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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wieviel Bandbreite braucht man überhaupt


Spake
2003-02-02, 15:26:34
vor ein paar tagen habe ich auf HerdTecs4U folgende meldung gelesen:
"SiS kündigt 4-Kanal-Speicher-Interface für RDRAM an

Der Chipsatzhersteller SiS kündigte eine neue Technologie für seine R659-Chipsätze an, die es ermöglichen soll, RDRAM-Speicher mit einem 4-Kanal-Speicher-Interface anzusprechen. Daraus würde eine theoretische Speicherbandbreite von 9,6 GB/s resultieren. Intel erreicht mit seiner im Frühjahr erwarteten DualChannel DDR400 Speicher-Technologie maximal 6,4 GB/s. Weiterhin bietet der R659 acht USB 2.0 Ports und Serial-ATA-Support. Erscheinen wird der Chipsatz vermutlich frühestens gegen Ende des dritten Quartals. Um mit DDR-RAM ähnliche Speicherdurchsätze zu erreichen, müsste man den Speichertakt auf 600 bzw. 1200 MHz (DDR) bei einem DualChannel Interface anheben, was bei Intels DDR-RAM Chipsätzen allerdings erst für 2005 in Planung ist.

Gleichzeitig kann man der Nachricht der X-Bit Labs jedoch auch entnehmen, dass Intel SiS vermutlich die Lizenzen für zukünftige FSB-Entwicklungen verweigern wird. Gründe hierfür könnten in der Beteiligung des Halbleiter-Herstellers UMC mit rund 15 Prozent an dem Unternehmen liegen, der auch plant, Chips vom Konkurrenten AMD zu fertigen. Eventuell möchte man seitens Intel verhindern, dass AMD in irgendeiner Weise einen Vorteil aus der SiS/UMC/AMD-Verbindung ziehen kann."

darin steht eine für CPU-verhältnisse eine unglaubliche bandbreite

was mich nun interessiert ist die frage nach einem nutzen von so viel bandbreite
schließlich setzt AMD ja auch nur beim Sledgehammer auf Dual-Channel und intel schon bei P4

Endorphine
2003-02-02, 23:37:00
Der Nutzen ist ganz einfach: die CPUs werden immer schneller, müssen aber bei Speicherzugriffen ewig warten. Je mehr Bandbreite sie haben, desto mehr wird der Flaschenhals Speicherzugriff geweitet.

Profitieren werden davon aber weniger Spieler und übliche PC-Programme, die lassen sich in der Regel gut auf die üblichen Cachegrössen optimieren und laufen dann praktisch ausschliesslich dort ab, sondern eher technisch-wissenschaftliche Anwendungen, die auf Grund der Problemstellung (Mathematik) nicht mehr weitgehend in den Caches ablaufen können. Da ist dann die Rechenleistung praktisch ausschliesslich durch die Speicherbandbreite limitiert, da die CPU nur auf den Speicher wartet und der Cache zu klein ist.

An der Stelle kann jetzt einer der Programmiergurus weitere Fakten liefern, warum und wieso das dann so ist :)

Crushinator
2003-02-03, 11:35:41
Originally posted by Endorphine An der Stelle kann jetzt einer der Programmiergurus weitere Fakten liefern, warum und wieso das dann so ist :) Das war IMHO schon richtig, was Du da geschrieben hast. Ich muß aber noch hinzufügen, daß Speicherbandbreite nicht nur bei "wissenschaftlichen" Anwendungen ein Thema ist, sondern bei nahezu 100% der Serveranwendungen speziell Datenbankserver, weil dort meist sehr große Datenmengen "durchforstet" werden. Die Unterschiede der Speicherbandbreiten fällt dort in der Praxis gewaltig auf.

Es gibt übrigens solche und solche wissenschftlichen Anwendungen. Die Einen sind nicht sooo auf Speicherbandbreite angewiesen, weil sie mit kleiner Menge von Daten rechnen müssen. Es gibt dagegen Andere (mehrheitlich) die mit großen Datenmengen rumhantieren müssen (Wetterberechnung und alles was mit vielen Variablen arbeitet) und Diese verhalten sich ähnlich wie Datenbankanapplikationen.

Unregistered
2003-02-03, 14:08:18
korrigiert mich aber müssen dann dafür nicht auch 4 ram module bestückt sein? nicht sehr sinnvoll IMO.

Endorphine
2003-02-03, 14:36:57
Originally posted by Unregistered
korrigiert mich aber müssen dann dafür nicht auch 4 ram module bestückt sein? nicht sehr sinnvoll IMO.
Das kann der Boardhersteller entscheiden. Er hat die Wahl zwischen vier 16-bit Modulslots (oder mehr), zwei zweikanaligen Modulslots (Werbung: 32-Bit RIMM) oder eben einem vierkanaligen Modulslot (Werbung: 64-Bit RIMM).

Modulspezifikation 4-kanaliges RIMM: http://www.rdram.com/downloads/64BitRIMM_w256Mb_d_0115_V0_1.pdf

Unregistered
2003-02-03, 18:02:32
Originally posted by Endorphine

Das kann der Boardhersteller entscheiden. Er hat die Wahl zwischen vier 16-bit Modulslots (oder mehr), zwei zweikanaligen Modulslots (Werbung: 32-Bit RIMM) oder eben einem vierkanaligen Modulslot (Werbung: 64-Bit RIMM).

Modulspezifikation 4-kanaliges RIMM: http://www.rdram.com/downloads/64BitRIMM_w256Mb_d_0115_V0_1.pdf

ah,thx :D. hab mich als AMD´ler (hab seit dem pentium233mmx nur noch AMD gehabt) noch nicht so mit RDRAM auseinandergesetzt.

Andreas Tidl
2003-02-03, 23:50:24
Wenn NVidia und ATI sich nicht bald was neues einfallen lassen, dann braucht man wirklich immer mehr Bandbreite. Die Frage ist dann nur, ob die Speicherindustrie diesen Bedarf mit ausreichend schnell auf den Markt kommenden Neuentwicklungen erfüllen kann?

mapel110
2003-02-04, 00:07:34
Originally posted by Andreas Tidl
Wenn NVidia und ATI sich nicht bald was neues einfallen lassen, dann braucht man wirklich immer mehr Bandbreite. Die Frage ist dann nur, ob die Speicherindustrie diesen Bedarf mit ausreichend schnell auf den Markt kommenden Neuentwicklungen erfüllen kann?

naja, GDDR2 zusammen mit einem 256bit interface bieten bei 800 MHZ Ram frequenz ungefähr 60 gb/s speicherbandbreite. das sollte erstmal reichen.

Spake
2003-02-04, 17:01:37
@ crushinator

korrigier mich wenn ich mich irre
aber ist der Xeon nicht ein FSB 100 Prozessor mit einem bis zu 3 MB großem L3(2) Cache