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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bachelor ---> Master dranhängen?


John Lennon
2012-05-01, 19:33:01
Hi an alle!

Momentan bin ich dabei, meine Bachelor-Arbeit in Maschinenbau zu erstellen.

Bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch den Master dranhängen soll, da bei den meisten Unternehmen das Einkommen eines Bachelors in etwa dem eines Masters entspricht, und sich somit der Master gegenüber dem Bachelor unter rein finanziellen Gesichtspunkten nicht lohnt.

Übrigens bin ich staatlich geprüfter Maschinenbau-Techniker und musste während des anschließenden Maschinenbau-Bachelor-Studiums leider ernüchtert feststellen, dass ich mir unter fachlichen Aspekten das Bachelor-Studium eigentlich hätte schenken können, da ich die meisten Dinge des Studiums bereits während des Besuchs der Techniker-Schule angeeignet hatte.

Als besonders anspruchsvoll habe ich das Bachelor-Studium also nicht empfunden.

Irgendwie ist es halt ein rein verschultes Studium gewesen, während dessen man von den Professoren von einer Prüfung zur nächsten geführt wurde. Mit etwas Fleiß und gutem Willen ist ein Scheitern daher nahezu unmöglich gewesen. Und dennoch haben manche Leute es nicht geschafft, weil sie die für sie vollkommen falsche Studienrichtung gewählt gehabt haben.

Da ein Maschinenbau-Bachelor zugegebenermaßen wesentlich mehr Geld verdient als ein staatlich geprüfter Maschinenbau-Techniker, hat sich das Studium für mich dennoch gelohnt.:wink:

Sollte ich jetzt den Master dranhängen, und wenn ja, welche Argumente sprechen dafür, wenn es nicht das Geld ist?

Was würdet ihr an meiner Stelle tun, bzw. was habt ihr in einer solchen Situation gemacht (falls ihr ebenfalls studiert haben solltet)?

Gruß

Exploit
2012-05-01, 19:41:03
FH halt. Wenn du was lernen willst geh an eine TU und mach dort den Master. Der wird dann auch mehr Verdienstmöglichkeiten mit sich bringen.

John Lennon
2012-05-01, 19:48:07
FH halt. Wenn du was lernen willst geh an eine TU und mach dort den Master. Der wird dann auch mehr Verdienstmöglichkeiten mit sich bringen.

Wie kommst du denn darauf?

Beide Abschlüsse, den Bachelor und auch den Master, kann man sowohl an der Fachhochschule als auch an der Universität machen.
Hat also damit überhaupt nichts zu tun....

Links:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/faecher/fach39_abschl3/index.html
http://www.tu-berlin.de/menue/ueber_die_tu_berlin/gesetze_richt-_leitlinien/einfuehrung_von_gestuften_studiengaengen_mit_abschluessen_bachelormaster/
http://www.asta.fh-aachen.org/hochschule/master-beliebter-als-je-zuvor-aber-notwendig/

Nachdem ich schon sehr viel gegoogelt habe, musste ich feststellen, dass ein Bachelor fast genau soviel Geld verdient wie ein Master.
Nur müsste ich für den Master noch ca. 2 Jahre dranhängen.

Und wofür das Ganze, wenn man anschließend nicht wirklich mehr Geld verdient?

Exploit
2012-05-01, 19:55:32
Wie kommst du darauf?

Beide Abschlüsse, den Bachelor und auch den Master, kann man sowohl an der Fachhochschule als auch an der Universität machen.

Link: http://www.ruhr-uni-bochum.de/faecher/fach39_abschl3/index.html

Nachdem ich schon sehr viel gegoogelt habe, musste ich feststellen, dass ein Bachelor fast genau soviel Geld verdient wie ein Master.
Nur müsste ich für den Master noch ca. 2 Jahre dranhängen.

Ja und? Nur weil jetzt jede FH auch Master verteilen kann bedeutet das nicht, dass die Abschlüsse auf sem Arbeitsmarkt gleich viel wert sind. Oder glaubst du allen ernstes, dass ein Master der HS Höxter so viel zählt wie der vom MIT oder der RWTH. ;)
Durch die Gleichmacherei der Politik und der konsequenten Zulassung von allem was geradeaus laufen kann bekommen zwar immer mehr Leute einen Abschluss, nur ist es dann bei uns bald so wie in den USA. Da zählt dann die Uni und deren Ruf immens. Also: Wenn Master dann an einer vernünftigen TU. Das bringt dann auch was.
Ob das Gehalt einens Bsc wirklich gleich eines Msc ist bleibt fraglich. Es wird wohl eher so laufen, dass du als Msc die besseren Karten auf einen gut bezahlten Job hast, falls man es als Bsc aber doch in ein großes Unternehmen schaffst wird man ähnlich verdienen. Ob du aber erstmal hineinkommst steht auf einem ganz anderen Blatt. ;)

John Lennon
2012-05-01, 20:02:51
Oder glaubst du allen ernstes, dass ein Master der HS Höxter so viel zählt wie der vom MIT oder der RWTH. ;)


Ja, genau das glaube ich!

Das ist durch die Vereinheitlichung der Studienabschlüsse inzwischen eh alles eins, obwohl diese Tatsache/Vorstellung für manche RWTH/TU-Absolventen nicht schön ist....

Exploit
2012-05-01, 20:07:35
Ja, genau das glaube ich!

Das ist durch die Vereinheitlichung der Studienabschlüsse inzwischen eh alles eins, obwohl diese Tatsache/Vorstellung für manche RWTH-Absolventen nicht schön ist....

Nö. Willkommen in der Realität. ;)
Gibt ja immer mehr Ingenieure, die jammern, dass es trotz des Fachkräftemangels nicht genug Geld gibt. Oft liegts einfach daran, das die Hochschulen eben nicht das gleiche Niveau haben und die Unternehmen das wissen. Gleichmacherei der Abschlüsse hat das selbe bei uns zur Folge wie in den USA.

John Lennon
2012-05-01, 20:11:11
Wie gesagt, das Bachelor-Studium ist wirklich ganz easy gewesen....

Wie sieht es denn demgegenüber von den Anforderungen her mit dem Master-Studium aus?

Haben hier Leute Erfahrungen mit beiden Abschlüssen?

Exploit
2012-05-01, 20:15:56
Wie gesagt, das Bachelor-Studium ist wirklich ganz easy gewesen....

Wie sieht es denn demgegenüber von den Anforderungen her mit dem Master-Studium aus?

Haben hier Leute Erfahrungen mit beiden Abschlüssen?

Ist doch klar: Kommt au die Uni/TU an.

John Lennon
2012-05-01, 20:19:28
Ist doch klar: Kommt au die Uni/TU an.

Oder auf die FH...

Spasstiger
2012-05-01, 20:19:39
Von dem was ich im Bekanntenkreis mitbekomme, liegt das Einstiegsgehalt für einen Dipl. Ing./Dipl. Inf. rund 10-15% höher als für einen entsprechenden Bachelor. Und wenn man Karriere machen möchte und auf Führungspositionen strebt, ist der höhere Abschluss auch sowas wie ein Checklistenfeature.

John Lennon
2012-05-01, 20:23:15
Von dem was ich im Bekanntenkreis mitbekomme, liegt das Einstiegsgehalt für einen Dipl. Ing./Dipl. Inf. rund 10-15% höher als für einen entsprechenden Bachelor.

Aber ein Studium zum Dipl.-Ing./Dipl.-Inf. gibt es doch eigentlich gar nicht mehr.

Dass es früher wesentlich schwieriger gewesen ist, Diplom-Ingenieur zu werden (egal ob FH oder Uni), als heutzutage Bachelor, das ist auch mir klar.
Daher ist es auch okay, dass ein Dipl.-Ing. (FH/Uni) deutlich mehr verdient als ein Bachelor.

Warum hat demgegenüber ein Master im Durchschnitt kein wesentlich höheres Gehalt als ein Bachelor?

Zumal der Bachelor-Abschluss von den Anforderungen her ja eigentlich nur dem Abschluss des Staatl. geprüften Technikers entspricht.....

Exploit
2012-05-01, 20:29:36
Oder auf die FH...

Die Personaler wissen wie niedrig das Niveau da ist.




Dass es früher wesentlich schwieriger gewesen ist, Diplom-Ingenieur zu werden (egal ob FH oder Uni), als heutzutage Bachelor, das ist auch mir klar.
Daher ist es auch okay, dass ein Dipl.-Ing. (FH/Uni) deutlich mehr verdient als ein Bachelor.

Warum hat demgegenüber ein Master im Durchschnitt kein wesentlich höheres Gehalt als ein Bachelor?

Zumal der Bachelor-Abschluss von den Anforderungen her ja eigentlich nur dem Abschluss des Staatl. geprüften Technikers entspricht.....


Dipl. Ing. = Uni-Master.

Ja, der EQR sagt, dass Bsc = Techniker. Das hat aber nichts faktisches auszusagen, zumal man mit dem Techniker keinen Master machen kann. Das ist ein reiner Papiertiger. Wie gesagt, der Bsc der HS Höxter ist technisch dem der RWTH auch gleichgestellt (sogar lt HRK und nicht nur als Papiertiger. Faktisch sieht es aber auf dem Arbeitsmarkt anders aus. ;)

An deiner FH ist der Bsc genau so leicht wie der Techniker. Daher würde ich dir eher raten, wenn du deinen Master machst es woanders zu tun. ;)

Deine Studie will ich auch gerne mal sehen, dann dass der Verdienst gleich sein soll stimmt nicht. Uni Master verdienen etwa das selbe wie Dipl. Ings. Bsc verdienen etwas weniger. In die Entwicklung kannst du mit einem Bsc auch eher nicht gehen.

Spasstiger
2012-05-01, 20:32:27
Ein Master sollte eigentlich dem Diplom gleichzusetzen sein, was Qualifikation aus Sicht der Unternehmen und Einstiegsgehalt angeht. Ich finde, dass ein Bachelor Ingenieur nix Halbes und nix Ganzes ist und würde, wenn es deine finanziellen Verhältnisse erlauben, den Master dranhängen. Kannst evtl. auch mit einem Hochschulwechsel verknüpfen, vielleicht auch an die Uni (k.A., ob das so einfach möglich ist).

John Lennon
2012-05-01, 20:32:35
Die Personaler wissen wie niedrig das Niveau da ist.

Meinen Bachelor mache ich auf einer Universität (wobei ich hier nicht erwähnen möchte, um welche Hochschule es sich handelt, da hier natürlich auch Personaler mitlesen könnten). Soviel mal dazu!

Und dennoch bin ich (wie auch viele meiner Kommilitonen) ganz locker durchs Studium gegangen, obwohl ich eigentlich gar kein Überflieger bin.

Wie gesagt, einen Bachelor zu erlangen, halte ich für wirklich sehr einfach....

radi
2012-05-01, 20:35:18
*vergessts...*

Exploit
2012-05-01, 20:36:12
Meinen Bachelor mache ich auf der Uni (wobei ich hier nicht erwähnen möchte, um welche Hochschule es sich handelt).
Soviel mal dazu!



Ist für deine "Uni" wohl auch besser so. ;)

Watson007
2012-05-01, 20:36:19
Ein Master sollte eigentlich dem Diplom gleichzusetzen sein, was Qualifikation aus Sicht der Unternehmen und Einstiegsgehalt angeht.

nee das ist Wunschdenken. Um einen Master zu machen muss man zuerst den Bachelor machen, und damit hat man schonmal zwei Abschlussarbeiten geschrieben im Vergleich zum Diplom mit nur einem. Das ist nur ein Beispiel.

Außerdem gibt es dann noch FHs, die den Diplomlehrgang nahezu unverändert in den Bachelorlehrgang übernommen haben. Pauschalaussagen sind damit unmöglich.

Ich sehe den Diplomlehrgang höchstens als Bachelor 1,5 an, und somit noch unter dem Master. Auch wenn das viele Diplomanden naturgemäß anders sehen.

fondness
2012-05-01, 20:37:22
Meinen Bachelor mache ich auf der Uni (wobei ich hier nicht erwähnen möchte, um welche Hochschule es sich handelt).
Soviel mal dazu!

Und dennoch bin ich (wie auch viele meiner Kommilitonen) ganz locker durchs Studium gegangen, obwohl ich eigentlich gar kein Überflieger bin.

Wie gesagt, einen Bachelor zu erlangen, halte ich für sehr, sehr einfach....

Sorry, aber ein Maschinenbaustudium an einer halbwegs angesehen TU ist sicherlich nicht easy. Den Bac in drei Jahren schaffen auch nur die absolut hochtalentierten. Keine Ahnung was du gemacht hast, aber ich würde jede Wette eingehen das es irgend eine FH war mit entsprechend schlechten Ruf.

Spasstiger
2012-05-01, 20:38:09
nee das ist Wunschdenken. Um einen Master zu machen muss man zuerst den Bachelor machen, und damit hat man schonmal zwei Abschlussarbeiten geschrieben im Vergleich zum Diplom mit nur einem. Das ist nur ein Beispiel.
Die Bachelorarbeit ist nicht aufwändiger als die Studienarbeit, die man im Rahmen eines Diplomstudiums erstellen muss. Es sind dieselben Ausschreibungen für beide Arten von Arbeiten.
Was den Master vielleicht tendentiell höher qualifiziert, ist die Tatsache, dass man zwei Zulassungsverfahren durchlaufen muss. Ohne Zulassungsbeschränkung wie in technischen Studiengängen oft der Fall ist das aber witzlos. Und im Vordiplom sind auch schon viele gescheitert (bei mir waren es damals ca. 1/3 Abgänger im Vordiplom).

