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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ehrenamt Erfahrung


Franklin
2012-06-21, 10:58:23
Was macht ihr für Ehrenämter? Dazu würde ich jegliches gesellschaftliches Engagement zählen.
Was für Erfahrungen habt ihr, könnt ihr ein bestimmtes empfehlen, oder gar von einem bestimmten abraten?

Würde gerne eines machen, meine Frau auch, aber wir wissen ehrlich gesagt nicht was in Frage kommt. Da es teils an der Mobilität hapert und teilweise auch an der regelmäßigen Zeit.
Deswegen bin ich gespannt auf eure Anregungen.

derpinguin
2012-06-21, 12:38:12
Ich bin beim roten kreuz und bei der DLRG
Empfehlen oder abraten ist schwierig. Hängt von den örtlichen Gegebenheiten und Personen und auch jedem selbst ab.

Was würde dich denn prinzipiell interessieren?

Philipus II
2012-06-21, 12:45:09
Ich bin beim örtlichen Schwimmverein. Ist halt mein Sportverein, da packt man schnmal mit an, wenn Helfer gebraucht werden.

Spirou
2012-06-21, 12:48:05
Nach meiner Erfahrung wird man früher oder später mit Situationen konfrontiert, die man einfach nicht unbeachtet lassen kann, sodaß man sich um etwas kümmert, weil es sonst niemand tut. Ich nenne das nur nicht unbedingt "Ehrenamt", und spreche normalerweise nicht drüber.

In Einzelfällen habe ich mich auch schon mal gerichtlich als ehrenamtlicher (d. h. unbezahlter) Betreuer einsetzen lassen. Das hat einiges an Energie gekostet, die man nur aufbringt, wenn man sich aus Verantwortungsgefühl einsetzt, weil man nicht akzeptieren kann, was aus Menschen wird, um die sich niemand kümmert.

Man sollte eigentlich selber merken, was einen bewegt und was nicht. Ohne echte Betroffenheit bringt man vermutlich die Energie nicht auf, sich wirksam einzusetzen. Deshalb sollte man sich fragen, was einen wirklich bewegt. Gelegenheit ergibt sich dann wie von selbst. Ehrenamt um des Ehrenamts willen würde ich nicht anstreben und nicht anraten. Goethe meinte: Das Gegenteil von gut ist nicht etwa böse, sondern gut gemeint. Da ist was dran, insoweit eine selbstkritische Haltung unverzichtbar ist.

Franklin
2012-06-21, 13:01:17
Hängt von den örtlichen Gegebenheiten und Personen und auch jedem selbst ab.
Was würde dich denn prinzipiell interessieren?

Ich könnte mir z.B. vorstellen in einem Tierheim zu helfen (Gassi gehen, Transporte durchführen etc.)

Was ich nicht könnte , wären diese Sachen wie Betreuung eines Menschen, da mir beruflich die Zeit für eine Regelmäßigkeit fehlt.

Deswegen meine Hoffnung hier auf einen Gedanken gebracht zu werden, der mir / uns selbst noch nicht gekommen ist.

Gast
2012-06-21, 13:12:43
Zuviel Wulff gehört?
Ich bekleide kein Eheramt und habe es auch nicht vor. Ich bin für bezahlte Arbeit. Unterm Strich spart es lediglich Personalkosten. Lass dich nicht von diesem unmenschlichen Lohndumping aufreiben, hinter steht man mit 2 Jobs und weniger Freizeit da. Rettungskräfte alà DRK gehören bezahlt, wofür zahlt man sonst abartige Krankenkassenbeiträge.

Vereinstätigkeiten würde ich nicht als Eheramt bezeichnen, das ist Freizeit.
Sind keine normalen Hobbys in Greifweite oder der Job zu langweilig, oder warum der Drang?

(R)evolutionconcept
2012-06-21, 13:23:53
http://www.ehrenamtsportal.de/html/ehrenamtsarten.html

Vielleicht findest du ja da was.

Ich persönlich würde mich gern im Förderverein unserer Schule miteinbringen, habe zwar ein paar Bedenken was die Zeit angeht, aber ich werde das wohl nächtes Schuljahr machen.

Commander Keen
2012-06-21, 13:25:32
Ich poste ehrenamtlich im 3dcenter :up:

Morale
2012-06-21, 13:44:19
Bin wie der Pinguin auch beim roten Kreuz, hier kann man halt ehrenamtlich Menschen auf Sanitätsdiensten oder im Rettungsdienst als dritter helfen. Jetzt kommt es natürlich immer auf die lokalen Gegebenheiten an, gibt's viel zu tun, sind die Leute in der Bereitschaft nett, etc.
Ich war vorher bei den Maltesern in einem anderen Landkreis, die Leute da waren alle sehr nett, und wir hatten viel Spaß, aber zu tun gab es fast nix, und auch die aus und Weiterbildung hat da ewig gedauert.
In München hab ich sofort einen Kurs bekommen zum Sanitäter, den brauchst du dann auch, das kostet halt etwas zeit, 4x sa/so. Danach kannst du halt wie es beliebt auf Dienste gehen, was halt bei dir lokal alles gibt. In München ist das sehr abwechslungsreich, Theater, Open Air Sachen, Konzerte, Sport, Public viewing. D.h. Neben dem helfen ist das auch sehr interessant, wenn nix passiert hat man halt auch einen schönen Abend gehabt. Aber es kann auch mal was heftiges passieren, wobei eigentlich immer ein erfahrener kollege dabei ist, bei großen Veranstaltungen auch Arzt, etc. Ist aber halt auch nicht jedermanns Sache.
Bin noch bei der Feuerwehr, aber ich glaube das ist nix für dich, weil da braucht man ordentlich zeit für die ganzen Lehrgänge und Übungen, etc.

Zum Thema Tierheim kann ich nix sagen, aber da kannst du lokal doch einfach mal nachfragen, denke die sind froh für jede Hand.

Showers
2012-06-21, 14:12:07
Ich betreue Ex-Sowjetische Einwanderer bei Behördengängen und organisiere die Urkundenübersetzung. Es nimmt nicht viel meiner Zeit in Anspruch und ich kann damit wirklich helfen. Desweiteren betreue ich einige Behindertenwerkstätten bei Urlaubsreisen. Also Formulare, Beratung der Betreuer, Gruppenorganisation, Reiseleiter/führer Tätigkeit usw.

