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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenversicherung - auf Private wechseln?


AtTheDriveIn
2012-07-31, 19:27:10
Hi,

ich stehe gerade vor der Frage ob ich bei der gesetzliche Versicherung bleiben soll, oder in naher Zukunft in eine Private wechsel. Ich denke das zur Zeit die Private ein ganzes Stück günstiger seien wird, nur wie die Zukunft aussieht weiß ich nicht. Zur Zeit zahl ich mir einen Wolf.

Vielleicht stand einer von euch vor einer ähnlichen Situation und kann mir seine Beweggründe mitteilen.


Was zahlt man so im Schnitt als 30jähriger Angestellter ohne Krankheiten?
Wie teuer sind möglich Kinder? (Möglich Mutter ist Beamtin und ín PKV)
Wie stark steigt der Beitrag so im Schnitt mit dem Alter?
Was passiert bei Arbeitslosigkeit? Zahlt das A-Amt auch in die Private oder muss ich dann wieder wechseln?
Man hört Geschichten das man, sollte die GKV einmal verlassen worden sein, nicht wieder zurück kann. Stimmt es?

Danke schonmal

Roak
2012-07-31, 19:54:20
Vielleicht hilft das etwas.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/wie-privatversicherte-dem-beitragsfluch-entkommen-a-845138.html

bleipumpe
2012-07-31, 21:00:47
Das ist eine sehr schwierige Frage und nicht so leicht zu beantworten. Ich habe mich mit der Selbständigkeit bewusst gegen die PKV und für die GKV entschieden - auch wenn ich so ca 250€ mehr im Monat für die Krankenversicherung zahle.
In jedem Fall einen freien Makler wählen und mehrere Agebot einholen. Dazu auf einen offenen und dem GKV Spektrum angepassten Heil- und Hilfsmittelkatalog achten. Dazu mindestens 30 Stunden Psychotherapie/Jahr inklusive. Reha- und Anschlußheilbehandlungen sollten natürlich auch völlständig enthalten sein. Achte zudem auf den Eigenanteil bei Medikamenten bzw. falls bezahlbar, Wahlfreiheit des Herstellers. Und extremst wichtig: Beitragsstabilität für das Alter garantieren lassen. Das war bei mir mit Abstand der teuerste Posten. Auch bitte deswegen auf eine Versicherung mit hohem Eigenkapitalanteil achten - die haben mehr Reserve für schlechte Zeiten.
Ein Weg zurück in die GKV ist theoretisch möglich aber sehr schwierig - was ich persönlich aber begrüße.

Pinoccio
2012-07-31, 21:54:53
Vielleicht hilft das etwas.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/wie-privatversicherte-dem-beitragsfluch-entkommen-a-845138.htmlDas hilft doch nicht gegen 100 Euro Beitragsersparnis jetzt!
</zyn>
Wobei ich mich angesichts solcher Berichte wirklich frage, wie man freiwillig in die PKV wechseln kann.

mfg

Kurgan
2012-07-31, 22:20:42
pkv ist interessant für
* junge
* gesunde
* kinderlose
* sicheres einkommen (wo man nichtmal ansatzweise an sowas wie arbeitslosigkeit denken muss)

fällt einer der punkte weg ist: schon schlecht, mehr als einer schnell katastrophal

*ps: insiderwissen, meine schwester hat mal für eine große private gearbeitet und werkelt jetzt für eine große gesetzliche. pkv ist tot, weiss es nur noch nicht.

dreas
2012-07-31, 22:41:33
wenn du dir die gkv jetzt nicht leisten willst, wo du es kannst, wirst du dir die pkv nicht leisten können, wenn du sie brauchst.

Unfug
2012-07-31, 22:46:54
Ich würde es nicht tun.

Warum? Weil es auf Dauer nicht billiger und besser ist. Private ist nur gut, wenn man schneller ein Termin möchte.

Folgende Fakten sprechen für sich (aus Erfahrung):
1. Im Rentenalter kostet die Vollprivate gut und gerne 600 Euro monatlich (wird von der Rente abgezogen).
2. Hat man keine Rente, so wie viele Selbständige ;), übernimmt das Amt den Basistarif der Privaten. Der Basistarif deckt meist weniger Leistung ab als die GKV.
4. Auch die besseren und somit teuren Tarife der Privaten decken im Falle einer Pflege nicht alles ab (z.B. Tabletteneinnahme).
5. Einmal in der Privaten immer in der Privaten.
6. Deine Kinder kommen automatisch in die Private


Und gute Nacht!

Roak
2012-07-31, 23:00:59
Folgende Fakten sprechen für sich (aus Erfahrung):
1. Im Rentenalter kostet die Vollprivate gut und gerne 600 Euro monatlich (wird von der Rente abgezogen).
2. Hat man keine Rente, so wie viele Selbständige ;), übernimmt das Amt den Basistarif der Privaten. Der Basistarif deckt meist weniger Leistung ab als die GKV.
4. Auch die besseren und somit teuren Tarife der Privaten decken im Falle einer Pflege nicht alles ab (z.B. Tabletteneinnahme).
5. Einmal in der Privaten immer in der Privaten.
6. Deine Kinder kommen automatisch in die Private

Einiges davon stimmt so nicht, ist aber auch nicht so leicht erklärt.

zu 1. Das kann auch gut das doppelte kosten.
zu 5. Man kann in die GKV zurückkehren, wo ein Wille da ein Weg.
zu 6. Je nach Einkommen können die Kinder auch GKV versichert sein.

Siehe dazu auch Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Private_Krankenversicherung#Kinder_in_der_privaten_Krankenversicherung

Musst du wissen. In die Rentenversicherung wirst du auch zahlen und ob wir davon was bekommen sei dahingestellt.

Döner-Ente
2012-08-01, 00:15:06
Wenn PKV, dann bitte die Tarifbedingungen für die Pflegeversicherung akribisch prüfen.
Zwar ist man über die PKV auch zwingend pflegeversichert, jedoch nicht notwendigerweise in gleichem Umfang wie in der GKV.
Der Mindestumfang der privaten Pflegeversicherung ist fast nix, wenn man nur den hat, kann man im Falle von Pflegebedürftigkeit viele Hilfsmittel und behandlungspflegerische Maßnahmen selber bezahlen, welche die gesetzliche Pflegeversicherung übernommen hätte.

atlantic
2012-08-01, 00:44:30
wenn du jetzt gesetzlich versichert bist und dir unsicher bist, ob ein Wechsel zur PKV wirklich klug ist, dann schließ bei deiner gesetzlichen (oder Ersatzkasse) eine Anwartschaftsversicherung (http://www.krankenkassen.de/zusatzversicherungen/Anwartschaftsversicherung/) ab.
Kostet zwar auch (bei der AOK zahlen wir dafür was um die 60 € im Monat), aber garantiert dir eine Wiederaufnahme in die gesetzliche.

Es gibt auch andere Wege, uU wieder in die gesetzliche zu kommen, sollte das nötig sein. Ist aber schwierig. Bis heute stellen sich die Gesetzlichen stur, wenn jemand aus der privaten zurückkommen will.

/edit.: kein so optimaler Link, weil der nur die "kleine" Anwartschaft betrifft. Die "große" ist umfassender, bzw. regelt sich nicht ausschließlich an besonderen Fällen. Sprich mal mit deinem V-Mann von der gesetzlichen.

minos5000
2012-08-01, 06:33:15
Wie Kurgan schon sagte, wenn du nicht vorhast irgendwann Kinder zu bekommen oder sehr viel verdienst ist PKV eine Option. Andernfalls eher nicht.

Mein Vater ist als Beamter vor Jahren wg. Zusatzkosten von Frau und Kindern zurück in die GKV, und hat dadurch unterm Strich deutlich weniger gezahlt.

Tomi
2012-08-01, 08:04:05
Ich stand Ende 2010, mit Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze, auch vor der Wahl. Hat sich aber bei mir schnell erledigt. Erstens bin ich schon watt älter ;), ich würde bei der PKV nur paar Euro sparen und die angeblichen dollen Vorteile mit "schnell beim Arzt dran" oder "Blondine am Krankenbett im KH" nützen mir herzlich wenig, wenn ich vor 10 Jahren das letzte Mal krank beim Arzt war und auch aktuell keine Änderung abzusehen ist. Zweitens sinkt mein Anteil an der GKV stetig mit steigendem Gehalt bzw. wird vom steigenden (zusätzlichen) Gehalt im Prinzip keine höhere bzw. überhaupt KV fällig, da ich ja den Maximalbetrag GKV längst zahle und der nur steigt, wenn die Beitragsbemessungsgrenze gesetzlich angehoben wird, was allerdings meist jährlich erfolgt. Im Endeffekt aber immer noch günstiger.

Und wie schon geschrieben wurde...jung und billig versichert, alt und teuer versichert. Wenn man wirklich im Alter krank die PKV braucht, ist schnell Ende mit der Herrlichkeit.

Freiwillig würde ich daher nicht in die PKV gehen und das auch ohne Kinder.

Stormtrooper
2012-08-01, 08:20:33
Wie teuer sind möglich Kinder? (Möglich Mutter ist Beamtin und ín PKV)

Seid ihr verheiratet?
Wenn ja, bist du eh zu 70% beihilfenberechtigt und dann kannst du nichts besseres machen als die privat krankenversichern.

AtTheDriveIn
2012-08-02, 23:34:32
Seid ihr verheiratet?
Wenn ja, bist du eh zu 70% beihilfenberechtigt und dann kannst du nichts besseres machen als die privat krankenversichern.

nein sind wir nicht

MSABK
2012-08-03, 00:11:19
Ich klink mich mal ein. Kann man nach dem Studium in die GKV wechseln wenn man im Studium in der PKV war?

()V()r.Freeze
2012-08-03, 00:19:23
Ich klink mich mal ein. Kann man nach dem Studium in die GKV wechseln wenn man im Studium in der PKV war?

Kommt drauf an, aber generell schon. Ich habe mein Studium jetzt abgeschlossen und war privat versichert. Mit Job-Beginn entfällt die Versicherungspflicht gegenüber einer studentischen Krankenversicherung. Da ich unter der Beitragsbemessungsgrenze liege DARF ich gar nicht weiter privat versichert bleiben (will es aber auch gar nicht).

Annator
2012-08-03, 10:31:43
Man sollte aber nicht nur auf die Kosten schauen. Die Vorteile die man bekommen kann für das gleiche Geld sind teilweise enorm. Einfach mal z.B. bei der Huk vergleichen was man alles mehr bekommt.

Andersrum kann man auch wenn man wirklich extrem gesund ist und sonst nie zum Arzt geht auch einen großen Selbstbeteiligungsbetrag wählen und zahlt so nur noch 100€ im Monat. Die Höhe der Selbstbeteiligung kann man frei wählen je nachdem wieviel man selber aufbringen kann fals man wirklich mal einen heftigen Unfall hat oder richtig krank wird. Man kann sich dann aber auch monatlich Geld weglegen für die Selbstbeteiligung und dann noch etwas Zinsen bekommen.

bleipumpe
2012-08-03, 11:21:35
Man sollte aber nicht nur auf die Kosten schauen. Die Vorteile die man bekommen kann für das gleiche Geld sind teilweise enorm. Einfach mal z.B. bei der Huk vergleichen was man alles mehr bekommt.

Andersrum kann man auch wenn man wirklich extrem gesund ist und sonst nie zum Arzt geht auch einen großen Selbstbeteiligungsbetrag wählen und zahlt so nur noch 100€ im Monat. Die Höhe der Selbstbeteiligung kann man frei wählen je nachdem wieviel man selber aufbringen kann fals man wirklich mal einen heftigen Unfall hat oder richtig krank wird. Man kann sich dann aber auch monatlich Geld weglegen für die Selbstbeteiligung und dann noch etwas Zinsen bekommen.
Ehrlich gesagt: deine Aussagen sind sehr gefährlich. Du musst in das Kleingedruckte schauen - und da liegt der Hase begraben! Was nützt mir die tolle Chefarztbehandlung oder das kostenfreie Brillengestell, wenn ich mir keine essentielle Therpie mehr leisten kann, wenn es darauf ankommt! Ein unverschuldeter Verkehrsunfall oder eine unerwartete, chronische Erkrankung, dann die falschen Rahmenbedingungen und du sitzt in der Falle.
Ich habe schon so viele PK-Versicherte behandelt, die finanziell einfach nur noch am abkotzen sind, weil sie die falschen Veträge haben. Man schließt doch keine Versicherung ab, weil man sie jetzt NICHT braucht - sondern damit ich, wenn es richtig hart kommt, möglichst optimalen Schutz habe. Und für 100€/Monat bekommt man einfach nichts Gescheites! Das erzählt der Makler, spiegelt aber nicht die Realität wieder.

Nur mal so als Gedankenanstoß:
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/Frontal-21/2942216/23385300/60205d/Zu-krank-f%C3%BCr-die-Versicherung.html

boidzerg
2012-08-03, 11:23:50
Ich habe schon so viele PK-Versicherte behandelt, die finanziell einfach nur noch am abkotzen sind, weil sie die falschen Veträge haben. Und für 100€/Monat bekommt man einfach nichts Gescheites! Das erzählt der Makler, spiegelt aber nicht die Realität wieder.


Das unterschreib ich! :)

medi
2012-08-03, 12:31:19
Hi,

ich stehe gerade vor der Frage ob ich bei der gesetzliche Versicherung bleiben soll, oder in naher Zukunft in eine Private wechsel. Ich denke das zur Zeit die Private ein ganzes Stück günstiger seien wird, nur wie die Zukunft aussieht weiß ich nicht. Zur Zeit zahl ich mir einen Wolf.

Vielleicht stand einer von euch vor einer ähnlichen Situation und kann mir seine Beweggründe mitteilen.


Was zahlt man so im Schnitt als 30jähriger Angestellter ohne Krankheiten?
Wie teuer sind möglich Kinder? (Möglich Mutter ist Beamtin und ín PKV)
Wie stark steigt der Beitrag so im Schnitt mit dem Alter?
Was passiert bei Arbeitslosigkeit? Zahlt das A-Amt auch in die Private oder muss ich dann wieder wechseln?
Man hört Geschichten das man, sollte die GKV einmal verlassen worden sein, nicht wieder zurück kann. Stimmt es?

Danke schonmal

Also mein Kollege ist in der PKV. Seit er sein Kind hat bereut er es damals dahin gewechselt zu sein. Auch hat er seitdem mit massiven Beitragsanstiegen zu kämpfen. Hätte er noch einmal die Wahl würde er in der GKV bleiben. Das Ding scheint sich langsam in Richtung Belastung zu entwickeln.

Annator
2012-08-03, 16:39:56
Ehrlich gesagt: deine Aussagen sind sehr gefährlich. Du musst in das Kleingedruckte schauen - und da liegt der Hase begraben! Was nützt mir die tolle Chefarztbehandlung oder das kostenfreie Brillengestell, wenn ich mir keine essentielle Therpie mehr leisten kann, wenn es darauf ankommt! Ein unverschuldeter Verkehrsunfall oder eine unerwartete, chronische Erkrankung, dann die falschen Rahmenbedingungen und du sitzt in der Falle.
Ich habe schon so viele PK-Versicherte behandelt, die finanziell einfach nur noch am abkotzen sind, weil sie die falschen Veträge haben. Man schließt doch keine Versicherung ab, weil man sie jetzt NICHT braucht - sondern damit ich, wenn es richtig hart kommt, möglichst optimalen Schutz habe. Und für 100€/Monat bekommt man einfach nichts Gescheites! Das erzählt der Makler, spiegelt aber nicht die Realität wieder.

Nur mal so als Gedankenanstoß:
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/Frontal-21/2942216/23385300/60205d/Zu-krank-f%C3%BCr-die-Versicherung.html

Man sollte schon intelligent genug sein sich das selber durchzurechnen. Wenn man gerade so über der Bemessungsgrenze verdient lohnt sich das noch lange nicht um Geld zu sparen. Lohnt sich dann nur wenn man mehr Leistung bekommen will also eine geringe Jahresselbstbeteiligung hat. Sobald man Kinder hat erhöhen sich die Kosten enorm so weit sollte man schon schauen.

Mancko
2012-08-04, 20:34:12
Ich würde dringend davon abraten in die PKV zu gehen um Kosten zu sparen. Diese spart man, solange man jung und gesund ist. Wird man älter und bekommt Kinder wird es in jedem Fall teurer als in der GKV.

Ich halte die PKV trotzdem für eine gute Alternative, allerdings unter folgenden Rahmenbedingungen:

1) man setzt sich intensiv mit der Materie auseinander und vergleicht die Leistungen der einzelnen Tarife inklusive Hilfsmittelkatalog. Wer das nicht macht, landet sehr schnell einen Fehlgriff, denn in der PKV gilt: "Versichert ist das, was im Vertrag steht".

2) Man verdient genügend Geld und möchte eine KV mit sehr guten Leistungen für sich und seine Kinder haben. Auch dann macht die PKV Sinn, da es durchaus Tarife gibt die deutlich mehr leisten als das was die GKV leistet. Dafür muss man dann aber auch entsprechend löhnen.

Ich bin selber vor 4 Jahren in die PKV gewechselt und zwar aus den unter Punkt 2 genannten Gründen. Geldersparnis war nie meine Motivation, wenngleich ich durchaus bisher ein paar Euro (ca. 100 Euro pro Monat + Beitragsrückerstattung) gespart habe. Spätestens mit Kindern wird es jedoch teurer werden. Ist mir persönlich aber egal, da ich bewusst einen sehr teuren Tarif genommen habe - der Leistungen wegen. Die 2 Klassenmedizin ist längst da und ich habe mich halt entschieden lieber in der ersten Klasse zu sein. Das kann allerdings nicht jeder, weil man dazu halt auch entsprechend verdienen muss, so wie halt überall im Leben.