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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stahlpreis und Auswirkungen auf Computergehäuse


Gast
2012-07-06, 18:52:52
Wie ja allgemein bekannt sein dürfte, sind die Rohstoffpreise in den
letzten Jahren gestiegen. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Fertigung
von Computergehäusen. Wurden früher PC-Gehäuse fast durchgängig mit mindestens 1mm Blechstärke gefertigt, so sieht man heutzutage auf dem Markt fast nur noch 0,6 bis 0,8 mm.

Baut man eine unwuchtige Festplatte in ein massives ATX-Gehäuse Baujahr
2000 ein (Gewicht ca. 15 kg), bekommt man zwar ein leicht schwingendes
Gehäuse, allerdings brummt und klappert da nichts. Ein "modernes"
Leichtbau-Gehäuse (Gewicht 7 kg) hingegen singt und vibriert fröhlich
herum und das Blech ist so dünn, dass es qualitativ wie Jogurtbecher anmutet. Man bekommt ohne Entkopplung aller beweglichen Teile kein
wirklich leises System hin.

Ist bei 0,6 mm Blechstärke jetzt eigentlich schon die untere Grenze
erreicht, oder geht da ggf. noch weniger? Hilft es auf Aluminium
auszuweichen?

StarGoose
2012-07-06, 19:24:07
lustige idee (ist der text irgendwoher? wenn ja dann wäre die quelle wie immer nett)

die entwicklung zu den dünnen blechen ist aber schon zu einer zeit geschehen wo der stahlpreis keine auswirkung hat
das ist schlicht ne kostensenkungs geschichte und irgendwie der test der hersteller wie dünn geht es denn noch bevor alles von alleine zusammenbricht und keiner mehr unseren kram kauft

"vernünftige" gehäuse hben auch heute noch ordentliche wandstärken oder werden aus aluminium gefertigt

außerdem kann man sich ja bei den gewichten der dinger selber ausrechnen welchen unterschied ein höherer preis denn eigentlich überhaupt haben kann im vergleich zu früher

wenn man so anfängt kann man auch durch die kupferpreiserhöhung auf eine verteuerung von mainboards schließen^^
das ist sicherlich in geringem maße richtig aber andere faktoren überspielen das doch locker

OBrian
2012-07-07, 13:47:08
Der Schrottpreis von Stahl liegt irgendwo bei ein paar Cent pro Kilo. Spaßeshalber angenommen, bei neuwertigen Stahlblechen wäre er um den Faktor zehn höher, dann wäre ein Gehäuse aus doppelt so dickem Stahl in der Größenordnung von einem Euro teurer. Selbst bei einem Billiggehäuse sollte das nicht so viel ausmachen, daß es irgendeinen Kunden abschreckt.

Dünner geht aber sicher, wenn man dafür Versteifungen einbaut, z.B. Sicken oder angeschweißte Streben auf der Rückseite. So wie es z.B. bei Autos auch gemacht wird. Ist aber wieder ein etwas höherer Fertigungaufwand, lohnt sich also nur, wenn man unbedingt den Gewichtsvorteil nutzen will, der dadurch realisierbar ist. Bei Autos wichtig, bei Gehäusen vernachlässigbar. Also schätze ich, daß irgendwann schon eine Grenze erreicht wird, wo sich Einsparung durch geringere Materialstärke und Mehraufwand durch kompliziertere Fertigung die Waage halten.

Curunir
2012-07-07, 19:43:23
Kommt mir auch eher so vor, als würden die dünnen Bleche vor allem bei Billigst-Gehäusen verwendet, wo dadurch dann nochmal ~1€ gespart wird. Ich habe noch das eine oder andere "vorsintflutliche" Gehäuse aus den späten 90ern, auch noch ein paar AT-Gehäuse. Die waren zwar mehrheitlich aus recht dickem Blech, aber auch damals gab es vereinzelt schon dünneres Material. Hier steht noch ein sehr frühes ATX-Gehäuse von Siemens in Schubladen-Bauweise, da ist das Außenblech kaum dicker als bei den heutigen "Joghurtbechern". Das ist keine Erfindung der letzten Jahre.

Ich verwende die alten Panzergehäuse nicht mehr. Mag sein, daß sie durch die Masse besser schallgedämmt sind, aber ihnen fehlen viele Innovationen, und die Raumaufteilung ist auch überhaupt nicht zeitgemäß.
Es gibt auch aktuell gut gedämmte Gehäuse mit relativ dickem Blech, z.B. das Fractal Design Define R3. Das ist nicht billig, aber ich bezweifle, daß ein niedrigerer Weltmarktpreis für Stahl wirklich etwas am Preis ändern würde.

Gast
2012-07-07, 20:32:01
Kommt mir auch eher so vor, als würden die dünnen Bleche vor allem bei Billigst-Gehäusen verwendet

Also bei fast jedem Consumergehäuse unter 100€?
0,6mm Wandstärken sind heutzutage leider üblich, auch bei den etwas hochpreisigeren Towern :/

Und gute günstige Cases mit ordentlichen Wandstärken(z.B. Yeong Yang YY-560X oder die legendären Casteks) sind nur noch schwer zu bekommen...

Gast
2012-07-07, 21:36:56
Da lobe ich mir meine alten Chieftec... So gebaut daß man darauf Holz spalten könnte und ned so ein Kiddie-Plastekram...

Gast
2012-07-07, 22:05:10
Da lobe ich mir meine alten Chieftec... So gebaut daß man darauf Holz spalten könnte und ned so ein Kiddie-Plastekram...

vorallem wird der Kiddiekram auch noch gelobt, obwohl's Schrott ist, siehe z.B. das Xigmatek Midgard. Sind die Redaktionen heutzutage alle bestochen und geschmiert oder haben die Tester einfach kein Qualitätsbewußtsein mehr?

Beispiele für grenzwertigen Blechschrott:
Midgard: http://youtu.be/SPhwsgU0ezs
Carbide 300: http://youtu.be/dgTm65xhNj4

StarGoose
2012-07-07, 23:25:23
hier werkelt immernoch ein cs-601 rum (mit 80er lüftern!)
da kann man sich auch mal drauf abstützen wenn man hinten was ansteckt
und es wird regelmäßig als ablage benutzt
teilweise auch für recht schweren kam :D

wenn ich die teile da im video sehen schüttel ich nicht nur über die wandstärken den kopf sondern auch über luftöffnungen an völlig unnützen stellen und untenliegende netzteile

im übrigen baue ich zumindestens so oft das system nicht um das ich von gedrehten platten oder schnellbefestigungen nen vorteil hätte?

Gast
2012-07-07, 23:51:26
hier werkelt immernoch ein cs-601 rum (mit 80er lüftern!)
da kann man sich auch mal drauf abstützen wenn man hinten was ansteckt
und es wird regelmäßig als ablage benutzt
teilweise auch für recht schweren kam :D

Ja, kenn ich von meinem Yeong Yang... auf dem lasse ich meine Kollegen immer sitzen wenn ich gerade keinen Stuhl parat habe xD

Wer gute Qualität zu niedrigem Preis haben möchte: die Gaming-Tower Serie von Yeong Yang ... YY-5606, YY-5605, YY-5604, YY-5603, YY-5601
http://www.yycase.com/pccase_gaming.htm

für die Größe sehr massiv, kein Mesh, zwei 120er Lüfteröffnungen, sehr gutes und teils entkoppeltes HDD- und 5,25" Schienensystem, viel Zubehör, Festplattenkäfig quer, 1mm Stahlblech -> sehr stabil verarbeitet und vieles mehr! :-) Bekommt man sogar noch in DE, auch wenn nur bei wenigen Händlern auf Anfrage. Kosten auch nicht viel: im Schnitt 50 - 60€ für so ein gut verarbeitetes Gehäuse ist nix!


wenn ich die teile da im video sehen schüttel ich nicht nur über die wandstärken den kopf sondern auch über luftöffnungen an völlig unnützen stellen und untenliegende netzteile
Ja, das ist echt zum Davonlaufen *brrrr*


im übrigen baue ich zumindestens so oft das system nicht um das ich von gedrehten platten oder schnellbefestigungen nen vorteil hätte?

Erstens das und wenn sie schon Schnellbefestigungen bauen, dann sollen sie's ordentlich machen. Das HDD-Schienensystem beim Midgard ist eine Katastrophe... bei Yeong Yang z.B. exzellent gelöst!

RavenTS
2012-07-08, 11:58:27
vorallem wird der Kiddiekram auch noch gelobt, obwohl's Schrott ist, siehe z.B. das Xigmatek Midgard. Sind die Redaktionen heutzutage alle bestochen und geschmiert oder haben die Tester einfach kein Qualitätsbewußtsein mehr?

Beispiele für grenzwertigen Blechschrott:
Midgard: http://youtu.be/SPhwsgU0ezs
Carbide 300: http://youtu.be/dgTm65xhNj4



Naja vielleicht ist das auch einfach schon eine neue "Redakteursgeneration", die die "guten alten Modellzeiten" nicht mehr kennt.
Oder halt richtige Nerds, die halt Probleme bekommen wenn der ganze Rechner, der dann halt mal gleich 20kg wiegt, durch die Gegend getragen werden muss. ;)

Vielleicht sind die heutigen Notebook-affinen-User auch einfach nicht mehr gewillt nen massiven Brocken unterm Tisch stehen zu haben...

StarGoose
2012-07-08, 12:44:19
also selbst das 601 hat den gedanken an stahlsparmaßnahmen aufkommen lassen
zumindestens wenn man diverse AT gehäuse kannte mit extra verstrehbungen und seitenwänden aus panzerplatten :D
und die desktops auf die man bequem nen 25kg 19" stellen konnte waren wahre festungen!

hey an sonem aktuellen billigteil für nen bekannten hab ich mir echt schon derbe die finger geschnitten^^ war fieser als an nem blatt papier

zAm87
2012-07-08, 19:51:26
In den höherpreisigen Regionen bekommt man auch heute noch sehr stabile Gehäuse, die nicht nach Pappe/Plastik anmuten.
Ein CS-601 war früher auch nicht wirklich günstig (zumindestens soweit ich mich erinnern kann) und auch damals gab es in bei den Billigmodellen schon Wackelkandidaten :rolleyes:

joepesci
2012-07-08, 20:04:24
Es gibt keine hochwertigen Gehäuse, alle auf dem Markt befindlichen Gehäuse sind einfach Klapperkisten, selbst die 300 - 500 EUR teuren Alu Gehäuse (Lian Li etc.).

Ich selber habe für mein Silverstone TJ10 mal 300 EUR bezahlt, wenn ich jetzt eine alte Raptor 10k einbaue, ist die Lautstärke unerträglich. Lege ich die gleiche Festplatte aber testweise mal auf ein zusammengefaltenes Handtuch das ich ins Gehäuse schmeisse, höre ich so gut wie nichts mehr. Ohne Entkopplung können diese Klapperkisten einfacht nichts, was kann man auch erwarten, bei Wandstärken von unter einem mm?

Im high end Audio Bereich sind Gehäusewandstärken von 5 - 10 mm nicht unüblich, sowas wird in der PC Welt nicht einmal angeboten.
Hier nur mal ein Beispiel: http://burmester.de/de/produkte/index.php?product=2,6,18
http://burmester.de/de/media/images/prctlg/detail/069.jpg

Ja, die Komponenten haben absurde Preise, die Frage ist aber inwiefern das Gehäuse dafür verantwortlich ist (eher weniger).

Gast
2012-07-08, 20:31:47
Man könnte sich als Do-It-Yourself Projekt ja ein Gehäuse aus Gehwegplatten zusammenzementieren. Wäre doch mal ne Sache.

N0rG
2012-07-08, 21:00:18
Die Rohstoffpreise sehen z.Z wie folgt aus:
Stahl -> 0,8-1,2 €/kg
Aluminium -> 1,7 - 2,5 €/kg

die Preise gelten für gewalztes unlegiertes Material.
Man muss natürlich bedenken das man aus 1kg Alu ein etwa 3 mal größeres Blech walzen kann als aus 1kg Stahl, da Alu eine geringere Dichte hat (Alu 2,7g/cm³ Stahl 7,85 g/cm³). Aufgrund der geringeren Festigkeit von Aluminium muss man aber auch auf eine gewisse Wandstärke achten damit das ganze stabil bleibt.
Zum Thema noch dünneres Blech kann ich sagen da geht noch einiges, es lohnt sich aber nicht.
Beispiel: Ein normales Gehäuse von heute wurde aus 1,2mm dickem Stahlblech mit einer festigkeit von 500MPa gefertigt. Man könnte jetzt einen hochfesten Stahl mit sagen wir mal 1500MPa einsetzen und die Wandstärke auf 0,4mm reduzieren bei gleicher Stabilität und nur einem drittel des Gewichts. das Problem ist das der Hochfeste Stahl mehr als das Dreifache kostet. Wenn der Hochfeste Stahl dann auch noch gut zu verarbeiten sein soll (gibt viele 90° Winkel die erstmal gebogen werden wollen) sind wir schnell bei Hochlegierten Stählen die über 5€ pro Kilo kosten.

Gast
2012-07-08, 21:18:57
Man könnte auch Wellblech nehmen, das gibt zusätzliche Stabilität.

Gast
2012-07-08, 21:35:06
Man könnte auch Wellblech nehmen, das gibt zusätzliche Stabilität.

oder einfach Streben und andere Verstärkungen einbauen...

Spasstiger
2012-07-09, 09:12:37
Es gibt auch Gehäuse mit anständigen Wandstärken für wenig Geld: Antec Three Hundred (http://geizhals.de/327602).
Oder man nimmt Gehäuse aus der Performance-One-Serie mit dreischichtigen Wänden (Alu - Kunststoff - Alu), die haben eine bessere Schalldämmwirkung als reine Stahlblechgehäuse und vibrieren auch nicht.

Gast
2012-07-09, 21:12:50
Es gibt auch Gehäuse mit anständigen Wandstärken für wenig Geld: Antec Three Hundred (http://geizhals.de/327602).


Wandstärke? Wieviel?

Spasstiger
2012-07-09, 23:12:33
Wandstärke? Wieviel?
Keine Ahnung, aber da ich mal in einem PC-Laden arbeitete und verschiedenste Gehäuse zwischen die Finger bekam, kann ich sagen, dass das Antec Three Hundred im Vergleich mit anderen Budget-Gehäusen recht massiv wirkte. Eine Vollkatastrophe ist imo das Xigmatek Asgard 2. Eine Klapperkiste ohne Gleichen.

Gast
2012-07-09, 23:59:05
Eine Vollkatastrophe ist imo das Xigmatek Asgard 2. Eine Klapperkiste ohne Gleichen.

Ja, das kann ich bestätigen ;)

Chip4000
2012-07-11, 19:08:50
Kann ich hier nicht bestätigen, zumindest was das Midgard angeht.
Habe das Teil schon seit fast 3 Jahren und habe schon einige Mainboards eingebaut,da klappert nix und stabil ist es sowieso.

Spasstiger
2012-07-11, 21:10:59
Das Midgard hat eine ganz andere Qualität als das Asgard II. Ist dafür aber auch mindestens doppelt so teuer.

Gast
2012-07-12, 12:50:09
Beispiele für grenzwertigen Blechschrott:
Midgard: http://youtu.be/SPhwsgU0ezs
Carbide 300: http://youtu.be/dgTm65xhNj4

Also wirklich stabil finde ich das nicht.
Ein Yeong Yang der YY-560_ Liga ist eine ganz andere Qualitätskategorie ;)

Gast
2012-12-29, 17:42:11
Kauft doch einfach Chieftec und ihr erhaltet ordentliche Qualität :)
Weiß gar nicht, warum ihr euch soviele Probleme macht! Klar, wenn man BlingBling Klapperkisten mit Lochblech und RaZor-Aufschrift haben will, dann bekommt man nur Schrott.

FeuerHoden
2012-12-30, 20:45:36
Habe ein NZXT um ~75€ gekauft, bei dem ist alles Top, bis auf das Schienensystem und es hat haufenweise Spielereien die ich nicht brauche aber den Preis fürs Gehäuse hät ich auch so gezahlt.