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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Defizite wenn ein Mädchen ohne Vater aufwächst?


Ausgeloggter Gast
2012-06-17, 01:43:55
Genau darum mache ich mir schon länger Gedanken. Bin mit meiner Freundin gute 6 Monate zusammen. Sie hat eine Tochter die 10 Jahre alt ist. Der leibliche Vater ist meiner Freundin in Land XY wo beide lange gelebt haben, nach fast 15 Jahren fremdgegangen. Nicht nur einmal sondern öfters. Resultat war dort, das meine Freundin das Land mit Tochter im Alter von 3 Jahren verlassen hat. Ihr Ex hat dann eine der Bumsgeschichten dann auch noch geheiratet....

Mittlerweile verstehen sich beide wieder "gut" was ich absolut nicht nachvollziehen kann, natürlich spielt der Unterhalt auch eine Rolle.

Der Typ kommt vielleicht einmal pro Jahr nach Deutschland und möchte auch seine Tochter sehen. Das Mädchen hat sich lange danach gesehnt, das aus dem Streit wieder etwas würde, also das sie nochmals zusammenkommen, was aber nicht mehr passieren wird. Erst durch meinen Denkanstoss hat meine Freundin überhaupt so ein Gespräch mal gestartet. Das Mädchen realisiert leider noch gar nicht was und warum das alles passiert ist, meine Freundin findet das wäre zu früh alles zu erzählen. Was ich wiederum aber anders sehe, da man in einem reiferen Alter möglicherweise die Wahrheit früher erfahren hätte.

Ich verstehe mich mit ihr sehr gut, trotzdem merkt man die Distanz, da sie damit auch nicht richtig umgehen kann. Meine Freundin hatte nach der damaligen Aktion weder eine Bettgeschichte noch irgendeine Form von Beziehung.

Summa summarum, ihre Tochter ist fast die ganze Zeit ohne Vater aufgewachsen. Der versucht aufgrunb der Distanz mit teuren Geschenken Präsenz zu zeigen, leider nimmt sie sich davon einiges an. Sie ist auch sehr mutterfixiert, hat aber viele Freundinnen, ist beliebt, macht Sport in der Schule ist sie wenn sie möchte sehr gut, zieht aber gerne alles in die Länge, schiebt es auf oder vergisst vieles da sie sich schon mit anderen Dingen beschäftigt. Meine Freundin macht eigentlich alles alleine, möchte sich ungern reinreden und überzeugen lassen und fährt eigentlich eine knallharte stresserfüllte Linie, Depression und Burn Out waren aber schon wegen der Trennung leider ebenfalls da, wobei ich den Stressfaktor immernoch als psychisches Problem ansehe. Hier ist das Stressmanagement einfach noch ausbaufähig, was ihrer Tochter eben auch nicht so zuträgt.

Was könnte man also tun, um dort das Eis zu brechen, was ist bereits verlorengegangen, was kann man noch retten?

Ich kann natürlich mehr Infos geben, aber der Stoff zu lesen sollte vielleicht erstmal reichen.

(R)evolutionconcept
2012-06-17, 20:39:14
Wo genau möchtest du denn das Eis brechen? Dahingehend, dass sie dich mehr mit einbezieht, was ihre Tochter angeht? Wie lange seid ihr denn schon zusammen?
Verlorengegangen? Bei der Tochter, oder was genau meinst du?
Viele Kinder wachsen mit nur einem Elternteil auf, ideal ist das sicherlich nicht, aber es wird kaum jemand sagen können, weshalb ein Kind zu dem geworden ist, was es ist. Manche Kinder kommen ganz gut damit klar, andere wiederum nicht. Selbst wenn so ein Kind dann Verhaltensauffällig wird, was ich in deiner Schilderung nicht sehen kann, kann das ein dutzend anderer Gründe haben.
Du kannst einfach nur da sein, deine Hilfe anbieten, dich nicht aufdrängen und auf die Zeit bauen.
Was du nicht können wirst: Etwas erzwingen.