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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problem mit Gefühlen, Aggressionen -> der richtige Weg


reffmann
2012-04-15, 23:38:32
Hallo,

Habe mich mal hier registriert, weil ich ein wenig Hilfe brauch, was meine Lebenssituation betrifft.

Und ja ich weiß, ein Forum ist nicht allerheilmittel für jeglichen mist =)
Nur ich brauch mal ein paar mehr meinungen, ratschläge, wie auch immer...

Also wie folgt und zu mir:

Bin männlich, 26 Jahre jung, verheiratet, 1 Kind. Arbeitstätig und unausgelassen.

Ich merk selber, dass ich mit einigen Sachen in meinem Leben nicht zufrieden bin. Sowohl finanziell als auch Menschlich. An beiden arbeite ich ständig, aber finde nicht den richtigen Weg.

Zu allererst: Ich bin kein Schläger, habe noch nie jemals eine Frau geschlagen und auch Kinder nicht. Auch mit der männlichen Spezies habe ich noch nie wirklich mich geschlagen. Dementsprechend habe ich noch nie meine Frau und mein Kind geschlagen =)

Zum eigentlichen Problem: Mein Kind, wenn es mal kacke baut (2 Jahre) versteh ich natürlich, dass sie nicht alles wissen kann. Man versucht es ihr ruhig zu erklären, aber es kommt irgendwie nicht an. Es ist ein liebes Kind ohne jede Frage, wenn ich von meinem Umfeld höre, wie lieb und süß sie doch sei etc.

Aber mein problem ist es, dass ich schnell aggro werde, schnell laut werde und die Geduld verliere. Ich würde sagen, dass ich ein leichter Choleriker bin.

Ich bewunder menschen wie z.B. Michael Schumacher, der erst heute eine tolle Aussage machte in einem Interview, wo er dem Mechaniker einmal kräftig drücken wird, damit er nicht so geknickt sei.

Meiner einer würde (vielleicht) rummeckern und wieder laut werden. Ich weiß, dass ich damit mich selbst ins Abseits schieße und möchte in meiner Erziehung bzw. gegenüber meiner Frau es anders machen, als es in meiner Jugend der Fall gewesen ist. Mein Vater (zu dem ich Glücklicherweise keinen Kontakt mehr habe seit Jahren) ist auch schnell laut geworden, mit dem Unterschied, dass er meine Mutter und mich geschlagen hat.
Zwar nicht krankenhausreif, aber häusliche Gewalt war vorhanden.

Ich wünsche mir eigentlich, nichts sehnlicher ruhiger zu werden. Ich versuche es auch und manchmal gelingt mir das auch, wenn ich merke, dass ich mal wieder laut geworden bin und im Ton dann wieder ruhiger werde. Aber innerlich koche ich teilweise und kanns nicht rauslassen.

Dass mein Kind des eine oder andere mal schon mich etwas aufgebrachter gesehen hat ist klar. Entschuldige mich dafür zwar, aber so richtig begreift sie es ja noch nicht. Da wird geweint und 2 minuten später wird wieder rumgetobt.

Des weiteren kotzt mich auch tierisch an, dass meine Frau mir immer sagen möchte, wie ich gewisse Sachen zu machen habe. Des frustet mich auch immer, wenn sie meint es besser wissen zu müssen und mir ihre meinung nicht passt. Dann kriegt se von mir auch einen angepflaumt und die schöne Stimmung des Tages ist wieder vorrüber, dass es vielleicht zum Sex führen könnte :/, dies ist nunmal immo auch überhaupt nicht vorhanden "u.a" auch wegen meines ausfallens.

Seit neuestem geh ich ins Fitnessstudio und versuch ein wenig da meinen Frust abzubauen ....

Nunja ...
ich möcht mal erst hier aufhören zu schreiben und auf antworten warten... danke schon mal dafür, wenn was kommen sollte.

p.s. nochmal: ich kann versichern, dass ich meine Frau und Kind nicht schlage geschweige nichtmal einen Klaps auf dem Popo meiner kurzen verpasse. Nicht dass hier bei einigen die Alarmglocken schlagen =)

GSXR-1000
2012-04-16, 09:24:00
Hallo,

Habe mich mal hier registriert, weil ich ein wenig Hilfe brauch, was meine Lebenssituation betrifft.

Und ja ich weiß, ein Forum ist nicht allerheilmittel für jeglichen mist =)
Nur ich brauch mal ein paar mehr meinungen, ratschläge, wie auch immer...

