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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stiftung Warentest Schadsoftwaretest wirklich für die Tonne?


uweskw
2012-03-31, 13:31:23
Mal eine Frage an die Profis:
http://www.zdnet.de/magazin/41561302/stiftung-warentest-antiviren-programme-im-pseudo-test.htm


Es wir immer wieder gesagt dass diese Hersteller keine Waisenknaben sind und wohl an der Entwicklung und Verteilung so mancher Malware beteiligt sind.:confused:
Für mich als Anwender ist es fast unmöglich zu sagen ob die Stiftung WT wirklich geschlampt hat oder nur die getroffenen Hunde bellen?

Greetz
U.S.

sei laut
2012-03-31, 14:57:10
nur die getroffenen Hunde bellen?
Klar machen sie das, ganz unabhängig davon, ob die Tests ok waren oder nicht.

Man kann Anti-Virenprogramme so konfigurieren, dass sie den 100% sehr nahe kommen. Aber Stiftung Warentest testet halt für Verbraucher und nimmt die Software, wie sie ausgeliefert wird, ohne Änderung der Konfiguration und das kotzt die Anti-Virenhersteller an. Stiftung Warentest hat nicht getestet, was die Programme leisten können, sondern was sie leisten, wenn sie unter normalen Bedingungen laufen.
Und das ist völlig ok so. Ob die Ergebnisse fair sind, kann man von außen natürlich nicht beurteilen. Das kann man aber nie, auch nicht bei AV Comparatives.

Deinen ersten Satz verstehe ich allerdings nicht.

uweskw
2012-03-31, 16:23:32
Man hört doch immer wieder dass ein beachtlicher Teil der Malware/Viren ect. aus den Entwicklerstudios von Norton, Kaspersky und Co kommen. Um Nachfrage für die eigenen Produkte zu schaffen. K.A. ob das stimmt.

IVI
2012-03-31, 18:44:40
Für mich als Anwender ist es fast unmöglich zu sagen ob die Stiftung WT wirklich geschlampt hat oder nur die getroffenen Hunde bellen?

Das ist kein Wunder, denn die StiWa hat ein sehr gutes Image, wofür sie Abermillionen ausgegeben hat, und weiß dieses Image zu nutzen. Aus diesem Grunde kann die StiWa auch höchst intransparent testen und sobald irgendwo Kritik aufkommt, wird gleich die Rechtsabteilung auf Defcon1 geschaltet. Durch das BGH-Urteil im Fall Marker anno '75 hat die StiWa zudem quasi freie Hand, was die Auslegung von Vorschriften, Toleranzwerten, DIN-Normen etc. angeht, wodurch künstlich Skandale erzeugt werden. Da die StiWa von uns Steuerzahlern bezahlt wird, kuschelt sie je nach Test nur mit denen, die im gesonderten Fachbeirat sitzen (Klartext: Vertreter von Miele und Co. sitzen im dem Gremium, welches den Test vorbereitet!).
Man darf auch nicht denken, dass die StiWa selbst testet, es werden Test für Test unterschdl. Institute beauftragt und fürstlich entlohnt, die redaktionelle Arbeit machen dann gern Praktikanten (daher werden auch so viele Fehler produziert, die aber halt dem normalen Leser nicht auffallen). Der hehre Zielkatalog, mit dem die StiWa einst startete, ist mittlerweile extrem durchlöchert und hat mit Sinn und Nachvollziehbarkeit kaum noch etwas zu tun. Besonders bei sehr techniklastigen Testfeldern sieht man auch, wie populärwissenschaftlich die StiWa vorgeht, Masse statt Klasse und oberflächliches Blabla wird dann zu allem Übel auch noch über den öffentlich-rechtlichen Rundfunkt verbreitet (gern im Vorabendprogramm der Dritten).

MrSchmelzer
2012-04-01, 00:20:12
Du fängst ja ganz schön an herumzupoltern, allein, Nachweise bleibst du leider schuldig...die würden übrigens auch deine Antwort hier aufwerten, denn so, wie du es jetzt hier hineingeschrieben hast, kann ich es, mit all den Ungenauigkeiten, Auslassungen und rhetorischen Kniffen deinerseits nicht für sonderlich voll nehmen. :rolleyes:

Das ist kein Wunder, denn die StiWa hat ein sehr gutes Image, wofür sie Abermillionen ausgegeben hat
Ach?

und weiß dieses Image zu nutzen. Aus diesem Grunde kann die StiWa auch höchst intransparent testen und sobald irgendwo Kritik aufkommt, wird gleich die Rechtsabteilung auf Defcon1 geschaltet.
Doch wohl eher, wenn jemand mit Testzertifikaten wirbt, die er nicht erhalten hat, oder?

