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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Armstrong verliert alle 7 Tour de-France Titel


Kira
2012-08-24, 09:18:23
Ich habe zwar 0,0000 mit Radfahren gemeinsam.. aber der Name Armstrong war oder ist so bekannt wie kein anderer gewesen (in der Sportart). Desto trauriger (aber nicht überraschender) ist die Nachricht.

http://www.bild.de/sport/mehr-sport/lance-armstrong/dopingvorwuerfe-radstar-gibt-auf-verliert-er-alle-tour-titel-25842596.bild.html

Wer ist der nächste Hochleistungssportler, dem nachträglich alles aberkannt wird?

Fairy
2012-08-24, 09:22:16
Mhh, Bolt? ;)

Kira
2012-08-24, 09:33:44
Mhh, Bolt? ;)

an den habe ich auch gedacht, aber der ist für Afrika und viele schon so ein großes Vorzeigesymbol geworden --> daher (wenn gedopt) leider nein.

derpinguin
2012-08-24, 09:43:14
Bolt ist für Afrika ein Vorzeigesymbol als Jamaikaner?

Stu
2012-08-24, 09:45:14
Dadi meinte doch bestimmt, dass er, mal so rein vom Aussehen her, als Afrikaner durchgehen könnte. ;D

@topic

Großartig, ich würd was drum geben, wenn jemand ein Foto von dieser Fresse schießt, als er das erfahren hat.

Ronny145
2012-08-24, 09:47:41
Die Überschrift ist nicht richtig, noch hat er die Titel nicht verloren. Was ich mich frage, werden die Titel neu verteilt? Ullrich wäre dann ja vom ewigen Zweiten zum Seriensieger mutiert. :freak:

Popeljoe
2012-08-24, 09:48:28
Endlich: Armstrong und Co. haben mir den Radsport komplett versaut.
Aber ich habe mir auch von der Olympiade Nihcts angesehen, das sind alles Betrüger für mich.

Stu
2012-08-24, 09:50:06
Die Überschrift ist nicht richtig, noch hat er die Titel nicht verloren. Was ich mich frage, werden die Titel neu verteilt? Ullrich wäre dann ja vom ewigen Zweiten zum Seriensieger mutiert. :freak:

Ulrich hat ja auch gedopt. Dann wird es wahrscheinlich irgendein Dödel aus der dritten Reihe, den kein Arsch kennt. Wäre witzig und würde die ganze Lächerlichkeit dieser Veranstaltung offenbaren.

Ronny145
2012-08-24, 09:54:51
Ulrich hat ja auch gedopt. Dann wird es wahrscheinlich irgendein Dödel aus der dritten Reihe, den kein Arsch kennt. Wäre witzig und würde die ganze Lächerlichkeit dieser Veranstaltung offenbaren.


Ich glaube, gedopt ist von den ersten sowieso jeder. Offiziell hat Ullrich seine 5 zweiten Plätze noch. Aberkannt wurden ihm nur Erfolge ab 2005.

Thoro
2012-08-24, 10:16:46
Ist schon scheinheilig in meinen Augen. Dass die TdF ohne Doping keiner gewinnt sollte eh jedem klar sein. Und jetzt einem Typen alles abzuerkennen, obwohl man es nichtmal nachweisen kann, ist in meinen Augen ein Armutszeugnis.

Er war von den ganzen gedopten ja trotzdem der Beste, das kann man auch einfach mal ruhen lassen. Das ist kein Anti-Doping-Kampf, das ist ein reines Scheibenschießen bzw. dadurch motiviert, dass man als redliche Anti-Doping-Sportart regelmäßig Leute erwischen muss, um den Schein aufrecht zu erhalten, dass die anderen eh sauber sind. Und Armstrong ist ob seines Bekanntheitsgrades halt das medial beste Ziel. Die glauben ernsthaft, sie würden damit Ruhe in ihre Sportart reinbringen.

Stu
2012-08-24, 10:19:58
Ist schon scheinheilig in meinen Augen. Dass die TdF ohne Doping keiner gewinnt sollte eh jedem klar sein. Und jetzt einem Typen alles abzuerkennen, obwohl man es nichtmal nachweisen kann, ist in meinen Augen ein Armutszeugnis.

Er war von den ganzen gedopten ja trotzdem der Beste, das kann man auch einfach mal ruhen lassen. Das ist kein Anti-Doping-Kampf, das ist ein reines Scheibenschießen bzw. dadurch motiviert, dass man als redliche Anti-Doping-Sportart regelmäßig Leute erwischen muss, um den Schein aufrecht zu erhalten, dass die anderen eh sauber sind. Und Armstrong ist ob seines Bekanntheitsgrades halt das medial beste Ziel. Die glauben ernsthaft, sie würden damit Ruhe in ihre Sportart reinbringen.

Wer sagt, dass er von den gedopten der beste war? Der konnte eventuell auch einfach mehr gedopt haben als alle anderen. Das Geheule von wegen mediales Ziel ist absolut nicht nachvollziehbar, das kann nämlich jeder gedopte Sieger behaupten. Man kann nie alle erwischen, die die man drankriegt sollte man aber schon bestrafen und deren Titel ALLE aberkennen. Sonst ist es zu lohnend es einfach drauf ankommen zu lassen.
Und im Zusammenhang mit Armstrong das Wort Scheinheilig zu erwähnen ist auch so eine Sache. Wenn einer scheinheilig ist, dann Armstrong mit seiner Krebsgeschichte und den Medikamenten, die er angeblich nutzen darf. Allein schon wie er die beleidigte Leberwurst spielt und mit den Vorwürfen konfrontiert wieder was von seiner Krebsstiftung faselt. Ekelhaft, wie er das für seine PR ausschlachtet.

Sascha1971
2012-08-24, 10:43:44
Ist bei den Radfahrer eigentlich je mal einer negativ gemessen worden ?:freak:

Zur Zeit ist es doch reinste Lottospiel, da alle am dopen sind. Es ist nur eine frage des Geldes. Wieviel ich ausgebe für einen Arzt der mir ganz neue Dopingmittel verschafft die nicht so einfach nachgewiesen werden können.

Die sollen Doping endlich legalisieren sofern es unter amtsärztlicher Aufsicht läuft.

Denn ohne gehts einfach nicht. Und der Verband will es inoffiziell auch nicht. Dann gäbe es keine Rekordleistungen mehr und die Zuschauer werden weniger.

Ronny145
2012-08-24, 10:47:23
Dann gäbe es keine Rekordleistungen mehr und die Zuschauer werden weniger.


Rekordleistungen im Straßenradsport? Die gibt es eher beim Schwimmen oder der Leichtathletik. Ob die 2 km/h schneller oder langsamer durch die Gegend strampeln, macht für den Zuseher kein Unterschied.

Sascha1971
2012-08-24, 10:50:36
Rekordleistungen im Straßenradsport? Die gibt es eher beim Schwimmen oder der Leichtathletik. Ob die 2 km/h schneller oder langsamer durch die Gegend strampeln, macht für den Zuseher kein Unterschied.


Oh, die gibts da auch. Besonders wenn die Radler steile und laaaaange Berge hoch jagen wie nichts. Das ist immer gern gesehen.

Mumins
2012-08-24, 10:50:57
Ulrich hat ja auch gedopt. Dann wird es wahrscheinlich irgendein Dödel aus der dritten Reihe, den kein Arsch kennt. Wäre witzig und würde die ganze Lächerlichkeit dieser Veranstaltung offenbaren.

allerdings mit sicherheit nicht so wie armstrong. der hatte nicht eine schwächephase bei den toursiegen. ulrich hatte oft schlechte tage, deshalb denke ich er hat "lediglich" eigenblutdoping betrieben. armstrong hatte mit sicherheit das volle programm mit neuesten mittelchen.

Stu
2012-08-24, 10:51:13
Ist bei den Radfahrer eigentlich je mal einer negativ gemessen worden ?:freak:

Zur Zeit ist es doch reinste Lottospiel, da alle am dopen sind. Es ist nur eine frage des Geldes. Wieviel ich ausgebe für einen Arzt der mir ganz neue Dopingmittel verschafft die nicht so einfach nachgewiesen werden können.

Die sollen Doping endlich legalisieren sofern es unter amtsärztlicher Aufsicht läuft.

Denn ohne gehts einfach nicht. Und der Verband will es inoffiziell auch nicht. Dann gäbe es keine Rekordleistungen mehr und die Zuschauer werden weniger.

Wenn die ärztliche Aufsicht dann genau so gut fuktioniert wie die Dopingkontrollen...
Naiv zu glauben, dass dann auf einmal nicht mehr beschissen wird.

Ronny145
2012-08-24, 10:54:28
Oh, die gibts da auch. Besonders wenn die Radler steile und laaaaange Berge hoch jagen wie nichts. Das ist immer gern gesehen.


2 km/h schneller oder langsamer bemerkst du gar nicht als Zuschauer. Auch spielt es keine Rolle, ob der Sieger 1 Stunde braucht oder 1:05. Völlig Wumpe. Rekordleistungen gibt es dort, wo eine immer gleiche Strecke zu absolvieren ist.

Sascha1971
2012-08-24, 10:55:58
Wenn die ärztliche Aufsicht dann genau so gut fuktioniert wie die Dopingkontrollen...
Naiv zu glauben, dass dann auf einmal nicht mehr beschissen wird.


Ne aber die Kluft (Leistungsunterschied) zwischen
offizielle Dopingmittel und illegale Dopingmittel wäre viel kleiner als
nicht gedopt und gedopt.

Stu
2012-08-24, 11:05:56
Und was hat man davon, außer, dass man sich einreden kann, dass irgendeine abstrakte Kluft kleiner geworden ist? Abstrakt deshalb, da diese Kluft auch jetzt schon klein ist, da jeder dopt. Unrecht zu Recht zu machen ist da einfach nicht die Richtige Lösung und wäre ein noch größerer Selbstbetrug.

Quadral
2012-08-24, 11:09:18
Wer ist der nächste Hochleistungssportler, dem nachträglich alles aberkannt wird?
Phelps ;)

Henroldus
2012-08-24, 11:10:56
Der Bengel war die letzte Bastion der Glaubwürdigkeit für mich, fällt die ist mein Respekt vor dem Profiradsport verloren und ich dümpel fröhlich mit meinen 33er Schnitt als Hobbysportler durch die Gegend.
Nachgewiesen hat man ja noch nichts, aber sieht schon nach einem Eingeständnis aus, wenn er die Sperre einer rechtlichen Auseinandersetzung vorzieht.
Komisch, heisst es nicht "Im Zweifel FÜR den Angeklagten"?

Stu
2012-08-24, 11:14:21
Armstrong als letzte Bastion der Glaubwürdigkeit? ;D
Ist Berlusconi für dich dann auch die letzte Bastion der glaubwürdigen Politik ohne Korruption gewesen?

