Frage zur Krankenversicherung nach dem Studium

[JoeBlack]

Hallo!

Ich bin im Moment ein wenig in der Zwickmühle, vielleicht kann mir jemand hier einen Rat geben. Ich versuche mal, meine Situation zu beschreiben:

Ich werde demnächst mein Studium beenden (Arbeit wurde im April abgegeben, Benotung und Vortrag stehen noch aus). Ich bin/war mit meinem Vater bei der Debeka privat krankenversichert, dann ist mein Vater 2009 gestorben und ich habe einen Studententarif bekommen.

Nun ist es so, dass sich meine Diplomarbeit durch diverse Umstände, auf die ich hier nicht näher eingehen will, sehr lange hingezogen hat. Das hab ich so nicht vorhergesehen und habe der Debeka schon recht früh das Ende meines Studiums gemeldet, sodass dann eine "Übergangsfrist" begann, in der ich noch den vergünstigten Studententarif bekomme. Diese Frist läuft Ende September ab. Ich hätte so oder so einen fortbestehenden Studentenstatus nicht beweisen können, denn bei unserer Uni muss man nur bis inkl. dem Semester immatrikuliert sein, in dem man die Arbeit anmeldet. Hab ich so auch gemacht, wer zahlt schon gern unnötig Studiengebühren?

Aktuelle Situation:
Ich habe noch keine Stelle und weiß nicht, ob ich schon bis Ende September eine versicherungspflichtige Tätigkeit haben werde. Sprich, ab dann wird der volle Betrag fällig, ca. 400 Euro im Monat.

Frage:
Wie komme ich da raus, nämlich z.B. in die gesetzliche Krankenversicherung? Ich hab keine Lust, einen Jahresvertrag für 12x400 Euro abzuschließen, nur weil ich z.B. am 5. Oktober eine Stelle bekomme - 5 Tage nach der Frist.

Gibt es Optionen und welche habe ich? Welche Voraussetzungen gibt es, in die gesetzliche KV zu kommen? Arbeitslos/arbeitssuchend melden? Was gibt es hier zu beachten?

[Morale]

Schau mal hier (http://www.studenten-krankenversicherung.net/studenten-krankenversicherung/tarifvergleich-studenten-pkv-rueckkehr.php)

[RLZ]

Welche Voraussetzungen gibt es, in die gesetzliche KV zu kommen?
In deine Fall keine. Sie müssen dich nehmen.

[JoeBlack]

Hm, aber automatisch funktioniert das doch sicher nicht, oder? Ich muss der privaten KV ja irgendwie kündigen und dann mit einer gesetzlichen KV (meiner Wahl?) einen neuen Vertrag machen? Für mich stellt sich eben die Frage, was genau ich tun muss, nicht dass da irgendwas falsch läuft oder ich zu der falschen Stelle gehe oder so.

Aber mal angenommen, ich würde diesen Jahresvertrag bei der Debeka laufen lassen in der Hoffnung, bald eine Stelle zu finden (Geld spornt an, hehe) - wäre ich dann für immer in der Privaten "gefangen"?

[Yavion]

Hallo!

Ich bin im Moment ein wenig in der Zwickmühle, vielleicht kann mir jemand hier einen Rat geben. Ich versuche mal, meine Situation zu beschreiben:

Ich werde demnächst mein Studium beenden (Arbeit wurde im April abgegeben, Benotung und Vortrag stehen noch aus). Ich bin/war mit meinem Vater bei der Debeka privat krankenversichert, dann ist mein Vater 2009 gestorben und ich habe einen Studententarif bekommen.

Nun ist es so, dass sich meine Diplomarbeit durch diverse Umstände, auf die ich hier nicht näher eingehen will, sehr lange hingezogen hat. Das hab ich so nicht vorhergesehen und habe der Debeka schon recht früh das Ende meines Studiums gemeldet, sodass dann eine "Übergangsfrist" begann, in der ich noch den vergünstigten Studententarif bekomme. Diese Frist läuft Ende September ab. Ich hätte so oder so einen fortbestehenden Studentenstatus nicht beweisen können, denn bei unserer Uni muss man nur bis inkl. dem Semester immatrikuliert sein, in dem man die Arbeit anmeldet. Hab ich so auch gemacht, wer zahlt schon gern unnötig Studiengebühren?

Aktuelle Situation:
Ich habe noch keine Stelle und weiß nicht, ob ich schon bis Ende September eine versicherungspflichtige Tätigkeit haben werde. Sprich, ab dann wird der volle Betrag fällig, ca. 400 Euro im Monat.

Frage:
Wie komme ich da raus, nämlich z.B. in die gesetzliche Krankenversicherung? Ich hab keine Lust, einen Jahresvertrag für 12x400 Euro abzuschließen, nur weil ich z.B. am 5. Oktober eine Stelle bekomme - 5 Tage nach der Frist.

Gibt es Optionen und welche habe ich? Welche Voraussetzungen gibt es, in die gesetzliche KV zu kommen? Arbeitslos/arbeitssuchend melden? Was gibt es hier zu beachten?

Eigenartig. Wie kann man denn eine Prüfung ablegen, wenn man nicht eingeschrieben ist? - Normalerweise kannst Du Dich erst exmatrikulieren, wenn Du fertig bist.
Aber wie auch immer:
Du wirst je nach Einkommen von der GKK in den Tarif für "freiwillig Versicherte" eingetragen. Das kostet Dich roundabout 150 Euro im Monat, sofern Du keine höheren Einkünfte hast. K.A. wie Du auf 400 EUR pro Monat kommst.

Meldest Du Dich arbeitssuchend, zahlt natürlich die AGE oder in Deinem Fall vermutlich das Jobcenter die KK, falls Du bis dahin noch nicht in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hast.
Bei einer Anstellung übernimmt dann der Arbeitgeber. Wenn Du selbstständig wirst, kannst Du Dir das aussuchen.

[JoeBlack]

In unserer Prüfungsordnung steht:
Für das Ablegen von Prüfungsleistungen müssen Sie nicht eingeschrieben sein. Sobald die letzte Prüfungsleistung (letzte Teilprüfung bzw. die Abschlussarbeit) angemeldet ist, können Sie sich zum Ende des laufenden Semesters exmatrikulieren.

Also man ist eingeschrieben z.B. im SS, meldet in diesem die Abschlussarbeit an, die bis ins Wintersemester reicht. Für das WS muss man aber keine Studiengebühren zahlen und wird dann eben bei Nichtzahlung automatisch exmatrikuliert - das kann dann nach dem Erhalt der Diplomurkunde in eine "beantragte Exmatrikulation" umgewandelt werden:

Eine "Exmatrikulation von Amts wegen" (Anmerkung: Gebühren nicht gezahlt) kann nachträglich in eine beantragte Exmatrikulation umgewandelt werden. Letztere benötigen Sie für die Ausstellung der Rentenausfallzeitenbescheinigung oder zur Immatrikulation an einer anderen Universität. Sie ist im eigenen Interesse dringend empfohlen. Bitte beachten Sie, dass Sie auch für die nachträgliche Umwandlung die Entlastungsvermerke benötigen.

Einkommen habe ich im Moment keines, ich wurde im Studium von meiner Mutter unterstützt und habe für die Übergangszeit Erspartes. Arbeitslosengeld oder sowas will ich NICHT bekommen :)

Die 400 Euro pro Monat sind von der privaten KV, in der ich jetzt noch bin (Studententarif in der Übergangsfrist), also der volle Beitrag. Die werden fällig, wenn ich bis 30.9. nicht berechtigten Einspruch einlegen kann (kann ich nicht, was auch?) oder eben in der Gesetzlichen bin.

Vielleicht eine dumme Frage, aber in die Arbeitslosenversicherung zahlt man doch nur ein, während man schon einen Job hat, also das geht vom Gehalt ab? Das war bei mir ja noch nicht der Fall. Ich hatte nur mal einen Hiwijob und hab während des Industriepraktikums die Aufwandsentschädigung bekommen, aber ich glaube nicht, dass davon was für die AL-Versicherung abgegangen ist.

[Morale]

Aber mal angenommen, ich würde diesen Jahresvertrag bei der Debeka laufen lassen in der Hoffnung, bald eine Stelle zu finden (Geld spornt an, hehe) - wäre ich dann für immer in der Privaten "gefangen"?
Später in die Gesetzliche zurückkommen wird schwer.
Ist ja auch nicht ohne Grund so, in jungen Jahren die günstigen Tarife der Privaten mitnehmen wenn man gesund ist und im Alter dann wenn man dank Krankheit etc mehr zahlen muss wieder in die gesetzliche wechseln finde ich asozial.

Ich würde mir es auf jeden Fall gut überlegen, irgendwann läuft das Geschäft nichtmehr so gut, und dann hat man weniger Einkommen und muss massiv Geld zahlen.

PS:
Du wirst doch eh normaler Angestellter sein, oder nicht?
Dann lohnt sich ne PKV eh eigendlich nicht. Der AG schießt ja die Hälfte dazu.
"Lohnen " tut sich das ganze mMn für Selbstständige und Beamte.

[JoeBlack]

Ja richtig. Ich hab keine Ambitionen, ne eigene Firma zu gründen oder irgendwann mal mit einem 18h-Tag in der Chefetage zu sitzen. Mag sich vielleicht mal ändern, aber auf absehbare Zeit sicher nicht.

Was muss ich denn nun konkret tun, um in die GV zu kommen? Ich hab mal wo gelesen, dass es nicht reicht, arbeitssuchend zu sein, man muss angeblich auch Leistungen (ALG) beziehen?

[Morale]

Einfach arbeitslos melden, dann sollte das passen, ruf doch einfach morgen beim Arbeitsamt an und frag da nach. ALG2 gibt es auch ohne eingezahlt zu haben.

[JoeBlack]

Ich sehe gerade, es gibt noch die Möglichkeit einer freiwilligen Krankenversicherung, die deutlich günstiger wäre (orientiert sich an den gesetzlichen Tarifen, so wie ich das verstehe):
http://de.wikipedia.org/wiki/Freiwillige_Krankenversicherung

Dann müsste ich mich auch nicht mit dem Arbeitsamt auseinandersetzen und könnte mir einen Haufen Papierkram ersparen. Wäre das eine gute Möglichkeit?

[Acid-Beatz]

Einfach arbeitslos melden, dann sollte das passen, ruf doch einfach morgen beim Arbeitsamt an und frag da nach. ALG2 gibt es auch ohne eingezahlt zu haben.

Also ich hatte "damals" ein ähnliches Problem wie eingangs geschildert und ich muss sagen entweder hat mich die Fotze vom AA grob verarscht oder man muss mindestens ein Jahr (am Stück) gearbeitet haben um irgendwelche Leistungen zu beziehen.

Was ich aber soweit mitbekommen hab: Fang was zu arbeiten an, wechsle in eine Gesetzliche und dann können sie dich eigentlich nimmer kicken ;)


Greez

[Morale]

Für ALG1 muss man gearbeitet haben, für ALG 2 also H4 nicht.

[Acid-Beatz]

Mir gings ja damals "nur" um eine Krankenversicherung und hab der Dame meinen Sachverhalt geschildert ... keine Chance (aufs Geld hätt ich geschissen aber die Aussage war eben, dass das so nicht geht und ich für einen Wechsel in eine Gesetzliche arbeiten muss ...


Greez

[sw0rdfish]

So wie ich das sehe musstest du dich ja für die Zeit des Studiums von der Versicherungspflich befreien lassen (um privat versichert zu bleiben). Sobald du eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufnimmt muss dich die GKV nehmen und du muss auch (erstmal) rein. Ob du vorher schon wechseln kannst, weiß ich nicht. Ansonstn kann man bis 55 Jahre von der privaten wieder in die gesetzliche wechseln, wenn man unter einer bestimmten Verdienstgrenze ist.

[Annator]

Fällst du unter die Jaheseinkommensgrenze (irgendwas bei 50k€) muss dich jede gesetzliche KK nehmen.

[Wurschtler]

Es ist doch ganz einfach: Ein 401€-Job. Der ist sozialversicherungspflichtig und damit ist man krankenversichert.
Von den 401 € brutto bleiben dank Gleitzone sogar 358,22€ übrig.
Für Sozialversicherungen zahlt man also gerade mal 42,78 € pro Monat. (und ganz nebenbei erwirbt man sogar schon kleine Rentenversicherungsansprüche)

Selbst der Studententarif der GKV ist nicht so günstig wie diese Variante und einen 401€-Job bekommt man leicht. Zur Not eben als Bürger-Brutzler. So einen Job bekommt man kurzfristig und wird man auch kurzfristig wieder los.

[Annator]

Wovon zahlst du denn im moment dein Lebensunterhalt?

[Yavion]

Vielleicht eine dumme Frage, aber in die Arbeitslosenversicherung zahlt man doch nur ein, während man schon einen Job hat, also das geht vom Gehalt ab? Das war bei mir ja noch nicht der Fall. Ich hatte nur mal einen Hiwijob und hab während des Industriepraktikums die Aufwandsentschädigung bekommen, aber ich glaube nicht, dass davon was für die AL-Versicherung abgegangen ist.
Da liegst Du richtig. Bei einem Hiwi-Job (sagen wir 20-60h im Monat) hast Du keine Arbeitslosenversicherung. Honorar fürs Praktikum zählt da leider auch nicht.
Wie gesagt: Der Tarif für Leute in der "Grauzone" wäre der GKK Tarif "frewillig Versichert". Grauzone meint: Kein sozialversicherungpflichtiger Job, kein Studententarif. Allerdings rutscht man in diesen Termin vermutlich nur rein, wenn man vorher schon GKK-Kunde war. Daher ist der Wechsel in Deiner Situation vermutlich gerade nicht möglich.
Es gibt auch bei privaten Versicherungen sehr günstige Tarife (auch so ab 170EUR afaik) allerdings sind die Konditionen, z.B. Selbstbeteiligung zu beachten. Es lohnt sich i.d.R. nicht.
Daher mach's am besten, wie's gesagt wurde: Jobcenter oder McJob.

[Der Sandmann]

I
Einkommen habe ich im Moment keines, ich wurde im Studium von meiner Mutter unterstützt und habe für die Übergangszeit Erspartes. Arbeitslosengeld oder sowas will ich NICHT bekommen :)


Das ist das dümmste was du machen kannst. Ausser du hast soviel Kohle auf dem Konto das du eh kein ALG2 bekommen würdest.

Aber freiwillig auf dir zustehende Leistungen zu verzichten ist einfach nur .. "leider darf ich es ja nicht schreiben".

Wenn dein Erspartes innerhalb des Freibetrages liegt stelle einen Antrag auf ALG2.

Eine eigene Bude kostet später Geld. Ein Umzug kostet Geld. Alleine die GKV kostet min. 150€/Monat.