Also wie folgt und zu mir:

Bin männlich, 26 Jahre jung, verheiratet, 1 Kind. Arbeitstätig und unausgelassen.

Ich merk selber, dass ich mit einigen Sachen in meinem Leben nicht zufrieden bin. Sowohl finanziell als auch Menschlich. An beiden arbeite ich ständig, aber finde nicht den richtigen Weg.

Zu allererst: Ich bin kein Schläger, habe noch nie jemals eine Frau geschlagen und auch Kinder nicht. Auch mit der männlichen Spezies habe ich noch nie wirklich mich geschlagen. Dementsprechend habe ich noch nie meine Frau und mein Kind geschlagen =)

Zum eigentlichen Problem: Mein Kind, wenn es mal kacke baut (2 Jahre) versteh ich natürlich, dass sie nicht alles wissen kann. Man versucht es ihr ruhig zu erklären, aber es kommt irgendwie nicht an. Es ist ein liebes Kind ohne jede Frage, wenn ich von meinem Umfeld höre, wie lieb und süß sie doch sei etc.

Aber mein problem ist es, dass ich schnell aggro werde, schnell laut werde und die Geduld verliere. Ich würde sagen, dass ich ein leichter Choleriker bin.

Ich bewunder menschen wie z.B. Michael Schumacher, der erst heute eine tolle Aussage machte in einem Interview, wo er dem Mechaniker einmal kräftig drücken wird, damit er nicht so geknickt sei.

Meiner einer würde (vielleicht) rummeckern und wieder laut werden. Ich weiß, dass ich damit mich selbst ins Abseits schieße und möchte in meiner Erziehung bzw. gegenüber meiner Frau es anders machen, als es in meiner Jugend der Fall gewesen ist. Mein Vater (zu dem ich Glücklicherweise keinen Kontakt mehr habe seit Jahren) ist auch schnell laut geworden, mit dem Unterschied, dass er meine Mutter und mich geschlagen hat.
Zwar nicht krankenhausreif, aber häusliche Gewalt war vorhanden.

Ich wünsche mir eigentlich, nichts sehnlicher ruhiger zu werden. Ich versuche es auch und manchmal gelingt mir das auch, wenn ich merke, dass ich mal wieder laut geworden bin und im Ton dann wieder ruhiger werde. Aber innerlich koche ich teilweise und kanns nicht rauslassen.

Dass mein Kind des eine oder andere mal schon mich etwas aufgebrachter gesehen hat ist klar. Entschuldige mich dafür zwar, aber so richtig begreift sie es ja noch nicht. Da wird geweint und 2 minuten später wird wieder rumgetobt.

Des weiteren kotzt mich auch tierisch an, dass meine Frau mir immer sagen möchte, wie ich gewisse Sachen zu machen habe. Des frustet mich auch immer, wenn sie meint es besser wissen zu müssen und mir ihre meinung nicht passt. Dann kriegt se von mir auch einen angepflaumt und die schöne Stimmung des Tages ist wieder vorrüber, dass es vielleicht zum Sex führen könnte :/, dies ist nunmal immo auch überhaupt nicht vorhanden "u.a" auch wegen meines ausfallens.

Seit neuestem geh ich ins Fitnessstudio und versuch ein wenig da meinen Frust abzubauen ....

Nunja ...
ich möcht mal erst hier aufhören zu schreiben und auf antworten warten... danke schon mal dafür, wenn was kommen sollte.

p.s. nochmal: ich kann versichern, dass ich meine Frau und Kind nicht schlage geschweige nichtmal einen Klaps auf dem Popo meiner kurzen verpasse. Nicht dass hier bei einigen die Alarmglocken schlagen =)