Gipsel
2012-08-24, 11:35:34
Das meine ich aber auch. Armstrong war schon seit seinem allerersten Toursieg (bei dem er übrigens positiv getestet wurde, aber sich nachträglich [also nach der positiven Probe] ein ärztliches Attest hat ausstellen lassen) suspekt. Im Jahr darauf gab es dann ebenfalls einen positiven Test, den die UCI gegen eine großzügige Geldspende (angeblich für den Antidopingkampf) hat verschwinden lassen (dazu gibt es sowohl Aussagen von Teammitgliedern als auch eine eidesstattliche Versicherung eines Mitarbeiters des Labors in Lausanne in der Schweiz, die den Test gemacht haben; die eigentliche Geldzahlung ist sogar unbestritten). :freak:
Und es geht weiter, bei einer Tour (die 1999er glaube ich) hat sich beim Versuch einer Nachkontrolle von eingefrorenen Proben herausgestellt, daß 13 der Proben absolut identisch waren, also von einer einzigen Urinabgabe stammen müssen (und nicht über die Tour verteilt abgegeben wurden). Ermittlungen dazu hat die UCI nicht eingeleitet (um z.B festzustellen, ob der Urin überhaupt von Armstrong stammt oder wer den wie ausgetauscht hat). Dann gibt es die positiven EPO-Tests an 6 Proben, die bei Nachkontrollen festgestellt wurden. Die Test an sich sind zweifelsfrei, die UCI hat sich nur geweigert ein Verfahren einzuleiten, weil es 6 eingefrorene B-Proben waren und keine A- und B-Probe.

Also daß Armstrong bei seinen Siegen unter Stoff stand, konnte man eigentlich schon lange wissen. Diese Vielzahl an Ereignissen ist schon bezeichnend.

Armstrong hat sich mit Händen und Füßen gegen die Ermittlung der USADA gewehrt, er wollte die gerichtlich untersagen lassen (und ist damit letztlich gescheitert). Jetzt verzichtet er auf die üblicherweise fällige Anhörung und Verhandlung, offenbar auch, weil die öffentlich stattfinden würde und die ganze Welt die Details der Beweise gegen ihn erfahren würde. Das kommt ungeachtet seiner Rhetorik einem Schuldeingeständnis oder vielleicht besser einer Akzeptanz des Urteils gleich (es sei denn, er versucht noch, beim CAS dagegen vorzugehen, die sind ja für manchmal etwas eigenartige Schiedssprüche bekannt). Schon die Einstellung des Strafverfahrens gegen ihn wegen Veruntreuung von Steuergeldern (US Potal war ein mit Steuergeldern finanziertes Team, mit Teamgeldern Dopingmittel zu kaufen bedeutet, in den Knast zu wandern) war höchst dubios. Das war von oben angeordnet und die Ermittler beim FBI waren vollkommen überrascht davon, standen sie doch kurz davor, formal Anklage zu erheben (mit laut Aussage von Ermittlern überwältigenden Beweisen). Das hat er offenbar noch mit seinen Verbindungen abwenden können, die USADA-Ermittlung jetzt wohl nicht mehr. Und bevor der Dreck an die Oberfläche kommt, strickt er halt lieber an einer Verschwörungstheorie um sich nicht den Vorwürfen zu stellen.

Grivel
2012-08-24, 12:26:25
Ich finds lächerlich ihm die Titel abzuerkennen. Es haben ja wohl angeblich "alle" gedopt. Wen will man den die Titel anerkennen, wenn man sie ihm aberkannt hat? Platz 2? Nummer 3? 4? Alle doch genauso gedopt. Lächerlich.

Ich würds einfach so lassen. Hier gehts glaube ich eher um das "beseitigen" von Leuten wie Armstrong.

Surrogat
2012-08-24, 12:29:33
Absolut richtig so und wenns nach mir ginge dann würde dieser Drogenstall namens Tour de france als auch alle anderen Radveranstaltungen ohnehin eingestampft.
Wer sich mal die Historie der TDF anschaut, der wird bemerken das dort schon seit >100 Jahren gedopt wird und die ganze Diskussion darüber ein einziger Witz ist!

Thoro
2012-08-24, 12:35:33
Absolut richtig so und wenns nach mir ginge dann würde dieser Drogenstall namens Tour de france als auch alle anderen Radveranstaltungen ohnehin eingestampft.
Wer sich mal die Historie der TDF anschaut, der wird bemerken das dort schon seit >100 Jahren gedopt wird und die ganze Diskussion darüber ein einziger Witz ist!

Genau deswegen sollen sie einfach mit der Scheinheiligkeit aufhören und es halt erlauben. Schlimmer als jetzt wird´s nimmer werden, die Grenzen werden eh schon ausgelotet.

Weil die TdF an sich hat schon was, auch für mich als völligen Anti-Radsportfan ist das ein lässiges Event, bei ich schon ab und zu mal gerne zuschaue.

Rolsch
2012-08-24, 13:22:45
Von Titel wegnehmen halte ich nichts, er war damals trotz allem der beste. Konsequent müsste man sein und sagen wir können solche Sportarten nicht sinnvoll kontrollieren, weg damit. Man könnte die Tour de France z.B. auch zu einer Show nach amerikanischem Wrestling-Vorbild umgestalten, wo Teams mit illegalen Pedelecs und Reifen-Schlitzern für Stimmung sorgen. Und wenn mal das Gewinnen nicht mehr alles ist, bräuchte auch keiner mehr Dopen, und alle wären Gewinner. Klingt unvorstellbar? Tja auch die Zuschauer müssen umdenken oder eben weiterhin Lügen glauben.

Stu
2012-08-24, 13:28:10
Scheinheilig wäre es Doping zun erlauben. Mal ganz angesehen davon diskutieren wir hier eh um etwas das NIE eintreten wird. Man wird nie Doping erlauben, allein schon, weil man das sonst überall erlauben müsste.
Und gegeben dieses Faktes bleibt nichts anderes als den Titel abzuerkennen. Der beste war Armstrong eben nicht, nur eben der gedopteste.

Gipsel
2012-08-24, 15:11:13
Na klar sollte man ihn aus den Siegerlisten streichen. Aber dann halt den Zweiten nicht auf den ersten Platz vorrücken lassen, sondern einfach den Sieg vakant lassen, sozusagen als Mahnmal für den beinahe flächendeckenden Betrug.

ngl
2012-08-24, 15:20:55
Ja geil hoffentlich bekommt der Ulrich jetzt die Werbeverträge die er verdient! Milchschnitte, Nutella, Telekom... alles ist jetzt möglich.

Kira
2012-08-24, 15:29:39
Bolt ist für Afrika ein Vorzeigesymbol als Jamaikaner?

ist natürlich etwas komisch formuliert, aber viele schwarze, die ich kenne, hypen ihn und "vergöttern" ihn quasi... für sie reicht es schon aus, dass er schwarz ist.

[dzp]Viper
2012-08-24, 15:30:07
Das meine ich aber auch. Armstrong war schon seit seinem allerersten Toursieg (bei dem er übrigens positiv getestet wurde, aber sich nachträglich [also nach der positiven Probe] ein ärztliches Attest hat ausstellen lassen) suspekt. Im Jahr darauf gab es dann ebenfalls einen positiven Test, den die UCI gegen eine großzügige Geldspende (angeblich für den Antidopingkampf) hat verschwinden lassen (dazu gibt es sowohl Aussagen von Teammitgliedern als auch eine eidesstattliche Versicherung eines Mitarbeiters des Labors in Lausanne in der Schweiz, die den Test gemacht haben; die eigentliche Geldzahlung ist sogar unbestritten). :freak:
Und es geht weiter, bei einer Tour (die 1999er glaube ich) hat sich beim Versuch einer Nachkontrolle von eingefrorenen Proben herausgestellt, daß 13 der Proben absolut identisch waren, also von einer einzigen Urinabgabe stammen müssen (und nicht über die Tour verteilt abgegeben wurden). Ermittlungen dazu hat die UCI nicht eingeleitet (um z.B festzustellen, ob der Urin überhaupt von Armstrong stammt oder wer den wie ausgetauscht hat). Dann gibt es die positiven EPO-Tests an 6 Proben, die bei Nachkontrollen festgestellt wurden. Die Test an sich sind zweifelsfrei, die UCI hat sich nur geweigert ein Verfahren einzuleiten, weil es 6 eingefrorene B-Proben waren und keine A- und B-Probe.

Also daß Armstrong bei seinen Siegen unter Stoff stand, konnte man eigentlich schon lange wissen. Diese Vielzahl an Ereignissen ist schon bezeichnend.

Armstrong hat sich mit Händen und Füßen gegen die Ermittlung der USADA gewehrt, er wollte die gerichtlich untersagen lassen (und ist damit letztlich gescheitert). Jetzt verzichtet er auf die üblicherweise fällige Anhörung und Verhandlung, offenbar auch, weil die öffentlich stattfinden würde und die ganze Welt die Details der Beweise gegen ihn erfahren würde. Das kommt ungeachtet seiner Rhetorik einem Schuldeingeständnis oder vielleicht besser einer Akzeptanz des Urteils gleich (es sei denn, er versucht noch, beim CAS dagegen vorzugehen, die sind ja für manchmal etwas eigenartige Schiedssprüche bekannt). Schon die Einstellung des Strafverfahrens gegen ihn wegen Veruntreuung von Steuergeldern (US Potal war ein mit Steuergeldern finanziertes Team, mit Teamgeldern Dopingmittel zu kaufen bedeutet, in den Knast zu wandern) war höchst dubios. Das war von oben angeordnet und die Ermittler beim FBI waren vollkommen überrascht davon, standen sie doch kurz davor, formal Anklage zu erheben (mit laut Aussage von Ermittlern überwältigenden Beweisen). Das hat er offenbar noch mit seinen Verbindungen abwenden können, die USADA-Ermittlung jetzt wohl nicht mehr. Und bevor der Dreck an die Oberfläche kommt, strickt er halt lieber an einer Verschwörungstheorie um sich nicht den Vorwürfen zu stellen.
Super Post! Genau so ist es. Habe damals den Radsport richtig mitverfolgt und für mich war es ein Rätsel wie Armstrong immer und immer wieder, trotz positiver Proben, davonkommen konnte...

Der Schritt der jetzt getan wurde war nur die Konsequenz - wenn auch VIEL zu spät.

EvilOlive
2012-08-24, 15:52:19
Na klar sollte man ihn aus den Siegerlisten streichen. Aber dann halt den Zweiten nicht auf den ersten Platz vorrücken lassen, sondern einfach den Sieg vakant lassen, sozusagen als Mahnmal für den beinahe flächendeckenden Betrug.


Wenn Lance Armstrong alle Tour de France Siege aberkannt werden, dann ist Jan Ullrich dreifacher Tour de France Sieger, habe ich das richtig verstanden, dass der zweite dann automatisch nachrückt? :freak:

Rolsch
2012-08-24, 16:00:25
Wenn Lance Armstrong alle Tour de France Siege aberkannt werden, dann ist Jan Ullrich dreifacher Tour de France Sieger, habe ich das richtig verstanden, dass der zweite dann automatisch nachrückt? :freak:
Sogar 4-facher Toursieger: http://www.spiegel.de/sport/sonst/radsport-die-folgen-des-armstrong-rueckzugs-fuer-die-tour-de-france-a-851903.html

Grivel
2012-08-24, 16:00:56
Wenn Lance Armstrong alle Tour de France Siege aberkannt werden, dann ist Jan Ullrich dreifacher Tour de France Sieger, habe ich das richtig verstanden, dass der zweite dann automatisch nachrückt? :freak:
Richtig,weil Jan erst ab 2005 nicht mehr "clean" war... tja... sehr unlustig die ganze Sache.

ngl
2012-08-24, 16:10:25
Er hat schon Stellung genommen. Er ist stolz auf seine zweiten Plätze und will sie behalten :D. Vielleicht rückt dann der dritte nach. Oder Alexander Winokurov

Major J
2012-08-24, 16:22:46
Jan Ullrich ist bei der Tour 1996 in den offiziellen Büchern auch nicht nachgerückt, obwohl Riis seinen Sieg abgeben musste.

ngl
2012-08-24, 16:41:18
Wo bleibt eigentlich der Aufschrei in der Radlerwelt? Ich könnte mir vorstellen das einige der um ihr Treppchen betrogenen Fahrer mächtig sauer sind.

Filp
2012-08-24, 16:49:31
Er hat schon Stellung genommen. Er ist stolz auf seine zweiten Plätze und will sie behalten :D. Vielleicht rückt dann der dritte nach. Oder Alexander Winokurov
Hab vorhin erst im Radio gehört, dass er selber schonmal zugegeben hat, dass auch bei ihm nicht alles in Ordnung war und das wohl auch auf so einige andere "Nachrücker" zutrifft ;)

ngl
2012-08-24, 17:20:08
Eigentlich hat ihm die USADA hier schon wieder unter die Arme gegriffen oder? Armstrong hat durch seinen Dopingbetrug mit Werbung, Prämien und Förderungen mehrere hundert Millionen Dollar gescheffelt. Zurückgeben muss er nur die Preisgelder. Da er keine offizielle Anklage mehr bekommt lebt er einfach so weiter wie er möchte. Die Karriere ist eh vorbei, somit ist es völlig egal was noch passiert. Die Türen sind für ihn eh schon meilenweit offen.

Oid
2012-08-24, 18:29:50
Ist schon scheinheilig in meinen Augen. Dass die TdF ohne Doping keiner gewinnt sollte eh jedem klar sein. Und jetzt einem Typen alles abzuerkennen, obwohl man es nichtmal nachweisen kann, ist in meinen Augen ein Armutszeugnis.


Erstens wurde in seinem Blut bereits EPO nachgewiesen, was durch irgendwelche Umstände, die ich jetzt nicht mehr parat habe, nicht verwertet werden konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass er unter dem Vorwand seiner Krebserkrankung, ganz offiziell Zeug nehmen durfte, das für andere verboten war. Und zweitens hat er jetzt ganz einfach auf die Möglichkeit seine Unschuld zu beweisen verzichtet, er wird wohl eingesehen haben, dass die Beweis- und vor allem Zeugenlast erdrückend ist.

Ein Armutszeugnis ist vielleicht eher, dass Armstrong jetzt direkt auf die Mitleidsschiene eingeschwenkt ist. Das ist ja alles so schlimm für seine Familie und für die Arbeit in seiner Stiftung.

Völlig richtig ihm alle Titel abzuerkennen.

foobi
2012-08-24, 23:54:56
Erstens wurde in seinem Blut bereits EPO nachgewiesen, was durch irgendwelche Umstände, die ich jetzt nicht mehr parat habe, nicht verwertet werden konnte.
In 6 verschiedenen Proben von Armstrong die 1999 entnommen wurden (also bei seinem ersten Tourerfolg), wurde EPO gefunden. Dies wurde allerdings erst einige Jahre später bekannt, da es 1999 noch keine zuverlässigen Tests für EPO gab. Der Radsportweltverband hat diese nachträglichen Funde in den tiefgefrorenen Proben von Armstrong aber nicht anerkannt, da nur die B-Proben eingefroren wurden und die A-Proben von 1999 natürlich weg waren.
Andere überhöhte Werte, über die bereits 1999 *während* der Tour Doping nachgewiesen werden konnte, wurden als Nebenwirkung der Medikamente gegen seine Krebserkrankung deklariert.

Eine Farce, die zeigt dass es richtig war und ist, über Radsportveranstltungen nicht mehr im großen Stil medial zu berichten. Denn es sind nicht nur die Sportler die dopen, sondern die Verbände und Veranstalter decken dieses System, nach dem Motto: "Das Image unseres Sports wird nicht durch einen dopenden Sportler beschädigt, sondern erst dann wenn das Doping bekannt wird."

Dass Armstrong nicht der einzige Radfahrer war, der dopte, ist klar. Trotzdem finde ich es sehr wichtig, dass gerade bei ihm endlich die Konsequenzen daraus gezogen werden. Bei vielen anderen (nicht positiv getesteten) Fahrern kann man nur vermuten, dass sie gedopt haben, bei Armstrong gab es aber spätestens ab 2002 *Belege* dafür. Trotzdem fuhr er weiter jedes Jahr bei großen Radrennen mit und grinste in die Kameras, so als ob er sagen wollte: "Seht her, ich dope, aber ihr könnt nichts dagegen tun!"

Die Karriere ist eh vorbei, somit ist es völlig egal was noch passiert. Die Türen sind für ihn eh schon meilenweit offen.
Theoretisch ist Armstrong nicht nur im Radsport, sondern bei Wettbewerben aller Sportarten für immer gesperrt, inkl Triathlon. Diesen nutzt er momentan als Einkommensquelle und für die Finanzierung seiner Krebs-Stiftung. Ich vermute aber, dass er dank seiner Beziehungen bald wieder irgendwo starten wird, wenn erstmal der Medienrummel vorbei sein wird.

Popeljoe
2012-08-25, 00:17:14
Armstrong ist doch auch Straßen Weltmeister geworden, aber da sah er aus, wie Arnold Schwarzenegger zu besten Zeiten: ein echter Muskelberg!
Dann verliert er ein Ei, zusätzlich auch noch zig Kilo Muskelmasse, verändert seinen Biotyp und wird schlagartig zur Bergziege.
Ist doch alles komplett durchkalkulierte Show: "mein Kampf gegen den Krebs und das Nierenversagen", dazu dann die täglichen Hormongaben, die auch 2-3% Mehrleistung bringen.
Der Testosterongehalt nimmt auf der Tour bei allen anderen Fahrern rapide ab.
Bei Lance wurde immer schön aufgefüllt.
Dazu jahrelanges Epo und Blutdoping.
Was soll man sagen?

(del)
2012-08-25, 01:00:18
Hab vorhin erst im Radio gehört, dass er selber schonmal zugegeben hat, dass auch bei ihm nicht alles in Ordnung war und das wohl auch auf so einige andere "Nachrücker" zutrifft ;)
Wat soll er auch machen, der arme Ulle? Sich jetzt aus der Deckung wagen, wie ein Aasgeier auf den am Boden liegenden Lance eintreten? Wenn er sich jetzt allzu forsch ins Rampenlicht begibt, dann wird auch seine Dopingvergangenheit sicherlich noch einige Male in den Medien zur Sprache kommen - etwas, dass er unter keinen Umständen tolerieren kann. Ulle weiß, dass er gesellschaftlich nur überleben kann, wenn er medial abgetaucht bleibt und Abstand zu seiner Vergangenheit findet. Er wird von, nicht ganz auf den Kopf gefallenen, gerissenen Managern beraten.

Gravitoss
2012-08-25, 02:12:44
Armstrong ist doch auch Straßen Weltmeister geworden, aber da sah er aus, wie Arnold Schwarzenegger zu besten Zeiten: ein echter Muskelberg!
Dann verliert er ein Ei, zusätzlich auch noch zig Kilo Muskelmasse, verändert seinen Biotyp und wird schlagartig zur Bergziege.
Ist doch alles komplett durchkalkulierte Show: "mein Kampf gegen den Krebs und das Nierenversagen", dazu dann die täglichen Hormongaben, die auch 2-3% Mehrleistung bringen.
Der Testosterongehalt nimmt auf der Tour bei allen anderen Fahrern rapide ab.
Bei Lance wurde immer schön aufgefüllt.
Dazu jahrelanges Epo und Blutdoping.
Was soll man sagen?

Tja, endlich bekommt der Typ sein Fett weg. Wer am Schluß einer Etappe, bei knallender Sonne, mal eben so den Turbo reinlegt, während alle anderen Konkurrenten sich die Lunge auskotzen und Wasser schwitzen wie ein Hähnchen auf dem Grill, tja der gehört als Betrüger gebrandmarkt. Lieber spät als nie.

IchoTolot
2012-08-25, 02:17:15
Wenn Lance Armstrong alle Tour de France
Siege aberkannt werden, dann ist Jan Ullrich dreifacher Tour de France
Sieger, habe ich das richtig verstanden, dass der zweite dann automatisch
nachrückt? :freak:

Das wäre mir aber echt zu blöd, das würde ich ablehnen. Da kommt man sich
doch lächerlich vor, wenn sowas wirklich passierte. :freak:

Von mir aus sollen die alle dopen, was das Zeug hält. Das sind erwachsene
Leute, die sollen das selber entscheiden. Aber das wird die Doppelmoral nie
zulassen.

Cubitus
2012-08-25, 03:41:00
Von mir aus sollen die alle dopen, was das Zeug hält. Das sind erwachsene
Leute, die sollen das selber entscheiden. Aber das wird die Doppelmoral nie
zulassen.

Habe ich mir auch gerade gedacht, am besten man erlaubt das Doping generell, dopen iss ja schließlich auch ne Kunst. Genau so als ob man bei der F1 die perfekte Reifen-Mischung für die jeweilige Strecke herausfinden muss.
Zudem ist die Tour auch mit Doping sicherlich anstrengend..

Oid
2012-08-25, 08:44:57
Das ist doch ziemlich naiv, zu glauben, dass mit erlaubtem Doping irgendwas fairer, ehrlicher oder whatever wäre.

Rolsch
2012-08-25, 09:09:30
Das ist doch ziemlich naiv, zu glauben, dass mit erlaubtem Doping irgendwas fairer, ehrlicher oder whatever wäre.

Die Hexenjagd auf Sportler hätte ein Ende, sollen die doch machen was sie für nötig halten. Allerdings hätte dann der gesundheitsbewußte Leistungssportsmann ein Performance-Problem, aber das hat er jetzt ja auch schon.

EvilTechno
2012-08-25, 09:31:48
Doping freigeben UND Tour de France schauen (und damit einen Millionenmarkt für Radfahrer schaffen) ist ja schon eine Aufforderung zu Dopen vom Kunden an den Sportler.
Dass es solche Aufforderungen schon vom Team an den Sportler und vom Verband an den Sportler gab scheint ja schon akzeptiert zu sein.