Durch das BGH-Urteil im Fall Marker anno '75 hat die StiWa zudem quasi freie Hand, was die Auslegung von Vorschriften, Toleranzwerten, DIN-Normen etc. angeht, wodurch künstlich Skandale erzeugt werden.
Du solltest anmerken, dass er hierbei um Skistiefel, bzw. deren Bindungen ging, ansonsten weiß niemand, worum es sich dreht...



Da die StiWa von uns Steuerzahlern bezahlt wird

Verglichen mit dem Werbetat von großen Konzernen verfügen die StiWas
über vergleichbar wenig Geld.
Davon einmal abgesehen, lese ich gegenteiliges im Wiki-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Warentest#Aufgaben_und_Bedeutung
Im Jahr 2010 lagen die Umsatzerlöse bei rund 39,5 Millionen Euro. Dazu kamen 5,5 Millionen Euro vom Bundesministerium. Diese sollen als Ausgleich dafür dienen, dass keine Einnahmen durch Werbeanzeigen in ihren Publikationen erzielt werden dürfen, da diese Anzeigen die Stiftung in ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem Anbieter bringen könnten.Einmal ganz davon abgesehen, dass sie sowieso Auskunft über sich selbst in ihren Jahresberichten geben...



kuschelt sie je nach Test nur mit denen, die im gesonderten Fachbeirat sitzen (Klartext: Vertreter von Miele und Co. sitzen im dem Gremium, welches den Test vorbereitet!).
Welcher dieser Herrschaften ist denn nun Vertreter von Miele und Co.?:
http://www.test.de/unternehmen/stiftungsgremien/kuratorium/

Da ist das Kuratorium, von einem Fachbeirat teht dort auf der Webseite nichts. Ich würde mich ja über eine Antwort freuen; Von Miele ist dort zumindest nichts zu lesen...oder sind die Fachbeiräte anonym?


Man darf auch nicht denken, dass die StiWa selbst testet, es werden Test für Test unterschdl. Institute beauftragt und fürstlich entlohnt

Und schon wieder: Quelle dafür? Welche Institute? Und woher hast du denn Einblick in die 'fürstliche Entlohnung'? Liegen dir Rechnungen vor, die die StiWa bezahlt hat?

die redaktionelle Arbeit machen dann gern Praktikanten (daher werden auch so viele Fehler produziert, die aber halt dem normalen Leser nicht auffallen).

Aha? Und das Praktikanten die Arbeit übernehmen, das weißt du woher?
Schon wieder: Quelle?

Der hehre Zielkatalog, mit dem die StiWa einst startete, ist mittlerweile extrem durchlöchert und hat mit Sinn und Nachvollziehbarkeit kaum noch etwas zu tun. Besonders bei sehr techniklastigen Testfeldern sieht man auch, wie populärwissenschaftlich die StiWa vorgeht, Masse statt Klasse und oberflächliches Blabla wird dann zu allem Übel auch noch über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verbreitet (gern im Vorabendprogramm der Dritten).
Das sich das dann Presseveröffentlichung nennt, ist dir aber klar, oder?
Diese sind dann auf der Webseite sogar schon fertig gesprochen abrufbar.
Übrigens entscheidet ein Redakteur eines öff.-rechtl. Magazins, sei es nun Radio oder Fernsehen, immer noch selbst, diese Beiträge aufzunehmen.
Eine von dir unterstellte, irgendwie im Geheimen auch noch beabsichtigt gesteuerte Verbreitung findet nämlich so nicht statt...viel lauter berichten vielmehr Zeitungen und Zeitschriften großer Medienkonzerne über Testergebnisse. Der stern macht z.B. oft einen großen Bohei...

Mich würde ja zu gerne einmal interessieren, was bei dir zu so einer Motzbeitrag-Absonderung führt? Bei orthy schreibst du besonnener, hier aber stößt mir vor allem deine Auslassung von Nachweisen auf.
Warum ausgerechnet ist die StiWa ein rotes Tuch für dich, vor allem aber:
Woher beziehst du dieses Wissen? Hat das mal ein Prof. in einer orlesung von sich gegeben, ein Arbeitskollege vorgelästert oder war los?

