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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ISDN ab dem Jahr 2014


Avalox
2012-03-27, 08:51:50
Ab 2014 werden Schritt für Schritt ISDN Produkte der Netzanbieter aus den Vertrieb genommen werden.
Die Altanschlüsse bleiben dann erstmal bestehen. Ein interessanter Zeitpunkt über das die gigantische Wirtschaftsförderungsprojekt ISDN, dessen Geschichte und über die mögliche Zukunftsalternativen zu spekulieren.

Wer benutzt denn überhaupt von euch noch ISDN, wen ist es vielleicht sogar wichtig einen ISDN Anschluss zu nutzen? Sei es gewerblich, oder privat. Reicht ISDN-NGN? Oder ist ein Festnetztelefon inzwischen privat völlig egal?

ndrs
2012-03-27, 09:20:07
Meine Eltern haben noch ISDN, weil:
- mein Opa mit im Haus wohnt und eine eigene Nummer/Leitung haben will.
- mein Dad selbstständig ist und deshalb auch oft eine Leitung belegt ist
- Fax
- die üblichen VoIP-Angebote nicht gehen, da es kein reguläres DSL bei uns gibt, sondern nur eine WLAN-Strecke von einem kleinen örtlichen Anbieter.

Macht in der Summe über 50€/Monat :(

Iruwen
2012-03-27, 09:29:57
Ich bin ein großer Freund von ISDN. Ich hab privat einen Anschluss und in der Firma hab ich auch durchgesetzt dass wir unseren Anlagenanschluss zusätzlich zu zwei SIP Trunks behalten. Ich trau VoIP und DSL nicht, dazu hatten wir hier schon zu viele Ausfälle am DSLAM und bei den Providern. SIP ist per se broken (bzw. praktisch alle Implementierungen weil es keine Referenzimplementierung gibt). Wer mal eine komplexere Anlage auf Basis von Asterisk/Freeswitch/Yate mit verschiedenen Telefontypen über VPN usw. konfigurieren musste kennt die Probleme. Die "analogen" Anschlüsse sind ja eigentlich auch längst nicht mehr analog, aber ich und meine Freundin haben zuhause verschiedene Nummern und das Fax hat die Dritte (ja, so ein Relikt hab ich auch noch).
Wenn die Telekom tatsächlich den Glasfaserausbau vorantreibt und FTTH sich großflächig durchsetzt und DSL ebenfalls langsam ausstirbt kann man darüber nochmal nachdenken.
Mein Handy reicht mir nicht, das hab ich eigentlich eh nur damit ich für die Firma erreichbar bin, primär per SMS. UMTS hab ich immer deaktiviert, GSM reicht. Nachts ist das Handy aus (genau wie das WLAN). Längere Telefonate führ ich nur über Festnetz weil ich die Handystrahlung für langfristig hochschädlich halte und das Telefonieren mit einem Handy m.E. nie den haptischen Komfort eines traditionellen, großen Telefonhörers erreicht.

Rolsch
2012-03-27, 09:50:38
UMTS hab ich immer deaktiviert, GSM reicht. Nachts ist das Handy aus (genau wie das WLAN). Längere Telefonate führ ich nur über Festnetz weil ich die Handystrahlung für langfristig hochschädlich halte und das Telefonieren mit einem Handy m.E. nie den haptischen Komfort eines traditionellen, großen Telefonhörers erreicht.
UMTS ist was Elektrosmog angeht immer besser als GSM!
-keine Zeitschlitzmodulation, also keine gepulste Strahlung sondern Rauschen
-Regulierung der Sendeleistung beginnt von unten, bei GSM wird erstmal Vollgas gegeben.

@Topic: ISDN ist zu beschränkt um es noch unbedingt zu brauchen. Analog bei Oma macht Sinn, aber für ISDN gibt es inzwischen viel flexiblere VOIP Lösungen.

Iruwen
2012-03-27, 09:56:33
Das mit UMTS bezog sich nur auf die Geschwindigkeit. Um weitestgehenden Empfang zu haben müsste ich außerdem Dualbetrieb aktivieren und das lutscht den Akku leer.

Avalox
2012-03-27, 10:06:36
@Topic: ISDN ist zu beschränkt um es noch unbedingt zu brauchen. Analog bei Oma macht Sinn, aber für ISDN gibt es inzwischen viel flexiblere VOIP Lösungen.

ISDN hierzulande selber finde ich schon sehr beschaulich.

Irgendwann in den 70er Jahren hatte die Politik Angst, dass die europäischen, sprich die deutschen Telekommunikationsunternehmen weltweit den technischen Anschluss hinter US und japanischen Unternehmen verlieren könnten. Primäres Ziel vom ISDN Projekt war es nicht die Infrastruktur für den Benutzer zu verbessern, sondern die deutschen Zulieferer mit Aufträgen versorgen zu können, um diese so zu stärken im internationalen Wettbewerb.
Natürlich waren damals in Europa die allermeisten Telekom-Unternehmungen noch in staatlicher Hand und damit diese "Förderung" direkt aus Steuermitteln aufgebracht.
Wohl im Grund sowas ähnliches, wie die hierzulande lange Jahre übliche steuerliche Förderung eines Dienstporsches selbst für den Kohlenhändler. Natürlich dieses im Hinblick einer Förderung der deutschen Automobilindustrie.

Ich denke das ist auch das eigentliche Problem von ISDN immer gewesen. Toll war ISDN privat nur zur Datenübertragung. Dort hätte ISDN Deutschland einen großen Standortvorteil bieten können, indem man sehr früh Datendienste, eben gar das Internet hätte etablieren können.
Da aber der Fokus bei ISDN auf Förderung des Zulieferers und nicht auf Förderung des Benutzerinfrastuktur ausgerichtet war, waren halt die Datendienste im ISDN astronomisch teuer. Die ISDN Produkte waren schlecht, bei guter und interessanter Technik,
Dabei hätte ein billiger Datenanschluss, gar eine ISDN Datenflatrate in den frühen Jahren Wunder wirken können und Deutschland zum Internet Vorreiter machen können. Aber dafür hat halt immer eine Lobby gefehlt.

ISDN mag ja vom Fördergedanken Wunder gewirkt zu haben, aber der eigentlich Sinn oder die Möglichkeit ist ja verpufft.

ISDN zeigt eigentlich ein riesiges Debakel verschenkter Möglichkeiten auf. Unrühmlich.

YfOrU
2012-03-27, 10:42:56
ISDN wird noch sehr lange weiterleben denn es gibt nicht nur viele "alt" Anlagen sondern auch bei aktuellen Systemen den Bedarf nach Fallback Lösungen.

Hinzu kommt das VoIP was den Alltagsbetrieb angeht bisher nirgends durchgehend eine allumfassende und vollkommen unproblematische Variante ist. Es treten wesentlich häufiger Probleme bei der Verbindungsqualität auf als bei klassischer Line Anbindung.
Auch das antiquierte aber in der Praxis heute häufig immer noch nicht komplett ersetzbare Fax gehört in diese Kategorie.

Um dann gleich noch ein Beispiel zu nennen wie eine aktuelle TK aussehen und arbeiten kann:

Gigaset T500 IP PRO / 19 Zoll Rack TK
Sirrix PCI 4S0EC ISDN / 4 Port ISDN PCI Karte für TK
Funkwerk-Bintec V102 T.38 / analog FAX über SIP an TK
Topex VoIP GSM Gateway / GSM über SIP an TK
Gigaset N510 IP Pro / DECT Basis über SIP an TK
Diverse (Tisch)Telefone und Smartphones über SIP an TK (der Standort spielt hier keine Rolle).

Über drei ISDN Anschlüsse (2*BusinessBasic CompleteP, jeweils mit ADSL und ISDN, 1* SDSL + ISDN) laufen das klassische FAX sowie Gespräche national (Business National Flat) ein und ausgehend.
Separate FAX to Mail Adressen über VoIP Provider / TK auf Nutzerebene
Gespräche international über einen VoIP Provider
Gespräche zu GSM über den GSM Gateway (Zwei SIM Karten mit Flatrate in alle Mobil Netze).

Die traurige Realität ist in den meisten Fällen das der "Wunder" Anschluss von der Telekom oder sonstigen Anbietern in Gewerbegebieten sehr häufig nicht verfügbar ist. Damit braucht es dann sowieso zwei ADSL Anschlüsse mit Load Balance und einen separaten SDSL für VPN, Exchange und Intranet.

Macht im Monat für Telekommunikation und Internet ~350€ aber damit ist dann abseits der (Pauschal) Verträge für Mobiltelefone auch Ruhe. Sind zwar vergleichsweise hohe Fixkosten aber dafür bleibt die Telekommunikation so ein fest kalkulierbarer Posten der problemlos seinen Dienst verrichtet.

Iruwen
2012-03-27, 11:05:48
Auch das antiquierte aber in der Praxis heute häufig immer noch nicht komplett ersetzbare Fax gehört in diese Kategorie.

Solange nicht jeder eine qualifizierte Signatur besitzt wird das auch so bleiben. Und ein Faxgerät an einem ATA in einer SIP-Umgebung zu betreiben ist immer noch Glücksspiel und daran wird sich wohl auch nichts ändern da das Interesse daran ja eher nachlässt. Alternativ hat man Gebastel auf der PBX die eigentlich damit gar nichts zu tun haben sollte um die richtigen Module und Tools am Laufen zu halten.

Coda
2012-03-27, 11:12:32
UMTS ist was Elektrosmog angeht immer besser als GSM!
-keine Zeitschlitzmodulation, also keine gepulste Strahlung sondern Rauschen
-Regulierung der Sendeleistung beginnt von unten, bei GSM wird erstmal Vollgas gegeben.
Wir werden alle sterböööööön

YfOrU
2012-03-27, 11:26:03
Solange nicht jeder eine qualifizierte Signatur besitzt wird das auch so bleiben. Und ein Faxgerät an einem ATA in einer SIP-Umgebung zu betreiben ist immer noch Glücksspiel und daran wird sich wohl auch nichts ändern da das Interesse daran ja eher nachlässt. Alternativ hat man Gebastel auf der PBX die eigentlich damit gar nichts zu tun haben sollte um die richtigen Module und Tools am Laufen zu halten.

Der ePost Brief ist im Alltag kaum zu gebrauchen. Bisher ist das ein schlechter Schwerz. So lange das nicht reibungslos funktioniert und auch beim allerletzten genutzt wird führt am klassischen Fax wenn es schnell gehen soll kein Weg vorbei.

Ein Fax per ATA direkt am VoIP Anbieter ist wirklich kein Spaß. An einer guten und flexiblen PBX wie der T500 sieht das schon anders aus und von dieser geht es auf ISDN. Deshalb auch eine "fertige" PBX mit einer recht großen Auswahl an zertifizierter und getesteter Hardware. Das kostet zwar tendenziell erst mal ein gutes Stück - ist aber aufgrund des wesentlich geringeren Konfigurationsaufwandes am Ende günstiger und von fortgeschrittenen Anwendern administrierbar.

Shink
2012-03-27, 11:30:10
SIP ist per se broken (bzw. praktisch alle Implementierungen weil es keine Referenzimplementierung gibt). Wer mal eine komplexere Anlage auf Basis von Asterisk/Freeswitch/Yate mit verschiedenen Telefontypen über VPN usw. konfigurieren musste kennt die Probleme.
Und ein Faxgerät an einem ATA in einer SIP-Umgebung zu betreiben ist immer noch Glücksspiel und daran wird sich wohl auch nichts ändern da das Interesse daran ja eher nachlässt. Alternativ hat man Gebastel auf der PBX die eigentlich damit gar nichts zu tun haben sollte um die richtigen Module und Tools am Laufen zu halten.
Was hast du denn für schlimme Dinge erlebt?
Ich kenne eigentlich keine Firma mit >100 Mitarbeiter, die auf etwas anderes als SIP setzt für Fax und Telefonie. Wobei die Standardlösung natürlich ein Fax-Server ist - in den wenigsten Büros steht wirklich ein Fax.
Aber gut, hier in Österreich ist das Festnetz ohnehin schon viel toter als bei euch.

Iruwen
2012-03-27, 12:00:57
Klar machen das viele, ich hab auch schon drei Firmen migriert, einmal auf Basis von Cisco IOS und Cisco Telefonen, einmal auf Freeswitch und Snom und einmal auf 3CX und Snom. Ist auch alles prima wenn es funktioniert und wenn man überschaubare Szenarien hat. Im ersten Fall war das ganz einfach, Telefone per SIP um sich separate Telefonkabel zu sparen und dann über einen Primärmultiplexanschluss am Cisco raus. Da war das Hauptproblem dass es zu BRI/PRI kaum Doku gab, aber dafür hat man ja Supportverträge. Aber lass mal Außendienstler per VPN und Softphones unter iOS/Android und was den Leuten sonst noch so einfällt ins Spiel kommen, SIP/RTP ist aus administrativer Sicht der GAU.

/e: wobei man sagen muss dass es langsam besser wird, Freeswitch und Yate sind schon sehr brauchbar und Gemeinschaft 5.0 bzw. das darauf aufsetzende SiVoIP vom BSI zeigen dass es auch einigermaßen sicher und "abgesegnet" geht. Wobei ZRTP wieder von nichts unterstützt wird.

Kampf-Sushi
2012-03-27, 12:08:18
Darf ich direkt mal fragen was die Alternative zu ISDN ist?
VoIP? DSL fällt doch viel zu oft aus.

Also mir wär das zu nervig. Festnetz nutze ich noch immer wenn das Handynetz mal überlastet ist. Das passiert ebenfalls noch viel zu oft. Ich habe noch Analoges Festnetz aber überlege demnächst mal auf ISDN umzusteigen, weil ich mir eine bessere Sprachqualität vom ISDN-Netz verspreche.

Also warum soll ISDN denn überhaupt abgeschafft werden? Was soll der Nachfolger werden?

Avalox
2012-03-27, 12:12:34
Darf ich direkt mal fragen was die Alternative zu ISDN ist?
VoIP? DSL fällt doch viel zu oft aus.


Natürlich VoIP. Die Vermittlungsstellen werden ja schon länger entsprechend umgerüstet. Deine ISDN Verbindung reicht denn eh nur noch zur nächsten Vermittlungsstelle und wird umgesetzt. Vielleicht ist es ja sogar heute schon so bei deinem Anschluss.

Iruwen
2012-03-27, 12:19:56
Gibt es in den Handynetzen eigentlich eine Bevorzugung für Notrufe? Wenn an Silvester mein Haus abfackelt und ich die Feuerwehr rufen muss z.B., da sind die Netze ja immer ziemlich dicht :D

YfOrU
2012-03-27, 12:24:39
Aber lass mal Außendienstler per VPN und Softphones unter iOS/Android und was den Leuten sonst noch so einfällt ins Spiel kommen, SIP/RTP ist aus administrativer Sicht der GAU.


Ein SDSL Anschluss ohne NAT mit ausreichend dimensionierten IP Block (PBX, VPN etc.) kombiniert mit einem VLAN für SIP im Netzwerk ist eine recht komfortable und sichere Lösung.

Natürlich VoIP. Die Vermittlungsstellen werden ja schon länger entsprechend umgerüstet. Deine ISDN Verbindung reicht denn eh nur noch zur nächsten Vermittlungsstelle und wird umgesetzt. Vielleicht ist es ja sogar heute schon so bei deinem Anschluss.

Ab der Vermittlungsstelle gelten was Ausfallsicherheit und Qualität angeht dummerweise ganz andere Richtlinien als das was der Endkunde bekommt. So lange sich hier in der Praxis nichts ändert kann auf ISDN im beruflichen Umfeld nicht verzichtet werden. Grundsätzlich ist aber eine reine ISDN Anlage bereits heute nicht mehr zeitgemäß.
Allerdings und das ist ein weiteres Problem ändert sich bisher durch VoIP an der GSM Problematik (Kosten) recht wenig. In den meisten Fällen wird weiterhin ein GSM Gateway wie schon zu den ISDN Hochzeiten benötigt.

fdk
2012-03-27, 12:33:58
Gibt es in den Handynetzen eigentlich eine Bevorzugung für Notrufe? Wenn an Silvester mein Haus abfackelt und ich die Feuerwehr rufen muss z.B., da sind die Netze ja immer ziemlich dicht :D
Kein Problem, es gibt ja twitter.

brb: patent schreiben.

basti333
2012-03-27, 12:46:38
Wir haben noch ISDN, früher brauchten wir zwei nummern. Mittlerweile ist es überflüssig, aber bin zu faul das umzustellen. Steht eh demnächst ein umzug an und dann wird ein normaler DSL oder Kabel anschluss genommen. Mich kotzt das sowieso alles ziemlich an, da es hier nur DSL 2000 gibt und das auch erst seit ca. einem jahr, davor gab es nur DSL1000.

Coda
2012-03-27, 12:51:42
Gibt es in den Handynetzen eigentlich eine Bevorzugung für Notrufe?
Ja. Das Netz muss dafür immer Bandbreite frei halten und schmeißt Leute wahrscheinlich auch aus ihren Gesprächen, falls das nicht ausreichen sollte.

Schrotti
2012-03-27, 13:06:23
Ich hatte mal ISDN als ich noch kein DSL bekommen konnte (bis Ende 2004) damit ich beim surfen nicht den Anschluss blockiere.

Dann hab ich ein downgrade gemacht auf einen analogen Anschluss (kein VoIP Müll) zzgl. DSL 16k und später auf VDSL 50.

RavenTS
2012-03-31, 17:08:31
Ja. Das Netz muss dafür immer Bandbreite frei halten und schmeißt Leute wahrscheinlich auch aus ihren Gesprächen, falls das nicht ausreichen sollte.


Außerdem kann man ja notfalls Notrufe über jedes Netz absetzen, dass gerade verfügbar ist und vom Mobilgerät unterstützt wird (SIM nicht benötigt).


Also mir wär das zu nervig. Festnetz nutze ich noch immer wenn das Handynetz mal überlastet ist. Das passiert ebenfalls noch viel zu oft. Ich habe noch Analoges Festnetz aber überlege demnächst mal auf ISDN umzusteigen, weil ich mir eine bessere Sprachqualität vom ISDN-Netz verspreche.

Die "bessere Sprachqualität" findest du dann aber auch nur ISDN-netzintern...

muelli
2012-03-31, 17:14:52
Außerdem kann man ja notfalls Notrufe über jedes Netz absetzen, dass gerade verfügbar ist und vom Mobilgerät unterstützt wird (SIM nicht benötigt).


Das ist doch nicht mehr der Fall, (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kein-Notruf-ohne-SIM-Karte-195838.html) oder hat sich da wieder etwas geändert?

Gruß

Lord Wotan
2012-03-31, 17:31:35
Ich habe Telekom ISDN mit 8 Telefonnummern und VDSL 50. Ich hatte VoIP hatte aber beim Faxen nur Probleme. Und Telefonieren war sehr Gewöhnungsbedürftig. Fast so wie bei Skype. Mit Hall/ Stottern usw.

Lord Wotan
2012-03-31, 17:41:02
Natürlich VoIP. Die Vermittlungsstellen werden ja schon länger entsprechend umgerüstet. Deine ISDN Verbindung reicht denn eh nur noch zur nächsten Vermittlungsstelle und wird umgesetzt. Vielleicht ist es ja sogar heute schon so bei deinem Anschluss.
Fax funktioniert aber nicht richtig mit VoIP somit ist das keine alternative.
http://foren.t-online.de/foren/read/service/dsl-festnetz/telefonie/voice-over-ip-ip-basierte-telekom-anschlus-und-faxgeraete,439,7233901,7233915,sessid=896926ef5aa82afc264f8e2c5108360f.html?#msg-7233915

Wuzel
2012-03-31, 17:51:39
Bei mir funktioniert das Fax einwandfrei ;)

Wird doch heute bei der Pos.. ähh Terrorkom ab dem Knoten eh über Ip abgewickelt.
Da zahl ich keine Märchen gebühren für ISDN - bzw. kann man die bestehende ISDN Anlage einfach über die Fritzbox hängen, die setzt das dann sauber auf Ip um.

Im Firmen Umfeld hat das ganze auch so seine Reize, gerade wenn man Exchange im Einsatz hat - all übergreifendes Kontakt Management bzw. CR ist sexy.
Allerdings kenne ich vorwiegend die Cisco Lösungen - das Bastel kram eventuell seine Macken hat, kann durchaus sein.

Lord Wotan
2012-03-31, 18:01:14
Ich kann mich entsinnen, das ein T38 Protokoll, welches bei FOIP notwendig ist, mit der Hardware der Telekom so nicht vorgesehen war.

normalen" analogen Fax läuft aber über T.30 als Protokoll.

So und das läuft bei VoIp nicht rund. Mal klappt das Senden nicht, mal geht der Empfang nicht. Nee mit ISDN und Telefonanlage mit analogen Faxgerät gibt es keine Probleme. Läuft alles 1A. Deshalb VoIP nie mehr. Und beim VoIP Telefonieren hingt auch die Sprachqualität gewaltig. Und wenn DSL ausfällt ist mit Telefonieren ende. Mit ISDN kann man sogar Telefonieren wenn der Strom ausfällt.

Wuzel
2012-03-31, 18:14:26
Das ist aber bei weitem kein grundsätzliches Problem von VoIp.

Wenn die persönlich eingesetzte HW in dem Bereich mangelhaft ist, oder der Provider Murks gemacht hat (kommt selten vor), kann die Technologie nix dafür - erst die eigene Bude fegen, dann die Hexe schlachten.

Lord Wotan
2012-03-31, 18:20:39
http://de.wikipedia.org/wiki/IP-Telefonie

Fax über IP (Fax over IP, FoIP)

Zum Versenden von Fax über ISDN- oder analoge Anschlüsse wird im Sprachkanal das T.30-Protokoll verwendet. Durch die hohe Zuverlässigkeit einer Sprachkanalverbindung in herkömmlichen TDM-basierten Netzwerken ist normalerweise eine sichere Übertragung gewährleistet. Das trifft in IP-Netzen jedoch nicht zu, denn Sprache wird hier in der Regel ungesichert übertragen (RTP über UDP), trotz gleicher Codierung der Sprache, wie beispielsweise dem Codec G.711, der in TDM-basierten Netzwerken und IP-Netzen verwendet wird. IP-Pakete können verloren gehen und sind in der Regel in der Höhe von bis zu 5 % an Verlusten für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar. Der Fax-Transport über ein IP-Netz mittels eines solchen Sprach-Codecs, einer dabei eingesetzten für die menschliche Sprache optimierten Codierung, führt jedoch zu Informationsverlusten oder Verbindungsabbrüchen des Faxes.

Iruwen
2012-04-01, 02:03:01
Ich hatte gerade wieder das Vergnügen externe Telefone über VPN und NAT einbinden zu müssen, diese ganze SIP/RTP Portscheiße ist tiefstes Mittelalter und nervt einfach nur.

Wuzel
2012-04-01, 11:01:02
http://de.wikipedia.org/wiki/IP-Telefonie

Fax über IP (Fax over IP, FoIP)

Zum Versenden von Fax über ISDN- oder analoge Anschlüsse wird im Sprachkanal das T.30-Protokoll verwendet. Durch die hohe Zuverlässigkeit einer Sprachkanalverbindung in herkömmlichen TDM-basierten Netzwerken ist normalerweise eine sichere Übertragung gewährleistet. Das trifft in IP-Netzen jedoch nicht zu, denn Sprache wird hier in der Regel ungesichert übertragen (RTP über UDP), trotz gleicher Codierung der Sprache, wie beispielsweise dem Codec G.711, der in TDM-basierten Netzwerken und IP-Netzen verwendet wird. IP-Pakete können verloren gehen und sind in der Regel in der Höhe von bis zu 5 % an Verlusten für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar. Der Fax-Transport über ein IP-Netz mittels eines solchen Sprach-Codecs, einer dabei eingesetzten für die menschliche Sprache optimierten Codierung, führt jedoch zu Informationsverlusten oder Verbindungsabbrüchen des Faxes.

Da merkt man wieder die Qualität von Wiki Artikeln.

Das ganze heißt FoIp - Fax over Ip. Wird als T.38 (RFC 3362) geführt und macht absolut keine Probleme im Betrieb.
Wird in DE eigentlich von jedem Provider unterstützt, biss auf ein paar Dorf/Döner Buden.

Iruwen
2012-04-01, 11:29:42
Der Artikel ist richtig, les nochmal das Fettgedruckte. Bzw. Guck in den Artikel und les was unter dem Absatz weiter steht.

Wuzel
2012-04-01, 11:37:43
Da steht, das wenn man über einen Sprach Codec geht (also das Fax), es zu Problemen führt.
Ist ja logisch, deswegen macht das auch kein Mensch.

Lord Wotan
2012-04-01, 11:43:44
Die Telekom unterstützt aber wohl nicht in ihrer Hardware das T38 Protokoll!
Und normale Faxgeräte unterstützen nur das T.30 als Protokoll. So und das macht sehr wohl Probleme am den VoIp Anschluss der Telekom.

Wuzel
2012-04-01, 15:03:33
Naja, sowohl die Business, als auch die privat Angebote, der Terrorkom unterstützen den (fast) vollen Umfang der Specs. - wie jeder Provider, aber das habe ich schon geschrieben.

Wenn du mit HW deinen Router - oder was auch immer meinst - siehe meine obigen Posts.

Lord Wotan
2012-04-01, 15:28:02
Fakt ist es gibt Probleme die du nicht weg reden kannst. Punkt.
Da alle analogen Faxgeräte auch die, die es heute neu zu kaufen gibt, nur das T.30 als Protokoll benutzen.

PatkIllA
2012-04-01, 15:54:20
Fakt ist es gibt Probleme die du nicht weg reden kannst. Punkt.
Da alle analogen Faxgeräte auch die, die es heute neu zu kaufen gibt, nur das T.30 als Protokoll benutzen.
Müssten die für T.38 nicht direkt im Netzwerk hängen?
Und bessere Telefonanlagen für VoIP können das umwandlen.

Lord Wotan
2012-04-01, 16:07:50
Problem ist ja nicht nur der eigene VoIP Anschluss und deren Hardware daran, sondern oft auch die empfangene oder sendende Gegenstelle. Wo dann das gesendete oder empfangene Fax sich in Luft auflöst. Oft bei Behörden der Fall.

Wuzel
2012-04-01, 16:25:14
Nochmal, die Probleme haben nichts mit VoIp zu tun, sondern mit dem Nutzer und seiner HW.

Das ist der selbe Brei, den so kleine Dorf/Döner Klitschen aka Systemhäuser zum Teil ihren Kunden hinklatschen.
Der Kunde ist dann unzufrieden und natürlich ist dann VoIp schuld, nicht die eigene (un) Fähigkeit.
Wie oft musste ich da schon teils den ganzen Murks abrupfen und neu planen :freak:

Zum Glück bin ich aus dem Geschäft raus, sonst wäre ich irgendwann noch abgedreht.

Lord Wotan
2012-04-01, 16:35:13
Jedenfalls bleibe ich aus diesen Grund bei ISDN als Telefonanschluss.
8 Telefonnummern gibt es auch nicht bei VoIP, bei Telekom ISDN gibt es bis zu 10 Nummern für Privatkunden, ohne mehr Kosten.

PatkIllA
2012-04-01, 16:37:58
Bei anderen kriegt man auch mehr Nummern.
Aber unser Vodafone VoIP läuft auch wie ein Sack Schrauben. Nach einer Trennung geht oft für exakt 60 Minuten gar nichts mehr (Server antwortet nicht)

Iruwen
2012-04-01, 19:58:08
Nochmal, die Probleme haben nichts mit VoIp zu tun, sondern mit dem Nutzer und seiner HW.

Oder Software, aber in dem Bereich gibt es offensichtlich kaum brauchbare Hardware/Software und genau das ist das Problem. Ich hab die entsprechenden Spezifikationen nicht gelesen aber die müssen schräg sein, sonst würden sich da nicht sämtliche Hersteller schon so lange die Zähne dran ausbeißen. Offensichtlich gibt es da auch zu große Freiheiten, z.B. bei der Caller ID - Remote Party ID? P-Asserted-Identity? From: Feld? Oder alles? Interoperabilität ist ein beidseitiges Problem bei dem es dir nichts nützt wenn du das tollste System der Welt hast und die Gegenstelle nicht mitspielt.
T.30 ist bewährte Technik und funktioniert. Immer.

Lord Wotan
2012-04-01, 20:07:47
Interoperabilität ist ein beidseitiges Problem bei dem es dir nichts nützt wenn du das tollste System der Welt hast und die Gegenstelle nicht mitspielt.
T.30 ist bewährte Technik und funktioniert. Immer.
Full Ack

Und deshalb wird sich bei User die Faxe senden möchten eben VoIP nicht durchsetzten.

iDiot
2012-04-01, 20:19:08
Unsere Firma verlangt inzwischen ponälen wenn per fax bestellt werden muss :D

G A S T
2012-04-01, 23:01:10
Nach bitteren VoIP-Erfahrungen beim Primus (DTAG bzw. Congstar) habe ich seit 2010 wieder ISDN.

Es ist ein Segen. Nicht wegzudenken wie's ohne wäre.
Sprachqualität astrein, Fax funktioniert wie es soll, es ist immer ein AMT verfügbar, auch wenn Internet nicht geht oder der Router am Sack ist...

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ISDN ab 2014 komplett eingestampft wird.
So einfach ist das nicht möglich. Das Rückgrad der Deutschen Telefoninfrastruktur ist und bleibt nunmal ISDN.

Es ist bis heute keine anderweitige Lösung in Sicht. Dabei ist jeder popelige Geschäftskunde bereits auf ISDN angewiesen.
Von den großen Industrieunternehmen fange ich erst gar nicht an...

Abgesehen davon wurden Milliardenbeträge in ISDN investiert.
Eine Technologieinfrastruktur die weltweit nahezu einmalig ist und bis heute tadellos funktioniert, stellt man nicht einfach grundlos ab.

Selbst wenn die Telekom ihre bisherigen Lippenbekenntnisse wahr macht - der Markt für ISDN ist definitiv da. Und zwar bis weit über 2014 hinaus.
Irgend ein Provider wird sich schon finden. Der Ex-Mannesmannkonzern und ein weiterer kleiner Anbieter setzen zur Zeit auch noch auf ISDN.
Nur weil Telefonica abgesprungen ist, müssen es die anderen ja nicht nachmachen...

@ PatkIllA:

Bei anderen kriegt man auch mehr Nummern.
Jupp. Und sogar zwei gefakte Amtsleitungen! ;)

Aber unser Vodafone VoIP läuft auch wie ein Sack Schrauben.
*gnihihi*

Ja, "Sack Schrauben" - das ist die treffende Zustandbeschreibung.
Und da niemand sackschraubige Qualität haben will - erst recht kein Unternehmen das mit mehreren teuren Primärmultiplexen angeschlossen ist,
wird es ISDN bestimmt noch eine ganze Weile geben.

Yoshi
2012-04-02, 06:44:22
Wir waren einer der ersten Kabelmodembesitzer im Staat und auch einer der ersten VOIP Nutzer.

ISDN? Zum Glück bin ich verschont worden :p

G A S T
2012-04-02, 09:15:04
Wir waren einer der ersten Kabelmodembesitzer im Staat und auch einer der ersten VOIP Nutzer.

ISDN? Zum Glück bin ich verschont worden :p

Da hat einer mal wieder richtig wenig Ahnung...
und davon sogar eine ganze Menge...

Geh' dich auf dein dummes Island trollen und gtfo aus diesem Thread!
:mad:
Ansonsten benne doch mal flugs die Vorzüge von VoIP ggü. ISDN. Ich warte.

Xilavius
2012-04-02, 09:24:22
2014 soll der Startschuss sein?
Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da die meisten Firmen & Ämter immer noch ISDN nutzen und noch nicht auf Voip umgerüstet sind.
Dazu kommt noch das der analoge Anschluss immer noch exestiert und immer noch analoge Telefone verkauft werden, soll nun die neuere Technik eher vom Markt verschwinden als die Analoge? Ja ich weiß es sind bereits alles digitale Techniken allerdings wird haben die analogen Anschlüsse im privaten Bereich immer noch überhand gegenüber ISDN und Voip.
Wenn wirklich jedes Haus in D mit Internet versorgt ist und alles stabil läuft kann man wirklich über Voip als Wechsel nachdenken, ansonsten bleibt überall das gute alte analoge Siemens Schnurlostelefon in den meisten Häusern stehen.

Zumal wird eher bei der Bevölkerung nachgedacht überhaupt Festnetztelefonie abzuschaffen und nur Handy zu benutzen als auf Voip umzurüsten.

Kephis
2012-04-02, 09:29:19
Also ich arbeite bei A1 (Österreichs größter Telekom Anbieter) im Business Expert Center und wir haben im business Bereich noch locker 60% ISDN Anschlüsse. VOIP ist selbst in den NGN Netzten noch ein graus egal ob Benutzung oder support, es gibt keine oder nur schlechte Prozeß Abläufe, da die Nummern nur aufgehängt sind beginnt jedesmal die Große Nummern Suche wenn Firmen wie ÖMV, AKH, Staat, Bund usw anrufen, bei physischen Leitungen gibt der KD seine Nummer durch und die bist direkt auf der Leitung du musst sie nicht erst wandeln und in der cramer (Datenbank wo die Rufnummern aufgehangen sind) aus zwölfmillionen anderer raussuchen.

Wir betreiben zwar atm massivst ausbau was NGN angeht aber ich sehe selbst in 3-4 Jahren noch ISDN bei uns weit vor VOIP Lösungen. Das wichtigste im business Bereich ist Ausfallsicherheit und die ist bei ISDN eher gegeben als bei unseren momentanen VOIP Produkten (die alle noch nicht ausgereift sind!). Sehe da eine Ablöse erst in >5 Jahren kommen.

Avalox
2012-04-02, 09:54:24
Ich verstehe hier die ganze Diskussion der letzten Beiträge nicht.

Alle beschriebenen Probleme sind ausschließlich Probleme der Teilnehmeranschlüsse.

Für den Carrier ist das alles kein Problem, er kann für seine auskoppelbaren Dienste Quality of Service anbieten.

Der Knacktus sind nun zwei Sachen. Dieses direkte Kundenzugang des Carriers führt zu einer Ungleichbehandlung im Wettbewerb. Weshalb momentan im Netz über die generelle Einführung von Quality of Service debattiert wird.

Quality of Service als generelles Feature des Internets läuft aber automatisch gegen die Netzneutralität. Denn der "Mechanismus" welcher SIP Telefonie eine Qualität zugesteht, kann auch Youtube oder Bing eine Qualität gegen Zahlung zugestehen.
Zum anderen gibt es halt schlicht Dienste, welche in das Netz streben und Quality of Service benötigen, um ordentlich zu funktionieren. Aber die Diskussion führt zu weit.

Jedenfalls sind die o.b. Probleme Probleme des Anschlusses und des Teilnehmers. Der Carrier kann eh seine eigenen Dienst heraus puzzeln und getrennt routen. Was er ja auch macht. VoIP ist halt nicht gleich VoIP.





Dazu kommt noch das der analoge Anschluss immer noch exestiert und immer noch analoge Telefone verkauft werden, soll nun die neuere Technik eher vom Markt verschwinden als die Analoge?

Ganz genau. So wird es passieren.

Und nochmal es geht nicht um den Verkauf von Telefongeräten. Es geht um den Verkauf von Anschlüssen und dort wird es wie von dir beschrieben geschehen. Der ISDN Anschluss wird 2014 aus dem Programm genommen und der analoge Anschluss wird weiter verkauft. Wer einen ISDN Anschluss hat, wird dieses "erstmal" weiter behalten. Seine ISDN Geräte kann man sowieso auch weiterhin an einem VoIP Anschluss betreiben, was die meisten ja auch machen.

Das ist schon lange bekannt und wird auch schon in einzelnen Bereichen umgesetzt. (hier ein erstbester Treffer, auch schon 3 Jahre alt. (http://www.zdnet.de/news/41004595/telekom-kuendigt-isdn-komfort-vertraege.htm))

Xilavius
2012-04-02, 10:05:52
VoIP ist halt nicht gleich VoIP.

Und genau da liegt das Problem, welches auch die Benutzer immer mehr sehen, es gibt einfach keine standarisierte Qualität wie bei ISDN.
ISDN ist zwar alt aber ausfallsicherer als Voip. ISDN ist in Regionen verfügbar wo DSL noch ein Zukunftswort ist.

Avalox
2012-04-02, 10:22:17
Und genau da liegt das Problem, welches auch die Benutzer immer mehr sehen, es gibt einfach keine standarisierte Qualität wie bei ISDN.
ISDN ist zwar alt aber ausfallsicherer als Voip. ISDN ist in Regionen verfügbar wo DSL noch ein Zukunftswort ist.

Das ist halt ein politisches Thema. Als ISDN beschlossen wurde, war die Zulieferindustrielobby halt sehr an einer Versorgung für Jedermann interessiert, nun ist die Telekom als solches privatisiert und gar nicht mehr interessiert daran in Hintertupfingen einen breiten Anschluss zu liefern.

Gerade wieder ist ja eine IP Breitbandgrundversorgung für die Republik an der FDP im Bundestag gescheitert.

Aber diese wird halt kommen, früher oder später. Aber wer sagt denn überhaupt, dass alles besser werden muss? Straßen und Wasserleitungen sind heute durchaus auch schlechter als vor 30 Jahren. Dass dann jemand irgendwo vielleicht keinen ISDN Komfort mehr hat lässt sich da sicherlich auch verschmerzen, ist ja heute schon so.

Xilavius
2012-04-02, 10:46:36
Dass dann jemand irgendwo vielleicht keinen ISDN Komfort mehr hat lässt sich da sicherlich auch verschmerzen, ist ja heute schon so.

Wenn es nur um ISDN Komfort gehen würde wäre es auch nur eine kleine Gruppe, aber die meisten ISDN-Benutzer haben einen Anlagenanschluss wie eben Ämter, Firmen usw. Die wären dadurch auch betroffen und müssten gänzlich umgerüstet werden und gerade bei Ämtern wird es noch sehr lange dauern ehe sie denen den "Saft" abdrehen, dafür wird die Politik schon sorgen.

Die Telekom würde natürlich gerne jedem Voip anbieten aber kann sie eben nicht, da weder die Qualität der Leitung, der Geräte noch der Preis bis dato stimmen, denn umrüsten lohnt sich nur bei defekter alter Hardware.

Aber es ist vergleichbar mit E10, welches die Ölkonzerne auch nur noch gerne verkaufen würden, bieten aber an jeder Ecke noch die Alternativen an. Vor E10 Einführung wurde auch rumgeprahlt wie schön es sei und was ist zur Zeit Fakt?
Es ist nicht empfehlenswert da viele Autos es nicht vertragen, dementsprechend werden Alternativen angeboten weil sonst Tankstellen ohne Alternative Pleite gehen würden.
Ich denke es wird genauso darauf hinauslaufen, es wird alles parallel angeboten, vielleicht sogar die Produktion der ISDN-Hardware runter gefahren, da immer mehr mobil geschieht.

Wenn wie bei SAT der Großteil der Bevölkerung nur noch die digitale (im Vergleich dann Voip) Variante nutzt wird umgeswitched und die alte Variante abgestoßen.

mekakic
2012-04-02, 10:51:53
ISDN spielt seit Jahren absolut keine Rolle für uns mehr. Ein analoges Telefon dran und gut ist. Das Telefon liegt hinterm Schrank bei uns... ruft sowieso keine Sau an. Nachdem auch die Eltern und Großeltern mittlerweile Smartphones haben und sich dran gewöhnt haben, wüsste ich keinen Menschen der auf unserem Festnetztelefon je angerufen hätte.

Ja. Das Netz muss dafür immer Bandbreite frei halten und schmeißt Leute wahrscheinlich auch aus ihren Gesprächen, falls das nicht ausreichen sollte.Der eigentliche Grund für die schlechte Netzqualität an Silvester? ;D Die ganzen Alkohol-, Gewalt-, Brand-Notrufe verhindern die wichtigen "frohes Neues"-Grüße durch die Republik.

Avalox
2012-04-02, 10:52:15
Wenn es nur um ISDN Komfort gehen würde wäre es auch nur eine kleine Gruppe, aber die meisten ISDN-Benutzer haben einen Anlagenanschluss wie eben Ämter, Firmen usw.

Da ist der Blick zusehr auf dem Teilnehmeranschluss.

Auch heute steckt hinter so manchen propagierten PMX Anschluss, ein 2MBit SDSL Anschluss mit entsprechender Umsetzung.
Kommt halt ein weiterer Kasten dazwischen geschraubt.


Die Telekom würde natürlich gerne jedem Voip anbieten aber kann sie eben nicht, da weder die Qualität der Leitung, der Geräte noch der Preis bis dato stimmen, denn umrüsten lohnt sich nur bei defekter alter Hardware.


Das wird allerdings mit LTE mal funktionieren. Bis das alles mal soweit ist, wird der ISDN Anschluss aus dem Programm genommen und nur noch der analoge Anschluss verkauft.
Im Businessbereich macht die Telekom eh auf der VoIP Seite mehr, als auf der Consumerseite.

Spasstiger
2012-04-02, 11:56:24
Gibt es bei VoIP eigentlich für Notrufe eine Servicegarantie und automatische Standorterfassung durch die Notrufzentrale? Als ich VoIP in der Vorlesung hatte, war das noch eine Baustelle auf Protokollseite.

YfOrU
2012-04-02, 12:39:59
Der Standort kommt entweder über die im Benutzerkonto verfügbaren Daten (beim SIP Provider hinterlegt) oder wird über eine IP Datenbank (ISP) ermittelt.

Zum Beispiel lässt sich deshalb bei Sipgate Team für jedes Gerät ein eigener Standort (Adresse) abweichend von den allgemeinen Kundendaten hinterlegen.

Wurschtler
2012-04-02, 12:53:33
Ich habe ISDN noch bis 2008 fürs Internet genutzt, weil bis dahin kein DSL verfügbar war.
Jetzt hab ich es immer noch und möchte es nicht missen.

Einerseits als Fallback-Lösung, wenn der DSL-Anschluss spinnt, aber hauptsächlich wegen der vielen Rufnummern, 2 Leitungen, stabile Fax-Funktionalität und bisher 100%ige Zuverlässigkeit.

Vor allem mein zuverlässiges Fax hab ich sehr gern, da ein Fax in den meisten Fällen besser als ein Einschreiben ist, was also super für Vertragskündigungen ist.

Etwas, das so einwandfrei und zuverlässig funktioniert werde ich sicher nicht durch eine Frickellösung ersetzen! Zudem müsste ich dann die komplette Hardware austauschen, was auch eine Stange Geld kostet.
Da zahl ich lieber die 4 €/Monat Aufpreis für ISDN und ich hoffe es bleibt noch lange verfügbar.

G A S T
2012-04-02, 13:12:26
Ganz genau. So wird es passieren.


Sag mal, woher nimmst du eigentlich diese Erkenntnis?
Bisher gibt es nichts als alte Absichtserklärungen der Telekom.
Nicht mehr, nicht weniger. Oder habe ich etwas übersehen?

Und nochmal es geht nicht um den Verkauf von Telefongeräten. Es geht um den Verkauf von Anschlüssen und dort wird es wie von dir beschrieben geschehen. Der ISDN Anschluss wird 2014 aus dem Programm genommen und der analoge Anschluss wird weiter verkauft. Wer einen ISDN Anschluss hat, wird dieses "erstmal" weiter behalten. Seine ISDN Geräte kann man sowieso auch weiterhin an einem VoIP Anschluss betreiben, was die meisten ja auch machen.

Natürlich geht es nicht um die Engeräte. Hat irgendwer was von endgeräten geschrieben.
Die ISDN-Engeräte kann nur an einem VoIP-Anschluss nutzen, wenn der Router/ die TA mindestens einen S0-Anschluss bereit hält.
Und das ist nicht bei allen Geräten Standard.

Das ist schon lange bekannt und wird auch schon in einzelnen Bereichen umgesetzt. (hier ein erstbester Treffer, auch schon 3 Jahre alt. (http://www.zdnet.de/news/41004595/telekom-kuendigt-isdn-komfort-vertraege.htm))

Interessant. Muss wohl eine besondere, einmalige Aktion gewesen sein.
Es wäre mir neu, dass die DTAG akteull so mir nichts - dir nichts ISDN-Anschlüsse aufkündigt.

Das ist halt ein politisches Thema. Als ISDN beschlossen wurde, war die Zulieferindustrielobby halt sehr an einer Versorgung für Jedermann interessiert, nun ist die Telekom als solches privatisiert und gar nicht mehr interessiert daran in Hintertupfingen einen breiten Anschluss zu liefern.

Richtig. Deswegen wird dies ggf. auch auf politischem Wege verhindert werden. Es ist doch völlig absurd die quasi hundertjährige analoge Vermittlung beizubehalten, während man das modernere, leistungsfähigere und ebenfalls digitale ISDN-Netz der 80er und 90er-Jahre (ab 1994/1995 war es erst flächendeckend in Deutschland verfügbar und wurde bis dahin mit Unsummen gefördert) aufgibt.

Ich verstehe auch nicht, warum man ISDN nicht einfach beibehalten kann.
Aus Gründen der Interoperabilität wäre es doch sinnvoller analog endkundenseitig endgültig einzustampfen und durch ISDN zu ersetzen.
ISDN und VoIP sind doch volldigital. Mit entsprechenden Schnittstellen dürfte es doch ein leichtes sein, beide Strukturen kosteneffizient aufrecht zu erhalten.

Gerade wieder ist ja eine IP Breitbandgrundversorgung für die Republik an der FDP im Bundestag gescheitert.

Besser so. Die ist nämlich die notwendige Voraussetzung für die alleinige Implementierung von diesem NGN-Dreck. Und komm mir nicht mit QoS.
Der Funktioniert nicht. Jeder Minishitprovider hat sowieso seinen eigenen VoIP-QoS.

Aber diese wird halt kommen, früher oder später. Aber wer sagt denn überhaupt, dass alles besser werden muss? Straßen und Wasserleitungen sind heute durchaus auch schlechter als vor 30 Jahren. Dass dann jemand irgendwo vielleicht keinen ISDN Komfort mehr hat lässt sich da sicherlich auch verschmerzen, ist ja heute schon so.

Wer sagt denn, dass es besser werden muss. Es würde doch schon reichen, wenn es genau so gut werden würde.
Das ist aber mitnichten der Fall! Das was uns ISDN jetzt schon bietet wird mit VoIP nur schwer und mit großen Umwegen oder überhaupt nicht möglich sein. Da brauchen wir gar nicht zu diskutieren.

An ISDN hängt einfach ein ganzen Rattenschwanz mit dran.
Die ISDN-Infrastruktur ist spätestens dann alternativlos, wenn es hart auf hart kommt.

Wie ist das z. B. mit dem Hausnotruf, wenn nur noch VoIP implementiert ist.
Wer garantiert mir die Verfügbarkeit 365 Tage im Jahr, 24-Stunden am Tag?
Ich sag nur Zwangstrennung & Reconnect, Netzüberlastung, Netzausfall etc...
Wie erreiche ich Polizei, Feurwehr, Rettungswagen zuverlässig, wenn die IP-Dienste aus - welchem Grund auch immer - versagen.
Was wenn der Netzknoten überlastet ist/ ausfällt?


Ich will in Zukunft jedenfalls kein reines VoIP.
Wenn, dann müsste es so ausshen, dass ich einen normalen Analoganschluss habe + VoIP zusätzlich.
Das wäre durchaus eine Alternative. Diese Kombination bietet aber kein Provider in Deutschland an.


@ Spasstiger:
Gibt es bei VoIP eigentlich für Notrufe eine Servicegarantie und automatische Standorterfassung durch die Notrufzentrale? Als ich VoIP in der Vorlesung hatte, war das noch eine Baustelle auf Protokollseite.

Nein! Eben nicht! Nichts dergleichen existiert.

@ Wurschtler:

Dito!

Wuzel
2012-04-02, 13:37:53
Richtig. Deswegen wird dies ggf. auch auf politischem Wege verhindert werden. Es ist doch völlig absurd die quasi hundertjährige analoge Vermittlung beizubehalten, während man das modernere, leistungsfähigere und ebenfalls digitale ISDN-Netz der 80er und 90er-Jahre (ab 1994/1995 war es erst flächendeckend in Deutschland verfügbar und wurde bis dahin mit Unsummen gefördert) aufgibt.


Nein, es ist nicht absurd den Analogen Anschluss beim Kunden zu behalten.
Das Netz ist schon (fast) komplett IP basiert. Einen Analog Anschluss im Verteiler auf IP umzusetzen ist kein Hexenwerk und im gesamten günstig realisierbar.
Einen ISDN Anschluss umzusetzen.... ja, das ist nicht ganz so günstig. Vor allem dann nicht, wenn man diverse Merkmale beibehalten will.
Daher wird gleich VoIp als ISDN Nachfolger hergenommen.

Zudem ist überhaupt die Preisfrage, wie viele Endanschlüsse für Sprache überhaupt noch verkauft/vermietet werden können. Der groß Teil ist ja auf das Handy umgestiegen, gerade bei den jüngeren ist Festnetz gar kein Thema mehr.

Hier in Europa ist aber sowieso alles anders, es gibt sogar Leute die behaupten VoIp sei nicht standardisiert :freak: - wie ich hier lesen musste ...

G A S T
2012-04-02, 13:45:05
Weil es gerade aktuell ist und so schön hier rein passt ->

http://www.teltarif.de/congstar-kuendigung-telefonanschluss-komplett-1-2-dsl-paket/news/46259.html

Was machen z. B. solche Kunden ohne ISDN-Anschluss? Zurück zu analog? Na herzlichen Dank!
Wer mehrere Telefone und/oder ein Faxgeräte besitzt kann diese dann gleich mit entsorgen.
Mehr als ein Telefon mit zwischengeklemmtem Fax lässt sich an einem Analoganschluss nunmal nicht sinnvoll betreiben.

Eines vorweg - ich verstehe hierbei sowohl Telekom als auch Congstar.
Für eine ordentliche Sprachqualität sind Mindestbandbreiten unabdingbar.
Ich habe es bei meinem Brüderchen kürzlich erst selbst erlebt (siehe anderer Thread).
All-IP funktioniert nur, wenn eine geeignete Bandbreite verfügbar ist.

Lustig dabei ist, dass der notwendige Mindest-Upstream hier 128 kBit/s beträgt,
d. h. man also exakt die doppelte Bandbreite von einer ISDN-Leitung benötigt.
Warum? Wegen dem ganzen begleitenden QoS, den ISDN schon "von Haus" aus mitbringt.

Und was man auch nicht vergessen darf. VoIP tangiert immer die Internetverbindung.
Wer einen zu niedrigen Up- und Download hat, kann sich Telefonie + Internet gleichzeitig an den Hut schmieren.
Im besten Falle funktioniert beides nur eingschränkt, im Normalfall kollabiert aber beides. Alles schon erlebt.
Nachdem mein Brüderchen dann ISDN geschaltet bekommen hat, funktionierte beides natürlich wie erwartet tadellos.
Im Intnet gab's keine Abbrüche mehr und die Telefonie war astrein.


Jetzt nochmal die Frage - was machen wir mit solchen Haushalten?
Das ist der Rückfall ins Mittelalter. ISDN zu zerschlagen ist Irrsin!


@ Wuzel:

Einen ISDN Anschluss umzusetzen.... ja, das ist nicht ganz so günstig. Vor allem dann nicht, wenn man diverse Merkmale beibehalten will.
Ach komm - so viel teurer kann es nicht sein. Und selbst wenn - der Kunde ist im Zweifel doch bereit dafür zu bezahlen.
Vodafone und Telekom verlangen jeweils 4 €/mtl. Aufpreis für ISDN von ihren Privatkunden für die Nutzung ihrer ISDN-Infrastruktur. Bei Versatel ist es sogar komplett umsonst.

Der Markt ist da. Gerade Geschäftkunden sind bei Qualitätsfragen auch gerne bereit etwa mehr abzudrücken.
Und gerade die "diversen Merkmale" sind es doch, die ISDN ausmachen. Deswegen findet ISDN noch heute reißend Absatz.
Es gibt Merkmale, die gehen einfach nicht mit VoIP. Ich habe jedenfalls z. B. noch keinen notspeisefähigen Internetanschluss gesehen...

Zudem ist überhaupt die Preisfrage, wie viele Endanschlüsse für Sprache überhaupt noch verkauft/vermietet werden können. Der groß Teil ist ja auf das Handy umgestiegen, gerade bei den jüngeren ist Festnetz gar kein Thema mehr.

Ich kenn niemanden der kein Festnetz hat.
Außer Obdachlose und wenige umhervagabundierende Studis, hat jeder den ich kenne einen Festnetzanschluss.
Ohne Festnetz - nur mit Handy ist es u. U. sogar richtig teuer.
Nur Handy rechnet sich einfach nicht, wenn man viel Kontakte zu Festnetznummern oder Sonderrufnummern pflegt. Die Handyflats sind obendrein viel zu teuer. DSL + Telefonflat hingegen kostet heutzutage auch nicht mehr die Welt.
Ob ich jetzt einen Smartphonetarif mit läppischem UMTS + Festnetzflat für ~ 30 € nehme oder die stationäre Kombi zum selben Preis bzw. ab 25 € (Vodafone) ist doch egal.

Iruwen
2012-04-02, 13:51:12
es gibt sogar Leute die behaupten VoIp sei nicht standardisiert :freak: - wie ich hier lesen musste ...

Dann hast du den Thread offensichtlich nicht richtig gelesen. VoIP ist außerdem nicht gleich VoIP, neben SIP gibt es auch noch IAX2 und H.323. Während letzteres noch "schlimmer" ist als SIP hätte ich persönlich kein Problem mit der ganzen Technik wenn IAX2 breite Verwendung finden würde.

Avalox
2012-04-02, 14:00:45
Jetzt nochmal die Frage - was machen wir mit solchen Haushalten?
Das ist der Rückfall ins Mittelalter. ISDN zu zerschlägen ist Irrsin!

Es ist der Gang der Dinge. Denkst du die Telekom hat Lust ihre alten mit teurer ISDN Sackgassentechnik ausgestatteten Vermittlungsstellen auf ewig zu betreiben?
Das haben sie gemacht, weil ihr Vorgänger-Staatsbetrieb dieses auf den Plan geschrieben bekommen hat.
Eher hängt die Telekom irgend einen Outdoor DSLAM an den nächsten Baum.

ISDN geht zu Ende (http://www.ilm-provider.de/index.php?id=37&tx_ttnews%5Btt_news%5D=27&cHash=4d00fe38cc6c6bd5caf97a9891c89c5b), dieses nicht mit Knalleffekt, sondern so wie die Technik ausgetauscht wird, langsam und stetig. Tolle Technik der 80er Jahre. Hat den Zweck der Wirtschaftsförderung glorreich erfüllt, den Zweck Deutschland in einer digitales Mehrwert-Dienste Zeitalter zu bringen wegen unpassender Tarifierung glorreich verfehlt. Kann man nur draus lernen.



Wie ist das z. B. mit dem Hausnotruf, wenn nur noch VoIP implementiert ist.
Wer garantiert mir die Verfügbarkeit 365 Tage im Jahr, 24-Stunden am Tag?


Das garantiert dir gar niemand. Heute nicht, morgen erst Recht nicht.
Wer dort Anwendungen mit bestimmter Verfügbarkeit haben möchte, muss eben auf eine redundanten Anschluss setzen. Entsprechende Geräte haben dann halt neben den Festnetz auch noch gleich ein entsprechendes Funkmodem eingebaut.
Ist doch heute schon genauso für wirklich wichtige Übertragungseinrichtungen.

G A S T
2012-04-02, 15:08:41
Es ist der Gang der Dinge. Denkst du die Telekom hat Lust ihre alten mit teurer ISDN Sackgassentechnik ausgestatteten Vermittlungsstellen auf ewig zu betreiben?
Das haben sie gemacht, weil ihr Vorgänger-Staatsbetrieb dieses auf den Plan geschrieben bekommen hat.
Eher hängt die Telekom irgend einen Outdoor DSLAM an den nächsten Baum.

Hmm. Irgendwie sehe ich die Sackgasse nicht.

ISDN geht zu Ende (http://www.ilm-provider.de/index.php?id=37&tx_ttnews%5Btt_news%5D=27&cHash=4d00fe38cc6c6bd5caf97a9891c89c5b), dieses nicht mit Knalleffekt, sondern so wie die Technik ausgetauscht wird, langsam und stetig. Tolle Technik der 80er Jahre. Hat den Zweck der Wirtschaftsförderung glorreich erfüllt, den Zweck Deutschland in einer digitales Mehrwert-Dienste Zeitalter zu bringen wegen unpassender Tarifierung glorreich verfehlt. Kann man nur draus lernen.

Die Meldung ist alt und außerdem überholt. Die DTAG hatte kurzeitig die neuen VDSL-Pakete nicht mehr auf offiziellem Wege mit ISDN vermarktet, bietet sie inzwischen aber doch wieder als "Universalanschluss" an. Aus Appenzeller-Online;

Die Deutsche Telekom bot ihre DSL-Komplettpakete (sofern verfügbar)
bundesweit mit "echten" Telefonanschlüssen an.

Seit wenigen Wochen vermarketet nun auch die Deutsche Telekom verstärkt
Komplettpakete, bei denen die Telefonie über VoIP/NGN läuft.

Für Anschlüsse, an denen mindestens DSL 3000 schaltbar ist, wird bei den
Call&Surf ADSL-Tarifen (Basic, Comfort, Comfort Plus) nun die IP-Variante
(erkennbar am Zusatz "IP") als erste Auswahlmöglichkeit angeboten. Der
Kunde kann hier aber alternativ auch wie gewohnt einen analogen (Standard)
oder ISDN-Anschluß (Universal) bestellen.

Bei den Call&Surf VDSL-Tarifen und bei den Entertain-Tarifen werden im
normalen Online-Shop auf der Telekom-Homepage nur noch die IP-basierten
Anschlüsse angeboten. Für diejenigen, die bei diesen Tarifen dennoch einen
Analog/ISDN-Anschluß buchen wollen, gibt es zur Zeit noch einen Trick.

(Aktueller Nachtrag Januar 2012: Offenbar werden zur Zeit wieder alle
Telekom-Tarife auch mit Analog/ISDN angeboten) (http://www.appenzeller-online.de/dsl/dsl-isdn-voip.htm)


Auf der Telekomseite heißt es inzwischen wieder;

Wählen Sie zwischen Standard (Analog), Universal (ISDN) oder IP-basiert

Bei Ihrer Bestellung haben Sie die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Anschlusstypen:

Standard (Analog): Sie erhalten eine Telefonleitung und eine Telefonnummer
Universal (ISDN): Sie erhalten zwei Leitungen und drei Telefonnummern
IP-basiert: Sie erhalten zwei Leitungen und und drei Telefonnummern. Alle Informationen über den neuen IP-basierten Anschluss finden Sie hier. (http://www.telekom.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/EKI-PK-Site/de_DE/-/EUR/ViewProductDetails-Start;sid=xZfhyg4SMM_iykFrWLXxfgUXEeK0mhKlS1VD_SK7zn3dx22rNv6sXT1D2SBvCA==?Produ ctRefID=0110001000062%40EKI-PK&StageProductRefID=0102101000018_0003%40EKI-PK&CatalogCategoryID=i0QFC7IUZsgAAAEhbxEG3eh7)


Die DTAG scheint es stattdessen auf einem ganz anderen Weg zu versuchen: Mehr Bandbreite über Annex-J (http://www.appenzeller-online.de/dsl/telekom-dsl-ohne-splitter-annex-j.htm).

Das garantiert dir gar niemand. Heute nicht, morgen erst Recht nicht.
Wer dort Anwendungen mit bestimmter Verfügbarkeit haben möchte, muss eben auf eine redundanten Anschluss setzen. Entsprechende Geräte haben dann halt neben den Festnetz auch noch gleich ein entsprechendes Funkmodem eingebaut.
Ist doch heute schon genauso für wirklich wichtige Übertragungseinrichtungen.

Nein, rein rechtlich hat man natürlich nie die Garantie für dauerhafte ununterbrochene Funktionalität bei ISDN gehabt.
Technisch war sie jedoch latent vorhanden!

Und nein, das ist es heute eben nicht schon "genau so".
Da läuft vieles - Beispiele hab ich schon genug genannt - über ISDN.

Die Telekom selbst schreibt auf Ihrer "IP-Infoseite";

Bitte beachten Sie: Mit den folgenden Produkten ist die Nutzung des neuen Telekom Anschlusses nicht möglich:
Betrieb eines digitalen EC-Cash-Gerätes (ISDN).
Betrieb einer Alarmanlage über die Telefonanlage.
Hausnotruf
Wenn Sie eines der oben genannten Geräte nutzen, beraten wir Sie gerne zu Alternativen an unserer kostenlosen Hotline 0800 33 55222. (http://www.telekom.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/EKI-PK-Site/de_DE/-/EUR/ViewCategoryTheme-Start?CatalogCategoryID=oukFC7IVUtoAAAEvxIw5alif#i-details)

Der Hausnotruf für Omma geht dann jetzt über eine sackteure Standleitung oder ein zusätzliches Funkmodem (digital?/anlog?/ist das überhaupt zuverlässige Redundanz?)! Prima. :uup:

Wuzel
2012-04-02, 15:34:22
Im privaten Umfeld wird es eventuell noch eine Weile so etwas geben.
Das hat dann etwas von dem Relais klickern von Autoblinkern.

Im ganzen Business Bereich ist schon längst Schicht.
Größere Multiplex gibt es, wenn überhaupt noch, nur bei absoluter Notwendigkeit. Von der Hardware ganz zu schweigen...

Auch wird man in neu Bauten vergeblich eine Telefondose am Arbeitsplatz/Büro suchen, da spart man sich gleich das Geld für die Aufwendige Zusatz Verlegung.
Vor allem ist Kupfer mittlerweile teuer :freak:

Avalox
2012-04-02, 15:51:47
Auf der Telekomseite heißt es inzwischen wieder;


Das heißt es nicht inzwischen, sondern schon solange, der ISDN Anschluss in Universalanschluss umbenannt wurde.

Natürlich kannst du bei der Telekom einen ISDN Anschluss noch bestellen (ist ja noch nicht das Jahr 2014++), jedenfalls es versuchen, ob dieser Anschluss dann auch geschaltet wird ist eine andere Frage. 2014+ verschwindet der Universalanschluss, bzw. wird dieser in einer anderen Technik realisiert. Was ja durchaus ein Kalkül bei der Neubenennung dieses Anschlusses gewesen sein kann, eben eine Entkopplung mit einer Technik wie ISDN.


Nein, rein rechtlich hat man natürlich nie die Garantie für dauerhafte ununterbrochene Funktionalität bei ISDN gehabt.
Technisch war sie jedoch latent vorhanden!


Für wichtige Dinge hat eine B Kanal Übertragung nie gereicht. Einige Anbieter konnten im D Kanal eine Quasi Standleitungsfunktionalität realisieren. Das ging allerdings natürlich nur für technische Statusmeldungen, bei geringer Bandbreite und spezialisierten Diensten. (Geldautomaten, oder Sicherheitsrelevante Übertragungen mit konzessionellen Hintergrund)


Der Hausnotruf für Omma geht dann jetzt über eine sackteure Standleitung oder ein zusätzliches Funkmodem (digital?/anlog?/ist das überhaupt zuverlässige Redundanz?)! Prima. :uup:

Für wirklich wichtige Anforderungen schreibt dir die Kommune, oder deine Versicherung (http://vds.de/fileadmin/vds_publikationen/vds_2471_web.pdf) eh eine stehende Verbindung, bzw. einen Ersatzweg vor.
Der Altennotruf gehört dann eben nicht zu den wichtigen Einrichtungen in dieser Betrachtung. Ich kenne auch niemanden, der für sein Altennotruf einen ISDN Anschluss einen Menschen aufquatscht. Das Ding kommt vor dem Telefon an die Dose und meldet sich einmal am Tag mit einer Routinemeldung und fertig.
Mit einer zusätzlichen Funkkarte kann solch ein Gerät im Vergleich zum heutigen Stand nur aufgewertet werden. Vielleicht ist ein DSL/LTE Altennotruf mit permanenten Gesundheitsmonitor eh das zukünftig bessere Gerät.

Lord Wotan
2012-04-02, 15:57:05
Bleibt aber das Fax Problem bei VoIP!

Avalox
2012-04-02, 16:03:42
Bleibt aber das Fax Problem bei VoIP!

Es gibt doch gar kein Fax Problem.
Primär gibt es nur das Problem das Fax zu deinem Carrier zu bekommen. Sobald das Fax bei deinem Festnetz Carrier ist und als solches bekannt wird es so behandelt, wie ein Fax welches an einem analogen Amtsanschluss sich befindet.

Das Problem im Unternehmensnetz VoIP ist, dass das Telefongespräch "menschentauglich" komprimiert wird. Das funktioniert solange gut, wie sich Menschen unterhalten, ein Fax-Modem (wie jedes andere Telefonmodem) mag diese Kompression aber überhaupt nicht.

Also ist die Sache ganz simpel. Da du nicht weißt, welchen VoIP Weg das Gespräch im Anbieternetz nimmt und dort wie oft "umcodiert" wird, koppelst du an deiner eigenen UC das Fax einfach aus und leitest es auf gesonderte Fax Anschlüsse (zur Not ein analoger Amtsanschluss) und fertig. Damit weiß dein Carrier, dass es an diesen Anschluss auch ein Fax sein kann und damit die Verbindung entsprechend auch hochwertig codieren.

Wuzel
2012-04-02, 16:09:46
Ich hab es vergeblich versucht zu erklären. :freak:

T.38 funktioniert famos und wird von jedem größeren Telko unterstützt.

Da gibt es schlicht keine Probleme.

Selbst alt Geräte (für privat z.B.) kann man mit entsprechender HW sauber 'umsetzen'.
Im Business braucht so etwas kein Mensch mehr, das geht alles über Exchange und Co direkt als Mail rein. Den ersten habe ich 2003 mit T.38 + SAP Crm verbuchselt - da sieht man mal, wie lange das schon rennt :freak:

Iruwen
2012-04-02, 16:18:52
Im ganzen Business Bereich ist schon längst Schicht.
Größere Multiplex gibt es, wenn überhaupt noch, nur bei absoluter Notwendigkeit. Von der Hardware ganz zu schweigen...

BusinessCall Advance, PRI-Anschluss, 260,76€/Monat. Natürlich auch Mehrgeräte- und Anlagenanschlüsse. Unternehmensgröße beliebig. Es gibt die Option Kommunikations- und Datendienste zu integrieren, die Telekom empfiehlt ab 500 Mitarbeitern Business VoIP Services.

Auch wird man in neu Bauten vergeblich eine Telefondose am Arbeitsplatz/Büro suchen, da spart man sich gleich das Geld für die Aufwendige Zusatz Verlegung.
Vor allem ist Kupfer mittlerweile teuer :freak:

Was man intern treibt ist ein ganz anderes Thema, da bieten entsprechende Protokolle wie SIP auch nochmal ganz andere Möglichkeiten Funktionen einzubinden und Systeme nachträglich ohne großen Aufwand zu erweitern. Eine PoE-Leitung kann auch viermal soviel Leistung liefern wie ein ISDN-Bus iirc. Davon abgesehen macht es auch keinen Sinn dedizierte Telefonleitungen zu verlegen weil herkömmliche Telefonie über jeden CatX RJ45 Anschluss möglich ist was andersrum natürlich nicht gilt, Telefon geht auch über Klingeldraht.

Lord Wotan
2012-04-02, 16:24:03
Ich hab es vergeblich versucht zu erklären. :freak:

T.38 funktioniert famos und wird von jedem größeren Telko unterstützt.

Da gibt es schlicht keine Probleme.


Das ist Blödsinn, es gibt Probleme noch und noch. Das sagt nicht nur ich sondern auch viele andere hier in Thread . Nur du blendest das aus. Weil es bei dir zufällig rund Läuft.

Noch mal, analoge Faxe werden per T30 übertragen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Punkt!

VoIP ist Schrott. Nicht nur das Fax Problem, sondern auch die Sprach Qualität bei Telefonieren lassen zu wünschen übrig usw. Und wenn DSL Ausfällt, ist es Essig mit den Telefonieren. Bei ISDN kann sogar der Strom Ausfallen und ich kann trotzdem Telefonieren.


Im Business braucht so etwas kein Mensch mehr, das geht alles über Exchange und Co direkt als Mail rein.
Mail ist aber in Geschäftsverkehr nicht Gerichtsfest anerkannt. Fax mit Unterschrift aber schon. Probiere mal bei einer Behörde was per Mail Gerichtsfest zu klären. Viel Spass! ;D
Soviel zu deiner Mail Festlegung. ;)

Iruwen
2012-04-02, 16:24:44
T.38 funktioniert famos und wird von jedem größeren Telko unterstützt.

Da gibt es schlicht keine Probleme.

Doch.

Im Business braucht so etwas kein Mensch mehr, das geht alles über Exchange und Co direkt als Mail rein.

Das scheitert immer noch an der geringen Verbreitung qualifizierter Signaturen am damit am BGB: http://dejure.org/gesetze/BGB/126a.html

Iruwen
2012-04-02, 16:27:19
Das heißt es nicht inzwischen, sondern schon solange, der ISDN Anschluss in Universalanschluss umbenannt wurde.

Hättest du gelesen was er zitiert hat wäre dir nicht entgangen dass es zeitweise nicht ohne Umwege möglich war einen ISDN (Universal) Anschluss zu bestellen. Was übrigens für reichlich Ärger gesorgt hat.

Lord Wotan
2012-04-02, 16:32:54
Es gibt doch gar kein Fax Problem.
Primär gibt es nur das Problem das Fax zu deinem Carrier zu bekommen. Sobald das Fax bei deinem Festnetz Carrier ist und als solches bekannt wird es so behandelt, wie ein Fax welches an einem analogen Amtsanschluss sich befindet.
Es geht nicht nur um das Senden eines Fax beim VoIP sondern auch um das Empfangen. Wie Gesagt es gibt Sende als auch Empfangsprobleme bei VoIP Anschlüssen mit analogen Faxgeräten. Diese Probleme gibt es bei ISDN nicht ausser das man eine Telefonanlage zwischen Schalten muss. Oder eben per ISDN Faxt.

Avalox
2012-04-02, 16:36:24
Es geht nicht nur um das Senden eines Fax beim VoIP sondern auch um das Empfangen. Wie Gesagt es gibt Sende als auch Empfangsprobleme bei VoIP Anschlüssen.

Beim Empfangen gilt genau das selbe, solange du nicht garantieren kannst, dass du dein Fax sauber hinein bekommst, koppelst du es auf dem selben Weg getrennt wieder in deine UC ein. Auch dort notfalls mit separaten analogen für Fax bestimmten Amtsanschlüssen, welche in deine UC führen.

Wuzel
2012-04-02, 16:58:19
Mail ist aber in Geschäftsverkehr nicht Gerichtsfest anerkannt. Fax mit Unterschrift aber schon. Probiere mal bei einer Behörde was per Mail Gerichtsfest zu klären. Viel Spass! ;D
Soviel zu deiner Mail Festlegung. ;)

Ohh mann *facepalm*

Das Fax kommt per Anhang als Mail zum Bearbeiter! Und das in jedem Laden größer als die Dönerbude nebenan!

Hat nichts mit Mail Verkehr zu tun.

Viele Schuppen verarbeiten z.B. die Fax Bestellungen sogar automatisch - rutscht direkt als Prozess durch SAP durch :freak:

Achja, wie gesagt, kann man auch privat haben. Die Fritzbox verschickt eingehende Faxe auch als E-Mail - wenn gewünscht ;)

Lord Wotan
2012-04-02, 18:24:03
Beim Empfangen gilt genau das selbe, solange du nicht garantieren kannst, dass du dein Fax sauber hinein bekommst, koppelst du es auf dem selben Weg getrennt wieder in deine UC ein. Auch dort notfalls mit separaten analogen für Fax bestimmten Amtsanschlüssen, welche in deine UC führen.
Endschuldige mal, ich werde mir doch keinen zusätzlichen Analogen Anschluss zulegen, damit VoIp klappt. Wenn alles mit ISDN einwandfrei Läuft. Zumal ISDN ein echter Mehrwert ist. Was soll ich denn mit einen analogen plus VoIp VDSL Anschluss. Ist doch Quark, wenn ich ISDN/VDSL mit allen Leistungsmerkmalen habe mit 1A Qualität und ohne Probleme.

Iruwen
2012-04-02, 20:49:33
Randnotiz falls das nicht jedem klar ist: es gibt seit Ewigkeiten keine "analogen" Anschlüsse mehr jenseits der letzten Meile. Ab der Vermittlungsstelle läuft natürlich alles digital.

Avalox
2012-04-02, 21:45:26
Endschuldige mal, ich werde mir doch keinen zusätzlichen Analogen Anschluss zulegen, damit VoIp klappt. Wenn alles mit ISDN einwandfrei Läuft. Zumal ISDN ein echter Mehrwert ist. Was soll ich denn mit einen analogen plus VoIp VDSL Anschluss. Ist doch Quark, wenn ich ISDN/VDSL mit allen Leistungsmerkmalen habe mit 1A Qualität und ohne Probleme.

Nein du privat nicht. Das eher im kleinen und mittleren Business Bereich. Genau für den analogen Anschluss ist das Fax auch bestimmt. Dieses ist ja schon im ISDN falsch aufgehoben, das ISDN FAX G4 hat sich nie durchsetzen können. Das analoge Fax funktioniert nur am ISDN Anschluss, weil ein Terminaladapter es digitalisiert und ISDN nicht Daten komprimiert.
Du suchst dir dann privat entweder einen Webfax Dienst, oder einen VoIP Anbieter welcher Fax im Featurepaket seines VoIP Paketes inkludiert hat und ordentlich codiert und du so am Router dein Faxgerät weiter benutzen kannst.
Ansonsten kannst du dir auch ein Multifunktionsfaxgerät mit integrierten WebFax kaufen.
Ist ja nicht das erste mal, dass der Endkunde durch eine Umstellung der Infrastruktur Altgeräte nicht mehr ordentlich betreiben kann. Wie lange gibt es denn nun G3 Fax Geräte? 20 Jahre? 30 Jahre?

Und so schnell wird dein ISDN Anschluss nicht weg verschwinden, es gibt diese dann nur nicht mehr zum neuabschliessen.

G A S T
2012-04-10, 14:23:59
Weil's so schön hier rein passt - noch ein interessanter Hintergrundartikel zum Thema NGN aus der c't 24/09.

http://www.heise.de/ct/artikel/Der-stille-Machtkampf-973310.html

Hinter "NGN" steckt eben weit mehr, als ein reiner Plattformwechsel von PSTN/ISDN zu VoIP.


@ Avalox:

Es ist doch völlig egal, ob das Fax nur mit TA am ISDN-Anschluss funktioniert oder nicht. Das entscheidende dabei ist:
Jedes gottverdammte Uralt-Analogfax-/Multifunktionsgerät und Neugerät funktioniert dadurch absolut zuverlässig damit am ISDN-Anschluss.
Das ist bei VoIP definitiv NICHT der Fall.


Und nochmal Grundsätzlich zu der ganzen Debatte gesprochen:

Mir ist es völlig gleichgültig, welche Technik das TK-Unternehmen einsetzt und ob es sich dabei um NGN oder sonstwas handelt.
Es kommt darauf an, was bei mir an der TAL hinten rauskommt. Und hier muss es eben echtes ISDN sein.
Mit allen Dienstmerkmalen (einschließlich (Not)stromversorgung und das in gewohnter Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.
Ist das zu viel verlangt? Mit IP-basiertem Telefonanschluss schon.
Damit fallen wir im Zwiefel weit zurück hinter das Jahr 1986. Wir finden uns qualitativ wieder in den Pioniertagen der PSTN-Technologie.

Netzseitig wäre eine solche Implementierung von ISDN doch völlig unproblematisch.
Statt den analogquatsch weiter zu betreiben (die letzte analoge OVSt wurde glaube ich Mitte der 90er dicht gemacht) wäre es wesentlich sinnvoller in den volldigitalen Ortsvermittlungsstellen entsprechende Übergangspunkte von NGN zu ISDN einzurichten.
So haben wir es ja teilweise heute schon. Wo ist also das Problem bei der Beibehaltung des Status Quo?
Und kommt mir bitte nicht mit dem Scheinargument der Telcos von wegen Ersatzteilbeschaffung/Wartung.
Das Netz an sich ist - was die Verbindung OVSt <-> TAL anbelangt - alles andere als wartungsintensiv. Das entscheidende passiert erst hinter der OVSt.
Und das muss mich nicht kümmern, so lange die Leistung an meinem Ende der Leitung (z. B. durch Priorisierung meiner 2x 64 kbit/s die ich via meiner Kupferdoppelader erhalte und versende) stimmt.
Die Priorisierung ist mit NGN möglich!

Die Idee ISDN einzustampfen und analoge PSTN weiterzubetreiben ist der größte Unfug aller Zeiten.
Beim Fax echauffiert man sich darüber, dass es angeblich im ISDN falsch aufgehoben und besser bei "analog" zu verorten sei, da ja ein TA benötigt wird.
Aber schaut euch doch mal an, was in den OVSten schon seit Jahren konkret passiert! Diese sind seit Mitte der Neunziger nichts anderes als "große TAs" für die analoge Übertragung in die Ortsnetze!

Also nochmal im Klartext die Gretchenfrage;
Warum sollten wir also die eine digitale TK-Technologie (ISDN) durch eine andere digitale TK- Technologie (VoIP) ersetzen, die mitnichten geeignet ist, erstere vollumfänglich zu ersetzen und es damit erforderlich macht, die vorsintflutliche analoge Vermittlung bis St. Nimmerlein beizubehalten?

Andere Firmen wie z. B. Arcor oder Versatel waren in der Vergangenheit bereits klüger und setzten ausschließlich auf ISDN. PSTN gab es dort nie. Man wird sich damals wohl auch etwas dabei gedacht haben. Außer der Telekom setzt seit den 90'ern niemand mehr auf analoge Vermittlung.
Das wirft wiederum die Fragen auf, warum
1. sich jüngst so ein plötzlicher Sinneswandel bei Arcor/Vodafone bzw. Telefonica/HanseNet eingestellt hat (mögliche Antworten findet man u. U. im oben verlinkten Artikel)
2. die Telekom weiterhin auf analog setzt bzw. setzen will.
Ich tippe darauf, dass man hier eine strategische Nische entdeckt hat, die bei der Abschaffung von ISDN erst voll zum Tragen kommt...

Denn eines ist, zumindest mir, ohnehin klar - die Telekom wird garantiert nicht hergehen und ISDN einstampfen, bis nicht alle anderen - namentlich Vodafone und Versatel - ISDN vollständig abgebaut haben.
Telefonica arbeitet seit Januar ja gerade fleißig darauf hin. Ich bin mir nicht so sicher ob Telefonica mittelfristig erfolgreich sein wird, wenn sie sich mit dem neuen All-IP-Only-Porfolio im klassichen HanseNet Kernland bzw. ISDN-Ausbaugebiet ein Bein abhackt. Vodafone hat den Versuch ja bereits wagen wollen und dann wieder reuhmütig den Schwanz eingeklemmt.

Fakt ist - die DTAG knipst ISDN als Letzter aus. Erst müssen die anderen Vorrücken.
Die Jahreszahl 2014 ist vor diesem Hintergrund mehr als fragwürdig.
Hier rücken eher die Jahre 2024/2025+ in einen größeren Warscheinlichkeitsbereich.

Iruwen
2012-04-10, 15:14:12
Den Optimismus lassen sie sich nicht nehmen: http://www.wholesale-telekom.de/next-generation-network/

G A S T
2012-04-11, 09:47:12
Den Optimismus lassen sie sich nicht nehmen: http://www.wholesale-telekom.de/next-generation-network/

Danke, aber diese lustige, zweckoptimistische Bildertafel kenne ich schon.

Drei Bemerkungen noch dazu;
1. Die Telekom sah sich offenbar nicht in der Lage, einen "Kick-Off"-Termin in diese Präsentation einzubauen. Ich gehe davon aus, dass dies absichtlich geschehen ist, nicht aus versehen.

2. Wenn man sich dann die Phasenbeschreibungen anschaut; "Ca. 1-2 Jahre" pro Phase -> Ja nee, is klar liebe Telekom. Die DSL-RAM-Schaltung sollte ja auch so schnell umgesetzt werden. ;D

3. Sowohl in Einführungs- und Migrationsphase lesen wir die Worte "marktgetriebene Migration". :D
Stellt sich die Frage wer da wen treibt - die Telekom den Markt oder der Markt die Telekom. ;)
Neben den ganzen großen Privatunternehmen die einen gewissen Anspruch haben, sollte man noch die große und mächtige Kundschaft der Gebietskörperschaften nicht außer Acht lassen. Baut da die Telekom tatsächlich dann ISDN ab, wenn es heißt "Nö, VoIP woll'n 'mer nich'!" ?

Das ist eine reine Willensbekundung bzw. Absichtserklärung der Telekom und hat einen Konkretisierungsgrad von einer Nudel in zwölf Badewannen Hühnerbrühe.

YfOrU
2012-04-11, 10:46:36
Also nochmal im Klartext die Gretchenfrage;
Warum sollten wir also die eine digitale TK-Technologie (ISDN) durch eine andere digitale TK- Technologie (VoIP) ersetzen, die mitnichten geeignet ist, erstere vollumfänglich zu ersetzen und es damit erforderlich macht, die vorsintflutliche analoge Vermittlung bis St. Nimmerlein beizubehalten?


Realistisch betrachtet läuft es wohl darauf hinaus das der Fallback in Zukunft über das Mobilfunknetz realisiert wird.
Hierfür gibt es zwei praktikable Varianten: Integrierter GSM Gateway bzw. die automatische Kopplung von Smartphone und TK per Bluetooth.

Es stellt sich sowieso die Frage ob die durchgehende Verfügbarkeit (also selbst bei lokalen Stromausfällen) heute im Bereich der Privatkunden noch relevant ist. Schlussendlich sind Mobiltelefone derart weit verbreitet das diese die Notfallversorgung durchaus abdecken können.

Was das berufliche Umfeld betrifft ist bereits heute aufgrund der extremen Abhängigkeit von der IT Infrastruktur zumindest eine rudimentäre Notstromversorgung eigentlich Pflicht.

Um noch mal auf das Thema ATA/Fax zurückzukommen: In der Praxis läuft das beim Einsatz professioneller Hardware mit T.38 zuverlässig (wie Starface/OEM mit zertifizierten ATA und BRI/PRI Adaptern). Sowohl zu ISDN als auch vollständig über T.38 zu IP Provider.
Die (Not)Stromversorgung der Telefone lässt sich hierbei übrigens entweder über PoE oder S0 realisieren.
Primär sehe ich das eher als ein Problem auf der Seite der SOHO Hardware Hersteller.

Wuzel
2012-04-11, 11:24:49
Im privaten Bereich ist die Geschichte mit der Notstromversorgung auch so eine Sache....

Es brauchte spezielle ISDN Geräte, die überhaupt im Not Modi arbeiten konnten. Zudem war es meist so, das die paar 100mA sehr knapp waren. Gerade bei Einfamilien Häusern musste man das Not Telefon sehr weit vorne an den Bus hängen, damit der Notbetrieb sauber lief.

Ich würde mal behaupten, das es nur sehr wenig Installationen gab, die überhaupt Not betrieb fähig waren. Den meist wurde ISDN ja dort eingesetzt, wo mehr als ein Telefon und ein 2m Kabel hang......

Am guten alten Analog Anschluss läuft der Notbetrieb noch immer am besten, oder tat dies zumindest einmal.

In Firmen geht man eh komplett anders an die Sache ran.
Von daher sehe ich den Notbetrieb nicht als Killer Argument pro ISDN.

Ich persönlich schätze auch das, zumindest im privaten Umfeld, das Handy für den Notbetrieb her hält.
Die Sendeanlagen haben ja auch eine separierte Speisung, es fehlen glaube ich nur die rechtsverbindlichen Geschichten (oder ist das schon erledigt?).

G A S T
2012-04-11, 18:27:27
Im privaten Bereich ist die Geschichte mit der Notstromversorgung auch so eine Sache....

Es brauchte spezielle ISDN Geräte, die überhaupt im Not Modi arbeiten konnten. Zudem war es meist so, das die paar 100mA sehr knapp waren. Gerade bei Einfamilien Häusern musste man das Not Telefon sehr weit vorne an den Bus hängen, damit der Notbetrieb sauber lief.

Nö, eigentlich nicht. Jedes x-Beliebige schnurgebundene ISDN-Telefongerät kommt i. d. R. mit der Notspeisung aus. Bei den einen muss man vorher was umswitchen, anderere machen das automatisch und wieder andere (wie mein Binatone ISDN 100) sind von Anfang an darauf ausgelegt worden, ausschließlich mit der Netzsspannung auszukommen.
Sie bieten dabei den vollen Funktionumfang ohne irgend eine weitere externe Speisung! Die Alleinversorgung aus der Doppelader ist da der Normalfall.

Bei den Netabschlussgeräten sieht es ebenso gut aus. Jeder handelübliche NTBA ist notspeisefähig. So z. B. sämtliche NTBA-Reihen der DTAG ebenso wie die genialen NT Splits von Sphairon.

Ich würde mal behaupten, das es nur sehr wenig Installationen gab, die überhaupt Not betrieb fähig waren. Den meist wurde ISDN ja dort eingesetzt, wo mehr als ein Telefon und ein 2m Kabel hang......

Nee. Gerade eben wiederlegt. Die Kabellänge ist Schnuppe und die Notspeisung wird von der Geräteanzahl nicht tangiert. So kann/musste man am NTBA festlegen, welcher eine Port notspeisberechtigt sein soll.

Am guten alten Analog Anschluss läuft der Notbetrieb noch immer am besten, oder tat dies zumindest einmal.

Alt ja, gut nein. "Am besten" - sei mal dahingestellt, ich wage es jedoch zu bezweifeln.

In Firmen geht man eh komplett anders an die Sache ran.
Von daher sehe ich den Notbetrieb nicht als Killer Argument pro ISDN.

Es ist sicherlich kein absolutes Killerargument wenn es um ausschließliche Telefonie geht. Es ist es aber immerhin ein sehr sehr schickes und nützliches "nice to have".
Wenn aber Hausalarmanlagen oder Hausnotruf implementiert sind, dann sehe ich das durchaus als Killerargument. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. :D

Ich persönlich schätze auch das, zumindest im privaten Umfeld, das Handy für den Notbetrieb her hält.
Die Sendeanlagen haben ja auch eine separierte Speisung, es fehlen glaube ich nur die rechtsverbindlichen Geschichten (oder ist das schon erledigt?).
Das mag auch sein. Nur, wenn ich mir die Zuverlässigkeit und nicht vorhandene Redundanz im Mobilfunk ansehe und einen ISDN-Festnetzanschluss gegenüberstelle... nunja...

Wenn es hart auf hart kommt, dann weiß ich worauf ich mich eher verlassen würde.
Der Mobilfunk ist schnell überlastet (wenn wir mal von einem großflächigen Ausfall ausgehen) und die Funkantennen u. U. ebenso vom Ausfall betroffen, da diese eben oft anders bzw. direkt angebunden sind an die lokale Versorgung.

Avalox
2012-04-12, 00:42:21
Mir ist es völlig gleichgültig, welche Technik das TK-Unternehmen einsetzt und ob es sich dabei um NGN oder sonstwas handelt.
Es kommt darauf an, was bei mir an der TAL hinten rauskommt. Und hier muss es eben echtes ISDN sein.
Mit allen Dienstmerkmalen (einschließlich (Not)stromversorgung und das in gewohnter Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.
Ist das zu viel verlangt? Mit IP-basiertem Telefonanschluss schon.
Damit fallen wir im Zwiefel weit zurück hinter das Jahr 1986. Wir finden uns qualitativ wieder in den Pioniertagen der PSTN-Technologie.




Dir vielleicht wichtig. Der Masse ist es allerdings nicht wichtig.

Wichtig ist der Masse der Preis und nur dieser.

Telefonieren darf heute nichts mehr kosten und weil es nichts mehr kosten darf, kann der Telefonanbieter mit telefonieren auch nichts mehr verdienen. Deshalb wird der Telefondienst nebensächlich und verschwindet irgendwo gering aufwändig im Gesamtangebot Datendienst.

Wenn du lustig bist kannst du HighQuality IP Telefonie betreiben. Dass musst du dann aber bezahlen und der Gegenüber auch. Das will nur niemand.

Wir leben in einer Zeit in der MP3 die CD abgelöst hat und Youtube Filmchen die DVD. Die Qualität ordnet sich immer dem Preis und der Verfügbarkeit unter. Die Qualität muss niemals gut, sondern nur hinreichend sein. Der Preis muss gut sein.

So verschwindet ISDN, ein Gutteil der Leute wird Festnetz telefonieren, wie es die Großeltern schon erschreckend gefunden hätten. Bis es sich dann in der allgemeinen Steigerung der Netzqualität sich ausnivelliert haben wird.

G A S T
2012-04-12, 02:12:43
Dir vielleicht wichtig. Der Masse ist es allerdings nicht wichtig.

Wichtig ist der Masse der Preis und nur dieser.

Telefonieren darf heute nichts mehr kosten und weil es nichts mehr kosten darf, kann der Telefonanbieter mit telefonieren auch nichts mehr verdienen. Deshalb wird der Telefondienst nebensächlich und verschwindet irgendwo gering aufwändig im Gesamtangebot Datendienst.

Naah.

Wenn du lustig bist kannst du HighQuality IP Telefonie betreiben. Dass musst du dann aber bezahlen und der Gegenüber auch. Das will nur niemand.

Nah. Das ist doch das perverse! Ich soll künftig für etwas extra mit ordentlichem Aufschlag blechen, was mich heute lediglich (je nach Anbieter) maximal 0 - 4 € im Monat kostet und künftig auch nur funktioniert, wenn die Gegenseite das auch bucht? Naaaah! :(

Wir leben in einer Zeit in der MP3 die CD abgelöst hat und Youtube Filmchen die DVD. Die Qualität ordnet sich immer dem Preis und der Verfügbarkeit unter. Die Qualität muss niemals gut, sondern nur hinreichend sein. Der Preis muss gut sein.

Naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhh!

So verschwindet ISDN, ein Gutteil der Leute wird Festnetz telefonieren, wie es die Großeltern schon erschreckend gefunden hätten. Bis es sich dann in der allgemeinen Steigerung der Netzqualität sich ausnivelliert haben wird.

:uclap: :uclap: :uclap: