GOG über STEAM sales: “Heavy discounts are bad for gamers,”

[sapito]

laut GOG managing director Guillaume Rambourg ist alles über 50% preisnachlass schädlich für beide seiten.



“Heavy discounts are bad for gamers,” Rambourg explained. “If a gamer buys a game he or she doesn’t want just because it’s on sale, they’re being trained to make bad purchases, and they’re also learning that games aren’t valuable. We all know gamers who spend more every month on games than they want to, just because there were too many games that were discounted too deeply. That’s not good for anyone.”

“We provide a lot of value in our games that goes beyond just the price. This is one of the key ways we fight against piracy, after all: providing gamers with more value than a pirate does. We actually generate more than half of our revenue from full-price sales, simply because we keep our prices reasonable in the first place. Our average sale tends to be around 40% – 50% off; that’s plenty of incentive to pick up a game if you’re interested or if you just think you might like to try it because you’re not sure about the game, but not some crazy 75% or 85% discount that damages the long-term value of a game.”




http://www.rockpapershotgun.com/2012/04/06/gog-talks-preserving-value-of-games-slow-death-of-drm/#more-102864

http://www.gamebanshee.com/news/107628-gog-interview.html

[Lurelein]

Was ein Wunder das GoG mehr Geld mit Vollpreisspiele macht. Denn Vollpreis bei GoG bedeutet 4,99 oder 9,99 gegen Steam Vollpreis von 40-60€.

Mir kommt es so vor das er rechtfertigen will, warum es nicht so oft Sales bei denen gibt.

Ich jedenfalls finde es alles andere als Schädlich für mich wenn ich Spiele günstiger bekomme ...

[Lyka]

kurzfristig schon
das Problem ist, dass die Leute oft in einen "Muss ich haben"-Rausch geraten, wenn die Preise in gewisse Regionen absinken... obwohl sie das Spiel nie wollten und dann sind sie ggf doch sauer, weil das Spiel nicht ihren Erwartungen entspricht

[derpinguin]

Dann muss der gamer halt mal lernen, dass man nicht alles kaufen muss, nur weil es reduziert ist. Alle mit kaufzwang, oder was?

[Lyka]

als ob der Gamer was lernt o_O
wenn ich die Diskussionen lese "Ich hasse Spiel xyz und den Publisher sowieso" und 2 Tage später: "Jetzt hab ich das Spiel gekauft und hasse es noch immer", dann gibts nur ein

http://www.deviantart.com/download/251293200/epic_brohoof_by_mixermike622-d45m32o.gif

[derpinguin]

Dann muessen wohl einige leute wirklich in die suchtberatung.

[Lyka]

das wäre dann der Steam-Thread o_O :D
aber ja, eine gewisse Sucht kann man den Leuten nicht absprechen :|

[Crazy_Borg]

Sind wir nicht alle (Schnäppchen-) Jäger und (Spiele-) Sammler?

[RMC]

Den Effekt, dass Leute kaufen weil es günstiger ist als an einem anderen Tag und nicht etwa weil sie es tatsächlich brauchen, gibts doch im Handel schon immer. Der simple Eindruck etwas gespart zu haben übertrumpft das rationale Denkvermögen.

Dabei spielt die Relation einen psychologisch wichtigen Faktor. Denn wahrgenommen wird in dem Moment nicht, wieviel absolut ausgegeben, sondern wieviel relativ gespart wurde. 40%, 50%, 75% gespart statt 69€ ausgegeben. Nüchtern betrachtet ist selbst der reduzierte Preis in den meisten Fällen eine völlig unnötige Ausgabe. Aber genau auf diese irrationale Handlung und Wahrnehmung baut die Psychologie eben.

Für Steam bedeutet das: Selbst wenn die Library schon voll mit ungespielten Games ist, wird unnötigerweise immernoch zugeschlagen. Genau da kann jeder Spieler bei seinem Kaufverhalten an Vernunft ansetzen.

[The Nemesis]

Aber er hat doch recht?
Die Steam-Sales haben die Spielerschaft doch konditioniert bis Weihnachten zu warten, weil es auch die größten Blockbuster für 7,50€ gibt (was natürlich mehr ist, als ein GoG 50% Sale kostet).
So gesehen spricht er die Wahrheit, andererseits hat er aber natürlich auch eine Intention, die er vermitteln will. Wurde hier aber schon erwähnt, ich denke das GoG-Forum wird immer wieder mit Fragen nach 75% Sales genervt, die er mal im großen Stil beantwortet hat.
Und natürlich packen sich die Menschen ihre Steam-Sammlung mit Spielen voll, die sie niemals spielen werden, einfach weil ein namhaftes Spiel für 5€ so unwiderstehlich ist.