Nightspider
2012-04-01, 00:25:33
Weiß einer wie das Microsoft Essentials abgeschnitten hat?

Ich nutz das mittlerweile seit bestimmt 1,5 Jahren ohne Probleme.

IVI
2012-04-01, 13:02:58
Hat das mal ein Prof. in einer orlesung von sich gegeben, ein Arbeitskollege vorgelästert oder war los?

Mein Studium hat mit der StiWa nicht wirklich was zu tun, bis aufs Presserecht, aber da war die StiWa nie ein Thema. Ich hatte die TEST seit den blödsinnigen Hardware-Tests um die Jahrtausendwende auf meiner Ignore-Liste, wenn ich Katzen-Fan wäre wohl genau seit 1998 (http://www.katzen-links.de/katzenforum2/archive/index.php/t-5295.html), aber die Entwicklung der letzten Jahre ist halt zu tiefst beunruhigend und stets ein Quell des Ärgers. :(

Der Reihe nach:
Da ich in dieser Branche tätig bin (nein, kein verbitterter ehem. Mitarbeiter der StiWa, ich arbeite auch nicht für einen Hersteller oder so) und ob die StiWa existiert oder nicht, was sie testet, wie gut sie sic verkauft oder so spielt auch für meinen Job keinen Rolle. Da aktuell einige Verfahren in der Schwebe sind, kann ich leider nicht alle Details offenlegen. Kackpunkte deute ich daher über das beliebte Mittel der Fragestellung an.

Budget, Prüfinstitute, mit der dt. Wirtschaft kuscheln
Nimmermüde dementiert die StiWa, sie und die Ergebnisse wären von öfftl. Mitteln abhängig, die 5,5 Mio € pro jahr aus dem BMELV sind aber nur die halbe Wahrheit. Wie kommt eigtl. das konstante Grundstockkapital von 22 Mio € un die Zustiftung dessen zu Stande? Der Überschuss von so ziemlich genau 1 Mio € jedes Jahr ist auch verblüffend, schon interessant, wie genau das geht, oder nicht? Der 155-seitige Jahresbericht (davon 65 (!) Seiten sind Imagepflege und Eigenwerbung!) wirft mehr neue Fragen auf als Antworten zu bekommen sind.
Die Fachbeiräte (nicht das Kuratorium, das ist was anderes!) werden ganz offiziell und vorab auch durch Vertreter der dt. Industrie ("genannt: "anbietende Wirtschaft") gebildet. Die Mitglieder sind der Verschwiegenheit verpflichtet, werden vorab über mögliche Teststellungen informiert, sie beraten, das "Feedback ist erwünscht", Rückkopplungen zu den dt. Branchenverbänden sind an der Tagesordnung (alles siehe BDI-Leitfaden, 9. überarbeitete Fassung, Juni 2009). Heißt kurz gesagt: Mitarbeiter von u.a. Miele und BSH (Bosch-Siemens-Homeappliance) sitzen da, wo über den Test (u.a. Bewertung und Gewichtung) entschieden wird. Was Panasonic, Samsung, LG, Indesit etc. davon halten, kann sich jeder selbst denken, oder?
Die StiWa gibt an, die getesteten Geräte würde auf dem dt. Markt gekauft werden, im Rahmen der letztjährgen IFA verplauderte sich aber ein Mitarbeiter von Miele, der meinte: "Es ist nicht zielführend, wenn nur eine Waschmaschine gestetet wird, daher schicken wir der StiWa auch immer mind. 2 Exemplare." Das war nicht humorvoll gemeint!
Mir liegen durch die Mitarbeit eines Arbeitskollen zwo Kostenvoranschläge zweier Zertifizierungsinstitute vor, der fixe Partner der StiWa (im Jahrenbericht natürlich nicht zu fnden) ist hierbei um 50 % teuer, wird dennoch bevorzugt. Warum? Nun, die Konkurrenz prüft auch ausländ. Hersteller, also solche, die nicht in die Fachbeiräte eingeladen werden. Mit Miele (ja, da ist diese Firma konkret genannt) laufen seit "geraumer Zeit" Verhandlungen, die kleine, freundliche Dame von Miele (lustigerweise eine Chinesin!) stellt stets neue Forderungen auf, wiegelt in Gesprächen ständig ab und braucht für Nachfragen oder auch die die Formulierung zweier lächerlich-kleiner Standardverfahrenvorschriften 3 Monate (ihr Deutsch ist nicht das beste, aber auch nicht sooo übel, man kann sich ganz gut mit ihr unterhalten).