Watson007
2012-05-01, 20:39:24
Die Bachelorarbeit ist nicht aufwändiger als die Studienarbeit, die man im Rahmen eines Diplomstudiums erstellen muss. Es sind dieselben Ausschreibungen für beide Arten von Arbeiten.

das habe ich auch nicht gesagt. Aber wenn man den Master dranhängt hat man ZWEI Abschlußarbeiten geschrieben im Gegensatz zu dem Diplom ;)

In der Praxis wird der FH-Bachelor in Unternehmen aber ungefähr dem FH-Diplom gleichgesetzt.

Exploit
2012-05-01, 20:40:23
Außerdem gibt es dann noch FHs, die den Diplomlehrgang nahezu unverändert in den Bachelorlehrgang übernommen haben.

Na und? Dipl. Ing (FH) = Bachelor. Nur der Dipl. Ing. von einer Uni ist dem Master gleichgestellt.

Witzig zu sehen, wie hier einige meinen, sich mit Abschlüssen von Dorfunis/FHs durchmogeln zu können und dann später meckern, wieso es trotz Fachkräftemangel keinen guten Job gibt. Die gibts schon, aber nur für echte Ings, und nicht welche, die an einer FH ein dünnes Brett gebohrt und sich durchs Studium gemogelt haben. Die Personaler sind ja nicht doof und wissen, dass man um sicher zu gehen von der TU9 rekrutieren muss. Woanders werden gute Noten inzwischen hinterher geschmissen.
Sowas hört man in D nicht gern, aber die Realität ist nun mal so. Da muss man sich nur mal den Unterschied zw Fachoberschule und Abi anschauen, und dann was an gewissen Hochschulen sich so alle immatrikulieren darf, ohne jemals eine Oberstufe gesehen zu haben. Dann sind die Durchschnittsnoten komischerweise trotzdem bei 1,7 und das Niveau soll gleich einer TU sein.
http://de.avarty.com/wp-content/uploads/2012/01/Bitch-please-Kopie-300x238.jpg

MooN
2012-05-01, 20:42:01
Ja, genau das glaube ich!

Sprach der selbsternannte Mercedes-Fahrer und stieg in seinen Smart.
Etwas sehr blauäugig, meinst du nicht?

KakYo
2012-05-01, 20:42:49
Meine Gründe damals nach dem Dipl.-Ing noch den Dr. ranzuhängen, ist zwar nicht genau das gleiche aber ne ähnliche Situation:

1. Ich wollte nicht arbeiten! Ja, ernsthaft. Ich hab mich zu jung gefühlt. Die Zeit als Student viel zu sehr genossen, Feierei, Ausschlafen, Liegenbleiben wenn man mal keinen Bock hatte, unbegrenzter Urlaub 365 Tage im Jahr wenn einem danach ist :D
2. Der Beweis mir selbst gegenüber den höchsten Abschluss in meiner Fachrichtung zu schaffen!
3. Die Aussicht auf einen evtl. ziemlich relaxeten Job an der Hochschule wenn man mal Familie hat (in der Wirtschaft isses schwierig nach 8h nach Hause zu gehen)
4. Bei Bewerbungen von anderen Bewerbern absetzen können.
5. Verdientsmöglichkeiten (bin etwa 15-20kilo€ über dem eingestiegen was für Diplom/Master üblich ist, dafür halt 5 Jahre länger studiert was in etwa mit 250.000€ "brutto Verlust" gleichzusetzen ist)...muss man also erstmal wieder reinholen :D

Punkt 1-3 waren die entscheidenden für mich.

samm
2012-05-01, 20:45:01
Anders als zuvor gesagt kann eine Bachelor-Arbeit durchaus aufwändiger sein als eine normale Studienarbeit. Je nach Studiengang ist das natürlich verscheiden, aber bspw. ist bei der Uni, an der ich studiert habe, ist die Bachelor-Arbeit in Informatik sechsfach bepunktet im Vergleich mit einer Seminararbeit (18KP vs. 3KP), was theoretisch dem sechsfachen Aufwand entspricht ;)

Ich seh's auch so - gerade die Aussagen, wie leicht der Bachelor doch zu erreichen gewesen war für den TS & diverse nicht-Überfleiger-Kommilitonen, zeigen doch, dass der Bachelor an der gewählten FH eben nicht gleichwertig wie an einer andern FH oder an einer Uni ist. --> Personaler kucken auch *wo* ein Abschluss gemacht wurde.

Und allgemein: Ich würde auf jeden Fall einen (Uni-)Master anhängen an den Bachelor. Käme mir sonst vor wie eine halbfertige Ausbildung xD

John Lennon
2012-05-01, 20:46:24
In der Praxis wird der FH-Bachelor in Unternehmen aber ungefähr dem FH-Diplom gleichgesetzt.

Und ein FH-Absolvent hat in naturwissenschaftlich-technischen Fächern sogar ein höheres Gehalt als ein IUni-Absolvent:

http://www.igmetall4you.de/Einstiegsgehalt-Aush.70.0.html

Naja, bin halt an der Uni, und soviel weniger werde ich dadurch ja auch nicht verdienen....

Exploit
2012-05-01, 20:49:23
Naja, bin halt an der Uni, und soviel weniger werde ich dadurch ja auch nicht verdienen....

Wenn du deine Uni hier nicht nennst, dann ja.

Die Statistik gilt übrigens nur für die IG Metall. Komm da erstmal rein. Ansonsten darfst du als Bsc von einer unbekannten Uni auch gerne mal für 35000 bei einem Ingenieursdienstleistee mit Einjahresvertrag und massig Überstunden anfangen. ;)

John Lennon
2012-05-01, 20:51:15
Wenn du deine Uni hier nicht nennst, dann ja.

Den Ruf der Uni und somit auch den meines Abschlusses möchte ich nunmal nicht in den Dreck ziehen!

Verständlich, oder?

Das würden wohl auch andere Absolventen nicht tun....


Die Statistik gilt übrigens nur für die IG Metall. Komm da erstmal rein.

In größeren Firmen sollte das doch wohl kein Problem sein, nach Tarif bezahlt zu werden.

Spasstiger
2012-05-01, 20:52:59
Und ein FH-Absolvent hat in naturwissenschaftlich-technischen Fächern sogar ein höheres Gehalt als ein IUni-Absolvent:

http://www.igmetall4you.de/Einstiegsgehalt-Aush.70.0.html
Trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast. Ich kenne Niemanden, der an der Uni studiert und sich mit einem Bachelor zufrieden gibt. Zum einen ist also die Datenbasis für die Berechnung des durchschnittlichen Einstiegsgehalts für einen Bachelor (Uni) eher klein, was an der Signifikanz der Ergebnisse zweifeln lässt. Zum Anderen sind es vielleicht auch die nicht ganz so begabten Studenten, die mit dem Bachelor von der Uni abgehen.
Von dem, was ich im Bekanntenkreis bei den Uni-Absolventen sehe, trifft in der Statistik jedenfalls der Median besser als der Mittelwert.

Exploit
2012-05-01, 20:58:47
Trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast. Ich kenne Niemanden, der an der Uni studiert und sich mit einem Bachelor zufrieden gibt. Zum einen ist also die Datenbasis für die Berechnung des durchschnittlichen Einstiegsgehalts für einen Bachelor (Uni) eher klein, was an der Signifikanz der Ergebnisse zweifeln lässt. Zum Anderen sind es vielleicht auch die nicht ganz so begabten Studenten, die mit dem Bachelor von der Uni abgehen.
Von dem, was ich im Bekanntenkreis bei den Uni-Absolventen sehe, trifft in der Statistik jedenfalls der Median besser als der Mittelwert.

Der Punkt ist, dass man mit einem Bsc viel schlechtere Chancen hast in einen Festvertrag mit Tariflohn zu kommen. Die die das schaffen haben andere gewichtige Argumente wie zB Vitamin B oder tolles Praktikum. Wer alles nicht für den Tariflohn arbeitet sagt die Statistik nicht.







In größeren Firmen sollte das doch wohl kein Problem sein, nach Tarif bezahlt zu werden.

Da wirst du dann aber nicht reinkommen, sondern über einen Dienstleister verliehen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass für dich die Jobs in großen Industrieunternehmen nach Tarif so auf der Strasse rumliegegen und dass du da mir nichts dir nichts schon vor dem Studiumsende deinen Lohn raussuchen kannst. Oh mann, es gibt Leute mit echt seltsamen Vorstellungen.

Watson007
2012-05-01, 21:00:20
der Bachelor von einer FH ist praxisrelevanter als der Bachelor an einer Uni, wer nach dem Bachelor aufhören muss sollte ihn daher eher an einer FH machen. Das ist so allgemein anerkannt.
Auch wenn Herr Exploit etwas gegen FHs hat ;)

btw. es gibt Hochschulen-Rankings. Unsere FH steht demnach gut da ;)

Botcruscher
2012-05-01, 21:03:54
Ach Leute. Das übliche Gerede über BA, MA, Dipl, FH und UNI. Wichtig ist nicht wo du herkommst, sondern was du kannst. Da draußen laufen so viele Flachpfeifen ohne Ahnung rum. Im übrigen ist es eine Frechheit, dass man den Dipl-FH einem BoS gleichstellen will. Je nach FH, Studiengang und Können steckt der FH'ler jeden Uniabsolventen locker in die Tasche. Liegt schlicht dran, dass die meisten Studenten aus ihrem Elfenbeinturm fallen und hart in der Realität aufschlagen. Im übrigen kann man die Vergleiche eh sonstwohin stecken.
Zur eigentlichen Frage: Natürlich den Master machen. Der BoS ist einen Abschluss ohne Wert. Viel gelernt, noch viel mehr vergessen, auf nix spezialisiert und Praxis gleich null.

Exploit
2012-05-01, 21:09:28
Praxis kann jeder lernen. Mit der Theorie wird der Durchschnitt ausgesiebt. Die kann man nämlich später nicht nachholen. Auch wenn hier immer wieder einige sich selber Stories von gescheoterten Uniabgängern erzählen. Die Realität sieht anders aus. Wer viel Praxis will kann ja eine Berufsausbildung machen. Die Intellektuelle Leistung ist es jedoch die Theroei zu durchdringen und dann im Job anzuwenden. Das können FHler eher nicht, denn sie lernen Lösungswege auswendig und wenden diese dann an. In Jobs wo mehr als das gefordert wird zieht das nicht. Get over it. Wer im Studium ein schmales Brett bohrt wird das iegendwann merken und da hilft dann auch kein abziehen über die bösen Theoretiker.

Watson007
2012-05-01, 21:11:33
wir hatten vor kurzem ein paar Ex-Studenten hier, die schon 5 Jahre im Berufsleben stecken und in führender Position waren.

Nach deren Aussage können sie FHler leichter einlernen als Uni-Absolventen ;) wegen dem fehlenden Praxisbezug bei einem Uni-Bachelor ;)

du hast eine stark vorgefertigte Meinung.

Botcruscher
2012-05-01, 21:15:24
Lulz. Alle ohne Unidiplom sind also zu blöde ein Buch in die Hand zu nehmen und zu lernen. Na zum Glück ist der Rest dann zu dumm zum anwenden.
Lösungswege... na bloß gut hab ich UNI und FH von innen gesehen. Wenn ich für ein Forschungsinstitut zu blöde wäre hätte ich auch keinen Job mehr... Das ist hier echt Realsatire vom feinsten.

Exploit
2012-05-01, 21:18:03
wir hatten vor kurzem ein paar Ex-Studenten hier, die schon 5 Jahre im Berufsleben stecken und in führender Position waren.

Nach deren Aussage können sie FHler leichter einlernen als Uni-Absolventen ;) wegen dem fehlenden Praxisbezug bei einem Uni-Bachelor ;)

du hast eine stark vorgefertigte Meinung.

Das Berufsleben besteht nicht nur aus dem Einlernen. ;) Der Vorsprung, den einee von einer FH hat reicht eventuell beim Einarbeiten für ein paar Monate. Dann aber nichr mehr. Und dass die FH Studenten das erzahlen sollte dich nicht wundern. ;)
Heutzutage ist Praxisbezug eben oft ein Euphemismus für sinkendes Niveau. Ja, wir lassen die Beweise und Herleitungen weg und sind ganz toll Praxisorientiert.

Lulz. Alle ohne Unidiplom sind also zu blöde ein Buch in die Hand zu nehmen und zu lernen. Na zum Glück ist der Rest dann zu dumm zum anwenden.
Lösungswege... na bloß gut hab ich UNI und FH von innen gesehen. Wenn ich für ein Forschungsinstitut zu blöde wäre hätte ich auch keinen Job mehr... Das ist hier echt Realsatire vom feinsten.

Ist Aber tendenziell so. Sicher gibt es auch gute Leute an der FH. Nur werden die anderen eben nicht ausgesiebt. ;)

beos
2012-05-01, 21:21:10
Wie kommst du denn darauf?

Beide Abschlüsse, den Bachelor und auch den Master, kann man sowohl an der Fachhochschule als auch an der Universität machen.
Hat also damit überhaupt nichts zu tun....

Links:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/faecher/fach39_abschl3/index.html
http://www.tu-berlin.de/menue/ueber_die_tu_berlin/gesetze_richt-_leitlinien/einfuehrung_von_gestuften_studiengaengen_mit_abschluessen_bachelormaster/
http://www.asta.fh-aachen.org/hochschule/master-beliebter-als-je-zuvor-aber-notwendig/

Nachdem ich schon sehr viel gegoogelt habe, musste ich feststellen, dass ein Bachelor fast genau soviel Geld verdient wie ein Master.
Nur müsste ich für den Master noch ca. 2 Jahre dranhängen.

Und wofür das Ganze, wenn man anschließend nicht wirklich mehr Geld verdient?

Wenn Du in den öffentlichen Dienst willst, rentiert sich ein Master auf alle Fälle finanziell.

pest
2012-05-01, 21:29:43
Heutzutage ist Praxisbezug eben oft ein Euphemismus für sinkendes Niveau. Ja, wir lassen die Beweise und Herleitungen weg und sind ganz toll Praxisorientiert.


normalerweise lernt man ja insbesondere im uni-studium differenziert zu denken. eine fähigkeit die du offenbar nicht mit aufgenommen hast.

ich habe analysis/algebra jeweils an einer uni+fh gehört und das war stofflich praktisch identisch. praxisbezug heißt dass man dazu gezwungen ist vorträge zu halten, fachübergreifende vorlesungen zu hören und wissenschaftliche projekte zu absolvieren.

prüfungen können, müssen aber nicht leichter sein, genauso wie der umfang einer vl kleiner oder ähnlich groß wie an einer uni sein kann.

in meinem institut laufen genug dilettanten mit einem dr. vor dem namen rum.
ist alles schall und rauch

ot: einen master würde ich in allen mint-fächern empfehlen. in soziologie würde man dich eher dafür auslachen.

Exploit
2012-05-01, 21:33:41
normalerweise lernt man ja insbesondere im uni-studium differenziert zu denken. eine fähigkeit die du offenbar nicht mit aufgenommen hast.

ich habe analysis/algebra jeweils an einer uni+fh gehört und das war stofflich praktisch identisch. praxisbezug heißt dass man dazu gezwungen ist vorträge zu halten, fachübergreifende vorlesungen zu hören und wissenschaftliche projekte zu absolvieren.

prüfungen können, müssen aber nicht leichter sein, genauso wie der umfang einer vl kleiner oder ähnlich groß wie an einer uni sein kann.

in meinem institut laufen genug dilettanten mit einem dr. vor dem namen rum.
ist alles schall und rauch

ot: einen master würde ich in allen mint-fächern empfehlen. in soziologie würde man dich eher dafür auslachen.

Mag ja sein, dass es bei dir so war. Bei ihm ear es sicher nic so, oder bist du der Meinung, dass deine Ausbildung so leicht war wie die zum Techniker? Ausnahmen bestätigen die Regel und idr Refel läuft es in den Ing Fachern an einer FH immer mehr so ab, weil eben jeder Trottel MaschBau studieren wikl und auch zugelassen wird.

Watson007
2012-05-01, 21:40:49
wenn bei dir Aussieben ein Merkmal für die Güte der Ausbildung ist... dann hat dich schon eine gewisse Arroganz ereilt.
Soll aber recht normal bei Uni-Absolventen sein XD

Sewing
2012-05-01, 21:44:26
bei mir wars so dass ich mit der Ausbildung die mir meine Fh zukommen ließ nicht zufrieden war (Mechatronik Diplom (FH)) weswegen ich beschlossen habe noch an einer Uni einen Master dranzuhängen.

Vielen dienen ich davon erzähle staunen da erst einmal, aber an meiner FH wars tatsächlich so, dass mir Leute erzaehlt haben, dass die Techniker Ausbildung oftmals schwieriger war als dasStudium danach -.- Praxisbezug sah bei uns so aus, dass wir in diversen Praktika Aktoren angesteuert haben oder Sensorik mit Spannung versorgt haben -.-

Deppen wurden bis zum Ende mitgezogen, die einzigen Fächer die mich wirklich interessiert haben waren Numerik und Modellbildung. Habe dann meine Abschlussarbeit über Mehrkörpersimulation geschrieben und mache nun einen Master in "Computational Engineering" an einer Uni. Beste Entscheidung meines Lebens!

Traumhafte Studienbedingungen (in kaum einem Kurs sind wir mehr als 12 Leute), dazu fachlich interessant und unglaublich fordernd. Bin hier echt am Limit und gebe ehrlich zu, dass hier Leute sitzen die einfach viel auffassungsschneller und talentierter sind als ich. Aber ich bin ehrgeizig und häng mich rein und versuche das dadurch zu kompensieren, was bisher auch funktioniert.

Sicherlich kommtes darauf an, was man nachher kann, allerdingsschauen Personaler schon auf die Hochschule und zumidnest bei der Praktikumssuche damals während meinesFH Studiums hatte ich große Schwierigkeiten an Stellen zu kommen.

Meiner Meinung nach lassen sich FH und Uni nicht miteinander vergleichen. Bin froh jetzt an einer Uni zu sein

pest
2012-05-01, 21:47:30
Das es Firmen gibt die einen BsC als Techniker einstellen ist mir bekannt und auch mein Prof. am Institut hat mich mit großen Augen angeschaut als ich fragte ob ich nicht auch schon mit meinem BsC "forschen" kann.

In Deutschland muss man halt was auf dem Papier stehen haben.

Von meinen ca. 40 Mitkommilitonen hatten m.M. nach 5 Talent, aber nicht jeder der Maschinenbau studiert hat, wird oder will Flugzeugflügel entwickeln.

Pauschalaussagen sind immer gefährlich und außerhalb der Mathematik meistens falsch.

Tiamat
2012-05-01, 22:26:43
Also das kann man überhaupt nicht pauschal sagen:

A) Hängt das ganz vom Fachbereich ab
B) Es gibt Hochschulrankings, die so was berücksichtigen und die kennen Personaler auch.
C) Es gibt Akkreditierungen, die halbwegs eine Aussage über Studienqualität erlauben.
D) Letzten Endes hängt das auch davon ab wie lange der jeweilige für sein Studium gebraucht hat.
War es innerhalb der Regelstudienzeit oder 1,2 .. n Semester mehr als Regelstudienzeit. Und selbst diese Beurteilung hängt noch davon ab, was jemand außerhalb des Studiums noch um die Ohren hatten(Familie, Job, e.t.c).

John Lennon
2012-05-01, 23:10:01
Der Punkt ist, dass man mit einem Bsc viel schlechtere Chancen hast in einen Festvertrag mit Tariflohn zu kommen. Die die das schaffen haben andere gewichtige Argumente wie zB Vitamin B oder tolles Praktikum. Wer alles nicht für den Tariflohn arbeitet sagt die Statistik nicht.

Wer nicht für den Tariflohn arbeitet, verdient oftmals sogar noch deutlich mehr Geld als ein Tarifler.

Man spricht in diesem Fall von außertariflicher Bezahlung (AT), was dann meist noch sehr viel lukrativer ist als tarifliche Bezahlung.


Da wirst du dann aber nicht reinkommen, sondern über einen Dienstleister verliehen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass für dich die Jobs in großen Industrieunternehmen nach Tarif so auf der Strasse rumliegegen und dass du da mir nichts dir nichts schon vor dem Studiumsende deinen Lohn raussuchen kannst. Oh mann, es gibt Leute mit echt seltsamen Vorstellungen.


Heutzutage suchen ja schon Firmen die Uni auf, um die Studierenden für die Zeit nach dem Studium abzuwerben.

Es wird schließlich bald einen Ingenieurmangel geben, der vom Feinsten ist. Das ist die heutige Realität!


Wenn Du in den öffentlichen Dienst willst, rentiert sich ein Master auf alle Fälle finanziell.

Was dann aber auch so ziemlich der einzige Fall sein wird, in dem sich ein Master heutzutage finanziell lohnt....

In diesem Punkt gebe ich dir Recht.

Yavion
2012-05-01, 23:28:18
AT-Bezahlung im Sinne von übertariflicher Bezahlung trifft aber wohl kaum auf Absolventen mit M oder BSc zu.

Grivel
2012-05-01, 23:49:15
Ich spreche mal für meine Erfahrungen in der Schweiz:

Bachelor reicht hier vollkommen, 60-70% der Ings die abgehen sind hier auch Bachelor. Das liegt aber daran, dass die ETHs zu arrogant sind und lieber nur 200 sehr gute analytische(!!!) Studenten durchlassen, als 300 wovon 100 auch mal nen Schraubenzieher anfassen können.
Dadurch das die FHs gesetzlich nur 30% als Master zulassen können, ist das System klar aufgeteilt.

Das Einstiegsgehalt lag bei den Buden wo ich Praktika gemacht habe nahezu auf derselben Ebene (in der Regel waren 100CHF Unterschied, das war wohl mehr Symbolischer Wert)

der Vorteil des Masters liegt für mich woanders: Man hat selber mehr know how und eine echte Vertiefung.

Everdying
2012-05-02, 01:17:09
So siehts aus. Werde nach dem Bachelor wohl auch noch den Master dranhängen. 6 Semester kommen mir irgendwie "zu wenig" für ein ordentliches Studium vor. Ich mein, die ersten 2 Semester waren sowieso nix anderes als Grundlagen. Im 3. Semester gings dann schon mehr in die Tiefe. 4. bis 6. Semester sind bei uns als "Professionalisierungsphase" gedacht. Es wurden Vertiefungen gewählt und das Studium macht gleich mal doppelt so viel Spaß. So... in diesen 3 Semester (4. bis 6.) ist jetzt auch noch die Bachelorarbeit zu schreiben UND ein Pflichtpraktikum zu absolvieren. Das heißt, 1 Semester geht für diese 2 Sachen fast komplett drauf. Macht im Endeffekt 2 Semester, in denen man sich richtig mit seinen gewählten Bereichen auseinandersetzt. Ziemlich wenig imho. Daher Master.... da gibts dann keine lange Einführungsphasen mit Mathe I, Grundlagen Marketing und so nen Schrott und kann nochmal 4 Semester in der gewählten Vertiefung Gas geben :tongue:

Langenscheiss
2012-05-02, 01:55:40
Also ich weiß nicht, in wie fern das vergleichbar ist, aber ich strebe zurzeit eine spätere Tätigkeit im Bereich der theoretischen Physik an. Unter Master geht gar nix, eigentlich nicht mal unter Doktor. Aber eines wird man damit ganz sicher nicht: Spitzenverdiener.
Insofern find ich es krass, wie stark das hier teilweise vom Geld abhängig gemacht wird, ob man den Master macht oder nicht.

Wie bereits vorher erwähnt wurde, sind z.B. die Studienbedingungen traumhaft:
Meine Vorlesungen werden von nicht mehr als 15 Leuten besucht, in einer Uebungsgruppe sitzen wir mit 6 Leuten! Dazu kommt, dass man im Master wirklich nur das machen kann, was man will. Bachelor ist dagegen reinste Schule. Die Pruefungen sind fairer, man bekommt deutlich persönlichere Kontakte zu den Dozenten, usw.
Dazu kommt, dass man als Master einen i.d.R. gleich hoch anerkannten Abschluss hat, wie bei einem abgeschlossenen Diplom, und damit hat man international gute Chancen.

Wie gesagt, meine Situation ist wohl nicht die Regel, aber jedem, der im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich studiert, würde ich den Master empfehlen. Das mag allerdings auch daran liegen, dass mir von Anfang klar war, dass ich mit dem Bachelor nicht viel in der Hand habe.

Sewing
2012-05-02, 09:07:04
kann ich so unterschreiben

Wurschtler
2012-05-02, 09:51:06
Der Thread ist bisher ziemlich wertlos.
FHler finden FHs toll.
Uni-Absolventen finden Unis toll.
Reine Bachelor meinen, ein Bachelor reicht.
Master meinen, dass nur ein Master das Wahre ist.
usw.

THEaaron
2012-05-02, 09:56:02
Ich bin "nur" FH Bachelor - aber da wird nach meinen EIGENEN Erfahrungen kein Unterschied mehr gemacht seit was Gehälter betrifft. Selbst die öffentlichen unterscheiden in ihren Tarifen nicht mehr, so wie es früher bei dem Diplom war(der Unterschied betrug 2-3 Stufen).

Denoch habe ich einen festen Platz als HiWi in der angewandten Forschung und werde auch meinen Master machen.

Für mich stellt sich die Frage etwas grundlegender. Möchte ich nach meinem Master noch tiefer in die Forschung, so werde ich nächstes Semester auf die TU wechseln. Zieht es mich mehr in die Wirtschaft, so sind meine gefühlten Chancen höher einen guten Platz zu bekommen wenn ich an der FH bleibe. Angebote habe ich bereits genug.

Ganon
2012-05-02, 10:06:38
nee das ist Wunschdenken. Um einen Master zu machen muss man zuerst den Bachelor machen, und damit hat man schonmal zwei Abschlussarbeiten geschrieben im Vergleich zum Diplom mit nur einem. Das ist nur ein Beispiel.

Es gibt einen so genannten "großen Beleg", den man während eines Diplom-Studienganges schreiben muss, den man sich problemlos als Bachelor-Abschluss anerkennen lassen kann.

