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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uran im Garten


da Vinci
2012-05-18, 15:01:36
Meine Freundin hat vor zwei Wochen im Garten ihrer Mutter beim Versetzen eines Zaunes schwere, glänzende schwarze Steine gefunden.
Die Steine hat sie für Industrieschlacke gehalten (das anliegende Haus war früher eine Kupferschmiede) und weggeschmissen.
Diese Woche hörte sie im Radio ein Bericht über Pechblende (http://de.wikipedia.org/wiki/Uraninit), einem Uranerz, das von der Beschreibung exakt zu ihrem Steinen passt.
In der Nähe wurden in den Fünziger Jahren durch die Wismut auch Uran gerfördert so sollte das mit dem Uran schon passen.
So befindet sich keine 10 m vom Garten entfernt auch ein versiegelter Schachteingang.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
1m entfernt vom gefundenen Stein wächst Rhabarber, ist es gesundheitsgefährdend diesen zu essen?
Oder das Kompott lieber wegschütten? :) Uns ist etwas der Appetit vergangen.
Die Strahlung dürfte beim Uranerz kein Problem sein, aber wie sieht es mit der toxischen Wirkung aus?
Lagert sich sowas in Pflanzen ein?
Im Garten stehen auch noch Obstbäume...

Vielleicht hat hier jemand Ahnung oder kann mir verraten wo ich mich informieren kann.
Wenns noch Fragen gibt, kann ich diese leider erst morgen beantworten, da ich jetzt arbeiten geh.

Grüße da Vinci

Commander Keen
2012-05-18, 15:22:56
Geigerzähler und massig Rad-X kaufen ;)

Im Ernst: Keine Ahnung, vllt. mal beim Gesundheitsamt oder einer Universität nachfragen.

Nomadd
2012-05-18, 15:52:26
Falls wirklich der Verdacht besteht, sofort die entsprechenden Stellen informieren! Sicher ist Sicher! Vorallem wenn das Zeug in eurem Erdboden lagert, weiß man nicht, inwieweit es dem Nahrungskreislauf zugeführt wird...

Sicherlich willst Du später keinen 3-Augen-Nachwuchs haben, also werd aktiv!

EDIT: Oder mal Ahmed und Ashraf aus der Nachbarschaft fragen ob sie damit etwas anfangen können ;)

Darkchylde24
2012-05-18, 15:55:54
Ganz zu schweigen davon ob nicht noch wesentlich mehr in eurem Erdreich davon liegt.
Egal welche Quellen du zu Rate ziehst, ICH würde da gar nix essen!!!
Sicher ist sicher!!!

Melbourne, FL
2012-05-18, 16:11:52
Also rein prinzipiell ist es sehr gefaehrlich auch nur schwach radioaktives Material in den Koerper aufzunehmen. Der Grund dafuer ist, dass man dem Material ueber lange Zeit ausgesetzt ist. Ausserdem ist dann das radioaktive Material in direktem Kontakt mit dem Koerper und es findet keinerlei Abschirmung mehr statt. Damit wird z.B. die sonst relativ ungefaehrliche alpha-Strahlung (Helium-Kerne) extrem gefaehrlich. Sie ist prinzipiell stark schaedigend (z.B. im Gegensatz zur gamma-Strahlung) wird aber bereits von 1cm Luft oder einem Blatt Papier effektiv abgeschirmt.

Inwiefern das jetzt in Pflanzen aufgenommen wird weiss ich nicht aber ich wuerde auf Nummer sicher gehen und das Material auch sicherheitshalber zur Analyse geben.

Alexander

Spasstiger
2012-05-18, 16:34:51
Ab einer gewissen Aktivität der gefundenen Stoffe besteht sogar eine Meldepflicht und man macht sich strafbar, wenn man diese wissentlich und ohne Genehmigung in seinem Besitz behält:
http://www.bgbl.de/Xaver/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&bk=Bundesanzeiger_BGBl&start=//*[@attr_id='bgbl105s2365.pdf'].

Andererseits können auf die Familie deiner Freundin auch Gebühren zukommen, wenn du die Behörden einschaltest, da es nicht Aufgabe des Staates ist, den Dreck von privaten Grundstücken zu entsorgen. Würde mich deshalb auch erstmal an geologische Institute von nahe gelegenen Universitäten wenden, vielleicht führt Jemand kostenlos eine Analyse durch, um deinen Anfangsverdacht zu bestätigen oder zu widerlegen.

/EDIT: Hier hab ich noch was zur rechtlichen Lage gefunden, bei Uraninit scheint es etwas komplizierter zu sein:
http://komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?zid=public&did=12369&lid=DE&bid=BAS&pid=ASER.

Die Freigrenzen für U-238sec, ein Hauptbestandteil von Uraninit, liegen übrigens bei 1000 Bq Gesamtaktivität und einer spezifischen Aktivität von 1 Bq/g. Die Frage ist nur, ob die Freigrenzen anzuwenden sind.

Michamel2k
2012-05-18, 16:36:12
Je nachdem, welches Uranisotop es ist, ist die Radioaktivität nicht mal das schlimmste. Uran 238 kann man theoretisch mit Handschuhen wegtragen.

Schlimmer ist nur, Uran ist hochgiftig; was ich gefährlicher einschätze.
Ich würde auch Polizei und/oder Feuerwehr alarmieren.

V2.0
2012-05-18, 17:18:10
Bei einer schmiede nebenan ist Schlacke wohl unendlich wahrscheinlicher als Uran. Man kann übrigens bei örtlichen Umweltamt erfragen welche industriellen Vornutzungen der Grundstücke bestanden und ob Belastungen bekannt sind. Beim zuständigen Bergamt kann man erfahren was der Stollen ist und wer da was gefördert hat.

sei laut
2012-05-18, 18:07:40
Von welcher Größe reden wir hier?
Schwer, glänzend und schwarz trifft wohl auf vieles zu. Ich meine, die Angaben sind ja sehr relativ. Schlacke sind schon sehr wahrscheinlich.

Die Sache kann man wohl ruhig angehen - nachfragen und nachforschen schadet aber sicherlich nichts.
Ist denn klar, was im nahegelegenen Schacht gefördert wurde?

looking glass
2012-05-18, 18:13:05
Mhhh, die meisten dürften ihr drum herum auf die eine oder andere Weise schon mit Uran belastet haben, kommt darauf an, wo die Düngerbestandteile abgebaut wurden. Je nach Abbauort kommt da ordentlich was mit aufs Feld, in den Garten usw. - Problem ist bekannt, seit Jahrzehnten, aber hey, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß (oder so).

radi
2012-05-18, 18:44:38
Sicherheitshalber bis es geklärt ist aber bitte nur noch mit Schutzausrüstung:
http://jordonbrown.com/wp-content/uploads/2012/03/Signs-Tin-Foil-Hat.jpg

n00b
2012-05-18, 19:46:20
Und vor allem auf keinen Fall zuviele Brocken auf einen Haufen schmeissen :ulol:

ux-3
2012-05-18, 20:42:09
Früher waren uranhaltige Quellen oft Pilger- und Wallfahrtsorte, bekannt ob ihrer spontanheilenden Wirkung.

Bestimmt kann man das gut vermarkten.

5tyle
2012-05-18, 21:21:42
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,469230,00.html / http://www.focus.de/politik/deutschland/uran-im-garten_aid_125605.html

Brief an Dr. Merkel!

Da würde ich aber mal aufpassen, wenn das echtes Uran ist, dann könnte es schon sein dass das SEK mal zum mähen im Garten vorbeikommt.

da Vinci
2012-05-19, 12:28:08
Danke für die Antworten und Tipps!

Ich war eben selber im Garten meiner Freundin um mir besagte Steine anzuschauen.
Leider hat sie diese so entsorgt das ich nicht mehr rankomme.
Der Garten liegt an einem sehr steilen, stark bewachsenem Abhang.
Dort liegen jetzt auch irgendwo die Steine. :rolleyes:

Habe allerdings auch nicht die Muse den Garten nach weiteren Steinen umzupflügen.
Falls wieder mal was ähnliches zu Tage tritt zeige ichs dann unserem örtlichen Mineralienhändler.
Bis dahin wird sicherheitshalber erstmal nichts mehr aus dem Garten gegessen!

Wünsche allen ein schönes Wochenende!

Plutos
2017-09-06, 02:12:18
Gibt's hierzu eigentlich neue Erkenntnisse oder ist der Threadstarter inzwischen ein Walking Ghost?

Korfox
2017-09-06, 08:02:15
Wer hat schon keine Urahnen im Garten oder Keller liegen...

Florida Man
2017-09-06, 09:28:29
Der Thread ist zwar schon sehr alt, aber ich habe auch Erfahrungen mit radioaktiven Stoffen machen müssen. Es fühlt sich niemand so richtig zuständig, ich wurde quasi von einer Behörde zur nächsten weitergeleitet. Am Ende habe ich das Zeug in eine Tüte gepackt und bin zu einer speziellen Feuerwerwehrwache in Hamburg gefahren, die auch SPezialzüge für Gefahrenstoffe etc. haben. Auch dort wurde ich zuerst nicht ernst genommen, aber nach einiger Zeit haben die doch ein Strahlzählrohr geholt und haben den Inhalt meiner Tüte gemessen.

Das Messgerät hat sofort Alarm geschlagen, allerdings weiß ich nicht, auf welchen Wert es kalibriert war. Die Tüte wurde dann in ein Faß mit Aufkleber für "Sonstige Gefahrenstoffe" verpackt und man hat mich zum Ryclinghof geschickt :usad:

Mich belastet de Gedanke immer mal wieder, dass ich diesen Kram in meiner Wohnung hatte und nicht genau weiß, in wie weit ich mich damit kontaminiert habe :(

EureDudeheit
2017-09-07, 07:20:41
Also im Harz in Bergwerk-Gebieten wie Clausthal haben die Anwohner alle Hochgärten mit Erde aus dem Obi...da ißt keiner sein Gemüse aus dem Garten...natürlich vorkommende radioaktive Substanzen im Boden.

Andi_669
2017-09-07, 07:52:17
Also im Harz in Bergwerk-Gebieten wie Clausthal haben die Anwohner alle Hochgärten mit Erde aus dem Obi...da ißt keiner sein Gemüse aus dem Garten...natürlich vorkommende radioaktive Substanzen im Boden.
wo hast du denn den Schwachsinn her :confused:

EureDudeheit
2017-09-07, 08:10:35
wo hast du denn den Schwachsinn her :confused:


Hätten wohl mal in der Uni das angebaute Gemüse gemessen und hätte leicht gestrahlt...
Wurde mir jedenfalls von Einwohnern mal erzählt...

Hat vielleicht aber auch mit https://de.wikipedia.org/wiki/Werk_Tanne zu tun

sei laut
2017-09-07, 08:33:03
wo hast du denn den Schwachsinn her :confused:
Spontan würde ich vermuten, er meint sowas hier:
http://www.gesundheit-nds.de/CMS/images/stories/PDFs/Vortrag%20Behrends.pdf

Kenne den Fall nicht, war nur Google Suche.

Andi_669
2017-09-07, 08:40:06
Nö den Dreck aus Werk Tanne bekommen die in Lehrbach ab, das ist im Ortsgebiet für den Boden praktisch kein Problem,

eventuell war das mit der Strahlung noch eine Nachwirkung von Tschernobyl,

sei laut
2017-09-07, 09:04:19
[..]
eventuell war das mit der Strahlung noch eine Nachwirkung von Tschernobyl,
Siehe mein Link. Also eher nein, nichts mit Tschernobyl.

da Vinci
2017-09-07, 09:51:49
Gibt's hierzu eigentlich neue Erkenntnisse oder ist der Threadstarter inzwischen ein Walking Ghost?

Danke der Nachfrage, mir geht es gut. :biggrin:

Die ominösen Steine waren wie im Eingangspost erwähnt tatsächlich Metallschlacke.
Vor gut hundert Jahren stand neben dem Garten eine Kupferschmiede und da wurde so einiges an Abfällen verkippt.
Ein paar Reste davon sind dann übergeblieben.
Aufgrund der Historie des Grundstücks ist es aber nicht ausgeschlossen, daß trotzdem paar andere Steinchen dabei sind.
Hab die letzten Jahre nur nichts mehr gefunden.
Wenn mir beim umgraben mal wieder was entgegenstrahlt, geb ich Bescheid. :smile:

Andi_669
2017-09-07, 11:04:43
Siehe mein Link. Also eher nein, nichts mit Tschernobyl.
äm, so wie ich das sehe geht es da um eine Fabrik in/bei Hannover, nur die Tagung hat hier bei uns stattgefunden ;)

MR2
2017-09-07, 12:16:01
Macht euch nicht verrückt. Hier im Erzgebirge strahlt es ganz natürlich in deutlich höherer Konzentration als eigentlich erlaubt. Im SZ meiner Großeltern war die höchste Konzentration messbar. Ich schau mal zuhause nach welcher Verein das und wieviel gemessen wurde.
Die sind beide weit über 80 Jahre alt....

Ash-Zayr
2017-09-07, 13:24:52
Die sind beide weit über 80 Jahre alt....

Aber wissen wir, wie viele Finger, Augen, Arme, usw, Deine Eltern und Du habt? Mutanten ftw:freak:

sei laut
2017-09-07, 13:58:51
äm, so wie ich das sehe geht es da um eine Fabrik in/bei Hannover, nur die Tagung hat hier bei uns stattgefunden ;)
Wäre außer dir mit Sicherheit keinem aufgefallen. :sneak:
Könnte aber dennoch die Quelle der Gerüchte sein. :D

Djudge
2017-09-08, 15:06:29
Im SZ meiner Großeltern war die höchste Konzentration messbar. ....

SZ steht hier für StrahlungsZentrum?

Florida Man
2017-09-08, 15:37:02
Schlafzimmer :rolleyes: