern drunter legen." und zwinkert ihr schelmisch zu...
Dicker Igel
2013-06-08, 22:59:11
Tony war fassunglos. Gerade noch erfreute er sich an den Katastrophen die er über diesen Planeten gebracht hatte, im nächsten Moment wurde er wie von der Hand eines furchtbaren und zornigen Gottes gepackt und aus dem Sonnensystem geschleudert. Als er nach einem kurzen Augenblick seine Sinne wieder auf den Planeten richtete und zu ergründen versuchte was gerade passiert war, konnte er nicht glauben was er sah. Ein schneller Blick auf die Sternenkonstellationen gab ihm jedoch recht.
Er befand sich immer noch in dem System der primitiven Säuger, jedoch war von seinem Zerstörungswerk keine Spur zu entdecken. Ganz im Gegenteil, der Planet lag vor ihm wie er ihn bei seiner ersten Ankuft vorgefunden hatte, Lichter erfüllten die Nachtseite und sein Mond kreiste in einer stabilen Bahn.
Ein leichtes Unbehagen beschlich Tony. Das hätte nicht passieren dürfen. Was war überhaupt passiert? Tony entschied sich erst einmal weiter zu beobachten und weitere Daten zu sammeln. Vielleicht konnte er sekundäre Effekte beobachten, welche ihm Aufschluss über das Geschehene geben konnten. Aber das mulmige Gefühl in ihm liess sich nicht mehr abschütteln.
Alternative Zeitlinie incoming:
Als sich Tony gerade dem vermeintlich zerstörten Planeten näherte, stand er auf einmal in einem sonderbaren Raum. Das Zimmer war ziehmlich kitschig eingerichtet, viel rosa Plüsch, rote Seite, ein schwerer Teppich, feminine Strukturtapeten und peinlichen Möbel. Es lag ein leicht süßlicher Duft in der Luft und Tony vernahm im Hintergrund das seichte Säuseln der Communards.
Plötzlich ging eine Tür und Gott betrat den Raum. Er wirkte etwas aufgebracht, aber durch seine tuntische Art verlor sich sein Zorn eher in einer absurden Abstraktion. Gott ließ sich langsam und figurbetont auf einem schweren Sessel nieder. Als er nach fünf Minuten endlich saß, erkannte man jedes einzelne Haar seiner Intimbehaarung durch den hautengen roten Latex Catsuit.
Gott musterte Tony und kräuselte sich dabei seinen Glööckler-Bart. Er musterte Tony ausgiebiger und schlug letztendlich die Beine übereinander. Mit einer Stimme, die man wohl am ehesten mit Amanda Lear in Verbindung bringen konnte, sprach er zu Tony: SoSo, Es wollte also DAS Sonnensystem zerstören. Es wollte ALL meine Kreaturen zerstören, welche ich mir zur Belustigung geschaffen habe! Tony wußte nicht, ob er lachen oder unsichtbar werden sollte. Aber Gott führte seine Ansage fort: Ich weiß nicht, ob ich Es den Exxenmenschen überlasse, oder Es in das düstere Reich der Greys verbanne! Tony imponierte das nicht besonders, denn die Exxen und Greys kannte er von der ein oder anderen Zecherei. Doch Gott erkannte dies natürlich und gebot: Ich werde Es dadurch strafen, dass Es als männlicher Hetero-Mensch auf die Erde kommt, welche nur von Homo- und Transsexuellen bevölkert wird. SO SOLL ES SEIN!
Fetter Fettsack
2013-06-09, 00:27:43
Tobias der sich gerne "Ladykiller" nennt und bei Frauen eher als "Ach die Jungfrau..." bekannt ist, bemerkt das die Schlange vor Erregung aus der Hose will. Diesmal wird nichts schief gehen redet er sich ein und steigt vom Moped ab.
Er überlegt sich einen passenden Anmachspruch für die Schönheit und geht ganz lässig auf sie zu. Ihre Blicke treffen sich ganz kurz und er sieht sich schon mit der schönen Valentina im Bett! Er sagt "Hey du feuchte Weibergschnecke, wenn dir Mal die Blase drückt, würde ich mich gern drunter legen." und zwinkert ihr schelmisch zu...
Sekunden später war die Steifheit seines Rutenschwellkörpers verschwunden und an ihre Stelle ein Hämatom getreten. Im selben Moment sackten ihm die Knie weg und er kam unsanft mit dem Gesichte am zwar warmen, aber dennoch unsanft rauen Asphalt auf. Seine Hände waren ihm zu Abstützungszwecken nicht zur Verfügung gestanden, da sie reflexartig hin zur von einer starken pysischen Einwirkung geprägten Körperstelle geschnellt waren. Bevor Mopedfahrer Tobias den Schmerz in seiner Leistengegend in voller Ausformung zu spüren bekam, sah er noch die wundervollen Beine in selbstbewusster Schrittfolge davongleiten.
Dicker Igel
2013-06-10, 20:48:15
Alternative Zeitlinie:
Unmittelbar nach Gottes Gebot stand Tony auf der Erde. Er befand sich in einer Stadt, welche dem ihm bekannten Bild der Erde nicht wirklich entsprach. Alles wirkte wärmer und ruhiger, weniger Verkehr und vorwiegend schrille Farben prägten das Bild. Tony orientierte sich und lief daraufhin auf eine Bar zu. Dort angekommen musterte er die Location. Es war nicht viel los, er sah ein paar Gäste und eine "Frau" arbeitete hinter der Theke. An einer Wand fiel ihm ein golden anmutender Dildo auf, an dessen gummierten Hoden Gott gekreuzigt war. Tony setzte sich an den Tresen und bestellte einen Kaffee, welchen ihn die nuttige Transe mit einem Lächeln servierte: Mit Sahne? Tony lehnte angewidert ab und begab sich in die Toiletten.
Da angekommen begutachtete er sich im Spiegel: So, nun bin ich ein Mensch, ein stattlich ausgerüsteter Mann mit femininen Zügen, wie erbärmlich sehe ich nur aus! Neben ihm ging eine Tür und ein verschwitzter dicklicher Mann kam zum Vorschein. Er stellte sich neben Tony und wusch sich die Hände. Er lächelte Tony zu liebenswürdig an und hauchte: Ich habe mir grade nach dem kaggern beim fappieren in die Hände gespritzt, passiert in letzter Zeit öfter! Tony rannte schnell in eines der WCs umd erbrach sich heftig. Danach setzte er sich auf den Klodeckel und überlegte. Währenddessen erblickte er eine ältere Zeitung auf dem klitschigen Boden, welche von einem Landstrich in der Antarktis berichtete, wo es anscheinend noch richtige Frauen und Hetero-Männer gab. Es schien sich um eine Art Sekte zu handeln, welche über hochentwickelte Technologie verfügte und vom Rest der Welt nicht allzu viel hielt. Die Namen derer Führer wurden auch erwähnt: Günther und Heinrich.
nalye
2013-09-04, 21:45:52
Sekunden später war die Steifheit seines Rutenschwellkörpers verschwunden und an ihre Stelle ein Hämatom getreten. Im selben Moment sackten ihm die Knie weg und er kam unsanft mit dem Gesichte am zwar warmen, aber dennoch unsanft rauen Asphalt auf. Seine Hände waren ihm zu Abstützungszwecken nicht zur Verfügung gestanden, da sie reflexartig hin zur von einer starken pysischen Einwirkung geprägten Körperstelle geschnellt waren. Bevor Mopedfahrer Tobias den Schmerz in seiner Leistengegend in voller Ausformung zu spüren bekam, sah er noch die wundervollen Beine in selbstbewusster Schrittfolge davongleiten.
Gefühlte Stunden später kam Tobias wieder auf die Beine, obgleich sie noch zitterten. War es die Nachwirkung des Tritts in die Leistengegend? Oder war es gar die Euphorie des ersten Körperkontakts mit einer Frau, den er in den letzten Jahren hatte?
"Was zur..." entfuhr es ihm, als er mit seiner Masturbationshand seinen Schritt abtaastete. "Sollte dies etwa..." murmelte er - immer noch voller Pein - als er diese merkwürdige weiße und klebrige Flüssigkeit bemerkte, die langsam an seinem Bein herunterlief. War dies etwa der sagenhafte Moment seiner Entjungferung? Euphorisch dachte er an die Rückgabefrist für sein Rohypnol, das er teuer von einem nigerianischen Mann aus dem Internet kaufte. "Verdammt! Dabei habe ich für den Anmachspruch 'Ey, Baby! Welches Taschentuch riecht nach Chloroform?' so lange gegrübelt!"
Plutos
2015-01-14, 10:36:57
Mehr als ein Jahr war seitdem vergangen. Tobias dachte an diesen bedeutsamen Tag zurück, während er im nächtlichen Dunkel einer Tiefgarage nahe der Frauenparkplätze defäkierte, um sein baldiges Opfer mit der Nase dort hineinzudrücken.
Plutos
2015-12-31, 19:53:57
die kinder kichern und schieben dem busfahrer noch einen böller in den bus. heinemann hört das krachen und denkt sofort an die wiederbewaffnung. vielleicht doch keine so so schlechte idee, überlegt er.
adenauer sitzt in bonn gerade auf dem lokus und ahnt nicht, dass die wiederbewaffnung von chinesischer importware subventioniert wird.
Aus den Kindern waren inzwischen Jugendliche geworden, die weiterhin ihr Unwesen mit Polenböllern trieben. Nachdem ihnen die Munition ausgegangen war, spotteten sie hämisch über Gustave Heinemann, die 2015 gerade ihre Geschlechtsumwandlung hinter sich gebracht hatte.
Baalzamon
2021-10-30, 10:40:56
Tony wusste immer noch nicht wie ihm genau geschehen war, als er die goldene Schaufel tief in den gefrorenen Boden einer inzwischen weitgehend eisfreien Antarktis bohrte. Nachdenklich warf er die Erde durch ein aufgestelltes Sieb und betrachtete den gefilterten Dreck. Stoisch verrichtete er seine Arbeit während sein immer noch neuer und doch so unzureichender menschlicher Körper lamentierte.
Seine Gedanken waren zu langsam, viel zu langsam und irgendwas war hier eindeutig nicht richtig. Es fühlte sich verkehrt an hier zu sein, geradezu gefangen in dieser fleischlichen Hülle, auch wenn das Gefühl eher unbestimmter Natur war und sich der Gedanke, den er festzuhalten versuchte, standig seinem Griff entzog wie ein zappelnder Fisch.
Er wusste nicht wie lange er hier schon stand und schaufelte, das Loch schien nicht größer zu werden, ebenso wie der Haufen abgetragener Erde der sich neben ihm auftürmte. Er wusste noch nicht ein mal mehr, weswegen er überhaupt hier war und schaufelte. Es musste etwas mit der Enklave von diesem Günther und Heinrich zu tun haben, aber er hatte Probleme sich zu konzentrieren und seine Gedanken in klare Bahnen zu lenken.
Immer wieder driftete er ab und als ob sein Bewusstsein fragmentiert wäre, kamen ihm Gedanken die seine und doch noch nicht seine waren und drängten an den Rändern seiner Wahrnehmung gegen seinen unzureichenden Geist, schrien ihm unverständliche und unbegreifliche Dinge zu die am Stoff der Realität zerrten.
Tony stiess die Schaufel ein weiteres mal in den unebenen Boden und warf den nächsten Hub durch das Sieb. Ein auffälliges, unwirkliches Geräusch, welches es so nicht hätte geben dürfen, nicht hätte geben können, durchschnitt die antarktische Stille. Ein grün leuchtender Schimmer breitete sich von einem kleinen Ding aus, anders konnte er es mit seiner beschränkten Wahrnehmung nicht beschreiben.
Doch instinktiv, noch so ein Wort, das sich so falsch anfühlte, wusste er, das er endlich gefunden hatte wonach er so lange gesucht hatte. Er war sich noch nicht ganz im klaren darüber was dies alles zu bedeuten hatte oder wie es sich entwickeln würde, aber eines war ihm jetzt klar.
Das er hier war, in diesen Körper gefangen, war nur der Teil einer größeren Wahrheit, einer vielschichtigeren Realität die sein Säugetiergehirn nicht verarbeiten konnte. Durch das grüne Leuchten angefacht kam jedoch ein anderer Teil seines Bewusstsein, geboren in einer anderen Realität, langsam wieder an die Oberfläche. Noch war es nicht mehr als ein entferntes Raunen, aber Tony machte sich jetzt keine Sorgen mehr. Er hatte den Anfang gefunden und er war nun mal Optimist und er hatte ein umfängliches Vertrauen, dass er schon noch rausfinden würde was mit ihm vorging.
Er hatte Zeit. Zeit war für ihn bedeutungslos wie ihm nun plötzlich klar wurde.
Er nahm den kleinen Gegenstand der keine und doch jede Form besaß in die Hand, steckte es in seinen Mund und in einem für ihn abstossenden und animalisch anmutenden Akt würgte er es in seinen fleischlichen Körper, machte es zu einem Teil von sich.