Und ob nun Bachelor mit Master, ist die gleiche Frage, ob man nun ein Abi benötigt oder nicht. Verschlechtern wird es die Job-Chancen nicht, wenn man einen höheren Abschluss hat ;)

Watson007
2012-05-02, 10:32:47
hier steht:

http://www.uni-pur.de/formess.php?message_id=2567&forum_id=66&fpage=1&reset=1

So ist der Workload eines Bachelorstudenten in seiner Regelstudienzeit wesentlich höher als der eines Diplomstudenten. Beim Bachelor und Master warten wesentlich mehr Zwischenprüfungen auf einen Studenten, als im klassischen Diplomstudiengang. Im Bachelor müssen bestimmte Module in einer begrenzten Zeit (bsplw. innerhalb der ersten beiden Semester) absolviert werden. Die Zeiten der "Bummelstudenten" ist mit dem Bachelor/Master also entgültig vorbei.

3. Hinsichtlich der Wertigkeit der herkömmlichen Abschlüsse (Diplom/Magister) gem. § 18 HRG und der neuen Bachelor-/Bakkalaureus- und Master-/Magisterabschlüsse (§ 19 HRG) gilt daher:

I) Diplom- und Magisterabschlüsse an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen entsprechen dem Master

II) Das Diplom (FH) entspricht im internationalen Vergleich dem vierjährigen Bachelor

-> Entgegen aller Behauptungen ist der Bachelor also keineswegs nur ein Vordiplom oder Ähnliches. Ich kann nur von der Universität Göttingen sprechen. Dort ist es so, dass das System gerade "umgestellt" wird von Diplom auf Bachelor/Master. Ich habe also noch mit vielen Diplomstudenten zusammen studiert. Die Diplomstudenten der Universität Göttingen mussten lediglich 5 Module mehr ablosvieren als die Bachelor Studenten. Ich kann dementsprechend nicht nachvollziehen, wie manche behaupten können, dass der Bachelor ja überhaupt nicht vergleichbar sei mit dem Diplom.

;)

aus der c´t:
http://www.heise.de/ct/artikel/Einmal-Bologna-und-zurueck-1137793.html

Wie bewerten Studenten die Studiensituation? Während Studenten an der Universität dem Diplom den Vorzug geben, bewerten die Fachhochschul-Studenten den Bachelor in jeder Hinsicht etwas besser als das Diplom.

Senior Sanchez
2012-05-02, 19:18:49
Also ich fand mein Masterstudium auch die beste Phase meines Studiums, denn so hab ich mir wirklich Studieren vorgestellt.

Aber mal davon ab. Ich promoviere ja jetzt bei einem Automobilhersteller in der Forschung und da ist, was ich bisher in meiner Abteilung so mitbekommen habe, die Regel, dass ein Bachelor für den Einstieg nicht ausreicht. Ich kenne auch keinen dort, der nicht Diplom oder Master hat. Doktortitel sind bei uns auch sehr häufig anzutreffen und somit auch nichts besonderes.

Ich kenne aber auch Leute, die sind mit einem Bachelor bei doch recht ansehnlichen Firmen (IBM, Native Instruments) untergekommen. Es hängt also sehr stark von der Branche ab. Bei Maschinenbauern würde ich aber vermuten, dass ein Master/Diplom da schon so eine Art Pflicht ist.

John Lennon
2012-05-02, 19:19:02
@Watson007:

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ein Bachelor-Abschluss gegenüber dem des Staatlich geprüften Technikers so gut wie kein zusätzliches Wissen bringt.

Das Bachelor-Studium ist einfach nur total verschult.

Man legt nacheinander irgendwelche Prüfungen ab, ganz genau wie in der Schule, weswegen eigentlich jeder durchs Studium geschleppt wird, der sich nur ein Bisschen anstrengt und halbwegs begabt ist.

Auch Eigeninitiative ist so gut wie gar nicht erforderlich, also auch das genau wie in der Schule.

Mit Studieren im eigentlichen Sinne hat die Bachelor-Ausbildung daher nur noch wenig zu tun....

Der einzige Grund, warum sich die Bachelor-Ausbildung für mich lohnt, ist das zu erwartende deutlich höhere Einkommen, weil der Bachelor-Abschluss bei den Personalern ein relativ hohes Ansehen genießt.

Watson007
2012-05-02, 19:29:51
also so ein Master ist ja ganz nett, aber man sollte bedenken dass man dann noch zwei Jahre weniger in die Rentenkasse einzahlt.

Solange die Unternehmen weiter dem Jugendwahn fröhnen weiß ich nicht ob man das uneingeschränkt empfehlen kann den Master - in Vollzeit - anzuschließen.

zumindest wenn man schon etwas älter (>30) ist so wie ich... man will ja danach auch noch etwas arbeiten.

Ich will nach dem Bachelor erstmal wieder arbeiten - Learning on the Job geht ja auch. Titel sind Schall und Rauch...

John Lennon
2012-05-02, 19:35:51
also so ein Master ist ja ganz nett, aber man sollte bedenken dass man dann noch zwei Jahre weniger in die Rentenkasse einzahlt.

Genau so sieht es aus!

Das Durchschnittseinkommen eines Masters müsste schon deutlich höher sein, damit sich dieser Abschluss lohnt.

Da bin auch ich lieber Bachelor-Schmalspurstudent und steige 2 Jahre früher als ein Master ins Berufsleben ein.

Sewing
2012-05-02, 22:08:33
nö ich nicht, mit nem Bachelor kann man einfach viel zu wenig

Silent3sniper
2012-05-02, 22:16:02
4. Semester Maschinenbau und ich komme mir total inkompetent vor (Habe bisher alles direkt bestanden..im Schnitt so 2.3, Uni Stuttgart)...kann mir nicht vorstellen nach dem Bachelor produktiv arbeiten zu können.

Vielleicht habe ich aber auch falsche Vorstellungen vom "echten Arbeiten" oder schätze mich schlechter ein als ich bin. Nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl maximal praxisirrelevant vorbereitet zu werden. :freak:

EPIC_FAIL
2012-05-02, 22:24:53
"Richtig" gelernt wird ohnehin erst im Betrieb. Die Erkenntis machen denke ich die Meisten, sei es jemand mit dualer Ausbildung, Bachelor, Master oder Diplom. Besonders nach der dualen Ausbildung sagen viele, dass sie erst richtig gelernt haben, als sie Gesellen waren. So gings mir persönlich auch. Ich habe "leider" nur 2 Monate nach der Ausbildung selbstständig (allein!) Arbeiten können, und in den 2 Monaten haben ich wesentlich mehr gelernt als in 6 Monaten Ausbildung oder einem Semester jetzt im Studium. Mit gelernt meine ich Wissen angeeignet, mit dem ich auch konkrete reale Probleme lösen konnte, keine abstrakten oder konstruierten, wie man sie gerne mal im Studium vorfindet.

Es mag sinnvoll sein einen Master zu machen. Aber in vielen Berufen würde ich die Praxis als wesentlich "sinnvoller" betrachten.

John Lennon
2012-05-03, 06:24:05
4. Semester Maschinenbau und ich komme mir total inkompetent vor (Habe bisher alles direkt bestanden..im Schnitt so 2.3, Uni Stuttgart)...kann mir nicht vorstellen nach dem Bachelor produktiv arbeiten zu können.

Auch mir kommt es so vor, als ob das Bachelor-Studium vom Wissen her so gut wie gar nichts gebracht hat.

Eigentlich wusste ich bereits alles vor meinem Studium durch meine Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker.

Der einzige Vorteil meines Bachelor-Studiums besteht wohl darin, dass ich voraussichtlich ein deutlich höheres Gehalt erzielen werde als ein Staatlich geprüfter Techniker.....

Wenn sich so etwas mal bei den Personalern rumspricht, wird selbst dieser Gehaltsvorteil wegfallen und das Bachelor-Studium damit noch uninteressanter werden.

Lethargica
2012-05-03, 06:50:43
Je nach Betrieb und Industriezweig mag das unterschiedlich sein, bei meiner Firma (ca. 10.000 Mitarbeiter, Maschinenbau, BaWü) ist es durchaus üblich, dass Techniker und Bachelor von der Qualifikation sowie auch der Bezahlung relativ gleichgestellt sind. Allerdings ist dann halt meist bei Teamleiter (untere Führungsebene) Schluss, während du als Master\Dr. speziell in den Entwicklungsabteilungen gut Karriere machen kannst.

Nur stur nach (Einstiegs-)Gehalt zu vergleichen macht imho auch wenig Sinn, ich kenne durchaus auch Masterstudenten, die können von meinem Technikergehalt nur träumen. Ob die auf meine Arbeit scharf wären, wage ich allerdings zu bezweifeln ;-)

Mosher
2012-05-03, 07:20:37
my Senf:

Ich werde definitiv den Master dranhängen. (Uni, Elektrotechnik)
Schon allein aus Interesse und wegen der Möglichkeit, sich weiter zu spezialisieren.
Eventuell bessere Berufschancen und Einstiegsgehälter spielen bei mir für diese Entscheidung keine großartige Rolle, da ich es - wie erwähnt - auch für einen Fehler halte, rein nach solchen Aspekten zu entscheiden.

Exploit
2012-05-03, 10:25:09
Auch mir kommt es so vor, als ob das Bachelor-Studium vom Wissen her so gut wie gar nichts gebracht hat.

Eigentlich wusste ich bereits alles vor meinem Studium durch meine Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker.

Der einzige Vorteil meines Bachelor-Studiums besteht wohl darin, dass ich voraussichtlich ein deutlich höheres Gehalt erzielen werde als ein Staatlich geprüfter Techniker.....

Wenn sich so etwas mal bei den Personalern rumspricht, wird selbst dieser Gehaltsvorteil wegfallen und das Bachelor-Studium damit noch uninteressanter werden.

Was deine Uni angeht ja. Nur gilt das eben nicht für die Allgemeinheit. An einer Vernünftigen Uni ist der Bsc deutlich anspruchsvoller als der Techniker.

V2.0
2012-05-03, 10:33:26
Sorry aber ein Studium vermittelt Grundlagen. Im Betrieb wird nicht erwartet, dass man alles sofort kann, es wird erwartet dass man sich fehlendes Wissen aneignen kann.

Exploit
2012-05-03, 10:43:00
Richtig. Ein Studium vermittelt vor allem auch Theorie und Verständnis bzw Abstraktionsvermögen. Wer nur Praxis will soll eine Ausbildung machen. Wer studiert muss damit rechnen, dass das Abstraktionslevel höher ist als in einer Ausbildung. Die Anwendung findet dann größtenteils im Betrieb statt bzw in Praktika.

John Lennon
2012-05-05, 09:53:37
Nur stur nach (Einstiegs-)Gehalt zu vergleichen macht imho auch wenig Sinn, ich kenne durchaus auch Masterstudenten, die können von meinem Technikergehalt nur träumen. Ob die auf meine Arbeit scharf wären, wage ich allerdings zu bezweifeln ;-)

Und warum sollten Masterstudenten keine Lust auf deine Arbeit haben?

Ist die Arbeit so monoton?

Wenn du als Techniker mehr verdienst, als ein Master mal verdienen wird, hast du doch imho alles richtig gemacht...

radi
2012-05-05, 10:34:51
Es kommt immer drauf an wo man arbeitet. Du kannst als Master (oder sogar Doktor) mit Grundlagenforschung an Unis sehr viel weniger Geld verdienen verglichen zu einem Job in der Industrie. Das ist auch Spartenübergreifend so.

Aber ich raff die Diskussion um das Gehalt eh nicht. Viel wichtiger ist dass es einem Spaß macht was man macht...

John Lennon
2012-05-13, 21:20:14
Mal eine Frage zur Dauer der Bachelor-Arbeit:

Offiziell ist entsprechend der Prüfungsordnungen der Hochschulen eine dreimonatige Bearbeitungsfrist vorgesehen, die eingehalten werden muss.

Warum dauern die meisten Bachelor-Arbeiten inoffiziell dennoch ca. 6 Monate oder mehr?

Wäre es denn dann nicht ehrlicher, man würde den Studenten im Rahmen der Prüfungsordnungen ganz offiziell 6 Monate Zeit für ihre Abschlussarbeit einräumen?

Das ist eine Sache, die mir schwerfällt zu verstehen....

Popeljoe
2012-05-13, 21:27:09
Mal eine Frage zur Dauer der Bachelor-Arbeit:

Offiziell ist entsprechend der Prüfungsordnungen der Hochschulen eine dreimonatige Bearbeitungsfrist vorgesehen, die eingehalten werden muss.

Warum dauern die meisten Bachelor-Arbeiten inoffiziell dennoch ca. 6 Monate oder mehr?

Wäre es denn dann nicht ehrlicher, man würde den Studenten im Rahmen der Prüfungsordnungen ganz offiziell 6 Monate Zeit für ihre Abschlussarbeit einräumen?

Das ist eine Sache, die mir schwerfällt zu verstehen....
Zu meiner Zeit dauerte die Diplomarbei auch 9 Monate, aber da man damit nie auskam dehnte sich das, mit Vorversuchen usw. auf ca. 15-20 Monate aus.
Nebenbei gab es zu dem Zeitpunkt imo in Italien keine Diplomarbeit, sondern nur einen Dottore und der war ungefähr mit 18 Monaten angesetzt, wurde aber europaweit als gleichwertig zum Dr. rer. nat. gehandelt... :rolleyes: :freak:

Exploit
2012-05-13, 22:20:12
Ja, das mit dem Dr aus Italien habe ich auch schon mal gehört. :D

Im Rest der EU ist man aber inzwischen nicht besser, siehe der Anerkennung des Meisters als Bachelor und viele komische Titel, die die IHK als Bachelor-Äquivalent hinterher wirft.

drexsack
2012-05-14, 09:38:08
Ich würde auch einen Master ranhängen, mach ich selbst auch gerade. Mit'm Bachelor ist man gefühlt irgendwie besserer Azubi. Achja, offiziell hatte ich 3 Monate, aber ich hab die Arbeit erst angemeldet, als ich die Literatur durch hatte und die Gliederung grob stand, dann geht es ganz gut. Das wird oft so gehandhabt.

Exploit
2012-05-14, 10:16:57
Wenn man empirische Arbeiten schreibt schreiben die Dozenten sogar vor, dass man erste Gespräche ca 1 Semester vor der Anmeldung führt. Das bedeutet dann zwangsläufig, dass man schon vorher an der Thesis arbeitet.

Kladderadatsch
2012-05-14, 14:15:00
my Senf:

Ich werde definitiv den Master dranhängen. (Uni, Elektrotechnik)
Schon allein aus Interesse und wegen der Möglichkeit, sich weiter zu spezialisieren.
Eventuell bessere Berufschancen und Einstiegsgehälter spielen bei mir für diese Entscheidung keine großartige Rolle, da ich es - wie erwähnt - auch für einen Fehler halte, rein nach solchen Aspekten zu entscheiden.
:up:
genau das ist ja ursprünglich auch die idee eines universitäts-studiums. die bildet wissenschaftler aus und ist entsprechend theoretisch ausgelegt, währenddessen das studium an der fh zumindest in den naturwissenschaftlichen fächern deutlich praxis- und wirtschaftsnäher (und spezieller) ausbildet. ich kapiere allerdings nicht, warum aus dieser sinnvollen differenzierung dieser wertende qualitätsunterschied gesponnen wird. woher kommt dieser minderwerrtigkeitskomplex vieler fh'ler? das eine ersetzt doch das andere nicht, wie im übrigen auch ein studium nicht die berufsausbildung ersetzen kann- auch wenn die politik offenbar alle zu akademikern machen möchte und damit den karren zur zeit voll an die wand fährt.
folglich stellt sich an der uni im grunde kaum die frage, ob der master drangehängt wird. als bachelor-absolvent an der uni beherrscht man bestenfalls theoretisches basiswissen und kann in der praxis schlicht nicht mit ausgebildeten tas konkurrieren (wie gesagt, ich spreche für naturwissenschaftliche fächer)...auch, wenn das jetzt nicht auf die frage des ts eingeht, der allerdings dank bachelor/master-system trotz inkompatibler zielsetzung von fh und uni die möglichkeit hat, den master an der uni fortzusetzen.

John Lennon
2012-05-15, 22:21:49
Mit'm Bachelor ist man gefühlt irgendwie besserer Azubi. Achja, offiziell hatte ich 3 Monate, aber ich hab die Arbeit erst angemeldet, als ich die Literatur durch hatte und die Gliederung grob stand, dann geht es ganz gut. Das wird oft so gehandhabt.

Aber ungerecht ist diese Vorgehensweise schon gegenüber manch anderen Bachelor-Studenten, die ihre Bachelor-Arbeit innerhalb von 3 Monaten "durchziehen" müssen, weil die Professoren darauf bestehen.

Aber egal, die vorgeschriebene Frist von 3 Monaten zur Bearbeitung der Bachelor-Arbeit hält wohl kaum einer ein, und wenn ja, dann ist derjenige selber schuld.

Kladderadatsch
2012-05-19, 11:58:05
Aber ungerecht ist diese Vorgehensweise schon gegenüber manch anderen Bachelor-Studenten, die ihre Bachelor-Arbeit innerhalb von 3 Monaten "durchziehen" müssen, weil die Professoren darauf bestehen.

Aber egal, die vorgeschriebene Frist von 3 Monaten zur Bearbeitung der Bachelor-Arbeit hält wohl kaum einer ein, und wenn ja, dann ist derjenige selber schuld.
wer hat da an der uni bitte schuld? ein bachelor ist im normalfall noch sehr betreuungsintensiv. das ist zumindest für ein labor ein zusätzlicher, nicht finanzierter zeit- und kosten-faktor, den professoren/laborleiter zurecht nicht unnötig in die länge ziehen. bei uns waren es gemäß prüfungsordnung 2 monate, davon 6 wochen laborarbeit. 6 wochen laborarbeit (zudem noch auf dem ausbildungsniveau) sind ein witz und höchsten von politikern als "forschungsarbeit" definiert. die profs winken dementsprechend die masse in form besserer praktika durch- weil man bachelor eben nicht einfach ins labor stellen kann und sagen "mach mal".

Exploit
2012-05-19, 12:05:34
Aber ungerecht ist diese Vorgehensweise schon gegenüber manch anderen Bachelor-Studenten, die ihre Bachelor-Arbeit innerhalb von 3 Monaten "durchziehen" müssen, weil die Professoren darauf bestehen.

Aber egal, die vorgeschriebene Frist von 3 Monaten zur Bearbeitung der Bachelor-Arbeit hält wohl kaum einer ein, und wenn ja, dann ist derjenige selber schuld.

Naja, manche Profs verlangen ein Exposé, dann muss man sich zwangsläufig schon mit dem Thema auseinandersetzen. In der Forschung läuft es ja ähnlich, da wird dann ein Antrag zB an die DFG eingereicht und dann geforscht. Vorher hat man aber mitnichten gar nichts gemacht, sondern sein Vorschungsvorhaben in der bestehenden Literatur grob eingeordnet und die Durchführbarkeit überprüft.

Spasstiger
2012-05-19, 12:12:55
Bei einer Bachelorarbeit erwartet Niemand eine Neuentwicklung, sondern nur die Anwendung/Umsetzung bestehenden Wissens und Verifikation von Forschungsergebnissen. Trotzdem sind natürlich 6 Wochen Laborzeit ohne praktische Vorkenntnisse und bei 3-4 Stunden Betreuung in der Woche ein Witz, zumal man sich das Labor mit wissenschaftlichen Mitarbeitern und anderen Studenten teilen muss und evtl. ganze Wochen ohne Laborarbeit draufgehen können.

GloomY
2012-05-21, 22:50:06
Genau so sieht es aus!

Das Durchschnittseinkommen eines Masters müsste schon deutlich höher sein, damit sich dieser Abschluss lohnt.

Da bin auch ich lieber Bachelor-Schmalspurstudent und steige 2 Jahre früher als ein Master ins Berufsleben ein.Überleg' doch mal: Du bist ca. 40 Jahre lang im Berufsleben tätig, bevor du in Rente gehst. Wenn du davon zwei Jahre abziehst, bleiben immer noch 38 Jahre. 38 Jahre, in denen du nur wenig mehr verdienen musst (etwa 5% im Schnitt), um die zwei Jahre "Investition" in den Master zu kompensieren bzw. zu übertreffen.

Wer rein wirtschaftlich denkt, kann sich angesichts solcher Zahlen doch nur für einen Master entscheiden.
:up:
genau das ist ja ursprünglich auch die idee eines universitäts-studiums. die bildet wissenschaftler aus und ist entsprechend theoretisch ausgelegtDer Wissenschaftler ist nicht zwingend das Zeil. Nach Abschluss eines Uni-Studiums kannst du schlicht beides machen: Die wissenschaftliche Laufbahn anstreben oder in der Wirtschaft arbeiten. Du hast die Wahl, da du alle Grundlagen deines Faches beherrschst. Ob das nach Abschluss eines FH-Studienganges auch so gilt, wage ich zu bezweifeln, da die Theorie oft auf ein Minimum reduziert wird.

Gauron Kampeck
2012-05-21, 23:08:13
Der Wissenschaftler ist nicht zwingend das Zeil. Nach Abschluss eines Uni-Studiums kannst du schlicht beides machen: Die wissenschaftliche Laufbahn anstreben oder in der Wirtschaft arbeiten.
Wirtschaft und Wissenschaft schließen sich absolut nicht aus - es gibt in Firmen genug R&D-Abteilungen, die abseits der Serienentwicklungen recht weit vom Endkunden entfernt sind, für die somit theoretische Fähigkeiten und wissenschaftliches Arbeiten sehr wichtig sind.

Käsetoast
2012-05-21, 23:08:48
Die Eindrücke die ich sammeln konnten waren die, dass viele Betriebe gar nicht so recht wissen, was sie von einem Bachelor halten sollen und auch mit dem Einstellen solcher Leute mehr als zögernd sind. Das Hauptproblem ist sicherlich, dass der Bachelor einem realistisch betrachtet maximal 1-2 Semester liefert, wo man überhaupt was fachspezifisches lernt. Ist ja toll wenn man die Jordan-Normalform beherrscht, Mohr'sche Spannungskreise zeichnen kann und was unter Random Walk versteht, aber sowas wird man im Beruf mit aller Wahrscheinlichkeit nie mehr ernsthaft brauchen. Wenn was berechnet werden soll wird entsprechende Software benutzt - da muss man in der Regel nicht das Rad für neu erfinden...

So gesehen finde ich den Master-Studiengang zumindest in meiner Fachrichtung ganz sinnvoll, da man dann wenigstens seine drei Semester hat, wo man auch was Konkretes in der jeweiligen Vertiefungsrichtung lernt...

Exploit
2012-05-21, 23:12:36
Man muss aber verstanden haben was man da rechnen lässt. Nur Knöpfe drücken reicht nicht udn das ist der Grund weswegen früher für gewisse Positionen eher Uniabschlüsse gefordert eurden (und tw jetzt noch werden).

Käsetoast
2012-05-21, 23:37:53
Geht so - meiner Erfahrung nach sind die Mathekenntnisse die man so eingetrichtert bekommt oftmals relativ nutzlos. Der Anspruch ist halt mehr das logische Denken zu fördern, denn Folgen und Reihen samt den zugehörigen Beweisen per Induktion bringen einen in der Praxis kein Stück weiter. Beim Integrieren ist es zwar schon was Anderes, aber verstehen was man da rechnen lässt braucht man nicht wirklich. Zu Wissen dass ich mit nem Integral eine Fläche berechnen kann ist da vom Verständnisanspruch her meist völlig ausreichend - das was man in der Praxis verstehen muss ist dann halt nur das was die Fläche in meiner Berechnung darstellt und das sind dann meist eben die fachgebietsgebundenen Dinge, von denen man meiner Meinung nach im Bachelor kaum was mitbekommt...

Das soll jetzt keine Kritik am Bachelor an sich sein, aber in den meisten naturwissenschaftlichen Fächern bekommt man in Semester 1-3 zu 90% eben nur irgendwelche theoretische Grundlagen eingetrichtert, von denen man wiederum 90% nie wieder brauchen wird. Dann hat man 1-2 Semester wo zumindest ein paar Fächer sehr sinnvoll sind und das letzte Semester macht man ja meist nur ein Praktikum und seine Bachelorarbeit. Da dann nochmal 3 Mastersemester plus die Masterarbeit draufzusetzen lohnt sich was das vertiefte Fachwissen angeht meiner Meinung nach schon sehr...

Ausnahmen von dieser "Regel" gibt's natürlich immer und wenn wie hier ja auch geschehen jemand etwa theoretischer Physiker werden will, dann sind zum Beispiel die Mathegeschichten gleich wieder ein wenig anders zu werten, was allerdings auch daran liegt, dass die pure Mathematik dann irgendwo auch der Hauptaufgabenbereich ist, was wenn man sich die verschiedenen Berufe ansieht ein fast schon exotischer Umstand ist...

GloomY
2012-05-21, 23:45:40
Ist ja toll wenn man die Jordan-Normalform beherrscht, Mohr'sche Spannungskreise zeichnen kann und was unter Random Walk versteht, aber sowas wird man im Beruf mit aller Wahrscheinlichkeit nie mehr ernsthaft brauchen.Woher nimmst du diese Gewissheit? Kannst du in die Zukunft blicken? Weißt du was dich während deiner 40 Berufsjahre erwartet? Welche Jobs du mal annehmen wirst und welche Fähigkeiten du für diese benötigst, um die dir gestellten Aufgaben zu meistern?!

Nur eine solide Grundlage kann dich für die Zukunft rüsten. Dazu gehört auch, dass du dich mit Sachen beschäftigst, deren Nutzungswahrscheinlichkeit eher gering sind. Aber selbst wenn du diese nie gebrauchen wirst, so können sie jetzt und hier in dem Moment, in dem du dich damit beschäftigst, dein Verstehen und die Zusammenhänge verbessern. Das kann dir später erleichtern, andere Ding schneller zu lernen, die du tatsächlich brauchst.

Käsetoast
2012-05-21, 23:59:21
@GloomY:
Ich glaube du hast meine Aussage missverstanden. Ich sage nicht, dass das was man im Bachelor lernt grundsächlich schlecht ist. Ich sage, dass ich es als sehr sinnvoll empfinde den Master zu machen, weil man dort sehr viel fachspezifisches Wissen erlernt, was in den 6 Bachelorsemestern oft leider sehr kurz kommt. Außerdem habe ich von Dozenten oder sonstigen Angestellten in der Industrie oft gehört, dass man den Bachelor nicht unbedingt mit Begeisterung aufnimmt. Hier wird's sicherlich von Studiengang zu Studiengang Unterschiede geben, aber ich denke auch in den Augen der Arbeitgeber hat ein Master Abschluss durchaus einen Mehrwert...

Watson007
2012-05-22, 01:04:38
Woher nimmst du diese Gewissheit? Kannst du in die Zukunft blicken? Weißt du was dich während deiner 40 Berufsjahre erwartet? Welche Jobs du mal annehmen wirst und welche Fähigkeiten du für diese benötigst, um die dir gestellten Aufgaben zu meistern?!

ha, und wenn es zu lange dauert bis man diese Kenntnisse braucht hat man es bis dahin eh vergessen und muss sich erst wieder einarbeiten = Nutzen (fast) Null. Die Mathe-Kenntnisse fand ich bis jetzt auch eher nutzlos, außer Vektorrechnung das kann man zumindest schonmal gebrauchen... die sollten 1 Semester Mathe als Pflichtfach etablieren oder beliebig viele, aber dann als Wahlfach.... stattdessen haben wir bei uns noch 3 Semester Mathe als Pflichtfach gehabt, hätte ich ein Jahr später angefangen wären es nur noch 2 gewesen. Zumal dazu kommt das Mathe DAS Siebfach im Studium ist, dabei braucht man es oft gar nicht, z. B. Datenbankprogrammierer, Webentwickler... jetzt kommt mir nicht damit dass das keine typischen Studienberufe sind, Arbeitgeber bevorzugen Studierte wenn sie die Möglichkeit dazu haben.

Gerade Mathe ist so ne Sache... da muss man laufend üben. Wie sagte außerdem noch einer meiner Kommilitionen so schön? Frag mich nichts aus dem 1. Semester. :D

Ihm
2012-05-22, 02:19:49
Man kann die Studiengänge und Abschlüsse nicht pauschalisieren.
Ebenso ist es nicht möglich eine pauschalisierende Antwort zur Einstellungsvoraussetzung "An welcher Uni/FH waren sie?" zu geben.

Was man jedoch machen kann ist eine Grundlinie vorzugeben, welche auf den Ergebnissen des Bologna-Prozesses und den verbreiteten Ansichten in der Realwirtschaft basiert. Man kann diese Linie als einfachsten und problemlosesten Weg zu einem guten Job verstehen, wenn die Sekundäreigenschaften ebenfalls positiv bewertet werden (Soft Skills etc.).
ABER: Nicht mehr und nicht weniger.


Demnach, sofern die Studiengänge vergleichbar sind:

1.
Ein FH-Bachelor-Abschluss ist unter einem Uni-Bachelor-Abschluss angesiedelt.

2.
Ein FH-Diplom ist mit einem Uni-Bachelor gleichzusetzen.

3.
Ein FH-Master ist über einem Uni-Bachelor angesiedelt, aber unter einem Uni-Master.

4.
Der Uni-Master ist je nach Studiengang über oder gleich dem Uni-Diplom.


Der "optimale" Weg lautet:
Uni-Bachelor -> Uni-Master

Der "suboptimale" Weg lautet:
FH-Bachelor -> Uni-Master

Der eventuell "problematischere" Weg lautet:
FH-Bachelor -> FH-Master

Aber noch einmal für alle zum mitschreiben:
Je nach Studiengang, Uni/FH und späterem Arbeitgeber kann alles und muss nichts davon zutreffen. Im Allgemeinen kommt man damit aber wohl am besten durch.

Everdying
2012-05-22, 07:26:20
Demnach, sofern die Studiengänge vergleichbar sind:

1.
Ein FH-Bachelor-Abschluss ist unter einem Uni-Bachelor-Abschluss angesiedelt.

2.
Ein FH-Diplom ist mit einem Uni-Bachelor gleichzusetzen.

3.
Ein FH-Master ist über einem Uni-Bachelor angesiedelt, aber unter einem Uni-Master.

4.
Der Uni-Master ist je nach Studiengang über oder gleich dem Uni-Diplom.


Der "optimale" Weg lautet:
Uni-Bachelor -> Uni-Master

Der "suboptimale" Weg lautet:
FH-Bachelor -> Uni-Master

Der eventuell "problematischere" Weg lautet:
FH-Bachelor -> FH-Master



Falsch. Im Schnitt wurden die Diplomanden von Unis den von der FH noch deutlich vorgezogen. Ähnlich, auch wenn nicht mehr so deutlich ist es beim Master jetzt. Beim Bachelor haben sich FH und Uni jedoch deutlich angenähert und sind quasi gleichzusetzen... werden von den Unternehmen aber sowieso nicht als "vollwertiges" Studium alá Diplom bzw. Master gewertet. Viele Unternehmen wissen aber auch noch gar nicht genau, WIE sie den Bachelor werten sollen... sie wissen nur, dass er nicht so viel Wert ist wie ein Master und damit auch weniger als ein Diplom.

Die Eindrücke die ich sammeln konnten waren die, dass viele Betriebe gar nicht so recht wissen, was sie von einem Bachelor halten sollen und auch mit dem Einstellen solcher Leute mehr als zögernd sind. Das Hauptproblem ist sicherlich, dass der Bachelor einem realistisch betrachtet maximal 1-2 Semester liefert, wo man überhaupt was fachspezifisches lernt. Ist ja toll wenn man die Jordan-Normalform beherrscht, Mohr'sche Spannungskreise zeichnen kann und was unter Random Walk versteht, aber sowas wird man im Beruf mit aller Wahrscheinlichkeit nie mehr ernsthaft brauchen. Wenn was berechnet werden soll wird entsprechende Software benutzt - da muss man in der Regel nicht das Rad für neu erfinden...

So gesehen finde ich den Master-Studiengang zumindest in meiner Fachrichtung ganz sinnvoll, da man dann wenigstens seine drei Semester hat, wo man auch was Konkretes in der jeweiligen Vertiefungsrichtung lernt...

Ist doch ganz normal, dass die Arbeitgeber den relativ neuen Bachelor-Abschluss noch nicht so recht einordnen können. Ich hab mit einigen erfahrenen Personalern gesprochen und die haben alle empfohlen, bei einer Bewerbung das Curriculum des Bachelors mitanzuhängen.

Kladderadatsch
2012-05-22, 07:34:28
Der Wissenschaftler ist nicht zwingend das Zeil. Nach Abschluss eines Uni-Studiums kannst du schlicht beides machen: Die wissenschaftliche Laufbahn anstreben oder in der Wirtschaft arbeiten. Du hast die Wahl, da du alle Grundlagen deines Faches beherrschst. Ob das nach Abschluss eines FH-Studienganges auch so gilt, wage ich zu bezweifeln, da die Theorie oft auf ein Minimum reduziert wird.
wie gauron kampeck auch schreibt:
Wirtschaft und Wissenschaft schließen sich absolut nicht aus - es gibt in Firmen genug R&D-Abteilungen, die abseits der Serienentwicklungen recht weit vom Endkunden entfernt sind, für die somit theoretische Fähigkeiten und wissenschaftliches Arbeiten sehr wichtig sind.
man kannst als wissenschaftler natürlich auch in der wirtschaft arbeiten.:)

GloomY
2012-05-22, 07:51:16
ha, und wenn es zu lange dauert bis man diese Kenntnisse braucht hat man es bis dahin eh vergessen und muss sich erst wieder einarbeiten = Nutzen (fast) Null.Du kommst wesentlich schneller wieder in die Materie rein, wenn du sie schon einmal gelernt hast als wenn sie komplett neu für dich ist. Und das ist nicht nur meine Erfahrung sondern auch die Erfahrung vieler anderer.

edit:
konkretes Beispiel: Ich habe seit über einem Jahre kein VHDL mehr gesehen, geschweige denn selbst geschrieben (Normalerweise schreibe ich Software). Trotzdem bin ich ziemlich schnell wieder in die Syntax reingekommen (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=527770) und habe mich an die Probleme und Schwierigkeiten erinnert.
wie gauron kampeck auch schreibt:

man kannst als wissenschaftler natürlich auch in der wirtschaft arbeiten.:)Klar. Es ging mir nur um die Aussage, dass Unis Wissenschaftler ausbilden und dass ich dies durchaus positiv sehe, da man freier darin ist, was man später machen möchte. Die wissenschaftliche Karriere anzustreben nachdem man an der FH oder BA studiert hat, ist nicht unmöglich, aber dennoch schwierig. Insbesondere wenn man nicht gelernt hat, wie man wissenschaftlich sauber arbeitet.

GloomY
2012-05-22, 08:07:11
Zumal dazu kommt das Mathe DAS Siebfach im Studium ist, dabei braucht man es oft gar nicht, z. B. Datenbankprogrammierer, Webentwickler...
...und relationale Datenbanken gehen ohne Mathematik, also ohne Relationen? Schau' dir doch einfach mal die Wikipedia-Seite zur Normalisierung (http://de.wikipedia.org/wiki/Normalisierung_%28Datenbank%29#Zerlegungsalgorithmus) von relationalen Tabellen an und versuche ohne mathematische Begriffe wie "Determinante" oder "Transitivität" die Umformungsschritte zu verstehen.

Exploit
2012-05-22, 08:14:50
Ich hab mit einigen erfahrenen Personalern gesprochen und die haben alle empfohlen, bei einer Bewerbung das Curriculum des Bachelors mitanzuhängen.

Das ist eh Teil des Zeugnisses (Diploma Supplement).
Ansosnten ist es schade, dass der Uni Bachelor so abgewertet wird. Der ist oftmals schwerer und Anspruchsvoller als die ersten 6 Semester im Diplom und die Unterschiede zw Uni und FH sind dort auch noch vorhanden. An einer Uni ist es immer noch eher theoretisch, was auch i.O. ist, da hier in erster Linie Wissenschaftler ausgebildet werden. Erfahrung bekommen die Studenten dann in Praktika, die ja eh jeder macht (zumindest in meinem Fach). Der Master ist dann aber eben wichtig, da man dort die Grundlagen vertieft.

Mosher
2012-05-22, 09:50:24
ha, und wenn es zu lange dauert bis man diese Kenntnisse braucht hat man es bis dahin eh vergessen und muss sich erst wieder einarbeiten = Nutzen (fast) Null. Die Mathe-Kenntnisse fand ich bis jetzt auch eher nutzlos, außer Vektorrechnung das kann man zumindest schonmal gebrauchen... die sollten 1 Semester Mathe als Pflichtfach etablieren oder beliebig viele, aber dann als Wahlfach.... stattdessen haben wir bei uns noch 3 Semester Mathe als Pflichtfach gehabt, hätte ich ein Jahr später angefangen wären es nur noch 2 gewesen. Zumal dazu kommt das Mathe DAS Siebfach im Studium ist, dabei braucht man es oft gar nicht, z. B. Datenbankprogrammierer, Webentwickler... jetzt kommt mir nicht damit dass das keine typischen Studienberufe sind, Arbeitgeber bevorzugen Studierte wenn sie die Möglichkeit dazu haben.

Gerade Mathe ist so ne Sache... da muss man laufend üben. Wie sagte außerdem noch einer meiner Kommilitionen so schön? Frag mich nichts aus dem 1. Semester. :D

Das ist halt die Sache mit den breitgefächerten Studiengängen.
Bei mir (Uni, Elektrotechnik) ist Mathe extrem wichtig, da in so gut wie allen Fächern der Stoff der Mathematikvorlesung Anwendung findet.
Gerade Stokes und Gauss sind jetzt bei der Hochfrequenztechnik essentiell. Wenn du davor noch nie was davon gehört hast: Arschkarte.

Generell ists halt auch so, dass dir erstmal alles beigebracht wird, was du vielleicht mal brauen könntest. Dabei nimmst du halt auch viele Grundlagen mit, die dir so konkret nie wieder begegnen werden, die wohl aber wichtig für aufbauenden Stoff sind. Stichwort Transferwissen.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich hier unkompliziert auch gleich meinen Master machen kann, denn mit dem Bachelor sehe ich meinen Wissensdurst nur geringfügig befriedigt.

Übrigens: kleine Stichelei in Richtung FH: An unseren Lehrstühlen werden sehr sehr gerne Dipl.-Ing. FH als Hilfsmitarbeiter eingesetzt. Die Dipl.-Ing. Uni siehste zusammen mit Prof. und Dr. eigentlich nur in den leitenden und forschenden Bereichen. Die meisten FH´ler sind da eben "zu" praxisbezogen und können mit der Arbeitsweise an der Universität auch gar nicht so viel anfangen.

pest
2012-05-22, 11:53:43
ich arbeite in der forschung und finde meine arbeit zu praxisbezogen, als wenn die theorie außer in ein paar spezialbereichen jmd. interessieren würde

Mosher
2012-05-22, 11:57:13
ich arbeite in der forschung und finde meine arbeit zu praxisbezogen


Welcher Fachbereich?

Ich arbeite bei der Hochfrequenztechnik und finde das, was ich dort tue, anschaulicher, als irgendwelche theoretischen Bauteilkonstallationen, die in der Realität so nie vorkommen.

pest
2012-05-22, 12:00:57
ökologische systemanalyse

Everdying
2012-05-22, 13:40:11
Ich finds ja lustig, dass Praxisbezug von vielen Uni Studenten mittlerweile als Synonym für eine weniger anspruchsvolle Arbeitsweise als wissenschaftliche/theoretische Arbeit halten. Dabei ist der Praxisbezug ein wesentlicher Teil jeder wissenschaftlichen Arbeit (ein paar Wissenschaften jetzt mal ausgenommen). Da kennen wohl einige den Inhalt ihrer eigenen, so unglaublich komplexen Arbeit nicht so richtig ;D;D;D

Mosher
2012-05-22, 13:45:56
Wen meinst du jetzt damit?
Ich sehe Praxisbezug keineswegs als weniger anspruchsvoll an, als die Theorie.

Die Theorie ist zwar happig und manchmal schwer zu verstehen, aber in der Praxis tauchen eben andere Aspekte auf, die in der Theorie erst mal nicht berücksichtigt werden, bzw. erst in tiefergehenden Theorien behandelt werden.

Das eine kommt ohne das andere nicht aus und ich bin im Prinzip nur froh, zu dem Wust an Theorie auch mal etwas sehr praxisnahes zu dem Thema tun zu dürfen.
Weder das eine noch das andere ist "besser" oder "schlechter"

Exploit
2012-05-22, 13:46:45
Ich finds ja lustig, dass Praxisbezug von vielen Uni Studenten mittlerweile als Synonym für eine weniger anspruchsvolle Arbeitsweise als wissenschaftliche/theoretische Arbeit halten. Dabei ist der Praxisbezug ein wesentlicher Teil jeder wissenschaftlichen Arbeit (ein paar Wissenschaften jetzt mal ausgenommen). Da kennen wohl einige den Inhalt ihrer eigenen, so unglaublich komplexen Arbeit nicht so richtig ;D;D;D

Natürlich ist der Praxisbezug Teil der Wissenschaften. Allzu oft wird im Zuge des Praxisbezuges aber eben nur angewandt und nicht mehr hinterfragt oder verstanden. Dafür braucht es Theorie und im ggs zum Praxisbezug lernt man die später nie mehr, wenn man sie nicht in der Uni gelernt hat. Insbesondere in den Berufsbezogenen Fächern (BWL, Ing) ist das tw ein eklatanter Unterschied von der Uni zur FH. Bei den Fächern, die von Natur aus eher theoretisch sind ist das, wenn es sie denn an einer FH gibt, lt meiner Erfahrung eher weniger ein Problem. Die Uni bildet eben Wissenschaftler aus, das ist nochmal eine andere Nummer in den jeweiligen Fächern als die akademische Berufsausbildung (die es oft ist). Das wird keiner gerne hören, es ist aber in der Tendenz einfach so. Das muss nun nicht heißen, dass die Leute das nicht trotzdem können. Nur kommen da aber eben auch Leute durch, die es an einer Uni nie im Leben geschafft hätten und die wirklich guten sind unterfordert. Für den Job nachher ist das oft eher zweitranig, man bekommt gute Jobs auch ohen dass man die Theorie vollends durchdrungen hat. Nur wenn man sich dann unbedingt Akademiker nennen will wäre man besser an eine (gute) Uni gegangen. Man kann eben nicht alles haben, entweder oder. Wenn die Theorie so egal ist soltle das ja auch keinen stören. ;)

Thunderhit
2012-05-22, 19:38:18
Jeder, der einen akademischen Grad erworben hat, darf sich Akademiker nennen. Komm von deinem hohen Ross runter!

Exploit
2012-05-22, 19:59:25
Jeder, der einen akademischen Grad erworben hat, darf sich Akademiker nennen. Komm von deinem hohen Ross runter!

Nö. Der Staat meint ja die Quote zu erhöhen indem er solche Titel hinterherwirft. Ja Akademiker kann man sich nennen, aber als Akademiker ist der Titel an einer Uni idr mehr wert.

ESAD
2012-05-22, 20:31:38
wie viele von euch haben denn eine UNI und eine FH besucht und abgeschlossen?

Bin da wohl der einzige....

Exploit
2012-05-22, 20:53:23
wie viele von euch haben denn eine UNI und eine FH besucht und abgeschlossen?

Bin da wohl der einzige....

Ich.

edit: Abgeschlossen nicht, da Wechsel.

GloomY
2012-05-24, 23:40:03
wie viele von euch haben denn eine UNI und eine FH besucht und abgeschlossen?

Bin da wohl der einzige....Uni und FH? Ich nicht - nur Uni. Ich habe aber durch Freunde und Bekannte ein bisschen mitbekommen, was an der FH so gemacht wurde - insbesondere im gleichen Fachbereich wie mein Studium.

John Lennon
2012-05-28, 10:43:20
aber ich denke auch in den Augen der Arbeitgeber hat ein Master Abschluss durchaus einen Mehrwert...

...was sich seltsamerweise NICHT in einem höheren Gehalt wiederspiegelt. Von einem wirklichen Mehrwert kann daher keine Rede sein. Andernfalls würde der Master deutlich mehr Geld verdienen.


Nur wenn man sich dann unbedingt Akademiker nennen will wäre man besser an eine (gute) Uni gegangen. Man kann eben nicht alles haben, entweder oder.

Da muss ich dir eindeutig widersprechen.

Egal ob Uni oder FH: Akademiker darf sich jeder nennen! Bachelor und Master sind schließlich akademische Grade, genau wie der frühere Diplom-Ingenieur.

Dass es eine solche Differenzierung zwischen Uni und FH überhaupt nicht mehr gibt, haben wohl einige Leute noch nicht bemerkt....

Und das sage selbst ich als künftiger Uni-Absolvent, der natürlich gerne einen höheren sozialen/beruflichen Status hätte als ein FH-Absolvent.

Nochmals: Uni- und FH-Abschlüsse sind absolut gleichgestellt. Den Bachelor und den Master kann man sowohl an der Uni als auch an der FH erlangen.

Everdying
2012-05-28, 11:04:46
Da muss ich dir eindeutig widersprechen.

Egal ob Uni oder FH: Akademiker darf sich jeder nennen! Bachelor und Master sind schließlich akademische Grade, genau wie der frühere Diplom-Ingenieur.

Dass es eine solche Differenzierung zwischen Uni und FH überhaupt nicht mehr gibt, haben wohl einige Leute noch nicht bemerkt....

Und das sage selbst ich als künftiger Uni-Absolvent, der vom Ego her am Liebsten einen höheren sozialen/beruflichen Status hätte als ein FH-Absolvent.
Auch mich ärgert es, dass ein FH-Absolvent mir gleichgestellt ist, ich kann aber nichts daran ändern, was ein paar Polit-Köppe in Berlin verbockt haben.

Nochmals: Uni- und FH-Abschlüsse sind absolut gleichgestellt. Den Bachelor und den Master kann man sowohl auf der Uni als auch auf der FH erlangen.

Ja, diese gedankliche Grenze zwischen FH und Uni besteht eben bei vielen immer noch. Allerdings differenzieren Unternehmen mittlerweile kaum noch zwischen Uni und FH-Absolventen. Zumindest sagen das aktuelle Studien zu den Einstiegsgehältern von Akademikern.

kiX
2012-05-28, 11:05:30
Nochmals: Uni- und FH-Abschlüsse sind absolut gleichgestellt. Den Bachelor und den Master kann man sowohl an der Uni als auch an der FH erlangen.
Sie sind gleichgestellt, aber nicht gleichwertig.

Exploit
2012-05-28, 12:46:27
Ja, diese gedankliche Grenze zwischen FH und Uni besteht eben bei vielen immer noch. Allerdings differenzieren Unternehmen mittlerweile kaum noch zwischen Uni und FH-Absolventen. Zumindest sagen das aktuelle Studien zu den Einstiegsgehältern von Akademikern.

Die Studien sind mit Vorsicht zu betrachten. Bei den Uni-Absolventen sind die ganzen Doktoranden dabei, die ziehen den Schnitt beim Einsteig erstmal nach unten.


-Absolvent.

Nochmals: Uni- und FH-Abschlüsse sind absolut gleichgestellt. Den Bachelor und den Master kann man sowohl an der Uni als auch an der FH erlangen.

Äh. Wo habe ich das angezweifelt? Rechtliche Gleichstellung: Ja. Gleiches akademisches Niveau: Im Schnitt nein.

MSABK
2012-06-06, 12:35:06
Ihr sagt ja der Master=Diplom. Was ist dann über dem Diplom? Der Doktor?

Dr.Doom
2012-06-06, 12:55:10
Ihr sagt ja der Master=Diplom. Was ist dann über dem Diplom? Der Doktor?Master ist nicht gleich Diplom, die Wertigkeit ist nur vergleichbar.

(Vordiplom ->) Diplom -> Doktor

Bachelor -> Master -> Ph.D. (Doctor of Philosophy in Economics o.ä.)

drexsack
2012-06-06, 19:42:12
Ihr sagt ja der Master=Diplom. Was ist dann über dem Diplom? Der Doktor?

Jup.

Thunderhit
2012-06-08, 15:16:36
Master != Diplom! Es ist Bachelor < Diplom < Master. Denn Bachelor+Master hat eine längere Regelstudienzeit plus man hat zwei Abschlussarbeiten angefertigt. Natürlich hat die BA nicht eine Wertigkeit wie Diplom/Masterarbeit, nichtsdestotrotz ist eine eine Abschlussarbeit.

kiX
2012-06-08, 23:30:07
Master != Diplom! Es ist Bachelor < Diplom < Master. Denn Bachelor+Master hat eine längere Regelstudienzeit plus man hat zwei Abschlussarbeiten angefertigt. Natürlich hat die BA nicht eine Wertigkeit wie Diplom/Masterarbeit, nichtsdestotrotz ist eine eine Abschlussarbeit.
Kommt stark aufs Fach an. Eine Abschlussarbeit über 1 Jahr mit vollem Studiumsinhalt ist häufig mehr Wert als eine ganz Kleine mit halbem Wissen und eine Mittelkleine mit vollem Wissen.
Zudem ist die Regelstudienzeit oft nur unwesentlich länger. Und die Studienpläne wurden nicht nur zum Guten hin geändert.

Anders gesagt: anhand deiner zwei minimalen Unterschiede kann man noch kein "Ranking" erstellen.

Thunderhit
2012-06-09, 10:47:50
FYI: Die Zeit für die Erstellung der MA/Diplomarbeit ist doch eigentlich immer auf 6 Monate angesetzt, oder? Also 3Monate BA+6Monate MA.

Gauron Kampeck
2012-06-09, 16:11:37
Master != Diplom! Es ist Bachelor < Diplom < Master. Denn Bachelor+Master hat eine längere Regelstudienzeit plus man hat zwei Abschlussarbeiten angefertigt. Natürlich hat die BA nicht eine Wertigkeit wie Diplom/Masterarbeit, nichtsdestotrotz ist eine eine Abschlussarbeit.
Es gab im Diplom auch Studienarbeiten neben der Abschlussarbeit. Darüberhinaus zählt nicht die Dauer der Abschlussarbeit, sondern dessen Anforderungen und die sind gleich. Nicht umsonst werden an Diplomabsolventen Äquivalenzbescheinigungen zum Master vergeben.
Die längere Studiendauer ist für den Abschluss ebenfalls wertlos. Was einem Studenten in 9 Semestern an wissenschaftlichem Arbeiten beigebracht werden kann, macht ein zehntes nicht großartig besser. Zumindest hatte das Diplom 9 Semester an selbstständigem, eigenverantwortlichem Arbeiten, der Master nur 4 plus 6 Semester Schule2.0. Was zählt ist danach die nächste Stufe in Angriff zu nehmen, d.h. Beruf oder Promotion.

Thunderhit
2012-06-09, 19:45:28
Genau, beim Diplom war jeder vom 1. Semester an hochwissenschaftlich am arbeiten. Da gabs keine Grundlagenveranstaltungen, jeder hatte nur Fächer aus seiner Spezialisierung. Oh Moment.
Die Umstellung fand doch mehr oder weniger 1:1 statt. Im Bachelor hat man alle Fächer, die es vorher im Diplom gab, zumindest bis zum 6. Semester. Im Master hat man dann die restlichen plus etwas mehr zur Auswahl, zumindest ists an meiner FH so.
Wenn du sagst, dass die Anforderungen von Diplom/MA gleich sind, stimm ich dir da zu. Nur kannst du eine Studienarbeit doch nicht mit einer BA vergleichen. An der einen arbeitet man 3 Monate Vollzeit, die Studienarbeiten während des Semesters.
Beim Master hab ich auch schon ein paar Studienarbeiten schreiben dürfen, von daher ist das kein Alleinstellungsmerkmal des Diploms.

Yavion
2012-06-09, 21:06:23
Ich würde sogar entschieden widersprechen, dass man generell und mit Recht sagen kann: Dipl>B.Sc.

Fast alle Dipls, die während meiner Studienzeit in den B.Sc. gewechselt sind, haben das Institut ohne Abschluss verlassen. Mir ist dagegen kein Fall bekannt, bei dem einem Diplomer als B.Sc. Anwärter auf einmal alles leichter gefallen wäre.
Ich glaube, schon dass man als Dipl. im Rahmen der Prüfungsordnung mehr Möglichkeiten hat, sich in Bereichen zu vertiefen, die einen interessieren. Unter Einbeziehung dieser Möglichkeiten wäre man als Fachkraft oder für eine wissenschaftliche Laufbahn nicht nur formal sondern auch fachlich besser qualifiziert als ein "Turbo"-B.Sc. Student. Theroretisch zumindest.

Ich glaube aber auch, dass die meisten Dipl-Absolventen von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht haben, sondern ganz einfach normal mehr oder weniger so studiert haben, wie es die Prüfungsordnung vorsieht. Gerade die Prüfungsordnung ist aber für B.Sc. nach meinen Erfahrungen im Vergleich deutlich fordernder.
Daher mag man den Dipl (und Magister) zwar formal zwischen B und M einodnen. Ob dass der beruflichen Qualifikation der Absolventen annäherend gerecht wird, bezweifle ich stark.

Gauron Kampeck
2012-06-10, 01:31:19
Genau, beim Diplom war jeder vom 1. Semester an hochwissenschaftlich am arbeiten. Da gabs keine Grundlagenveranstaltungen, jeder hatte nur Fächer aus seiner Spezialisierung. Oh Moment.
Die Umstellung fand doch mehr oder weniger 1:1 statt. Im Bachelor hat man alle Fächer, die es vorher im Diplom gab, zumindest bis zum 6. Semester. Im Master hat man dann die restlichen plus etwas mehr zur Auswahl, zumindest ists an meiner FH so.
Du hast mich nicht verstanden. Meine Aussage ist, dass der Bachelor mit Übungsscheinen und Anwesenheitspflichten verschult ist ("Schule2.0") und deshalb geringere Anforderungen an Eigenständigkeit und Selbstorganisation stellt. Diese netten Details in der Prüfungsordnung wurden z.B. bei uns mit der Bachelorumstellung und mit Hinweis auf die hohen Durchfallquoten eingeführt. Man traut also 20 Jahre alten Studenten, denen allesamt irgendwo eine Hochschul"reife" attestiert wurde, nicht zu, sich eigenständig auf die Prüfungsanforderungen vorzubereiten. Sie werden zu jeder Veranstaltung an die Hand genommen.
Universitäten (bei FHs sieht das anders aus) sollten generell vom ersten Semester den Anspruch an die Studenten stellen, sich in eigener Verantwortung auf die Prüfung vorzubereiten. Die Uni bietet zwar in Form von Vorlesungen und Übungen Angebote an, sich auf den Stoff vorzubereiten, die Teilnahme ist aber dem Studenten selbst überlassen. Neben Seminaren und Hausarbeiten sind vor den Abschlussarbeiten Prüfungen die einzige Bringschuld des Studenten. Genau hier sollte die Uni das Sieb ansetzen und die studierunfähigen Personen aussortieren. Dieses Sieb ist aber leider aus der Mode gekommen.

Wenn du sagst, dass die Anforderungen von Diplom/MA gleich sind, stimm ich dir da zu. Nur kannst du eine Studienarbeit doch nicht mit einer BA vergleichen. An der einen arbeitet man 3 Monate Vollzeit, die Studienarbeiten während des Semesters.
Beim Master hab ich auch schon ein paar Studienarbeiten schreiben dürfen, von daher ist das kein Alleinstellungsmerkmal des Diploms.
Und welche Fähigkeiten erhält der Student durch diese Bachelorarbeit, die dem Diplomabsolventen nachher fehlen? D.h. gibt es Anforderungen in einer Bachelorarbeit, die durch eine Diplomarbeit<=>Masterarbeit nicht abgedeckt sind?

Edit: Die These "Bachelorarbeit aufwendiger als Studienarbeit" kann ich übrigens nicht bestätigen. Ich hab mal in der DPO und Bachelor-PO meiner alten Uni gestöbert und für beide einen Umfang von 12 Leistungspunkten, ergo 360 Stunden festgestellt. Ein Uni-Diplomant (9 Semester) musste darüber hinaus zwei Studienarbeiten schreiben.

Thunderhit
2012-06-10, 10:26:52
Wenn deine Uni Übungsscheine/Anwesenheitspflicht hat ist das natürlich nicht grad schön, hat aber nichts mit dem Bolognasystem zu tun, denn dann müsste es für jede Hochschule gelten, was nicht der Fall ist. Weder an meiner FH, noch an der lokalen Uni gibts eine Anwesenheitspflicht, ich kenne aber einen an einer anderen FH, da wiederum gibt es sie.
Gesiebt wird bei uns auch noch (Informatik), jedoch muss man sagen, dass die Prüfungen von Jahr zu Jahr in den Aussiebfächern leichter geworden sein sollen.

Studienarbeiten und BA haben an deiner Uni den selben Umfang? Wenn das so ist, dann mag da wirklich nichts aufwendiger sein und somit nicht viel helfen, das stimmt. Ich bin davon ausgegangen, dass die BA durch ihre 3monatige Vollzeitbearbeitungszeit aufwendiger ist als eine Studienarbeit.

kiX
2012-06-10, 12:39:26
FYI: Die Zeit für die Erstellung der MA/Diplomarbeit ist doch eigentlich immer auf 6 Monate angesetzt, oder? Also 3Monate BA+6Monate MA.
Diplomarbeit ist auf 9 Monate festgesetzt, PLUS 3 Monate Vorbereitungszeit. Somit in diesen Belangen der Kombination BA+MA überlegen. :)

drexsack
2012-06-10, 12:46:08
Geht, die Vorbereitungszeit hat man bei der BA und MA Arbeit doch auch, nur halt nicht offiziell. Bei uns wird die immer erst angemeldet, wenn man die Literatur durch hat, und da kann ja auch ne Menge Zeit ins Land gehen.

kiX
2012-06-10, 12:54:04
Geht, die Vorbereitungszeit hat man bei der BA und MA Arbeit doch auch, nur halt nicht offiziell. Bei uns wird die immer erst angemeldet, wenn man die Literatur durch hat, und da kann ja auch ne Menge Zeit ins Land gehen.
Inoffiziell kann ich das bei ner Diplomarbeit auch. :tongue:
(Und in meinem Fall habe ich das sogar, durch einen Monat Vollzeit-HiWi im externen FZ und eine volle Woche DESY-Messzeit)

Aber selbst wenn man die Vorbereitungszeit vernachlässigt, steht es 100% * 9 Monate vs 50% * 3 Monate + 100% * 6 Monate. ;)
Ich denke aber (abschließend), auf die Schiene "BA+MA ist besser als Dipl" brauchen wir nicht wieder kommen. Es hängt immer vom Fach und der HS ab. Die Rahmenbedingungen sind immer unterschiedlich, und in meinem Fall ist der Studienverlauf des MA nicht schlechter, aber auch nicht besser als das Dipl. Bei der Abschlussarbeit gewinnt halt das Diplom, aber das ist (aus den genannten Zeitgründen) zwangsläufig überall so.
Spätestens wenn man aber in die Geisteswissenschaften blickt, ist die Vorbereitung/Lektüre wohl der Zeitfresser schlechthin, daher schwindet der Vorteil einer längeren Bearbeitungszeit.


edit: Desweiteren ist "Vorbereitungszeit" ja auch nicht nur "Literaturzeit". Ich fang z.B. gleich mit verschiedenen Messungen an, damit hätte ich auch begonnen, wenn ich mich nicht schon durch HiWi-Stelle und Messzeiten "gefestigt" hätte. Das wär beim MA schwieriger. Bei z.B. naturwissenschaftlichen Fächern verschiebt sich also der "Vorteil" wieder zur Diplomarbeit.

Thunderhit
2012-06-10, 18:29:45
Diplomarbeit ist nicht immer fest auf 9 Monate gesetzt. Vor allem 3 Monate Vorbereitungszeit! In welchem Studiengang gibt es denn bitte so etwas?
Ein Beispiel für die 6monatige ist http://www.uni-wuerzburg.de/fuer/studierende/pruefungsangelegenheiten/pruefungsamt/diplomprfungen/bwl_vwl/diplomarbeit/ und ich dachte eig. dass 6 Monate für die Diplomarbeit auch eher der Standard ist.

pippo spano
2012-06-10, 19:53:25
Master != Diplom! Es ist Bachelor < Diplom < Master. Denn Bachelor+Master hat eine längere Regelstudienzeit plus man hat zwei Abschlussarbeiten angefertigt. Natürlich hat die BA nicht eine Wertigkeit wie Diplom/Masterarbeit, nichtsdestotrotz ist eine eine Abschlussarbeit.

Wer hat dir denn das erzählt? ;D

Watson007
2012-06-10, 19:55:15
ich stimme mit ihm überein.

Mosher
2012-06-10, 19:59:37
Während hier über Ba<Diplom<Master diskutiert wird, interessiert das an anderer Stelle keine Sau.
Wenn es was nervigeres als Stammtisch gibt, dann Studentenstammtisch

pippo spano
2012-06-10, 20:06:43
ich stimme mit ihm überein.

Ich will damit sagen: Das über die Abschlussarbeiten zu definieren macht absolut keinen Sinn. Dann kann ich auch argumentieren, dass man nur im Diplom "richtige" mündliche Prüfungen gemacht hat, im BA & MA hingegen nur zwei lächerliche Kurzprüfungen, weil der Rest über Hausarbeiten/Klausuren etc. läuft. Ergo wäre das Diplom viel besser/wertiger.
Man merkt, das ist auch nicht die stichhaltigste Argumentation.

Egal wer dich einstellen soll, wird dir kaum aufgrund der Abschlussart einen eindeutigen Vorzug geben, da spielen so banale Dinge wie Note, fachliche Ausrichtung, Schwerpunkt usw. anscheinend auch eine Rolle. Klingt komisch, ist aber so.

drexsack
2012-06-10, 20:08:17
Während hier über Ba<Diplom<Master diskutiert wird, interessiert das an anderer Stelle keine Sau.
Wenn es was nervigeres als Stammtisch gibt, dann Studentenstammtisch

Höre ich da ein leises "mimimi" in der Fussballpause?

Ich will damit sagen: Das über die Abschlussarbeiten zu definieren macht absolut keinen Sinn. Dann kann ich auch argumentieren, dass man nur im Diplom "richtige" mündliche Prüfungen gemacht hat, im BA & MA hingegen nur zwei lächerliche Kurzprüfungen, weil der Rest über Hausarbeiten/Klausuren etc. läuft. Ergo wäre das Diplom viel besser/wertiger.
Man merkt, das ist auch nicht die stichhaltigste Argumentation.

Egal wer dich einstellen soll, wird dir kaum aufgrund der Abschlussart einen eindeutigen Vorzug geben, da spielen so banale Dinge wie Note, fachliche Ausrichtung, Schwerpunkt usw. anscheinend auch eine Rolle. Klingt komisch, ist aber so.

Stimmt sicherlich. Ich hatte im BA und MA sehr viele mündliche Prüfungen, nur so als Anmerkung.

Watson007
2012-06-10, 20:20:22
ich muss mal für die "Verschulung" im Bachelor eine Lanze brechen - bei uns kontrollieren Betreuer die wöchentlichen Hausarbeiten, und selbst die, die gut programmieren können, lernen immer noch dabei hinzu.

bei uns kommt praktisch niemand ohne Nachfristen aus weil die Lehrer streng sind, und erzählt mir nicht das man dabei - selbst als guter Student - nichts mehr zusätzlich lernen könnte. Die Praktikas bei uns haben durchaus einen Mehrwert, auch wenn sich mancher genervt fühlt von den Dozenten weil die es oftmals auf eine bestimmte Art erledigt haben wollen was so nicht in den Übungszetteln steht.... bis jetzt war es jedenfalls öfters so das die Praktikas einen höheren Wert haben als die Prüfungen selbst.

Allerdings, manche dummen Sprüche können die Betreuer wirklich stecken lassen...

Mosher
2012-06-10, 20:29:00
Höre ich da ein leises "mimimi" in der Fussballpause?





Ja, hörst du.

Griesgramm
2013-10-26, 05:21:08
Mal eine Frage zur Dauer der Bachelor-Arbeit:

Offiziell ist entsprechend der Prüfungsordnungen der Hochschulen eine dreimonatige Bearbeitungsfrist vorgesehen, die eingehalten werden muss.

Warum dauern die meisten Bachelor-Arbeiten inoffiziell dennoch ca. 6 Monate oder mehr?

Wäre es denn dann nicht ehrlicher, man würde den Studenten im Rahmen der Prüfungsordnungen ganz offiziell 6 Monate Zeit für ihre Abschlussarbeit einräumen?

Das ist eine Sache, die mir schwerfällt zu verstehen....

Weil man die 6 bzw. 7 Semester ja irgendwie einhalten muss ;) Ist im Prinzip Beschiss, wird aber so gehandhabt. Daher melden viele ihre Arbeit erst an wenn sie die Recherche bzw. Versuche fertig haben bzw stellen Verlängerungsanträge. Bei uns gab's afair 11 Wochen für die Bearbeitung Vollzeit bzw. 22 Wochen Teilzeit. Die meisten Studenten an meiner Fakultät, unabhängig ob die Arbeit an der Hochschule oder in der Industre geschrieben wurde, brauchten ca 5 Monate Vollzeit... ich auch. Daher stimme ich dir zu. Bachelorarbeit hätte mit ca 4 - 5 Monaten eingerechnet werden müssen.

Aber man kann dann halt schön mit dem Finger auf die Studenten zeigen, nach dem Motto: Regelzeit ist nach Plan möglich. Eure Schuld, wenn ihr es nicht packt ^^

Plutos
2013-10-26, 05:31:40
ich muss mal für die "Verschulung" im Bachelor eine Lanze brechen - bei uns kontrollieren Betreuer die wöchentlichen Hausarbeiten, und selbst die, die gut programmieren können, lernen immer noch dabei hinzu.

[...] Die Praktikas [...] bis jetzt war es jedenfalls öfters so das die Praktikas [...]
Allerdings, manche dummen Sprüche können die Betreuer wirklich stecken lassen...

Ye olde bachelor's uneducatedness :usad: