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sei laut
2012-08-09, 16:45:30
Bezugnehmend auf diesen (http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Der-Desktop-zersplittert-1659952.html) Heise-Artikel und weils mir selbst auch aufgefallen ist, zersplittert sich der Linux-Desktop Bereich gerade ordentlich.

KDE ist innerlich am Wanken, Gnome bekommt 2 Forks, dann Unity und Xfce als neue Mitspieler, wobei letzteres voraussichtlich der Standarddesktop in Debian 7 wird.

Und irgendwie hat Thorsten Leemhuis mit seinem Schluss recht - wobei hoffentlich nicht.
Statt zwei sind es daher nun sechs Desktops, die hoch in der Gunst der Anwender stehen. Diese Konkurrenz wird sicher das ein oder andere nützliche Bedienkonzept entstehen lassen; aber das wird die Nachteile, die der Wettbewerb und die Zersplitterung mit sich bringen, nicht aufwiegen können. So verteilt sich die ohnehin schon rare Zeit der Betatester nun auf mehrere Desktop-Umgebungen. Bei gemeinsam genutzten Komponenten müssen sich die Entwickler zudem mehr abstimmen. Insbesondere bei größeren Umstrukturierungen verkompliziert das die Arbeit, denn das kostet nicht nur die Zeit, sondern auch Nerven der Entwickler; schon die Zusammenarbeit zwischen Gnome und KDE lief manchmal mehr schlecht als recht. Und selbst wenn das mit den vielen Desktops jetzt gut klappt: Nicht wenige Dinge werden für jeden Desktop wieder neu erfunden, was auch einiges an Entwicklerzeit bindet.
Diese Energie hätte der Lösung größerer Probleme sicher gut getan – von denen gibt es bei Linux-Desktops und deren Unterbau noch reichlich, wie man immer wieder sieht, wenn man Linux-Neulinge bei ihren ersten Gehversuchen beobachtet. Durch die Zersplitterung wird es bis zur Lösung dieser Probleme wohl etwas länger dauern. Wenn ich noch an den von vielen gehegten Wunschtraum "Linux auf dem Desktop" glauben würde, dann würde ich sagen, der rückt damit wieder etwas weiter in die Ferne…
Ich sehs nicht ganz so schwarz, weil nun jeder das bekommt, was er will - meine Befürchtungen sind aber ähnlich.

Avalox
2012-08-09, 17:02:12
Bezugnehmend auf diesen (http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Der-Desktop-zersplittert-1659952.html) Heise-Artikel und weils mir selbst auch aufgefallen ist, zersplittert sich der Linux-Desktop Bereich gerade ordentlich.



Heise übersieht dort ein paar wichtige Punkte.

Xfce, Gnome3, Cinamon, Unity sind alles GTK+ basierende Desktops.

Ich denke, es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Viel wichtiger in dem Punkt ist, dass mit KDE und seinem QT Unterbau in der Vergangenheit tatsächlich ein anderer Weg eingeschlagen wurde, welcher zunehmend an Bedeutung verliert. Nokia hat nun auch den letzten Rest von QT abgestoßen. Gerade erst hat z.B. Univention seine KDE basierende Desktop Distribution aufgegeben.

Fakt ist doch heute, dass Ubuntu in Größenordnungen den Desktopmarkt konsolidiert. 25 Mio Desktopanwender ist eine Hausnummer, welche inzwischen um Größenordnungen vor jeder anderen Distribution steht.

Die Auswahl des Desktops mag groß sein. Der Markt hat aber gesprochen. Die Alternativen basieren alle auf dem selben Kern und das ist auch gut so.
Ich finde der Linux Desktop steht so gut da wie nie zuvor.

Nasenbaer
2012-08-11, 23:44:00
Zumal KDE doch irgendwie immer den Windows-Desktop kopiert hat. Ok, auf Gnome 2 trifft das auch zu aber Unity und Gnome 3 haben dagegen teilweise recht schöne neue Konzepte präsentiert.
Ich bin eigentlich immer ein Fan von KDE gewesen, da Gnome einem kaum Einstellungsmöglichkeiten gibt (ohne Zustatz-S/W). Dennoch bin ich mittlerweile lieber mit der Gnome Shell unterwegs, wenngleich diese im Multi-Monitor-Betrieb wieder etwas schlechter zu bedienen ist find ich.

Dennoch tut die Konsolidierung Linux gut. Es gibt zwar viele tolle Alternativen aber wenn jede nur unzureichend gepflegt wird, dann bringt das langfristig auch nichts.

drdope
2012-08-12, 00:16:43
Ich konnte mit den moderneren Linuxdesktops auch nichts mehr anfangen; mit Gnome2 war ich noch rel. zufrieden; KDE ist zu überfrachtet; Unity & Gnome3 gefielen mir gar nicht; XFCE hat den faden Beigeschmack von Win95x.
Am ehesten konnte ich mich noch mit Fluxbox arrangieren -> das Minimalkonzept bei dem man alles über ein paar textfiles konfigurieren konnte sprach mich an.

Hab meine Linux-Maschinen die letzten 3-4 Jahre nur noch remote per ssh/bash gemanagt -> imho die größte Stärke von Linux -> ein stabiles OS, daß ohne den ganzen GUI-Kram besser administrierbar ist als ein OS mit GUI.
:(

Avalox
2012-08-12, 11:30:48
Ich bin auf folgenden Artikel gestoßen, dort wird das Baby-Duck-Syndrom erläutert.

Dieses darf man wohl nicht bei der Fraeg GUIs/NUIs aussen vor lassen.
http://www.onli-blogging.de/index.php?/1198/Zum-Baby-Duck-Syndrom.html


Wikipedia
http://en.wikipedia.org/wiki/Baby_Duck_Syndrome

Matrix316
2012-08-12, 11:36:25
Das größte Problem von Linux war IMO eh schon immer, dass jede Distribution ihr eigenes Süppchen kochte. Es ist zwar super, dass man die GUI je nach bedarf anpassen kann, aber es kann nicht sein, dass eine Linux Distri andere installationsmethoden hat als die andere oder man die Software im schlimmsten Falle selbst kompilieren muss.

Avalox
2012-08-12, 11:52:50
Das größte Problem von Linux war IMO eh schon immer, dass jede Distribution ihr eigenes Süppchen kochte.

Das Problem erledigt sich ja gerade auf natürlichen Weg.




dass eine Linux Distri andere installationsmethoden hat als die andere oder man die Software im schlimmsten Falle selbst kompilieren muss.


Das ist aber an sich kein Nachteil, sondern ein riesen Vorteil von Linux.

Bei anderen OS würde solche Software schlicht nicht laufen.

Das selbst kompilieren für einzelne Distributionen ist ja nur möglich, weil es prinzipiell geht. Für andere OS mit geschlossenen Lizenzen so nicht umsetzbar.


Ich denke der Begriff Distribution wird oftmals einfach falsch verstanden.

Das Betriebssystem ist nicht Linux. Das Betriebssystem ist die Distribution.

Das OS heißt Ubuntu, oder Fedora und nicht Linux.

Bei Windows hat sich auch niemand gewundert, weshalb ein Windows CE Programm, oder ein Windows Phone Programm nicht auf Windows 95 läuft. Nur das dort die Idee des "selber kompilieren" ein Riegel vorgeschoben wurde und ist.


Aber das alles ist ja heute nicht mehr nötig. Kein Ubuntu oder Fedora Nutzer muss mehr selbst irgend etwas kompilieren.

Matrix316
2012-08-12, 12:16:39
Ok, dann ist das Problem von "Linux" dass jede "Distribution" ein eigenes Betriebsystem ist.

Trotzdem sagt und denkt jeder das ist "Linux" und nicht das ist "Suse" oder "Fedora" oder "Debian" oder "Mandriva/Mandrake" oder "Ubuntu" oder oder oder...

Aber das hab ich schon immer gesagt: Wenn man eine Chance gegen Windows haben will, muss man geschlossen als eine Einheit ("Unity" ;)) antreten und nicht jeder was anderes.

Es mag nicht jedem Ubuntu gefallen, aber die Bedienung ist einfach und durch den "Appstore" ist auch das Installieren von Software so einfach wie noch nie.

Dein Vergleich mit Windows CE, Windows Phone und Windows 95 ist aber unpassend, weil das alles Betriebsysteme für unterschiedliche Geräte Plattformen sind. Keiner erwartet, dass ein Programm für sein Handy 1:1 auf dem PC oder Notebook zu installieren ist. Dafür ist die wahrscheinlichkeit relativ hoch, wenn ich ein Programm als exe runterlade, dass es unter Windows 95, 98, ME, 2000, XP, Vista und Windows 7 läuft. Es gibt Ausnahmen, alleine die Hardwareanforderungen oder 32/64 Bit, aber es war unter Windows NIE so konfus wie unter Linux.

Und ganz Offtopic, das Baby-Duck Syndrom könnte auch für Windows 8 ganz schlimm enden, denn für den normalen Windows User ändert sich ja auch eine ganze Welt. Aber das ist eine ganz große Chance für Linux.

Coda
2012-08-12, 12:45:11
Das OS heißt Ubuntu, oder Fedora und nicht Linux.
Nein, das Betriebssystem heißt GNU oder genauer GNU/Linux.

Captian Sheridan
2012-08-12, 12:58:08
Nein, das Betriebssystem heißt GNU oder genauer GNU/Linux.

Das ist sehr umstritten siehe GNU/Linux naming controversy

Spätestens bei Alpine Linux, das uClibc und BusyBox aufbaut
ist diese absolute Aussage unbrauchbar.

Coda
2012-08-12, 13:03:14
Nur weil du die libc austauscht, ist es noch lange kein anderes Betriebssystem. Genausowenig wird es ein anderes Betriebssystem, wenn man die Shell austauscht (mit Gnome, Unity oder was auch immer).

Man kann das jetzt aber bis in Ewigkeit diskutieren. Das wichtigste ist, dass es keineswegs so ist, dass Software nicht auf verschiedenen Distributionen laufen würde.

Exxtreme
2012-08-12, 13:12:07
Bezugnehmend auf diesen (http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Der-Desktop-zersplittert-1659952.html) Heise-Artikel und weils mir selbst auch aufgefallen ist, zersplittert sich der Linux-Desktop Bereich gerade ordentlich.

Und das finde ich gut. Konkurrenz belebt das Geschäft und man hat als User die Wahl was einem am Besten gefällt. Viel problematischer finde ich, dass viele Linux-Desktops viel zu instabil und unzuverlässig laufen. KDE ist erst dann brauchbar wenn es eine 8 oder 9 nach dem Punkt hat, ähnlich verhält es sich bei Gnome und Unity. Weniger Featureitis und mehr Zuverlässigkeit würde da echt gut tun. Aber vielleicht ist das ganze Konzept über den X-Server viel zu wackelig um da einen zuverlässigen Desktop zu ermöglichen.

Matrix316
2012-08-12, 13:39:05
Und das finde ich gut. Konkurrenz belebt das Geschäft und man hat als User die Wahl was einem am Besten gefällt.[...]

Nicht unbedingt bei Betriebsystemen, denn je mehr du davon hast, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Software die du haben willst, für das OS erhältlich ist. Mehr Betriebsysteme heißt ja auch mehr Aufwand für die Softwareentwickler. Und DA ist eigentlich der Wettbewerb, der mich als User vor allem interessiert. Ich kauf mir nicht jeden Monat ein neues OS, sondern mir reicht eigentlich OS für das alle Software erscheint.

Und ich meine jetzt vor allem Spiele. Da liegt Windows sehr weit vorne, da vor allem dafür welche gemacht werden. Selbst für OSX sieht es da eher mau aus. Wenn du jetzt auch noch 4000 verschiedene Linux Desktop Distris hast, wird das dort mit Spielen NIE mehr was. Softwareentwickler entwickeln eben auch vor allem für das OS, wo der größte Absatzmarkt existiert.

Wobei von mir aus kann man 1000 verschiedene GUIs haben, wichtig wäre aber, dass der Unterbau überall der gleiche ist.

Exxtreme
2012-08-12, 13:47:26
Nicht unbedingt bei Betriebsystemen, denn je mehr du davon hast, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Software die du haben willst, für das OS erhältlich ist. Mehr Betriebsysteme heißt ja auch mehr Aufwand für die Softwareentwickler. Und DA ist eigentlich der Wettbewerb, der mich als User vor allem interessiert. Ich kauf mir nicht jeden Monat ein neues OS, sondern mir reicht eigentlich OS für das alle Software erscheint.

Und ich meine jetzt vor allem Spiele. Da liegt Windows sehr weit vorne, da vor allem dafür welche gemacht werden. Selbst für OSX sieht es da eher mau aus. Wenn du jetzt auch noch 4000 verschiedene Linux Desktop Distris hast, wird das dort mit Spielen NIE mehr was.

Wobei von mir aus kann man 1000 verschiedene GUIs haben, wichtig wäre aber, dass der Unterbau überall der gleiche ist.

Unter der Haube (also die wichtigsten Libs) unterscheiden sich die Linux-Distributionen eher nicht. Zumal es nur wenige Basis-Distributionen gibt, die anderen basieren lediglich auf diesen Basis-Distributionen. Von daher alles nicht mal halb so schlimm. Was halt bissl fehlt sind Toolkit-Wrapper damit sich z.B. eine Qt-Anwendung gut in einen GTK-Desktop integriert und vice versa.

Und was Spiele angeht, da ist OpenGL wohl die Hauptbremse schlechthin da Jahre hinterherhinkend.

Coda
2012-08-12, 13:52:42
Was halt bissl fehlt sind Toolkit-Wrapper damit sich z.B. eine Qt-Anwendung gut in einen GTK-Desktop integriert und vice versa.
Gibt's in beide Richtungen. Seit Jahren.

Und was Spiele angeht, da ist OpenGL wohl die Hauptbremse schlechthin da Jahre hinterherhinkend.
Schon lange nicht mehr. Seit 4.0 ist OpenGL wieder sehr ordentlich.

Avalox
2012-08-12, 14:13:55
Unter der Haube (also die wichtigsten Libs) unterscheiden sich die Linux-Distributionen eher nicht.

Na, diese Systeme unterscheiden sich hinreichend, dass die große Menge der Anwendungen nicht aus der Box betrieben werden kann. Da ist die Ähnlichkeit rein akademischer Natur für den Desktop Anwender. Zumindest wenn sich dieser ausserhalb einer Familie seines Systems befindet.

Im Prinzip ist diese Diskussion eh hinfällig, da der Markt eh Ubuntu mit riesigen Vorsprung sieht. Die Konsolidierung eines Desktop Linux ist doch schon längst da.

Coda
2012-08-12, 14:28:27
Na, diese Systeme unterscheiden sich hinreichend, dass die große Menge der Anwendungen nicht aus der Box betrieben werden kann.
"Die große Menge". So ein Unsinn.

Avalox
2012-08-12, 14:35:48
"Die große Menge". So ein Unsinn.

Wenn es Unsinn ist, weshalb gibt es denn Bestrebungen wie die Linux Standard Base?

http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_Standard_Base

Exxtreme
2012-08-12, 14:58:16
Na, diese Systeme unterscheiden sich hinreichend, dass die große Menge der Anwendungen nicht aus der Box betrieben werden kann. Da ist die Ähnlichkeit rein akademischer Natur für den Desktop Anwender. Zumindest wenn sich dieser ausserhalb einer Familie seines Systems befindet.

Im Prinzip ist diese Diskussion eh hinfällig, da der Markt eh Ubuntu mit riesigen Vorsprung sieht. Die Konsolidierung eines Desktop Linux ist doch schon längst da.

Eigentlich unterscheiden sich die Systeme kaum, der Quellcode lässt sich idR. fast immer übersetzen so lange man die Abhängigkeiten von irgendwelchen Libs erfüllt. Was sich unterscheidet sind die fertigen Pakete und diese lassen sich kaum distributionsübergreifend nutzen.

Und ja, Ubuntu dürfte derzeit die beste Distri sein. Viel Software und kein ideologischer Mist wie bei Debian.

Avalox
2012-08-12, 15:03:57
Eigentlich unterscheiden sich die Systeme kaum, der Quellcode lässt sich idR. fast immer übersetzen so lange man die Abhängigkeiten von irgendwelchen Libs erfüllt. Was sich unterscheidet sind die fertigen Pakete und diese lassen sich kaum distributionsübergreifend nutzen.


Es sind ja noch nicht mal die Verzeichnisstrukturen identisch. Ganz zu schweigen von den Versionen der in Abhänigigkeit verwendeten libraries, oder auch nur deren Verfügbarkeit.

Ich verstehe Coda natürlich. Er sieht es aus einer systemischen Sicht. Dort widerspricht erstmal nichts der Lauffähigkeit einer Anwendung. Das diese dann aber praktisch auch durch den Desktop Nutzer dann simpel auf seinem System genutzt werden kann steht auf einen ganz anderen Blatt. Letztendlich ist es dem Benutzer wurst warum etwas auf seinem System nicht läuft.

Ja. Debian ist natürlich ein Extremist, über welchen auch sich schon Torvalds (http://derstandard.at/1295571295804/Linus-Torvalds-Viel-Lob-fuer-Ubuntu-Kritik-an-Debian) entladen hat.


Dabei geht es mir überhaupt nicht um besser, oder schlechter. Als vielmehr endlich mal einer breiteren Konsolidierung einer praktischen Plattform.
Der Linux Marktanteil am Desktop ist ja nicht gestiegen. Aber der Großteil dessen ist nun Ubuntu und das hat eine ganz andere Wahrnehmung am Markt zur Folge.

Exxtreme
2012-08-12, 15:19:56
Es sind ja noch nicht mal die Verzeichnisstrukturen identisch. Ganz zu schweigen von den Versionen der in Abhänigigkeit verwendeten libraries, oder auch nur deren Verfügbarkeit.


Und genau sowas macht der Distributor oder der Anbieter fertiger Pakete. Der Endnutzer muss sich darum gar nicht kümmern. Der startet den Paketmanager und installiert einfach. Da werden Paketabhängigkeiten automatisch aufgelöst etcpp.

Gut, wer meint unbedingt kompilieren zu müssen, der wird halt mehr in die Tiefe gehen müssen was sowas angeht.

Coda
2012-08-12, 15:26:05
Wenn es Unsinn ist, weshalb gibt es denn Bestrebungen wie die Linux Standard Base?

http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_Standard_Base
Hä? Das ist doch genau der Grund warum es eben funktioniert. Das gibt's jetzt seit Jahren.

Sorry, ich hab schon kommerzielle Software für Linux entwickelt, und ich hatte nie Probleme die Binaries auf verschiedenen Distributionen zum laufen zu bekommen, solange die GLIBC nicht zu alt war. Also red kein Blech.

Avalox
2012-08-12, 16:09:29
Das gibt's jetzt seit Jahren.

Genau und es sind genau zwei Distributionen sind aktuellen Stand zertifiziert (https://www.linuxbase.org/lsb-cert/productdir.php?by_lsb).
Beides völlige Nischenprodukte. (NeoKylin Linux Advanced Server V6.0, inWise 8.0)


Sorry, ich hab schon kommerzielle Software für Linux entwickelt, und ich hatte nie Probleme die Binaries auf verschiedenen Distributionen zum laufen zu bekommen, solange die GLIBC nicht zu alt war. Also red kein Blech.

Deine Anwendung.

Und wie hast du diese installiert?
Ein schickes Shellscript, das distributionsspezifische Anpassungen vornimmt?
Die Installation vollkommen vorbei an jeder Paketverwaltung durchführt?
oder hast du es gar statisch kompiliert?
Wo hast du es denn hininstalliert irgendwo unter opt oder irgendwo unter usr?

Komm doch mal in der Realität an. Deine Ausführung liest sich, als ob der geneigte Anwender irgend ein Linux System sich auswählen kann und dann aus dem vollen aller Anwendungen sich bedient. Das ist nicht so. Es bezweifelt niemand, dass eine binary compatibility möglich ist. Sie ist aber nicht üblich und auch nicht zielführend in letzter Konsequenz.

Den allergrößten Teil aller Anwendungen kann der Benutzer nicht zwischen Distributionen wechseln. Diese sind dynamisch gelinkt und benötigen die passenden Libaries in passender Version auf der Zielplattform, das passende Paketmanagement und die passende Umgebung und das ist auch gut so.

Exxtreme
2012-08-13, 09:17:09
Deine Anwendung.

Und wie hast du diese installiert?
Ein schickes Shellscript, das distributionsspezifische Anpassungen vornimmt?
Die Installation vollkommen vorbei an jeder Paketverwaltung durchführt?
oder hast du es gar statisch kompiliert?
Wo hast du es denn hininstalliert irgendwo unter opt oder irgendwo unter usr?


