Altes Haus: Ethernet via Telefonkabel? Oder Sat-Koax?

[ollix]

Hallo. Bin kürzlich in eine Wohnung in einem altes Haus umgezogen und versuche nun zwei Etagen netzwerktechnisch zu verbinden.

Das Problem: ich kann eigentlich nirgendwo gut Kabel verlegen. Das Haus ist denkmalgeschützt, die Decken 4m hoch und das Treppenhaus groß und weit ohne Möglichkeit irgendwo Kabel zu verstecken, dazu vom weg her sehr unpraktisch. Decke aufbohren fällt auch flach.

Vor 10-20 Jahren wurde das Haus saniert und ich habe in vielen Zimmern TV und Telefon Dosen, die aber alle nicht mehr funktionieren—kaputter analoger Sat Switch auf dem Dach und analoge Telefonanlage, die ich als erstes ausgebaut habe. Sonst lief VDSL50 nicht. Ich habe nun aber noch die Kabel in der Wand liegen und ich frage mich wie ich am besten eine performante Ethernet Verkabelung über die Etagen erreiche.

Telefonkabel ist komplett 4adrig verlegt... das kommt zwar von der Qualität nicht an Cat-5/7-Verlegekabel dran, aber mit den 4-Adern müßte sich doch was machen lassen? Das wäre mir am praktischten, weil die Netztopologie der Endpunkte genau paßt.

Alternativ wäre noch klassisches Sat-Kabel im Haus vorhanden. Darüber könnte man auch eine Verbindung brücken, deren Topologie geht aber anscheindend sternförmig auf den Spitzboden. Diesen Umweg müßte man wohl nehmen.

Hat jemand Ideen womit sich eine bessere Ethernet-Verbindung zwischen den Etagen erreichen läßt? Was für technische Aufwendungen muß man dort noch treiben?

Wenn jemand eine Idee hat: DANKE! :)

[DerRob]

DLAN. Also Netzwerk übers Stromnetz.
Alles andere ist zu langsam und störanfällig (Netzwerkverbindung übers Telefonkabel, mit Glück läufts maximal mit 10 MBit), oder würde irgendwelche Spezialhardware erfordern (übers Koax-Kabel, mir sind da keine Geräte bekannt).

[Gast Berlin]

DLAN. Also Netzwerk übers Stromnetz.
Alles andere ist zu langsam und störanfällig (Netzwerkverbindung übers Telefonkabel, mit Glück läufts maximal mit 10 MBit), oder würde irgendwelche Spezialhardware erfordern (übers Koax-Kabel, mir sind da keine Geräte bekannt).
mir schon :)
dLAN® für Unternehmen
Stromleitung,Coaxleitung,Telefonleitung,2 Drahtleitung,
http://www.devolo.de/business/devolo-produkte-fuer-unternehmen.html?l=de

dLAN® für Privatanwender (Stromnetzwerk)
http://www.devolo.de/consumer/dlan-das-stromnetzwerk-die-heimvernetzung-via-homeplug-powerline.html?l=de

[DerRob]

mir schon :)
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Stromleitung,Coaxleitung,Telefonleitung,2 Drahtleitung,
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Hmm, ok :smile:

Schneller als übers Stromnetz sind die Geräte allerdings auch nicht, dafür aber deutlich teurer... :rolleyes:

[Gast Berlin]

Hmm, ok :smile:

Schneller als übers Stromnetz sind die Geräte allerdings auch nicht, dafür aber deutlich teurer... :rolleyes:
habe aufgezeigt was es für Technik gibt.
und der Rest, das ist ja nun mal nicht mein Problem, oder ? :)
"außergewöhnliche Umstände,außergewöhnliches Geld" ist doch wohl klar.

PS. ist ja eigendlich klar,das beste ist ein Lan-kabel

"devoloReferenzen" Hotels, etc
http://www.devolo.de/business/referenzen-erfolgsberichte-unternehmens-loesungen.html?l=de

[ollix]

Powerline möchte ich nicht. Da hatte ich in meiner alten Wohnung zuviel Ärger mit und die netto Übertragungsrate war sehr schlecht.

Ich habe gerade dies hier gefunden:
http://www.rutenbeck.de/Datentechnik/Kommunikationsadapter-SOHO-und_Sonderloesungen/Small-Office-Home-Office_SOHO/line21_fuer_die_Nachinstallation.htm

Garantieren 100mbit bis 30m über vier Adern und da sollte es deutlich drunter bleiben

[ollix]

mir schon :)
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Interessant. Der coax Ansatz scheint da am robustesten zu sein.

[Philipus II]

Hast du eigentlich schonmal WLAN gestestet?
Gönn dir mal probeweise einen High-End Client und am besten auch einen erstklassigen Router.

Ältere Häuser sind oft trotz relativ dicker Wände relativ WLAN tauglich, da immerhin kein Stahlbeton verbaut ist.

[Misda]

Setz doch einfach mal Netzwerkdosen und teste was die Telefonverkabelung so kann. 100 Mbit/s könnten schon möglich sein, mit ein wenig Glück :-)

Kommt natürlich stark auf die Qualität des Kabels an, aber bevor man anderes teures Equipment holt, kann man es ja mal testen. Vor 10 Jahren könnte ja durchaus jemand die Idee gehabt haben, was besseres zu verlegen.

[Oid]

Powerline möchte ich nicht. Da hatte ich in meiner alten Wohnung zuviel Ärger mit und die netto Übertragungsrate war sehr schlecht.


Kann von Wohnung zu Wohnung unterschiedlich sein. Hängt von der Qualität der Elektro-Installation und der Phasenaufteilung ab.

Ich würds halt einfach mal ausprobieren.

[StarGoose]

was bedeutet eigentlich haus verkabeln?

ein ganzes haus oder nur 2 wohnungen die nicht genau übereinander liegen?

denn so schwierig ist es nicht ein loch durch die decke zu bekommen (dicker kernbohrer und dann von unten beim herausziehen direkt ein passendes stahlrohr nachschieben zum fädeln
oder z.b. im treppenhaus in den alten toiletten inzwischen sicherlich abstellkammern kann man auch bequem hoch/runter gehen und dann jeweils durch die wand in die wohnungen springen

denkmalschutz interessiert zuweilen bei wirklich alten häusern auch nur halb.. nämlich bei einer sanierung oder wenn die treppenhäuser aufwendig saniert wurden (mit malerein usw.)
denn bis dahin ist z.b. eine per kabelkanälen hergestellte installation in deren augen nur eine temporäre geschichte die recht leicht rückbaubar ist und nur minimale schäden verursacht (bei einer irgendwann mal folgenden sanierung würde das dann halt geändert)

denn auch der denkmalschutz sieht ein das ohne moderne infrastruktur die häuser nicht vermietbar sind. und ohne vermietung keine sanierung und erhaltung also auch kein denkmalschutz ;)
außerdem mal schauen wo gas/wasser/abwasser/heizung entlanglaufen
dort ist eventuell noch platz für das netzwerk

die oben angeführte dlan geschichte per kox kabel wäre natürlich das wohl einfachste wenn die kabel eh schon liegen (und bringt ohne umbauten wohl auch den besten speed)
alternativ mal mit dem ansässigen kabelnetz betreiber reden
vielleicht hat deine eine lösung um auf dem bestehenden sat kabel netz sein angebot aufzulegen (dann natürlich für jede partei einzeln^^)

eine unorthodoxe variante wäre noch über das hinterhaus an der außenfassade entlang zu gehen
meistens ist dort keine denkmalsschützerische auflage drauf und man könnte sich unaufällig autoben (an einer hausecke z.b. zum treppenhaus hin)
ein wetterfester kanal und stichbohrungen in die wohnungen die dann wieder geschlossen werden (verschäumt oder verklebt)
das ganze natürlich blitzgeschützt usw.

[ollix]

Danke! Bei WLAN bleibt auch bei den guten 802.11n Geräten Netto zu wenig übrig. Eigentlich ist es schon blöd genug auf der Strecke auf GbE zu verzichten aber 100mbit mit guter Latenz sollten es sein.

Und es geht nicht darum mehrere Parteien anzuschließen sondern ausschließlich die zwei Etagen meiner Mietwohnung zu verbinden. Ich nutze mehrere Cloud und Server Dienste und eine gute Verbindung nach oben ist mr wichtig.

[Philipus II]

Danke! Bei WLAN bleibt auch bei den guten 802.11n Geräten Netto zu wenig übrig.
Welche Geräte hast du denn konkret getestet?

[ollix]

Welche Geräte hast du denn konkret getestet?
Bisher nur eine Linksys E4200 und was wir auf der Arbeit haben weiß ich gerade nicht. Auf jeden Fall gab es Netto Übertragungsrate in beiden Fällen selten deutlich über 60Mbps—bei 3m Luftlinie im direkten Blickfeld. Dazu auch noch schlechte Latenzen. Ich arbeite immer mal wieder Daheim und bin via VPN und ssh oder RDP auf unterschiedlichen Rechnern und das ist sonst immer ätzend. Dazu werden von oben nach unten auch gerne große Daten transferiert.

Ich probiere erstmal wieviel auf der 4-Adern Telefonleitung gehen wird. Aber mittelfristig wird mir das wohl nicht reichen... eigentlich muß GbE sein.

Ich habe dem Sat Kabel mal etwas nachgestellt und das scheint installiert worden zu sein bevor die Elektronik in den späten 90ern erneuert wurde. Das folgt einem mir noch unbekannten Weg durch die Wand aber der Weg den es nehmen muß wäre eigentlich ideal—vorallem durch den Endpunkt in der unteren Etage, das würde mir auch ein Switch sparen und die Verkabelung insgesamt vereinfachen. Vielleicht kommte ich doch noch an mein Cat7 Verlegekabel. :)

[Gast]

Telefonkabel ist komplett 4adrig verlegt... das kommt zwar von der Qualität nicht an Cat-5/7-Verlegekabel dran, aber mit den 4-Adern müßte sich doch was machen lassen? Das wäre mir am praktischten, weil die Netztopologie der Endpunkte genau paßt.


100 Mbit Ethernet läuft einwandfrei über Telefonkabel, die Reichweite ist aber u.U. deutlich geringer als 100m.
10 Mbit Ethernet läuft bis 100m.
Du brauchst zwei verdrillte Paare oder einen Vierer. Details hier:
Eignung von Telefonkabeln als DSL- und Netzwerkkabel (http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/impedanz.html)

[G A S T]

Um Gottes Willen - bohr' Löcher und verlege Cat 5e-Kabel!

Gegen ein paar kleine Löcher (es sei denn an spezifischen Stellen) kann der Denkmalschutz sowieso nichts machen.
Sollen froh sein, das sich jemand sowas freiwillig antut...

Klär's halt vorher nochmal mit den Herrschaften vom Denkmalschutz ab und gut is.

[StarGoose]

lol
ich würde da keine schlafenden hunde wecken!
bohr deine löcher und zieh die kabel rein (oder besser flexrohre)
aso.. kabelqualität würd ich dann doch lieber cat7 nehmen sicher ist sicher

die denkmalschützer rennen ja nun nicht alle 2 monate zur kontrolle in privatwohnungen zwecks bestandsschutzwahrung oder so ;)

[ollix]

Der Denkmalschutz kommt nicht vorbei... aber die Decke durchbohren will ich nicht. Großteil beider Decken ist in Stuck gefaßt und das wäre einfach Scheiße da durchzubohren. Ich suche weiterhin nach dem Weg den das Satkabel nimmt in der Hoffnung dort Cat.7-Verlegekabel unterzubringen und teste gleichzeitig den Weg durch das Telefonkabel.

[Mot]

Kann von Wohnung zu Wohnung unterschiedlich sein. Hängt von der Qualität der Elektro-Installation und der Phasenaufteilung ab.

Ich würds halt einfach mal ausprobieren.
So siehts aus. Mit Pauschalaussagen und schlechten Erfahrungen aus anderen Wohnungen ist einem da nicht geholfen.

Probieren geht über Studieren. Würde ich jedenfalls machen bevor ich groß anfang neue Kabel zu ziehen.

[ChristianHJW]

Ist zwar schon ein älterer Thread, ich will aber dennoch für Ethernet über KOAX eine Lanze brechen :

Ethernet über KOAX ist eine wunderbare Alternative zu WLAN und normalen Powerline-Adaptern, selbst die ältesten KOAX-Kabel aus den 60ern reichen für die eingesetzten max. 68 MHz völlig aus, und die Verbindung ist wesentlich schneller als bei Powerline über Netzkabel und stabiler als WLAN.

Ich setze hier (in einem Neubau) seit mehr als 2 Jahren drei alte ZYXEL PLA402V2 Adapter ein, und kann Netto-Geschwindigkeiten von 80 - 90 mbps (ca. 10 MB/s) über eine ziemlich lange Übertragungsstrecke voll bestätigen. Die Fritzbox erkennt die Adapter (Homeplug Standard) und gibt deren Geschwindigkeit mit 180 bis 190 mbps (Brutto) an, was wegen der Verschlüsselung, Fehlerkorrektur etc. recht gut mit den 80 - 90 mbps Netto korreliert. Ich hatte meine Erfahrungen damals in einem Bericht dokumentiert, die ZYXEL haben sich nämlich zunächst gewehrt und ich wollte anderen Nutzern dieselben Probleme ersparen : http://rotokinetik.com/koax

Mittlerweile gibt es von ALLNET den ALL168607 (http://www.notebooksbilliger.de/allnet+all168607) Adapter nach dem Homeplug AV2 Standard, mit angeblich bis zu 600 mbps. Sollte irgendwer damit Erfahrungswerte gemacht haben, freue ich mich sehr über Rückmeldung dazu, denn ich spiele mit dem Gedanken mein Netzwerk mit neuen Adaptern aufzurüsten (die PLA402V2 gibt es nicht mehr, und wenn mir einer ausfällt bin ich ohne Internet beim TV - oh Gott !).

Liebe Grüße aus Buxtehude

ChristianHJW

[lumines]

Auf jeden Fall gab es Netto Übertragungsrate in beiden Fällen selten deutlich über 60Mbps—bei 3m Luftlinie im direkten Blickfeld.

Das ist übrigens vollkommen normal, je nach dem, wie viele Antennen die Clients haben. Das liegt nicht an 802.11n oder dem Router.