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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Studium macht mich fertig


Modmaker
2012-06-27, 21:48:23
Tach auch,
Ich bin 22 Jahre, studiere seit 2 Jahren Informations- & Elektrotechnik (vom Stoff im 2. und 3. Semester - Es schaffen aber auch nur 5% der Leute es in der Regelstudienzeit), was mir im Prinzip auch gut gefällt, allerdings macht das Studieren mich irgendwie fertig.

Es ist einfach so, dass ich teilweise so viel zu tun habe und dadurch mein restliches Leben vernachlässigt wird, insbesondere mein soziales Umfeld.

Als Beispiel: ich schreibe die nächsten beiden Wochen meine Klausuren für das Semester und bin seit einem Monat nicht mehr feiern gewesen, oder habe mich großartig mit Freunden getroffen. Praktisch habe ich mich isoliert, damit ich den Kopf für die Prüfungen frei habe. Ich gehe auch Samstags lernen, damit ich das irgendwie schaffe. Gut, es ist meine Entscheidung, allerdings könnte ich sogar nicht feiern gehen oder großartig was anderes machen, weil ich dann ein schlechtes Gewissen habe, dass ich hätte lernen müssen. Die Prüfungen sind immer im Hinterkopf, zu jeder Zeit und egal wann. Ich fühle mich nie richtig frei, immer den Zwang etwas tun zu müssen. Das Studieren und Lernen ist praktisch ein Großteil meines Lebensinhaltes.

Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht gerne mit den Dingen auseinander setze, mich interessiert es ja, aber es ist einfach so viel an Stoff. Ich schaffe meine Klausuren höchstens mit 7-9 Punkten, würde aber gerne mehr verstehen. Stattdessen, wird man von einem Labor zu nächsten "geprügelt", alles möglchst schnell und möglichst viel. Es ist ätzend. Ich vergesse nach der Prüfung teilweise wieder ziemlich viel.

Das schlimmste ist aber wie gesagt, irgendwie dieses "eingeängte" Leben.
Als ich vor dem Studium mein Zivi im Kindergarten gemacht habe, war die Welt einfach so entspannend und spaßig und vor allen Dingen ohne Sorgen. Man hatte einfach seinen Arbeitstag (obwohl es teilweise mehr Vergnügen war) und konnte danach komplett abschalten und zuhause machen was man wollte. Man war frei. Ich habe mich dadurch richtig weiterentwickelt. Ich habe in dieser Zeit so viel gelernt, vor allen Dingen menschliches und habe im Prinzip auch meine besten Freunde gefunden. Dieses Zufriedensein habe ich zu dem Zeitpunkt auch ausgestrahlt, sodass ich einige Bekanntschaften mit Mädels gemacht habe, also eigentlich alles perfekt. Und jetzt kreist einem das Studium, irgendwelche Aufgaben, etc. ständig nebenher, egal wo.
Ich fühle mich nicht mehr so frei und unbeschwert. Vor 2 Jahren bin ich einfach feiern gewesen und mir war es total egal wie lange.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich mal bis 10 Uhr morgens am nächsten Tag durch Party gemacht habe, einfach weil ich mich frei und unbeschwert gefühlt habe. Das könnte ich mir jetzt nicht mehr vorstellen. Ständig ist das Studium im Hinterkopf nach dem Motto ("Wenn ich zu spät im Bett lande, versaue ich mir meinen Rhytmus für Sonntag und hänge dann Montag in der Vorlesung auch durch, was auf keinen Fall passieren darf"). Solche Dinge schwirren mir dann im Kopf rum und gerade jetzt zur Prüfungszeit, habe ich kaum was mit meinen Freunden gemacht.
Nichts mit Public Viewing, etc..

Auch die Leute in meinem Studium sind auch keine so große Hilfe. Die meisten sind einfach keine standfesten Leute, sondern kommen dir morgens mit einer Körperhaltung entgegen, als wenn sie bald sterben würden. Einfach komische Leute, wie es das Klischee in den technischen Studiengängen einfach ist. Frauenquote beträgt 5%, sodass das auch nicht so doll ist.
Ich weiß teilweise gar nicht, wir ich zur Zeit Frauen kennenlernen soll, weil die zur Zeit nicht viel im meinem Leben auftauchen. Ich eier eigentlich nur zwischen der Hochschule, zuhause und dem Krafttraining hin und her, welches ich einfach als Ausgleich zum täglichen Sitzen und der Kopfarbeit brauche. Ich wohne auch noch zu Hause bei meinen Eltern und bin auch froh, dass die mir einen Teil der Arbeit abnehmen und nicht ganz alleine darstehe. Ich wüsste nichtmal, ob ich das mit einer eigenen Bude und dem ganzen Stress überhaupt hinbekommen würde.

Es sind keine Highlights im Leben und es fühlt sich einfach nur so an, dass es "funktionieren" muss und ich ein Semester nach dem anderen runterreiße.

Ich weiß einfach nicht wohin das Ganze führen soll, irgendwie will ich doch noch vorankommen im Leben und vor allen Dingen jetzt was erleben. Ich will Frauen, neue interessante Menschen kennenlenrnen, die Welt bereisen und einfach neue Dinge ausprobieren. Einfach neue Erfahrungen machen. Vorankommen.

Ich bin 22 und eigentlich sollen diese Zeit ja die beste und erlebnisreichste Zeit sein, allerdings fühle ich mich eher, als wenn ich eingesperrt bin, nur Stress habe. Ich bleibe stehen und habe Angst, dass mir die Zeit wegrennt.

Ich habe schon überlegt ein bis zwei Fächer pro Semester zu machen, sodass ich mehr Zeit für mein Leben habe und nicht mehr diesem Stress ausgesetzt bin. Allerdings kommt dann die Sache, dass es nicht so toll ankommt, wenn man die Regelstudienzeit so überzieht.

Habt ihr Erfahrungen damit und was würdet ihr mir raten?

Freue mich über jede Antwort!

ux-3
2012-06-27, 22:19:02
Mach Dir klar, was dich nach dem Studium erwartet. Ich kenne kaum jemanden, der den Einstieg ins Berufsleben weniger intensiv empfand, als das Studium. Und ja, das Leben ohne umfangreiche Verantwortung ist angenehmer.

Ich befürchte, du erlebst gerade den "Kulturschock" des Erwachsenwerdens.

Edit: Blöde Frage - was ist aus den Semesterferien geworden?

EPIC_FAIL
2012-06-27, 22:19:02
Ignorier die Regelstudienzeit, wie du selber gesagt hast, schaffen das eh kaum welche.
Wenn du ein so krasses Arbeitspensum hast, musst du dir aber überlegen ob der Studiengang bzw speziell die Hochschule nicht ein wenig zu viel für dich ist. Ständig auf 100% zu laufen ist nicht gesund. Selbst wenn du den Abschluss schaffst, bleibt da ein bitterer Nachgeschmack.

Also:

1) Studium selber planen, nicht planen lassen
2) Studium überdenken, evtl Hochschul/Fachwechsel auf was "einfacheres"

Plutos
2012-06-27, 22:22:29
So ist das halt mit dem Erwachsenwerden, klar ist da Schule/Zivi/FSJ/... pillepalle dagegen. Aber oh man, du studierst seit 2 Jahren...und dann beschwerst du dich über "1 Monat nicht feiern" oder "sogar samstags lernen"? Das ist eine absolute Selbstverständlichkeit und wenn du die ersten 2 Jahre anders trotzdem gut rumbekommen hast, warst du entweder sehr glücklich oder sehr begabt ;).

Mein Gott, dass man gerade in der Prüfungszeit eben nicht bis um 10 Uhr morgens feiert, ist doch klar...dafür gibts ja die restlichen 2x5 Monate pro Jahr :rolleyes:. Ernsthaft. Lass dir mal Eier wachsen. Das ganze Studium besteht doch erfahrungsgemäß aus derartigem Feiern, ausgerechnet in der Prüfungszeit wird man doch wohl mal ohne klarkommen? Meine Güte, sowas versteh ich einfach nicht...tolles entspanntes Leben, 2x im Jahr 4 Wochen lang ordentlich ranklotzen und lernen und trotzdem wird noch gejammert wie hart das Leben ist und dass man nicht zur Selbsterfüllung kommt :rolleyes:.

Edit: du wohnst sogar noch zuhause :facepalm:. Schöner/einfacher als im Hotel Mama wird's den Rest deines Lebens nicht mehr, also wenn dir jetzt schon alles zuviel ist...naja. Wenn's dir nicht zuviel Arbeit ist :rolleyes: würde ich zuallererst mal ausziehen...größere Freiheit als die erste eigene Bude gibt es nicht.

Mosher
2012-06-27, 23:01:15
Tach auch,
Ich bin 22 Jahre, studiere seit 2 Jahren Informations- & Elektrotechnik (vom Stoff im 2. und 3. Semester - Es schaffen aber auch nur 5% der Leute es in der Regelstudienzeit), was mir im Prinzip auch gut gefällt, allerdings macht das Studieren mich irgendwie fertig.

Es ist einfach so, dass ich teilweise so viel zu tun habe und dadurch mein restliches Leben vernachlässigt wird, insbesondere mein soziales Umfeld.

Als Beispiel: ich schreibe die nächsten beiden Wochen meine Klausuren für das Semester und bin seit einem Monat nicht mehr feiern gewesen, oder habe mich großartig mit Freunden getroffen. Praktisch habe ich mich isoliert, damit ich den Kopf für die Prüfungen frei habe. Ich gehe auch Samstags lernen, damit ich das irgendwie schaffe. Gut, es ist meine Entscheidung, allerdings könnte ich sogar nicht feiern gehen oder großartig was anderes machen, weil ich dann ein schlechtes Gewissen habe, dass ich hätte lernen müssen. Die Prüfungen sind immer im Hinterkopf, zu jeder Zeit und egal wann. Ich fühle mich nie richtig frei, immer den Zwang etwas tun zu müssen. Das Studieren und Lernen ist praktisch ein Großteil meines Lebensinhaltes.

Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht gerne mit den Dingen auseinander setze, mich interessiert es ja, aber es ist einfach so viel an Stoff. Ich schaffe meine Klausuren höchstens mit 7-9 Punkten, würde aber gerne mehr verstehen. Stattdessen, wird man von einem Labor zu nächsten "geprügelt", alles möglchst schnell und möglichst viel. Es ist ätzend. Ich vergesse nach der Prüfung teilweise wieder ziemlich viel.

Das schlimmste ist aber wie gesagt, irgendwie dieses "eingeängte" Leben.
Als ich vor dem Studium mein Zivi im Kindergarten gemacht habe, war die Welt einfach so entspannend und spaßig und vor allen Dingen ohne Sorgen. Man hatte einfach seinen Arbeitstag (obwohl es teilweise mehr Vergnügen war) und konnte danach komplett abschalten und zuhause machen was man wollte. Man war frei. Ich habe mich dadurch richtig weiterentwickelt. Ich habe in dieser Zeit so viel gelernt, vor allen Dingen menschliches und habe im Prinzip auch meine besten Freunde gefunden. Dieses Zufriedensein habe ich zu dem Zeitpunkt auch ausgestrahlt, sodass ich einige Bekanntschaften mit Mädels gemacht habe, also eigentlich alles perfekt. Und jetzt kreist einem das Studium, irgendwelche Aufgaben, etc. ständig nebenher, egal wo.
Ich fühle mich nicht mehr so frei und unbeschwert. Vor 2 Jahren bin ich einfach feiern gewesen und mir war es total egal wie lange.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich mal bis 10 Uhr morgens am nächsten Tag durch Party gemacht habe, einfach weil ich mich frei und unbeschwert gefühlt habe. Das könnte ich mir jetzt nicht mehr vorstellen. Ständig ist das Studium im Hinterkopf nach dem Motto ("Wenn ich zu spät im Bett lande, versaue ich mir meinen Rhytmus für Sonntag und hänge dann Montag in der Vorlesung auch durch, was auf keinen Fall passieren darf"). Solche Dinge schwirren mir dann im Kopf rum und gerade jetzt zur Prüfungszeit, habe ich kaum was mit meinen Freunden gemacht.
Nichts mit Public Viewing, etc..

Auch die Leute in meinem Studium sind auch keine so große Hilfe. Die meisten sind einfach keine standfesten Leute, sondern kommen dir morgens mit einer Körperhaltung entgegen, als wenn sie bald sterben würden. Einfach komische Leute, wie es das Klischee in den technischen Studiengängen einfach ist. Frauenquote beträgt 5%, sodass das auch nicht so doll ist.
Ich weiß teilweise gar nicht, wir ich zur Zeit Frauen kennenlernen soll, weil die zur Zeit nicht viel im meinem Leben auftauchen. Ich eier eigentlich nur zwischen der Hochschule, zuhause und dem Krafttraining hin und her, welches ich einfach als Ausgleich zum täglichen Sitzen und der Kopfarbeit brauche. Ich wohne auch noch zu Hause bei meinen Eltern und bin auch froh, dass die mir einen Teil der Arbeit abnehmen und nicht ganz alleine darstehe. Ich wüsste nichtmal, ob ich das mit einer eigenen Bude und dem ganzen Stress überhaupt hinbekommen würde.

Es sind keine Highlights im Leben und es fühlt sich einfach nur so an, dass es "funktionieren" muss und ich ein Semester nach dem anderen runterreiße.

Ich weiß einfach nicht wohin das Ganze führen soll, irgendwie will ich doch noch vorankommen im Leben und vor allen Dingen jetzt was erleben. Ich will Frauen, neue interessante Menschen kennenlenrnen, die Welt bereisen und einfach neue Dinge ausprobieren. Einfach neue Erfahrungen machen. Vorankommen.

Ich bin 22 und eigentlich sollen diese Zeit ja die beste und erlebnisreichste Zeit sein, allerdings fühle ich mich eher, als wenn ich eingesperrt bin, nur Stress habe. Ich bleibe stehen und habe Angst, dass mir die Zeit wegrennt.

Ich habe schon überlegt ein bis zwei Fächer pro Semester zu machen, sodass ich mehr Zeit für mein Leben habe und nicht mehr diesem Stress ausgesetzt bin. Allerdings kommt dann die Sache, dass es nicht so toll ankommt, wenn man die Regelstudienzeit so überzieht.

Habt ihr Erfahrungen damit und was würdet ihr mir raten?

Freue mich über jede Antwort!

Ich studiere Elektrotechnik/Elektronik/Informationstechnik und größtenteils deckt sich meine Erfahrung mit deiner, dass dieses Studium sehr arbeitsintensiv ist.
Ich kann dich nur dahingehend beruhigen, dass in höheren Semestern der Stoff interessanter und anschaulicher wird und du auch öfter die Gelegenheit haben wirst, ihn praktisch anzuwenden, was der Motivation doch sehr zuträglich sein könnte.

Wegen der Regelstudienzeit mach dir nicht ins Hemd.. Ich habe erst mit 23 zum Studieren angefangen, da ich in meinem Leben einige (vermeidbare) Umwege gegangen bin. Klar muss ich das kompensieren, um mich sozusagen "konkurrenzfähig" zu halten, aber dafür gibt es Möglichkeiten.

Sofern du noch Luft hast, such dir einen HiWi-Job an der Uni. Das hilft dir sehr, noch mehr in die Materie einzusteigen, Kontakte zu knüpfen, Erafhrungen zu sammeln.

Teile deine Zeit ein und verabschiede dich von dem Wort "Ferien".
Ist echt so.
Ferien hast du während des Semesters, denn mit etwas Erfahrung und Disziplin brauchst du nicht immer brav nach Stundenplan überall erscheinen, sondern kannst dir vieles selbst erarbeiten.
DIe Klausuerenzeit musst du leider komplett fürs Lernen verplanen, es sei denn, du bist besonders begabt, was ich ja nicht ausschließen will.
Ich jedenfalls kenne keinen aus meinem Studiengang, der sich besonders zu spielen scheint.

Ja, du hast dir ein anspruchsvolles Fach ausgewählt und ja, vielleicht hast du manchaml das Gefühl, überfordert zu sein.
Macht nichts, haben viele.
Besorg dir mal die Klausurergebnisse der letzten Semester...
Wenn du´s nicht in der Regelstudienzeit schaffst, mach dir nichts draus. Denk einfach nicht dran. Lieber ein Semester länger brauchen, als vor lauter Frust nach dem 5. ohne Abschluss abbrechen.

edit:

Allerdings muss dir schon klar sein, dass du gerade auf dem Sprungbrett Richtung Berufsleben bist. Das geile Studentenleben, das du dir vorgestellt hast, gibt es in Ansätzen schon, aber du bist per Definition Vollzeitstudent. Der Begriff hat seine Berechtigung. Du musst jetzt keine Angst haben, nichts mehr erleben zu können, da du mit deinen zarten 22 schon so gefordert bist. Es werden sich noch Gelegenheiten auftun, in denen du abschalten und ganz andere Dinge tun kannst. Aber momentan musst du halt einfach ranklotzen, hilft nichts. So ist das erwachsenwerden halt..

Marscel
2012-06-27, 23:03:41
Vom Studiengang und Alter bin ich genau in deiner Riege. Das, was du beschreibst, das bemerk ich auch immer stärker - ich find es allerdings weniger belastend als mehr herausfordernd.

Vorher auch Schule, Grundwehrdienst, Vollzeit-Praktika, alles, wo man nach Hause kommt und dann Schluss ist. Und jetzt: irgendwo EM gucken? Nichts da, arbeiten. Es kamen schon und warten noch etliche Präsentationen und Berichte, Vor- und Zwischenprüfungen und in ein paar Wochen geht die Klausurenzeit los und strukturiertes Lernen ging angesichts der Sachen, die man noch in der Vorlesungszeit machen muss, auch noch nicht. Und zwischendurch für ein paar Euro Ackern, weil eigene Wohnung. Am Wochenende wirds nicht anders.

Was tu ich denn so: Mal ne Pause machen, ne halbe Stunde zocken oder ne Stunde laufen; der Drang, weitermachen zu müssen, kommt zur rechten Zeit. Alles so früh wie möglich anfangen und gut portioniert weitermachen, und nicht stets nach demselben Mustter, dann kann man besser einschlafen. Etliche Leute an meiner Uni verplanen das ständig und sind dann in akuter Not. Und wegen Party? Pff, deal with it. Der Gedanke daran ist ständig zu romanitisiert und sich dazu zu nötigen macht das ganze nur platter und unzufriedenstellender, wenn man wieder zuhause ist. In so ner Situation funktioniert das nur spontan gut. Motivation: vielleicht, dass das nächste Semester ruhiger wird oder dass man irgendwann durch ist und einen Job hat, der es dann erlaubt, abends (gedanklich) die Füße hochzulegen. Denk nicht an Party und Frauen, sondern in erster Linie an getting shit done, und dann gönn dir mal zur Belohnung was.

EvilTechno
2012-06-27, 23:08:38
Modmaker, ich verstehe dich und du stehst mit deinen Gefühlen auch nicht alleine. Es gibt auch keinen Grund sich dafür zu schämen, dass man so empfindet.

Die bisherigen Antworten waren ziemlich unfreundlich formuliert, ohne dass es dafür einen Grund gibt. Ich vermute dass da einige die eigene Enttäuschung, darüber dass das Leben kein Ponyhof ist, verarbeiten. Nicht umsonst ist ja das beste Argument der Beführworter des BGE, dass das Arbeitsleben keine menschenwürdige Daseinsform darstellt.

Aber es gibt eine Alternative. Such dir einfach einen netten Job mit weniger Anspruch, Bezahlung und sozialem Prestige.
Klar hat man so weniger Chancen bei den Frauen und das eigene Selbstbild leidet ein bischen. Aber einen Tod muss man sterben.

RLZ
2012-06-27, 23:17:52
Die imo wichtigste Textstelle:
Das Studieren und Lernen ist praktisch ein Großteil meines Lebensinhaltes.
Falls das ein Problem für dich darstellt, ist ein Studium nicht das richtige für dich. Im Leben danach wird es nicht besser.
Das Studium ist eine Selektion und bei der wird nicht nach Trinkfestigkeit bewertet.

Langenscheiss
2012-06-27, 23:38:49
Wobei ich meine Master-Semester als deutlich entspannter empfinde. Endlich kann man das machen, was man möchte, und muss sich nicht mehr durch Grundlagen quälen. Aber Info&E-Technik Regelstudienzeit nur 5%?!? Das find ich richtig heftig! Wie gut, dass ich nicht das populärste technische Fach gewählt habe, da wird wenigstens nicht soviel gesiebt.

Käsetoast
2012-06-28, 00:04:57
Interessant wieviele hier eine pessimistische Stimmung verbreiten. Was das Studiums-Problem angeht: Nun ja - das es Perioden gibt wo man kaum Zeit hat ist doch normal und wenn du ein paar Wochen lang zu nix gekommen bist, ist das doch nicht weiter schlimm. Wenn das Studium dir zeitlich zu krass wird kann ich nur empfehlen ein Semester dranzuhängen. Wenn's so gut wie keiner in der Regelzeit schafft ist das auch kein großartiger Beinbruch. Ich kenne es manchmal auch so, dass die zuständigen Gremien die den Studienplan festlegen, einen Knall zu haben scheinen. Da wird in volle Pläne noch was reingedrückt und um die vorgeschriebenen Stundenzahlen nicht zu überschreiten wird einfach gesagt "Dann muss der Student halt zu der und der Übung nicht gehen.", was natürlich utopischer Blödsinn ist, denn solche Veranstaltungen gibt's ja aus gutem Grund. Oder es wird beschlossen Praktika einzuführen für die auch hinten und vorne kein Platz ist und die dann als "Zugangsvoraussetzung", die man aber auch "nachträglich" nachweisen kann eingeführt werden. Oftmals ist die Umstellung auf Bachelor und Master einfach noch freundlich formuliert "unausgereift". Da muss man meiner Meinung nach auch ein wenig an sich selbst denken - so ein Studium ist ja nix Kurzfristiges und jahrelang auf dem Zahnfleisch gehen kann man sich abschminken meiner Meinung nach. Das kann gutgehen, aber auch in fiesen gesundheitlichen Problemen münden...

Auch finde ich den Wechsel ins Arbeitsleben zu pessimistisch dargestellt. Wenn ich da an mein Betriebspraktikum, das für den Bachelor nötig war, erinnere so war das geradezu Urlaub gegenüber der Studienzeit. Schön seine Stunden fünf Tage die Woche abarbeiten und wenn man Zuhause ist, dann ist man auch Zuhause und hat tatsächlich Zeit den Kopf ein wenig frei zu kriegen. Das größte Problem am Studium ist meiner Meinung nach der psychische Aspekt, da man 24/7 unter Belastung steht. An der Uni muss man arbeiten, ist man nicht an der Uni sollte man lernen - wirkliche Freizeit gibt's da einfach nicht (zumindest habe ich da das Problem, dass wenn ich mir Freizeit einräume, das mir meist keine "Erholung" bringt). "Semesterferien" gibt's auch nicht wirklich bzw. habe ich nur ganz ganz selten gehabt. Ich nenne es lieber "vorlesungsfreie Zeit" (was ja wohl auch der offizielle Titel ist), was auch dahingehend der richtige Begriff ist, dass da zumindest bei mir die Klausuren alle 1-2 Wochen verteilt drin liegen und man mit Glück einige wenige Tage frei hat. Ich hatte durchaus zwei Jahre lang mal nur effektiv 1,5-2 Wochen frei (eine Woche davon die Weihnachtswoche, wo man ja auch nicht unbedingt "Urlaub" hat, sondern sich ja mehr vom Rumreisen zu Verwandten und dem vielen Essen ausruht als wirklich pure Entspannung hat). Diesbezüglich empfinde ich das Arbeitsleben dann auch als eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Studium: Gesetzlich vorgeschriebener Urlaub. So richtig mehrere Wochen im Jahr... :heart:

Ohne deinen Studiengang zu kennen: Ich kenne es bisher von überall so, dass der Master viel lockerer wird als der Bachelor und man dort dann auch mehr Zeit hat. Das kenne ich zumindest selber aus eigener Erfahrung so, allerdings auch aus Studiengängen von Freunden. Die ersten Studienjahre dienen halt ein Bisschen zum Aussieben und man wird teils mit sinnlosen oder künstlich schwierigen Fächern bombardiert. Das bessert sich im Master enorm (zumal man teilweise ja echte Wahlmöglichkeiten hat und die unliebsamen Fächer, die beim Lernen dann ja auch ganz besonders nerven dadurch größtenteils wegfallen). Außerdem fängt man auch an mehr Sinn in einzelnen Fächern zu sehen. Es wurde geschrieben, dass man oft für ein Fach lernt, die Klausur schreibt und danach in kürzester Zeit viel vergisst. Kenne ich nur zu gut - ist ganz normal. Zumindest bei mir war es dann aber so, dass man zu erkennen beginnt, welche Dinge wirklich für einen wichtig sind und wie die ineinandergreifen bzw. aufeinander aufbauen. Mit etwas Glück begegnen einem solche Dinge dann auch in mehreren Fächern wieder. So ergeht es zumindest mir im Masterstudiengang , wodurch es mir oft auch leichter fällt gewisse Dinge zu lernen, einfach weil man eben nicht nur Sachen auswendig kloppt, die man dann aus ganz natürlichen Gründen schnell wieder vergisst, sondern durch den Kontext in dem man die Dinge sieht fällt das Lernen irgendwie leichter. Man sieht teilweise richtig Sinn hinter den Sachen und begnügt sich halt nicht mit einem "Ist eben so und wird für Aufgabe XYZ gebraucht."...

Ich möchte daher an dieser Stelle nochmal für die Zukunft ermuntern. Wenn du wirklich kein Land siehst, dann häng' ein Semester dran. Klar wär's nett wenn du's in der Regelstudienzeit schaffst, aber ich teile da das Gefasel im Stile einer blinden Leistungsgesellschaft nicht, die sich achselzuckend mit allem abfinden will. Dauerbelastung rund um die Uhr, sieben die Tage die Woche ist nicht gesund. Das sowas mal vorkommt ist meiner Meinung nach noch im grünen Bereich, aber wenn das zum Dauerzustand wird ist das nicht gesund. Ich kenne da auch in meinem Umfeld einige Fälle, wo sehr karrierefreudige Menschen sich freiwillig in entsprechende Arbeitszeiten gestürzt haben und die nach einigen Jahren gesundheitliche Sympthome haben, die ich nicht haben möchte bzw. die die "älteren Semster" dann auch in die Frührente gezwungen haben. Das soll kein Freischein für Faulheit sein, aber es darf einfach nicht sein, dass Zustände, wo man etwa 12 Stunden am Tag für seine Bachelorarbeit Versuche an der Uni fährt, danach lernen muss und schließlich 4 Stunden schläft zur Regel werden. Das geht meiner Meinung nach zu weit und sich dagegen zu sträuben hat aus meiner Sicht auch nix mit Faulheit zu tun. Ich hatte solche Arbeitszeiten etwa während meiner Bachelorarbeit und für so einen Zeitrahmen von ein paar Monaten kann man das auch mal machen. Als es dann damit vorbei war, war ich allerdings auch sehr froh und der geschilderte Arbeitsalltag in einem Betrieb erschien im Vergleich wie der reinste Urlaub...

Lurtz
2012-06-28, 00:57:21
Mach Dir klar, was dich nach dem Studium erwartet. Ich kenne kaum jemanden, der den Einstieg ins Berufsleben weniger intensiv empfand, als das Studium. Und ja, das Leben ohne umfangreiche Verantwortung ist angenehmer.
Wo gibt es das heute schon noch... Studiert man nicht, verdient man so wenig, dass man so viel arbeiten "muss", um auf ein einigermaßen annehmbares Niveau zu kommen, dass man auch nicht viel mehr Freizeit hat. Zudem ist alles so spezialisiert, dass man kaum ohne Aus/Vorbildung irgendwo anfangen kann. Es sei denn, man möchte Pizzas ausfahren oder dergleichen.
Und weniger Ausbildung/Bezahlung heißt auch nicht unbedingt weniger Verantwortung. Gerade soziale Berufe können ein Lied davon singen.

Das sollte man bei der ganzen Sache jedenfalls nicht vergessen:

Ich möchte daher an dieser Stelle nochmal für die Zukunft ermuntern. Wenn du wirklich kein Land siehst, dann häng' ein Semester dran. Klar wär's nett wenn du's in der Regelstudienzeit schaffst, aber ich teile da das Gefasel im Stile einer blinden Leistungsgesellschaft nicht, die sich achselzuckend mit allem abfinden will. Dauerbelastung rund um die Uhr, sieben die Tage die Woche ist nicht gesund. Das sowas mal vorkommt ist meiner Meinung nach noch im grünen Bereich, aber wenn das zum Dauerzustand wird ist das nicht gesund. Ich kenne da auch in meinem Umfeld einige Fälle, wo sehr karrierefreudige Menschen sich freiwillig in entsprechende Arbeitszeiten gestürzt haben und die nach einigen Jahren gesundheitliche Sympthome haben, die ich nicht haben möchte bzw. die die "älteren Semster" dann auch in die Frührente gezwungen haben. Das soll kein Freischein für Faulheit sein, aber es darf einfach nicht sein, dass Zustände, wo man etwa 12 Stunden am Tag für seine Bachelorarbeit Versuche an der Uni fährt, danach lernen muss und schließlich 4 Stunden schläft zur Regel werden. Das geht meiner Meinung nach zu weit und sich dagegen zu sträuben hat aus meiner Sicht auch nix mit Faulheit zu tun. Ich hatte solche Arbeitszeiten etwa während meiner Bachelorarbeit und für so einen Zeitrahmen von ein paar Monaten kann man das auch mal machen. Als es dann damit vorbei war, war ich allerdings auch sehr froh und der geschilderte Arbeitsalltag in einem Betrieb erschien im Vergleich wie der reinste Urlaub...

Everdying
2012-06-28, 07:10:09
Mir gehts genau so. Unmittelbar vor Prüfungen (und davon gibts ja genug ._.) kann ich überhaupt nicht mehr abschalten. Hab jetzt in 10 Tagen 6 Klausuren und eine wichtige Präsentation, 4 Klausuren sind geschrieben und ich fühl mich nur noch fertig.

ux-3
2012-06-28, 07:16:42
Auch finde ich den Wechsel ins Arbeitsleben zu pessimistisch dargestellt. Wenn ich da an mein Betriebspraktikum, das für den Bachelor nötig war, erinnere so war das geradezu Urlaub gegenüber der Studienzeit. Schön seine Stunden fünf Tage die Woche abarbeiten und wenn man Zuhause ist, dann ist man auch Zuhause und hat tatsächlich Zeit den Kopf ein wenig frei zu kriegen. Das größte Problem am Studium ist meiner Meinung nach der psychische Aspekt, da man 24/7 unter Belastung steht.

Ich bin mir nicht sicher, ob ein Betriebspraktikum die vollverantwortliche Realität wirklich wiederspiegelt. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich den Beruf bis heute anstrengender empfinde als das Studium. Und die 24/7 Belastung gibt es wesentlich deutlicher als im Studium.

Ich möchte daher an dieser Stelle nochmal für die Zukunft ermuntern. Wenn du wirklich kein Land siehst, dann häng' ein Semester dran.

Das würde ich - unabhängig vom Land sehen - auf alle Fälle machen, sofern es bezahlbar ist.


Wo gibt es das heute schon noch... Studiert man nicht, verdient man so wenig, dass man so viel arbeiten "muss", um auf ein einigermaßen annehmbares Niveau zu kommen, dass man auch nicht viel mehr Freizeit hat. Zudem ist alles so spezialisiert, dass man kaum ohne Aus/Vorbildung irgendwo anfangen kann. Es sei denn, man möchte Pizzas ausfahren oder dergleichen.
Und weniger Ausbildung/Bezahlung heißt auch nicht unbedingt weniger Verantwortung. Gerade soziale Berufe können ein Lied davon singen.

Jenseits von "American Beauty" hat ein Studienkollege von mir bspw. seinen gut bezahlten Job nach wenigen Tagen(!) geschmissen und fährt seit vielen Jahren Taxi.

Käsetoast
2012-06-28, 08:05:56
Ich bin mir nicht sicher, ob ein Betriebspraktikum die vollverantwortliche Realität wirklich wiederspiegelt. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich den Beruf bis heute anstrengender empfinde als das Studium. Und die 24/7 Belastung gibt es wesentlich deutlicher als im Studium.
Ich denke das liegt von Fall zu Fall anders. Was beim Großteil der Berufe in der Tat hinzukommt ist die genannte Verantwortung. Wobei auch da kommt's drauf an wie hart einen der Holzhammer trifft (wenn man darauf aus ist irgendwann mal in eine prächtig bezahlte Managerposition zu kommen ist's natürlich anspruchsvoller als wenn man als einer von vielen in einem Team arbeitet und vielleicht mal Teamchef werden will). Generell sehe ich's aber eher so, dass man es im Berufsleben oft so handhaben kann, dass man irgendwann Feierabend hat und die Arbeit dann nicht mit ins eigene Heim mitschleppt. Zumindest ist das etwas mit dem ich beim Studium mit die größten Probleme habe: Mir fällt das Abschalten sehr schwer weil man ja immer lernen könnte oder auch sollte. Da bringt mir dann auch Freizeit irgendwie kaum Erholung, da dieser Gedanke ständig im Hinterkopf nagt und das Ganze zu einer Art Dauerstress ausartet, den man (bzw. ich) nach 1-2 Jahren auch deutlich spürt...

Ich persönlich halte ein "im Berufsleben wird alles noch schlimmer" Einstellung aber für ein wenig Schwarzmalerei (gerade wenn man wie hier der Fall eine eher naturwissenschaftliche Ausrichtung hat). Vor allem nimmt die Lernerei auch deutlich ab - klar muss man zu Beginn das Berufs erstmal weiterlernen, aber irgendwann kommt da auch eine gewisse Routine rein und ich muss sagen, dass ich im Praktikum gemerkt habe, dass 8 Stunden Arbeit in die man sich reingefuchst hat deutlich entspannter von der Hand gehen als 4 Stunden neuen Kram in die Birne hämmern... :wink:

V2.0
2012-06-28, 08:11:38
Die ersten Semester eines technischen Studiums sind hart, unangenehm und dienen dazu die Leute zum Absprung zu bewegen. Der Großteil des Wissens, dass man in der Zeit eingetrichtert bekommt kann man ruhig vergessen, bzw. es reicht später zu wissen wo man nachschlagen muss.

Morale
2012-06-28, 08:43:48
Also, was man sicher sagen kann ist, dass es zu 99,99% nicht mehr so locker zugehen wird wie zur Zivi zeit. Als Zivi musste man schließlich weder lernen, noch hatte Verantwortung, noch sonstwas. Klar kommt jetzt auch auf jeden einzelnen an, aber idr hat man da doch seine Eier geschaukelt, vielleicht eine Stunde am Tag mal was produktives gemacht und das wars dann.

Zum Studium haben ja einige schon was gesagt, da kenn ich mich auch nicht aus.

Zum Berufsleben, ich denke das kommt immer auf die stelle an, aber idr nimmt man ab und an auch Arbeit mit nach Hause. Idr aber nicht so krass dass man fast keinenfreizeit mehr hat. Was natürlich steigt ist die Verantwortung, gerade Berufe wo man studiert haben muss haben meist größere Verantwortung. Da wird man ja auch kein 08/15 Lagerarbeiter, der seine Paletten von a nach b fährt. Wenn du Informatik studierst, dann vielleicht Abteilungsleiter der it oder sowas, wo du die Projekte verwaltest Angestellte, etc. Da kommt es natürlich vor dass man am we mal arbeiten muss, oder Zuhause sich noch mit was beschäftigt. Kommt aber wie gesagt auf die Stele dann drauf an.
Ich war z.b. Noch vor kurzem Monteur für Einbruch,Brand,Videoanlagen.
Da gab es natürlich auch mal viel zu tun oder am we, abends hat man sich Gedanken gemacht was man nun bei Kunde x macht, oder schonmal die Dokumentation vorbereitet.
Heute bin ich wartungsrevisor, was wirklich sehr chillig ist. Ich warte die Anlagen in meinem Bezirk, und nach Feierabend kann ich wirklich abschalten. Muss mir nur vorher halt eine kleine Route aufbauen und vorab bei den Privatkunden Termine ausmachen.
Kommt halt wie gesagt auf die stelle an.

drexsack
2012-06-28, 09:52:52
Die Abi/Zivi-Zeit kommt niemals wieder. Punkt. Gleichzeitig sind die ersten Semester sehr oft als Motivations- und Härtetest gestaltet, dass Grundstudium bringt seltenst Spaß. Soll es wahrscheinlich auch nicht. Imo wird's ab Hauptstudium besser, und im Master bleibts auch verhältnismäßig entspannt. Da muss man sich einfach durchbeißen, (fast) allen anderen wird es genauso gehen. Und die jetzt rumpimmeln, brechen halt irgendwann ab, weil sie im 7. Semester erst 4 Scheine/Module haben.
Die Prüfungszeiträume sind halt immer heftig, aber das gehört halt dazu. Wenn du es nicht schaffst, mach halt 1-2 Semester länger, dass interessiert doch später sowieso niemanden. Aber natürlich bleibt ein Studium immer fordernd, es ist ja schließlich auch der "höchste" Weg, den man nach der Schulzeit einschlagen kann. Hast du diese Belastung denn das ganze Semester über? Gerade die ersten Wochen/Monate sind eigentlich immer die entspannteste Zeit bei mir, da kommt man auch durchaus zum feiern. Das du ein Monat vor den Klausuren nicht mehr durchfeiern kannst/solltest, ist nun imo nix besonderes.

Oberon
2012-06-28, 10:04:45
Schau mich an, ich habs auch überlebt.
Du hast die Wahl. Gleichmäßig viel arbeiten über das ganze Semester hinweg (so wie es ca. 10% gemacht haben.) oder während des Semesters chillen und in der Prüfungszeit dafür doppelt ackern. Funktionieren tut beides.

Oberon
2012-06-28, 10:06:00
Imo wird's ab Hauptstudium besser
Ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Es wird nicht besser. Aber der Druck ist nicht mehr so stark, da man schon viel hinter sich hat.

Cyphermaster
2012-06-28, 10:33:37
Das schlimmste ist aber wie gesagt, irgendwie dieses "eingeängte" Leben.
Als ich vor dem Studium mein Zivi im Kindergarten gemacht habe, war die Welt einfach so entspannend und spaßig und vor allen Dingen ohne Sorgen. Man hatte einfach seinen Arbeitstag (obwohl es teilweise mehr Vergnügen war) und konnte danach komplett abschalten und zuhause machen was man wollte. Man war frei. Ich habe mich dadurch richtig weiterentwickelt. Ich habe in dieser Zeit so viel gelernt, vor allen Dingen menschliches und habe im Prinzip auch meine besten Freunde gefunden. Dieses Zufriedensein habe ich zu dem Zeitpunkt auch ausgestrahlt, sodass ich einige Bekanntschaften mit Mädels gemacht habe, also eigentlich alles perfekt. Und jetzt kreist einem das Studium, irgendwelche Aufgaben, etc. ständig nebenher, egal wo.
Ich fühle mich nicht mehr so frei und unbeschwert. Vor 2 Jahren bin ich einfach feiern gewesen und mir war es total egal wie lange.Welcome to life.

Im Leben ist man nicht frei, sich immer nur für das, was man will, Zeit zu nehmen - egal, ob es sich dabei um eventuell sehr interessante Sachen abseits des Prüfungsstoffes im Studium, oder Weggehen bis in die Puppen handelt. Mach dir mal langsam klar, daß egal welchen Job du später machst, dieser dein Leben dominieren wird. Du brauchst was zu beißen und ein Dach über dem Kopf, und dafür will zunächst mal gesorgt sein; erst dann kannst du dich dem widmen, was dir gefällt. Und auch da wird es mal sehr stressige, und mal weniger stressige Tage geben. Analog ist aktuell dein Studium.

Mach dir klar, daß du im Leben nicht einfach alles haben kannst, sondern man auswählen muß. Jede Entscheidung für etwas ist auch immer gleichzeitig eine Entscheidung gegen den kompletten Rest. Sprich: Je mehr Zeit du ins Studium investierst, umso weniger kannst du auf deine "sozialen Kontakte" verwenden - und umgekehrt, je mehr du auf letztere verwendest, umso länger dein Studium bzw. größer die Chance eines Fehlschlags. Wenn du dein Studium schmeißt, hast du zwar jetzt kurzfristig mehr Zeit - hinterher aber dafür vielleicht Schichtarbeit, und weniger Zeit+Geld. Usw. usf..

Schlußendlich liegt die Verantwortung bei dir. Ich kann dir nur raten, dein Studium durchzuziehen, wenn du glaubst, das Zeug dazu zu haben. Später ist die Chance mit Hochschulabschluß deutlich höher, einen Job mit besseren/flexibleren Arbeitszeiten (Gleitzeit z.B.), besserem Gehalt (Party und Urlaub kosten Geld) und höherer Chance auf interessante Aufgaben zu kriegen. Und nichts ist schlimmer, als in einem Job festzusitzen, bei dem man chronisch unterfordert ist... Es ist daher eher eine Investition, als wie von dir beschrieben, ein Verlust. Mach das Beste draus! Versuche vielleicht, deine Praxissemester im Ausland zu machen, oder quasi als "Au-pair" die Semesterferien. Wie gesagt: Es ist dein Leben, deine Entscheidungen.

Flyinglosi
2012-06-28, 12:25:08
Tach auch,
Ich bin 22 Jahre, studiere seit 2 Jahren Informations- & Elektrotechnik (vom Stoff im 2. und 3. Semester - Es schaffen aber auch nur 5% der Leute es in der Regelstudienzeit), was mir im Prinzip auch gut gefällt, allerdings macht das Studieren mich irgendwie fertig.

Diese Aussage finde ich ein wenig bedenklich. Ich studiere selbst im 10. Semester Mechatronik (Bachelor+Master) und werde das Studium in den nächsten 3-4 Monaten abschließen und kann nur sagen: Aus den ersten 2 Jahren sollte man maximal 1-2 schwerere Prüfungen aufschieben. Wenn dein Studienplan nur ein wenig dem meinigen gleicht, steuerst du sonst gleichmal auf Studienzeiten von 7-8 Jahren zu. Und da vergeht einem wirklich jede Freude.

Auch die Ausrede mit den 5% solltest du überdenken. Denn es macht einen Unterschied ob man zb. 1 Semester über der Regelstudienzeit liegt, oder 2-3 Jahre.

Allgemein gilt wohl: Ein technisches Studium macht nur Sinn, wenn es einem die meiste Zeit Freude bereitet. Im späteren Beruf erwartet man aufgrund deiner Ausbildung ja auch weit höhere Leistungen als von allen andren. Dafür kassierst du aber auch die entsprechende Entlohnung.

mfg Stephan

drexsack
2012-06-28, 12:39:40
Ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Es wird nicht besser. Aber der Druck ist nicht mehr so stark, da man schon viel hinter sich hat.

Was heisst hier Mythos, ich bin doch inzwischen selbst im Master. Ab Hauptstudium Bachelor konnte ich mir plötzlich einige Fächer aussuchen, und es gab auch keine klassischen Aussiebfächer wie die Propädeutika im Grundstudium mehr. Durch die Wahl einer Fachrichtung erhöht sich gleichzeitg massiv die Chance, dass man mit den Vorlesungen auch was anfangen kann. Im Master genauso, aber von Anfang an.

Flyinglosi
2012-06-28, 12:52:21
Was heisst hier Mythos, ich bin doch inzwischen selbst im Master. Ab Hauptstudium Bachelor konnte ich mir plötzlich einige Fächer aussuchen, und es gab auch keine klassischen Aussiebfächer wie die Propädeutika im Grundstudium mehr. Durch die Wahl einer Fachrichtung erhöht sich gleichzeitg massiv die Chance, dass man mit den Vorlesungen auch was anfangen kann. Im Master genauso, aber von Anfang an.

Das hängt aber stark vom Studienplan ab. Am Ende des Bachelors sah man Licht am Tunnel, welches mit dem Beginn des Masters ganz schnell verlosch. Natürlich konnte man ca. 30% der Veranstaltungen frei wählen. Aber in den restlichen Veranstaltungen wurden wieder die sehr breitgefächerten Grundlagen durchgenommen. Wobei dies wohl ein ein spezielles Übel des Mechatronik-Studiums sein kann.

drexsack
2012-06-28, 12:57:09
Scheint so. Im Bachelor konnte ich von den 15 Modulen des Hauptstudiums immerhin 5 frei wählen. Jetzt im Master kann ich von 15 Modulen dahingegen ganze 14 frei aus bestimmten Blöcken auswählen, nur ein spezielles Seminar ist verpflichtend vorgeschrieben (y)

pest
2012-06-28, 13:30:09
Das letzte Mal richtig "gelebt" habe ich vor 6 Jahren bevor ich mein Studium begonnen habe.

~50 Prüfungen später und seit 3 Wochen nur noch daheim gebe ich am Montag meine MA ab :freak:

so ist das halt

NiCoSt
2012-06-28, 13:33:45
Es schaffen aber auch nur 5% der Leute es in der Regelstudienzeit), was mir im Prinzip auch gut gefällt, allerdings macht das Studieren mich irgendwie fertig.

na das ist doch super. als wir angefangen haben hieß es, in den letzten 3 jahren hat es kein einziger in Regelstudienzeit geschafft.



Ich bin 22 und eigentlich sollen diese Zeit ja die beste und erlebnisreichste Zeit sein, allerdings fühle ich mich eher, als wenn ich eingesperrt bin, nur Stress habe. Ich bleibe stehen und habe Angst, dass mir die Zeit wegrennt.

Willkommen im wahren leben. Das leben ist kein Roadmovie oder gar Hangover, das leben ist ernst und du musst zusehen, dass du dir deine Brötchen verdienst und deine Miete bezahlen können wirst und gerecht ist das Leben schon garnicht. Was du beschreibst ist vollkommen normal, auch wenn der durchschnittsbürger von Studenten ein anderes Bild hat. Ich kann dir nur sagen: Party und ausgelassenes Leben gab es zu Schulzeiten und als Student in den Semesterferien. Im Semester halt wenn man es sich leisten kann weil gerade nicht so viel zu tun ist. Wobei ich in meinem Studium praktisch auch nur 1x-2x/Semester auf einer party war, die leute die öfters waren standen auch entsprechend im Studium da...

radi
2012-06-28, 13:38:39
Ist normal. Deshalb ist die größte Hürde imo das Durchhaltevermögen. Die wenigsten scheitern imo am Stoff, sondern viel mehr an der Disziplin sich darauf zu konzentrieren bzw. auf etwas verzichten zu können. Das ist nicht immer willensbedingt. Natürlich gibt es eher Einzelgänger aber auch Menschen, die ständig Leute um sich brauchen, nur um mal die Extreme zu nennen.

Es ist sehr anstrengend, auch für mich. Man hat vor dem Studium viele Freunde bzw. Freundeskreise. Während des Studiums, der Ausbildung, etc. haben alle viel zu tun und die Möglichkeiten sich zu treffen schwinden. Man hat 2,5 Tage (Fr, Sa, So) an denen man könnte, wobei der Fr meist wegfällt, weil man vll auch mal Bock hat, garnix zu machen. Dann bleiben noch 2 Tage, die man für 5 Grüppchen aufteilen kann, wobei aber nicht jeder immer kann. Und über die Zeit schrumpft das zusammen. bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger...

ich bin froh, wenns für mich im nächsten frühjahr vorbei ist...

Ridcully
2012-06-28, 15:07:37
Im Physik Studium sind die ersten Semster fies, und die letzten. Der Rest ist ok.

Aber Bier schmeckt viel besser wenn man es sich drei Monate lang mit 70+X Wochenstunden erkämpft hat.

So nun schnell weitertippen damit ich so gegen 21 uhr Feierabend habe...

Colin MacLaren
2012-06-28, 16:58:38
Ich kenne einige Leute in arbeitsintensiven Fächern (Wing, E-Techik ect.) Die haben ALLE mindestens 7 Jahre studiert, meist jedoch um die 16 Semester. Ausnahme ist ein Computational Science-Musterschüler, der hatte aber seine Frau schon im Abi klargemacht, selbige geheiratet und nie Lust auf Feierei und Party.

Der Rest hat halt akzeptiert, dass es länger dauert und das beste draus gemacht. Zwei verbrachten sehr viel Zeit mit Praktika und Studienaufhalten im Ausland, der eine baute sich nebenher eine Existenz als Fotograph auf, sparte sich was an und reiste erstmal ein Jahr durch Südamerika. Zwei weitere wohnten und wohnen bis 28 frei von Geldsorgen bei Mutti, zocken den ganzen Tag und gehen am Wochenende feiern.

Sei dafür froh, dass Dir dafür im Gegensatz zu Absolventen weniger zeitintensiver Fächer die Arbeitgeber (und erst recht die Institute, wenn Du promovieren willst) die Bude einrennen. Während andere dann erstmal in Hartz 4 oder zwei Jahren Dauerpraktika abhängen, startest Du mit erkleklichen Einsteigsgehältern. Hat man Geld, kommen dann die notwendige Lebenszufriedenheit und damit Frauen von ganz allein. Oft genug gesehen.

Gauron Kampeck
2012-06-28, 18:27:37
Ich höre sowas öfter und frag mich dann immer, warum man gerade Samstagabend lernen muss, so dass man zu nichts anderem mehr Zeit hat. "Gewissen" schön und gut, aber erfolgreiche Klausuren werden doch geschrieben wenn man den Stoff kann, nicht wenn man ein reines Gewissen hat.
2 Stunden Lernen am Tag sollten reichen, danach nimmt man eh nichts mehr auf und es wird kontraproduktiv. Und wenn man sich dann nicht nur auf den Klausurzeitraum beschränkt sondern auf das gesamte Semester, sollte es auch von der Menge dicke reichen.

ux-3
2012-06-28, 20:21:53
Ich höre sowas öfter und frag mich dann immer, warum man gerade Samstagabend lernen muss, so dass man zu nichts anderem mehr Zeit hat. "Gewissen" schön und gut, aber erfolgreiche Klausuren werden doch geschrieben wenn man den Stoff kann, nicht wenn man ein reines Gewissen hat.
2 Stunden Lernen am Tag sollten reichen, danach nimmt man eh nichts mehr auf und es wird kontraproduktiv. Und wenn man sich dann nicht nur auf den Klausurzeitraum beschränkt sondern auf das gesamte Semester, sollte es auch von der Menge dicke reichen.

Hallo Gauron,
ich kann dein Posting beim besten Willen nicht recht nachvollziehen.
In der Woche hatte ich z.B. Vorlesungen von 8:00 bis 15:00 oder 17:00. (Naturwissenschaftler haben eine Menge Experimentalveranstaltungen.)
Weiterhin gab es in jeder Woche einige Aufgabenblätter, die zu bearbeiten und abzugeben waren. Da das Geld nicht auf Bäumen wuchs, musste auch ein Nebenjob hinzu. Am Wochenende war jeweils bis ca. 22 Uhr tüfteln an den Aufgaben angesagt, dann ging es ab in die Disco. Und mit einer ordentlichen Portion guter Laune im Gepäck war in 3h dort auch genug zu regeln.
Ab 10 Uhr ging es dann weiter. Je nach Fortschritt war ich am Sonntag dann irgendwann mit der Woche fertig. (Direkte Prüfungsvorbereitungen haben bislang noch gar nicht stattgefunden)

Entscheidend ist allerdings, dass man unterm Strich Spaß an der Sache hat. Und der überwog bei allem Frust, der in einem solchen Ablauf mitunter nicht ausbleibt, letztlich doch.

Käsetoast
2012-06-28, 21:14:44
2 Stunden Lernen am Tag sollten reichen, danach nimmt man eh nichts mehr auf und es wird kontraproduktiv.
Also da kann ich nur widersprechen. Zumindest ich kann weit länger als 2 Stunden am Tag lernen. 4-6 Stunden lernen an sich (also was neues lernen) sind doch locker möglich (d.h. ohne Pausen die selbstverständlich zwischendurch sein müssen) und auch die restlichen Stunden des Tages sind nicht vergebens wenn man den gelernten Stoff dann einfach "stupide" wiederholt. Durch letzteres stellt man dann halt sicher, dass man auch behält was man gelernt hat...

Kann natürlich sein, dass man ohne die Wiederholungen tatsächlich nur auf ein Lernpensum von 2 Stunden am Tag kommt, das dann auch tatsächlich langfristig übrig bleibt...

ESAD
2012-06-28, 21:43:20
Du hast dir eines der schwerern Studien ausgesucht und noch dazu sollte ein Studium eine der höchste und damit auch forderste "Ausbildungen" sein. Was hast du erwartet?

Geschrieben von jemanden der einen Master und einen Dipl. Ing. mit Schwerpunkt Informatik hat und nächstes semester ein dokoratsstudium beginnt (bzw. das plant gilt noch ein paar dinge dazu zu klären). Daher von jemanden der ein bisschen weiß wies denn da so zugeht.

PatkIllA
2012-06-28, 22:12:09
Diese Aussage finde ich ein wenig bedenklich. Ich studiere selbst im 10. Semester Mechatronik (Bachelor+Master) und werde das Studium in den nächsten 3-4 Monaten abschließen und kann nur sagen: Aus den ersten 2 Jahren sollte man maximal 1-2 schwerere Prüfungen aufschieben. Wenn dein Studienplan nur ein wenig dem meinigen gleicht, steuerst du sonst gleichmal auf Studienzeiten von 7-8 Jahren zu. Und da vergeht einem wirklich jede Freude.Ich fand das gar nicht so schlimm.
Wobei das früher beim Diplom wohl auch etwas freier war und bei informatik hat man damals recht gut bezahlte Studentenjobs gefunden und dann war doppelte Regelstudienzeit auch nicht wirklich aussergewöhnlich.
Wenn man das auch nur halbwegs motiviert und ohne 2 Tage arbeiten die Woche durchgezogen hätte wäre man aber auch in der normalen Zeit fertig gewesen.
Über Monate jeden Tag lernen könnte ich auch nicht. Mir graut da noch bei der Erinnerung an der theoretischen Informatikprüfung, das war wirklich hart. Wobei auch das einfache Zeugs deutlich aufwändiger als das ganze Abi war.

Grivel
2012-06-28, 22:48:34
Hey das könnte auch ich erstellt haben.


Mir gehts fast genauso, habe begonnen es einfach zu reduzieren. Habe gemerkt, wenn ich zum Ausgleich Sport oder Freunde treffe, lerne ich wesentlich effizienter.

Seitdem ziehe ich das durch. Dafür habe ich nur 9/10 Serien im Semester (pflicht fürs Testat) abgegeben und lerne für die Prüfung nicht 8h am Tag sondern 6-7. Geht momentan.

Flyinglosi
2012-06-28, 23:05:37
2 Stunden Lernen am Tag sollten reichen, danach nimmt man eh nichts mehr auf und es wird kontraproduktiv. Und wenn man sich dann nicht nur auf den Klausurzeitraum beschränkt sondern auf das gesamte Semester, sollte es auch von der Menge dicke reichen.

Als Techniker arbeitet man an Hausübungen oder schreibt Protokolle wenn man nicht gerade lernt. Dazu kommen noch Bachelor und Masterarbeiten. Man kommt einfach nicht dazu, während des Semesters am Stoff dranzubleiben.

Zu Spitzenzeiten hab ich 8-10h pro Tag gelernt und das war auch notwendig.

Darf ich fragen, welches Studium du absolviert hast, um eine derartige Aussage treffen zu können?

Ectoplasma
2012-06-29, 00:42:37
Als Beispiel: ich schreibe die nächsten beiden Wochen meine Klausuren für das Semester und bin seit einem Monat nicht mehr feiern gewesen, oder habe mich großartig mit Freunden getroffen.

Wenn das dein Problem ist ...
Alter Schwede, was sind das heutzutage für Weicheier?

Gauron Kampeck
2012-06-29, 21:01:29
Als Techniker arbeitet man an Hausübungen oder schreibt Protokolle wenn man nicht gerade lernt. Dazu kommen noch Bachelor und Masterarbeiten. Man kommt einfach nicht dazu, während des Semesters am Stoff dranzubleiben.

Zu Spitzenzeiten hab ich 8-10h pro Tag gelernt und das war auch notwendig.

Darf ich fragen, welches Studium du absolviert hast, um eine derartige Aussage treffen zu können?
Technische Informatik (Uni) auf Diplom in 10 Semestern (eins überzogen aufgrund von Praktikum und DA-Vorbereitung) mit 1,2.

Ich hatte während meines Studiums das Gefühl, dass es gerade die Übereifrigen sind, die links und rechts rausfliegen. Ein plakatives Beispiel: Als Notizen mit in die Klausur genommen werden durften, gab es bei uns einige, die jedes Kästchen auf ihren vier Blättern beschrieben haben, so dass am Ende mehr Blau als Weiß zu sehen war - ich hab sie nach dem Grundstudium nie wieder gesehen.

Eine wichtige Fähigkeit im Studium ist es, wichtiges von unwichtigem unterscheiden zu können. Das trifft auf mein Beispiel, wie auf das Lernen für Klausuren zu. Wenn man z.B. in Gruppen gelernt hat, waren zumeist jene, die vorher stets die detailiertesten Fragen gestellt haben, alles wissen wollten und alles mitgeschrieben haben, diejenigen, die nach nachher gejammert haben. Ich kanns nicht empirisch belegen, aber dieser Eindruck zieht sich durch mein gesamtes Studium und ich hab weit mehr als die Hälfte aus dem Studium, ins Langzeitstudium oder in andere Studiengänge wegfallen sehen.

Das mit den max. 2 Stunden Aufnahmefähigkeit pro Tag wurde uns z.B. damals in der Schule zum Thema "Lernen lernen" erzählt, mit Verweis auf irgendwelche Hirnforschungen. Keine Ahnung obs seriös war, ich hab mich auf jeden Fall dran gehalten und fands ohne eine einzige Ausnahme sehr erfolgreich. Auch später in der DA oder jetzt im Beruf kann ich mich nicht beklagen, irgendetwas wichtiges verpasst oder vergessen zu haben.

ux-3
2012-06-29, 21:11:59
Das mit den max. 2 Stunden Aufnahmefähigkeit pro Tag wurde uns z.B. damals in der Schule zum Thema "Lernen lernen" erzählt, mit Verweis auf irgendwelche Hirnforschungen. Keine Ahnung obs seriös war, ich hab mich auf jeden Fall dran gehalten und fands ohne eine einzige Ausnahme sehr erfolgreich. Auch später in der DA oder jetzt im Beruf kann ich mich nicht beklagen, irgendetwas wichtiges verpasst oder vergessen zu haben.

Bei fehlender intrinsischer Motivation mag das stimmen, aber wenn Neugier ins Spiel kommt, kann einen nur der Schlafmangel abhalten.

Gauron Kampeck
2012-06-29, 21:30:39
Bei fehlender intrinsischer Motivation mag das stimmen, aber wenn Neugier ins Spiel kommt, kann einen nur der Schlafmangel abhalten.
Oh keine Sorge, ich bin durchaus der Meinung großen Spaß an meinem Fachgebiet zu haben und hab auch nicht den Eindruck, dass dafür große "extrinsische Motivation" nötig wäre :)

Ihm
2012-06-29, 23:24:25
Jeder ist anders.
Der eine lernt den Stoff schnell, der andere eher langsam.
Ersterer muss eine Woche für eine Klausur büffeln und schreibt 'ne 1,5, letzterer lernt dafür einen Monat...und schreibt 'ne 2,0. Ungerecht? Nein, ist halt so.
Dann kommen noch Unterschiede in Dingen wie Uni, Fach, Job etc. dazu und schon hat man viele verschiedene Studenten.

Am Ende des Tages zählt nur:
Will ich das wirklich?
Will ich das wirklich?
Will ich das wirklich?
Will ich das wirklich?

Die Antwort(en) (sind)ist meist der richtige Weg.

Ice04
2012-07-01, 00:46:23
Hi,

Ich habe ebenfalls Elektrotechnik studiert und dann Systemtechnik. Und ja, es stimmt was du schreibst :-) Es ist aber völlig normal, der Stress für die Studenten ist Absicht. Du wirst NIEMALS das Gefühl bekommen für eine Prüfung "alles" gelernt zu haben. Dass man vorm Prüfungsblock ein paar Wochen in den Büchern sitzt, gehört sich so. Am eträglichsten ist, wenn man mit Kommilitonen zusammen lernt. Es gibt doch nichts besseres als der Anfang eines neuen Semesters, wo man noch gar kein Stress hat. Und vergiss die Regelstudienzeit, wenn du jetzt 1-2 Semester länger machst, das interessiert kein Mensch (höchstens Geldprobleme für dich).
Habt ihr keine anderen Fachbereiche an der Uni? Da würde ich mal spazieren gehen ^^

kiX
2012-07-01, 13:27:13
@TE: Das Gefühl kenne ich auch. Habe das halbe Jahr aus verschiedenen Gründen endlich insg 11 große Prüfungen nachgeholt, inkl Vor- und Diplomprüfungen. War extrem hart und hat sehr viel meiner Energie und viel Unterstützung durch meine Freundin erfordert, aber inzwischen sitze ich an meiner Diplomarbeit und bin sehr froh darüber. Dazu schreibt mein Prof grad an seinem DFG-Antrag (die für Physiker bei uns [Leibnitz-Institut, Biophysik] idR durchgehen) für meine Doktorandenstelle (65% E13 yay).

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir also sagen: Lass es am Anfang nicht schleifen, du wirst es später bereuen. ;) Dazu kann ich von meinem Studium berichten, dass es zwar im Hauptstudium nicht weniger hart, aber dafür weitaus motivierender wurde, allein durch die Wahlfächer.

Gast
2012-07-01, 13:45:38
Und wenns garnicht geht, eben ne Ausbildung machen, nicht jeder ist zum Studieren gemacht.

Labella
2013-04-30, 12:26:30
Ich habe auch eine ganze Zeit lang studiert und es auch irgendwann mal hinbekommen. Ich muss im nachhinein sagen, dass ich eigentlich auch nicht zum Studieren geschaffen war. Eigenverantwortliches Lernen war einfach nicht mein Ding und oft fing ich erst kurz vor der Klausur an zu lernen. So geht es allerdings vielen anderen Studenten auch. Wenn das Geld dann knapp ist und man noch arbeiten muss, dann dauert es noch länger. Bei Youtube habe ich jetzt ein Video von gwriters.de (http://www.youtube.com/user/gwriters) zur Unterstützung von Studenten und Absolventen gefunden. Wenn man sich das da so anschaut, kann es auch etwas einfacher gestaltet werden mit dem Abschluss!

noid
2013-04-30, 12:35:38
Ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Es wird nicht besser. Aber der Druck ist nicht mehr so stark, da man schon viel hinter sich hat.

Wieso Mythos? Die Themen werden interessanter, die Klausuren mehr hinsichtlich "hat er es verstanden und transferieren" gestaltet.
Meine Noten sind ab dem Grundstudium in die Höhe geschossen, so dass ich noch mit einem "sehr gut" abschließen konnte. Das hätte ich persönlich nach den ersten 2 Semestern nicht mehr ganz erwartet, die waren die Hölle.

Wer von Semesterbeginn bis Ende am Ball bleibt für den wir das ganze hart. 4 Wochen vor den Klausuren ist imho eh zu spät.