Erkenntnis brach über ihn herein, eine Flut aus Bildern, eine Vision biblischen Ausmasses. Ein androgyenes Wesen in Latex mit merkwürdigem Akzent, eine groteske Gestalt mit bluttriefenden Tentakeln, eine gemarterte Seele die nach Erlösung strebt, Horden dumpfer und nach menschlichem Fleisch gelüstender Wesen. Hinter all diesem thronte die dunkle und widernatürliche Präsenz von etwas unbeschreiblichen, einer zyklopischen Andersartigkeit die sich mit nichts vergleichen ließ, deren Existenz unmöglich hätte sein sollen.
Sein armseliger physischer Körper schlug hart auf dem unnachgiebigen Boden auf und während er spastisch zuckte und sich Schaum auf seinen Lippen bildete, erhaschte er einen Blick auf das Multiversum und Realitäten die es gab und doch nicht gab, verborgen und doch für jeden sichtbar der danach suchte. Universen kamen und vergingen, eingebettet in den zeitlosen Kreislauf der Ewigkeit.
Tony öffnete langsam die Augen als sich seine Gedanken konsolodierten, sich nach und nach ein Gesamtbild aus verschiedenen Realitäten und alternativen Zeitlininen zusammenfügte. Die mäandernden autonomen Teile seines Ichs flossen wieder zusammen und auch wenn er noch nicht wusste was genau er zu tun hatte, so wusste er doch mit Bestimmtheit, dass er etwas tun musste.
Er streckte die Faust über den Kopf und schoss, die Naturgesetze ignorierend, in den Himmel, auf dem Weg weiter nach Süden zur letzten Hetero-Enklave dieser Erde, geführt von den Führern Günther und Heinrich. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht als er nach Äonen subjektiver Zeit endlich wieder alle Teile seines Selbst in sich vereinte.
Baalzamon
2021-11-06, 18:22:18
'Mr Brudenski. Mr Brudenski!'
Schwach drangen Worte an die Ohren von Sonderermittler Brudenski und wurden in quälender Langsamkeit von seinem Gehirn verarbeitet. Er versuchte die Augen zu öffnen, doch anscheinend hatte ihm jemand Sekundenkleber über das Gesicht geschmiert.
Er versuchte sich zu orientieren und fühlte steife Laken unter seinen Fingern. Neben den immer noch unverständlichen aber dafür umso drängenderen Stimmen hörte er das typische sich monoton wiederholende Piepen, das er aus endlosen Spielfilmen kannte, wenn jemand im Krankenhaus lag. Ein Krankenhaus.
Mit dem Erwachen kam das Gefühl zurück, und mit dem Gefühl kam der Schmerz. Bitte, ich will doch nur schlafen aber sein Geist, einmal aufgeweckt lies sich nicht mehr zurück in die selige Ohnmacht drängen. Er war ihm als gäbe es keine Stelle an seinem Körper, die nicht schmerzte.
Wieder diese Stimme. 'Mr Brudenski?'
Erneut versuchte er die Augen zu öffnen und mit einem leise reissenden Geräusch klappte sein rechtes Augenlied hoch. Helligkeit blendete ihn. Welcher Idiot richtet einen Scheinwerfer auf mich war sein erster Gedanke, bis er einige Zeit später erkannte, dass es nur ein sonniger Tag in einem lichtdurchfluteten Krankenzimmer war.
Er versuchte den Kopf zu drehen, jedoch vergebens. Ein merkwürdiges Geräusch erklang und er merkte das es seine eigene Stimme war, die ein einzelnes Wort austiess, unverständlich und nur als heiseres Krächzen zu vernehmen.
Zwei schwarze Schemen an der Seite seines Krankenbetts rückten einige Zentimenter näher. 'Ms Diaz lebt, sie liegt im Zimmer nebenan.' Die tiefe Stimme lies Mareks Trommelfelle erbeben und sandte einen unangenehmes Vibrieren an seinen Schädel.
Langsam erschienen vereinzelte Konturen und Einzelheiten. Zwei Männer standen neben seinem Bett. Ein Hüne von einem Mann, mindestens 2m groß und 130 Kilo schwer. Der schlacksige Jüngling neben ihm wirkte im Vergleich wie ein Kind. Sein offenes Auge richtete sich auf den Riesen der gesprochen hatte und aus irgendeinem Grund blieb sein Blick an der gegelten Igelfrisur hängen, die schon vor 40 Jahren ausser Mode gewesen war. Unwillkürlich musste er lachen, ein weiteres heiseres Krächzen, und Schmerz durchzog seinen malträtierten Brustkorb.
Von dieser Anstrengung total erschöpft schloss er die Augen wieder.
'Mr Brudenski, wir hätten da einige Fragen an sie.'
Wer hätte das gedacht.
Baalzamon
2021-11-07, 13:47:28
Wenige Tage später fand sich Marek Brudenski in der Lage das Krankenbett zumindest für einige Zeit wieder zu verlassen. Das Wiedersehen mit Valentina war herzlich ausgefallen, der Vorfall in dem verlassenen Einfamilienhaus hatte sie zusammengeschweisst. Ihr rechtes Bein war an mehreren Stellen gebrochen und ein Rippe hatte sich in ihren Lungenflügel gebohrt, dementsprechend ungelenk fiel die Umarmung aus, als sie sich wiedertrafen. Blutergüsse überzogen ihren Körper in schillernden bunten Farben.
Marek selbst sah nicht besser aus, sein linkes Auge war immer noch geschwollen und es war noch ungewiss ob er jemals wieder seine volle Sehkraft zurück bekommen würde. Daneben hatte er vor allen Dingen eine schwere Gehirnerschütterung und eine Menge Prellungen und Schürfwunden von dem Unfall davon getragen.
Jetzt saßen sie zusammen mit den beiden Männern in schwarz, die sich als Agent Smith und Agent Smith vorgestellt hatten an einem kleinem Tisch in einem abgegrenzten Raum und tranken Kaffee aus Pappbechern.
'Ich fasse noch mal zusammen', erklärte der Hüne, den Brudenski im Kopf 'den großen Smith' nannte, 'sie konnten die Produktionsstätte von Green Light ausfindig machen, beim Zugriff auf die Zielperson kam es zu einer, bisher unerklärten, Explosion, welche sämtliche Beweise vernichtete. Nichtsdestotrotz konnten sie die Zielperson festsetzen und waren auf dem Weg zurück ins Revier als sich der Autounfall ereignete. Die Zielperson ist seitdem nicht mehr auffindbar.'
Valentina knibbelte an dem Plastikdeckel ihres Bechers und nickte leicht, während Brudenski dem Mann stur in die Augen starrte ohne eine Regung von sich zu geben.
'Nun gut...' liess nun der kleine Smith von sich, seine Stimme einem melodiösen einschläfernden Singsang gleich. 'Wir werden die bisherigen Aussagen weiter prüfen und mit denen ihrer Kollegen abgleichen, aber wie sie bereits bemerkt haben, gibt es für unsere Präsenz hier einen anderen, wichtigeren, Grund. Wie sich herausgestellt hat, führen die Entzugserscheinungen von Green Light bei den Konsumenten zu', er stockte kurz, suchte nach den richtigen Worten 'äußerst ungewöhnlichem Verhalten.'
Tatsächlich hatte sich Marek schon kurz nachdem er wieder bei Bewusstsein war und das allgegenwärtige Fernsehbild betrachtete gefragt, wer zum Teufel einen Zombiefilm in Dauerschleife im Krankenhaus laufen lies. Erst nach und nach kam ihm die Erkenntnis, das dies die spanischen Nachrichten waren welche 24h am Tag ein Sonderformat sendeten.
Der Ermittler aus Deutschland sah mit Unglauben wie Horden von scheinbar motorisch und geistig stark eingeschränkten Menschen über die Strassen der spanischen Großstädte schlurften und sich in kanibalistischer Manier an ihren Landsmännern und -frauen gütlich taten.
'Apocalipsis Zombi' murmelte Valentina und nahm einen weiteren Schluck des bitteren Krankenhauskaffees.
'Nun ja, soweit würde ich jetzt nicht unbedingt gehen. Aber ja, ich gestehe einige Parallelen zu. Sevilla, Madrid und Barcelona stehen unter Quarantäne. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen und einen Lockdown für die gesamte Bevölkerung angeordnet. Die zivile Ordnung ist zusammengebrochen. Derweil versucht das Militär mit mässigem Erfolg die Gefahr einzudämmen, aber es scheint das kaum ein noch ein lebender Mensch in diesem Land existiert, der nicht unter der sonderbaren Wirkung von Green Light leidet. Und im Zentrum des Ganzen stehen sie beide und ihre Ermittlungen, ebenso wie der Flüchtige.'
Marek schnaubte. 'Das haben wir doch alles schon ein dutzend Mal besprochen', stiess er hervor. 'Wir sollten unsere Anstrengungen darauf konzentrieren Gustav zu finden. Er ist der Schlüssel zu all diesen Vorfällen. Statt dessen belästigen sie uns immer wieder mit denselben Fragen die nirgendwohin führen.'
Die versteinerten Mienen der Smiths liessen keine Rückschlüsse auf ihre Gefühle zu, so sie denn welche besassen. Dessen war sich Marek nicht sicher.
'Ich sehe sie sind sehr aufgeregt, wir versuchen es vielleicht besser morgen noch ein mal.' Damit erhoben sich die beiden Männer in perfekter Synchronisation, schritten durch die sich automatisch öffnende Tür und liessen Marek und Valentina alleine und frustriert zurück.
Bisher hatten weder er noch Valentina über Gustavs Besonderheit gesprochen. 'Wir müssen ihn finden und zwar schnell' sagte Valentina als sie Marek einen Blick zuwarf. Dieser nickte stumm und erhob sich ebenfalls, wenn auch unter Schmerzen. 'Aber nicht solange diese beiden Idioten in unserem Nacken sitzen.'
Jetzt war es an Valentina stumm zu nicken und den letzten Rest der ekelhaften Plörre die hier als Kaffee bezeichnet wurde zu trinken.
'Mögen sie Ausbruchsfilme?' fragte sie ihn, mit ihrem, wie er inzwischen wusste, typischen verschwörerischem Augenzwinkern. 'Eigentlich nicht' antwortete er, 'aber ich glaube ich könnte eine Ausnahme machen.'
Baalzamon
2021-11-08, 13:34:56
Ebhardt Mauritius von Jochbüttel hatte sich gut eingerichtet. Sicherlich, mit dem Geld das er in Spanien gemacht hatte konnte er sich kein High-Tech Equipment leisten, aber er wusste wie er aus wenig viel machen konnte. Er hatte eine abgelegene und verwahrloste Garage am Stadtrand von Bielefeld zu seinem neuen Hauptquartier auserkoren und sich mit dem Nötigsten versorgt um seine Forschungen weiterzuführen. Kein Mensch bei Sinnen kam jemals freiwillig nach Bielefeld.
Voller Faszination hatte er die Nachrichten aus Spanien und Deutschland verfolgt. Während in Europas Süden die Junkies auf Cold-Turkey in einen Zombie ähnlichen Zustand verfielen und das Land in Chaos stürzten, war in Deutschland eine neue Religion auf dem Vormarsch, welche salop als Kunhardts Jünger bezeichnet wurden.
Diese Gruppierung erregte sein Interesse, da es augenscheinlich keinen wirklichen Widerstand gegen sie gab und die Anzahl der Jünger mit jedem Tag wuchs. Sie waren omnipräsent, auf sämtlichen Fernseh-, Radio und Social-Media-Kanälen propagierten sie ihre Nachricht der Liebe und Vereinigung. Alle Mitglieder wirkten gelöst, entrückt, überirdisch.
Ebhardt kam nicht umhin eine gewisse Bewunderung für Kunhardt zu empfinden. Was er geleistet haben musste um diese neue Religion in Windeseile aufzuziehen und derart erfolgreich zu verbreiteten verlangte einen gewissen Respekt und stachelte seine Neugier an.
Vielleicht sollte ich diesem Kunhardt mal einen Besuch abstatten, aber er verwarf den Gedanken recht schnell wieder. Er war immer noch damit beschäftigt eine neue Version von Green Light herzustellen, welche die Menschen nicht sofort in hirnlose Fleischberge verwandelte wenn die Versorgung unterbrochen wurde.
Nicht das ihm die Süchtigen besonders am Herzen gelegen hätten, das war nun wirklich nicht Ebhardts Priorität. Vielmehr wäre es kein gutes Geschäftsmodell wenn seine Kunden bei der leichtesten Marktflaute zu Kannibalen wurden. Er wollte die Droge so weit verfeinern, dass die Entzugserscheinungnen das Verlangen nach dem nächsten Schuss antrieben und alles andere in den Hintergrund rücken liessen. Wer nur noch an die nächste Dosis Green Light dachte wäre in seinen Augen ein guter Konsument.
Kurz stach ihn die Scham als er eines der Röhrchen, gefüllt mit Gustavs Blut, in die Hand nahm. Armer Gustav, ich hoffe du hast nun endlich die Erlösung gefunden die du so lange gesucht hast. Bitte verzeih mir.
Doch das Schuldgefühl verflog schnell als ihm eine Idee durch den Kopf schoss. Wenn er die Verbreitungsmethode die Kunhardt nutzte in seinem Sinne adaptieren konnte... aber dazu musste er zuerst ein neues Green Light, mit den von ihm präferierten Eigenschaften, herstellen.
Während sich Pläne in seinem Unbewussten zu formen begannen, wandte er sich wieder dem köchelnden und zischenden Gebräu vor ihm zu und arbeitete konzentriert weiter. Von ihm selbst unbemerkt verzerrte sich sein Gesicht zu einer unmenschlichen Fratze, als sich ein intensives und widernatürliches grünes Leuchten in der Garage ausbreitete und jede Ecke taghell ausleuchtete.
Baalzamon
2022-01-03, 21:09:19
Gustavs Sinne gaben ihm keinerlei Rückmeldung über seinen derzeitigen Zustand. Gefühllos riss er die Augen auf ohne etwas zu zu sehen, kein Laut drang an sein Ohren, kein Geruch stieg ihm in die Nase. Er wollte atmen, aber er sog keine Luft ein. Er bewegte seine Arme und Hände, wollte sich selbst berühren um sich seiner eigenen physischen Existenz zu vergewissern, aber seine Hand griff ins Leere.
Er spürte keine Berührung an seinen Fingern und er war sich nicht länger sicher, ob er überhaupt noch einen Körper besaß. Kurz überfiel ihn Panik. Konnte ein Bewusstsein ohne Körper sein? War dies sein Tod?
Doch mit der Gewissheit kam der Trost und die Angst, welche er noch vor wenigen Augenblicken, paradox in diesem Zustand endloser Zeitlosigkeit, empfunden hatte löste sich auf.
Ich bin tot. Nie wieder würde er die Qualen, die sein Leben für ihn bereitgehalten hatte, fühlen müssen. Er würde sich dem Nichts hingeben können und schon jetzt spürte er die selige Absolution welche sich in einer liebenden Umarmung an ihn schmiegte.
Ein Lächeln, so glaubte er zumindest, umspielte seine Lippen und sein Gedanken kulminierten in einer Singularität der Freude. Er hatte es endlich geschafft. Phuck-Oph, Ebhardt, Günther... Er konnte die Gedanken und Schuldgefühle fahren lassen, Blätter auf dem Fluss der Zeit, davongetragen in endloser Stille. Eine nach der anderen, trennten sich die Bindungen an sein früheres Leben.
Er wusste das er vor Freude weinte, auch wenn er keine Tränen auf seinen Wangen fühlen konnte. Glück erfüllte ihn. Ein unbändiges Lachen barst aus ihm hervor, ungehört in dieser Dimension des Nichts.
Die endlos erscheinende Odyssee, welche an jenem unglückseligen Tag in seinem Garten begonnen hatte war an sein Ende gelangt. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit spürte er so etwas wie Frieden in sich. Er schloss die Augen, wenngleich bedeutunglsos in diesem Zustand und liess sich treiben.
Baalzamon
2022-01-04, 11:48:54
Obwohl Marek und Valentina es eilig hatten sich an Gustavs Verfolgung zu machen, mussten sie Valentinas Verletzungen Rechnung tragen. Der Pneumothorax war inzwischen gut verheilt, aber ihre komplizierte Beinfraktur würde immer noch ein Problem darstellen, wenn sie versuchen sollten Gustav aufzuspüren, da diese ihre Mobilität doch in gehörigem Maße einschränkte.
So verbrachten die beiden die Zeit, welche der Heilungsprozess benötigte, damit Scrabble zu spielen und schlechte Filme auf dem Krankenhausfernseher zu schauen. Die Tage vergingen im ewig gleichen Rhytmus von Untersuchung und Befragung ohne das es eine echte Weiterentwicklung gegeben hätte.
Während Valentinas Heilungsprozess gute Fortschritte machte, verschlechterte sich die Wunde um Mareks linkes Auge immer weiter und die Prognose der Ärzte wurde zusehends düsterer. Er verlor langsam aber sicher jegliche Sehfähigkeit und die Ärzte wussten keinen Rat, noch konnten sie den Prozess aufhalten, geschweige denn umkehren. Er würde das Augenlicht vollständig verlieren, obwohl es zu Beginn der Behandlung keinerlei Indikatoren für diesen Verlauf gab.
Marek bewahrte sich trotz allem seine stoische Haltung. Er war noch nie jemand gewesen, der sich zuviele Gedanken um Dinge gemacht hatte, die er nicht ändern konnte und so war es auch dieses Mal. Stattdessen erfreute er sich an Valentinas Gesellschaft. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl in ihr einen Menschen gefunden zu haben, mit dem er gleichermaßen reden und schweigen konnte und so genoß er die Zeit mit ihr zusammen.
So verstrichen die Wochen mehr oder weniger ereignislos in gleichbleibender Monotonie. Valentina und Marek planten derweil ihre nächsten Züge um die kalte Fährte, welche Gustav hinterlassen haben mochte, wiederzufinden und zu verfolgen. Wie jeden Plan würden sie auch diesen anpassen müssen, sobald die Situation akut würde. Aber es entsprach ihrem anayltischen Verstand sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten und so bewahrten sie sich ihre geistige Gesundheit, ob der unerklärlichen Vorfälle die sie hierher geführt hatten.
Baalzamon
2022-01-05, 21:11:12
Marek hatte sich ihre Flucht aus dem Krankenhaus kompliziert vorgestellt, aber tatsächlich war es sehr einfach, kaum mehr als eine Unannehmlichkeit. Im Grunde war es noch nicht einmal eine Flucht im engeren Sinne, da sie nie wirklich festgehalten wurden und auch keinerlei Anklage gegen sie erhoben wurde. Einzig ihre Verletzungen hatten sie daran gehindert aufzustehen und zu gehen.
Nichtsdestotrotz waren sowohl Valentina als auch Marek überrascht als sie dies auf Nachfrage von den Smiths und den behandelnden Ärzten erfahren hatten.
Gustavs Fährte war inzwischen natürlich längst erkaltet und sie machten sich nichts vor, jede Ermittlung könnten sie nur unter den wachsamen Augen der beiden Agenten durchführen. Eine gehörige Portion Gehemniskrämerei und Finten würden von Nöten sein um einigermassen ungestört arbeiten zu können. Zumal sie Gustav als ihre Verantwortung betrachteten und dementsprechend verhindern wollten, das die beiden Geheimdienstler Zugriff erhielten und im gleichen Zuge Marek und Valentina abschnitten.
Die erste Phase ihres Plan sah vor sich mit Eddie zu besprechen und in ihre kleine Verschwörung einzuweihen. Eddie war der beste Computerexperte den Valentina kannte und sie vertraute ihm. Er wäre bestimmt in der Lage ihnen eine sichere Kommunkation abseits der üblichen Kanäle zu ermöglichen und auch sonst wäre sein Hilfe von unschätzbaren Wert. Natürlich mussten sie ihn dazu in Gustavs Mutation einweihen, auch wenn zu bezweifeln war, dass er ihnen glauben würde. Wahrscheinlich würde er sie verrückt erklären.
All dies ging Valentina durch den Kopf, als sie ihre wenigen Habseligkeiten einpackte und sich Marek aus der offenen Tür meldete.
'Fertig?', fragte er auf seine wortkarge Art. 'Claro', antwortete sie, als sie sich die Tasche über die Schulter schwang und sich die Krücke schnappte. 'Nach ihnen' sagte Marek mit einer angedeuteten Verbeugung in ihre Richtung, während er mit dem Arm aus dem Zimmer heraus deutete. 'Muchas Gracias' antwortete Valentina und versuchte sich an einem misratenem Knicks. 'Ich nehme an unser Fluchtwagen steht bereit?' fragte sie ihn als sie vor ihm das Zimmer verließ. 'Selbstverständlich' kam es zur Antwort und als sie sich umblickte um Marek ins Gesicht zu schauen, konnte sie die Andeutung eines Lächelns in seinem Gersicht erkennen. 'Nächster Halt: Drogendezernat Sevilla.' verkündete sie in Anlehnung an ihr erstes Treffen, welches ihr nun Jahre her zu sein schien. 'Zeit wieder aktiv zu werden' war Mareks grimmige Antwort, 'wir haben einiges vor uns'.
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