@TS
Ich finde mann sollte nicht abschätzen, warum man es machen sollte oder nicht. Es ergeben sich Situationen in denen man in ein Ehrenamt einsteigen kann und dann passiert es einfach.
Für meine Vorstellungen ist ehrenamtliche Arbeit vor allem eines: aus freien Stücken helfen wollen! Ehrenamtliche Tätigkeiten sollten nicht aus Eigennutz (auch nicht um sein Gewissen zu beruhigen) übernommen werden.
Das wäre sonst wie diese Typen, die nur deswegen Blut spenden, weil sie Glauben, sie würden dann, wenn sie es bräuchten wie ultra VIP behandelt werden.

Thunderhit
2012-06-21, 19:59:30
Du hilfst denen im Prinzip also, dass die kein deutsch lernen?

Commander Keen
2012-06-21, 20:20:48
Du hilfst denen im Prinzip also, dass die kein deutsch lernen?

...und es sich in der sozialen Hängematte bequem machen.

Milton
2012-06-21, 20:49:53
Du hilfst denen im Prinzip also, dass die kein deutsch lernen?
...und es sich in der sozialen Hängematte bequem machen.
Man, wie kann man sowas schreiben. Ihr kommt bestimmt irgendwo vom Dorfe und habt noch nie im Ausland gelebt oder mit Auslaendern zu tun gehabt. Und sich dann ueber Leute mokieren, die in ihrer Freizeit anderen Menschen helfen. Das Internet macht Leute echt zu Arschloechern.

On Topic: Hab frueher viel mit geistig behinderten Menschen gearbeitet, Spiele Abende, Grillen etc. Da kann man auch mit wenig zeitlichem Einsatz viel Freude bereiten. Vielleicht gibt es ja bei euch in der Gegend Vereine wie die Lebenshilfe bei denen Du Dich mal umschauen kannst.

DerEineHades
2012-06-21, 20:53:10
Du hilfst denen im Prinzip also, dass die kein deutsch lernen?


Bitch, please. Selbst urdeutsche Menschen mit Hochschulbildung sitzen mit einem fetten "WTF?" vor Amtsdeutsch. Wir hatten mal einen syrischen Psychologen bei uns in der Wohnung sitzen, der irgendwann nicht mehr essen konnte und anfing zu zittern. Der war in eine lustige institutionelle Pattsituation zwischen Krankenkassen geraten und bekam kein Insulin mehr. Würdest du dir in so einer Situation keine Hilfe wünschen?

.onTopic:

Ich arbeite teilweise als Erzieher im Internat. Werde als Ehrenamtler entlohnt, habe es aber als Job angenommen. Früher mal politisch aktiv gewesen, heute nur noch Parteimitglied. Dafür jahrelang (jetzt über 5 Jahre) unentgeltlich mit Freunden einen Nischenverlag hochgezogen. Zwar kein offizielles Ehrenamt, aber mein Gott...sucht man ein Ehrenamt oder eine Arbeit, die man freiwillig tut, in die sonst keiner Geld investieren würde und aus der man sich keins erhofft? Kulturelle Ehrenämter verwalten sonst nämlich größtenteils die Gelder der öffentlichen Hand für ähnliche Geschichten. Habe mal über Telefonseelsorge nachgedacht. Aber da bin ich wohl eher suboptimal geeignet. Gegen Überfischung würde ich mich gerne einsetzen, aber das ist wirklich ziemlich schwierig.

Nulltarif
2012-06-21, 22:14:32
Ich mach ab September, ein Freiwillig Soziales Jahr in einem Kindergarten. :cool:

Popeljoe
2012-06-21, 23:03:58
Ich poste ehrenamtlich im 3dcenter :up:
Ehrenamt wäre ein Modposten. ;)
Typisch ist dabei nämlich, dass man sich unentgeltlich verbal von Anderen vollmisten lassen darf. :D
In der Herbertstrasse auf St.Pauli muss man dafür viel Geld bezahlen, hier gibt es das sogar gratis! :up:

Gast
2012-06-21, 23:11:00
Bergrettung
Gute Ausbildung die mit auch privat hilft. Dazu einige Vorteile wie Skikarte, Rabatte. Dafür Vorsorgedienste und Melderbereitschaft.

Showers
2012-06-22, 07:59:31
@thunder & commander
Ihr zwei seid schon lächerlich: facepalm:

@milton & hades
Danke!

Mosher
2012-06-22, 08:07:58
Ich helfe manchmal in einem Kindergarten bei der Vorbereitung von Festen und Veranstaltungen.

Blase
2012-06-22, 09:50:08
Ich habe drei Jahre lang die Jugendarbeit im Bereich Sport in einem Landesverband gemacht und davor die eigene Jugend im Verein trainiert.

Generell etwas "für/mit Kinder" kann keine schlechte Wahl sein...

MfG Blase

zaboron
2012-06-22, 10:32:54
Etwas, wofür niemand bereit ist zu bezahlen, ist es auch nicht wert, gemacht zu werden.

Piffan
2012-06-22, 12:43:37
Man, wie kann man sowas schreiben. Ihr kommt bestimmt irgendwo vom Dorfe und habt noch nie im Ausland gelebt oder mit Auslaendern zu tun gehabt. Und sich dann ueber Leute mokieren, die in ihrer Freizeit anderen Menschen helfen. Das Internet macht Leute echt zu Arschloechern.

On Topic: Hab frueher viel mit geistig behinderten Menschen gearbeitet, Spiele Abende, Grillen etc. Da kann man auch mit wenig zeitlichem Einsatz viel Freude bereiten. Vielleicht gibt es ja bei euch in der Gegend Vereine wie die Lebenshilfe bei denen Du Dich mal umschauen kannst.

DAs Internet macht niemandem zu einem Arschloch. Andersrum: In gewissen Foren und bei gewissen Themen melden sich auffallend viele Arschlöcher zu Wort. :wink:

Leute mit ausgefülltem Realleben und sozialer Kompetenz würden derart miese Sprüche nicht ablassen. Der "Gast" hat imho den Vogel abgeschossen, Troll ahoi?

Flyinglosi
2012-06-22, 12:49:10
Etwas, wofür niemand bereit ist zu bezahlen, ist es auch nicht wert, gemacht zu werden.

Die Gesellschaft zahlt doch eh dafür, indem sie das arrogante und selbstverliebte Auftreten so mancher Freiwilliger ertragen muss.

mfg Stephan

Morale
2012-06-22, 13:07:39
Etwas, wofür niemand bereit ist zu bezahlen, ist es auch nicht wert, gemacht zu werden.
Nun bist du denn bereit dafür extra zu löhnen?
Fast jeder wird schonmal unwissentlich ehrenamtliche Arbeit in Anspruch genommen haben.
Bei fast jeder größeren Veranstaltung gibt es z.b Sanitäter, die das ganze eben gratis machen. Zwar zahlt der Veranstalter einen Obolus, aber bei weitem nicht soviel, als wenn jeder Freiwillige gescheit entlohnt wird.
Anderes Beispiel Feuerwehr willst du jedem Dorf eine Berufsfeuerwehr hinsetzen? Zählst du sicher gerne dann mehr steuern dafür, oder?