Also ich beschwer mich nicht, weil ich trotz Steam-Angeboten nur die Spiele hole, die ich wirklich will ;)
Also... so fast, 80 Spiele, aber hey, ich hab die Hälfte gespielt! :D

[Drill]

viel gravierender als das suchtkaufverhalten find ich eigentlich diese aussage:
they’re also learning that games aren’t valuable

wenn man sich ankuckt, wieviele sich inzwischen selbst für blockbuster billige keys kaufen, kommt man nicht drumherum ihm bei dieser aussage recht zu geben.
die meisten haben völlig verlernt den wert von spielen zu wertschätzen und sehen nicht einmal ein, dass, über kurz oder lang, dass ihrem hobby eher schadet. steam sales haben eine generation von schmarotzern gezüchtet (überspitzt ausgedrückt)

[RMC]

Das sehe ich auch so. Wenn die teilweise auch zu hohen Nachlässe nicht mehr die Ausnahme sondern die Regel sind, dann wird man auf die kleinen Preise konditioniert. Ist bei Mobile Games noch viel schlimmer. Man glaubt ja gar nicht, was bei iTunes und Google Play geraunzt und gejammert und verlangt wird für ganze 0,79€!

Das mit den Schmarotzern würd ich jetzt nicht unterschreiben. Denn die andere Seite der Medaille ist: Steam und ähnliche Plattformen konnten auch Kunden gewinnen, die vorher durchwegs zu illegalen Mitteln gegriffen haben.

[Lyka]

jepp... das wäre dasselbe, als würde man den Apotheker, der Coca Cola erfunden hat, für die Fettsucht der Welt verantwortlich machen (y).

[DeadMeat]

Also ich sehe die Top Spiele in den Steam Verkaufscharts auch zum Vollpreis immer oben in den Top 10.
Aber Grundsätzlich stimmt es schon ein wenig, aber das ist auch Schuld der Publisher.
DLCs verlangen oft gerade zu das man auf günstigere Versionen wartet oder rabatte weil man den Eindruck(manchmal zurecht) bekommt das man ein unvollständiges Spiel bekommt.

[L233]

Also im Grunde genommen hat der GoG-Mensch IMHO nicht Unrecht in Bezug auf massiv rabbatierte Spiele.

[Lyka]

es gibt kaum noch Demos, das finde ich schade. Auch ein Grund, wieso man bei gewissen Spielen eher auf Keys umsteigt oder wartet...

[Lurtz]

wenn man sich ankuckt, wieviele sich inzwischen selbst für blockbuster billige keys kaufen, kommt man nicht drumherum ihm bei dieser aussage recht zu geben.
die meisten haben völlig verlernt den wert von spielen zu wertschätzen und sehen nicht einmal ein, dass, über kurz oder lang, dass ihrem hobby eher schadet. steam sales haben eine generation von schmarotzern gezüchtet (überspitzt ausgedrückt)
Sehe ich auch so. Viele "legalisieren" ihre anfängliche Raubkopie jetzt auch über den nächsten -75%-Einkauf bei Steam. Was natürlich Quatsch ist und auch nur funktioniert, weil das Gros der Einnahmen auf den Konsolen gemacht wird und die PC-Version da eher ein paar Bonuseinnahmen entspricht.

Wobei ich gestehen muss auch noch lieber zu Steam zu greifen. Weil die Preise einfach niedriger sind. Trotz DRM... :frown:

[kleeBa]

Ich persönlich sehe das ein wenig anders.
Spiele die mich interessieren kaufe ich zum Vollpreis, da ist mir egal ob sie mir in x Monaten zum Bruchteil hinterher geworfen werden.
Aktionen wie die Steam Sales geben mir aber die Möglichkeit mal für wenig Geld Games anzuspielen, für die mir ein "auf gut Glück Kauf" zum Vollpreis das Geld einfach zu schade wäre.
Der angebliche Super-Duper-Tripple AAA+++ Titel 'ne Schlaftablette? 5€ kann ich verkraften...und dann eben Sachen wie letztens Bulletstorm, was ich wahrscheinlich sonst nie gekauft hätte. Sollte es einen Nachfolger geben kauf ich den dann gerne zum Vollpreis.

[Merawen]

...
wenn man sich ankuckt, wieviele sich inzwischen selbst für blockbuster billige keys kaufen, kommt man nicht drumherum ihm bei dieser aussage recht zu geben.
die meisten haben völlig verlernt den wert von spielen zu wertschätzen ...

Du meinst wir haben verlernt für ein und dasselbe Produkt hier 45+ Euro zu bezahlen, während andere nur 30 Euro bezahlen, da reicht ja schon öfters einfach die UK Version zu nehmen.
Wie unmoralisch und verwerflich von uns.


Mera

[L233]

Ich habe dank UK-Import gemerkt, dass €35 für mich ein Preis ist, bei dem der Geldbeutel für Neuerscheinungen viel lockerer sitzt als bei €50, was dazu führt, dass ich letztendlich deutlich MEHR für Spiele ausgebe.

[Poekel]

and they’re also learning that games aren’t valuable
Oh je, das alte Argument, das Güter einen entsprechenden Preis haben müssen, damit sie wertgeschätzt werden... Glaub das letzte mal, als ich das gehört habe, ging es um digitale Bücher. Wird ständig herausgekramt, um höhere Preise zu rechtfertigen.

Bei digitalen Gütern sieht es nunmal so aus, dass die Grenzkosten der Produktion gegen 0 gehen. Hat man einen funktionierenden Konkurrenzmarkt müssen dann auch die Preise entsprechend sinken, wenn ersteinmal die Investitionskosten reingeholt sind (was man schön bei Steam sehen kann).

Die Gefahr für die Spieleindustrie ist auch nicht die zu geringe Wertschätzung, sondern dass die Kundschaft weniger bereit ist, hohe Preise zu zahlen. Nen paar absolut hochwertige Spiele werden noch zum Vollpreis gekauft, alles andere in Sales, wobei die höhere Anzahl an Transaktionen industrieweit natürlich den geringeren Preis kompensieren kann (für die Industrie als Ganzes ist es unerheblich ob ich bei 200 Euro pro jahr für 4 Spiele oder für 40 Spiele ausgebe, auch wenn das für einzelne Hersteller anders aussieht).

GoG macht halt sein Geld damit, alte Titel an Liebhaber zu verkaufen und diese Titel für neuere Systeme lauffähig zu machen, so dass der Kunde sich drum kümmern muss. Jetzt wollen sie halt auch mit aktuellen Titeln mitspielen, können aber nicht mit Valves Preisen mithalten (und hier kann man wohl die Monopolstellung von Valve eher kritisieren, die z.B. dazu führen kann, dass kleinere Anbieter aufgrund hoher Transaktionskosten und weniger Macht gegenüber Publishern kaum derartige Preisnachlässe machen können).

[RMC]

für die Industrie als Ganzes ist es unerheblich ob ich bei 200 Euro pro jahr für 4 Spiele oder für 40 Spiele ausgebe, auch wenn das für einzelne Hersteller anders aussieht

Es ist nicht unerheblich ob man 200 Euro auf die Entwicklungskosten für 4 oder 40 Spiele rechnet.

[Guest83]

Ich finde diese Verkaufsstatistik von Garry's Mod recht interessant:

http://www.abload.de/img/k4klj.png

Die hohen Ausschläge sind Rabattaktionen, etwa jedes mal am Jahresende beim Holiday Sale und dazwischen auch immer wieder mal. Und obwohl man meinen könnte, dass nach einer Rabattaktion, wenn das Spiel wieder den vollen Preis kostet, die Verkäufe erstmal in den Keller gehen würden, ist das genaue Gegenteil der Fall. Der Absatz ist nach dem Sale auf dem selben Stand wie davor, teilweise sogar leicht darüber. Sales sind extra Verkäufe, die es ohne Sale nicht geben würde. Sie kanibalisieren nicht die regulären Verkäufe. Und Valve hat immer wieder betont, dass das bei allen Spielen zutrifft und keine Ausnahme ist.

PS: Die rote Linie ist übrigens das was Garry erwartet hatte wie die Verkäufe aussehen werden.

[Morale]

Einerseits hat der Mann Recht, andererseits kommt heute einfach zuviel Bullshit auf den Markt was Vollpreis einfach nicht rechnet. Dazu kommt es gibt immer weniger junge PC Spieler, die junge generation von heute zockt ja lieber Konsole.
Ergo haben wir einen vollen Markt, bei weniger Spielern, und diese spielen auch noch weniger.
Mein Steam ist noch voll von einigen AA(A) Spielen die ich ned durch habe.
Und solange kaufe ich nur Spiele zum Vollpreis die mich 100% ansprechen- Wäre D3 dieses Jahr und sonst weiß ich noch ned. Würde es keine Sales geben würde ich halt gar kein Geld ausgeben. Und ich denke da bin ich nicht alleine.

[Guest83]

Interessanter Artikel dazu: http://www.penny-arcade.com/report/editorial-article/how-valve-devalued-video-games-and-why-thats-good-news-for-developers-and-p
Deutsche Zusammenfassung: http://www.hlportal.de/?site=news&do=shownews&news_id=9355

Dabei widersprechen Indie-Entwickler den Aussagen von GoG und am Ende wird auch schön zusammengefasst, wieso es sich GoG mit "Steam-Sales entwerten Spiele" etwas zu einfach macht.