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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fleisch aus dem 3D-Drucker


Wurschtler
2012-08-17, 14:38:56
http://www.golem.de/news/bioprinting-modern-meadow-druckt-schnitzel-1208-93895.html

Wir sind näher am Star Trek-Replikator, als ich dachte. :eek:

Baalzamon
2012-08-17, 14:48:44
Ich finde das ist eine gute Sache. Wenn es so schmeckt wie 'herkömliches' Fleisch und auch noch billiger zu 'produzieren' ist dann sehe ich das als einen gewaltigen Fortschritt an.

Cyphermaster
2012-08-17, 14:58:46
Das mit dem Geschmack und der Textur dürfte nicht so wirklich einfach sein. Natürliches Muskelfleisch erhält seine Textur und seinen Geschmack nicht unwesentlich über die gerichtete Bewegung dieser Muskulatur - weshalb ja vielfach Massenhaltungs-Tierfleisch, wo sich die Tiere wesentlich weniger bewegen können als bei extensiveren Züchtungsmethoden, als deutlich abweichend bemerkt wird.

Ich vermute, daß solche Produkte ein wenig in Richtung Separatorenfleisch/Pressfleisch-Zubereitungen gehen werden.

Spasstiger
2012-08-17, 15:24:23
Interessanter Ansatz, der wirklich einen Beitrag zum Umweltschutz leisten könnte. Ich würde derart hergestelltes Fleisch sicherlich kosten, wenn es essbar und nicht durch chemische Nebenprodukte belastet ist.
Allerdings ist der Ansatz so revolutionär, dass selbst bei einem theoretischen industriellen Einsatz sich die fleischerzeugende und -verarbeitende Industrie über Jahrzehnte hinweg dagegen wehren wird. So schnell seh ich künstliches Fleisch also nicht auf dem Massenmarkt.

Chemiker
2012-08-17, 15:31:07
Wenn die Fleischproduktion billiger ist, die Qualität stimmt, warum dann Tiere züchten mit all den dabei auftretenden Problemen und Kosten?

Spasstiger
2012-08-17, 15:35:17
Wenn die Fleischproduktion billiger ist, die Qualität stimmt, warum dann Tiere züchten mit all den dabei auftretenden Problemen und Kosten?
Es ist ziemlich teuer, eine funktionierende Produktionskette, hinter der wahrscheinlich hunderte Millionen von Menschen und zig Berufe stehen, durch eine völlig neue Industrie zu ersetzen.
Wovon soll der Landwirt, der sein Vieh nicht mehr abgesetzt bekommt, leben? Das läuft zumindest in der EU auf weitere Subventionen raus, für die alle aufkommen müssen.
Wenn man solches Fleisch auf den Markt bekommt, dann zunächst durch außergewöhnliche Formfaktoren oder als z.B. Fitnessernährung mit besonders positiven Eigenschaften, die man ja gentechnisch beeinflußen kann. Sowas wird am Anfang imo wesentlich teurer als normales Fleisch sein.

SeaEagle
2012-08-17, 15:35:37
nun ja, muss ja nicht das Oberklasse Steak nachgeahmt werden, aber alleine schon das, was auf Pizza, in Wurst etc verarbeitet wird, würde sich für die tierhaltung bemerkbar machen.

Ich steck auch häufig im Dilemma, ich esse gern Fleisch, aber wenn man wüsste wos herkommt...

Cyphermaster
2012-08-17, 15:44:16
Auch, wenn man nicht komplett hochwertigste Fleischqualität erreicht, wäre das sicher interessant. Das hinsichtlich Geschmack/Textur nicht ganz so sensible Niedrigpreis-Segment ist nicht das Kleinste...
Ich vermute, für die Fleischerzeuger wäre das allerdings nicht so toll, da bei Billigfleisch definitiv ihr Absatz wegbrechen würde, und zum Retortenfleisch wandern. Da wäre zumindest eine Neuorientierung z.B. auf Pflanzen- statt Tierzucht (um die Nährstoffquellen für die Retorten-Muskelzellen zu erzeugen) notwendig.

Wenn, dann wird man höchstwahrscheinlich wirklich nicht gleich Rindersteaks so erzeugen, sondern zunächst mit "Wurst", "Hackfleisch", "Formfleischschinken" oder ähnlichen Produkten anfangen, bei denen die ursprüngliche Muskeltextur nicht mehr oder nicht mehr vollständig vorhanden ist.

Popopinsel
2012-08-17, 17:36:19
Versteh ich nicht ganz... Wo kommen denn die "[...]verschiedene(n) Zelltypen[...]" her? Aus was genau will man da Fleisch drucken/synthetisieren? Tofu? Warum dann "drucken"? :confused:

sys64738
2012-08-18, 17:41:08
war mein erster Gedanke, aber wenn es die ethischen Probleme des Fleischverzehrs löst, die Qualen der Massentierhaltung beendet und vielleicht sogar noch gut schmeckt und definitiv nicht gesundheitsschädlich(er) ist, warum nicht? Und schlimmer als was beim REWE in der Kühltheke liegt, kann es wohl kaum sein

Langenscheiss
2012-08-18, 18:29:26
Über welche Dimensionen reden wir hier eigentlich bei der Produktion? Reagenzgläser oder LKW-Ladungen?

Lightning
2012-08-18, 18:44:36
Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, wie weit die Sache wirklich ist. Ich hatte mal einen Fernsehbericht gesehen, laut dem nach damaligem Stand nur ein zweidimensionaler und geschmacksneutraler Druck möglich war.
Aber auch wenn es noch ein weiter weg ist, hoffe ich, dass das irgendwann wirklich im großen Stil und in brauchbarer Qualität möglich sein wird. Würde mich vielleicht dazu bringen, wieder Fleisch zu essen.

Zusätzlich zur technischen Machbarkeit dürfte es aber auch dauern, bis so etwas gesellschaftlich akzeptiert sein wird. Vielen Leuten wird das suspekt sein, selbst wenn Studien die Unbedenklichkeit belegen und der Geschmack stimmt.

Deinorius
2012-08-18, 23:17:39
Zusätzlich zur technischen Machbarkeit dürfte es aber auch dauern, bis so etwas gesellschaftlich akzeptiert sein wird. Vielen Leuten wird das suspekt sein, selbst wenn Studien die Unbedenklichkeit belegen und der Geschmack stimmt.


Ach, selbst die Japaner konnten nach langer Zeit ausländischen, nicht in Japan geerneteten, Reis akzeptieren und essen... auch wenn sie es verdrängen. :ugly:

Hayab
2012-08-19, 01:24:10
Schlechter als manche Kochwuerste ala Berliner, Wiener, e.t.c kann das eh nicht schmecken. Da ist ja auch Fleisch selten drin.

aufkrawall
2012-08-19, 02:03:13
Schlechter als manche Kochwuerste ala Berliner, Wiener, e.t.c kann das eh nicht schmecken. Da ist ja auch Fleisch selten drin.
Aber dafür lecker Knorpel. :)
Deshalb heißt es ja auch "Lass knacken!".

ux-3
2012-08-19, 06:48:10
Wovon soll der Landwirt, der sein Vieh nicht mehr abgesetzt bekommt, leben? Das läuft zumindest in der EU auf weitere Subventionen raus, für die alle aufkommen müssen.

Nun, die Weidefläche lässt sich meist auch anders nutzen. Man könnte Milch darauf anbauen, E20 oder Holzpellets.

Wenn man solches Fleisch auf den Markt bekommt, dann zunächst durch außergewöhnliche Formfaktoren oder als z.B. Fitnessernährung mit besonders positiven Eigenschaften, die man ja gentechnisch beeinflußen kann. Sowas wird am Anfang imo wesentlich teurer als normales Fleisch sein.

Gesundheitsfreaks kaufen aber eher Bio. Industriell gefertigte Produkte sind gegenüber Handarbeit meist günstiger, sonst würde niemand in die Maschinen investieren. Z.B. sind Eier aus der Legebatterie auch günstiger.

Deinorius
2012-08-19, 09:37:51
Nun, die Weidefläche lässt sich meist auch anders nutzen. Man könnte Milch darauf anbauen, E20 oder Holzpellets.


Viehhalter haben Weidefläche? :freak:
Aber ja, Weidefläche KANN man besser nutzen.

Soll doch das Fleisch in baldiger Zukunft nur noch Bio sein und einigermaßen teurer und das Fleisch für's Grobe kommt aus der Fabrik.

Kladderadatsch
2012-08-19, 17:21:17
das wundert (und freut) mich, dass die idee so positiv aufgenommen wird. das problem ist bislang, ein gewebe künstlich in die dritte dimension wachsen zu lassen. da sind die faktoren und zugrunde liegenden regulationssysteme noch nicht ausreichend aufgeklärt. es ist also "nur noch" eine frage der zeit, und man kann unter kontrollierten bedingungen ein stück muskel wachsen lassen. ist natürlich reine gentechnik, aber die werbung wirds vielleicht richten.

Hayab
2012-08-19, 21:58:07
das wundert (und freut) mich, dass die idee so positiv aufgenommen wird. das problem ist bislang, ein gewebe künstlich in die dritte dimension wachsen zu lassen. da sind die faktoren und zugrunde liegenden regulationssysteme noch nicht ausreichend aufgeklärt. es ist also "nur noch" eine frage der zeit, und man kann unter kontrollierten bedingungen ein stück muskel wachsen lassen. ist natürlich reine gentechnik, aber die werbung wirds vielleicht richten.

Ob es jemals rentabel sein wird die Proteine und Fette kuenstlich zu synthetisieren so dass sie genau so schmecken wie die Originale?

Deinorius
2012-08-19, 22:01:59
Es ist ja nur die Erforschung das Zeit- und Kostenaufwändige. Der Rest läuft dann ziemlich automatisiert, was dann die wahre Kostenersparnis sein wird. Der Strombedarf wird dann zwar höher sein als bei Tieren, aber das ist im Vergleich nicht erwähnenswert.

Kladderadatsch
2012-08-19, 22:10:05
Ob es jemals rentabel sein wird die Proteine und Fette kuenstlich zu synthetisieren so dass sie genau so schmecken wie die Originale?
proteine und fette (und kohlenhydrate, vitamine, säuren..organische verbindungen) können/ werden schon seit jahrzehnten biotechnologisch hergestellt. und zwischen "künstlich" und "natürlich" gibt es da auch keinen unterschied, außer in der werbung. bis kultiviertes muskelfleisch (billig) verkauft wird, vergeht natürlich noch das ein oder andere jahr(zehnt). das liegt wie gesagt aber definitiv nicht an den nährstoffen, die die zellen brauchen;)

Cyphermaster
2012-08-20, 08:59:09
Versteh ich nicht ganz... Wo kommen denn die "[...]verschiedene(n) Zelltypen[...]" her? Aus was genau will man da Fleisch drucken/synthetisieren? Tofu? Warum dann "drucken"? :confused:Die Zelltypen sind originale Muskel/Fett/Irgendwas-Zellen, die entnommen und in der Retorte vermehrt werden. Die Begrifflichkeit "Drucken" stammt wohl von der einem Druckvorgang ähnlichen Aufbringungsweise
Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, wie weit die Sache wirklich ist. Ich hatte mal einen Fernsehbericht gesehen, laut dem nach damaligem Stand nur ein zweidimensionaler und geschmacksneutraler Druck möglich war.Dann nimmst du die einzelnen Schichten, aromatisierst sie, und walzt sie übereinander, damit du "3D" bekommst. Ich vermute, das wird dann sowas wie dieses "Surimi"-Krabbenfleisch.
Aber auch wenn es noch ein weiter weg ist, hoffe ich, dass das irgendwann wirklich im großen Stil und in brauchbarer Qualität möglich sein wird. Würde mich vielleicht dazu bringen, wieder Fleisch zu essen.Da stellt sich die Frage, was "brauchbare Qualität" ist. Ein natürlich gewachsenes Steak mit trainierten Muskelfasern, feinen Fettäderchen usw. wird damit imho auf sehr, sehr lange Zeit nicht möglich sein - wenn überhaupt. Dafür müßte man schon statt Einzelzellen einen ganzen Muskel züchten.
Zusätzlich zur technischen Machbarkeit dürfte es aber auch dauern, bis so etwas gesellschaftlich akzeptiert sein wird. Vielen Leuten wird das suspekt sein, selbst wenn Studien die Unbedenklichkeit belegen und der Geschmack stimmt.Den Leuten ist doch IMMER was suspekt, bei manchen ist schon raffinierter, also gereinigter, weißer Zucker ein Dorn im Auge. Hat die Werbung aber noch immer hinbekommen - oder man hat's den Leuten untergeschoben, ohne daß sie es groß bemängelt hätten.

CokeMan
2013-08-05, 20:56:22
Es ist soweit.
Der erste Burger aus künstlichem Fleisch hergestellt. :wink:
Kosten ca. 250.000 €, aber es scheint zu funktionieren. (y)


Bericht
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/fleisch-aus-der-petrischale-testesser-verzehren-labor-burger-a-914802.html

Video
http://www.stern.de/wissen/schlachten-ueberfluessig-fleisch-der-zukunft-kommt-aus-dem-labor-2047426.html

BcHSLhriJns

Lyka
2013-08-05, 21:00:19
ich freu mich :D(y)

auch schon jetzt weiss man "nimmer, was im Burger" drin ist. Wer gutes Fleisch kauft, macht selten 0815-Burger draus. Bei entsprechender Produktion und Sicherheitsstandards sowie Tests hinsichtlich der gesundheitlicher Gefährdung und deren Ausmerzung könnte das die Zukunft sein :D

Kladderadatsch
2013-08-05, 21:31:47
Naja, ein stück Fleisch ist was anderes. Und das dauert wie bereits erwähnt noch eine ganze weile.
Solches künstliches Fleisch ist allerdings ein beinhartes Problem für unsere grünen freunde. Nahrhafter, Energie-effizienter bzw. ökologischer als jedes Soja-Fleisch-Plagiat, dabei aus 100% kontrolliertem Anbau, d.h. maximaler Qualität. Ein Jammer, das aus ideologischen gründen ablehnen zu müssen.

PS.: das Wort "Drucker" ist in dem Kontext wirklich total daneben.

Thunderhit
2013-08-05, 23:14:19
Die Leute in dem Video sollen Experten sein? Die bekommen ja kaum einen ordentlichen Satz raus... und dann auch nur "the texture it's like.......... it is like meat." Wow, Wahnsinn :D

Wodde
2013-08-06, 01:23:58
Solches künstliches Fleisch ist allerdings ein beinhartes Problem für unsere grünen freunde. Nahrhafter, Energie-effizienter bzw. ökologischer als jedes Soja-Fleisch-Plagiat, dabei aus 100% kontrolliertem Anbau, d.h. maximaler Qualität. Ein Jammer, das aus ideologischen gründen ablehnen zu müssen.



Wieso sollte man das aus ideologischen Gründen ablehnen?
Kein Tier wird dafür getötet, kein Tier muss in der Massentierhaltung dafür leiden.
Wenn sich das zur Marktreife entwickeln sollte werden Zig Millionen Veganer jubeln.
Nicht weil sie es unbedingt essen wollen, sondern weil es die Massentierhaltung abschaffen wird. :)

Ihm
2013-08-06, 01:25:15
Und schlimmer als was beim REWE in der Kühltheke liegt, kann es wohl kaum sein

Jo, REWE ist wirklich das beste Beispiel. :freak:
Sind nämlich die Einzigen, die auch Naturland und Bioland Produkte in grösseren Mengen führen; inkl. Fleischwaren.
Um es kurz zu machen: REWE ist im Bereich "echte Bioprodukte" den anderen Mitbewerbern meilenweit voraus. :deal:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Siegel#Deutsche_Verbandssiegel

Kladderadatsch
2013-08-06, 06:29:23
Wieso sollte man das aus ideologischen Gründen ablehnen?
Kein Tier wird dafür getötet, kein Tier muss in der Massentierhaltung dafür leiden.
Wenn sich das zur Marktreife entwickeln sollte werden Zig Millionen Veganer jubeln.
Nicht weil sie es unbedingt essen wollen, sondern weil es die Massentierhaltung abschaffen wird. :)
ich schrieb auch nicht von veganern. ansonsten ist der klumpen im gegensatz zum z.b. verteufelten golden rice wirklich ein stück aktuelle gentechnik. oder ist die bei fleisch- diesem sowieso irgendwie unmoralischen produkt- wie in der schulmedizin plötzlich wieder erlaubt?

piefke
2013-08-06, 11:33:27
Das hat mit Gentechnik nichts zu tun.

Es geht weder um Fleischersatz aus Soja oder ähnlichen Proteinquellen, noch um Gentechnik, sondern um das gezielte Heranzüchten von Zellen, die im Labor schließlich zu einem saftigen Steak oder eben Hack á la Mark Post heranwachsen.

http://www.zeit.de/wissen/2013-08/kuenstliches-rindfleisch-in-vitro-burger

Kladderadatsch
2013-08-06, 11:58:36
ah, was man sich so einreden kann:D

piefke
2013-08-06, 12:03:36
Aus der FAQ:

How is this different to GM food?

This is fundamentally different to GM food. No genetic modification is involved in this process. Cultured Beef is normal beef; it also consists of cow cells.

http://culturedbeef.net/faqs/

Kladderadatsch
2013-08-06, 12:07:23
ich vergaß, der prozess lässt nahezu keinen optimierungsbedarf erkennen und hat quasi marktreife erreicht.
reden wir einfach noch mal in 10 jahren drüber, wenn sie endlich eine zelllinie haben, die ordentlich wächst.

piefke
2013-08-06, 12:10:46
Was hat das jetzt mit deinem Vorwurf der Gentechnik zu tun.

Kladderadatsch
2013-08-06, 12:17:45
da war niemals ein vorwurf. ich wundere mich nur. aber warum und worüber möchte ich nicht noch einmal schreiben.
edit: mein fehler, ich schrieb "ist". da hast du recht. ich sehe aber auch keinen grund, diesbezüglich bei moderner molekularbiologie zu unterscheiden. am ende wird der prozess optimiert werden müssen, und da bietet sich mit hilfe gentechnischer methoden imo das bei weitem größte potential.

PHuV
2013-08-06, 13:20:24
Ich wußte gar nicht, daß ein Google-Gründer dahinter steckt.
Sergey Brin finanziert Retortenburger (http://www.golem.de/news/cultured-beef-sergey-brin-finanziert-retortenburger-1308-100792.html)

piefke
2013-08-06, 21:52:01
Laut Professor Mark Post haben 3-4 Leute 2 Jahre gewerkelt um die Menge zusammenzukriegen.

Stimmt, 3 Monate. Hab ich falsch verstanden.

Wen es interessiert schaut den Event ab Minute 30 an, da gibts die Fragerunde mit Journalisten aus aller Welt. :D

http://culturedbeef.net/event/

Simon Moon
2013-08-06, 22:11:48
Naja, ein stück Fleisch ist was anderes. Und das dauert wie bereits erwähnt noch eine ganze weile.


Eine ganze Weile könnte ich mir hier relativ schnell vorstellen. Es ist ein neuer Forschungszweig, bei dem das Potential riesig ist und noch völlig brach liegt. Zudem dürfte es nun auch nicht schwierig sein Investoren zu finden, wo erstmals ein Hamburger hergestellt wurde. Es dürfte jedem Investor klar sein, dass künstlich, industriell hergestelltes Fleisch in einem optimierten Prozess um ein Vielfaches günstiger ist als herkömmliche Tierzucht. Das ist quasi wie vom Webstuhl zur Kleiderfabrik.

Ich könnte mir vorstellen, dass dies in 10 - 15 Jahren Standard in den Läden ist.


Solches künstliches Fleisch ist allerdings ein beinhartes Problem für unsere grünen freunde. Nahrhafter, Energie-effizienter bzw. ökologischer als jedes Soja-Fleisch-Plagiat, dabei aus 100% kontrolliertem Anbau, d.h. maximaler Qualität. Ein Jammer, das aus ideologischen gründen ablehnen zu müssen.

öhm... sogar PETA fördert die in-vitro Fleischzüchtung.

PS.: das Wort "Drucker" ist in dem Kontext wirklich total daneben.

Fusion_Power
2013-08-06, 23:30:06
Gute Idee, mal sehen was draus wird. Aber erst mal sollten die den Preis in den Griff bekommen, 250.000 Flocken für so bissl Fleisch ist dann sicher doch nicht ganz das neue erhoffte Trendessen für die breite Masse. :D

Simon Moon
2013-08-07, 00:49:46
Gute Idee, mal sehen was draus wird. Aber erst mal sollten die den Preis in den Griff bekommen, 250.000 Flocken für so bissl Fleisch ist dann sicher doch nicht ganz das neue erhoffte Trendessen für die breite Masse. :D

Da ist aber auch der ganze Entwicklungsaufwand gerechnet. Das deckt ja grad mal so die Kosten für zwei Professoren und einen Assistenten (wenn überhaupt) für ein Jahr. Die Materialkosten und der effektive Arbeitsaufwand dürften sich in Grenzen halten.

Kladderadatsch
2013-08-07, 06:33:18
Eine ganze Weile könnte ich mir hier relativ schnell vorstellen. Es ist ein neuer Forschungszweig, bei dem das Potential riesig ist und noch völlig brach liegt. Zudem dürfte es nun auch nicht schwierig sein Investoren zu finden, wo erstmals ein Hamburger hergestellt wurde. Es dürfte jedem Investor klar sein, dass künstlich, industriell hergestelltes Fleisch in einem optimierten Prozess um ein Vielfaches günstiger ist als herkömmliche Tierzucht. Das ist quasi wie vom Webstuhl zur Kleiderfabrik.
solche gewebe kultivieren zu wollen ist nicht wirklich ein neuer forschungszweig, der zudem sicherlich keine gelder von investoren nötig hat, die mit hamburgern geld verdienen wollen.;) das ist alles noch grundlagenforschung, die ursprünglich und hauptsächlich durch medizinische aspekte motiviert wird. nur wenn diese wie in diesem fall mal potentielle hamburger abwirft, stehts auch in der normalen tageszeitung.

Ich könnte mir vorstellen, dass dies in 10 - 15 Jahren Standard in den Läden ist.
ein gepresster zellhaufen vielleicht. das große problem ist imo noch, (dreidimensionale) gewebe entstehen zu lassen. also mehr als einen dicken zellrasen. da fehlt der richtige wachstumsfaktor, oder vielleicht ist es (zusätzlich) ein technisches problem, und die zelllinie will unter diesen bedingungen einfach nicht richtig (ist ja nicht so, dass so eine plastik-schale (oder wo auch immer kultiviert wurde) der natürlichen umgebung entspricht. daher kann man übrigens auch gentechnische methoden sicherlich nicht ausschließen, die der zelle auf die sprünge helfen). ich kann dir da aber auch nichts wirklich konkretes zu sagen, habe mich nicht gerade auf humanbiologie/tierphysiologie spezialisiert.
jedenfalls steckt auch dort der teufel im detail. wie will man sich da auf 5 jahre (eine etwas lange doktorarbeit) festlegen? und das weiß selbstverständlich auch dieser professor, der im übrigen keine burger verkaufen will, sondern in erster linie dank dieses rummels geld für seine grundlagenforschung einwerben wird..

Simon Moon
2013-08-07, 20:00:32
solche gewebe kultivieren zu wollen ist nicht wirklich ein neuer forschungszweig, der zudem sicherlich keine gelder von investoren nötig hat, die mit hamburgern geld verdienen wollen.;) das ist alles noch grundlagenforschung, die ursprünglich und hauptsächlich durch medizinische aspekte motiviert wird. nur wenn diese wie in diesem fall mal potentielle hamburger abwirft, stehts auch in der normalen tageszeitung.

Das mag sein, der Fokus wird jedoch auf die Nahrungsmittelproduktion umschwenken. Allein schon aus dem Grund, dass Essen leichter herzustellen ist als ein künstliches Herz das gut funktioniert. Es ist daher auch marktwirtschaftlich sinnvoll, erst immer komplexere Lebensmittel herzustellen. Denn sobald dies erst einmal eine Industrie ist, werden die Investitionen in die Milliarden gehen - die poppeligen Millionen aus der medizinischen Grundlagenforschung bräuchten da wesentlich länger, denn so lange das züchtbare Organ nicht in die Nähe rückt, wird dafür nicht übermässig viel investiert.

Ein weiterer Grund ist mMn. ein kultureller: Als dieser Forschungszweig begann, war die Einstellung ggü. "Gentech" noch wesentlich negativer, hingegen überwog schon damals der Tenor, dass es ethisch korrekt sei, diese Technologie zum heilen von Krankheiten zu benutzen. Es war nur logisch, dass man daher erst das wesentlich komplexere Problem anging - Retortenburger als Meldung neben Dolly dem Schaf? ... das hätte Empörung gegeben.

Die Einstellung hat sich diesbezüglich jedoch geändert. Nicht nur gewinnt der Tierschutz eine immer grössere Bedeutung, auch die "Wirtschaftskrise" und die Überbevölkerung machen eine solche Technologie zunehmends attraktiv für die Lebensmittelindustrie. Die heutige Generation hat zudem auch viel weniger Probleme mit "Gentechnik", da das Verständnis und Objektivität gegenüber dem Thema zugenommen hab und die Diskussion dreht sich weniger darum, ob wir nun Gott spielen.


ein gepresster zellhaufen vielleicht. das große problem ist imo noch, (dreidimensionale) gewebe entstehen zu lassen. also mehr als einen dicken zellrasen. da fehlt der richtige wachstumsfaktor, oder vielleicht ist es (zusätzlich) ein technisches problem, und die zelllinie will unter diesen bedingungen einfach nicht richtig (ist ja nicht so, dass so eine plastik-schale (oder wo auch immer kultiviert wurde) der natürlichen umgebung entspricht. daher kann man übrigens auch gentechnische methoden sicherlich nicht ausschließen, die der zelle auf die sprünge helfen). ich kann dir da aber auch nichts wirklich konkretes zu sagen, habe mich nicht gerade auf humanbiologie/tierphysiologie spezialisiert.
jedenfalls steckt auch dort der teufel im detail. wie will man sich da auf 5 jahre (eine etwas lange doktorarbeit) festlegen? und das weiß selbstverständlich auch dieser professor, der im übrigen keine burger verkaufen will, sondern in erster linie dank dieses rummels geld für seine grundlagenforschung einwerben wird..

Es wurde mit läppischen 250'000€ ein Retortenburger hergestellt, der schon ziemlich anständig aussieht. Natürlich werden die ersten Gerichte, die ich in 5 - 10 Jahren erwarte, eher so eine Art Gehacktes zu sein, das sollte sich leicht herstellen lassen. Danach wird es wohl so Chicken Nuggets à la McDonalds geben und danach dann irgendwann wirklich fasriges Fleisch mit Biss. Letzteres kann man wohl wirklich noch nicht so genau abschätzen, aber vom Volumen her ist das "Billig-Fleisch" sowieso grösser und bei der Bevölkerungsentwicklung wird dieser Markt quasi explodieren, wenn erstmal ein billiges Angebot da ist.

Es sollte wirklich nicht schwer sein, den bereits vorhandenen Burger mit der konventionellen Lebensmitteltechnologie so zu würzen, dass es ein ggü. z.b. Tofu mindestens vergleichbarer Fleischersatz wäre. Und zudem die Einsparungen: Man muss da nicht mehr in riesige Weidefläche betreiben oder die Tiere jahrelang pflegen. Es braucht keinen Schlachter und es werden generell weniger Abfälle produziert. Es wäre möglich auch in hügeligen Ländern wie Japan ausreichend Fleisch für die eigene Bevölkerung herzustellen. Alles was man braucht ist eine entsprechende Fabrik, passende Nährlösung und ein wenig Energie.

http://culturedbeef.net/wp-content/uploads/Cultured-Beef-07_600.jpg
http://culturedbeef.net/wp-content/uploads/Cultured-Beef-01.jpg
http://culturedbeef.net/wp-content/uploads/Cultured-Beef-02.jpg

piefke
2013-08-07, 20:07:14
@insane in the membrane


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Deinorius
2013-08-07, 23:07:44
Da ist aber auch der ganze Entwicklungsaufwand gerechnet. Das deckt ja grad mal so die Kosten für zwei Professoren und einen Assistenten (wenn überhaupt) für ein Jahr. Die Materialkosten und der effektive Arbeitsaufwand dürften sich in Grenzen halten.


Dieser kleine aber feine Unterschied wird ja gerne umschrieben und raus kommt, dass jedes Stück Fleisch soviel kostet. :rolleyes:
Ich könnte mich über viele Kommentare, die ich anderswo zu lesen kriege, echt aufregen.

Wodde
2013-08-08, 15:29:41
Sollen die Gegner nur jammern.

Die Massentierhaltung wird so wie sie jetzt ist aus vielerlei Gründen nicht mehr lange tragbar sein, also wird man sich nach Alternativen umsehen MÜSSEN.

Ich schätze das dieses Fleisch in 20 Jahren standard im Supermarkt/Fastfood Bereich ist, für "echtes" Fleisch wird man halt viel tiefer in die Taschen greifen müssen.

Und das ist auch gut so.

Simon Moon
2013-08-08, 19:11:10
Dieser kleine aber feine Unterschied wird ja gerne umschrieben und raus kommt, dass jedes Stück Fleisch soviel kostet. :rolleyes:

In Worten ist er klein, in der Bedeutung aber eben gewaltig.

Industriell gefertigt denke ich, dürfte dieses Retortenfleisch wohl etwa auf dem Preisniveau von Reis liegen.

Neo69
2013-08-08, 20:54:39
Sollen die Gegner nur jammern.

Die Massentierhaltung wird so wie sie jetzt ist aus vielerlei Gründen nicht mehr lange tragbar sein, also wird man sich nach Alternativen umsehen MÜSSEN.

Ich schätze das dieses Fleisch in 20 Jahren standard im Supermarkt/Fastfood Bereich ist, für "echtes" Fleisch wird man halt viel tiefer in die Taschen greifen müssen.

Und das ist auch gut so.

Vor allem, wenn auch die anderen Milliarden Menschen auf unserem Planeten auch nur annähernd soviel Fleisch wie wir essen wollen.

Deinorius
2013-08-08, 22:39:10
Für die hoffe ich, dass sich die Insekten angewöhnen.

Inselbewohner
2013-09-03, 22:55:51
Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Probieren würde ich es zwar, aber täglich benutzen? Ich denke nicht. Ich würde erst mindestens 10 Jahre warten, bis die Early-Adopter alle Nebenwirkungen und Krankheiten durch ihren Konsum aufgedeckt haben. Das solches Fleisch gesund ist, kann ich mir nur schwer vorstellen. Die Fortschritte in der Lebensmittelerzeugung gehen so gut wie immer in Richtung mehr Quantität bei weniger Qualität.

z3ck3
2013-10-18, 17:12:18
Die Massentierhaltung ist jetzt schon nicht mehr tragbar. War sie noch nie. Der Konsum ist zwar in manchen Längern leicht rückläufig, allerdings global stark ansteigend. Z.b. in Indien und China. Die Probleme werden sich verstärken. Es ist schon jetzt kein Problem sich komplett frei jeglicher tierischen Produkte zu ernähren. Es gibt 1000 Gründe gegen Fleisch, und nur einer dafür: "Ich darf das, darum tu ichs, mir sind die Auswirkungen egal" (wenn man das denn als Grund akzeptieren möchte).

Aber zum Glück stagniert unsere Kultur nicht und wir haben schon so einige Barbareien abgeschaft und erkennen mitlerweile sowohl Rassismus als auch Sexismus als nicht tolerierbar an. Also warum nicht auch irgendwann den Carnismus bzw. den Speziesismus. Es ist nicht nur aus Umwelt- und Sozialpolitischer Perspektive erstrebenswert die Ausbeutung nicht menschlicher Tiere zu unterbinden. Leider noch ein wenig Utopie, das Bildungsniveau der meisten Menschen ist zu niedrig um das Thema in seiner Komplexität gesamtheitlich zu erfassen und der Einfluss der Wirtschaft (Lobbyarbeit der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie) ist zu groß.

Viele Menschen wollen Tierfreunde sein, die meisten sind jedoch schlicht deren Fressfeinde und nehmen billigend in Kauf das Tiere nicht nur unnötig getötet werden sondern auch noch ein grausames Leben leben müssen, bevor sie der Tot erlöst und das ihr (Fleisch-) Konsum negative Auswirkungen auf Umwelt und ihre Mitmenschen in armen Ländern hat. Schon alleine die Narungsmittel (Soja, Getreide...) die benötigt werden um die Tiere zu füttern, ist ein riesen Problem. Diese könnten auch direkt verwertet werden. Das Problem ist ja einigen auch oberflächlich bekannt, jedoch darf man sich als Pflanzenfresser manchmal von einem Leichenfresser anhören das für Sojamilch ganze Urwälder abgeholzt werden...

Simon Moon
2013-10-19, 10:41:25
Gehe ich richtig in der Annahme, dass du demnach auch keine Milchprodukte oder Eier konsumierst, sprich einen veganen Lebensstil pflegst?

z3ck3
2013-10-19, 11:01:03
Selbstverständlich. Was vermeidbar ist, ist vermeidbar.

Simon Moon
2013-10-19, 11:14:34
Selbstverständlich. Was vermeidbar ist, ist vermeidbar.

Wie kompensierst du denn die Mangelerscheinungen die aufgrund fehlender tierischer Proteine auftreten?

Kladderadatsch
2013-10-19, 11:24:40
er hat doch recht. finde es auch immer fies, wenn die kuh so mir nichts, dir nichts ihre milch geklaut bekommt, die doch gerade so einen angenehmen druck auf den euter ausgeübt hat. darüber hinaus ist vitamin b12 eine erfindung der pharmaindustrie. gebiss und verdauungstrakt des menschen sind auch nicht auf eine omnivore ernährung ausgerichtet, sondern so wie sie sind..einfach schöner. wer will schon ein pferdegebiss.

kiX
2013-10-19, 11:32:04
Nach z3ck3s Post fühl ich mich bei nem Steak wie ein redneck, der gerade seine Cousine geknallt hat. Ich tue es nicht, weil ich es gern mag, sondern nur weil ich es darf! Einen anderen Grund kann es nicht geben!

FeuerHoden
2013-10-19, 12:40:35
er hat doch recht. finde es auch immer fies, wenn die kuh so mir nichts, dir nichts ihre milch geklaut bekommt, die doch gerade so einen angenehmen druck auf den euter ausgeübt hat. darüber hinaus ist vitamin b12 eine erfindung der pharmaindustrie. gebiss und verdauungstrakt des menschen sind auch nicht auf eine omnivore ernährung ausgerichtet, sondern so wie sie sind..einfach schöner. wer will schon ein pferdegebiss.

Eine 'naturbelassene' Kuh gibt längst nicht so viel Milch wie die heutigen Hochleistungsrinder und auch die Qualität der Milch hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Es gibt ua. Lupinenmilch und verschiedene Pilzsorten die über Vitamin B12 in unterschiedlichen Qualitäten verfügen, und wers mag kann mit einer Dose Red Bull seinen Wochenbedarf an Vitamin B12 decken, ich mache das aber lieber mit einem Mandelsaft. Möglichkeiten sind also vorhanden für denjenigen der sich informieren will, kann und das dann auch tut.

Dass die Physis des Menschen auf eine steinzeitliche Lebensweise ausgelegt ist und für unseren heutigen Alltag immer nachteiliger wird, sollte trotz aller eklatanten Mängel an der Bildungsqualität des gemeinen Europäers allgemein bekannt sein. Dann habe ich halt mein Affengebiss gleich meiner Affenfaust, muss aber beides nicht so tun wie es die Affen machen. Die Füße des Menschen sind zb. auch nicht darauf ausgelegt verpackt auf harten Böden zu marschieren. Das wir Schuhe tragen und diese voll in unser Leben integriert haben, betrachte ich als eine kulturelle Weiterentwicklung gegenüber einem Steinzeitmenschen, die kulturelle Weiterentwicklung beim Fleischkonsum ist vergleichsweise moderat. Wir essen sehr viel weniger roh und sehr viel weniger fettig aber immer noch zuviel schlechtes, zu fettiges und überhaupt zuviel Fleisch. Würden wir alle nur unseren Grundbedarf decken gäbe es kein Fastfood wie Burger, Hotdog oder Kebap. Schuhe sond heute eine Notwendigkeit, Fleisch ist ein Laster.

Ich esse gerne Fleisch, bin aber stehts darin bestrebt meinen Fleischkonsum zu verringern, solange aber das Nahrungsangebot zu 80% aus Fleischprodukten besteht, hält sich die Motivation zur Umsetzung meiner Absichten in Grenzen.

Kladderadatsch
2013-10-19, 14:43:08
Eine 'naturbelassene' Kuh gibt längst nicht so viel Milch wie die heutigen Hochleistungsrinder
das ändert nichts daran, dass sie gemolken werden muss:rolleyes:

einer Dose Red Bull seinen Wochenbedarf an Vitamin B12 decken, ich mache das aber lieber mit einem Mandelsaft. Möglichkeiten sind also vorhanden für denjenigen der sich informieren will, kann und das dann auch tut.
und schon die alten römer wussten die mandel wegen ihres immensen vitamin b12-gehaltes zu schätzen. vielleicht sind sie deswegen untergegangen.
aber gut, der eine trinkt das naturnahe red bull, ich brat mir gleich mein unmoralisches steak.

Das wir Schuhe tragen und diese voll in unser Leben integriert haben, betrachte ich als eine kulturelle Weiterentwicklung gegenüber einem Steinzeitmenschen, die kulturelle Weiterentwicklung beim Fleischkonsum ist vergleichsweise moderat.
was hat jetzt die "kulturelle weiterentwicklung" mit der physiologie des menschen zu tun? diese vegetarier/veganer-ideologie erinnert in manchen punkten wirklich stark an das gender mainstreaming. wenn vermeintliche "kulturelle weiterentwicklungen" mit der biologie des menschen kollidieren, wird es unvermeidlich schwachsinnig.

Wodde
2013-10-19, 16:30:01
er hat doch recht. finde es auch immer fies, wenn die kuh so mir nichts, dir nichts ihre milch geklaut bekommt, die doch gerade so einen angenehmen druck auf den euter ausgeübt hat. darüber hinaus ist vitamin b12 eine erfindung der pharmaindustrie. gebiss und verdauungstrakt des menschen sind auch nicht auf eine omnivore ernährung ausgerichtet, sondern so wie sie sind..einfach schöner. wer will schon ein pferdegebiss.

Diese Kühe geben ausschließlich ständig Milch, bzw haben "den angenehmen Druck am Euter" weil sie zwangsgeschwängert werden.
Die Kälber werden den verzweifelt schreienden Mutterkühen direkt nach der Geburt entrissen, damit sie ihre Milch nicht an die Kälber "verschwenden" müssen, die Kälber werden geschlachtet.
Wer einmal eine solche verzweifelt nach ihrem Kalb schreiende Kuh gesehen/gehört hat scheisst auf "weil ich es darf"

Nichts gegen Milch oder Fleischkonsum bei ethisch einwandfreien Bedingungen, aber das System der Massentierhaltung ist nichts anderes als eine KZ Haltung für Tiere, die mit keinerlei Begründung zu rechtfertigen ist.
Es ist widerlich, barbarisch und in jeder Hinsicht zu verachten.

Kladderadatsch
2013-10-19, 16:37:00
http://www.youtube.com/watch?v=Qh2sWSVRrmo

kann nicht mal jemand an den notgeilen bullen denken?

Wodde
2013-10-19, 16:45:52
Super Argument

Kladderadatsch
2013-10-19, 17:05:54
wer hat denn damit angefangen?

Wodde
2013-10-19, 17:09:09
er hat doch recht. finde es auch immer fies, wenn die kuh so mir nichts, dir nichts ihre milch geklaut bekommt, die doch gerade so einen angenehmen druck auf den euter ausgeübt hat

Du ;)

Kladderadatsch
2013-10-19, 17:27:34
wenn das bereits von deinem quote an der fall ist, bin ich ja beruhigt, dass du den blödsinn nicht ernst meinst:D

Wodde
2013-10-19, 17:37:46
Wenn du glaubst das mein geschriebenes Blödsinn sei tuts mir leid.
Denn das ist es leider nicht.

FeuerHoden
2013-10-22, 01:31:17
das ändert nichts daran, dass sie gemolken werden muss:rolleyes:

Je nach Züchtung, es gibt auch Kühe die kaum Milch geben und wenig Fleisch ansetzen, die werden aber nicht industriell genutzt.


und schon die alten römer wussten die mandel wegen ihres immensen vitamin b12-gehaltes zu schätzen. vielleicht sind sie deswegen untergegangen.
aber gut, der eine trinkt das naturnahe red bull, ich brat mir gleich mein unmoralisches steak.

Naturnah und Fleisch? Ich hätte dich für einen subtileren Troll gehalten. Ich habe dir nur gesagt dass du Unsinn von einem fiktiven Vitamin B12 Mangel daherspeibst und habe das untermauert.


was hat jetzt die "kulturelle weiterentwicklung" mit der physiologie des menschen zu tun?

Du fingst mit dem Bullshit an man sei ja gezwungen Fleisch zu essen weil man ja das Gebiss dazu habe. Ich betrachte es als kulturelle Weiterentwicklung sich gesünder zu ernähren und anderen Lebewesen weniger Schaden anzurichten, du findest es sinnvoller deine Affenphysiologie nur als solche zu verwenden, bitte, aber dann merk dir bitte auch was du hier verzählt hast.


diese vegetarier/veganer-ideologie erinnert in manchen punkten wirklich stark an das gender mainstreaming.

Suhl dich nur weiter in deinen Wirrungen, ich esse weit mehr als genug Fleisch aber das hast du ja gekonnt überlesen, wie sonst kämst du drauf MIR etwas von Vegetarier/Veganer-"Ideologie" an den Kopf zu werden?


wenn vermeintliche "kulturelle weiterentwicklungen" mit der biologie des menschen kollidieren, wird es unvermeidlich schwachsinnig.

Und das fällt dir erst ein nachdem du mit dem Schwachsinn angefangen hast.

Kladderadatsch
2013-10-22, 07:00:08
Je nach Züchtung, es gibt auch Kühe die kaum Milch geben und wenig Fleisch ansetzen, die werden aber nicht industriell genutzt.
du verfehlst das ursprüngliche thema bzgl. kühe und melken.
ist für dich künstliche besamung sowas wie kuh-vergewaltigung? woher weißt du, dass es ihr nicht vielleicht sogar gefällt?



Du fingst mit dem Bullshit an man sei ja gezwungen Fleisch zu essen weil man ja das Gebiss dazu habe. Ich betrachte es als kulturelle Weiterentwicklung sich gesünder zu ernähren und anderen Lebewesen weniger Schaden anzurichten, du findest es sinnvoller deine Affenphysiologie nur als solche zu verwenden, bitte, aber dann merk dir bitte auch was du hier verzählt hast.
und schon wieder stellst du vermeintliche kulturelle weiterentwicklung über deine biologie. das ist ebenso ideologisch verbrämt, wie im gender mainstreaming den unterschied zwischen mann und frau zu leugnen. der mensch ist übrigens kein affe, zumindest die meisten nicht. im zweifel sollte man da jedenfalls nicht von sich auf andere schließen.


ich esse weit mehr als genug Fleisch
da wird der hund in der pfanne verrückt. hast du deine biologie nun überwunden, oder isst du tatsächlich sogar "weit mehr als genug" fleisch?

CokeMan
2017-06-08, 10:58:31
Hallo,

um mal den aktuellen Stand zusammenzufassen, hier eine kleine Übersicht.

In der letzten Zeit hat sich einiges getan, es gibt verschiedene Firmen die in diesem Bereich tätig sind.
Das Team um Mark Post an der University in Maastricht, die Firma Memphis Meats in den USA, sowie Futuremeat aus Israel www.futuremeat.org

Der Preis für die Produktion von künstlichem Fleisch aus Muskelfaser ist seit der Vorstellung 2013 extrem gefallen.
Das Burgerfleisch kostete 2013 noch 250.000€

2016 Hünchen Fleisch - 9000$ pro Pfund
2017 Burger Fleisch - 54€ (Team Mark Post aus den Niederlanden)
2020 Prognose Burger Fleisch - 11$

Die Fa. Memphis Meats plant ab 2021 die ersten Kommerziellen Produkte auf den Markt zu bringen.


Links: https://de.wikipedia.org/wiki/In-vitro-Fleisch
Fa. Futuremeat Israel: https://www.futuremeat.org
Fa. Memphis Meats USA https://en.wikipedia.org/wiki/Memphis_Meats

http://static1.businessinsider.de/image/582b6d6fdd08955c6d8b4887-830/screen%20shot%202016-07-07%20at%2011.25.14%20am.png

Mortalvision
2017-06-08, 11:23:30
ob es wohl gelingt, auch andere Nahrungsmittel wie Gemüse oder Kohlenhydrate zu "drucken"? Wäre eine schöne Lösung für die Ernährungskrise in der Dritten Welt...

Daredevil
2017-06-08, 11:33:30
Die Ernährungskrise wird schon allein deswegen abflachen, weil der Fleischkonsum mit erscheinen des "Kunstfleisches" einbrechen wird und damit tatsächlich mehr Platz für richtigen Anbau stattfinden kann anstatt für Tierfutter.

CokeMan
2017-06-08, 12:29:44
Warum soll der Fleischkonsum mit erscheinen des "Kunstfleisches" einbrechen.
Ich denke eher das er ansteigen wird, da nicht mehr so viele Anbauflächen benötigt werden.
Vor allem wird der Konsum ansteigen wenn der Preis unter den der Massentierhaltung fällt.
Außerdem kann man Fleisch gesünder ohne "Antibiotika" herstellen und genau in der perfekten zusammensetzung.

Daredevil
2017-06-08, 12:32:44
Fleisch ist für mich vom Tier.
Kunstfleisch ist aus der Petrischale.

Es wird weniger bis gar kein "Fleisch" mehr gegessen, wenn "Bio Kunstfleisch" die bessere Alternative darstellt, physiologisch, wirtschaftlich als auch ökologisch.

CokeMan
2017-06-08, 12:41:33
Es ist aber kein "Kunst-Fleisch"

Es werden Muskelfasern vom Tier verwendet um diese unter Laborbedingungen wachsen zu lassen.
Also isst man nachher echtes Rindfleisch.

Fragman
2017-06-08, 12:57:15
ob es wohl gelingt, auch andere Nahrungsmittel wie Gemüse oder Kohlenhydrate zu "drucken"? Wäre eine schöne Lösung für die Ernährungskrise in der Dritten Welt...

wieso soll sich das aendern?
wenn wir wollten, koennten wir den menschen dort heute schon helfen.
nur koennen sie nicht bezahlen, also bekommen sie auch nichts.
deshalb weiss ich nicht weshalb sich das alles aendern soll wenn man nahrung "drucken" kann.

sowieso komisch, auf der einen seite regt man sich ueber industriell produzierte nahrungsmittel auf, auf der anderen seite will man aber nahrung drucken, also am ende komplett auf die industrielle schiene gehen. :confused:


und warum sollte ich vom aktuellen, sehr guten, biofleisch auf sowas umsteigen?

Daredevil
2017-06-08, 13:08:10
Es ist aber kein "Kunst-Fleisch"

Es werden Muskelfasern vom Tier verwendet um diese unter Laborbedingungen wachsen zu lassen.
Also isst man nachher echtes Rindfleisch.
Das ist dann wohl Definitionssache...
Du kannst aber halt auch nicht perfekt gezüchtetes Fleisch auf die gleiche Schiene wie herkömmliches stellen. Da gibt es durchaus Unterschiede.

Künstlich hergestelltes Fleisch hat erstmal perse die Eigenart, dass es eben künstlich ist und somit nicht unbedingt an Geschmack variieren kann ohne willentliches zutun. Das ist bei einer alten Kuh, einem alten Rind, eine Cobe Rind, einem argentinischen Rind, einem isländischen Rind usw. alles der Fall.

Künstliches Fleisch "Argentiner Art" schmeckt ebenfalls immer gleich.
Der Geschmack des Tiers ist nicht gleichzustellen mit dem des künstlichen Fleisches, vor allem da viele unvernünftige Inhaltsstoffe fehlen werden.

Hier übrigens ein Beitrag von Herrn Precht:
5ptZsv9lTZo



und warum sollte ich vom aktuellen, sehr guten, biofleisch auf sowas umsteigen?
Sehr gutes Bio Fleisch? Wo lebst du denn? ;D
Also dass es das geben mag, da stimme ich dir zu. Aber das alles BIO FLEISCH gut sein soll, ist kompletter Unsinn.

Warum Kunstfleisch besser ist?
Es hat weniger schlechte Inhaltsstoffe, die deinem Körper schaden.
Cholesterin
Gesättigte Fette
Antibiotika Resistente Keime
Umweltgifte

Ökologisch ist das eine riesen Nummer.
52% aller co2 Gase kommen von der Tierhaltung.
Es wird nicht mehr so viel Weideland benötigt.
Es wird nicht mehr so viel Wasser für Tier und Tierfutter verschwendet.

Es wird deutlich günstiger sein, da einfacher und überall herzustellen.

Fragman
2017-06-08, 13:33:53
Sehr gutes Bio Fleisch? Wo lebst du denn? ;D



deshalb schrieb ich, sehr gutes biofleisch und nicht "biofleisch aus dem discounter fuer 3,50 das kilo".

das man gerade in deutschland mit bio unsinn treibt ist klar, weil es naemlich erlaubt ist diesen unsinn zu treiben und es den verbrauchern am ende sowieso scheiss egal ist was sie essen. daran wird kunstfleisch auch nichts aendern.

Daredevil
2017-06-08, 13:45:10
Und auf den Rest gehst du nicht gerne ein?

Leider gibts in Deutschland keine Klassifizierung für "schlechtes Bio Fleisch" "Fake Bio Fleisch" und "Gutes Bio Fleisch", deswegen hat man als Verbraucher leider keine Chance, das als Qualitäts-Siegel zu nehmen.



Mit Milch geschieht übrigens das gleiche:
https://www.goodfoodtour.de/see/eine-milchalternative-die-genauso-schmeckt-wie-kuhmilch/

Korfox
2017-06-08, 13:50:08
Es gibt - auch in D - Tendenzen.
Demeter, Bioland und Naturland sind zumindest gewisse Anhaltspunkte.

Anyway: Ich habe nichts gegen Analogfleisch.

Daredevil
2017-06-08, 14:23:58
Und eben das Laborfleisch ( So besser ? ) soll ja die gleiche güte an den Tag bringen für ein Bruchteil des Preises bei höherer Transparenz.

Fragman
2017-06-08, 14:25:19
Und auf den Rest gehst du nicht gerne ein?

Leider gibts in Deutschland keine Klassifizierung für "schlechtes Bio Fleisch" "Fake Bio Fleisch" und "Gutes Bio Fleisch", deswegen hat man als Verbraucher leider keine Chance, das als Qualitäts-Siegel zu nehmen.



Mit Milch geschieht übrigens das gleiche:
https://www.goodfoodtour.de/see/eine-milchalternative-die-genauso-schmeckt-wie-kuhmilch/

glaubst du allen ernstes das die probleme geloest werden, wenn man die art der fleischproduktion aendert?

die probleme sind doch nicht das fleisch, das faengt doch ganz woanders an. gerade in deutschland bei der geiz ist geil mentalitaet. politischer will ich jetzt nicht werden, aber das kommt doch alles nicht von ungefaehr. einfach mal in die usa schauen, es gibt gruende warum es so ist wies ist.
und da gibt es tatsaechlich leute die glauben das man das alles einfach mal loest mit kunstfleisch? :rolleyes:

Daredevil
2017-06-08, 14:33:43
Ja, das glaube ich durchaus.

Zumindest sehe ich das Ende von billigsten Massentierfleisch und qualvoller Viehhaltung mit der Durchdringung des Fleisches aus der Petrischale.

Nicht, weil Peta in der Stadt dafür demonstriert, sondern weil es wirtschaftlich Sinn macht, das herzustellen, was man hier verkaufen kann und nicht 70% des Resttieres rüber nach China exportieren muss und der Kunde es noch billiger bekommen kann.

Finch
2017-06-08, 16:16:35
Ich denke auch das in der westlichen Welt der Fleischkonsum von natürlich gewachsenen Fleisch stark einbrechen wird, wenn eine günstigere einfachere Lösung zur verfügung steht. Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob das Fleisch auf einem 3D Drucker oder von einem Tier aus der Massentierhaltung stammt. Nein ehrlich gesagt bevorzugt ich ersteres und ich denke, dass es 90% der Menschen egal ist, solange der Preis und Geschmack stimmt.

Wenn die oben gepostete Timeline passt, denke ich sogar, dass 2025 die Fleischteke zum mehr als 50% aus gedruckter Wurst stammen wird.

Ich bin beruflich als IFS-Co-Auditor in der Lebenmittelbranche unterwegs und das Thema existiert und wird aktiv als Risiko ind en Risikoauswertungen aufgeführt und nicht gerade als klein bewertet.

Joe
2017-06-08, 17:05:50
Naja mit 20€ pro kg kann man Leute noch nicht wirklich locken. Zwischen 10 und 5 wirds interessant.

Daredevil
2017-06-08, 17:17:15
"Bio Premium Cholesterin und Antibiotika freies Fleisch mit xyz% Fett" geht im "Light" und "Healthy" Sektor bestimmt gut weg.

Vergiss nicht die ganzen Vegetarier und Veganer, die auf einmal wieder Fleisch auf den Grill schmeißen können. :) Die zahlen ja schon 5€ für 300g Soja Steak. :D

(Kit)Kat(e)
2017-06-10, 11:19:09
Ich finde es auch gut aber ich habe die Befürchtung das man den Unterschied zwischen dem "Kunstfleisch" und dem "echten" Fleisch deutlich schmecken kann. Der Vergleich mit Cola und Cola light hinkt da vielleicht, aber oft ist es gerade das Ungesunde was dann den Geschmack mit ausmacht (vielleicht nicht gerade das Antibiotika das gehört da wirklich nicht rein).
Als Veganerin störrt es mich zwar persönlich wenig aber ich finde es gut das Leute welche auf Fleisch nicht verzichten möchten so eben an gesünderes Fleisch kommen und sich keine Gedanken machen müssen wie Tiere gehalten wurden.

LG Kat

Fragman
2017-06-10, 11:48:46
... und sich keine Gedanken machen müssen wie Tiere gehalten wurden.

LG Kat


genau deshalb hab ich angefangen hier zu antworten.
die selbstverstaendlichkeit, mit der man den leuten vorschreiben will, was sie zu essen haben, geht mir eindeutig zu weit.
noch schlimmer aber ist die akzeptanz in der bevoelkerung. mittlerweile sind die leute zu faul, um selbst solch einfache entscheidungen zu treffen(selbst das lesen der inhaltsstoffe ist ja schon eine zumutung fuer die meisten deutschen, ich erinner da mal an die lebensmittel ampel diskussion).

das fleisch ist doch das beste beispiel. da gibts bio siegel, die oft nichts wert sind. anstatt nun die politik drauf zu draengen das zu aendern, wird rumgeheult und am ende steht die forderung einiger hier, fleisch zu verbieten und es kuenstlich herzustellen. und das alles nur, WEIL MAN KEINEN BOCK HAT SICH UM IRGENDWAS MEHR ZU KUEMMERN.

wenn die leute nicht mehr immer nur so heuchlerisch tun wuerden und mal wieder anfangen, wirklich hinter dem zu stehen, was sie immer behaupten zu tun, gaebe es diese diskussionen nicht.

das miese fleisch in deutschland koennte man innerhalb von 3 monaten los werden (1 schweineleben sozusagen). kauft einfach kein billigfleisch mehr. eine einfachere und billigere loesung gibts es nicht.
loest auch gleich noch das problem mit dem vergifteten grundwasser.

(Kit)Kat(e)
2017-06-10, 14:05:01
die selbstverstaendlichkeit, mit der man den leuten vorschreiben will, was sie zu essen haben, geht mir eindeutig zu weit.

:confused: Wer will denn wem was vorschreiben? Es ging in dem Thread vereinfacht um die Möglichkeit Fleisch künstlich herzustellen und ich schrieb ebenfalls vereinfacht wer sich um die teilweise schlechte Tierhaltung Gedanken macht für den ist vlt. eine Option auch wenn ich denke das es wohl irgendwie anders schmeckt. Ein weiterer Vorteil wäre kein Antibiotika und keine Hormone im Essen. Es ist aber erstens noch nicht spruchreif zweitens wäre es eine Option und kein Zwang.

das miese fleisch in deutschland koennte man innerhalb von 3 monaten los werden (1 schweineleben sozusagen). kauft einfach kein billigfleisch mehr.
Und das ist ein riesiger Denkfehler der zwar logisch ist aber die Raffgier der Menschen nicht berücksichtigt: ich habe vor längerer Zeit einen Bericht über extrem schlimme Zustände auf einen Biohof gesehen der sein Fleisch sehr teuer verkauft. Dein an sich grundsätzlich richtiger Gedanke scheitert in der Realität an Leuten die maximalen Gewinn aus eine Sache schlagen wollen. Das mag die Ausnahme sein und ich kenne einige Leute welche das Rind und das Schwein vorher kannten das sie aßen - das ist aber auch die Ausnahme.
Die meisten Verbraucher haben aber wenig Einfluss drauf. Selbst wenn sie teuer kaufen kann ihnen Fleisch schlechterer Qulität oder aus schlechter Haltung untergejubelt werden. Wie die schon sagst Qualitätsiegel sagen da nichts aus. Und der ehrliche Landwirt welcher es gut meint ist genau wie der Endkunde der gearxxxte.. :(

LG Kat

Fragman
2017-06-10, 14:15:23
:confused: ...

LG Kat

das war auch mehr darauf bezogen das man sich gedanken macht. den meisten leuten ist es leider egal. sieht man auch bei den biosiegeln, wichtig ist nur das siegel, dann kaufen die leute das und koennen sich einreden sie machen was gutes, obwohl sie es besser wissen. das geben doch die leute sogar in den interviews auf der strasse zu.


das problem mit dem schlechten biofleisch liesse sich auch sehr schnell loesen. mehr kontrollen und sofortige schliessungen solcher hoefe, dazu noch entsprechende strafen. wenn ich die letzten 10 jahre so sehe, wird mir klar, das die bevoelkerung das nicht will.

ich glaube einfach nicht das kunstfleisch diese probleme loesen wird und man sollte sich das auch nicht einreden, gerade im hinblick auf die aktuelle situation.

Cyphermaster
2017-06-10, 18:32:16
Warum soll der Fleischkonsum mit erscheinen des "Kunstfleisches" einbrechen.
Ich denke eher das er ansteigen wird, da nicht mehr so viele Anbauflächen benötigt werden.Ich halte es für einen Trugschluß, daß der Landverbrauch pro kg Fleisch wesentlich sinken würde. Um solche Zellen zu generieren, braucht es schließlich weiterhin ein Nährmedium, das alles Benötigte dafür enthält - und diese Nährstoffe müssen schließlich auch irgendwo her kommen, da bleibt weiterhin nichts als die klassische Photosynthese der Pflanzen als Basis (Das begrenzt im Übrigen auch den Preis stark nach unten, so daß sich weiterhin nicht beliebig Fleischmenge machen läßt).

Ob solches "Kunstfleisch" Anbaufläche spart oder nicht, hängt davon ab, ob der Aufwand für "Futter"anbau, technische Verarbeitung zur Nährlösung und der Zuchtprozeß im beheizten Reaktor in Relation zur "klassischen" Erzeugung über Futteranbau, Tiermast und Schlachtung wirklich geringer ist - und das ist keineswegs sicher so. Also Tierschonung ja, Umweltschonung nicht zwingend.

Joe
2017-06-10, 19:22:07
"Bio Premium Cholesterin und Antibiotika freies Fleisch mit xyz% Fett" geht im "Light" und "Healthy" Sektor bestimmt gut weg.

Vergiss nicht die ganzen Vegetarier und Veganer, die auf einmal wieder Fleisch auf den Grill schmeißen können. :) Die zahlen ja schon 5€ für 300g Soja Steak. :D

Son Fleisch ausm Reinraum wär mir auch 20€ pro kg Wert.
Ich fürchte aber das "Kunstfleisch" wird wohl eher so nach dem Motto sein "Wir schmeißen paar Stammzellen in ne Lösung aus Nährstoffen, Antibiotika, Steroiden und sonstigen Chemikalien, damit das möglichst schnell wächst! An Schluss töten wir noch alles was wir nicht brauchen mit Chlor ab und fertig."
Auf so ein künstliches Fleisch hab ich wenig Lust...

CokeMan
2017-06-10, 20:58:57
Auf so ein künstliches Fleisch hab ich wenig Lust...

Da lieber Chlor Hühnchen ?

Ich denke nicht das sich sowas dann vermarkten lassen würde, außer es wird noch billiger als Fleisch aus Massentierhaltung. Das wird aber so schnell auch nicht der Fall sein.
Ich kann mir vorstellen das die ersten Produkte eher teuer sind, dafür als "Premium Produkt" angeboten werden. Genauso wie die Veggie Health Sportler Nahrung im Edeka.

So hier nochmal ein Beitrag von 2016

HpBbTeCnSOU

Agenor
2017-06-28, 17:12:51
Die nächste Firma macht ihre Einsätze (https://qz.com/1015757/vegan-mayo-startup-hampton-creek-is-producing-lab-made-meat-and-it-wants-to-sell-in-walmart-wmt-and-whole-foods-wfm/).

“By the end of next year, we’ll have something out there on the marketplace,” Josh Tetrick, CEO of the company, tells Quartz.

Top, die Wette gilt!:wink:

insane in the membrane
2017-06-30, 05:53:44
Da lieber Chlor Hühnchen ?

Ne, dann lieber die europäische Variante, also Antibiotika-Hühnchen.

Es dauert wohl noch ein Weilchen, aber wenn dann die ersten Muskel in vitro kultiviert werden können (was dann der vollwertige Fleischersatz wäre), hat sich neben dem Vegan-Hype auch gleich die Anti-Gentechnikdiskussion erledigt;) (obwohl ich von einem echten Weltverbesserer erwarte, den Leuten auch synthetisches Fleisch vorenthalten zu wollen..mal sehen)

Mr.Fency Pants
2017-06-30, 09:05:26
Fleisch aus dem Drucker wird definitiv kommen und die Massentierhaltung ablösen. Aus ökologischen und okonomischen Gründen macht es überhaupt keinen Sinn ein Schwein oder eine Kuh komplett aufzuziehen um dann einen großen Teil nicht zu verwerten. Damit ließe sich außerdem das große Problem lösen, dass auf Fläschen, wauf denen eigentlich Nahrung für Menschen angebaut werden sollte für Tiernahrung verwendet wird, vom Wasserverbrauch, dem Verschicken um den halben Erdball gar nicht zu reden...

Das Video vom Precht wurde ja schon verlinkt und seinen Ausführungen kann ich nur zustimmen.

Fragman
2017-06-30, 09:45:43
... dass auf Fläschen, wauf denen eigentlich Nahrung für Menschen angebaut werden sollte für Tiernahrung verwendet wird, vom Wasserverbrauch, dem Verschicken um den halben Erdball gar nicht zu reden...



genau, denn wir sind alle ne grosse familie und habens uns lieb. ;D

sorry, aber so eine politisch korrekte steilvorlage konnt ich nicht irgnorieren. ;)

Bösewicht
2017-06-30, 12:32:59
das miese fleisch in deutschland koennte man innerhalb von 3 monaten los werden (1 schweineleben sozusagen). kauft einfach kein billigfleisch mehr. eine einfachere und billigere loesung gibts es nicht.
loest auch gleich noch das problem mit dem vergifteten grundwasser.

sei doch kein narr...
der preis des fleisches sagt doch absolut nichts ueber die qualitaet und der Haltung der Tiere aus.

das 15€ bio und das 1,99€ Discounter huhn koennen aus dem gleichen Konzentrationslager kommen...
Wenn schon dann ist es wichtig das man sich vorher informiert wie was wo und das ist dann auch wieder aehlich viel aufwand wie vegan zu leben.

Bringt null komma nichts extra viel Geld fuer denn gleichen mist auszugeben das unterstuetzt am ende nur die Firma aber nicht die Tiere.
Teuer bedeutet nicht automatisch gut.

Mr.Fency Pants
2017-06-30, 12:36:47
genau, denn wir sind alle ne grosse familie und habens uns lieb. ;D

sorry, aber so eine politisch korrekte steilvorlage konnt ich nicht irgnorieren. ;)

Davon hab ich nix geschrieben und sicherlich wird es auch dann wieder Menschen geben, die das System ausnutzen, aber ein großer Teil der aktuellen Probleme wäre vom Tisch. Dass dann andere Problem aufkommen ist völlig klar, das liegt nunmal an unserem Wirtschaftssystem. Ohne eine Änderung dieses Systems wird es nicht gehen, aber das darf ja hier nicht mehr diskutiert werden. :freak:

Dennoch sehe ich kein Problem darin, doch noch das Gute in den meisten Menschen zu sehen. Soll sogar schon Menschen geben, die auch so denken und das auch leben. ;)

Fragman
2017-06-30, 13:17:04
Davon hab ich nix geschrieben und sicherlich wird es auch dann wieder Menschen geben, die das System ausnutzen, aber ein großer Teil der aktuellen Probleme wäre vom Tisch. Dass dann andere Problem aufkommen ist völlig klar, das liegt nunmal an unserem Wirtschaftssystem. Ohne eine Änderung dieses Systems wird es nicht gehen, aber das darf ja hier nicht mehr diskutiert werden. :freak:

Dennoch sehe ich kein Problem darin, doch noch das Gute in den meisten Menschen zu sehen. Soll sogar schon Menschen geben, die auch so denken und das auch leben. ;)

nochmal, wenn man wollte, koennte man das system von heut auf morgen aendern, das waere kein problem. dazu braucht es nur gesellschaftlichen willen. der ist aber nicht vorhanden, offensichtlich nicht, denn sonst haetten wir diese zustaende nicht.

das kunstfleisch muesste massiv billiger sein als das billige "echte" fleisch und auch noch deutlich besser schmecken, ansonsten laeuft das so weiter.

mich stoert halt nur der umstand, das man versucht das kunstfleisch als ausrede her zu nehmen um den status quo zu halten. WENN wir kunstfleisch haben, DANN aendert sich alles. aktuell koennen wir leider nix machen, halt dumm gelaufen fuer alle beteiligten.

ist aber wieder typisch deutsch, anstatt das problem an der wurzel zu packen wird lieber drum rum gearbeitet. verbietet einfach den ganzen mist, der in der branche schief laeuft und gut ist. da muss man nichtmal warten bis das kunstfleisch soweit ist.

laborfleisch jetzt als den retter der rindviecher hinzustellen ist schon komisch.
oder gehts am ende doch wieder nur darum, die leute aus der verantwortung zu nehmen?

Palpatin
2017-06-30, 13:52:24
aber oft ist es gerade das Ungesunde was dann den Geschmack mit ausmacht (vielleicht nicht gerade das Antibiotika das gehört da wirklich nicht rein).

Eher nicht sonst wäre Wild (am meisten Eingengeschmak) wohl am ungesündesten und Wiesenhof Hendl (kaum Eigengeschmak) am gesündesten.
Ist aber wohl eher umgekehrt. Vermutlich müssen sie beim Petrischalenfleisch viel Micronährstoffe irgendwie künstlich hinzufügen das es ähnlich Gesund wie qualitativ Hochwertiges Fleisch (z.B. Bressehuhn) wird.
Glaub nicht das es zu meinen Lebzeiten noch Wild ausm 3d Drucker geben wird das exact wie Wild aus freier Natur schmeckt.

Cyphermaster
2017-06-30, 14:25:19
Fleisch aus dem Drucker wird definitiv kommen und die Massentierhaltung ablösen. Aus ökologischen und okonomischen Gründen macht es überhaupt keinen Sinn ein Schwein oder eine Kuh komplett aufzuziehen um dann einen großen Teil nicht zu verwerten.Wo wird denn grundsätzlich viel weggeworfen? Das, was die Europäer nicht so gerne mögen, wird halt aktuell nach China, Afrika usw. verkauft, genau wie umgekehrt. Schlußendlich, v.a. in ärmeren Ländern, auch eine Preisfrage, da kann sich eben nicht jeder Filet leisten. Und was für den menschlichen Konsum grundsätzlich nicht geht, wird wieder (Haus-)Tierfutter (z.B. Schweine sind Allesfresser, d.h., sollten auch anteilig tierische Nahrung kriegen). Die komplette Verwertung an sich ist nicht das Problem, sondern daß die Spleens der Menschen beim Essen zusätzlichen Transport bedingen.
Damit ließe sich außerdem das große Problem lösen, dass auf Fläschen, wauf denen eigentlich Nahrung für Menschen angebaut werden sollte für Tiernahrung verwendet wird, vom Wasserverbrauch, dem Verschicken um den halben Erdball gar nicht zu reden...Ob du Tiernahrung oder Muskelzellen-Nahrung anbaust, wird sich nicht so riesig unterscheiden. Sind am Ende die gleichen Nährstoffe, die du in ähnlichen Mengen pro kg Endprodukt brauchst. Du brauchst für 1kg Tier zur Erzeugung grob 10kg Pflanzenmaterial. Eine effektive Flächeneinsparung kommt nur zu Stande, wenn man eine Trophieebene ausläßt, d.h. direkt Pflanzen futtert. Da hilft also auch kein "Zuchtfleisch".
Das Verschicken um den halben Erdball läßt sich ebenso kaum vermeiden, so lange der Fleischkonsum in einigen Regionen so groß ist, daß das die dortigen Anbauflächen in keinem Fall selbst generieren können.

Palpatin
2017-06-30, 17:16:46
Ob du Tiernahrung oder Muskelzellen-Nahrung anbaust, wird sich nicht so riesig unterscheiden.
Doch genau das könnte der Punkt sein. Mit Algen lassen sich zukünftig ganz andere Erträge als mit unseren aktuellen Nutzpflanzen erzielen und das auf sehr geringer Fläche.

PET
2017-06-30, 17:57:10
Interessanter Ansatz, nur stellt sich mir direkt die Frage wie hält man das Ganze wirklich steril und kann gleichzeitig wertvolle Nährstoffe und Vitamine erhalten?
Wenn bereits in die Nährstofflösung zig Zusatzstoffe reingeballert werden, hab ich die Befürchtung, dass der Preis da wieder zu Etoxyquin verpanschten Vitaminen führen wird....und ein wenig BHT für die Haltbarkeit.

Den Weg finde ich gut, bei der Qualität bin ich sehr skeptisch.

Agenor
2017-06-30, 20:03:50
nochmal, wenn man wollte, koennte man das system von heut auf morgen aendern, das waere kein problem. dazu braucht es nur gesellschaftlichen willen. der ist aber nicht vorhanden, offensichtlich nicht, denn sonst haetten wir diese zustaende nicht.
...

mich stoert halt nur der umstand, das man versucht das kunstfleisch als ausrede her zu nehmen um den status quo zu halten. WENN wir kunstfleisch haben, DANN aendert sich alles. aktuell koennen wir leider nix machen, halt dumm gelaufen fuer alle beteiligten.

ist aber wieder typisch deutsch, anstatt das problem an der wurzel zu packen wird lieber drum rum gearbeitet. verbietet einfach den ganzen mist, der in der branche schief laeuft und gut ist. da muss man nichtmal warten bis das kunstfleisch soweit ist.


Ich verstehe deine Intention. Du erkennst, dass der gesellschaftliche Wille für größere Veränderungen nicht vorhanden ist. Genau deshalb sind wir in der Situation in der wir uns gerade befinden. Da kann dir niemand auf der Welt widersprechen.

Doch vergisst du nicht, dass der Grund weshalb die Gesellschaft genau diesen Weg gewählt hat, darin zu suchen ist, dass genau dieser Weg weniger Nachteile bringt als denkbare Alternativen?

Man kann eben nicht alles einfach verbieten was schief läuft: Tierhaltung, Landverbrauch, Wasserverbrauch, Überdüngung, Antibiotika, Monokulturen, arme Bauern in Afrika, usw.

Was wären die Vorteile der viel gescholtenen industriellen Landwirtschaft?

Alleine in den 4 Jahrzehnten nach dem 2. WK gelang es den Ertrag pro Fläche um das 2,5 fache zu erhöhen. Da bedeutet geringe Kosten, und davon profitieren gerade arme Menschen.
Es ist keine 10 Jahre her da protestierten arme Menschen weltweit, da die Getreidepreise stiegen. Die kennen da (zurecht) kein Pardon, das schränkt Alternativen schon einmal deutlich ein.

Genauso wichtig ist aber der Flächenverbrauch.

60455
>>>Die Größenverhältnisse einzelner Länder auf der Karte stimmen nicht<<<

Erstaunliche 38 Prozent der gesamten Landfläche werden bereits für Landwirtschaft verwendet. Dazu betreibt man Landwirtschaft dort, wo es günstig ist. Sprich, die besten Plätze sind großteils schon vergeben.
Der Norden Kanadas, oder Russlands, oder die wüsten ähnlichen Gebiete sind ungeeignet, gleiches gilt für viele Gebirgsketten.
Die Menschheit wächst aber weiter. Jetzt stellt euch ernsthaft vor, wie die Welt ohne die erhöhten Erträge pro Fläche aussehen würde.

Das einzige was wir tatsächlich machen könnten: Verbot von Fleischprodukten, Bevölkerungsreduzierung (durch Zwang?)
Sind das akzeptable Alternativen? Mag sein, dass Leute den Fokus mehr und mehr auf die Qualität der Produkte legen, doch Kosten und Effektivität sind alles was zwischen uns und einer Armageddon-artigen Hungerkatastrophe steht.
Und es gibt ja verschiedenste Preis- und Qualitätsklassen. Da kann man sich über Billigware auslassen (you get what you pay for). Doch das Verständnis wieso es die Billigware gibt, und wieso es gut ist, dass es Billigware gibt, dass muss halt auch da sein.
Zu sagen unser System ist bäh, und morgen sollte man alles verbieten, gehört in die Kategorie "Gut-gemeint, aber nicht Gut-gemacht."

Das einzige was übrigens wirklich besser ist als industrielle Landwirtschaft, ist einzig eine bessere industrielle Landwirtschaft.
Ob man dann auf gedrucktes Fleisch, Algennahrung, oder mehrstöckige hydroponische/aquaponische Gewächshäuser setzt, weiß ich nicht.
Hoffentlich haben wir aber diese Dinge in der Hinterhand.

Daredevil
2017-06-30, 22:57:25
Es gibt durchaus Agrar Methoden, die den Ertrag pro qm um ein vielfaches erhoehen als es heute in der Intensivlandwirtschaft moeglich ist. Gesundes anpflanzen in einer gesunden Menge und mit Koepfchen und nicht mit dem Holzhammer koennen schon den Unterschied machen.

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Schaut euch das mal an, gibt's bei Prime zu sehen.

Zum Thema Massentierhaltung und die Konsumenten.

Der Konsument entscheidet gar nichts, das wird nie geschehen.
ca. 80% der deutschen sind gegen eine Massentierhaltung und fuer mehr Qualitaet, aber die wirtschaftliche Entwickung ist entgegengesetzt. 1% Bio Fleisch wird in Deutschland gekauft, davon sind vielleicht 2-3% Kleinerzeuger, der Rest kommt woher? Richtig. Aus der Masse.

Seit 20 Jahren haben wir ein hoch an Vegetariern und Veganern und die Zahl steigt stetig an, der Mensch will immer weniger Fleisch essen. Trotzdem produzieren wir jedes Jahr Rekordsummen an Fleisch und verkaufen es auf der ganzen Welt.

Einer der groessten Fleischverarbeiter in Deutschland, Toennies, will sein Werk in Rheda-Wiedenbrueck sogar weiter ausbauen.

Der Konsument kann einfach nichts entscheiden, es passiert einfach nichts.

Konsum und die Lust auf Fleisch sinkt, Produktion und Anzahl steigt weiter an.

Fragman
2017-06-30, 23:17:37
Der Konsument entscheidet gar nichts, das wird nie geschehen.
ca. 80% der deutschen sind gegen eine Massentierhaltung und fuer mehr Qualitaet, aber die wirtschaftliche Entwickung ist entgegengesetzt. 1% Bio Fleisch wird in Deutschland gekauft, davon sind vielleicht 2-3% Kleinerzeuger, der Rest kommt woher? Richtig. Aus der Masse.




https://www.youtube.com/watch?v=kkCwFkOZoOY

das zitat kann man immer wieder bringen in solchen diskussionen. was der einzelne auf der strasse in umfragen sagt, ist unbedeutend. wichtig ist wie sich die gesellschaft am ende verhaellt. im alltag ist diese diskrepanz ja offensichtlich. andernfalls haetten wir diese zustaende nicht, denn in umfragen (von einzelnen) will die so ja keiner.

leider kommen dann leute auf die idee zu sagen, "das ist die boese industrielle landwirtschaft", dabei ist es das herdenverhalten der gesellschaft die diese auswuechse erst hervorgebracht hat.


zum rest, ja, es gibt andere ansaetze der landwirtschaft die besser sind fuer die produkte und die umwelt. bei uns in den westlichen laendern hat sich aber leider die idee festgesetzt, das es nur so geht, wies es eben laeuft. wir sind da auch blind geworden fuer alternativen. auch ein grund, gerade das "kunst" fleisch nicht als heilsbringer zu feiern.

PET
2017-07-01, 21:12:52
...
leider kommen dann leute auf die idee zu sagen, "das ist die boese industrielle landwirtschaft", dabei ist es das herdenverhalten der gesellschaft die diese auswuechse erst hervorgebracht hat.
....


Meinst Du nicht, es handelt sich da um eine direkte Wechselwirkung?
Sicher sind die Konsumenten sehr stark daran beteiligt, aber ich finde das ist auch ein strukturelles Problem. Die Angebote im Supermarkt oder Laden entscheiden doch auch darüber was gekauft werden(darf) kann.
Die Krux ist doch, es gibt im Handel ein unfassbar großes Sortiment und doch ist es der letzte Einheitsbrei und fast überall das Gleiche.
Die Macht der Billigketten sollte man nicht unterschätzen,
genauso wie den Gewohnheitsfaktor beim Menschen.

Fragman
2017-07-01, 21:52:32
Meinst Du nicht, es handelt sich da um eine direkte Wechselwirkung?
Sicher sind die Konsumenten sehr stark daran beteiligt, aber ich finde das ist auch ein strukturelles Problem. Die Angebote im Supermarkt oder Laden entscheiden doch auch darüber was gekauft werden(darf) kann.
Die Krux ist doch, es gibt im Handel ein unfassbar großes Sortiment und doch ist es der letzte Einheitsbrei und fast überall das Gleiche.
Die Macht der Billigketten sollte man nicht unterschätzen,
genauso wie den Gewohnheitsfaktor beim Menschen.

die ganzen produkte gibt es, weil die kunden es nachfragen.
waere dme nicht so, wuerden die produkte auch schnell wieder vom markt verschwinden und in der darauf folgenden zeit wuerde man sowas garnicht erst in den verkauf bringen. aber gerade die billigen fleischprodukte werden doch gekauft. und zum kauf wird niemand gezwungen.

Daredevil
2017-07-01, 23:01:21
Und da kommen wir eben bei der Moralebene an.

Wenn 80% gegen Massentierhaltung sind, dann sind sie das eher seltener aus Gründen der Ökologie oder Gesundheit, sondern aus Moral dem Tier gegenüber und zwar genau in dem Moment gerade, wo sie gefragt werden ob sie das gut finden.

Diese Bedenken hat man aber im Supermarkt nicht mehr. Sie verschwinden im gleichen Zeitraum in dem man auch Bilder von gequälten und weggeworfenen Tieren auf einem Massenschlachthof nicht mehr im Kopf hat. Weil man das Endprodukt sieht und kein Tier mehr. Es hat weder eine Identität, noch ein Gesicht, es ist einfach nur noch Fleisch und man denkt in dem Moment nicht mehr darüber nach, ob das ein Tier ist. Das ist aber auch nicht einfach, weil ein ChickenWing oder eine Haxe zur Gewohnheit geworden ist.

Zeig dem Kunden mal ein Schafskopf oder biete ihm zu Ostern ein zerlegtes Kaninchen -mit Kopf- dabei an, das wiedert die Kunden extrem an.

Und da kommt wieder die Frage auf, ist der Kunde denn mündig, wenn ihm Bauernhofatmosphäre versprochen wird, aber nicht gläsernes Schlachthaus geliefert wird.

Mittlerweile weiß ja auch jeder, dass in einer Milchschnitte nicht nur leichte Milch ist, dank Organisationen wie Foodwatch ect.

Ich sehe auch keine Nachfrage nach Gurken in Plastikfolie vom Kunden aus, aber irgendwie kommt er nicht mehr daran vorbei, also wird es jetzt anscheinend normalität.

PET
2017-07-02, 14:17:18
die ganzen produkte gibt es, weil die kunden es nachfragen.
waere dme nicht so, wuerden die produkte auch schnell wieder vom markt verschwinden und in der darauf folgenden zeit wuerde man sowas garnicht erst in den verkauf bringen. aber gerade die billigen fleischprodukte werden doch gekauft. und zum kauf wird niemand gezwungen.

Banales Beispiel: Ich wollte Trauben kaufen, ganz normale Trauben....
1. Laden 6 verschiedene Sorten aus 6 verschiedenen Ländern ALLE SEEDLESS!
2. Laden seedless, 2 Sorten
3. Landen nachgefragt... Antwort sind nicht mehr gefragt, haben wir nicht im Sortiment
WTF?!

Ich finde, es wird einem Vielfalt vorgegaukelt, aber im Prinzip gibt es nur sehr wenig Unterschied bei den Produkten. Und wenn dann die Chinabirne ca. 1/3 von heimisches Birnen kostet, frag ich mich schon wie sowas möglich sein kann bei dem Transportweg von China bis hier hin.
Den Verbraucher kann man nur in die Verantwortung nehmen, wenn er sich leisten könnte, die teureren, regionalen oder Bioprodukte zu kaufen.
Wer aber jeden cent zweimal umdrehen muss, denn kann ich persönlich nicht kritisieren, denn der kauft was billig ist und hofft auf gute Qualität.
Das die China Importe so viel billiger sind, dafür kann der Verbraucher eben nix.

Fragman
2017-07-02, 15:37:26
Banales Beispiel: Ich wollte Trauben kaufen, ganz normale Trauben....
1. Laden 6 verschiedene Sorten aus 6 verschiedenen Ländern ALLE SEEDLESS!
2. Laden seedless, 2 Sorten
3. Landen nachgefragt... Antwort sind nicht mehr gefragt, haben wir nicht im Sortiment
WTF?!

Ich finde, es wird einem Vielfalt vorgegaukelt, aber im Prinzip gibt es nur sehr wenig Unterschied bei den Produkten. Und wenn dann die Chinabirne ca. 1/3 von heimisches Birnen kostet, frag ich mich schon wie sowas möglich sein kann bei dem Transportweg von China bis hier hin.
Den Verbraucher kann man nur in die Verantwortung nehmen, wenn er sich leisten könnte, die teureren, regionalen oder Bioprodukte zu kaufen.
Wer aber jeden cent zweimal umdrehen muss, denn kann ich persönlich nicht kritisieren, denn der kauft was billig ist und hofft auf gute Qualität.
Das die China Importe so viel billiger sind, dafür kann der Verbraucher eben nix.

bei den trauben lief es halt so, das der handel erkannt hat, das die kunden anscheinend keine kerne wollen, waere jetzt meine vermutung.

und das mit dem leisten ist ein guter punkt. aber auch hier ist der konsument selbst schuld. man koennte hier durchaus den bogen spannen zu den niedrigen loehnen in deutschland, aber diese diskussion will ja keiner, weil, wir sind ja die besten und fleissigsten, wozu braucht man da hoehere loehne. :D

dazu kommt halt noch, das billiges fleisch es moeglich macht, das man sich das jeden tag leisten kann. und an dem punkt setzt dann auch die moral wieder aus. was am ende bedeutet, das der konsument sehr wohl eine entscheidung FUER billigfleisch faellt.

ich weiss auch nicht woher der irrglaube kommt, der kunde haette keine marktmacht? was jetzt passiert, ist doch das typische problem. man hat sich ueber jahrzehnte nicht dafuer interessiert, jetzt ist das kind in den brunnen gefallen und man heult rum und sucht die schuld bei anderen (den erzeugern). :confused:

Daredevil
2017-07-02, 18:59:54
Vegane\Vegetarische Ernährung ist deutlich günstiger als konventionelle, ich seh da nicht den Preispunkt als positives bei Fleisch. Selbst 1.99€ für 500g sind im Gegensatz zu Nudeln\Kartoffeln\Obst&Gemüse deutlich teurer.

Aber überall ist Fleisch drin, muss das sein?
Von 18 billigen Dosengerichten ist in 17 Gerichten Fleisch drin.
Eine Tk Mischung findet man ebenfalls kaum.

Ps: Auf 1kg Trauben mit Kern kommen ca. 10kg verkaufte Trauben ohne Kern. Das war ein absoluter Penner Artikel in meiner Obst Theke.

Das ist auch ein Faktor der Erziehung und das Veränderungen selten gerne gemacht werden.
Früher waren Innereien völlig normal, heutzutage wird das verpönt.
Generationen ändern sich.

PET
2017-07-02, 20:24:46
...
dazu kommt halt noch, das billiges fleisch es moeglich macht, das man sich das jeden tag leisten kann. und an dem punkt setzt dann auch die moral wieder aus. was am ende bedeutet, das der konsument sehr wohl eine entscheidung FUER billigfleisch faellt.

ich weiss auch nicht woher der irrglaube kommt, der kunde haette keine marktmacht? was jetzt passiert, ist doch das typische problem. man hat sich ueber jahrzehnte nicht dafuer interessiert, jetzt ist das kind in den brunnen gefallen und man heult rum und sucht die schuld bei anderen (den erzeugern). :confused:

Da stimme ich dir sogar zu Fleisch ist teilweise viel zu billig, sehe ich genauso.
Aber ich finde, man macht es sich zu einfach die gesamte Verantwortung beim Kunden abzuladen, da spielen schon mehrere Faktoren eine große Rolle.
Warum erhöht man nicht(einfach) die Preise?

Die Konsumenten unterliegen Gewöhnungseffekten, aus denen kein eigenes Handeln herausführt, sofern kein Umdenken stattfindet. Nur wo soll das herkommen? In einem System das immer mehr, immer schneller, immer preiswerter produzieren MUSS um markttauglich zu bleiben?

Meiner Meinung nach, muss man langsam zugeben, dass die industrielle Versorgung eben nicht das angestrebte Ideal sein kann.
Die negativen Faktoren wirken sich langfristig weit tragischer aus, trotz kurzfristiger monetärer Vorteile. Was heute zur Gewinnmaximierung Mensch und Tier aufgebürdet wird, nimmt sehr kranke Formen an.
Ob Fleisch aus dem Drucker da die Rettung sein wird, da bin ich wirklich gespannt. Denn das Thema hat ja sehr wohl etwas mit "Wertschätzung" also moralisch/ethischen Aspekten zu tun.

Fragman
2017-07-02, 20:38:57
Die Konsumenten unterliegen Gewöhnungseffekten, aus denen kein eigenes Handeln herausführt, sofern kein Umdenken stattfindet. Nur wo soll das herkommen? In einem System das immer mehr, immer schneller, immer preiswerter produzieren MUSS um markttauglich zu bleiben?



du beantwrotest deine frage doch selbst. der druck des marktes ist der konsument. aus dem grund muss immer alles billiger werden, weil der kunde nicht bereit ist, fuer qualitaet geld zu zahlen und lieber zum billigen produkt greift, egal was drin ist und wie es produziert wurde.

solange der kunde nicht anfaengt zu denken, wird sich nichts aendern.

Daredevil
2017-07-02, 22:52:32
Schau mal in den Vegan Thread, wie Menschen die denken fanatische Ansichten unterstellt werden. ;)

Was meinste, was Morgen bei Edeka los sein wird?
http://abload.de/img/whatsappimage2017-07fls3m.jpeg

Man muss als Produzent und Verkäufer halt auch mal Verantwortung seiner Produkten gegenüber haben...

Fragman
2017-07-03, 08:50:21
Schau mal in den Vegan Thread, wie Menschen die denken fanatische Ansichten unterstellt werden. ;)

Was meinste, was Morgen bei Edeka los sein wird?
http://abload.de/img/whatsappimage2017-07fls3m.jpeg

Man muss als Produzent und Verkäufer halt auch mal Verantwortung seiner Produkten gegenüber haben...

gut, das ist aber offensichtlich ein lockangebot um die leute in die laeden zu holen. keine chance sowas als normalen preis zu sehen, wenn sie sich da eh nicht verdruckt haben. :D

Bösewicht
2017-07-03, 10:05:26
gut, das ist aber offensichtlich ein lockangebot um die leute in die laeden zu holen. keine chance sowas als normalen preis zu sehen, wenn sie sich da eh nicht verdruckt haben. :D
ne Edeka ist einfach sau günstig.
bei uns ist zum Beispiel jeden Donnerstag Mett zeit da gibt es das Kilo Mett für 2,99 Euro.

Fragman
2017-07-03, 10:09:01
ne Edeka ist einfach sau günstig.
bei uns ist zum Beispiel jeden Donnerstag Mett zeit da gibt es das Kilo Mett für 2,99 Euro.

jo, heisst ja aber nicht, das man es kaufen muss. ;)

und rinderfilet fuer 3,30 euro das kilo ist entweder ein lockangebot oder ein druckfehler. die normalen laeden die ich kenne, inkl edeka, haben das sonst fuer 30 euro das kilo im angebot, normal kostet das meistens 37-40 euro.

Cyphermaster
2017-07-03, 11:10:55
Doch genau das könnte der Punkt sein. Mit Algen lassen sich zukünftig ganz andere Erträge als mit unseren aktuellen Nutzpflanzen erzielen und das auf sehr geringer Fläche.Das hat dann aber exakt gar nichts mit "Syntho-Fleisch" zu tun, sondern wäre eine davon völlig unabhägige Sache - man könnte ja auch Algenfuttermittel als Substitut der bisherigen Soja-Kraftfutter einfach in die konventionelle Rindermast einführen.

Der eigentliche Punkt meines Statements aber bleibt völlig unverändert: ~10kg Pflanze für ~1kg Tier werden benötigt, egal ob man die Zelle nun im Tier oder der Petrischale (plakativ formuliert) züchtet. Und ob man Soja und Tierprodukte oder Algen und Synthofleisch in alle Welt verschifft, nimmt sich dann auch nicht mehr viel...
Künstliches Muskelfleisch zu erzeugen wäre nur dann ein ökologischer Vorteil, wenn der industrielle Umwandlungsprozeß von Pflanzenmasse in Futterstoffe und weiter zu Nahrung effizienter wäre, als der Magen und das natürliche Wachstum der Tiere.

CokeMan
2017-08-26, 11:22:33
Bill Gates investiert 17 Millionen in Memphis Meats

http://winfuture.de/news,99284.html
http://www.ksta.de/wirtschaft/-clean-meat--microsoft-gruender-bill-gates-investiert-in-fleisch-aus-dem-labor-28225234

Memphis Meats
https://www.youtube.com/watch?v=hCr-ZoDgxdI

Finch
2017-08-26, 12:23:26
Jup, das ist die Zukunft des Fleisches

Eisenoxid
2017-08-26, 12:25:35
In der Schweiz sind nun Insekten als Lebensmittel zugelassen: https://www.welt.de/wirtschaft/article167900690/Der-Wuermer-Burger-kommt-bald-auch-nach-Deutschland.html

Ab 2018 wohl auch in der EU.

Imo ein gutes Substitut - auch wenn es viele (mich eingeschlossen) erstmal als gewöhnungsbedüftig empfinden werden.

Daredevil
2017-08-27, 00:45:25
Gutes Substitut?
Was substituierst du denn mit Insekten? Fleisch? Glaube ich nicht dran.

Ich möchte mal behaupten, das soll eine Konkurrenz zum "pflanzlichen Fleisch" sein, den Vorsprung werden die Insekten aber kaum aufholen können.

Ich verstehe den Sinn dahinter echt gar nicht.

Eisenoxid
2017-08-27, 00:50:51
Substituiert würden damit sicherlich v.A. verarbeitete Fleischprodukte. Also z.B. Wurst- und Hackfleischprodukte. Man könnte natürlich auch erstmal nur zu Fleisch "beimischen".

Insekten sind recht ressourcenschonend in der Zucht und enthalten zudem einen Haufen hochwertiges Protein und Mineralien.

Daredevil
2017-08-27, 01:00:25
Ein Insekt musst du aber eben auch wieder erst erschaffen, es "groß" züchten, dann töten und schwer verarbeiten. Wo ist da der Sinn?

Wurst kannst du prima nachahmen auf Basis von Milch oder Ei, da braucht es absolut keine Insekten für. Wurst....wer will eigentlich Wurst?

Hier gehts doch um Fleisch und nicht um verarbeitete kleinzerstückelte Pampe.

Bösewicht
2017-08-27, 13:25:22
Aus Milch und Ei Wurst machen?
Das macht doch kein Sinn dafür gehen ja mehr Ressourcen und Tiere bei drauf als auf normalen Wege.

Insekten finde ich auch nicht Attraktiv da bleibe ich lieber beim Salat.
Das Protein aus einem Insekt kann sich am Ende doch auch nicht so großartig von Pflanzlichen Unterscheiden.

Cyphermaster
2017-08-28, 11:42:03
Ein Insekt musst du aber eben auch wieder erst erschaffen, es "groß" züchten, dann töten und schwer verarbeiten. Wo ist da der Sinn?

Wurst kannst du prima nachahmen auf Basis von Milch oder Ei, da braucht es absolut keine Insekten für.Beides bedeutet gleichermaßen, daß man eine Trophieebene mehr braucht, d.h. Pflanze --> Insekt bzw. Pflanze --> Vogel/Rind.

Der einzige Vorteil, den Insekten bieten, ist ein besseres Verhältnis von Protein pro Ressourceneinsatz, weil sie verglichen mit traditionellen Masttieren teilweise mit weniger Aufwand bzgl. spezieller Zucht-Randbedingungen (brauchen kaum Auslauf, kommen mit verschiedenstem Futter zurecht) auskommen. Der Vorteil ist allerdings immer noch geringer als der, der durch das Weglassen einer Trophieebene erreicht würde.

Daredevil
2017-08-28, 12:12:27
Auch an der künstlichen Herstellung von Milchprotein wird akribisch gearbeitet ( richtiger veganer Käse ), da braucht es in naher Zukunft keine Kuh mehr für. Milchschnitzel z.B. schmecken hervorragend und die haben einen wichtigen Entwicklungsvorsprung als Soja Schnitzel geschweige denn Insekten Produkte.

Fragman
2017-08-28, 12:25:49
Auch an der künstlichen Herstellung von Milchprotein wird akribisch gearbeitet ( richtiger veganer Käse ), da braucht es in naher Zukunft keine Kuh mehr für. Milchschnitzel z.B. schmecken hervorragend und die haben einen wichtigen Entwicklungsvorsprung als Soja Schnitzel geschweige denn Insekten Produkte.

also wenn das mal kommt, halte ich mir 2 kuehe im garten. :freak:

Daredevil
2017-08-28, 14:03:15
Das ist schon seit Jahren in Entwicklung und wird ordentlich vom Silicon Valley mit Geld beschmissen.
Künstliche Milch, die geschmacklich gleich schmeckt ohne Laktose, schädlichen Proteine, Wachstumshormone, Cholesterin und gesättigten Fetten ist ebenfalls etwas, womit man den ein oder anderen Euro verdienen könnte.

Fragman
2017-08-28, 14:13:02
die geschmacklich gleich schmeckt

gibts es dazu schon eine liste der chemischen zusatzstoffe die das moeglich machen? oder schaffen sie das anders?

Cyphermaster
2017-08-28, 14:27:04
also wenn das mal kommt, halte ich mir 2 kuehe im garten. :freak:
Ich muß sagen, daß die schon jetzt erhältlichen Fleischsubtitute aus Milch- bzw. Pilzprotein schon gar nicht so schlecht sind. Hab ich statt Hackfleisch in der Bolognese mal testweise der Familie "untergejubelt", gab weder Beschwerden, noch hat man es als nicht-Fleisch identifiziert. Das ist zwar sicherlich nochmal eine Dimension weg von stark strukturiertem Muskelfleisch wie Rindersteak oder Hühnerbrust, aber trotzdem ein gar nicht so verkehrter Schritt zur Reduktion des insgesamten Fleischverbrauchs.

Als jemand, der gerne Fisch ißt, wäre eine Alternative auf diesem Gebiet aber auch nicht schlecht. Da sieht es aber noch sehr, sehr mau aus derzeit.

Fragman
2017-08-28, 14:49:11
balognese mag gehen, da kann man sicher eingies machen.
aber wenn ich an steaks denke, die ich eh nur 3-4 mal im jahr esse, dann will ich das echte haben. ;)

Daredevil
2017-08-28, 15:07:03
Valess Schnitzel basierend auf Milch haben an sich auch schon ne ordentliche Struktur fürn Schnitzel.
Also für ein richtiges Schnitzel, nicht für ein knorpeliges sehniges Stück Abfall.
Das möchte man mit Absicht vermutlich nicht nachahmen. :D

http://www.valess.de/img/produkte2017/product_1Mai17.jpg

@Fragman
Veganen Käse bekommt man ja heute auch schon hin, der irgendwie entfernt nach Käse schmeckt. ( Grüße an Haarmann gehen raus :D )
Das große Problem ist der Schmelzpunkt, der ist bei Käse basierend auf Kokosöl so gar nicht gegeben und deswegen brauch man anscheinend zum Fäden ziehenden Käse eben das Protein, welches in der Milch steckt und das versuchen sie gerade zu finden.
Damit halt ein Käse sich auch wie Käse verhält und Milch wie Milch.
Aber so richtige Daten gibt es glaube ich noch nicht.

registrierter Gast
2017-08-28, 15:45:05
Auf SWARM Protein gibt es eine kurze Übersicht über Grillen als Proteinspender und deren ungefähren Resourcenbedarfs*.

https://abload.de/img/swarm-proteinriegelbfkwk.png (http://swarmprotein.com/)


* Die relevanten Dinge des Textes wurden für Daredevil hervorgehoben.

Daredevil
2017-08-28, 15:51:06
Wen interessiert Protein? :o
Leben wir im Proteinmangel, oder was?

Nicht mal Veganer leben im Proteinmangel.

registrierter Gast
2017-08-28, 16:01:16
Für dich habe ich das Wichtige in meinem vorherigen Posting noch einmal hervorgehoben.

Daredevil
2017-08-28, 16:25:57
Ich verstehe trotzdem nicht, wieso wir hier nicht über das Lebensmittel, sondern die stark verarbeitete Form eines willkürlichen Nährstoffs eines Tieres reden.

Grillenpulver vergleichen mit Rindern? :confused:

Es gibt etwas, was ebenfalls einen hohen Proteingehalt hat und sogar 0% Treibhausgase verursacht.

http://i.huffpost.com/gen/2358674/original.jpg

CokeMan
2018-01-06, 17:53:34
So, gibt mal wieder etwas neues zum Thema.
Wiesenhof investiert in Kunstfleisch-Firma aus Israel, und zwar in https://www.supermeat.com/

Hier der Artikel
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/schnitzel-aus-der-petrischale-wiesenhof-investiert-in-kunstfleisch-firma/20818730.html

Im Supermarkt dürfte man die Produkte frühestens 2021 finden. Der Zeitplan von Supermeat sieht ähnlich aus.
Das Unternehmen hofft, in drei Jahren Restaurants mit dem künstlich erzeugten Hühnchenfleisch beliefern zu können.

Finch
2018-01-09, 22:40:47
Das wird eine ganz ganz große Nummer.

Kallenpeter
2018-01-09, 22:55:16
Das wird eine ganz ganz große Nummer.

Gut möglich, aber das dauert noch Jahre. Und eine Revolution über Nacht dürfte es auch nicht werden.

Mosher
2018-01-10, 06:13:55
gibts es dazu schon eine liste der chemischen zusatzstoffe die das moeglich machen? oder schaffen sie das anders?

OMG, CHEMISCHE(!!!) Zusatzstoffe??

Habe gerade nachgesehen, aus unseren Wasserhähnen kommt chemische Hydroxylsäure mit anderem chemischen Zeug drin raus.

Just in diesem Moment atme ich chemische Luft.
Fuck!

Diese chemischen Stoffe überall bringen uns noch um.

@Topic:
Finde das Thema sehr spannend.
Ganz abstrakt sehe ich schon "Maschinen" im Sinne von Verdauungs- und Synthetisierungsautomaten herumstehen, wo man (chemisches!) Edukt X + (chemsiches!!) Edukt Y zum (chemischen!!!11) Produkt Z per Vorauswahl im Sinne heutiger Kaffeeautomaten umwandelt.

"Wollen sie die (chemische!!!!11elf) Testmahlzeit drucken?"
^^

insane in the membrane
2018-01-10, 07:07:18
Ganz abstrakt sehe ich schon "Maschinen" im Sinne von Verdauungs- und Synthetisierungsautomaten herumstehen, wo man (chemisches!) Edukt X + (chemsiches!!) Edukt Y zum (chemischen!!!11) Produkt Z per Vorauswahl im Sinne heutiger Kaffeeautomaten umwandelt.
Der „Automat“ heißt Inkubator, da drin wächst eine Zellkultur, der ein Nährmedium zugeführt wird. Maschinenbau und Elektrotechnik in allen Ehren, aber Fleisch bleibt ein bio(techno)logisches Produkt (;

Fragman
2018-01-10, 11:15:09
Diese chemischen Stoffe überall bringen uns noch um.




das stimmt.
wir haben unsere umwelt mittlerweile massiv kontaminiert, da macht das bisschen zeug den braten auch nicht mehr fett. also, was uns nicht umbringt, macht uns staerker. :biggrin:

Mosher
2018-01-10, 12:27:22
Der „Automat“ heißt Inkubator, da drin wächst eine Zellkultur, der ein Nährmedium zugeführt wird. Maschinenbau und Elektrotechnik in allen Ehren, aber Fleisch bleibt ein bio(techno)logisches Produkt (;
Kaffee auch :D

Finch
2018-01-10, 12:52:15
Gut möglich, aber das dauert noch Jahre. Und eine Revolution über Nacht dürfte es auch nicht werden.

Was sind schon ein paar Jahre.

Immer mehr meiner Kunden nehmen diese Entwicklung in ihre Risikobetrachtungen auf und reagieren schon auf die eine oder andere Art. Weg vom zerlegen hin zum verarbeiten.

insane in the membrane
2018-01-10, 21:38:50
Kaffee auch :D
Das wäre ja eher mit einem Fleischwolf zu vergleichen:wink:

Thongi
2018-01-11, 00:31:20
So, gibt mal wieder etwas neues zum Thema.
Wiesenhof investiert in Kunstfleisch-Firma aus Israel, und zwar in https://www.supermeat.com/

Hier der Artikel
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/schnitzel-aus-der-petrischale-wiesenhof-investiert-in-kunstfleisch-firma/20818730.html

Im Supermarkt dürfte man die Produkte frühestens 2021 finden. Der Zeitplan von Supermeat sieht ähnlich aus.
Das Unternehmen hofft, in drei Jahren Restaurants mit dem künstlich erzeugten Hühnchenfleisch beliefern zu können.
Dass es bereits 2021 so weit ist, glaube ich nicht. Dafür sind noch zuviele Probleme zu lösen.

Gut möglich, aber das dauert noch Jahre. Und eine Revolution über Nacht dürfte es auch nicht werden.
Eben. Vor allem für richtiges Steak braucht es "Stimulatoren", jedoch dürfte die Nachbildung biologischer "Anpassungsreaktionen" im Labormaßstab schwierig werden.

EDIT: ich warte auf das hier :D

jyMYKWIAR5s

insane in the membrane
2018-01-11, 08:18:55
Dass es bereits 2021 so weit ist, glaube ich nicht. Dafür sind noch zuviele Probleme zu lösen.
Welche denn?

Poook
2018-01-11, 11:08:54
Welche denn?

Kosten und FDA (bzw. Die europäische Version davon) Genehmigung

Joe
2018-12-16, 14:44:39
2019 wird ein heißes Jahr

bjSe-0vSRMY

Daredevil
2018-12-16, 15:00:53
Und die Zeit der schlanken, gesunden und vitalen Veganen Studentinnen wird gezählt sein. :D

Ich wundere mich aktuell, was McDonalds wohl in ihren Hinterzimmern plant.
Die zahlen ja aktuell schon eine Menge Geld, um nicht mal ihre Produkte zu bewerben, sondern die Tierhaltung schön zu reden. Das ist ( in manchen Ländern ) ja ein minder großes Problem in der Bevölkerung und so ein Produkt könnte McDonalds wieder deutlich besser dastehen lassen.
Manche Länder ( oder war es nur eins ? ) haben ja schon zu jedem panierten "Chicken" Produkt ein vegetarisches Pendant auf Milch/Soja Basis.

@Joe
Ich denke, du hast bestimmt gut investiert bei diversen Firmen, mh? :)

Joe
2018-12-16, 15:39:46
Nein, die sind alle noch Private.
Genau wie bei den 3D Druckern. Würde sofort mein ganzes Geld in Carbon3D pumpen aber... private...

CokeMan
2019-08-26, 00:17:54
Hier mal ein neuer Artikel zur aktuellen Entwicklung.
Nachdem ich jetzt auch mal "Wonder Burger / Next Level Burger" von Aldi und Co getestet habe, bin ich wieder auf das Thema gekommen.

9 statt 250.000 Euro für einen Burger – Kosten für Laborfleisch sinken.

https://www.gruenderszene.de/food/handel-gastronomie/in-vitro-fleisch-kosten?interstitial
https://www.watson.de/wissen/essen/605136213-clean-meat-kann-fleisch-aus-dem-labor-das-klima-retten

Platos
2019-08-26, 16:30:22
Wie funktioniert das ganze eig?

Man nimmt ja - einfach gesagt - eine Rinderzelle und vermehrt sie dann extern.

Aber nimmt man eine Zelle von der Kuh pro "Burger" oder lässt man die Zelle vlt. zuerst mal 11 Mal teilen, hat dann 1024 Zellen und teilt die wieder alle auf, so dass man dann 1024 Burger pro entnommene Zelle hat. Oder wie muss man sich das vorstellen ?

Gibt es da mehr oder weniger genau Infos dazu, wie viel Fleisch man aus einer Kuhzelle hinkriegt ?

Kartenlehrling
2019-08-26, 17:11:49
Da muss aber eine Kuh+Kalb wohl trotzdem sterben,
oder kann man heute dem Embros das Blut entnehmen ohne schaden?

sm6W7GnY_6s
In-Vitro-Fleisch in 4 Minuten erklärt

Fusion_Power
2019-08-26, 17:15:58
Naja, die können zwar Fleisch ohne Kuh wachsen lassen aber dr Geschmack des guten Fleisches kommt doch auch durch die Haltung des Tieres, Futter, Umweltbedingungen. Sowas macht z.B. ein Black Angus Rind aus, nicht nur das Tier an sich. Und das kann man nicht im Labor züchten.

Platos
2019-08-26, 17:42:05
Naja, die Funktionsweise kenne ich in etwa, aber wie viele Burger können aus so einer Mutterkuh und Kalb gewonnen werden? Sicherlich nicht nur einen, das würde sich ja im Vergleich zur konventionellen Fleischzucht kein bisschen lohnen.

Ich glaube aber auch schon gelesen zu haben von völlig Veganen Methoden. Finde aber die Links gerade nicht.

@Geschmack: Naja, gleich ein Black Angus-Geschmack zu fordern, ist jetzt etwas übertrieben. Als nächstes kommt noch die Forderung von Kobe-Rind :D Ein normales Stück Fleisch muss da als Vergleich her. Weder völligen Abfall noch irgendwelche Sonderrinder oder Sonderhaltungsformen.

Und die Behauptung, es sei nicht möglich, ist wie schon gesagt, eine Behauptung deinerseits. Wie das dann schmeckt, wird man dann sehen und man sollte das wenigstens mal probieren, bevor man irgendwelche Dinge behauptet, die man nicht weiss (bzw. nicht wissen kann/nur annehmen kann).

Fusion_Power
2019-08-26, 18:03:40
Drum frag ich ja. ;)
Die Rasse von Kobe oder Angus kann man sicher duplizieren mit so einem Verfahren aber wie will man den speziellen Geschmak erreichen?
So oder so ist das ehr noch Zukunftsmusik, bis wir bezahlbares Klon-Fleisch in den Regalen haben wirds vermutlich doch noch bissl dauern.

Lyka
2019-08-26, 18:10:37
Ist halt trotzdem nur Chemie, keine Magie. Sicher wird es in Zukunft entsprechende Möglichkeiten geben, den Geschmack des Fleischs entsprechend anzupassen.

Platos
2019-08-26, 18:20:19
Drum frag ich ja. ;)
Die Rasse von Kobe oder Angus kann man sicher duplizieren mit so einem Verfahren aber wie will man den speziellen Geschmak erreichen?
So oder so ist das ehr noch Zukunftsmusik, bis wir bezahlbares Klon-Fleisch in den Regalen haben wirds vermutlich doch noch bissl dauern.

Naja, bei Angus (nach kurzer Recherche), soll der Geschmack anscheinend durch die lange Weidezeit und das dort verfügbare Futter anders sein. Ob das stimmt, ist dann die andere Frage, kann ich mir aber sehr gut vorstellen. Warum sollte es aber nun nicht möglich sein, diese Stoffe auch in die Nährlösung zu geben? Allerdings ist das sicher noch weit weg und vor allem finde ich, ist die Forderung nach Spezialsortengeschmack etwas zu übertrieben.

Und das weiss ich ja nicht. Wenn die EU es zulässt, denke ich, wird man das noch mitte 20-er Jahren sehen. Wenn man so liest, was so in den News rumfliegt.

Aber im grossen und ganzen ist das Meckern auf hohem Niveau. Wenn das Ding einem Rindsburger in nichts nachsteht, wüsste ich nicht, was man da rummeckern sollte. Dann kann man sich gerne an andere Konsistenzen wie Steaks machen oder Spezialgeschmäcker.

Tobalt
2019-08-27, 10:47:32
ironischerweise ist es als zutat für hack und wurst wohl noch zu teuer. und für premiumsteakkunden zu "chemisch"

wenn der preis noch sinkt, ist es für hack und wurst sicher super. ist die ökobilanz besser als bei einem echten tier ?

Platos
2019-08-27, 11:37:21
Das ist leider so. 9Euro soll ja ein Burger kosten. Wie Schwer das Ding ist, kann ich aber nirgendswo lesen. Vermutlich kostet es 90Euro auf's Kilo. Für ab und zu Mal geht das ja noch. Aber (ich hoffe mal) das wird schon billiger. "Chemisch" ist da Fleisch übrigens nicht (d.h in dem Sinne, wie das die meisten Leute meinen, "Chemisch" ist natürlich jedes Fleisch auf der Welt). Das ist echtes Fleisch, von einer echten Kuh.

Und die Ökobilanz: Was man bis jetzt so hört soll der Energieverbrauch in etwa gleich sein, wie beim Rind, der Wasserverbrauch niedriger und (das spekuliere ich jetzt mal) da man ja "nur" die Nährstoffe zugeben muss (und das Fleisch z.B keine Energie aufwenden muss, um ein Gehirn, Herz usw. zu betreiben, Knochen aufzubauen, draussen in der Kälte zu stehen (Wärmeverlust).), könnte/sollte man deutlich weniger "Futter" anpflanzen müssen. Wobei mir nicht klar ist, woraus die Nährstoffe gewonnen werden. Pflanzen oder evtl. Bakterien ? Der Flächenbedarf ist aber ganz klar deutlich niedriger. Und ich denke, das ist schon einmal sehr wichtig. Dadurch kann man die Zerstörung der Natur abbremsen, da nunmal die Fläche viel geringer ist, die benötigt wird.

https://www.youtube.com/watch?v=gQnY9Ac71Ys
Hier wird behauptet, es gäbe aus einer Kuh&Fötus 10k Burger (Angenommen, die Dinger wiegen 100g, dann wären das 1000kg Fleisch).

Aber alle Daten, die man so hört, unterscheiden sich z.T deutlich von Unternehmen zu Unternehmen. Auch sollte man nicht zu fest an Zahlen festklammern, das wird sich sicherlich alles noch deutlich ändern. Und man liest auch immer wieder von irgendwelchen Unternehmen (New Harwest z.B), die versuchen, die Stammzellen auf anderem Wege herzustellen, also ohne, dass irgend eine Kuh/Fötus getötet wird.

Aber naja, die Informationslage scheint irgendwie noch etwas undurchsichtig zu sein.

Screemer
2019-08-27, 11:50:59
Das ist halt alles noch privat, wie es Joe schon angemerkt hat. Da dringt nicht viel nach draußen, denn sonst ist die Idee schnell Mal bei nem anderen Startup gelandet. Dazu kommt, dass Marktreife halt noch keine Marktdurchdringung.

Bis z.b. Impossible foods stärker im Markt vertreten war hat es ab Produktreife auch mehrere Jahre gedauert. Von Marktreife ist man aber imho bei invitro-fleisch noch ein ganzes Stück entfernt. Fraglich ist auch ob es sinnvoll ist, den Weg zu verfolgen. Sowas wie Impossible foods halte ich da für wesentlich sinniger. Nachbau von Fleischersatz durch Molekülnachbau oder Ersatz durch Äquivalentes. Häm zum Beispiel von ner modifizierten Hefe produzieren zu lassen um das Produkt fleischähnlicher zu machen, ist so ein Fall.

deekey777
2019-08-27, 11:58:43
Das neueste Quarks-Video erklärt und räumt Missverständnisse gut auf:

https://www.youtube.com/watch?v=pLk1moqS-XM

Um die Nährstofflösung herzustellen, brauch man Blut des ungeborenen Kalbes, dafür wird das Kalb und die Kuh getötet. So richtig schonend ist es noch nicht. Aber es wird nach Alternativen gesucht und es sieht gut aus.

Das ist aber nicht die kurzfristige Lösung, genau wie Impossible Foods. Sinnvoller wäre Fleischprodukte zu "strecken".

Tobalt
2019-08-27, 13:36:12
falls dabei auch viel co2 und ch4 frei wird, kann man diese gase in einem geschlossenen labor sicher auch besser auffangen und weiterverwenden, anstatt sie als treibhausgase entweichen zu lassen

und platos: deshalb hatte ich chemisch in Anführungszeichen gesetzt. ich meine nur das solche kunden vom Gefühl her lieber ein "biologisches" steak als ein "chemisches" hätten, auch wenn die chemischen Prozesse halt sehr ähnlich sind in beiden Fällen.

Platos
2019-08-27, 14:26:32
Sinnvoller wäre Fleischprodukte zu "strecken".

Jetzt aber:freak: Das erinnert mich gleich an die schnittfeste Wasserwurst ;D Als dem Kunden irgendwelche gestreckte Scheisse hinzuwerfen, finde ich jetzt alles andere, als sinnvoll. Gerade aus dem ökologischen Aspekt, wenn man dann im Grunde 70% Wasser transportiert.

Auch die ganzen "tollen" Veganen Produkte im Laden, die so viel (Plastik-)Verpackung um sich haben, aber eig. Völlig unnötig. Das gilt aber auch für Fleisch. Aber danke für's Video, schau ich mal rein. Edit: Hier wird sogar von 10'000Kg auf so ein bisschen Fleisch geredet. Man muss "nur" noch das Problem mit den Rinderföten lösen.

@Tobalt: Stimmt, fällt aber meines Wissens nicht an. Das viele Methan entsteht ja durch den Abbau von Gras (oder allg. Nahrung), um sie in die einzelnen Nährstoffe zu zerlegen. Bei diesem Fleisch gibt man diese Nährstoffe aber schon bei. Allerdings, werden diese Nährstoffe z.B durch Bakterien produziert, fällt das vlt. einfach dort an (?) Also könnte eine Konzentration sehr nützlich sein. Methan kann man ja schliesslich gut brauchen.

Fragman
2019-08-28, 10:01:01
Wasser wird doch heut schon viel verwendet, direkt bei zb bei Teilen der Schinkenproduktion und indirekt bei den 3 Monatszuchtschweinen. Da braucht man ja beim Fleischkochen kein Wasser mehr zugeben, einfach in den Topf und dann Fleischsuppe "genießen". :freak:

Was mir hier bisher zu kurz kommt, wie hoch ist denn der Grad der industriellen Verarbeitung? Gerade DAS steht ja im Verdacht, viele gesundheitliche Probleme zu verursachen.

CokeMan
2019-09-13, 22:37:26
Vagane Burger auf dem Festival untergejubelt ;D

UoYqExbv6fQ

Kartenlehrling
2019-09-13, 23:28:17
Das Video ist 2 Jahren alt, der Burger ist aus Bohnen und Haferflocken.

https://regerburger.com/


https://www.stern.de/resource/blob/7495048/28abad7b29d3f0fa00b805a797ca55bd/rezept-veganer-burger-sterntv-data.pdf
SternTV Vegan Burgerrezept

Fusion_Power
2019-09-13, 23:51:35
Immerhin besteht das Zeuch nicht aus Apfelkerngehäusen und alten chinesischen Zeitungen... ;)

Kartenlehrling
2019-09-18, 19:53:57
LQEIuF23qPA
Veggie-Burger: Gesunde Hamburger ohne Fleisch? | Markt | NDR

Eigentlich wollte ich keine Vegan Burger mehr testen, Beyond Meat Burger war bei uns auch krachend durchgefallen,
aber ich werde es wohl doch noch mal mit dem Pilzburger von Lidl probieren, der Next Level Burger von Lidl,
die rote Farbe vom Aldi Burger schreckt mich ab, der kommt wohl nicht ins Haus. :frown:

Lokadamus
2019-09-18, 20:25:05
die rote Farbe vom Aldi Burger schreckt mich ab, der kommt wohl nicht ins Haus. :frown:Das ist rote Bete Saft und soll das Blut, was hin und wieder beim Fleisch rauskommt, nachempfinden.

Kartenlehrling
2019-09-18, 21:01:30
Entweder hast du das Aldi Patty noch nie gesehen oder du wolltes dich einfach wichtig tun.
Nur so nebenbei das "Blut" beim Fleisch wie du es bezeichnest, ist kein Blut sondern Myoglobin.

Rate mal welches das Aldi Patty ist?
https://orange.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2019/08/buletten-760x570.jpg

Daredevil
2019-09-18, 21:09:05
Probier ruhig mal das Produkt von Aldi, das ist für mich aktuell das leckerste, was ich gegessen habe. :)
Allerdings würde ich es auf keinen Fall als Burger einstufen, weil es keine feste Konsistenz hat, die man eben bei einem Burger so erwartet. Das ganze schmeckt eher wie eine fluffige Frikadelle und hat nicht dieses "eigenen" Geschmack, den die anderen Beyond Meat Nachmachen mitbringen.

Also geschmacklich sieht das ganze bei mir aktuell so aus:
1. Aldi
2. Incredible Burger
3. Kaufland Eigenmarke
4. Lidl

Ganz geil ist aber dennoch ein frisch gemachter Kidney Burger/Falafel Burger, nur da hat man halt nicht die feste Konsistenz.
Das Lidl Hack sind wir aber aktuell fleißig am ausprobieren, damit haben wir schon Lasagne, Chili Sin Carne und heute Bolognese gemacht, das geht gut rein. :)

Lokadamus
2019-09-18, 21:38:24
Entweder hast du das Aldi Patty noch nie gesehen oder du wolltes dich einfach wichtig tun.
Es gibt bei Focus immer wieder Berichte über die veganen Bürger, wo sie darüber berichtet haben. Wollte dich nur darüber informieren, was der rote Saft sein sollte. Kann man aber auch einfach googlen und im schlimmsten Fall auf der Verpackung nachlesen.
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=aldi+veggie+burger+roter+saft

CokeMan
2019-09-18, 21:46:16
Also ich habe bisher nur zwei getestet.
1. Aldi - Wonder Burger
2. Lidl - Next Level Burger

Der von Lidl hat mich am ehesten überzeugt, sagen wir mal so: Wenn man an der Bahnhofimbiss ein Frikadellenbrötchen kauft und es läge das Pattie von Lidl drauf würde man es nicht merken.

CokeMan
2020-05-02, 22:10:49
Hallo, hier mal ein paar Neuigkeiten zum aktuellen Stand zu In-Vitro Fleisch.

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/biologie/schon-bald-gibt-es-laborfleisch-im-supermarkt-13373660
https://futurezone.at/science/rindfleisch-aus-dem-labor-forschern-gelingt-durchbruch/400799066

lRW0UZF3rW0

insane in the membrane
2020-05-02, 22:41:47
Wird in dem Video aufgelöst, was die Spritze, die über das Hackfleisch gehalten wird, mit in-vitro Fleisch zu tun hat?

CokeMan
2020-05-02, 22:50:49
Nö!

Kartenlehrling
2020-05-03, 08:41:29
Ideal um Vergleichtests durchzuführen biete der Aldi ab Donerstag Wagu-Burger für 17€ an,
da decke ich mich auf jedenfall ein die sind lecker, die müssen scharfangebraten werden, aber nicht durch, damit sie saftig bleiben.

https://www.aldi-sued.de/de/angebote/genuss-ab-do-75/detailseite/ps/p/bbqhamburger-vom-wagyu-rind/
BBQ Hamburger vom Wagyu-Rind

Palpatin
2020-05-03, 09:11:29
Das ist rote Bete Saft und soll das Blut, was hin und wieder beim Fleisch rauskommt, nachempfinden.
Beim Fleisch tritt kein Blut aus wenn das Tier ordentlich geschlachtet wurde. Glaub du verwechselst das mit Myoglobin.

CokeMan
2020-07-24, 14:32:09
KFC plant auch mit Fleisch aus dem 3D Drucker in 2021

https://winfuture.mobi/news/117251

Kartenlehrling
2020-07-24, 14:43:41
KFC gibts leider oder gottseidank nicht bei uns im Ort, und 30km fahr ich für frittierte Hähnchen nicht.

Daredevil
2020-07-24, 14:58:05
KFC will das ja ( laut der News ) nicht einfach ein "Ersatz" anbieten, sondern seine regulären Nuggets damit ersetzen, sofern ich das jetzt richtig verstanden habe?
Das ist natürlich ein riesiger Schritt mehr, als einfach ein "Vegan TS" ins Sortiment aufzunehmen als Alternative.

Weil Nuggets sind genauso wie Mortadella Matschpampe und die sind als vegetarisch bzw. vegan Alternative eigentlich schon "durchgespielt", weil die Hauptkomponente, die Matschpampe, kaum Eigengeschmack oder Textur hat. Die Panade macht hier das Produkt bzw. die Sauce dazu.

Insofern, Daumen hoch! :)

Monger
2020-07-24, 17:04:24
Ich bin ehrlich baff wie schnell sich da gerade etwas tut. Aber, super! Ich würde sowas auch mal probieren - sofern die Russen den Genuss überleben :ugly:
Aber die Fleischqualität bei Fast Food ist ja oft so mies, da würde ich alleine schon für weniger Medikamente im Fleisch umsatteln. Hoffentlich halten die Fortschritte so an.

CokeMan
2022-06-17, 23:49:08
Hier ein Bericht aus Deutschland Reutlingen, dort wird zu dem Thema geforscht.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/fleisch-labor-terrax-thora-schubert-kolumne-100.html