Flyinglosi
2012-06-22, 13:09:52
Anderes Beispiel Feuerwehr willst du jedem Dorf eine Berufsfeuerwehr hinsetzen? Zählst du sicher gerne dann mehr steuern dafür, oder?

Wer sagt das man gleich ne Berufsfeuerwehr einsetzen muss? Man könnte auch einfach den am Land üblichen Bereitschaftsdienst beibehalten und diesen dementsprechend entlohnen. Und dafür würde ich gerne Steuern zahlen (im Vergleich zu so manchem andren sinnlosen Müll wie zb. der Pendlerpauschale)

Diese ganzen Jobs die angeblich niemand bezahlen würde, sind doch nur möglich weil es Leute gibt die sie gratis ausüben und somit nicht die Notwendigkeit besteht dafür Geld auszugeben. Es kann mir doch niemand erzählen, dass man zb. in Österreich kein anständiges Rettungswesen mit ordentlich bezahlten Mitarbeitern auf die Beine stellen könnte. Der Staat nutzt hier einfach die Freiwilligen aus, um sich über ein finanzielles Problem weniger Sorgen machen zu müssen.

mfg Stephan

Morale
2012-06-22, 13:29:12
Im Rettungsdienst arbeiten keine ehrenamtlichen Leute jedenfalls Nicht in Deutschland, man kann zwar als dritter mitfahren, aber das ist dann nur zusätzlich zu den Haupt/nebenamtlichen.
Und wenn die Feuerwehr entlohnt wird dafür, ist das auch wider Arbeit, ergo Ruhezeiten einhalten, etc. Die EU will ja eh dass ehrenamtliche Arbeit mit zur Arbeitszeit zählt.
Auch schreibt die du vor, dass rettungsdienst und sanitatsdienste europaweit ausgeschrieben werden müssen, viel Spaß, was meinst du wer denn bald im sanitätszelt Sitzt, der teure deutsche oder der billige Pole, der dich halt ned gescheit versteht, dafür die Arbeit aber für 5 Euro die Stunde macht?

Natürlich freut sich der Staat wenn's günstig geht, aber das sollte jeder Bürger, denn wer glaubt wohl dass die kosten nicht weitergegeben werden?
Wenn es kein freiwilliger machen würde, dann Osteuropäer.
Neue Jobs schafft das nur bedingt für uns hier.
Die kosten dürfen wir aber dann tragen.

Annator
2012-06-22, 14:02:08
Meine Freundin macht Nachkontrollen der Tiere die aus Tierheimen vermittelt wurden.

Ich selber bin in der Gewerkschaft aktiv. Habe derzeit aber wenig Zeit und Energie durch meine Abendschule.

Im Prinzip ist es egal was man macht. Man kann auch viele Sachen erstmal ausprobieren bis man das Richtige gefunden hat. Niemand nimmt es einen übel wenn es dann nicht klappt und man nach einer Woche wieder aufhören muss.

Flyinglosi
2012-06-22, 16:14:16
Im Rettungsdienst arbeiten keine ehrenamtlichen Leute jedenfalls Nicht in Deutschland, man kann zwar als dritter mitfahren, aber das ist dann nur zusätzlich zu den Haupt/nebenamtlichen.
Und wenn die Feuerwehr entlohnt wird dafür, ist das auch wider Arbeit, ergo Ruhezeiten einhalten, etc. Die EU will ja eh dass ehrenamtliche Arbeit mit zur Arbeitszeit zählt.
Auch schreibt die du vor, dass rettungsdienst und sanitatsdienste europaweit ausgeschrieben werden müssen, viel Spaß, was meinst du wer denn bald im sanitätszelt Sitzt, der teure deutsche oder der billige Pole, der dich halt ned gescheit versteht, dafür die Arbeit aber für 5 Euro die Stunde macht

In Österreich kann man den Sanitätsdienst nur mit Zivildienern (die Sklaven der Freiwilligen-Szene) und Freiwilligen aufrecht erhalten.

Und bei einer freiwilligen Feuerwehr sollten Ruhezeiten und Co kein Thema sein. Es geht hier ja um einen Bereitschaftsdienst (für welchen man ja gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen könnte).

Für mich klingt das alles wie ein paar schlechte Ausreden, noch dazu wo die meisten Probleme aus deiner Argumentation vom Gesetzgeber selbst geschaffen werden (warum wohl :freak:).

Jeder noch so nutzlose Beruf lässt sich gegen Bezahlung realisieren, aber bei den vielen notwendigen Jobs wäre das nicht drin.... ja klar. Natürlich wär es für viele lästig, wenn plötzlich jeder das bekommen würde, was ihm für seine Arbeit zustände. Da könnte doch glatt noch zu einer faireren Einkommensverteilung führen -> das blanke Grauen.

Morale
2012-06-22, 16:30:55
Natürlich wäre es drin, wie 10 Euro Mindestlohn und noch zig andere Sachen. In der Realität nimmt man aber das billigste, und das wären eben ausländische Arbeiter. Die gute eu schreibt die auschreibung ja Eu weit vor.
Im gasteig in München sitzt jetzt auch ein privater Anbieter weil das rote Kreuz zu teuer war, sitzen halt irgendwelche 4euro Jobber und machen da den Sanitätsdienst.
Praktisch wird der Staat eben einen Teufel tun und mehr Geld freiwillig ausgeben. Gibt's keine ehrenamtlichen, dann halt andere billige Hilfskräfte.
Rettungsdienst wird doch genauso beschissen bezahlt, selbst beim roten Kreuz was noch gut zahlt bist du mit ~ 2400brutto (für münchen) oben angekommen. Und dann nimmst du möglichst alle Schichten und we mit. Plus die Verantwortung, Stress, etc.

Executable
2012-06-22, 21:11:12
Was macht ihr für Ehrenämter? Dazu würde ich jegliches gesellschaftliches Engagement zählen.

Würde gerne eines machen, meine Frau auch, aber wir wissen ehrlich gesagt nicht was in Frage kommt.

Erst gestern, in der Gruppe sagte der Michael :

"Ich bin in ehrenamtlich bei der Feuerwehr, da mache ich...."
"Ich bin ehrenamtlich bei den dem Österreichischen roten Kreuz, da tuhe ich..."

(Was er tut, nannte er nicht)

Kling doch super, oder ? :wink:

Damit kann man toll in der runde protzen, was für ein gutmensch man ist.

Morale
2012-06-22, 22:44:58
Was macht man wohl bei der feuerwehr oder beim roten Kreuz auf Sanitätsdiensten?
Ich weiß ihr ösis seid immer bisschen langsam, aber komm, da Kommst noch drauf geb dir drei versuche.

Gast
2012-06-22, 23:01:14
Ehrenamtliche Feuerwehr? Klingt toll, ist aber zu 95% Saufen.

Grindcore
2012-06-22, 23:15:19
Executable lässt sich nicht von Gutmenschen retten. Der schickt den Sani weg und verlangt einen eisenharten Altnazi, der den Amputationsstumpf mit einer glühenden Bajonettklinge kauterisiert.

Showers
2012-06-23, 09:50:19
Executable lässt sich nicht von Gutmenschen retten. Der schickt den Sani weg und verlangt einen eisenharten Altnazi, der den Amputationsstumpf mit einer glühenden Bajonettklinge kauterisiert.
;D

Hängcock
2012-06-23, 11:45:35
Schon wieder wird an etwas rumgebissen was die hater selbst nie erleben dürfen.
Eherenamtliche Tätigkeiten sind ja so unmodern und passen nicht ins typische alles anzweifelnde Nerd-Weltbild. Eklig, dieser Verhaltensüberrest aus jugendlicher Rebellion.

Flyinglosi
2012-06-23, 11:52:40
Schon wieder wird an etwas rumgebissen was die hater selbst nie erleben dürfen.
Eherenamtliche Tätigkeiten sind ja so unmodern und passen nicht ins typische alles anzweifelnde Nerd-Weltbild. Eklig, dieser Verhaltensüberrest aus jugendlicher Rebellion.

Gratuliere zur tollen Argumentation.

Ich versteh ja bis heute nicht wie man Wörter wie "Hater" als erwachsener Mensch der der deutschen Sprache mächtig ist (und nicht gerade englisch spricht) verwenden will/kann.

Hängcock
2012-06-23, 11:59:54
Gratuliere zur tollen Argumentation.

Mehr Argumente wirds nicht geben da um sie zu verstehen echter unbeeinflusster Menschenverstand notwendig ist. Vergiss es, welcome to the haternet.

Flyinglosi
2012-06-23, 12:06:59
Mehr Argumente wirds nicht geben da um sie zu verstehen echter unbeeinflusster Menschenverstand notwendig ist.

Sag doch gleich, dass deine Argumente nur von einem sehr speziellen Publikum verstanden werden:

http://www.pratter.info/images/baby.jpg

mfg Stephan

Hängcock
2012-06-23, 12:08:12
Son wabbeliges Kind wär längst über die Klippe. Daher falsch.

Spirou
2012-06-23, 12:10:43
Etwas, wofür niemand bereit ist zu bezahlen, ist es auch nicht wert, gemacht zu werden.

Soviel zum Thema Körperhygiene...

Die Frage ist nicht, ob Nutzniesser kostenloser Dienstleistungen dafür bereit sind, zu bezahlen, sondern, ob sie dazu imstande sind. Das Organisieren ehrenamtlicher Leistungen sollte Notwendigkeiten abdecken, bis die Übernahme dieser Leistungen durch unser politisch organisiertes Gemeinwesen erfolgt. Es ist nicht in Ordnung, wenn das nicht erfolgt.

Popeljoe
2012-06-23, 13:51:56
Erst gestern, in der Gruppe sagte der Michael :

"Ich bin in ehrenamtlich bei der Feuerwehr, da mache ich...."
"Ich bin ehrenamtlich bei den dem Österreichischen roten Kreuz, da tuhe ich..."

(Was er tut, nannte er nicht)

Kling doch super, oder ? :wink:

Damit kann man toll in der runde protzen, was für ein gutmensch man ist.
Bei "tut" hast du ein h vergessen. :biggrin:
Ich tuhe dir doch nicht we damith? :freak:

Ansonsten: sciptorischer Kot.
Du prahlst offensichtlich lieber damit, ein asozialer Egomane zu sein.
Ganz dicken Glückwunsch dazu! :uup:

Showers
2012-06-23, 15:54:32
Ich mach ab September, ein Freiwillig Soziales Jahr in einem Kindergarten. :cool:
Du wirst Moderator? Geh lieber zur Bundeswehr junger Mann.;)

Executable
2012-06-23, 16:25:45
Du prahlst offensichtlich lieber damit, ein asozialer Egomane zu sein.
Ganz dicken Glückwunsch dazu! :uup:

Ich trete aber nicht Organisationen bei, nur um damit in der runde anzugeben.
"Ach was für ein toller Hecht bin ich, ich rette leben"

Dabei wischt man nur die kotze auf.

PS : Wenn ich ein asozialer Egomane bin, dann bist du einfach nur eine meiner Ausdünstungen.

Morale
2012-06-23, 16:41:30
Ich trete aber nicht Organisationen bei, nur um damit in der runde anzugeben.
"Ach was für ein toller Hecht bin ich, ich rette leben"

Dabei wischt man nur die kotze auf.

PS : Wenn ich ein asozialer Egomane bin, dann bist du einfach nur eine meiner Ausdünstungen.
Mh ich konnte hier keinen sehen, der geprahlt hat.
Vielleicht nicht vom eigenen verhalten auf andere schließen.

Showers
2012-06-23, 16:52:29
Executable wirft Menschen die helfen vor zu prahlen, um sein eigenes scheinheiliges Gewissen zu beruhigen, bzw. um eine Ausrede dafür zu finden, warum er nicht mithilft. A*schloch Level 9000.:rolleyes:

DerEineHades
2012-06-23, 19:13:46
Soviel zum Thema Körperhygiene...

Die Frage ist nicht, ob Nutzniesser kostenloser Dienstleistungen dafür bereit sind, zu bezahlen, sondern, ob sie dazu imstande sind. Das Organisieren ehrenamtlicher Leistungen sollte Notwendigkeiten abdecken, bis die Übernahme dieser Leistungen durch unser politisch organisiertes Gemeinwesen erfolgt. Es ist nicht in Ordnung, wenn das nicht erfolgt.

Und damit hat Spirou es doch auf den Punkt gebracht. Zumindest Teile davon. Schade, dass man das so geflissentlich ignoriert.

Ehrenamtliche Tätigkeiten decken teilweise (!) Bereiche, wo keine staatlichen Mittel vorhanden sind bzw. kein Handlungsbedarf gesehen wird. Dafür presst man dann ab und an ein Bundesverdienstkreuz. Ich sehe kein Stück Selbstproduktion darin, wenn jemand sich dafür entscheidet, seine Zeit und Kraft in etwas zu investieren, das anderen Menschen dienlich ist. Deswegen gab ich ja weiter oben auch an, dass ich als Ehrenamtler im Internat entlohnt werde, es aber als Job angenommen habe. Das steht bei mir sicher nicht als Ehrenamt in Bewerbungen, denn ich würde mich sicher nicht mit adoleszenten Jungs auseinander setzen, ohne Kohle dafür zu bekommen.

Klar, es gibt die Leute, die ihr Ehrenamt für den Lebenslauf pflegen. Da kenne ich durchaus ätzende Fälle. Aber auch da ist es dann doch eine Frage der Motivation. Will ich anderen Menschen helfen bzw. ein Gut stiften, von dem ich mir nichts erhoffe, von dem ich aber glaube, dass es einen Zugewinn darstellt (denn die kulturellen Ehrenämter werden gerne vergessen), oder will ich meinen Lebenslauf polieren?

Natürlich wird man kein gesellschaftlicher Glanzkandidat, nur weil man mal mit der DLRG schwimmen gegangen ist. Wenn man (wie ich das durchaus bei anderen erlebt habe) während Hochwassern loszieht, um Sandsäcke zu stapeln, finde ich das durchaus beeindruckend. Man sollte die Menschen eben nicht an zwei Seiten Lebenslauf oder ihren Worten messen, sondern an ihren Taten. Es ist selbstverständlich eine vollkommen perverse Entwicklung, dass der Druck auf ein Ehrenamt mittlerweile in Bewerbungen eingesickert ist, denn dann geht die eigentliche Motivation, die man dafür haben sollte, verloren.

Und sry, das Argument, dass ein Gut nichts wert ist, nur weil keiner bereit ist, dafür zu bezahlen, stimmt halt einfach nicht. Es bezahlen Leute teilweise viel Geld dafür, Güter zu vernichten. Das wiederum ist dann richtig, weil marktkonform? Man fasse sich an den Schädel.

Executable
2012-06-23, 19:23:25
Executable wirft Menschen die helfen vor zu prahlen, um sein eigenes scheinheiliges Gewissen zu beruhigen,A*schloch Level 9000.:rolleyes:

Ja ne ist klar.

Vielleicht mal lesen du WURST.

Ich rede hier von leuten, die bei EHRENAMTLICHEN (Unbezahlt) diensten mitmachen,
und dann großartig protzen, sie retten/helfen menschen und im endeffekt grade mal denn stuhl/kotze oder was auch immer anfällt wegwischen.
(Was hat das nun mit retten zu tun ?)
Es gibt ja auch noch andere Ehrenamtliche Dienste,
wie eben sich um Tiere kümmern.

Und sowieso, leute die mit passion sich sozialem verschrieben haben,
die brauchen nicht in der runde angeben....

Vielleicht checkt jetzt mal jemand, von welchen leuten ich hier rede ?
Es sind die Leute, die auf dem ruhm der andren mitfahren.

PS : Und wenn ich ein Arschloch bin, kann euch auch egal sein.
Arschlöcher braucht die Welt.

Vielleicht mal die Brille abnehmen ihr Vollhonks.

http://www.abload.de/img/12954205op178.jpg

Flyinglosi
2012-06-23, 19:56:13
PS : Und wenn ich ein Arschloch bin, kann euch auch egal sein.

Wenns dir so egal ist, warum versuchst du dann mit allen Mitteln uns davon zu überzeugen?

Executable
2012-06-23, 20:46:47
Wenns dir so egal ist, warum versuchst du dann mit allen Mitteln uns davon zu überzeugen?

Ich versuche keinen zu überzeugen, im gegenteil, mir ist es egal ob du, oder irgendein anderer denkt ob ich ein Arschloch bin.
Und nicht, weil dass das Internet ist, nein, weil es mir egal ist.

Ich respektiere jeden seine persönliche meinung, (das sollte man dann auch bei mir machen) aber ich muss mit keinem beste Freunde sein.

Es gibt ja eh genug, die versuchen ihr Internet Image sauber zu halten,
und im RL ist alles im Arsch.

Flyinglosi
2012-06-23, 21:00:53
ist schon ok, die Phase macht ja jeder mal durch :freak:

Morale
2012-06-23, 21:08:04
Selbst wenn du da teilweise recht hast, was haben aber deine Beiträge hier in dem Faden verloren, executable?
Hier gehts darum dem te Beispiele zu geben, was man ehrenamtlich so machen kann, und du kommst damit dass sich viele nur aufplustern und angeben wollen, Thema verfehlt, 6, setzen.

Micha80
2012-06-24, 18:41:13
Bin seit 11 Jahren im THW.

Popeljoe
2012-06-24, 18:55:32
Bin seit 11 Jahren im THW.
Und jetzt meinst du, dass du damit hier angeben kannst, oder was?! :biggrin:

@Excecutable: selbst wenn Jemand nur den Kot von einem Hilfsbedürftigen wegmacht, anstatt Leben zu retten, so macht er das Leben des Betroffenen zumindest ein wenig lebenswerter.
Damit kann er von mir aus dicktun, was das Zeug hält.
Hauptsache er macht was!
Ruhm und Ehrenamt gehen seltenst miteinander einher.
Was hat Jemand davon, freiwillig in einem Altenheim ein paar Arbeiten zu erledigen oder beim THW oder der Feuerwehr Rettungsübungen zu machen?
Es soll sogar Menschen geben, die daraus sogar eine tiefe innere Befriedigung ziehen! (Wie pervers ist das denn?! ;) )

Micha80
2012-06-24, 19:36:58
Hab doch nur die Frage: Was macht ihr für Ehrenämter? beantwortet.

In den 11 Jahren ist einiges passiert.

2 große Hochwasserkatastrophen (Dämme stabilisieren, Nachts Dämme & Hubschrauberlandeplatz ausleuchten, unzählige Keller ausgepumpt). Ich war eine Woche freigestellt um zu helfen. Den Menschen die gerade alles an Hab und Gut verloren hatten professionelle Hilfe leisten zu können, empfand ich als gute Sache.

Des weiteren gibt es in unserem OV jedes Jahr einige Events die uns der Übung dienen und auch einen Nutzen ergeben.

- Altstadtfest komplette Elektrik verlegen/ verbauen
- Weihnachtsmarkt Lichterketten installieren
- Parkplatz ausleuchten bei Stadtfesten
- Feuerschneisen in den umliegenden Wäldern erhalten
- Kletterwand für die kleinen aufbauen & betreiben
- ...

Für diese "Jobs" gibt es dann eine kleine Spenden damit unser OV die Geräte usw. instand halten kann. Der Bund zahlt leider nicht mehr so viel um alles abzudecken.

Als Bonus gibt es noch Freundschaften, Teambildung im OV, eine Ausbildung an diversen Gerätschaften, Erfahrung, ... dazu.

mii
2012-06-26, 17:01:59
Ich war mal ein halbes Jahr in der Dorffeuerwehr.
Nette Sache, wenn man Vereinsmeierei und Dorfleben von Jugendlichen mag.

Einige Veranstaltungen waren Pflicht und hatte zumindest nichts mehr mit freiwilligkeit zu tun.
(Also entweder helfen oder komplett raus)

Das die hier allerdings so ein Dorfdialekt (RP, nahe Pfalz) sprechen, das sich mir beim Briefing schon die Zehennägel hoch rollten, hat mir dann völligst gereicht.

Ansonsten war alles soweit freundlich.

Für mich ist es allerdings nichts. Ich respektiere trotzdem diesen Job.

blackbox
2012-06-26, 17:16:34
Und jetzt meinst du, dass du damit hier angeben kannst, oder was?! :biggrin:

11 Jahre sind gar nichts. :P
Also ich trainiere Mannschaften schon seit 20 Jahren.

Wer bietet mehr?

Executalbe vielleicht? :D

Daredevil
2020-01-08, 11:42:02
Wie schaut’s bei euch heute so aus? :)
Ich habe mir dieses Jahr fest vorgenommen, 4-8 Std in der Woche für ehrenamtliche Tätigkeiten einzuplanen, angestoßen wurde das hier im Forum und dann durch ein Buch.
Einfach zur eigenen Zufriedenheit, Weiterentwicklung und eben, etwas zurück zu geben.

In meinem Kopf schwirren gerade viele Ideen in welche Richtung das gehen soll, im Grunde könnte ich mir alles vorstellen von der Tafel, DRK, Tierheim oder auch Betreuunng für Menschen mit Problemen etc.

Daher mal als Update für 2020:
Welche Ehrenämter führt ihr so aus, wie gefällt euch es da und was macht es mit euch?

PatkIllA
2020-01-08, 12:05:08
Ich mache Kassenwart, Vorstand und IT-Admintätigkeiten in einem Verein.

whocares75
2020-01-08, 12:29:15
Klassiker: Fussi-Trainer im Kinderbereich

Korfox
2020-01-08, 12:45:51
Ich bin seit ~25 Jahren beim Katastrophenschutz (und kann es immer noch nicht richtig schreiben). Lange beim THW, inzwischen in einer etwas regionaleren Ebene.
Der Großteil der Zeit besteht aktuell aus Materialpflege und Selbststudium.

Wenn man (wie ich das durchaus bei anderen erlebt habe) während Hochwassern loszieht, um Sandsäcke zu stapeln, finde ich das durchaus beeindruckend.
Als jemand, der viele Einsatzbereiche schon abgedeckt hat (und obwohl der Beitrag erst knapp 7 Jahre alt ist):
Das ist lustiger Weise zwar eine der Tätigkeiten, die am stärksten von außen wahrgenommen werden, aber gleichzeitig in vielen Einsätzen nicht unbedingt die "große Leistung" des Einsatzes.
Als Sandsack-Schipper hat man im Endeffekt wenigstens klar definierte Einsatzschichten. In der Koordination - gerade beim Auf- und Rückbau der Einsatzkräfte - ist zwar keine körperliche Arbeit notwendig, dafür sind 8h-Schichten nicht mehr als ein abgenutzter Witz.

thomasius
2020-01-08, 13:08:49
Ich bin für die Jugendgruppe in meinem Angelverein zuständig und bin stelv. Vorsitzende (ca 200 Mitglieder, 20 Kinder) der Verein ist gemeinnützig. Zusätzlich arbeite ich gerne im Verband an verschiedensten SAchen/ Projekten mit.
Der Zeitaufwand pro Jahr ist schon nicht unerheblich, macht mir aber viel Spass.

Als Student war ich in einem Studentenklub, da bin ich immer noch gelegentlich aktiv, Traditionsverein. Hier ist der Aufwand sehr gering.

Kumpel ist beim THW und macht da bei diversen Sachen mit.

Kolorit
2020-01-08, 14:01:13
Habe bei einer sozialen Einrichtung 1 Jahr lang einen Jugendlichen als Mentor betreut. Insgesamt war die Erfahrung leider negativ. Erst hieß es ich müsse für keine Kosten aufkommen (gemeinsamer Kinobesuch, Museum, Zoo, usw), nachher hieß es dann die Familie könne sich diese Ausgaben nicht leisten und ich "musste" einspringen. Auch wurde im Vorhinein nicht besprochen dass eine "Entwicklungsverzögerung" vorliegt. gestört hat es mich nicht, ich wurde nur meines Erachtens nicht darauf vorbereitet verantwortlich für einen Jugendlichen zu sein der zb. kein Gefühl dafür hat auf nassem Boden ausrutschen zu können.
Erste Eindrücke waren aber positiv, er konnte sich mit der Zeit mehr öffnen und besser ausdrücken, war dadurch auch empfänglicher für Lehrer, Vertrauenslehrer, Therapeuten. nach 2 Monaten Ferienaufenthalt in der Heimat war aber wieder alles dahin.

Rückblickend fühlt es sich an wie die Zeit beim Militär. Man hätte die Zeit sinnvoller nutzen können, es hat niemandem was gebracht und es gab lauter Frust, aber missen möchte ich die Erfahrung nicht. Hätte ja mit einem anderen Setup auch besser laufen können.



Eine Bekannte war 5 Jahre lang ehrenamtlich in einem Altersheim tätig. 2 Tage die Woche Dienstags und Donnerstag. Dann wurde sie mal gefragt ob sie nicht den Mittwoch machen kann, am Mittwoch hieß es dann dass dann natürlich den Donnerstag auch noch macht, der Mittwoch war ja "freiwillig". Das Spiel hat sich dann wiederholt, am Dienstag heißt es wenn du den Mittwoch machst brauchst du den Donnerstag nicht machen, am Mittwoch war dann keine Rede mehr davon.
Dazu wurden vereinzelt Fahrtkosten nicht erstattet oder Fortbildungen nicht komplett bezahlt. Am dritten von 3 Kurstagen wurde sie vor versammelter Gruppe gebeten den Raum zu verlassen weil für sie nur 2 Tage gebucht waren statt 3, damit gabs dann natürlich auch kein Zertifikat.


Sonst waren die Erfahrungen im Bekanntenkreis sehr positiv.

taddy
2020-01-08, 14:28:58
Anhand meines Profilbildes kann man erkennen, dass ich in der Feuerwehr bin. Angefangen hat das alles vor 17 Jahren als Ersatzdienst anstelle Bundeswehr, dass ganze lief dann bis zum Ende der Wehrpflicht. Im Grunde ärgere ich mich jetzt nicht zum Bund/Marine gegangen zu sein, aber das ist ja hier nun nicht das Thema.

Der Ersatzdienst umfasste Mitglied in der Feuerwehr und Mitglied im Katastrophenschutz zu sein, dies war der ABC-Zug auf Gemeindeebene. Ich bin irgendwie hängen geblieben. Die ersten Jahre war ich in einer kleinen Dorf (350Seelen)*Feuerwehr mit vllt 5-10 Einsätzen/Jahr. Das war mir zuviel Verein/Gesaufe.

Ich bin auf Gemeindeebene (12000Seelen)*gewechselt, mit mehr Fahrzeugen, weniger Verein und deutlich weniger Bier und ca 50-100 Einsätzen/Jahr.

Seit 2017 wohne ich in einer Kleinstadt mit ~32k Einwohnern, einer JVA und ner Menge Industrie. Derzeit fahre ich 250-300Einsätze/Jahr, davon sind aber gute 60% Einsätze wie Fehlalarm Brandmeldeanlage, Person hinter Tür oder Essen auf Herd. Nix wildes also. Funfact: Je größer die Feuerwehr desto weniger Verein steckt hinter der ganzen Geschichte.

Zwischenzeitlich war ich noch Kassenwart oder Vorstand in einer Jugendgruppe, heutzutage versuche ich an Wochenenden im Tierheim etwas zu helfen, was sich meist auf Boxen säubern beschränkt. Ansonsten frisst die Feuerwehr leider zuviel Freizeit um ansonsten noch irgendwas zu machen

Screemer
2020-01-08, 14:31:04
Du fährst als ff jeden mehr als jeden zweiten Tag nen Einsatz? Respekt. So oft wäre ich nicht Mal verfügbar.

taddy
2020-01-08, 14:38:46
Du fährst als ff jeden mehr als jeden zweiten Tag nen Einsatz? Respekt. So oft wäre ich nicht Mal verfügbar.

Das sieht auf den ersten Blick so aus, bei uns ist es aber so geregelt, dass es im Innenstadtbereich 2 Löschzüge gibt. Diese Züge wechseln sich im Wochenrhythmus ab, bei größeren Einsätzen werden natürlich beide Züge alarmiert.
Im Grunde fährt man also nicht jeden Tag, wobei es auch durchaus Tage gibt, wo man 3 oder 4x unterwegs ist.

Neben Arbeit, etwas Computerkram und dem Tierheim ist nur noch Zeit zum Essen und schlafen.
Aber ich mach es gern, der Zusammenhalt ist wenigstens in der Mannschaft wirklich gut und die Tätigkeit macht in einer gewissen und morbiden Art sogar "Spaß"

PS: Das ganze könnte ich natürlich nicht so durchziehen, wenn mich mein Arbeitgeber nicht so unterstützen würde, Einsätze die zwischen 22Uhr und 6Uhr laufen kann ich mir als Arbeitszeit anrechnen lassen, kann also nachdem Einsatz ausschlafen ohne meine Gleitzeit dafür anfassen zu müssen

Screemer
2020-01-08, 14:43:06
Das ist Mal ne Regelung, die ich für sehr positiv halte. Kudos an deinen Arbeitgeber und auch an dich für den Einsatz. Könnte ich mir nicht vorstellen.

taddy
2020-01-08, 14:51:43
Ich bin mir sicher, dass es Leute hier gibt die noch mehr Zeit in die gemeinnützige Arbeit investieren.

Ist für im Grunde auch mein einziges Hobby, daher passt das schon. Die Einsatzzahlen aufm Dorf waren mir zu wenig ;) Ich profitiere sogar etwas durch die Tätigkeit. Schwimmbadbesuche sind kostenlos, es gibt einen Zuschuss beim Fitnessstudio und ich bin Besitzer der NRW Ehrenamtskarte die ebenfalls ein paar Vorteile bietet

whocares75
2020-01-08, 14:58:02
Sind das nicht i.d.R. Pädophile? :D ;D
Nö, ohne polizeiliches Führungszeugnis kommt da keiner rein.

Dafür hat Du dich extra angemeldet??:eek:

und
2020-01-08, 16:26:05
Ehrenämter repräsentieren oftmals wichtige Ämter, die in einem gesunden Staat auch entsprechend entlohnt gehören. Da dem nicht so ist, stimmt im Staate etwas nicht. Gerne werden sie einem leutselig von Bürgermeistern oder Stadträten ans Herz gelegt, ohne, dass die Menschelei soweit geht, dass sie Beispiel gebend selbst abspecken. Es ist ein kalkuliertes Ausnutzen von Menschen; sie arbeiten zu lassen, ohne fair zu bezahlen.

Daredevil
2020-01-08, 16:33:36
Es ist ein kalkuliertes Ausnutzen von Menschen; sie arbeiten zu lassen, ohne fair zu bezahlen.
Für mich ist das wiederum eine Möglichkeit, mich persönlich weiter zu entwickeln, indem ich runter gebrochen bei Dingen helfe, wo sonst keine Hilfe da ist. "Was gutes tun" ist für mich ein Teil der Zufriedenheit im Leben, ganz egal ob ich Geld spende ( letztes Jahr ) oder dieses Jahr einfach mal selbst mit anpacken möchte.
Wenn du dadurch keinen nutzen ziehst und es als Arbeit siehst, die man Umsonst macht, ist das natürlich dein Ding.
Ein Ehrenamt/anderen helfen ist perse für mich keine Arbeit, weil ich es unterm Strich für mich mache.

und
2020-01-08, 16:40:53
Eben, dass Menschen, besonders aus gewissen Schichten, gerne etwas Gutes tun, ist ja Teil der Kalkulation, dass sie's auch für umsonst machen, und das ist grundweg falsch. Wenn man einer guten, befriedigenden, sinvollen Arbeit nachgeht, macht's einem i.A. grundsätzlich Spass. Es ist nichts Verwerfliches daran, wenn man Freude an seiner Arbeit hat und gut dafür entlohnt wird. Das eine sollte das andere nicht ausschließen.