Ich kenn die situation sehr gut. Dieses aufbrausen, dieses ständig in die gleiche falle laufen. Es ist oft vorhersehbar, das man abdreht... man weiss es vorher, kanns aber nicht verhindern. Auch dieses "sich nicht gerne was sagen lassen" kenn ich nur zu gut. Sekunden später könnte man sich auf die zunge beissen, das man so darauf reagiert hat, und ist dann den ganzen abend damit beschäftigt, die wogen zu glätten, was einen noch mehr fustriert.
Auch ist die gefahr, das leute die dieses verhalten an einem kennen, genau damit spielen, weil sie genau wissen, welchen knopf sie drücken müssen, das man in der situation den kopf verliert und sich selbst ins unrecht setzt.
Ich hatte solche phasen auch. Grund dafür war bei mir einfach eine latente überbelastung. Ich habe mich von anderen und durch mich selbst zu sehr unter druck setzen lassen und einspannen lassen. Auch hab ich gegen mich selbst eine viel zu hohe erwartungshaltung gehabt, bzw bin auch davon ausgegangen das andere eine zu hohe erwartungshaltung an mich haben.
Diesen Druck musst du erstmal loswerden. Sprich, dir freiräume schaffen, dich selbst zurücknehmen, auch mal grenzen setzen von dem, was andere von dir fordern können. Einfach auch mal fähig sein, fünfe gerade sein zu lassen. Denn sonst sitzt du in einer latenten frustration, die es nahezu unmöglich macht diese Ausraster zu verhindern. Es ist nämlich zu einem hohen grad auch unzufriedenheit mit dir selbst und mit deiner lebenssituation.

Ich denke da müsstest du für dich ansetzen und versuchen lösungsansätze zu finden.
Bei mir hat es jedenfalls dazu geführt, das ich mich heute weitaus besser auch in schwierigen situationen im griff habe.

Shink
2012-04-16, 10:42:40
Bin männlich, 26 Jahre jung, verheiratet, 1 Kind. Arbeitstätig und unausgelassen.

Ich merk selber, dass ich mit einigen Sachen in meinem Leben nicht zufrieden bin. Sowohl finanziell als auch Menschlich. An beiden arbeite ich ständig, aber finde nicht den richtigen Weg.
Ich sag mal: Das ist normal in dem Alter. Zumindest ging es mir auch so, als ich 26, verheiratet und Vater war.

Zum eigentlichen Problem: Mein Kind, wenn es mal kacke baut (2 Jahre) versteh ich natürlich, dass sie nicht alles wissen kann. Man versucht es ihr ruhig zu erklären, aber es kommt irgendwie nicht an. Es ist ein liebes Kind ohne jede Frage, wenn ich von meinem Umfeld höre, wie lieb und süß sie doch sei etc.

Aber mein problem ist es, dass ich schnell aggro werde, schnell laut werde und die Geduld verliere. Ich würde sagen, dass ich ein leichter Choleriker bin.

Neben Tips wie "innerlich bis 10 zählen bis man etwas sagt zum Kind wenn man spürt, man muss jetzt böse werden" kann man da soweit ich weiß nicht viel machen.

Entschuldige dich für und arbeite an deinem Verhalten, aber nicht für deine Gefühle. Für die kannst du nichts.

Ich weiß, dass ich damit mich selbst ins Abseits schieße und möchte in meiner Erziehung bzw. gegenüber meiner Frau es anders machen, als es in meiner Jugend der Fall gewesen ist. Mein Vater (zu dem ich Glücklicherweise keinen Kontakt mehr habe seit Jahren) ist auch schnell laut geworden, mit dem Unterschied, dass er meine Mutter und mich geschlagen hat.
Das dürfte wohl der Grund für deine Gefühle sein.
Das sollte jetzt nicht wertend sein, schon gar nicht positiv aber: Hab vor ein paar Wochen in der Zeitung gelesen, dass ~40% der deutschen Eltern zugeben, ihre Kinder zu schlagen. Nicht aus Überzeugung, sondern aus Überforderung und Affekthandlung.

Des weiteren kotzt mich auch tierisch an, dass meine Frau mir immer sagen möchte, wie ich gewisse Sachen zu machen habe. Des frustet mich auch immer, wenn sie meint es besser wissen zu müssen und mir ihre meinung nicht passt. Dann kriegt se von mir auch einen angepflaumt und die schöne Stimmung des Tages ist wieder vorrüber, dass es vielleicht zum Sex führen könnte :/, dies ist nunmal immo auch überhaupt nicht vorhanden "u.a" auch wegen meines ausfallens.
Komisch, ich werde immer von meiner Frau beschuldigt, alles besser wissen zu müssen was das betrifft.

Seit neuestem geh ich ins Fitnessstudio und versuch ein wenig da meinen Frust abzubauen ....
Das kann nicht schaden. Ich muss dir nur aus persönlichen Gründen dazu raten, es nicht zu übertreiben: Viel Sport + wenig Schlaf + viel Ärger -> Herzprobleme.:freak:

PHuV
2012-04-16, 11:20:04
Eine mögliche Ursache könnte sein, daß Du einfach körperliche Gewalt unbewußt als Verhaltensmuster übernommen hast. Als Kinder prägt uns unbewußt das Verhalten der Eltern und Erwachsenen. Sobald wir dann selbst erwachsen sind, kommt dann in einer ähnlichen Verhaltenssituation automatisch das Verhaltensmuster hoch, was wir unbewußt "gelernt" hatten! Das Gehirn greift einfach als Reaktion die erste und einfachste geprägte Regel. Das heißt nicht, wie Du auch richtig bemerkt hast, daß man dann auch wirklich Gewalt anwenden will.

Ich kenne es deshalb so gut, weil ich ein ähnliches Problem habe/hatte wie Du. Die üblichen gut gemeinten Ratschläge mit bis 10 zählen und so funktionieren bei uns so geprägten Menschen meistens leider nicht.

Aus meiner Sicht gibt es folgenden Weg. Erst mal akzeptieren, daß es so ist, und das die früher Gewalt uns einfach einseitig geprägt und konditioniert hat. Man muß diesen Schmerz dann einfach annehmen, und dann sich aber auch sagen, daß man eben nicht auf die selbe Weise reagieren muß, wie der Vater, sondern eben besonnener, vernünftiger und intelligenter auf solche Ereignisse reagieren kann! Das sagt man sich immer wieder und wieder, wenn eine solche Situation auftritt, und erinnert sich daran, daß man sein Kind oder seine Partner liebt, und eben nicht schaden möchte. Und man zeigt auch vielleicht seinem Vater im Gedanken den Stinkefinger und sagt zu sich selbst: "Nein, Du gewinnst hier nicht, ich bin der Herr in meinem Hause, und ich muß eben nicht so beschissen und blöd reagieren wie Du! Ich kann das besser, und ich werde mich besser verhalten als Du. Ich werde es besser lösen, weil ich es besser lösen kann!"

Es kann zudem hilfreich sein, auch wenn es unangenehm und schmerzhaft ist, die Beziehung zum Vater im Rahmen einer Psychotherapie zu verarbeiten. Mir persönlich hat es sehr geholfen, weil es meinen Stiefvater in die Position zurecht gerückt hat, wo er wirklich hingehört: Ein an sich sehr armer Mensch, der eher bedauernswert als hassenswert ist. Das half mir, meine Frieden damit zu schließen. Natürlich poppt das immer wieder mal hoch, aber es bessert und mindert sich über die Jahre. Ob es ganz verschwinden wird, bezweifle ich, dafür waren die Erlebnisse oft zu prägend. Dennoch ist es keine gute Lösung, mit Widerstand an diese Gefühle ranzugehen. Diese Gefühle sind nun mal ein Teil des Selbst, und wenn man sie ausgrenzt, grenzt mal im Endeffekt einen Teil seiner Selbst aus. Das führt in den meisten Fällen eher zu mehr Spannung und zu größeren psychischen Problemen.

Schau einfach mal, wie Du mit diesen Tipps selbst zurecht kommst, ansonsten würde ich dann an Deiner Stelle wirklich mal mit einer Beratung probieren, gerne auch PM an mich.

Dicker Igel
2012-04-16, 12:52:14
Mein Vater (zu dem ich Glücklicherweise keinen Kontakt mehr habe seit Jahren) ist auch schnell laut geworden, mit dem Unterschied, dass er meine Mutter und mich geschlagen hat.
Zwar nicht krankenhausreif, aber häusliche Gewalt war vorhanden.

Komm' mit ihm ins Reine, denn wenn er mal tot ist, ärgerst Du dich dann nur. Du wirst ja auch nicht jünger und machst dir wohlmöglich früher oder später über gewisse Dinge einen Kopf. Da kann auch mal ein Zeitpunkt kommen, in dem Du das Verlangen hast, deinen Vater sachlich zur Rede zu stellen.

Des weiteren kotzt mich auch tierisch an, dass meine Frau mir immer sagen möchte, wie ich gewisse Sachen zu machen habe. Des frustet mich auch immer, wenn sie meint es besser wissen zu müssen und mir ihre meinung nicht passt. Dann kriegt se von mir auch einen angepflaumt und die schöne Stimmung des Tages ist wieder vorrüber, dass es vielleicht zum Sex führen könnte :/, dies ist nunmal immo auch überhaupt nicht vorhanden "u.a" auch wegen meines ausfallens.

Kein Sex wegen der Streiterei und "unter anderen"? Da liegt imo der Hund begraben.