Transparenz und Vergleichbarkeit
Nicht erst durch den intransparenten Test von Sicherheitssoftware (oder obigen Katzenfutter"tests) darf der geneigte Leser an den Testverfahren zweifeln. Ein mittelständischer dt. Hersteller ist ob einer heftigen Abwertung eines Geräts durch ein "unsicheres" Kabel alles andere als erfreut. Was genau die StiWa zu kritisiere hat, wurde auch auf Nachfrage nicht dargestellt. Dass der TÜV nichts zu beantstanden hatte, dass bei mehreren zehntausend verkauften Exemplaren nicht ein mal dieses Problem bemängelt wurde, spielt für die StiWa keine Rolle. Ein skandinavischer Großgerätehersteller war ob des Ergebnisses seiner Waschmaschine nicht begeistert, schaltete ein anderes Zertifizierungsinstitut ein, welches den besonderen, da wasser- und energiesparenden Schleudervorgang (den kein dt. Hersteller anbietet) beachtete, das Testurteil hier fiel logischer Weise deutlich besser aus. Das Fehlen der Authorenangabe bei den Tests ist nicht nur moralisch und rechtlich bedenklich (da recherchiere ich gerade zusammen mit einem Presserechtler), sondern auch für die Transparenz nicht förderlich. Die Karte der Verschleppungstaktik wird von der StiWa nämlich gern gespielt, die interne Zuständigkeit wird vernebelt, erst vor Gericht wird offengelegt, wer da der redaktionelle Gegenspieler des Klägers ist.
Das wegweisende Marker-Urteil vom BGH (AZ: VI ZR 157/73) wurde rhetorisch wohlklingend, doch inhaltlich fragwürdig begründet, denn wenn "Objektivität, Neutralität, Wissenschaftlichkeit" gegeben sind, darf die StiWa auch über bestehende Grenzewerte hinweg Urteile fällen. Die Wissenschaftlichkeit aber beinhaltet Neutralität und Objektivität, es ist also eine Plattitüde erster Güte, die dann auch noch wiederholt wird ( AL-KO '87): "Der BGH bewertet die Prüfungsfreiheit der StiWa höher, solange die Prüfverfahren objektiv, neutral, sachkundig, nachvollziehbar und Ergebnisse eines fairen Testverfahrens sind. Dies kann dazu führen, dass die StiWa rechtmäßig über eine DIN-Norm [heutzutage natürlich auch EN] hinausgehende Anforderungen festgelegt." Mann kan dies als "vorauseilend vorsichtig" bezeichnen, die Realität aber sieht so aus, dass ein Hersteller alle gesetztlichen Grenzwerte einhält, sogar intern noch schärfte realisiert, dennoch abgestraft wird, dem Kunden auf dem Cover dann Panik gemacht wird, obwohl gar kein Anlass zu dieser besteht. Die Videomalaise-These als Print-Version primitivster Art! Kein Stück besser als BILD & Co.! Der Abwertungskatalog wird auch immer größer, "War das Geräusch auf Hartbo-
den ausreichend, konnten die Umwelteigenschaften nur zwei Noten besser sein." - das ist Wilkür! Genau deshalb ist der betroffene Hersteller auch richtig sauer. Beim Staubsaugertest (der ist wirklich unglaublich fies! Ich habe die EN 60312 vor mir, "Normstaub" kostet übrigens 700 € pro Pfund) wird nur in Anlehnung geprüft, wo und wer das macht, wird natürlich auch nicht gesagt, selbst Testbilder fehlen. Darf es zudem verwundern, dass Nilfisk im Testfeld fehlt? Seltam ... AEG lässt übrigens bei einem anderen Zertifizierungsinstitut prüfen, nicht dem der StiWa mit den drei Buchstaben und zwischen "AEG Elektrolux" und "AEG" ist ein Unterschied und der AG8800 ist, welch Wunder, natürlich das leistungsschwächste Gerät der Serie, man hätte den günstigere, stärkeren, besser verfügbaren AUSG3901 ins Feld aufnehmen müssen.

Media, Media, Media
Dass auch im ÖRR sind primitiven Formate zulegen, ist leider nichts neues. Die crossmediale Präsenz der StiWa aber ist Teil des Systems, egal wie unsinnig es ist. Beim RBB stand Anfang des Jahres ein Typ der StiWa, es gab Einspieler über unsinnige Dauerkurzschlusstests mit Aufkleberablösung, die erst groß gezeigt, danach aber mit "ist nicht schädlich" abgetan wurde. Neben dem Kampf zwischen "+" vs. "-" (also enorm simplifiziert) war auch stets die Rede von "teuren" und "billigen Batterien", was z.B. den Vetriebsleiter von *darfichnichtsagen*-Powertools auf die Palme bringt, der über eine solche Diffenzierung not amused ist. StiWa != die Dritten - dicke Freunde sind sie dennoch, ist halt beides staatlich und durch die Bürger bezahlt.
Kleine Randnotiz: die Formate im ÖRR sind auch für andere Hersteller immer wieder Grund zum Ärgern, ebenso wie die noch schlimmeren Formen im PRR (Galileo und Co.), eine Ausnahme sei aber erwähnt: Elmar Mai (Volle Kanne-Gartenspezialist), der noch zur alte Garde der Kenner-und-Macher gehört. Was aber z.B. die mittlerweile unvermeidliche Yvonne Willicks für einen Bockmist produziert, hat mit Aufklärung i.S.d. Rundfunkstaatsvertrages nichts mehr zu tun, das ist nur noch Boulevardtesterismus der übelsten Sorte und steht den PRR in nichts nach. Aber das ist schon wieder ein anderes Feld.

Praktikanten
Im Nachinein muss ich zugeben, dass meine Formulierung bei Nicht-Journalisten schnell missverstanden werden kann. Wenn in der Branche von "Praktikanten" gesprochen wird, werden natürlich auch Praktikanten im eigentlichen Sinne gemeint, doch ist dies in erster Linie ein Synoym für eine schlechte redaktionelle Arbeit. Diese ist bei der StiWa leider an der Tagesordnung (ich bearbeite gerade die Fälle der aktuellen Ausgabe), das soll aber nicht heißen, dass allein ein Praktikant die redaktionelle Arbeit z.B. beim Sicherheitssoftware-Test oder dem Eier-Artikel verantwortlich zeichnet. Da aber keine Autorenangabe vorhanden ist (Problematik schon erwähnt), kann ich dies auch nicht ausschließen. Es handelt sich also um eine hofftl. nachvollziehbare Vermutung meinerseits.

So, ein Statement noch zur StiWa an sich: ich bin PRO StiWa, ich halte das Konzept für sinvoll, sogar für zwingend notwändig. Die Grundidee ist absolut unterstützungswürdig und wenn neutrale Experten darstellen, wo Gefahren lauern, und den Verbraucher über Gefahren informieren, so ist das ohne Frage begrüßenswert, meinetwegen auch mit Steuermitteln (für die Unabhängigkeit ja sehr wichtig). Ich spreche mich aber klar gegen den populärwissenschaftlichen Trend aus, gegen das Skandalisieren, gegen die Instransparenz bei Tests, für die Nennung der Fachbeiräte, für das Einbeziehen ausländ. Firmen (und sei es in Form der v.a. bei Kärcher durchgezogenen Taktik, stets Außendienstmitarbeiter einzusetzen), für homogenere Testfelder, für die Offenlegung der Finanzen und der Kooperationen mit Prüfinstituten!


@ Nightspider: bei den kostenlosen Programmen letzter im Test (Note 2,8). Schade, dass Comodo nicht mitgetestet wurde, obwohl die Internet Security Premium für 2011 sogar kostenlos ist ... hat die Redaktion vll. nicht "mitbekommen".

uweskw
2012-04-01, 19:15:40
Ich finde eure Grundsatzdiskussion über StiWaTe zwar schon interresant, was mich aber mehr interessiert ist dieser Einzelfall. Soll ich aufgrund dieses Testes mein bezahltes McAfee runterschmeissen und Avira installieren? Geht mir um meine Sicherheit.
Greetz
U.S.

Tyson
2012-04-01, 19:30:06
Wurden denn die Virendefinitionen auf einen aktuellen Stand gebracht? Wenn ich einen Virenscanner bei IchBinBlöd kaufe, dann kann der da schon ein halbes Jahr alt sein. Dann brauch ich mich über die Ergebnisse nicht wundern.

Was die c't sehr gerne macht, ist die Reaktionszeit der Hersteller zu testen. Wie lange brauchen sie, bis ein Update zur Verfügung steht... Gerade der Heuristik/Verhaltenserkennung steh ich sehr skeptisch gegenüber. Kaspersky sprang bei früheren Versionen viel zu oft an (Kopierschutz, Einklinken in die Tastaturtreiber, etc).

Gruß Tyson

Modulor
2012-04-01, 19:58:30
Wurden denn die Virendefinitionen auf einen aktuellen Stand gebracht? Wenn ich einen Virenscanner bei IchBinBlöd kaufe, dann kann der da schon ein halbes Jahr alt sein. Dann brauch ich mich über die Ergebnisse nicht wundern.

Ja,natürlich. Zudem waren die Schadprogramme laut Stiftung Warentest mindestens 8 Wochen alt.
Richtig geil finde ich aber Trend Micro:

"Die Software von Trend Micro erkennt laut Warentest ohne Onlineverbindung nur ein schlappes Drittel der Schädlinge. Trend Micro hat seine Virendefinitionen in die Cloud ausgelagert. Das hat Vorteile, weil weniger Daten auf den eigenen Rechner geladen werden müssen und der Datenbestand stets aktuell ist. Dafür klappt der Virencheck aber auch nur dann vollständig, wenn man online gehen kann. Dicker Minuspunkt aus Sicht der Tester."
Was für eine Idiotie...ist ja geradewegs so als ob man den Reserverkanister nicht im Kofferraum sondern an der nächsten Tankstelle stehen hat...:freak:

RavenTS
2012-04-01, 20:28:40
Ja,natürlich. Zudem waren die Schadprogramme laut Stiftung Warentest mindestens 8 Wochen alt.
Richtig geil finde ich aber Trend Micro:

"Die Software von Trend Micro erkennt laut Warentest ohne Onlineverbindung nur ein schlappes Drittel der Schädlinge. Trend Micro hat seine Virendefinitionen in die Cloud ausgelagert. Das hat Vorteile, weil weniger Daten auf den eigenen Rechner geladen werden müssen und der Datenbestand stets aktuell ist. Dafür klappt der Virencheck aber auch nur dann vollständig, wenn man online gehen kann. Dicker Minuspunkt aus Sicht der Tester."
Was für eine Idiotie...ist ja geradewegs so als ob man den Reserverkanister nicht im Kofferraum sondern an der nächsten Tankstelle stehen hat...:freak:

Und dann werden die Daten dann jeweils bei jedem Check erneut aus der Cloud gezogen oder gar einzelne Dateien zum Checken dort hochgeladen.?!
Irrsinn dieser Cloud-Wahn..!

aufkrawall
2012-04-01, 21:02:35
Das Geld für vermeintliche Schutzprogramme investiert man besser anderweitig.
-> Rattenfänger.

nemesiz
2012-04-02, 00:18:03
ich bleibe bei

IE+Easylist+MSE+Symantec Onlinescan

sollte reichen

Andi_669
2012-04-02, 07:52:02
ich hab mir vor 20 Jahren mal ein Stiftung Warentest Sonderheft für Kameras gekauft, weil ich mir damals eine SLR kaufen wollte,
als ich dann bei einer Kompakten die mit gut bewertet wurde in der Fußnote gelesen habe nicht ganz Licht dicht, soll heißen wenn man die Kamera mit der Rückseite in die Sonne hält hat man Fehlbelichtungen auf dem Film, :freak:

Sorry eine solche Kamera ist Schrott egal wie gut der Rest ist, :mad:
seit dem ist Stiftung Warentest für mich nur noch eine Fußnote wenn ich irgendetwas kaufen will, alleine von der Note kann man ohne den Artikel in der Warentest keine Entscheidung treffen,

zum vorliegenden Fall muss man aber zu gute halten das wohl wirklich so ist, das 99% der User Virenscanner so benutzen wie sie nach der Installation eingestellt sind,
ich kenne genug Leute die nicht in der Lage sind da was zu konfigurieren, u. da ist auch kein Interesse sich da mal schlau zu machen :rolleyes:

sei laut
2012-04-02, 16:15:02
Geht mir um meine Sicherheit.
Greetz
U.S.
Zieh deinen Netzwerkstecker.
Hast du den Test gelesen oder nur den Text auf zdnet?

Grundsätzlich würde ich aber der Regel vertrauen: 100% Sicherheit gibts nicht und richtig schlecht ist kein Virenscanner, jedenfalls keiner der nahmhaften. Der Rest ist Lotto.
(trotzdem würde ich aus Überzeugung für einen Virenscanner zahlen)

Nightspider
2012-04-02, 16:33:39
@ Nightspider: bei den kostenlosen Programmen letzter im Test (Note 2,8). Schade, dass Comodo nicht mitgetestet wurde, obwohl die Internet Security Premium für 2011 sogar kostenlos ist ... hat die Redaktion vll. nicht "mitbekommen".

Echt? So schlecht?

Dann steige ich wohl doch wieder auf Free Avira um.

IVI
2012-04-02, 19:53:43
Echt? So schlecht?

Dann steige ich wohl doch wieder auf Free Avira um.

Ich habe heute unsere IT-Abteilung mal auf den Test angesetzt, die finden sicher noch mehr fragwürdige Punkte oder gar Fehler. Ich würde die TEST als solche einfach ignorieren und ganz klar nicht das tun, was man eigtl. aufgrund der Ergebnisse tun sollte.
Heute wurde in kleiner Runde von einem "namhaften Electronik-Riesen aus Asien" noch eine interessante Geschichte erzählt (ging um einen Staubsaugertest): das für die StiWa testende Prüfinstitut wurde von dem Riesen konkret mit dem Test des Staubsaugers beaufragt - das Ergebnis war ein völlig anderers und genau so, wie es Logik und Ingenieursverstand schon erwarten ließen. Die StiWa macht aus dem, was die Institute testen, teils völlig sinnentfremdete Artikel. Weshalb die StiWa die Kooperationspartner nicht benennt, alles verschleiert wird, erklärt sich dann natürlich von selbst.

Rolsch
2012-04-04, 07:51:18
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Antivirushersteller-ueber-Stiftung-Warentest-verstimmt-1500396.html

Schon lustig, jetzt wir über die Testmethoden gestritten. Der wahre Test ist aber der Alltag, und da sind sie imo alle gleich sinnvoll oder nutzlos.

uweskw
2012-04-04, 17:28:36
Die Reaktion von Warentest:
http://www.test.de/Antivirenprogramme-Stiftung-Warentest-verteidigt-Test-4360733-4360735/
Klingt schon plausibel.
Stiftung Warentest:
Richtig ist: Ja, Reparaturen bei Infektionen wurden nicht berücksichtigt – aber aus gutem Grund: Ein einmal befallenes System ist nicht mehr uneingeschränkt sicher. Deshalb empfiehlt die Stiftung Warentest ihren Lesern, ein befallenes System entweder durch ein Backup auf einen älteren Stand zurückzusetzen oder neu zu installieren.
Ich dachte wenn mein Antivirus anschlägt und Date nin die Quarantäne verschiebt oder löscht, dann wäre das Problem gelöst....

sei laut
2012-04-04, 18:21:10
Ich dachte wenn mein Antivirus anschlägt und Date nin die Quarantäne verschiebt oder löscht, dann wäre das Problem gelöst....
Naja, das Problem liegt darin:
Du hast ein Programm mit einem Virus x, der so neu ist, dass dein Antivirenprogramm es nicht kennt. Du führst es aus, infizierst deinen PC.
Am nächsten Tag gibt es neue Virendefinitionen, wo Virus x nun enthalten ist - du führst die Anwendung wieder aus, der Scanner schlägt an und verschiebt es in die Quarantäne/löscht es. Dein System bleibt infiziert. Die Infizierung kann man dann nur mit einem vollständigen Scan erkennen (oder durch Zufall mit Hilfe des Scan bei Leerlauf im Hintergrund)

Der Fall ist unwahrscheinlich und die Heuristik (also die Funktion, die verdächtiges Verhalten erkennt) sollte das verhindern, aber Garantie gibt es nicht.
Edit: Ich merk schon, bald schaltest du deinen PC nimmer an. :D

Wodde
2012-04-05, 01:33:46
Der STW Test ist doch absolut lächerlich.

PCs ohne Internetverbindung haben keinerlei Möglichkeit ihre Signaturen aktuell zu halten, und da heutzutage stündlich hunderte neue Malwarevariationen erscheinen, wäre der betreffende PC praktisch schutzlos.

Ausserdem sind rein signaturbasierte Virenscanner total veraltete Technik und nicht empfehlenswert, da man auf Zero Day Malware keinerlei Reaktion der Software erwarten kann.

Ohne gute verhaltensbasierte Erkennung ist man da chancenlos.

Die sollten lieber bei ihren Waschmaschinen Tests bleiben, und AV Tests denen überlasssen die was davon verstehen.

Körschgen
2012-04-05, 04:17:21
Hinzu kommt, dass die größte Gefahrenquelle für Infektionen ja wohl im Web selbst liegt. D. h. der Test nimmt diesen allergrößten Teil des Gefahrenpotentials heraus, wenn er Online-Pflicht verurteilt!

Das führt ihn dann gänzlich ad absurdum...

Exxtreme
2012-04-05, 09:55:08
Der STW Test ist doch absolut lächerlich.

PCs ohne Internetverbindung haben keinerlei Möglichkeit ihre Signaturen aktuell zu halten, und da heutzutage stündlich hunderte neue Malwarevariationen erscheinen, wäre der betreffende PC praktisch schutzlos.


Darum geht es nicht. Es gibt Virenscanner wie den von Trend Micro, der funktioniert ohne ständige Internetverbindung quasi gar nicht da er die Virensignaturen lokal gar nicht vorhält. Und sowas ist echt blöd. Denn normalerweise nimmt man einen infizierten Rechner sofort vom Netz. Nur dann funktionieren die cloud-basierenden Virenscanner nicht mehr. :freak:

Andi_669
2012-04-05, 10:13:35
Darum geht es nicht. Es gibt Virenscanner wie den von Trend Micro, der funktioniert ohne ständige Internetverbindung quasi gar nicht da er die Virensignaturen lokal gar nicht vorhält. Und sowas ist echt blöd. Denn normalerweise nimmt man einen infizierten Rechner sofort vom Netz. Nur dann funktionieren die cloud-basierenden Virenscanner nicht mehr. :freak:
Na toll wer hat sich denn so eine Blödsinn ausgedacht, dann sollen die Hersteller die so was machen nicht meckern, wenn sie schlechte Noten bekommen, :freak:

so Unwahrscheinlich ist das ja nun nicht das ein PC/Laptop ohne I-Net ist,
I-Net ist zwar mittlerweile weit verbreitet, aber zu sagen es immer u. überall vorhanden ist wohl noch etwas verfrüht,

Man ist mit dem Laptop im Urlaub, wenn man Privat wohnt ist es sehr wahrscheinlich das man dann kein I-Net hat, einer gibt einen ein USB-Stick mit Bilder u. schon ist es um den Rechner geschehen, :redface:

oder man macht eine Private Lan Party, ich würde da nicht alle ins Netz lassen, also haben alle kein Netz da freuen sich die Viren dann aber wenn die Rechner verbunden werden, :rolleyes:

GTX999
2012-04-24, 18:37:40
Man hört doch immer wieder dass ein beachtlicher Teil der Malware/Viren ect. aus den Entwicklerstudios von Norton, Kaspersky und Co kommen. Um Nachfrage für die eigenen Produkte zu schaffen. K.A. ob das stimmt.

besonders das echtzeitradarsystem von norton finde ich entzückend. ;D
860 bedrohungen in berlin!
720 bedrohungen in paris!
1020 bedrohungen in moskau!
jeder shop/computerfachhändler/it-betrieb der norton produkte anbietet ist in meinen augen ein inkompetenter laden den man tunlichst meiden sollte.

Dann steige ich wohl doch wieder auf Free Avira um.

seitdem avira auf die werbeschiene aufgesprungen ist und gartenmöbelangebote einblendet :freak: kannst du den vergessen.


für mich sind hersteller mit hoaxinterface nicht vertrauenswürdig.


auf professioneller ernstzunehmender nicht kostenlosen ebene würde ich prevx empfehlen.
prevx ist ein onlinescanner und somit die sicherste art.
http://www.prevx.com/

und auf kostenfreier ebene avast
http://www.avast.com/de-de/index


ps.: on demand scanner werden doch alle regelmässig von diversen viren umgangen und einfach ausgeschalten "ohne das es der benutzer merkt > bypass".
es ist auch egal ob du mit einem gast oder admin account unterwegs bist da auch diese umgangen werden.
windows ermöglicht es sogar sämtliche passwörter der benutzer auszulesen und zu ändern.
der systemverzeichnisschutz von windows 7 kann auch sehr leicht umgangen werden - eine verseuchte explorer.exe einfügen stellt kein problem dar selbst wenn man gar keine höheren benutzerrechte hat.
gegen virtualisierte viren kann man zur zeit auch nichts machen - der oldschool sub7 virtualisiert ergibt bei virustotal 0 treffer.


pps.: wenn es um ernstzunehmende sicherheit geht dann sollte man windows verabschieden und sich mit einer linux distri seiner wahl beschäftigen.

einsteiger
http://linuxmint.com/

profis
http://www.archlinux.org/