PatkIllA
2020-01-08, 16:40:59
Ehrenämter repräsentieren oftmals wichtige Ämter, die in einem gesunden Staat auch entsprechend entlohnt gehören.Bitte keine staatlich organisierten und bezahlten Vereine.
Dann will da auch wieder jeder mitreden und am Ende hat man noch mehr Wasserkopf den man nicht mehr los wird. Ein Verein den keiner mehr haben will löst sich halt notfalls auf.

und
2020-01-08, 16:48:49
Ich weiß jetzt nicht wie Du auf Vereine kommst. Was ich im Sinn hatte, sind unbesetzte Arbeitsfelder, für die eine Stadt beispielweise keine Gelder hat - diese aber an anderen Stellen verpulvert. Um sie erledigt zu bekommen vergibt man ein paar Trostpreise, Urkunden, schüttelt ein paar Hände und wähnt die Personen - sie sich selbst auch - in dem Gefühl etwas Gutes zu tun.

Das sagt viel über die eigentliche Wertschätzung aus.

PatkIllA
2020-01-08, 17:03:22
Ich weiß jetzt nicht wie Du auf Vereine kommst.Sich im Sportverein zu engagieren ist doch ein ziemlicher Klassiker.
Da gibt es ja sogar extra den Zusatz gemeinnützig. Damit zahlt die Gemeinheit ja schon mal über die Absatzbarkeit von Spenden und Steuervergünstigen.
Was ich im Sinn hatte, sind unbesetzte Arbeitsfelder, Nur weil was unbesetzt ist soll es regulär bezahlt werden? Wer legt das fest?

Ich lasse mir also demnächst die Tätigkeit im Luftsportverein von der Allgemeinheit bezahlen, um einem Hobby nachzugehen, was sich viele nicht leisten können? Rein rechtlich ist das ein gemeinnütziger Sportverein wie andere auch.

und
2020-01-08, 17:16:26
Naja, Aufgaben, die erfüllt werden müssen bzw. wichtig sind, sollten auch entsprechend mit qualifizierten Menschen besetzt werden, deren Arbeit man dadurch schätzt, und die Qualität hoch hält, indem sie angemessen entlohnt werden.

Wenn Menschen zukünftig ein leistungsfreies Grundeinkommen beziehen, da's zu viele Menschen ohne entsprechende Arbeit gibt, macht's Sinn, seinen Neigungen nachzugehen und ein Steckenpferd auszusuchen. Solange die Leute aber für ihr Überleben selbst Sorge tragen müssen, ist's daneben.

PatkIllA
2020-01-08, 17:29:40
Naja, Aufgaben, die erfüllt werden müssen bzw. wichtig sind, sollten auch entsprechend mit qualifizierten Menschen besetzt werden, deren Arbeit man dadurch schätzt, und die Qualität hoch hält, indem sie angemessen entlohnt werden.Wenn die das gesetzlich müssten könnte man das ja einklagen.
Was schwebt dir denn konkret vor.

Wenn Menschen zukünftig ein leistungsfreies Grundeinkommen beziehen, da's zu viele Menschen ohne entsprechende Arbeit gibt, macht's Sinn, seinen Neigungen nachzugehen und ein Steckenpferd auszusuchen. Solange die Leute aber für ihr Überleben selbst Sorge tragen müssen, ist's daneben.Wunschtraum. Ehrenämter werden überdurchschnittlich oft von Leuten mit Vollzeit-Arbeit gemacht.

und
2020-01-08, 17:44:41
Ich hab jetzt nichts Konkretes im Kopf. Ich mußte nur an die Fälle denken, als ich damit indirekt in Berührug kam und find's falsch.

Das Grundeinkommen wird kommen oder du mußt die Anzahl der Menschen reduzieren.

PatkIllA
2020-01-08, 17:53:46
Ich hab jetzt nichts Konkretes im Kopf. Ich mußte nur an die Fälle denken, als ich damit indirekt in Berührug kam und find's falsch.Und deswegen sollte man Politik nicht einfach nach Empfindungen machen.

Das Grundeinkommen wird kommen oder du mußt die Anzahl der Menschen reduzieren.Andere Diskussion. Abgesehen davon würde das doch noch viel mehr dazu einladen gemeinnützige Aufgaben nicht bzw. schlecht zu bezahlen.

und
2020-01-08, 18:01:25
Ich glaube Du hast mich mißverstanden: Ich stehe hinter meiner Aussage. Wie ich schrieb, hab ich's oft genug erlebt; ich verbinde es jetzt nur nicht mit einem konkreten Fall.

Es wird eine andere Gesellschaft werden, aber nicht nur dadurch; da kommen mehrere Dinge auf uns zu, die die Gesellschaft gravierend verändern werden.

Korfox
2020-01-08, 18:35:46
Von wegen Geld. Natürlich ist das Ehrenamt ggf. bezahlt. Im Einsatzfalle beim THW trägt ebenjenes (als Bundesanstalt, also der Bund) den kompletten Verdienstausfall. Damit lässt man sich im Einsatzfall den Helfer sogar deutlich mehr kosten, als wenn er festangestellt pauschal 2000€ bekäme. Es läuft halt auf Kostenoptimierung raus.

Screemer
2020-01-08, 18:53:25
Vor allem frag ich mich er sich vorstellt wie ein 3000 einwohnerkaff z.b. ne Berufsfeuerwehr oder nen Betreuer in einem durch ehrenamtliche Arbeit geschaffenen Jugendclub leisten soll? Bei ersterer kann man das natürlich so machen, dass man sich regionale Berufsfeuerwehren hält die dann ankommen wenn die Bude abgebrannt ist und im zweiten Fall können die Kids halt Zuhause bleiben oder sich irgendwo in nen Bauwagen hocken.

und
2020-01-08, 18:55:35
@Korfox
Jawoll, ist doch super mit diesen ganzen befristeten Kurzzeit-Verträgen, vor allem beim Staat - frag u.a. mal die Lehrer. Aber dann von Arbeitgeber-Seite her jammern, dass zu wenig Nachwuchs kommt. Schon Stoiber (unglaublich, dass sich sowas beim FC Bayern versteckt) wollte an wachsenden Pflänzlein ziehen, um sie schneller zu ernten. Aber mit der allseits bereiten Angie fand sich ja eine Win-Win-Situation.

Korfox
2020-01-08, 20:12:12
Das ist jetzt aber Mal völlig an meinem beitrag vorbei und geht in Richtung PoWi.

rokko
2020-02-03, 21:16:21
bin Schöffe am Amtsgericht.

Ist interessant und macht Spass. :wink: