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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mysteriöses Grafikkartensterben


lingua
2012-08-02, 09:56:57
Hallo Zusammen!

Ich brauche mal Eure Hilfe:

Habe im Schrank alte "Schätzchen" liegen, welche ich ab und zu mal wieder zum Laufen bringe und in "Nostalgiesysteme" einbaue. Konkret: GTX260², 8800GTX, 6800 Vanilla AGP, 6600 GT AGP, FX5600, FX 5700 Ultra (und auch ein paar Radeons)

Das funktionierte bisweilen auch immer so, wie gewünscht. Heuer fing es damit an, dass die GTX260 im 3D abschmiert und freezed.

Dann habe ich die 8800GTX eingebaut - die gibt plötzlich überhaupt kein Bild mehr aus (direkt nach Einbau und Einschalten - tot)

Wochen später habe ich das AGP System reaktiviert und die 6800 Vanilla eingebaut - kein Bild mehr.

Ich habe auf 6600 GT gewechselt - tot.

Alle genannten Karten haben jahrelang gut funktioniert (und diese Steckspiele klaglos mitgemacht) und auch unmittelbar vor dem jeweiligen Ausbau noch. Dann lagern die im Schrank und nach Einbau (PCIe Asus P5Q, S775, da läuft mom. eine GTX480, AGP MSI NF250GB, S754, da läuft mom. eine FX5950U) in die Platform: Fehler.

Ich kann mir das nicht erklären.


Hat jemand Ideen?


ps: ich bin Bastler - Potentialausgleich ist immer gegeben

Gast9t99
2012-08-02, 10:55:11
Hallo Zusammen!
Hallo

Heuer fing es damit an,
Du kommst aus Österreich? ;)

Ich kann mir das nicht erklären.

Hat jemand Ideen?
Da gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Das von dir verwendete Netzteil ist teildefekt/beschädigt.

2. Du hast die Karten zu lange stromlos gelassen.


Ich tippe auf Nr.2... Als Bastler ist dir ja bekannt, daß man Elkos älteren Datums nach etwa 2 Jahren nachformieren muß. Ansonsten werden sie unmittelbar beim Einschalten zerstört.

"Erkannt werden kann ein Elektrolytkondensator mit geschwächtem Dielektrikum am Reststrom. Liegt der Reststrom deutlich höher als der Datenblattwert, dann sollte eine Nachformierung erfolgen. Das Nachformieren eines Aluminium-Elektrolytkondensators erfolgt durch Anlegen einer Spannung (maximal der Nennspannung) über einen Vorwiderstand zur Strombegrenzung. Durch die Nachformierung kann der Kondensator auf die ursprüngliche Spannungsfestigkeit und einen niedrigen Reststromwert regeneriert werden. Für den Hausgebrauch hat sich als Vorwiderstand eine Glühbirne bewährt. Am dunkler werdenden Leuchten der Glühbirne ist die ansteigende Spannungsfestigkeit der Anode beim Nachformieren gut zu beobachten. Der nachformierte Kondensator sollte dann einige Zeit an Nennspannung bleiben."
http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium-Elektrolytkondensator

Dieses Verfahren ist bei einem Mainboard oder einer Grafikkarte, die länger als 2 Jahre ungenutzt im Schrank gelegen hat, natürlich nicht möglich. Inzwischen sollten die Elkos auch länger als 2 Jahre halten. Ich halte es aber für möglich, daß es da eine gewisse Streuung gibt. Damit eine Grafikkarte ablebt, reicht ja bereits der Ausfall eines einzigen Elkos.
Es hätte imho genügt, die Hardware jedes Jahr einmal für mehrere Stunden in Betrieb zu nehmen. Hierdurch hätten sich die Elkos regenerieren können und es wäre dann vermutlich wieder eine Lagerung von 1-2 Jahren möglich gewesen. ;)

lingua
2012-08-02, 11:41:50
Danke!

Ja - Österreicher mit Basteldrang und Defiziten in Elektrotechnik-Basiswissen :rolleyes:

ad 1.: Netzteil ist sicher OK (mehrmals gegengeprüft)

ad 2.: Ich bin zwar Bastler - jedoch kein Elektrotechniker. Die Information rund um ELKOs ist mir neu. Ich betreibe beispielsweise einen Marantz 1515 (Receiver) mit Baujahr 1979, dessen Kondensatoren sicher nie (!) gewechselt wurden und der auch nur sehr selten in Betrieb ist - ohne Probleme.

Zudem waren die Grafikkarten niemals länger als ~6 Mon. außer Betrieb und bislang ohne Probleme, was gegen die Ursache eines nicht eingehaltenen 2-Jahres Intervalls zur Regeneration der ELKOs spricht.

Zusammengefasst heißt das aber, dass die Karten über den Jordan sind?


mfg

Gast9t99
2012-08-02, 15:20:41
Ich betreibe beispielsweise einen Marantz 1515 (Receiver) mit Baujahr 1979, dessen Kondensatoren sicher nie (!) gewechselt wurden und der auch nur sehr selten in Betrieb ist - ohne Probleme.
Dort sind imho Kondensatoren von ganz anderem Kaliber verbaut, als auf einer Grafikkarte 'made in China'. ;)

Zusammengefasst heißt das aber, dass die Karten über den Jordan sind?
Das mußt du rausfinden. Als erstes würde ich es nochmal mit einem älteren Treiber versuchen. Dann würde ich mir auch nochmal das Netzteil genauer betrachten. Bei älteren Systemen gab es teils andere Anforderungen, was die Belastbarkeit von 5V und 12V Schiene angeht. Eigentlich sollte das dann aber bereits die CPU betreffen. Aktuelle Netzteile geben alles auf 12V.

Falls die Systeme unverändert sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit imho jedoch groß, daß die Karten Schaden genommen haben. (Wodurch auch immer.)
Hättest du denn die Möglichkeit eine von den Karten mal in einem anderen System zu testen?

Vielleicht hat sich auch das BIOS zurückgesetzt, weil eine Mobo-Batterie zu schwach geworden ist. Das führt bei ASUS-Boards dazu, daß per Default der AI-Booster aktiviert wird. Über diesen Booster wird teils der Takt der Schnittstellen erhöht (PCI etc.). Es gibt Karten, die das nicht mitmachen. Da müßtest du das Auto-OC im BIOS erstmal rausnehmen. Oder zumindest den PCI-Takt fest vorgeben.

Hugo78
2012-08-02, 16:39:47
@lingua

Kannst du uns die genaue Bezeichnung des Netzteils sagen?

lingua
2012-08-02, 20:54:15
@lingua

Kannst du uns die genaue Bezeichnung des Netzteils sagen?

PCIe Sys: OCZ600MXSP, 600W
AGP Sys: Thermaltake Litepower LP-350AH2NF, 350W

lingua
2012-08-02, 21:12:18
Dort sind imho Kondensatoren von ganz anderem Kaliber verbaut, als auf einer Grafikkarte 'made in China'. ;)


Das mußt du rausfinden. Als erstes würde ich es nochmal mit einem älteren Treiber versuchen. Dann würde ich mir auch nochmal das Netzteil genauer betrachten. Bei älteren Systemen gab es teils andere Anforderungen, was die Belastbarkeit von 5V und 12V Schiene angeht. Eigentlich sollte das dann aber bereits die CPU betreffen. Aktuelle Netzteile geben alles auf 12V.

Falls die Systeme unverändert sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit imho jedoch groß, daß die Karten Schaden genommen haben. (Wodurch auch immer.)
Hättest du denn die Möglichkeit eine von den Karten mal in einem anderen System zu testen?

Vielleicht hat sich auch das BIOS zurückgesetzt, weil eine Mobo-Batterie zu schwach geworden ist. Das führt bei ASUS-Boards dazu, daß per Default der AI-Booster aktiviert wird. Über diesen Booster wird teils der Takt der Schnittstellen erhöht (PCI etc.). Es gibt Karten, die das nicht mitmachen. Da müßtest du das Auto-OC im BIOS erstmal rausnehmen. Oder zumindest den PCI-Takt fest vorgeben.

Danke.
Kurios ist aber, dass sowohl das AGP Sys als auch das PCIe Sys momentan laufen - bloß eben mit anderen Grakas. Wie gesagt, im PCIe eine GTX480 und im AGP eine FX5950U. Sollte heißen, dass Netzteil und MoBo beide Male in Ordnung sind.

Nochmals genauer:
AGP: MSI7030 Board mit NForce3 250 GB, Athlon 64 2800+ S754 und 1536 MB DDR 400 (3x512), oben genanntes Netzteil, Win XP. Läuft bspw. Mit einer X1300Pro AGP einwandfrei, läuft auch genannter FX5950U einwandfrei, lief auch mit 6800 Vanilla vor ca. 4 Mon. noch einwandfrei. Jetzt: 6800 kein Bild, 6600 GT tot.

PCIe: Asus P5Q mit Intel P45, Pentium E6500, 8 GB DDR2-800 (4x2 GB), oben genanntes Netzteil, Win 7 64. Läuft mit einer GTX480, mit einer 8800GTS 320, mit einer HD4670 einwandfrei. GTX260 schmiert ab. 8800GTX tot.

gogetta5
2012-08-02, 21:54:17
Vielleicht hat es sie jetzt auch mal dahingerafft, das Zeug ist ja auch nicht für die Ewigkeit gemacht.

Bei jedem Einschaltvorgang nach langer Stromloser Phase ist eig. relativ kritisch .. und wenn dann halt mal wo günstigere Materialien verwendet wurden ...

Ansonsten kannst du ja mal die Backofen-Methode versuchen ;)

lingua
2013-01-28, 10:16:05
Ich muss diesen Thread reaktivieren....


Nachdem das Sterben älterer Hardware kein Ende nimmt (wie soll man eigentlich am besten Konservieren?) eine Frage an alle, die dazu was sagen wollen:

(Beispielbild zur Veranschaulichung ist nicht von mir - meine Hardware sieht keinesfalls so aus..)
http://www.abload.de/image.php?img=groaufnahmenxur.jpg


kann es sich dabei um "Whisker" handeln?

Info:
http://nepp.nasa.gov/whisker/photos/index.html

Ist es möglich, dass dieses Phänomen die Ursache ist?:confused:

Wenn ja - ist Konservierung dann überhaupt möglich?

Neon3D
2013-01-28, 12:21:34
hast du denn auch die alten mainboards wieder mit den alten grakarten verbastelt, oder nimmst du etwa neue mainboards. imho liegts an der kombination mainboard mit grakarte.

lingua
2013-01-28, 13:51:44
hast du denn auch die alten mainboards wieder mit den alten grakarten verbastelt, oder nimmst du etwa neue mainboards. imho liegts an der kombination mainboard mit grakarte.


Die FX5950 U war noch im selben Mainboard, wo sie auch gestorben ist.

Wie kann diese Karte lange Zeit mit dem selben Mainboard funktionieren, dann zwei Monate im verbauten Zustand (ganzer Retro-PC) in der Ecke stehen und mit dem ersten Einschalten danach einfach kein Bild mehr ausgeben?


Hast Du schon von Whiskern gehört oder damit zu tun gehabt?

Besonders interessant auf der NASA - Seite:

http://www.abload.de/img/what-are-whiskerspvudo.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=what-are-whiskerspvudo.jpg)

Wachstumsmechanismus: unbekannt?