Ist doch egal da es unter Windows auch nicht anders ist. Da wird statisch kompiliert und es gibt u.U. spezifische Installationspfade pro Windows Version. Das war nötig bei Windows 3.x -> Win 9x, Win 9x -> Windows 2k/XP und Windows 2k/XP -> Windows Vista/7. Von geänderten Registry-Pfaden rede ich lieber nicht.

Der Installer und die Anwendungen verstecken das halt recht geschickt. Den Aufwand hat man trotzdem.

Doctor Manhattan
2012-08-13, 09:50:33
Das ist aber an sich kein Nachteil, sondern ein riesen Vorteil von Linux.

Bei anderen OS würde solche Software schlicht nicht laufen.



Es ist sogar ein sehr großer Nachteil. Bei anderen Betriebssystemen würde es eine solche Zerstreuung schlicht nicht geben. Übrigens das Baby Duck Syndrome hier anzubringen ist etwas de-plaziert, zumal es deine eigene Interpretation von Betriebssystem für den Endkunden (Fedora, Ubuntu) aushebt.

Wer nämlich ein Aktuelles Ubuntu nutzt, bekommt meist auf der Seite ubuntuusers oder ubuntu mittlerweile einfache Links zum klicken für alle möglichen Funktionen, Fedora ist da schon etwas fordernder. Gerade Ubuntu Neulinge begrüßen diesen Komfort, mit Fedora werden diese Nutzer aber nicht glücklich werden.

Ok, dann ist das Problem von "Linux" dass jede "Distribution" ein eigenes Betriebsystem ist.


Ist es nicht pauschal.


Nur weil du die libc austauscht, ist es noch lange kein anderes Betriebssystem. Genausowenig wird es ein anderes Betriebssystem, wenn man die Shell austauscht (mit Gnome, Unity oder was auch immer).

Man kann das jetzt aber bis in Ewigkeit diskutieren. Das wichtigste ist, dass es keineswegs so ist, dass Software nicht auf verschiedenen Distributionen laufen würde.

So verstehe ich das auch.

Matrix316
2012-08-13, 13:27:16
Das Problem bei Linux sind ja nicht mal direkt unterschiedliche "Betriebsysteme" an sich , sondern eher, dass man parallel unterschiedliche hat.

Wenn ein Programm unter Windows nur ab Windows 7 läuft und unter Windows 95 nicht, dann ist das bitter, aber nachvollziehbar.

Wenn ein Programm unter Mountain Lion läuft und unter Snow Leopard nicht mehr, genauso.

Bei 64 bit vs 32 Bit Betriebsystemen ist das oft auch logisch, dass die Programme neu kompiliert werden.

Aber ich habe so gut wie noch nie gesehen, dass in einer OS Generation bei Windows ein Programm nicht kompatibel wäre. Oder kennt jemand viele Programme die unter Windows 7 Enterprise 64 Bit läuft, aber unter Windows 7 Home Premium 64 Bit nicht?

Dagegen kommen gleichzeitig ZIG Linux Distributionen raus und du kannst nicht unbedingt einfach so ein Programm für die aktuellste Suse 64 Bit Distri runterladen und dann unter der aktuellsten Ubuntu 64 Bit Distri installieren, oder?

Deswegen finde ich die Hinwendung von Linux zu "Appstores" - im Gegensatz zu Windows 8 - sogar richtig gut, weil das installieren von Programmen unter Ubuntu so einfach ist wie noch nie. Und im Notfall gibts immer noch apt-get.

Bei Windows ist das installieren von Software so einfach wie nur irgendwas. Exe/MSI ausführen und dem Folgen was da steht. Das ist nämlich oft ein Hauptproblem, dass die User einfach nicht lesen was da steht und dann meinen, das wäre alles so kompliziert.

Selbst bei OSX ist es nicht immer so eindeutig, wie man Programme installiert. Ziehe ich es direkt ins Programme Verzeichnis? Ziehe ich jetzt auf dem komischen Dialog das Programm von links nach rechts? Manchmal kommt sogar ein installationsdialog, aber dann kann die Verzeichnisstruktur von Unix im Weg sein, denn wo und wie wird es eigentlich installiert?

Aber was ich eigentlich meine ist, damit Linux auf dem Desktop eine Chance hat - und die ist zur Zeit riesig - muss alles so einfach werden, dass auch ein Windows oder Mac User keine Probleme hat. Am besten sollten sich alle Distributionshersteller auf einen gemeinsamen Unterbau einigen, und zwar den von Ubuntu (ist Debian, oder?) - oder doch Suse? Oder Fedora? ;) Und alles was drüber ist wie Unity oder so, sollten die Distrihersteller dann für sich ausmachen können. Wichtig wäre nur, dass die installationsbasis von Software die gleiche ist. Ebenso sollten alle Distris automatisch alle vorhanden Laufwerke einbinden und IMMER anzeigen. Mounten ist nicht lustig! ;)

Coda
2012-08-13, 13:52:47
Deine Anwendung.
Nein, die Anwendung eines mittelständischen Unternehmens.

Und wie hast du diese installiert?
Kommerzielles Installationsprogramm.

Die Installation vollkommen vorbei an jeder Paketverwaltung durchführt?
oder hast du es gar statisch kompiliert?
Wo hast du es denn hininstalliert irgendwo unter opt oder irgendwo unter usr?
Was spielt das für eine Rolle?

Den allergrößten Teil aller Anwendungen kann der Benutzer nicht zwischen Distributionen wechseln. Diese sind dynamisch gelinkt und benötigen die passenden Libaries in passender Version auf der Zielplattform, das passende Paketmanagement und die passende Umgebung und das ist auch gut so.
Das ist schlicht falsch.

Solange die major version passt, sind die Libs binärkompatibel.

Nasenbaer
2012-08-13, 13:55:40
Das ist doch gar nicht so sehr das Problem.
Anwendungen unter unterschiedlichen Distris zum Laufen bekommen - dass geht in den allermeisten Fällen. Der Aufwand ist ein wenig höher und ggf. unnötig, wenn man dort mehr standardisieren würde aber prinzipiell ist es kein Problem. Für Ubuntu, Suse und Fedora gibt es meistens sowieso fertige Installationspakete im jeweiligen Distributions-Flavor *g*.

Und der normale Desktop-Alltag lässt sich IMO auch jetzt schon sehr gut meistern. Selbst Distributions-Upgrades (von einem Release zu nächsten), klappen mittlerweile schon per GUI (jedenfalls bei Ubuntu). Das Problem ist doch wohl eher, dass viele wohl als erstes mit Windows in Kontakt kommen und sich dann nicht umgewöhnen wollen. Denn ohne Begeisterung für das Thema lassen sich die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Betriebssysteme durch den User wohl kaum abzuschätzen - dieser will sich sicher auch nicht damit beschäftigen oder weiß überhaupt davon.
Wenn sich Otto-Normal-PC-DAU umgewöhnt, dann doch höchstens nach MacOS, weil Apple ja so cool ist. Aber Linux - das sind doch diese Freaks mit Pickelgesicht und Kellerbräune. :D

Ich will damit sagen, dass Linux durchaus auch in der aktuellen Form (wenigstens wie sie Ubuntu bietet) auch das Zeug zur echten Alternative hat aber ebend auch nicht mehr. Durch Schulen/Freunde wird man eher zu einem der beiden anderen Lager herangeführt und kommt dann später nicht mehr los und will es meist auch gar nicht. Zumal diese Wahl auch durch die späteren Jobaussichten mit beeinflusst wird. Oder hat jemand schonmal ne Stellenausschreibung für Bürokaufleute mit Anforderung Linux gesehen? Wohl eher unüblich.

Und die, die sich für Computer interessieren, zocken meist auch mal gern was und da siehts unter Linux mau aus. Deswegen geht höchstens Dual-Boot, was wieder aufwendig ist. Dann bleibt man dann lieber doch gleich bei Windows. Viele gute OpenSource-Entwicklungen gibt es ja auch für Windows - also warum unbedingt Linux???

Avalox
2012-08-13, 14:53:36
Was spielt das für eine Rolle?


Was es für eine Rolle spielt, ob man etwas am Paketmanagement vorbei installiert?



Das ist schlicht falsch.

Solange die major version passt, sind die Libs binärkompatibel.

Was ist denn eine Major Version? Du meinst Major Distribution.

Das wir hier nicht von einem Wechsel von Ubuntu zu Mint oder easy peasy in der selben Familie reden ist ja wohl klar.
Auch in der identischen Familie bestehen allerdings keine Versionskompatibilitäten.

Sehen wir was es so auf den Desktop gibt.
Da gibt es Ubuntu mit große Vorsprung vor jeder anderen Linux Distribution. Das basiert auf Debian.
Dann gibt es Fedora auf Platz 2 das basiert auf Red Hat und dann auf Platz 3 OpenSuse welches auf Slackware basiert.

Also drei Major Distributionen für drei der verbreitetsten Systeme im Desktop Bereich.


Das ist doch gar nicht so sehr das Problem.
Anwendungen unter unterschiedlichen Distris zum Laufen bekommen - dass geht in den allermeisten Fällen. Der Aufwand ist ein wenig höher und ggf. unnötig, wenn man dort mehr standardisieren würde aber prinzipiell ist es kein Problem. Für Ubuntu, Suse und Fedora gibt es meistens sowieso fertige Installationspakete im jeweiligen Distributions-Flavor *g*.

Ne. Eben nicht. Es wird mitunter schon ein erhebliches Problem passende Pakete, von entweder aktueller oder/und nicht ganz so verbreiteter Software zu finden.
Bei Ubuntu ist die Situation vorbildlich. Bei Fedora muss man mitunter schon etwas warten und OpenSuse ist inzwischen hinter dem Mond. Da kann ich ein Lied von singen, denn OS habe ich intensiv lange benutzt. Ich suche gerne dir ein paar gebräuchliche Anwendungen heraus, die du mal für OpenSuse als Distributionspaket suchen kannst.

Nasenbaer
2012-08-13, 15:18:12
Was es für eine Rolle spielt, ob man etwas am Paketmanagement vorbei installiert?

Du kannst es nur nicht mehr so komfortabel dinstallieren aber wenn es in /opt/ oder /usr/local liegt, dann sollte es keine Probleme mit dem Paketmanagement geben



Was ist denn eine Major Version? Du meinst Major Distribution.

Nein meint er nicht. Er meint, dass bspw. zlib 1.2.5 und 1.2.7 binärkompatibel sind. Es spielt also meist keine Rolle, welche auf dem Zielsystem vorhanden ist. Software, die für Python 2.x geschrieben wurde, lief dagegen nicht mehr mit Python 3.x. (Ja ich weiß, das Python-Beispiel hinkt, weil hier die API einer Skriptsprache geändert wurde und das nichts mit der ABI zu tun hat - aber mir fiel nix besseres ein ^^)





Ne. Eben nicht. Es wird mitunter schon ein erhebliches Problem passende Pakete, von entweder aktueller oder/und nicht ganz so verbreiteter Software zu finden.
Bei Ubuntu ist die Situation vorbildlich. Bei Fedora muss man mitunter schon etwas warten und OpenSuse ist inzwischen hinter dem Mond. Da kann ich ein Lied von singen, denn OS habe ich intensiv lange benutzt. Ich suche gerne dir ein paar gebräuchliche Anwendungen heraus, die du mal für OpenSuse als Distributionspaket suchen kannst.
Ja aber das verhindert doch nicht den Erfolg von Linux als solches. Dann nimmt man ebend Ubuntu, wenn man unbedingt diese Software haben will und auf Linux nicht verzichten möchte.
Aber generell macht das Linux als Desktop-System nicht unattraktiverer - höchstens einige Dstributionen.

Exxtreme
2012-08-13, 15:24:22
Ne. Eben nicht. Es wird mitunter schon ein erhebliches Problem passende Pakete, von entweder aktueller oder/und nicht ganz so verbreiteter Software zu finden.
Bei Ubuntu ist die Situation vorbildlich. Bei Fedora muss man mitunter schon etwas warten und OpenSuse ist inzwischen hinter dem Mond. Da kann ich ein Lied von singen, denn OS habe ich intensiv lange benutzt. Ich suche gerne dir ein paar gebräuchliche Anwendungen heraus, die du mal für OpenSuse als Distributionspaket suchen kannst.

Und das ist wohl der Grund warum Ubuntu so beliebt ist. Die bieten das Gleiche an wie Debian nur aktueller, einfacher und ohne ideologischen Mist.

Coda
2012-08-13, 15:34:16
Was es für eine Rolle spielt, ob man etwas am Paketmanagement vorbei installiert?
Korrekt.

Was ist denn eine Major Version? Du meinst Major Distribution.
Nein, ich meine major version.

Willst du mich eigentlich verarschen? Muss ich dir erst ein Qt-Programm kompilieren, dass du auf jeder beliebigen modernen Distro ohne weiteres läuft bevor du aufhörst Stuss zu reden?

Simon
2012-08-13, 17:01:45
Dagegen kommen gleichzeitig ZIG Linux Distributionen raus und du kannst nicht unbedingt einfach so ein Programm für die aktuellste Suse 64 Bit Distri runterladen und dann unter der aktuellsten Ubuntu 64 Bit Distri installieren, oder?
Sicher geht das. Siehe auch Codas Ausfuehrungen.

Avalox
2012-08-13, 18:03:01
Korrekt.

Das Abhänigkeiten deiner Software nicht beachtet werden. Wenn der User am System eine Software deinstalliert, deinstalliert er ggf. eine für deine Software wichtiges Shared Object gleich mit. Es ist kein Update deines Programms über den Paketmanager möglich. Abhängigkeiten werden nicht aufgelöst. Quellcode basierende Systeme kompilieren dir unter dem Hintern Bibliotheken neu.




Nein, ich meine major version.


Dann liegst du falsch.

"The Problem

Creating an executable that works on almost all Linux distributions is a challenge. There are a number of factors that contribute to the problem:

Different distributions use different library versions. Dynamic libraries, which are called shared objects in Linux and have a .so extension, are not like DLLs in Windows. Newer versions of a library might use all new symbol versions, which would be unresolved in an older library version.
Different distributions may build libraries differently. Many open source libraries, particularly those built from source using “configure”, provide a wide array of build options. You cannot make any assumptions about how a library was built on any particular distribution.
Some distributions may not have all the libraries installed that you need. The standard C/C++ libraries, namely glibc and libstdc++, are probably installed, but other game libraries like SDL, Ogg/Vorbis, and OpenAL may not be.
Many libraries are dependent on the presence of other libraries. For example, if you link your executable against the OpenAL library, you may discover that the OpenAL library (depending on how it was built) requires other libraries like ALSA, arts or esd (even though you did not explicitly link against these libraries).
No wonder many companies avoid developing for Linux. How do you handle the complexity so that you can provide an executable that runs on every distribution?"

http://web.archive.org/web/20071013034536/http://www.gamedev.net/reference/programming/features/linuxprogramming2/page2.asp

http://www.hemispheregames.com/2010/05/18/porting-osmos-to-linux-a-post-mortem-part-23/

http://primates.ximian.com/~miguel/texts/linux-developers.html




Willst du mich eigentlich verarschen? Muss ich dir erst ein Qt-Programm kompilieren, dass du auf jeder beliebigen modernen Distro ohne weiteres läuft bevor du aufhörst Stuss zu reden?

Na super QT. Aber auch das läuft nicht überall.

Natürlich kannst du ein Linux Anwendung erstellen und alle Shared Objecte statisch linken und mitliefern. Das ist wie ich aber schon mal geschrieben habe, weder üblich noch ist es zielführend.


Machen wir es doch anders. Zeige mir doch mal eine gebräuchliche binäre Linux Anwendung, welche völlig unabhängig der Distribution angeboten wird.

lumines
2012-08-13, 18:24:28
Wie groß wäre denn eigentlich eine durchschnittliche Qt-Anwedung, wenn man alle Libraries statisch linken würde, damit man sie halbwegs distributionsunabhängig nutzen könnte? Das dürfte schon nicht wenig sein. Ob man damit alle Sonderfälle abdeckt, ist auch eher fraglich. Und falls doch, wie gesagt, welche Größe soll dann bitte so eine Lösung haben?

Ich liebe ja die distributionsunabhängigen Installer der Humble Indie Bundles. Immer fehlen irgendwelche Libraries, die man ganz zufällig nicht installiert hat und automatisch kann das ja logischerweise auch nicht aufgelöst werden. Aber vielleicht ist mein Setup (Debian mit Gnome) auch nur zu exotisch. Das muss es sein, oder?

Coda ist da eben ziemlich pragmatisch veranlagt. Pragmatische Lösungen sind auf dem Desktop aber imho nicht gefragt, sondern die mit dem höchsten Komfort. Statisch gelinkte Anwendungen sind allerdings unter Linux nicht komfortabel, das dürfte jedem, der Linux mal über einige Zeit auf dem Desktop benutzt hat, aufgefallen sein.

Ich würde auch noch gerne die Frage in den Raum werfen, was passiert, wenn ich ein Distributions-Upgrade durchführe und dann meine fetten, nie geupdateten, halbwegs statisch gelinkten Programme öffnen will?

Nasenbaer
2012-08-13, 18:54:03
Machen wir es doch anders. Zeige mir doch mal eine gebräuchliche binäre Linux Anwendung, welche völlig unabhängig der Distribution angeboten wird.
Ich misch mich nochmal ein - wie wärs mit AMD gDebugger? Gibt es einmal als 32Bit und 64-Bit Build. Egal ob Suse, Ubuntu, was-auch-immer.

Vermute mal, dass der aber seinen eigenen precompiled Libs mitbringt (musst du mal reinschauen) aber das ist ja auch nicht verkehrt und zumindestens bei Closed-Source sicher gar nicht unüblich.

Link: http://developer.amd.com/tools/gdebugger/pages/default.aspx

Rooter
2012-08-13, 18:54:59
Deswegen finde ich die Hinwendung von Linux zu "Appstores" - im Gegensatz zu Windows 8 - sogar richtig gut, weil das installieren von Programmen unter Ubuntu so einfach ist wie noch nie. Und im Notfall gibts immer noch apt-get.Soll das heißen ein genereller Paketmanager/Repository über alle Linux-Varianten wäre die Lösung des Problems?

MfG
Rooter

Exxtreme
2012-08-13, 19:12:44
Machen wir es doch anders. Zeige mir doch mal eine gebräuchliche binäre Linux Anwendung, welche völlig unabhängig der Distribution angeboten wird.

http://db2express.com/de/


Läuft! :)

Coda
2012-08-13, 19:15:05
Das Abhänigkeiten deiner Software nicht beachtet werden. Wenn der User am System eine Software deinstalliert, deinstalliert er ggf. eine für deine Software wichtiges Shared Object gleich mit. Es ist kein Update deines Programms über den Paketmanager möglich. Abhängigkeiten werden nicht aufgelöst. Quellcode basierende Systeme kompilieren dir unter dem Hintern Bibliotheken neu.
Das Zeug, was es braucht und nicht in der LSB ist, wird im Verzeichnis mitgeliefert. Problem solved.

Dann liegst du falsch.
Nein tu ich nicht. Du hast die von der verlinkte LSB nicht verstanden. Eine Distribution, die der LSB entspricht, hat erzwungenermaßen bestimmte stabile APIs.

Zudem verstehst du immer noch nicht was eine major version ist. Etwas was gegen Qt 4.0 linkt, funktioniert auch mit Qt 4.3 auf dem System noch und das ist bei allen Libraries so.

Da gibt es exakt null Unterschied zu bspw. Windows oder Mac OS. Bestimmte APIs sind eben stabil, werden aber trotzdem erweitert, oder alte Sachen mit der Zeit deprecated und fliegen dann raus. Die ABIs sind auch stabil und standardisiert.

Coda ist da eben ziemlich pragmatisch veranlagt. Pragmatische Lösungen sind auf dem Desktop aber imho nicht gefragt, sondern die mit dem höchsten Komfort. Statisch gelinkte Anwendungen sind allerdings unter Linux nicht komfortabel, das dürfte jedem, der Linux mal über einige Zeit auf dem Desktop benutzt hat, aufgefallen sein.
Ich rede aber nicht von statischem Linken.

Vor allem nicht gegen glibc. Wer das macht gehört echt gehauen.

lumines
2012-08-13, 19:38:15
Soll das heißen ein genereller Paketmanager/Repository über alle Linux-Varianten wäre die Lösung des Problems?

Nein.

Das Zeug, was es braucht und nicht in der LSB ist, wird im Verzeichnis mitgeliefert. Problem solved.


Das kann aber je nach Anwendung eine ganze Menge sein. Darum geht’s.

Oder eben auch nicht, aber dann geht man Kompromisse bei der Distributionsunabhängigkeit ein.

Exxtreme
2012-08-13, 19:39:53
Aber ich habe so gut wie noch nie gesehen, dass in einer OS Generation bei Windows ein Programm nicht kompatibel wäre. Oder kennt jemand viele Programme die unter Windows 7 Enterprise 64 Bit läuft, aber unter Windows 7 Home Premium 64 Bit nicht?

Zwischen der Server <-> Desktop-Version von Windows kann das leicht passieren, dass etwas nicht läuft.
Dagegen kommen gleichzeitig ZIG Linux Distributionen raus und du kannst nicht unbedingt einfach so ein Programm für die aktuellste Suse 64 Bit Distri runterladen und dann unter der aktuellsten Ubuntu 64 Bit Distri installieren, oder?


Wieso sollte man das machen? Man sucht sich das für die eigene Distri passende Paket raus und fertig. Oder man benutzt gleich den distributionseigenen Paketmanager und sucht dort.

Deswegen finde ich die Hinwendung von Linux zu "Appstores" - im Gegensatz zu Windows 8 - sogar richtig gut, weil das installieren von Programmen unter Ubuntu so einfach ist wie noch nie. Und im Notfall gibts immer noch apt-get.

Ein Appstore ist auch nichts anderes als ein viel bunterer Paketmanager.

Mark3Dfx
2012-08-13, 19:42:21
GUI Wars unter Linux?
Nun ich schrubbel von Anfang an in der bash und brauche den Klicki-Bunti Kram unter Debian nicht.

Coda
2012-08-13, 21:34:51
Das kann aber je nach Anwendung eine ganze Menge sein. Darum geht’s.
Als ob man heute noch wegen paar Megabytes jammern muss :)

Zwischen der Server <-> Desktop-Version von Windows kann das leicht passieren, dass etwas nicht läuft.
Was denn zum Beispiel?

Übrigens ist die Userspace-API des Linux-Kernels ultra stabil. Da wird nie was geändert, außer es ist um biegen und brechen nicht anders zu machen.

Matrix316
2012-08-13, 21:45:09
Soll das heißen ein genereller Paketmanager/Repository über alle Linux-Varianten wäre die Lösung des Problems?

MfG
Rooter
Ich finde schon. Dann könnte ich nämlich als kommerzielle/Open Source Firma ein kommerzielles/freies Programm einmal programmieren und würde es über den Paketmanager/Repository/Ubuntu Softwarecenter/Whatever anbieten und

-------- JEDER ---------

der irgendeine Linux Distribution hat

...........sei es Ubuntu, Suse, Fedora, Debian, Mint, Kubuntu, Red Hat, Ubuntu etc...................

könnte es über den zentralen Softwareverteilerappstoremanager kaufen / downloaden.

Oder?

Bei Games oder anspruchsvollen Anwendungen spielen natürlich auch die Hardwareanforderungen eine Rolle.

Ich meine, stellt euch vor es gäbe nicht Windows 7, sondern Windows 7 Debian, Windows 7, Windows 7 Suse, Windows 7 Fedora, Windows 7 Sonstwas etc. und fast alle wären nicht direkt kompatibel ohne die Software neu zu kompilieren. Wer würde denn Windows auf dem Desktop nutzen?

Matrix316
2012-08-13, 21:52:08
Zwischen der Server <-> Desktop-Version von Windows kann das leicht passieren, dass etwas nicht läuft.


Wieso sollte man das machen? Man sucht sich das für die eigene Distri passende Paket raus und fertig. Oder man benutzt gleich den distributionseigenen Paketmanager und sucht dort.

[...]

1. Da gibts aber nicht viele, oder? Ok, Fritzfax Treiber auf Windows Server ist kritisch, aber normale Software?

2. Da kann es aber passieren, dass es ein spezielles Programm nur für eine Distri gibt und ich meine das auch eher aus Entwicklersicht, die sich auf EIN Linux konzentrieren könnten und je einfacher die Entwicklung dafür ist, desto mehr würde es sich auch für kommerzielle Anbieter wie Adobe oder Spielehersteller lohnen. Damit steigt auch die Verbreitung, vor allem, weil man nicht wie bei OSX auf teure Apple Hardware (normalerweise) angewiesen ist.

lumines
2012-08-13, 21:56:52
Oder?

Genau das ginge eben nicht in der Praxis. Man könnte dann nahezu keine Rücksicht auf die Versionen der installierten Libraries nehmen und müsste für jedes kleine Fitzelprogramm alles selbst mitschleppen. Das geht vielleicht noch bei einer handvoll Distributionen mit ähnlichem Release-Rhythmus, aber nicht, wenn man versucht so Sachen wie Debian Stable und Arch Linux unter einen Hut zu bringen. Die bringen durchaus unterschiedliche Major-Versionen diverser Libraries mit. Das ist ein vollkommen reales Problem.

Deshalb behaupte ich einfach frech, dass es zwar theoretisch möglich wäre, praktisch aber je nach Anwendung und Abhängigkeiten auch keine Erleichterung bringt. Letztendlich muss man dann doch distributionsspezifische Änderungen vornehmen.

Exxtreme
2012-08-13, 22:54:08
1. Da gibts aber nicht viele, oder? Ok, Fritzfax Treiber auf Windows Server ist kritisch, aber normale Software?

Manche Virenscanner laufen nicht. Und viele Server-Programme lassen sich auf einer Workstation oder Home-Premium nicht installieren, siehe Exchange etc. da da einiges schlicht fehlt.

2. Da kann es aber passieren, dass es ein spezielles Programm nur für eine Distri gibt und ich meine das auch eher aus Entwicklersicht, die sich auf EIN Linux konzentrieren könnten und je einfacher die Entwicklung dafür ist, desto mehr würde es sich auch für kommerzielle Anbieter wie Adobe oder Spielehersteller lohnen. Damit steigt auch die Verbreitung, vor allem, weil man nicht wie bei OSX auf teure Apple Hardware (normalerweise) angewiesen ist.

Du kannst doch für ein Linux entwickeln: LSB-Linux. :) Deshalb gibt es den LSB-Standard ja auch. Und kommerzielle Anbieter steigen erst dann ein wenn der ROI stimmt.

Coda
2012-08-13, 22:57:15
Du kannst doch für ein Linux entwickeln: LSB-Linux. :) Deshalb gibt es den LSB-Standard ja auch. Und kommerzielle Anbieter steigen erst dann ein wenn der ROI stimmt.
Brauchst du nicht. Nimmst von der Stange SuSE, Red Hat (CentOS) oder Debian. Und etliche andere.

Simon
2012-08-13, 22:57:26
Ich meine, stellt euch vor es gäbe nicht Windows 7, sondern Windows 7 Debian, Windows 7, Windows 7 Suse, Windows 7 Fedora, Windows 7 Sonstwas etc. und fast alle wären nicht direkt kompatibel ohne die Software neu zu kompilieren. Wer würde denn Windows auf dem Desktop nutzen?
Dann ist ja gut, dass das bei Linux-Distributionen nicht so ist. Du kannst problemlos ein Programm von einem aktuellen Ubuntu auf ein Suse oder Fedora kopieren und es laeuft.

Von Ubuntu 10.04 auf 12.04 ist dann nochmal was anderes, geht vielleicht, vielleicht auch nicht.

Nach lauter beschissenen Erfahrungen mit Shared Libraries und ABIs bin ich mittlerweile ein starker Befuerworter fuer statisches Linken. HDD-Platz ist heutzutage kein Problem, die Vervielfachung im RAM laesst sich auch anders loesen...

Coda
2012-08-13, 23:01:38
Macht unter Windows übrigens auch kaum jemand anderes. Wird üblicherweise alles mitgeliefert, außer es sind Microsoft-Geschichten.

Nasenbaer
2012-08-13, 23:13:25
Das kann aber je nach Anwendung eine ganze Menge sein. Darum geht’s.
Erstens sind es wirklich nur ein paar MBs und unter Windows ist das doch auch nicht anders. Wieviele VisualC++ Redists haste denn bei dir installiert? Jedes Spiel, das bspw. FMOD nutzt bringt seine eigene DLL dafür mit. Trifft auch auf viele weitere Libs zu. Unter Windows ist es eher noch viel stärker so, als unter Linux. Guck doch mal wieviele 3rdParty-DLLs in jedem Spieleordner rumschwirren.

Avalox
2012-08-13, 23:22:54
Das Zeug, was es braucht und nicht in der LSB ist, wird im Verzeichnis mitgeliefert. Problem solved.


Na wusste ich doch.

Das ist Mist. Da wird das System gepatcht und die Anwendungen nutzen immer noch alte Libraries.
Das war und ist auch (noch) unter Windows Mist.


Nein tu ich nicht. Du hast die von der verlinkte LSB nicht verstanden. Eine Distribution, die der LSB entspricht, hat erzwungenermaßen bestimmte stabile APIs.


Es gibt genau zwei aktuell zertifizierte LSB Linux Distributionen. Aber das habe ich auch schon geschrieben. nWise 8.0 und NeoKylin Linux Advanced Server V6.0 Linux.

https://www.linuxbase.org/lsb-cert/productdir.php?by_lsb

Watson007
2012-08-13, 23:25:28
technisch mag das Mist sein. Wenn man dadurch aber auch noch in 10 Jahren gekaufte proprietäre Programme nutzen kann, ist das okay.

Und der Speicherplatz ist doch egal heute.

Avalox
2012-08-13, 23:28:13
technisch mag das Mist sein. Wenn man dadurch aber auch noch in 10 Jahren gekaufte proprietäre Programme nutzen kann, ist das okay.

Und der Speicherplatz ist doch egal heute.

Es geht nicht um den Speicherplatz. Deine Software bringt dann gleich 10 Jahre alte Sicherheitslücken und eine 10 Jahre alte Systemintegration mit.

lumines
2012-08-13, 23:40:23
Erstens sind es wirklich nur ein paar MBs und unter Windows ist das doch auch nicht anders. Wieviele VisualC++ Redists haste denn bei dir installiert? Jedes Spiel, das bspw. FMOD nutzt bringt seine eigene DLL dafür mit. Trifft auch auf viele weitere Libs zu. Unter Windows ist es eher noch viel stärker so, als unter Linux. Guck doch mal wieviele 3rdParty-DLLs in jedem Spieleordner rumschwirren.

Ist mir schon klar, aber deswegen muss man das ja nicht unter anderen Betriebssystemen auch so lösen. Wie gesagt, natürlich kann man das so in Ausnahmefällen machen, aber für alle Anwendungen? Bitte nicht. Das ist einfach eine Lösung, die man privat nicht haben will. Ich sehe schon kommen, dass ein Twitter-Client dann das halbe GTK oder Qt mitschleppt und am Ende 60 MB oder so groß ist. Gut, kann man mit Delta-Updates wie bei Fedora für Updates sicher stark minimieren, aber trotzdem. Letztendlich müssen die jeweiligen Entwickler dann auch immer für aktuelle Library-Versionen in ihren Anwendungen sorgen. Und sei es nur für Bugfixes oder Sicherheits-Updates. Ich halte das für normale Anwendungen für nicht praxistauglich oder wenigstens für einen Rückschritt zur jetzigen Situation unter Linux.

Spiele sind da noch ein anderes Thema. Mit Steam kommt da ja eine durchaus etablierte Plattform zu Linux mit einem zentralen Update-System, auch wenn da natürlich alle Libs fest einkompiliert sein werden. Bei den Größen macht das dann wirklich keinen Unterschied mehr.

Vielleicht habt ihr Recht und eine Mischung ist eine gute Lösung. Ich kann mich damit aber nicht anfreunden. Vermutlich muss sich Linux wirklich so stark wandeln, um erfolgreich zu sein.

Unter OS X ist das übrigens nicht üblich, nur mal so. Cocoa ist eben überall vorinstalliert und ziemlich umfangreich. Mein Reeder ist nur 1,4 MB groß, Twitter for Mac ca. 2 MB.

Matrix316
2012-08-14, 13:27:30
Aber... was ich meine: Wenn die Basis von Linux bei jeder Distribution die gleiche wäre, dann MUSS nicht jede Software alles noch mal mitschleppen.

Exxtreme
2012-08-14, 14:43:37
Aber... was ich meine: Wenn die Basis von Linux bei jeder Distribution die gleiche wäre, dann MUSS nicht jede Software alles noch mal mitschleppen.
Tut sie ja auch nicht.

Matrix316
2012-08-14, 14:48:40
Tut sie ja auch nicht.
Wenn man heute ein Programm fertig kompiliert für JEDE (aktuelle) Linux Distri lauffähig haben will, muss man sie doch mitschleppen, oder?

Tesseract
2012-08-14, 15:26:20
Nach lauter beschissenen Erfahrungen mit Shared Libraries und ABIs bin ich mittlerweile ein starker Befuerworter fuer statisches Linken. HDD-Platz ist heutzutage kein Problem, die Vervielfachung im RAM laesst sich auch anders loesen...
sehe ich nicht so. anstatt ein problem mit redundanz zu erschlagen sollte lieber eine lösung her die das problem auch wirklich löst und nicht nur umschifft.

auf der anderen seite ist das problem heute sowieso nicht mehr so groß wie früher weil es de facto eigentlich eh nur noch 2 relevante distro-branches gibt. auf der einen seite ubuntu als de facto desktop-standard und auf der anderen RHEL als de facto standard für (kommerzielle) server/großprojekte.

Exxtreme
2012-08-14, 15:36:46
Wenn man heute ein Programm fertig kompiliert für JEDE (aktuelle) Linux Distri lauffähig haben will, muss man sie doch mitschleppen, oder?
Nein, muss man nicht.

Sorry, aber ich habe den Eindruck, dass es dir nicht bewusst ist was da im Hintergrund passiert wenn man ein Paket baut.

Simon
2012-08-14, 20:13:18
Wenn man heute ein Programm fertig kompiliert für JEDE (aktuelle) Linux Distri lauffähig haben will, muss man sie doch mitschleppen, oder?
Nein! Wie oft denn noch? :mad:
Viele Abhaengigkeiten dabei zu haben, macht es einfacher und weniger zeitaufwendig den Installer fertigzustellen.


sehe ich nicht so. anstatt ein problem mit redundanz zu erschlagen sollte lieber eine lösung her die das problem auch wirklich löst und nicht nur umschifft.
Auf die Loesung bin ich gespannt ;) Weder statisches noch dynamisches Linken ist hier eine Loesung.

Matrix316
2012-08-14, 21:25:56
Nein! Wie oft denn noch? :mad:
Viele Abhaengigkeiten dabei zu haben, macht es einfacher und weniger zeitaufwendig den Installer fertigzustellen.

[...]
Das heißt ich kann heute ein Suse rpm nehmen und direkt unter Ubuntu installieren? Ohne irgendwas zu verändern?

Ich meine natürlich, dass ich ein Programm soweit fertig machen kann, dass ich für JEDE Distri den gleichen installer verwenden kann. Und die Abhängigkeiten von der Linux Basis schon erfüllt werden. So dass ich mich um Abhängigkeiten überhaupt nicht kümmern muss, weil man als Entwickler davon ausgehen kann, dass jeder im Prinzip das ähnliche/gleiche System hat. So wie bei OSX oder Windows.

lumines
2012-08-14, 21:29:21
Und was ist dann der kleinste gemeinsame Nenner? Wer entscheidet das? Muss man heute noch mit kommerziellen Anwendungen Ubuntu 10.04 unterstützen? Mir will hier doch niemand ernsthaft erzählen, dass man das ohne größere Kompromisse weiter unterstützen kann. Die Frage ist ja gar nicht, ob es geht, sondern wie gut. Wenn ich dann nur die Features von vor zwei Jahren unterstützen kann, bringt mir das auch nix. Das sind schlechte Kompromisse.

Sorry, aber so einfach wie das hier einige darstellen, ist das auf gar keinen Fall. Die Geschwindigkeit der Entwicklung in der Linux-Welt ist einfach zu uneinheitlich, um da auf dem Desktop mit solchen Lösungen ein zufriedenstellendes Ökosystem aus kommerzieller Software aufzubauen.

Wie reden hier von privaten Desktops. Dass die Uhren in Unternehmen anders ticken, dürfte jedem klar sein.

Das heißt ich kann heute ein Suse rpm nehmen und direkt unter Ubuntu installieren? Ohne irgendwas zu verändern?

Grundsätzlich schon, wenn du das Paketformat entsprechend anpasst. Da gibt es durchaus Tools, die das automatisch machen.

Immer unter der Voraussetzung, dass die Releases zeitlich nicht zu weit auseinanderliegen. Kommt eben immer auf die Software an und ob sie jetzt das Bleeding-Edge-Feature XY benutzt, das vielleicht in einer älteren Version der benutzten Libraries noch nicht verfügbar war.

Matrix316
2012-08-14, 21:38:17
Das mein ich ja. Wenn die Linux Gemeinde auf dem Desktop eine größere Rolle spielen will, muss man sich irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner bringen.

lumines
2012-08-14, 21:56:10
Das mein ich ja. Wenn die Linux Gemeinde auf dem Desktop eine größere Rolle spielen will, muss man sich irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner bringen.

So pauschal kann man das nicht sagen, aber der Mix aus kurzen und langen Release-Zyklen je nach Distribution und deren Entwicklungszweigen ist definitiv ein Problem. Es ist aber nicht das Einzige.

Simon
2012-08-14, 22:43:41
Das heißt ich kann heute ein Suse rpm nehmen und direkt unter Ubuntu installieren? Ohne irgendwas zu verändern?
Ja, eigentlich schon. Sofern es das reine Programm angeht.
Paketmanagement ist anders, das weisst du ja sicherlich. Darum gings auch gar nicht, sondern nur um ein Programm von Suse nach Ubuntu zu nehmen und das geht problemlos.

Ich meine natürlich, dass ich ein Programm soweit fertig machen kann, dass ich für JEDE Distri den gleichen installer verwenden kann.
Naja, sicherlich nicht fuer jede Distribution. Nehmen wir mal die grossen Fuenf (oder Zehn, whatever). Fuer die sollte das moeglich sein.

Und die Abhängigkeiten von der Linux Basis schon erfüllt werden. So dass ich mich um Abhängigkeiten überhaupt nicht kümmern muss, weil man als Entwickler davon ausgehen kann, dass jeder im Prinzip das ähnliche/gleiche System hat. So wie bei OSX oder Windows.
Du meinst so wie unter Windows bei Bedarf erstmal eine VisualC++-Runtime installiert wird. Dann das .Net-Framework und eine aktuelle DirectX-Version. Dazu dann noch eine andere Version PhysX und oh - Sound brauchen wir auch, also OpenAL.
So ganz "gleich" ist mein System deinem nicht...

Wenn dein Ziel ein Ubuntu 12.04 ist, dann kannst du dich drauf verlassen, das bestimmte Dinge da sind. Genauso wie wenn dein Ziel ein Windows 7 Home Premium ist.

Matrix316
2012-08-14, 23:25:22
Eigentlich meine ich schon Paketmanagement, weil das einfache installieren einer Software, gehört für mich dazu.

Warum einigt man sich nicht für ein Repository für alle Linux Anwendungen?

Ok, bei Windows braucht man auch zusatz "Programme" wie Direct X oder .NET, aber im Optimalfall hat Windows die aktuellste DX und .NET Version schon dabei ODER ich kann es einfach nachinstallieren. Und wenn die Programme das für mich machen, ist es auch OK.

lumines
2012-08-14, 23:53:18
Warum einigt man sich nicht für ein Repository für alle Linux Anwendungen?

Wer soll dann den Takt vorgeben? Upstream? Gibt genug Distributionen, die ganz bewusst andere Release-Zyklen anstreben, Patches einbauen oder was-weiß-ich für ihre eigenen Zwecke vorhaben. Dieses Repository würde dann fast jede Anwendung in zig Ausführungen und Versionen anbieten und letztendlich auch wieder nach Distributionen unterteilen müssen. Deshalb ist ein einheitliches Paketmanagement keine Lösung. Das Problem liegt viel tiefer, aber ich wiederhole mich.

Matrix316
2012-08-15, 00:08:24
Es müssen sich die einigen, die Linux Distributionen rausbringen - oder Linus Torvalds selbst.

Bei Blu Ray und HD-DVD hat man sich ja auch auf einen Standard geeinigt. ;)

lumines
2012-08-15, 00:13:09
Linus hat abseits des Kernels nix zu melden und das ist auch gut so.

Simon
2012-08-15, 03:19:00
Eigentlich meine ich schon Paketmanagement, weil das einfache installieren einer Software, gehört für mich dazu.
Na was denn nu? Programme von einem System auf ein anderes kopieren oder einheitliches Paketmanagement fuer alle?
Es gibt genug Installer die, ausgehend von einem Archiv, passende Pakete fuer das Paketmanagement deiner Distribution erzeugen. Die Nvidia- und AMD-Treiber machen das zum Beispiel so.

Warum einigt man sich nicht für ein Repository für alle Linux Anwendungen?
Und wer gibt dann vor, was da drin ist in welcher Version?

Ok, bei Windows braucht man auch zusatz "Programme" wie Direct X oder .NET, aber im Optimalfall hat Windows die aktuellste DX und .NET Version schon dabei ODER ich kann es einfach nachinstallieren. Und wenn die Programme das für mich machen, ist es auch OK.
Das Nachinstallieren macht der Paketmanager, ergo der "Installer" der Software. Da Windows einem Ubuntu in der Hinsicht jetzt also doch sehr aehnelt, ist dein Punkt?

Exxtreme
2012-08-15, 09:27:43
Warum einigt man sich nicht für ein Repository für alle Linux Anwendungen?


Weil es dann eine totale Einheitsdistribution bräuchte damit das funktioniert.

Matrix316
2012-08-15, 12:58:27
Weil es dann eine totale Einheitsdistribution bräuchte damit das funktioniert.
Bingo!:uidea:

Sowas mein ich ja. Es gibt ja auch ein Einheits-OSX und im Prinzip Einheitswindows.

Exxtreme
2012-08-15, 13:08:19
Bingo!:uidea:

Sowas mein ich ja. Es gibt ja auch ein Einheits-OSX und im Prinzip Einheitswindows.

Und das ist eben bei Linux nicht erwünscht. Da es jetzt schon viele andere Einheitsbetriebssysteme gibt. Wer sowas will, der kann ja sowas auch nehmen.

Matrix316
2012-08-15, 13:12:57
Und das ist eben bei Linux nicht erwünscht. Da es jetzt schon viele andere Einheitsbetriebssysteme gibt. Wer sowas will, der kann ja sowas auch nehmen.


Siehste und deswegen gibt's den Thread hier, denn das nicht gewünschte Einheitslinux ist die Ursache, dass Linux es am Desktop nicht wirklich schafft.

Statt zwei sind es daher nun sechs Desktops, die hoch in der Gunst der Anwender stehen. Diese Konkurrenz wird sicher das ein oder andere nützliche Bedienkonzept entstehen lassen; aber das wird die Nachteile, die der Wettbewerb und die Zersplitterung mit sich bringen, nicht aufwiegen können. So verteilt sich die ohnehin schon rare Zeit der Betatester nun auf mehrere Desktop-Umgebungen. Bei gemeinsam genutzten Komponenten müssen sich die Entwickler zudem mehr abstimmen. Insbesondere bei größeren Umstrukturierungen verkompliziert das die Arbeit, denn das kostet nicht nur die Zeit, sondern auch Nerven der Entwickler; schon die Zusammenarbeit zwischen Gnome und KDE lief manchmal mehr schlecht als recht. Und selbst wenn das mit den vielen Desktops jetzt gut klappt: Nicht wenige Dinge werden für jeden Desktop wieder neu erfunden, was auch einiges an Entwicklerzeit bindet.
Diese Energie hätte der Lösung größerer Probleme sicher gut getan – von denen gibt es bei Linux-Desktops und deren Unterbau noch reichlich, wie man immer wieder sieht, wenn man Linux-Neulinge bei ihren ersten Gehversuchen beobachtet. Durch die Zersplitterung wird es bis zur Lösung dieser Probleme wohl etwas länger dauern. Wenn ich noch an den von vielen gehegten Wunschtraum "Linux auf dem Desktop" glauben würde, dann würde ich sagen, der rückt damit wieder etwas weiter in die Ferne…

Das Problem ist doch, Windows hat den Desktop und Notebooks fest im Griff. Dann kommt ein beachtlicher Teil Apple mit OSX und die restlichen Prozent müssen sich alle Linux Distributionen teilen.

Exxtreme
2012-08-15, 13:16:29
Siehste und deswegen gibt's den Thread hier, denn das nicht gewünschte Einheitslinux ist die Ursache, dass Linux es am Desktop nicht wirklich schafft.


Unwahrscheinlich, dass das die Ursache ist. Denn es gibt andere Linux-like Betriebssysteme wie FreeBSD. Die sind viel einheitlicher und haben es nicht so weit geschafft wie Linux. Folglich ist diese These nicht wirklich haltbar.

Matrix316
2012-08-15, 13:19:35
Unwahrscheinlich, dass das die Ursache ist. Denn es gibt andere Linux-like Betriebssysteme wie FreeBSD. Die sind viel einheitlicher und haben es nicht so weit geschafft wie Linux. Folglich ist diese These nicht wirklich haltbar.
FreeBSD, Ubuntu, Fedora, Suse etc. etc. sind alles Quasi Unix Systeme die nicht wirklich einfach zu bedienen waren, gerade was Installation von Software betrifft und so. Oder gibts für FreeBSD mehr kommerzielle Software als für Linux? Mit Ubuntu geht man IMO schon in eine richtige Richtung, ist aber auch nur ein Linux unter vielen.

Ich sag ja auch nicht, dass jede Distri den gleichen Desktop verwenden muss, aber wenn wenigstens die Softwarebasis identisch wäre, wäre das schon ein riesen Vorteil.

Tesseract
2012-08-15, 14:54:33
Auf die Loesung bin ich gespannt ;) Weder statisches noch dynamisches Linken ist hier eine Loesung.
natürlich ist dynamisches linken die lösung. das problem ist unter anderem das uneinheitliche paketmanagement. wenn das versions- und dependency-problem gelöst ist (und es ist lösbar), ist dynamisches linken die elegantere lösung.

Unwahrscheinlich, dass das die Ursache ist. Denn es gibt andere Linux-like Betriebssysteme wie FreeBSD. Die sind viel einheitlicher und haben es nicht so weit geschafft wie Linux. Folglich ist diese These nicht wirklich haltbar.
genau das gegenteil ist der fall. BSD fällt im prinzip in den selben anwendungsbereich wie linux (sowohl was funktionalität als auch das lizenzmodell angeht) und ist als solches noch exotischer und weiter von der breiten masse weg als die meisten linux-distributionen. auch die entwicklungsschwerpunkte sind bei den BSD-varianten wesentlich spezifischer als der "jack of all trades"-linuxkernel.

warum heute der linuxkernel so verbreitet ist und nicht BSD hat eher historische gründe. linux hatte sehr früh sehr viele entwickler und das zieht tendenziell noch mehr entwickler an.

Avalox
2012-08-15, 15:58:07
Bingo!:uidea:

Sowas mein ich ja. Es gibt ja auch ein Einheits-OSX und im Prinzip Einheitswindows.

Das liegt in der Hand des Benutzers.

Alle Systeme konkurieren um den Benutzer.
Der Benutzer entscheidet, was er dort benutzen möchte.

Wichtig dabei ist eben nur, dass der Benutzer die richtigen Informationen hat um seine Entscheidung seinen Ansprüchen gerecht zu treffen.

Und wer auf ein Betriebssystem setzt, welches nicht gebräuchlich ist, der braucht im Nachgang nicht frustriert sein, wenn er seine passende Software nicht findet.

Und stellt die Linux Welt dem Benutzer eine große Falle. Eben die, dass ein Benutzer meinen könnte, dass eine Linux Software überall aus der Box heraus läuft.
Der Benutzer könnte der Meinung sein, dass die Wahl seines Betriebssystems, seiner Distribution nur eine Frage des Names, der Bedienung oder der Installationsgröße ist.

Das ist aber falsch. Die Wahl seiner Distribution ist der Faktor für die Software mäßige Unterstützung seines Betriebssystems.

Matrix316
2012-08-15, 17:22:19
[...]

Das ist aber falsch. Die Wahl seiner Distribution ist der Faktor für die Software mäßige Unterstützung seines Betriebssystems.
Und genau aus diesem Grunde wird sich Linux niemals auf dem Desktop durchsetzen. Die Wahl seiner Distribution sollte kein Faktor sein für die Softwaremäßige Unterstützung des Betriebsystemes.

Beziehungsweise, wenn sich Linux durchsetzen sollte, dann kann das nur eine Distribution - wie eben Ubuntu. Suse war mal sehr gut dabei, weil es relativ einfach zu bedienen war, aber die haben auch IMO viel an Boden verloren.

Die freie Wahl ist halt IMO nicht immer gut für den Kunden. War doch bei Blu Ray vs HD DVD nicht anders. Und den "normalen" Nutzer interessieren doch auch vor allem die Anwendungen und nicht das Betriebsystem. Genau wie mich vor allem die Filme interessieren und nicht welchen Player ich dafür brauche.

Mit OSX, Windows und Linux hat man doch schon genug qual der Wahl, da muss doch nicht noch Linux an sich in 1000 Einzeldistris aufspalten, was mehr verwirrt als hilft.

Avalox
2012-08-15, 17:30:23
Und genau aus diesem Grunde wird sich Linux niemals auf dem Desktop durchsetzen. Die Wahl seiner Distribution sollte kein Faktor sein für die Softwaremäßige Unterstützung des Betriebsystemes.


Ubuntu ist das Betriebssystem. Da kann gemeckert werden wie will über die Begrifflichkeit. Es fasst das moderne Verständnis weit aus besser.
Und es konsolidiert den Desktop Markt weitaus besser, als es jede andere Distribution es bisher vermochte. Die Chance besteht in dieser Konsolidierung. Es mag nicht jeden gefallen, aber es wird auch niemand gezwungen.

Doch ich finde die freie Wahl ist immer gut für den Kunden. Sie bedingt Verantwortung und Übersicht. Aber auf der anderen Seite steht Bevormundung und diese ist immer schlecht.

Matrix316
2012-08-15, 19:29:20
Jein,

der Kunde sollte die freie Wahl der Anwendungen/Software haben, die auf seinem Betriebsystem läuft

und nicht

die Wahl des Betriebsystems, je nach dem, welche Software er haben will.

Avalox
2012-08-15, 19:31:45
Jein,

der Kunde sollte die freie Wahl der Anwendungen/Software haben, die auf seinem Betriebsystem läuft

und nicht

die Wahl des Betriebsystems, je nach dem, welche Software er haben will.


Sowohl als auch. Das OS ist ja auch nur ein Stück Software.
Je mehr Auswahl besteht, je besser für den Kunden. Der Kunde muss nur gut wählen.

lumines
2012-08-30, 03:43:13
http://tirania.org/blog/archive/2012/Aug-29.html

Interessanter Artikel von Miguel de Icaza, einem der Gründer von GNOME.

Meiner Meinung nach bringt er das Problem aber nicht auf den Punkt. Er beschreibt das Symptom, aber nicht den wahren Grund, was leider so viele tun. Am Ende lässt er es aber doch kurz durchscheinen:

Back in February I attended FOSDEM and two of my very dear friends were giggling out of excitement at their plans to roll out a new system that will force many apps to be modified to continue running. They have a beautiful vision to solve a problem that I never knew we had, and that no end user probably cares about, but every Linux desktop user will pay the price.

That day I stopped feeling guilty about my new found love for OSX.

Ich will nicht alles auf die Entwickler-Community schieben. Eigentlich generell nicht auf einen einzigen Grund, aber man kann leider nur schwer nicht zustimmen.

Eigentlich beschreibt ein einziger Satz die Situation ziemlich genau:

But we missed the big picture.

Matrix316
2012-08-30, 11:19:25
Ist ja auch mein Reden:

So Linux was left with idealists that wanted to design the best possible system without having to worry about boring details like support and backwards compatibility.

Meanwhile, you can still run the 2001 Photoshop that came when XP was launched on Windows 8. And you can still run your old OSX apps on Mountain Lion.

Exxtreme
2012-08-31, 12:54:39
Sehr gute Zusammenfassung woran der Linuxdesktop scheitert:

http://linuxfonts.narod.ru/why.linux.is.not.ready.for.the.desktop.current.html

Und ja, ich kann sehr viel davon nachvollziehen. Klar kann man vieles fixen aber das verursacht Stress, der nicht sein muss.

Matrix316
2012-08-31, 13:24:39
99% der Probleme hätte man nicht, wenn man sich durch die Bank auf eine Basis einigen würden auf die sie dann ihre eigene GUI setzen können.

Dann könnten auch Nvidia und ATI und Canon etc. Treiber programmieren, die auf allen Linux Distributionen laufen.

Ich sag ja auch nicht, dass ich nur EIN Linux mit einer Oberfläche haben will, aber wäre es nicht super, wenn es wurstegal ist ob ich Fedora oder Ubuntu oder Suse installiere und alle greifen auf die gleichen Repositories und die gleiche Softwarebasis zu? Dann bräuchte man nur noch ein File runterladen, was man auf jeder Distri installieren könnte, so wie ich nur ein File runterladen muss und es auf so gut wie allen Windows Versionen installieren kann (mal die 64 Bit Problematik außen vor gelassen).

Exxtreme
2012-08-31, 13:44:18
99% der Probleme hätte man nicht, wenn man sich durch die Bank auf eine Basis einigen würden auf die sie dann ihre eigene GUI setzen können.

Dann könnten auch Nvidia und ATI und Canon etc. Treiber programmieren, die auf allen Linux Distributionen laufen.

Da braucht man keine Einigung was die Basis angeht sondern einfach nur stabile APIs/ABIs. Dummerweise ist beides nicht gewollt und absichtlich instabil gehalten. Ich vermute mal, man will die Entwickler dazu bringen, dass sie ihren Sourcecode rausrücken. Nur machen die das nicht sondern veröffentlichen von vorneherein keine Linux-Programme.

Avalox
2012-08-31, 13:54:21
Ich sag ja auch nicht, dass ich nur EIN Linux mit einer Oberfläche haben will, aber wäre es nicht super, wenn es wurstegal ist ob ich Fedora oder Ubuntu oder Suse installiere und alle greifen auf die gleichen Repositories und die gleiche Softwarebasis zu?

Das sind konkurrierende Betriebssysteme.

Es wäre auch schön, wenn Mac OS und Windows 8 identische Software nutzen könnten.

Der Markt weitet sich, der Markt konsolidiert sich. Auch auf dem Linux Desktop.

Nun konsolidiert sich der Markt gerade.

Die Firma von Miguel de Icaza hat stark auf Mono gesetzt, dass stirbt ab. Gnome 3 Shell ist eh nicht der Erfolgsüberflieger.
Der Investor hinter Gnome, vor alle Red Hat ist unzufrieden. Da mag Miguel de Icaza etwas angestochen sein.

Matrix316
2012-09-03, 19:04:50
Das sind zwar konkurrierende Betriebsysteme, aber die müssen doch einsehen, dass jeder für sich alleine am Desktop kein Land sehen wird. Die müssen sich genauso wie Sony, Philips, Toshiba und Co zusammenraufen, die mit Blu Ray einen Standard für Filme gesetzt haben.

EDIT: Hier mal ein von mir ausgedachtes Schaubild, was mein empfinden betrifft, wie die Verteilung der Betriebsysteme am Desktop sind:

http://www.abload.de/img/ossest7fubm.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=ossest7fubm.jpg)

Wundert es einen, warum Linux so schlecht dasteht?

Avalox
2012-09-04, 12:56:13
Wundert es einen, warum Linux so schlecht dasteht?

Du denkst dir was aus und stellst dann diese Frage, auf Basis des ausgedachten?


Es sieht deutlich anders aus.

Weit über 50% aller Desktop Linux Installation sind inzwischen Plain Ubuntu.
Alles andere ist weit weit abgeschlagen mit sehr kleinen Anteilen

Es ist doch gerade der Knacktus der letzten Jahre, dass der Linux Desktop Marktanteil zwar nicht sonderlich zunimmt. Dass aber eben dieser Linux Marktanteil, welcher vorher auf eine große Menge von Distributionen sich verteilte inzwischen durch Ubuntu konsolidiert wird.


Google Trends mag kein 100% Bild liefern, ist allerdings sicherlich ein erster Anhaltspunkt.


http://www.google.com/trends/?q=Ubuntu,+Opensuse,+Fedora,+Debian&ctab=0&geo=all&date=2012&sort=0


@Topic


Linus Torvalds meldet sich auch zu Wort.

http://www.omgubuntu.co.uk/2012/09/linus-torvalds-gnome-are-in-total-denial

Matrix316
2012-09-04, 13:29:11
OK, dann kommen halt nicht die Propheten zum Berg, sondern Ubuntu übernimmt den Linux Sektor. Das fänd ich aber auch ein wenig schade, weil viele Firmen viel Know How haben, aber dabei unter gehen. Wenn man sich auf eine Basis einigen könnte, könnten auch Fedora und Suse und Debian (obwohl Ubuntu ja darauf basiert) davon profitieren.

Avalox
2012-09-04, 13:36:37
Wenn man sich auf eine Basis einigen könnte, könnten auch Fedora und Suse und Debian (obwohl Ubuntu ja darauf basiert) davon profitieren.

Es gibt ja die Standards. Es hapert ja nur am einigen.

Unterschiede wurden zelebriert, des Unterschieds wegen. Das ist ja auch ganz klar, ein Alleingang fesselt eben den Kunden.
Insofern ist eine Konsolidierung sicherlich der einzige Weg. Der Kunde hat eben gesprochen. Ich denke so wird auch die Einigung in Zukunft einfacher verlaufen.

Matrix316
2012-09-04, 22:40:40
Btw. mein Schaubild ist nicht ganz korrekt, denn der Anteil von Linux ist noch geringer als ich gedacht hatte:
http://www.computerbase.de/news/2012-09/windows-7-ist-nun-beliebtestes-desktop-betriebssystem/
Der Statistik nach sind nun 91,77 Prozent aller weltweiten an das Internet angebundener Rechner mit einem Betriebssystem von Microsoft ausgestattet, wobei Apple mit (Mac) OS X auf 7,13 Prozent kommt und somit einen kleinen Anstieg der Marktanteile im Vergleich zu Oktober 2011 um 0,19 Prozentpunkte verzeichnen kann. Linux muss einen Rückgang von 0,09 Prozentpunkten hinnehmen und kommt immerhin noch auf 1,10 Prozent. Im Januar 2012 kam das freie Betriebssystem noch auf 1,56 Prozent. [Anmerkung von mir: 1.10 + 0.09 = 1.56?]

1 Prozent und die teilen sich noch auf auf Ubuntu, Suse, Fedora, Mint, Lubuntu, Xubuntu, Kubuntu, Debian, Slackware, Mandriva...

Avalox
2012-09-05, 09:34:02
1 Prozent und die teilen sich noch auf auf Ubuntu, Suse, Fedora, Mint, Lubuntu, Xubuntu, Kubuntu, Debian, Slackware, Mandriva...

Ja. Das 1% Desktop Marktanteil (bei den Servern ist das deutlich mehr) ist quasi eine Konstante seit Anfang an. Aber eben mit einer Konsolidierung inzwischen auf Ubuntu. Insofern ist dort die Situation schon anders und erklärt auch die Bestrebungen in letzter Zeit für dieses OS.

Exxtreme
2012-09-06, 20:47:52
OK, dann kommen halt nicht die Propheten zum Berg, sondern Ubuntu übernimmt den Linux Sektor. Das fänd ich aber auch ein wenig schade, weil viele Firmen viel Know How haben, aber dabei unter gehen. Wenn man sich auf eine Basis einigen könnte, könnten auch Fedora und Suse und Debian (obwohl Ubuntu ja darauf basiert) davon profitieren.

Die anderen müssen halt nachbessern. Mehr ist das nicht. Ubuntu bietet derzeit den besten Mix aus allen Linux-Varianten. Man bekommt ein riesiges Repository an Software, die aber nicht veraltet ist und Canonical schert sich wohl nicht um irgendwelche Ideologie. Letzteres ist dann ärgerlich wenn nach einem Dist-Upgrade die Netzwerkkarten nicht mehr funktionieren da die für die Netzwerkkartentreiber benötigte Firmware nicht Opensource und deshalb nicht mitgeliefert wird und die Treiber deshalb nicht mehr funktionieren.

Ja, ich glaube Ubuntu wird auch sehr an der Installationsbasis von Debian mächtig knabbern.

Simon
2012-09-06, 21:36:40
Ich sag ja auch nicht, dass ich nur EIN Linux mit einer Oberfläche haben will, aber wäre es nicht super, wenn es wurstegal ist ob ich Fedora oder Ubuntu oder Suse installiere und alle greifen auf die gleichen Repositories und die gleiche Softwarebasis zu? Dann bräuchte man nur noch ein File runterladen, was man auf jeder Distri installieren könnte, so wie ich nur ein File runterladen muss und es auf so gut wie allen Windows Versionen installieren kann (mal die 64 Bit Problematik außen vor gelassen).
Ich wiederhole es nochmal: Es gibt solche Installer (http://nixstaller.sourceforge.net/news.php). Die generieren zusaetzlich auch Paketmanagement-spezifische Pakete, installieren die und installieren eventuell notwendige Abhaengigkeiten.