Ich finde das unsäglich und amoralisch.
Warum sollten wir Zuschauer von der Forderung "kein Doping" abrücken? Nur weil kontrollieren harte Arbeit ist die manchmal erst mit Zeitverzögerung zuschlägt? Sind wir so bequem dass es für uns unzumutbar ist, wenn nachträglich jemand rausfliegt?

Dabei gehts doch nicht um Ästhetik sondern um die Gesundheit, das Leben der Athleten. Wir sparen uns doch auch nicht den Schiedsrichter im Fußball, nur weil das dauernde gepfeiffe stört. Es geht auch darum die Gesundheit der Spieler zu schützen.

Selbst ohne Doping dürfte das extreme Training mit seinen körperlichen Folgen (z.b: das Riesenherz) alles andere als gesund sein.

Cubitus
2012-08-25, 10:06:38
Bei der Tour de France ging es doch schon immer gedopt zur Sache.
Gerade in den Anfangszeiten wurde Alkohol, Cola, sogar Cocain und was weiß ich noch alles verwendet.

Kosh
2012-08-25, 10:23:39
Juhu, Jan Ulrich ist 4facher Tour de France Sieger!!! :D:D

Pirx
2012-08-25, 10:23:56
Armstrong als letzte Bastion der Glaubwürdigkeit? ;D
Ist Berlusconi für dich dann auch die letzte Bastion der glaubwürdigen Politik ohne Korruption gewesen?
Allerdings;D Armstrong ist eher die erste Bastion der Unglaubwürdigkeit...
Hoffentlich verliert er die Titel auch das wäre immerhin späte Genugtuung, andererseits haben wahrscheinlich fast alle Teilnehmer an Profi-Radrennen mit vorderen Platzierungen gedopt... Und bei vielen anderen Ausdauersportarten wird es nicht viel besser aussehen.
Es müsste imo drakonische Strafen für Doping geben, einmal erwischt - lebenslange Sperre, auch nachträglich hohe Geldstrafen usw.

Herr Doktor Klöbner
2012-08-25, 10:47:23
Was in der Tat albern wäre, wenn man im Nachhinein die zweitplazierten zum Sieger erklären würde, ich denke auch, daß es seit Jahrzehnten nicht einen sauberen Fahrer im Feld gibt.

Ich denke, die einzige Möglichkeit den Dopingsumpf auszutrocknen, haben die Zuschauer. Wenn sie sich angewiedert abwenden, nicht mehr an der Strecke stehen und nicht mehr den Fernseher einschalten, wenden sich auch die Sponsoren ab und dann erst setzt ein Umdenken ein.

Ich habe früher das ganze auch immer verfolgt, aber mittlerweile bin ich da eher angeekelt und schaue mir das grundsätzlich nicht mehr an, im Prinzip gilt : Jeder der zuschaut akzepiert und fördert das Doping.

Kosh
2012-08-25, 10:55:36
Oder man macht den Letzten der jeweiligen Tour dann zum Sieger.

Bei dem kann man sicher sein,das er nicht gedopt hat :D

sw0rdfish
2012-08-25, 11:06:05
Gerade in den Anfangszeiten wurde Alkohol, Cola, sogar Cocain und was weiß ich noch alles verwendet.

Cola... diese Schweine! :freak:

Also ich finde es grundsätzlich gut, denke aber nicht, dass es irgendetwas ändert. Da eh alle Fahrer der vorderen Plazierungen gedopt waren/ sind sollte man vielleicht lieber die Siegerlisten der letzten 20 Jahre ganz streichen.

drexsack
2012-08-25, 11:07:17
Ich persönlich würde die Tour einfach mal für 5 Jahre aussetzen. Gefühlt musste die letzten 10 Jahre jeder Sieger nachträglich wegen Doping zurücktreten, dass ist doch einfach lächerlich.

Allerdings muss man auch zugeben, dass sich derzeit alle auf den Rennradsport und die Tour eingeschossen haben. Natürlich sind die Anforderungen absolut unmenschlich und imo nicht zu schaffen, aber es ist halt auch ne kleine Randsportart, die 350 Tage im Jahr eigentlich keine Sau interessiert. Da kann man natürlich bestens bashen, ist ja kein großer Verlust. Würde mit ähnlichen Engagement mal bei Olympia oder in den großen Sportarten wie Fussball, Football, Basketball etc kontrolliert werden, wären da sicherlich auch haufenweise Sportler gedopt. Wahrscheinlich selbst in unser popeligen Bundesliga. Ich persönlich glaube, dass im Profisport nahezu jeder irgendwas nimmt. Nur das will man sicherlich nicht wahr haben. Die RR-Fraktion ist bestimmt nicht die schlimmste, sie steht nur massiv im Fokus und lenkt von all den anderen Sportarten ab.

Nick Nameless
2012-08-25, 11:16:40
Es ist egal, ob ihm auf dem Papier die Tour-Siege aberkannt werden. Wichtig ist doch nur, was in den Köpfen der Leute hängen bleibt. Und da wird er immer der große 7-fache Toursieger bleiben. Das weiß auch Armstrong. Interessant wird es erst, wenn Forderungen aufkommen, die Siegprämien zurück zu zahlen. Aber ich denke, spätestens dann würde Armstrong sein Kämpferherz wiederentdecken. ;)

n00b
2012-08-25, 11:24:22
Die Siegprämien sind doch im Vergleich lächerlich, die würden einen LA ned jucken. Was wirklich wehtun würde wäre wenn einige seiner Hauptsponsoren zivilrechtlich gezahlte Sponsorengelder einfordern würden, das wäre dann wirklich schmerzhaft...

Ronny145
2012-08-25, 11:29:10
Ich persönlich würde die Tour einfach mal für 5 Jahre aussetzen. Gefühlt musste die letzten 10 Jahre jeder Sieger nachträglich wegen Doping zurücktreten, dass ist doch einfach lächerlich.



Dann bitte den gesamten Profisport für 5 Jahre aussetzen, alles andere wäre naiv. Der Radsport könnte es sich auch leicht machen. Nicht-Kontrollen auf "angepassten" Niveau und Verschleierungen wie in anderen großen Sportarten üblich, würde keine Dopingsünder entlarven können. Gibt es mittlerweile Bluttests im Fußball?

Nick Nameless
2012-08-25, 11:33:58
Die Siegprämien sind doch im Vergleich lächerlich, die würden einen LA ned jucken. Was wirklich wehtun würde wäre wenn einige seiner Hauptsponsoren zivilrechtlich gezahlte Sponsorengelder einfordern würden, das wäre dann wirklich schmerzhaft...


Ich denke aber schon, dass man da dann noch mal drüber reden wollen würde. Aber sicherlich hast du Recht, dass das am Ende für Armstrong ohne große Bauchschmerzen zahlbar wäre. Über die Sponsoren habe ich auch nachgedacht, aber die haben unbestritten auch einen Haufen Kohle mit ihm gemacht, das darf man nicht vergessen. Beide Seiten haben profitiert.

Rolsch
2012-08-25, 11:44:17
Spendenflut für Armstrong Stuiftung: http://www.sport1.de/de/radsport/newspage_604132.html

Ich denke er hat sich das schon richtig überlegt. Er ist nicht überführt und hat nichts zugegeben. Der Buhmann dürfte bei vielen die USADA sein und ob die UCI ihm überhaupt die Siege aberkennt wird man sehen. Allemal besser als vor Gericht die Heulsuse spielen. Wo das enden kann hat man ja bei Marion Jones gesehen.

Kladderadatsch
2012-08-25, 11:45:49
Doping freigeben UND Tour de France schauen (und damit einen Millionenmarkt für Radfahrer schaffen) ist ja schon eine Aufforderung zu Dopen vom Kunden an den Sportler.
Dass es solche Aufforderungen schon vom Team an den Sportler und vom Verband an den Sportler gab scheint ja schon akzeptiert zu sein.

Ich finde das unsäglich und amoralisch.
Warum sollten wir Zuschauer von der Forderung "kein Doping" abrücken? Nur weil kontrollieren harte Arbeit ist die manchmal erst mit Zeitverzögerung zuschlägt? Sind wir so bequem dass es für uns unzumutbar ist, wenn nachträglich jemand rausfliegt?

Dabei gehts doch nicht um Ästhetik sondern um die Gesundheit, das Leben der Athleten. Wir sparen uns doch auch nicht den Schiedsrichter im Fußball, nur weil das dauernde gepfeiffe stört. Es geht auch darum die Gesundheit der Spieler zu schützen.

Selbst ohne Doping dürfte das extreme Training mit seinen körperlichen Folgen (z.b: das Riesenherz) alles andere als gesund sein.
a) hochleistungssport ist, wie du selbst feststellst, per se ungesund.
b) die kontrollen sind unfair. deutsche sportler werden ungleich öfter kontrolliert als z.b. kubanische. es gibt schwarze schafe wie jan ullrich, während sich die spanischen kollegen ins fäustchen lachen.
c) gedopt wird im hochleistungssport so lange es hochleistungssport gibt.

ngl
2012-08-25, 11:57:10
Cola... diese Schweine! :freak:


Beinhaltete als Medikament unter anderem gegen Müdigkeit gedacht, neben dem bekannten Coffein noch damals Cocain.

drexsack
2012-08-25, 12:02:05
Dann bitte den gesamten Profisport für 5 Jahre aussetzen, alles andere wäre naiv. Der Radsport könnte es sich auch leicht machen. Nicht-Kontrollen auf "angepassten" Niveau und Verschleierungen wie in anderen großen Sportarten üblich, würde keine Dopingsünder entlarven können. Gibt es mittlerweile Bluttests im Fußball?

Da stimme ich dir doch zu, du hast meine zweiten Absatz schon bemerkt?

;)

Flyinglosi
2012-08-25, 12:11:16
Beinhaltete als Medikament unter anderem gegen Müdigkeit gedacht, neben dem bekannten Coffein noch damals Cocain.

Wäre der Konsum für einen Sportler heutzutage denn illegal (wenns auch nebenbei wohl eher schadet als hilft)? Wie stehts dann mit ähnlichen Substanzen wie Limonaden oder Koffeintabletten?

Ronny145
2012-08-25, 12:37:07
Da stimme ich dir doch zu, du hast meine zweiten Absatz schon bemerkt?

;)


Ja ok. Nur mit dem kleine Randsportart liegst du daneben. Oder meintest du das hier aufs Forum bezogen? Hier im Forum schon, da wäre wohl alles nach Fußball und Formel 1 eine Randsportart.

drexsack
2012-08-25, 12:41:31
Ja ok. Nur mit dem kleine Randsportart liegst du daneben. Oder meintest du das hier aufs Forum bezogen? Hier im Forum schon, da wäre wohl alles nach Fußball und Formel 1 eine Randsportart.

Ich meinte damit eigenlich bei uns in Deutschland. Außer den paar Leuten, die selbst fahren, interssiert sich da imo keiner für Radsport.

Herr Doktor Klöbner
2012-08-25, 12:48:58
Was immer wieder behauptet wird, das es ohne Doping nicht geht ist Unsinn.
Bei den ersten Touren Anfang des letzten Jahrhunderts ging es auch schon auf die großen Alpenpässe, mit schweren archaischen Drahteseln ohne Gangschaltung, ohne Teamwagen, da gibt es die unglaubliche aber wahre Geschichte eines Tourfahrers der sein Fahrrad selbst in der Werkstatt eines Dorfschmiedes reparieren mußte, alles andere hätte damals den Regeln wiedersprochen.

Ronny145
2012-08-25, 12:54:50
Außer den paar Leuten, die selbst fahren, interssiert sich da imo keiner für Radsport.


Dann würde Eurosport DE kein Radsport senden. Wenn Deutschland einen Topfahrer hätte, der unter die ersten Plätze einer größeren Rundfahrt fahren könnte, wäre das Interesse automatisch größer. Andere Nationen sind da deutlich besser bestückt. Wir haben "nur" Sprinter und einen Top Zeitfahrer.

drexsack
2012-08-25, 13:07:36
Dann würde Eurosport DE kein Radsport senden. Wenn Deutschland einen Topfahrer hätte, der unter die ersten Plätze einer größeren Rundfahrt fahren könnte, wäre das Interesse automatisch größer. Andere Nationen sind da deutlich besser bestückt. Wir haben "nur" Sprinter und einen Top Zeitfahrer.

Eurosport sendet auch Beach Volleyball, Snooker, Dart und Curling. Davon würde ich es jetzt nicht abhängig machen. Aber du hast schon Recht, zu Ullrichs Zeiten war das Interesse tatsächlich noch größer.

T101
2012-08-25, 13:17:54
Was immer wieder behauptet wird, das es ohne Doping nicht geht ist Unsinn.
Bei den ersten Touren Anfang des letzten Jahrhunderts ging es auch schon auf die großen Alpenpässe, mit schweren archaischen Drahteseln ohne Gangschaltung, ohne Teamwagen, da gibt es die unglaubliche aber wahre Geschichte eines Tourfahrers der sein Fahrrad selbst in der Werkstatt eines Dorfschmiedes reparieren mußte, alles andere hätte damals den Regeln wiedersprochen.
Na und? Was soll die Geschichte zum Thema Doping beweisen?

Grad Aufputschmittel wurden schon zu Anfangszeiten gern eingesetzt. War damals auch nicht verboten (damit eigentlich auch kein Doping).

Ronny145
2012-08-25, 13:19:30
Eurosport sendet auch Beach Volleyball, Snooker, Dart und Curling. Davon würde ich es jetzt nicht abhängig machen. Aber du hast schon Recht, zu Ullrichs Zeiten war das Interesse tatsächlich noch größer.


Beachvolleyball kommt selten genauso wie Curling, vom Dart wird eigentlich nur die BDO WM übertragen. Radsport wird in zig Stunden verschiedener Rundfahrten/Klassiker gesendet.

ngl
2012-08-25, 14:01:15
Wäre der Konsum für einen Sportler heutzutage denn illegal (wenns auch nebenbei wohl eher schadet als hilft)? Wie stehts dann mit ähnlichen Substanzen wie Limonaden oder Koffeintabletten?

Ja wäre er, wenn es noch Cocain in der Cola geben würde. Cocain ist ein Aufputschmittel das Müdigkeit kaschiert und die Konzentration erhöht.

Koffein selbst steht im übrigen auch auf der Dopingliste, aber erst bei einem Anteil von 12mg/1l Urin. Das kann man nicht mit Cola erreichen. Tabletten überdosiert schon eher. Koffein ist wie Cocain eine Stimulanz.

looking glass
2012-08-25, 16:06:47
Beim Radsport allerdings auch nur RR, ich würde gern mal wieder ordentliches DH sehen (gab es so um 98 - 2000; beim DSF z.B. Stroke gab es noch eine ganze Weile). X-Games waren z.B. immer interessant (weil eben nicht nur BMX, sondern auch Skateboards, im Winter halt Snowboard usw., dazu dann noch unterschiedliche Disziplinen von Street bis Big Air Contest Gedöns, 4 Cross und all so etwas) - leider überträgt das keiner mehr frei empfänglich.


Zum eigentlichen, das der druff war, war sogar offiziell legitimiert (mit nur einem Ei brauchte er ja schon Testosteronmittel). Allerdings immer wieder auf den gesamten Radsport eindreschen, wie einfach gell? Würde mit dem gleichen Eifer und Methoden in anderen Sportbereichen untersucht, dürften sich einige Sportarten mal eben ein halbes neues Team suchen - wer sucht der findet und das will man doch eigentlich nicht *hust*.

Btw. mir ist Ulle immer noch sympathisch, ganz einfach deswegen weil er schwächelt. Er hat(te) immer Gewichtsprobleme, Motivation (quäl dich Du Sau) ging eben auch mal nicht mehr und vor allem man sah ihm die erbrachte Leistung an - etwas was ich erst seit diesem Jahr wieder verstärkt beobachten konnte, dieses völlig entkräftete zusammen sacken im Ziel, das war fast 8 Jahre komplett weg.


P.S. Nichts gegen Curling und Snooker, abends wunderbar interessante Einschlafhilfen (kleiner Tipp an die Offiziellen, Frauenbeachvolleyball, solltet mal drüber nachdenken warum das so gut funktioniert ;), man(n) stelle sich das mal beim curling vor).

Herr Doktor Klöbner
2012-08-25, 17:55:15
Bizzarerweise bin ich übrigens der Meinung, das der Radsport eigentlich größere Chancen hat sauber zu werden, als Leichtathletik oder Schwimmen.
Hier ist jeder auf Topzeiten und Resultate fixiert die eben sauber nicht zu erreichen sind.

Beim Radsport interessiert sich keine Sau dafür wie schnell das Feld unterwegs ist, er bliebe genau so interessant wenn das Feld halt 5% langsamer wäre und man darf ja nicht vergessen 95% sind Talent und harte Arbeit, 5% ist Doping.
Ich denke bei einem komplett ungedopten Starterfeld wären die Plazierungen im wesentlichen dieselben, der Unterhaltungswert wäre der gleiche und das Zuschauerinteresse würde wieder steigen, eigentlich ist hier das flächendeckende von allen Beteiligten gedeckelte und vertuschte Doping völlig kontraproduktiv schadet der Gesundheit der Fahrer und senkt den Marktwert dieses Sportes und somit auch die Verdienstmöglichkeiten für die Fahrer, man darf ja nicht vergessen wie absurd wenig das Fußvolk für diese irrsinnige Schinderei verdient.

(del)
2012-08-25, 21:06:11
Bizzarerweise bin ich übrigens der Meinung, das der Radsport eigentlich größere Chancen hat sauber zu werden, als Leichtathletik oder Schwimmen.
Hier ist jeder auf Topzeiten und Resultate fixiert die eben sauber nicht zu erreichen sind.

Beim Radsport interessiert sich keine Sau dafür wie schnell das Feld unterwegs ist, er bliebe genau so interessant wenn das Feld halt 5% langsamer wäre und man darf ja nicht vergessen 95% sind Talent und harte Arbeit, 5% ist Doping.
Ich denke bei einem komplett ungedopten Starterfeld wären die Plazierungen im wesentlichen dieselben, der Unterhaltungswert wäre der gleiche und das Zuschauerinteresse würde wieder steigen, eigentlich ist hier das flächendeckende von allen Beteiligten gedeckelte und vertuschte Doping völlig kontraproduktiv schadet der Gesundheit der Fahrer und senkt den Marktwert dieses Sportes und somit auch die Verdienstmöglichkeiten für die Fahrer, man darf ja nicht vergessen wie absurd wenig das Fußvolk für diese irrsinnige Schinderei verdient.Grundsätzlich Zustimmung, deine Vision ist nett aber faktisch unmöglich da das Spukgespenst "Doping" immer wie ein böser Schatten über dem Radsport liegen wird. Das Peloton könnte 100 Jahre sauber fahren, dennoch werden Zweifel nie ausgeräumt werden können. Doping hat allen Glauben an fairen und ehrlichen Sport zunichte gemacht.

ngl
2012-08-25, 21:11:10
Bei 150 Testosteron Derivaten die derzeit nicht nachweisbar sind, ist Doping im Grunde narrensicher. Warum sollte man darauf verzichten?

Henry
2012-08-26, 11:53:50
Wäre der Konsum für einen Sportler heutzutage denn illegal (wenns auch nebenbei wohl eher schadet als hilft)? Wie stehts dann mit ähnlichen Substanzen wie Limonaden oder Koffeintabletten?
Als Profisportler hast du heutzutage das Problem, dass du quasi nix zu dir nehmen kannst, was dein Mediziner nicht vorher gecheckt und freigegeben hat. Denn man wird ja nicht wegen des Dopens überführt, sondern wegen dem schiefgegangenen Doping. Deshalb haben alle Teams ihre eigenen Köche und medizinischen Abteilungen.

Das ist natürlich von Sportart zu Sportart unterschiedlich, da die Kontrollen nicht einheitlich sind.

Oid
2012-08-26, 13:20:25
Bizzarerweise bin ich übrigens der Meinung, das der Radsport eigentlich größere Chancen hat sauber zu werden, als Leichtathletik oder Schwimmen.


Vergiss es. Es ist zwar völlig richtig, dass beim Radfahren niemanden die Gesamt-Zeit interessiert, und die ganze Sache ohne Doping kein bischen uninteressanter werden würde. Vermutlich wäre z.B. die Tour de France sogar viel spannender, wenn die Top-Leute auch mal schlechte Tage hätten.

Aber das gleiche gilt doch auch für die Leichtathletik und andere Sportarten. Ob jetzt eine Leistung Weltrekord ist oder nicht, interessiert doch nur am Rande. Bei Olympia beispielsweise zählt nur Gold, Silber, Bronze. Ohne Doping wären auch andere Sportarten kein Stück uninteressanter.

Am Ende des Tages kommt es immer auf das Verhältnis Nutzen von Doping zum Risiko erwischt zu werden an. Und beim Nutzen ist der Radsport naturgemäß ganz vorne dabei, erst recht wenn man sich bei der lukrativsten und prestigeträchtigsten Verstanstaltung über Wochen keine Schwächephase leisten darf.

Morbid Angel
2012-08-26, 22:04:30
Bolt ist für Afrika ein Vorzeigesymbol als Jamaikaner?

Ja, woher stammen denn die Jamaikaner? Alles ehemaliger Sklaven aus Afrika. :D


Im Prinzip ist es doch egal. Im Profi(leistungs)sport liegt die Dopingrate schätzungsweiße bei knapp 100%, sei es bei Wettkämpfen selbst oder mindestens bei Trainingseinheiten. Betrogen wird auch schon seit 100 Jahren, früher eben mit Alkohol, Kokain, Schmerzmittel. Heute wird professionell unter ärztlicher Aufsicht gedopt, gezielt, alles bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Und das wird niewieder verschwinden. Es sei denn es gibt absolut keine Preisgelder mehr bzw. keine "materiell wertvollen Dinge" zu gewinnen. Aber selbst dann wird es niemals völlig dopingfrei werden. Selbst wenn nur 5% dopen, müssen mehr oder weniger gezwungenermaßen alle anderen mitziehen um konkurrenzfähig zu bleiben.

Außerdem wollen die Menschen immer wieder neue Rekorde sehen, schneller, höher, weiter. Das wird sich nicht ändern. Die naiven Menschen (die "Mehrheit") werden das sowieso niemals begreifen.

FeuerHoden
2012-08-26, 22:09:40
Das ewige Problem ist dass man Doping nicht von normaler Nahrungsmittelergänzung und Trainingsoptimierung trennen kann. Man müsste die Sportler schon rund um die Uhr bewachen und nichtmal das würde das Problem lösen.

Morbid Angel
2012-08-26, 22:24:13
Das ewige Problem ist dass man Doping nicht von normaler Nahrungsmittelergänzung und Trainingsoptimierung trennen kann. Man müsste die Sportler schon rund um die Uhr bewachen und nichtmal das würde das Problem lösen.

Es kommen immer wieder neue Mittel auf den Markt die man zu diesem Zeitpunkt noch nicht nachweisen kann. Dazu gibt es wiederum andere Mittel die bestimmte Dopingpräparate verschleiern, verstecken. Was solls. Die Menschen brauchen überhaupt nicht zu jammern. Das Doping wird man niemals vollständig bekämpfen können und wenn alle dopen ist es ja im Prinzip wieder "gerecht".

Es gibt ja auch harmlose Dopingverianten, Eigenblutdoping zum Bleistift.

FeuerHoden
2012-08-26, 22:28:25
Das Problem ist dass die Sportler selbst nicht immer wissen womit sie genau gedopt werden. Wenn ein Sportler sagt im seien 2-3 Titel wichtiger als seine Zeugungs- Verdaungs- und Denkfähigkeit dann ist das seine Entscheidung, aber das Doping setzt auch die Sportler unter Druck die eigentlich 'fair' bleiben wollen. Da kommt dann der Trainer und sagt 'Alles klar Champ, ist deine Entscheidung, dann nimm halt das hier das ist ok' und der Sportler wird gedopt ohne dass ers weiß.

Weyoun
2012-08-26, 22:32:31
Naja, würde mich nicht wundern wenn Armstrong gedopt hätte. Bei der Krebsdiagnose ist einem sowas sch. egal. Da geht man mit einer anderen geistigen Mentalität an den Start als ein gesunder Sportler. Ans absolute Limit und dann noch einen Schritt weiter. Ob gedopt oder nicht, vor der Geisteshaltung habe ich tiefen Respekt.

ngl
2012-08-26, 22:44:46
Naja, würde mich nicht wundern wenn Armstrong gedopt hätte.
Hat mit wundern nicht zu tun. Alle seine Tourproben wurden als man bessere Mittel hatte positiv getestet. Allerdings waren es halt die B Proben, da die A Proben ja vor Jahren als es keine guten Tests gab mit negativ geöffnet wurden. Somit ist eigentlich zu 99.5% pro Tourjahr! bewiesen das er gedopt hat. Man konnte ihm nur rechtlich keinen Strick draus ziehen.


Bei der Krebsdiagnose ist einem sowas sch. egal. Da geht man mit einer anderen geistigen Mentalität an den Start als ein gesunder Sportler. Ans absolute Limit und dann noch einen Schritt weiter. Ob gedopt oder nicht, vor der Geisteshaltung habe ich tiefen Respekt.

Vor allem darf man bei einer Krebsdiagnose den Rest des Lebens legal Medikamente nehmen die 1. auf der Dopingliste stehen und 2. Medikamente nehmen die eine positive Probe verhindern.

Beim Radsport ist daher auch die Anzahl der Asthmakranken zwanzig mal so hoch als beim Bevölkerungsdurchschnitt. Denn dank dem Attest dürfen die auch schon mal das eine oder andere Mittelchen nehmen.

Das Aufputschmittel Ritalin des Phelps für sein AD(H)S wird sicherlich auch nicht negativ zu seiner Leistung beitragen.

Ein ausgeglichenes Spielfeld gibt es eh nicht mehr. Der neueste Schrei ist Rheumatismus um Legal an Mittel zu kommen.

Doping wird auch in 100 Jahren noch ein massives Thema sein. Wahrscheinlich dann noch mit Gentherapie, wo die Eltern in Indien das optimale Sportlerkind heranzüchten um 16 Jahre später finanziell ausgesorgt zu haben :D

Morbid Angel
2012-08-26, 22:49:19
Naja, würde mich nicht wundern wenn Armstrong gedopt hätte.

Die Wahrscheinlichkeit das ein ungedopter Lance Armstrong einem bis zum Anschlag gedopten Fahrerfeld davon fährt halte ich für seeehr gering.

Bei der Krebsdiagnose ist einem sowas sch. egal. Da geht man mit einer anderen geistigen Mentalität an den Start als ein gesunder Sportler. Ans absolute Limit und dann noch einen Schritt weiter. Ob gedopt oder nicht, vor der Geisteshaltung habe ich tiefen Respekt.

Das stimmt schon. Doping allein bringt auch nichts. Wir als untrainierte würden selbst mit Doping den Berg nicht hochkommen. :D
Dass ihm alle Titel aberkannt werden (sollen) find ich nicht richtig, wobei ich es Jan Ullrich natürlich eher gönne. :smile:

Irgendjemand sagte mal: In einem ungedopten Fahrerfeld wäre Jan Ullrich allen davon gefahren.


Doping wird auch in 100 Jahren noch ein massives Thema sein. Wahrscheinlich dann noch mit Gentherapie, wo die Eltern in Indien das optimale Sportlerkind heranzüchten um 16 Jahre später finanziell ausgesorgt zu haben :D

Haha, gut möglich. An richtige Gentherapie habe ich noch garnicht gedacht, da gibt es bestimmt noch ernormes Potenzial...

FeuerHoden
2012-08-26, 22:52:37
Woher will man das wissen? Der Jan hat doch ebenfalls gedopt.

Flyinglosi
2012-08-27, 00:01:48
eben und somit wär er gegen ungedopte gegner sicher im vorteil gewesen :-D

klutob
2012-08-28, 19:48:41
Beim Radsport ist daher auch die Anzahl der Asthmakranken zwanzig mal so hoch als beim Bevölkerungsdurchschnitt. Denn dank dem Attest dürfen die auch schon mal das eine oder andere Mittelchen nehmen.


Wobei das von den meisten Sportärtzten gedeckt ist, das sog. "Leistungsasthma/Anstrengungsasthma" ist eine echte Berufskrankheit für Profi-Radsportler, Behandlung IMHO vollkommen legitim.

Mumins
2012-09-04, 11:57:06
ullrich war sicher auch gedopt, er hatte aber nicht die möglichkeiten wie armstrong. der hatte angeblich eine ganze schaar von leuten, die ihm vor kontrollen während der rennen zeit verschafften, dass er die proben verdünnen oder gegen sauberes urin austauschen konnte. er hatte verbündete bei den organisationen der kontrolleure, er hat ja auch ständig gerätschaften gekauft oder ihnen geld gespendet, warum wohl?

Oid
2012-09-04, 12:26:17
Laut Hamilton war Armstrong ein "Pionier des Dopings". Und ich glaube damit hat er sogar recht. Der Doping-Apparat, den Armstrong um sich aufgebaut hat, ist wohl mit nichts zu vergleichen, was bis dahin üblich war.

http://www.spiegel.de/sport/sonst/lance-armstrong-hamilton-veroeffentlicht-buch-mit-doping-vorwuerfen-a-853658.html

Mumins
2012-09-04, 17:07:06
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.976247.1279294987!/image/image.jpg_gen/derivatives/860x860/image.jpg&imgrefurl=http://www.sueddeutsche.de/sport/radsport-schweigen-zahlen-es-ist-fast-wie-bei-der-mafia-1.976244&h=711&w=860&sz=238&tbnid=_msMYRspUaG5gM:&tbnh=93&tbnw=113&zoom=1&usg=__iWrSEGPB3eHs-6Oif18KDRl-Lkw=&sa=X&ei=W8xFUKChHcHZtAai4IAg&ved=0CDcQ9QEwAg&dur=327

Mumins
2012-09-06, 22:00:13
http://www.sueddeutsche.de/sport/dopingvorwuerfe-gegen-lance-armstrong-minuten-um-den-schwindel-zu-vertuschen-1.1450756

Mehrfach habe man Armstrong bei unangemeldeten Tour-Tests nicht umgehend kontrollieren können, 2009 sei er erst mal 20 Minuten duschen gegangen.

Ronny145
2012-10-12, 13:29:56
Lance Armstrong hat systematisch gedopt und Kollegen zum Doping angestiftet: Der Usada-Bericht zeigt detailliert, wie der siebenmalige Tour-de-France-Sieger die Radsport-Welt jahrelang nach Strich und Faden betrogen hat - und warum er niemals bestraft wurde. Ein Überblick.
http://www.spiegel.de/sport/sonst/fall-lance-armstrong-das-steht-in-dem-anti-doping-bericht-der-usada-a-860690.html

GBWolf
2012-10-12, 13:33:18
Hätte man auch damals machen können. Da hat jetzt keiner mehr was von. Das das eh klar war wusste auch damals schon jeder.

Ronny145
2012-10-12, 13:34:42
Pevenage sieht sich als Opfer: http://www.spiegel.de/sport/sonst/radsport-rudy-pevenage-gesteht-doping-praktiken-a-860945.html


Heute könne man abschließend sagen, dass alle "Opfer von Lance Armstrong und Johan Bruyneel wurden". Im Vergleich zu den "Gangstern bei US Postal bin ich nur ein kleiner Fisch gewesen", sagte Pevenage dem belgischen TV-Sender VRT.

Watson007
2012-10-22, 13:18:00
es ist soweit:

http://www.spiegel.de/sport/sonst/lance-armstrong-uci-erkennt-tour-de-france-titel-ab-a-862481.html

PacmanX100
2012-10-22, 13:47:06
Es ändert leider nichts, betrügen zahlt sich immer noch aus! Der Typ hat MILLIONEN gescheffelt, auch wenn er jetzt Sponsorverträge verloren hat, wenn er nicht ganz dumm war, hat er 10-20 Mio davon zur Seite gelegt. Da können ihm die gestrichenen Erfolge auch egal sein ... das ganze Konzept ist einfach fehlerhaft. Der nächste wird Sieger, Jahre später stellt sich dann heraus, er hat auch betrogen...

desert
2012-10-22, 14:58:32
Es ändert leider nichts, betrügen zahlt sich immer noch aus! Der Typ hat MILLIONEN gescheffelt, auch wenn er jetzt Sponsorverträge verloren hat, wenn er nicht ganz dumm war, hat er 10-20 Mio davon zur Seite gelegt. Da können ihm die gestrichenen Erfolge auch egal sein ... das ganze Konzept ist einfach fehlerhaft. Der nächste wird Sieger, Jahre später stellt sich dann heraus, er hat auch betrogen...

Das wird sich erst ändern, wenn man die Sportler in Rregreß nimmt und die Sponsorengelder und Prämen zurück zahlen müssen. Dann muss man nur 1-2 mal durchziehen und ein Wandel würde sich bemerkbar machen.

Dafür fehlt den Verbänden aber der Mut, dafür ist der Klüngel zu weit verbreitet.

Oid
2012-10-22, 19:19:11
Nagut, wenn er jetzt ein paar Jahre einsitzen muss, werden ihn seine Millionen auch nicht trösten.

Hatstick
2012-10-22, 20:26:46
Ist doch eh ein Riesenzirkus der Radsport!

Finde die Entscheidung richtig.
Das i-Tüpfelchen wäre jetzt, wenn Ulle die Titel bekommt. :biggrin:

Kladderadatsch
2012-10-22, 20:40:37
Finde die Entscheidung richtig.
Das i-Tüpfelchen wäre jetzt, wenn Ulle die Titel bekommt. :biggrin:
der hat schon längst abgelehnt. von dem mießen heuchlerverein würde sich auch kein anständiger mensch noch was (an)bieten lassen.

Langenscheiss
2012-10-22, 21:50:15
Soweit ich gelesen habe, sehen die Regeln ja nun vor, dass er die Preisgelder zurückzahlen muss. Die werden ihm aber kaum auffallen, bei den ganzen Medien- und Sponsorgeldern. Einfach eine lächerliche Veranstaltung das ganze!

n00b
2012-10-22, 21:53:14
Die Preisgelder werden ihn ned gross jucken aber vielleicht klagen ihn ja ein paar seiner Sponsoren in Grund und Boden. Das würde dann wirklich weh tun.

(del)
2012-10-22, 22:32:30
der hat schon längst abgelehnt. von dem mießen heuchlerverein würde sich auch kein anständiger mensch noch was (an)bieten lassen.
Der hat aus nem ganz anderen Grund abgelehnt...

Übrigens hat der Ausrichter der Tour de France schon verlauten lassen, dass die Titel nicht erneut (anderweitig) vergeben werden.

drexsack
2012-10-22, 22:39:40
Kein Wunder, ist ja wahrscheinlich auch keiner dabei, der in den letzten Jahren diese Tortour ungedopt je durchgehalten hat. Wegen mir könnten sie gerne mehr MTB/BMX/etc zeigen, nicht immer nur diese vollgepumpten hochgezüchteten Dackelspalter. Und die Tourstrecke lässt man einfach von einem google maps-Auto abfahren, außer den Landschaftsaufnahmen hat die Tour doch nix mehr zu bieten.

The_Strip
2012-10-22, 23:27:22
Kein Wunder, ist ja wahrscheinlich auch keiner dabei, der in den letzten Jahren diese Tortour ungedopt je durchgehalten hat.
http://www.welt.de/img/sport/origs110112421/0949723067-w900-h600/title.jpg
Quelle: Die Welt (http://www.welt.de/sport/article110123502/Lance-Armstrong-verdient-es-vergessen-zu-werden.html)

Rolsch
2012-10-22, 23:32:17
Bin scheinbar der einzige wo die Jungs trotzdem bewundernswert findet.

Lawmachine79
2012-10-23, 00:10:27
Ich finde es lächerlich. Die dopen alle. Weil wir es nur dann gucken. Man soll es einfach erlauben. Wie naiv muss man denn sein zu glauben, daß der Mensch sowas ohne Hilfsmittel mitmacht. Die Typen treten 350W mit einem 125er Puls. Jeder, der sich für fit hält, kann ja mal 350W auf dem Ergometer einstellen. Und das machen die drei Wochen lang. Vor allem wg. Regeneration ist das ohne Doping kaum möglich. Und wer mal so eine Steigung gesehen hat wie den Mont Ventoux oder L'Alpe d'Huez weiß, daß das kein menschliches Wesen ohne Hilfsmittel so schaffen kann, wie die es schaffen.
In meinen Augen bleibt Lance Armstrong eine Legende. Klar hat er gedopt. Aber das haben sie - wie gesagt - alle. Und deshalb hat am Ende doch wieder der gewonnen, der am meisten dafür zu geben bereit war.

w0mbat
2012-10-23, 00:14:55
Nein, bestimmt nicht alle.

n00b
2012-10-23, 00:30:10
In meinen Augen bleibt Lance Armstrong eine Legende. Klar hat er gedopt. Aber das haben sie - wie gesagt - alle. Und deshalb hat am Ende doch wieder der gewonnen, der am meisten dafür zu geben bereit war.

Das ist so pauschal einfach nicht richtig. Klar kann man davon ausgehen dass alle in der Spitze auf die eine oder andere Weise nachgeholfen haben. Aber wenn man das alles verfolgt, was im Zuge seit dem Fuentes-Skandal 2006 ans Licht gekommen ist, wird klar dass es hier gewaltige Unterschiede bei den Möglichkeiten und der kriminellen Energie zu betrügen gab. Armstrong war nicht nur ein einfacher Konsument sondern Organisator und Dealer, zusammen mit seinem Teamchef Bryneel haben sie ein absolut professionell und konspirativ aufgezogenes Dopingnetzwerk unterhalten, das selbst im verseuchten Radsport noch kein vergleichbares Beispiel kannte. Um die Machenschaften zu decken wurde auch vor Bedrohungen nicht zurückgeschreckt und Konkurrenten angeschwärzt. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen wurde mit dem korrupten UCI gekungelt. Armstrong hatte Rückendeckung von ganz oben und konnte praktisch machen was er wollte, ohne aufzufliegen.

Andere haben auch gedopt aber hatten lange nicht diese Möglichkeiten. Bei weitem nicht. Es gab nie Chancengleichheit, sie hatten gegen das perfekt organisierte Armstrong-Netzwerk keinerlei Chance, zu keinem Zeitpunkt, egal was sie auch taten. Wer Armstongs Siege bewundert, bewundert im Grunde nur seine kriminelle Energie und Rücksichtslosigkeit. Mit Sport haben seine Siege sehr wenig zu tun.

Djudge
2012-10-23, 00:36:46
Ich finde es lächerlich. Die dopen alle. Weil wir es nur dann gucken. Man soll es einfach erlauben. Wie naiv muss man denn sein zu glauben, daß der Mensch sowas ohne Hilfsmittel mitmacht. Die Typen treten 350W mit einem 125er Puls. Jeder, der sich für fit hält, kann ja mal 350W auf dem Ergometer einstellen. Und das machen die drei Wochen lang. Vor allem wg. Regeneration ist das ohne Doping kaum möglich. Und wer mal so eine Steigung gesehen hat wie den Mont Ventoux oder L'Alpe d'Huez weiß, daß das kein menschliches Wesen ohne Hilfsmittel so schaffen kann, wie die es schaffen.
In meinen Augen bleibt Lance Armstrong eine Legende. Klar hat er gedopt. Aber das haben sie - wie gesagt - alle. Und deshalb hat am Ende doch wieder der gewonnen, der am meisten dafür zu geben bereit war.

Ja, die Diskussion ist müßig. Schummeln ist soo einfach, warum den seriösen Weg gehen, machen doch eh alle. Echt mal, bescheissen hilft, schöne neue Welt!

da gibt es ein schönes Zitat bei MiamiNice in der Sig :rolleyes:

klutob
2012-10-23, 01:51:48
Ich finde es lächerlich. Die dopen alle. Weil wir es nur dann gucken. Man soll es einfach erlauben. Wie naiv muss man denn sein zu glauben, daß der Mensch sowas ohne Hilfsmittel mitmacht. Die Typen treten 350W mit einem 125er Puls. Jeder, der sich für fit hält, kann ja mal 350W auf dem Ergometer einstellen. Und das machen die drei Wochen lang. Vor allem wg. Regeneration ist das ohne Doping kaum möglich. Und wer mal so eine Steigung gesehen hat wie den Mont Ventoux oder L'Alpe d'Huez weiß, daß das kein menschliches Wesen ohne Hilfsmittel so schaffen kann, wie die es schaffen.
In meinen Augen bleibt Lance Armstrong eine Legende. Klar hat er gedopt. Aber das haben sie - wie gesagt - alle. Und deshalb hat am Ende doch wieder der gewonnen, der am meisten dafür zu geben bereit war.

Niemand fährt auf einer Etappe (6-8h) mit 350W durch. Aber wiederum sind 350W bei 70-75 kg Gewicht für ~1h kein Problem an der aeroben Schwelle, das ist C-Klasse Amateur Niveau.
Es ist einfach im TV kaum nachvollziehbar wie unmenschlich eine Attacke ist, die die Spreu vom Weizen trennt (Voll bis oben hin/Naturtalent), das läßt sich nicht ausschließlich am SRM festmachen.

klutob
2012-10-23, 02:08:31
Andere haben auch gedopt aber hatten lange nicht diese Möglichkeiten. Bei weitem nicht. Es gab nie Chancengleichheit, sie hatten gegen das perfekt organisierte Armstrong-Netzwerk keinerlei Chance, zu keinem Zeitpunkt, egal was sie auch taten. Wer Armstongs Siege bewundert, bewundert im Grunde nur seine kriminelle Energie und Rücksichtslosigkeit. Mit Sport haben seine Siege sehr wenig zu tun.

Der Mann war schon ohne Dope Extraklasse, allerdings war die Art und Weise seiner Siege (mit dem Finger in der Nase, ähnlich Indurain) sicherlich auch der biochemischen Keule zuzuschreiben.
Wenn ein Hinkebein mit 80-85kg auf einmal zum Edelhelfer am Berg mutiert und mit seinem Käptn die gesamte Bergflohelite abplatzen lässt, hat sich doch jeder an den Kopf gefasst, der sich ein bisschen für den Radsport interessiert.

Amboss
2012-10-23, 06:27:53
Ich finde es lächerlich.

Du siehst es falsch. Sport hat auch eine Vorbildfunktion und ist ein Trend-Setter, vor allem für die Jugend. Und da hört dann der Spaß für mich auf.

Sonst haben wir irgendwann mal Zustände, das es uncool ist nicht zu dopen. Der Durchschnittsmensch ist nun mal ein Herdentier, mich ausdrücklich dabei ausgeschlossen.
Im Rennradsport zählt nur physische Leistung, sonst nichts! Deswegen ist dieser Sport zum Scheitern verurteilt.

In anderen Sportarten wie Tennis, Fußball etc. hilft physische Leistung alleine nicht viel. Deswegen profitiert ein Tennisspieler, Golfer, Fußballer auch kaum von Doping.

Ein Rennradfahrer dagegen trampelt nur auf seinen Pedalen und fährt geradeaus, außer Ausdauer muss er nichts anderes können - Doping ist in dieser Sportart zu 95% Siegentscheidend.

Xanatos
2012-10-23, 06:48:24
Ist natuerlich Schwachsinn. Fahrradfahren besteht sehr wohl aus Technik, dafuer muss man sich halt auch erst mal mit dem Thema auseinandersetzen. Gut, in anderen Sportarten wird es mehr auf die Technik drauf ankommen, das bestreite ich nicht, aber Radfahren ist auf dem Niveau nicht nur "physische Leistung".

Und Doping bringt natuerlich auch im Tennis und Fussball was. Nicht umsonst hat man beim Dopingarzt Fuentes Listen voller Tennisspieler und Fussballspieler gefunden. Tennisspieler spielen bei manchen Turnieren teilweise tagelang mehrere Spiele pro Tag, Fussballer immerhin paar Spiele in einer Woche. Wer schonmal Sport getrieben hat, weiss, wie die Technik immer schlechter wird, je erschoepfter man ist. Doping wird ja auch hauptsaechlich zur Regneration eingesetzt und fuers Training, und da bringt es natuerlich auch was bei Fussball und Tennis.

Aber man ist das ja nicht anders gewohnt, Radsportfans haben auch lange Zeit bestritten, dass gedopt wird.

Fazit: Ich gehe stark davon aus, dass auch im Tennis und Fussball flaechendeckend gedopt wird. Der Ausmass wird nicht so krass sein wie zu Armstrong-Zeiten, aber sicherlich auch nicht so klein, wie manche es gerne haetten.

Amboss
2012-10-23, 07:02:39
Und Doping bringt natuerlich auch im Tennis und Fussball was.
Aber man ist das ja nicht anders gewohnt, Radsportfans haben auch lange Zeit bestritten, dass gedopt wird.

Fazit: Ich gehe stark davon aus, dass auch im Tennis und Fussball flaechendeckend gedopt wird. Der Ausmass wird nicht so krass sein wie zu Armstrong-Zeiten, aber sicherlich auch nicht so klein, wie manche es gerne haetten.
Ich bin Sportler und Radfahrer, also komm mir nicht mit Schwachsinn und ich hätte keine Ahnung :rolleyes:
Ich habe auch nicht behauptet das andere Sportarten ohne Doping auskommen, allerdings profitiert ein Tennisspieler vom Doping höchstens 10% . Man muss auch sehen, dass die physische Verausgabung beim Tennis-Spielen oder Fußball weitaus geringer ist, als mehrere hundert Kilometer non-stop durch die Gegend zu brettern mit einem Rad.

Und über die besondere "Technik" beim Radfahren lasse ich mich gerne aufklären, vielleicht kann ich als Radler noch von der einen oder anderen "Technik" ;D profitieren. Immerhin packe ich an einem So schon mal 100Km quer durch den Schwarzwald.

Kladderadatsch
2012-10-23, 07:40:35
Ich finde es lächerlich. Die dopen alle. Weil wir es nur dann gucken. Man soll es einfach erlauben. Wie naiv muss man denn sein zu glauben, daß der Mensch sowas ohne Hilfsmittel mitmacht. Die Typen treten 350W mit einem 125er Puls. Jeder, der sich für fit hält, kann ja mal 350W auf dem Ergometer einstellen. Und das machen die drei Wochen lang. Vor allem wg. Regeneration ist das ohne Doping kaum möglich.
das brauchst du zu nicht erklären, denn das will niemand verstehen. zuletzt reiten dann alle auf der "gesundheit" herum, während es um hochleistungssport geht..
die einzig vernünftige kontrolle, die man einführen könnte, wären physiologische grenzwerte. dann hinkt auch keine messtechnik mehr der dopingchemie hinterher, und noch viel wichtiger, es entsteht echte fairness. (z.b. in der leichtatlethik, wo der gesamte kubanische nationalkader seltener kontrolliert wird als ein einzelner deutscher profi)
die einzig verwerfliche sache ist, dass die im radsport wohl schon im kindesalter quasi gezwungen werden. das ist kriminell.

Lawmachine79
2012-10-23, 07:57:15
Niemand fährt auf einer Etappe (6-8h) mit 350W durch. Aber wiederum sind 350W bei 70-75 kg Gewicht für ~1h kein Problem an der aeroben Schwelle, das ist C-Klasse Amateur Niveau.
Es ist einfach im TV kaum nachvollziehbar wie unmenschlich eine Attacke ist, die die Spreu vom Weizen trennt (Voll bis oben hin/Naturtalent), das läßt sich nicht ausschließlich am SRM festmachen.
Wieviel treten die denn bei einer Standartetappe, wieviel bei einer der großen 4 Bergetappen und wieiviel bei einem Einzelzeitfahren? Bei Armstrong meine ich den von mir genannten Wert und Puls über Trainingsfahrten gelesen zu haben. Und was heisst "SRM"?

Du siehst es falsch. Sport hat auch eine Vorbildfunktion und ist ein Trend-Setter, vor allem für die Jugend. Und da hört dann der Spaß für mich auf.

Sonst haben wir irgendwann mal Zustände, das es uncool ist nicht zu dopen. Der Durchschnittsmensch ist nun mal ein Herdentier, mich ausdrücklich dabei ausgeschlossen.
Im Rennradsport zählt nur physische Leistung, sonst nichts! Deswegen ist dieser Sport zum Scheitern verurteilt.


Hahaha. Der Vorbildzug ist ja mal sowas von abgefahren. Quer durch alle Sportarten weg. Außerdem gehe ich da sowieso nicht bei allen Sportarten mit, was die Vorbildfunktion angeht. In jedem Sport, der halbwegs Zuschauer anlockt, geht es heute nun einmal um Geld. Nur Geld kann einen Sport heutzutage noch am Leben halten. Tja und es ist zwar bitter - aber wenn die Typen auf dem Rad nichts Außergewöhnliches leisten, sehe ich sie mir nicht an. Wieso sollte ich mir etwas ansehen, von dem ich glaube, daß ich es durch Training selbst erreichen könnte? Nein, ich sehe mir Dinge an, von denen ich das Gefühl habe, daß sie von "Außerirdischen" geleistet werden und dass es für mich absolut unrealistisch und utopisch, das selbst auf die Beine zu stellen (damit meine ich jetzt nicht, daß ich mit Training TDF-Fahrer werden kann - es geht aber darum "wie weit es weg ist"). Deshalb sehe ich mir auch keine Formel 1 mehr an - ich habe das Gefühl mit all der Technik KANN es jeder und mit all der Sicherheit TRAUT es sich jeder; das waren mal Gladiatoren, heute sind es Langweiler die nur ihren Job machen, eine Gewerkschaft haben und über Arbeitssicherheit diskutieren. Ich - und der gemeine Zuschauer ebenso - will Extravaganz, Extreme und Superlative. Unterhalb dieser Schwelle mache ich den Fernseher gar nicht erst an. Ich weiß, ich "treibe" damit die Sportler ins Doping - aber zum einen kann ich nichts für meine Interessen zum anderen werden ich den Fernseher nicht aus Mitleid einschalten.
Doping ist nicht zu verhindern. Deshalb soll man es erlauben, denn Kontrolle wird sich ganz von alleine einstellen. Wenn der erste wieder tot vom Rad fällt, wird man eine Grenze nach oben entdecken. Und das dämmt die Möglichkeiten des Doping ein. Doping realisiert die theoretischen Möglichkeiten der menschlichen Physis in der Praxis. Wenn man diese Grenze überschreitet, passiert halt das, was Tom Simpson am Mont Ventoux passiert. Und genau das begrenzt das Doping nach oben. Wünsche ich mir das? Nein. Aber man darf nicht vergessen, daß das erwachsene Männer sind und dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen.

[dzp]Viper
2012-10-23, 08:17:22
Doping ist nicht zu verhindern. Deshalb soll man es erlauben, denn Kontrolle wird sich ganz von alleine einstellen.
Genau. Was man nicht zu 100% kontrollieren kann sollte man immer direkt erlauben.
Rasen kann man nicht zu 100% kontrollieren.. also am besten komplett erlauben.
Klauen kann man nicht zu 100% kontrollieren.. also am besten komplett erlauben.

Der Hochleistungssport hat eine Vorbildfunktion. Was denkst du passiert, wenn diese Vorbilder dann ganz legal Dopen dürfen? Die ganzen Amateursportler und Hobbysportler werden das ebenfalls tun (Weil ihre Idole das ja auch machen dürfen...).

Nein.. der Kampf gegen Doping ist sicher ein schwerer - gerade im Hochleistungssport. Dennoch sollte man nicht aufgeben.
Die Kontrollen und Strafen müssten aber härter werden.

HAL
2012-10-23, 08:56:09
Und über die besondere "Technik" beim Radfahren lasse ich mich gerne aufklären, vielleicht kann ich als Radler noch von der einen oder anderen "Technik" ;D profitieren. Immerhin packe ich an einem So schon mal 100Km quer durch den Schwarzwald.
Naja, z.B. bei einer Bergabfahrt ist Fahrtechnik schon nicht ganz unwichtig. Aber Du hast schon recht: für den einzelnen Radfahrer ist physische Leistung wichtig wie in kaum einem anderen Sport.

Ansonsten gibt es bei solchen Radrennen aber m.E. auch eine große taktische Komponente - Die TDF gewinnt man nicht allein, das ist ein Teamsport.
Also auch Taktik, Überblick, Führungsqualitäten und das Kennen seiner eigenen Grenzen zeichnen einen Weltklassefahrer aus.

deekey777
2012-10-23, 12:35:36
Ich finde es lächerlich. Die dopen alle. Weil wir es nur dann gucken. Man soll es einfach erlauben. Wie naiv muss man denn sein zu glauben, daß der Mensch sowas ohne Hilfsmittel mitmacht. Die Typen treten 350W mit einem 125er Puls. Jeder, der sich für fit hält, kann ja mal 350W auf dem Ergometer einstellen. Und das machen die drei Wochen lang. Vor allem wg. Regeneration ist das ohne Doping kaum möglich. Und wer mal so eine Steigung gesehen hat wie den Mont Ventoux oder L'Alpe d'Huez weiß, daß das kein menschliches Wesen ohne Hilfsmittel so schaffen kann, wie die es schaffen.
In meinen Augen bleibt Lance Armstrong eine Legende. Klar hat er gedopt. Aber das haben sie - wie gesagt - alle. Und deshalb hat am Ende doch wieder der gewonnen, der am meisten dafür zu geben bereit war.
Daher sollte man die Touren so auslegen, dass eine zufriedenstellende Regeneration ohne Doping möglich ist, sprich längere Pausen zwischen den einzelnen Abschnitten.

Henroldus
2012-10-23, 12:40:55
Daher sollte man die Touren so auslegen, dass eine zufriedenstellende Regeneration ohne Doping möglich ist, sprich längere Pausen zwischen den einzelnen Abschnitten.
..oder kürzere Etappen, die ersten 2h haben doch eigentlich keine Sau interessiert und wurden per Ticker nachgereicht.
bei 100Km ist der Speed und die Spannung auch höher und man kann die 2,5h live übertragen

Ice-Kraem
2012-10-23, 13:21:47
ich wäre auch dafür die einzelnen etappen zu kürzen....so ist es einfach unglaubwürdig.
100 - 150km maximal. und auch ein paar freie tage mehr zwischendurch.
nur dann müsste auch durch ein abkommen beschlossen sein das 1000% auf doping verzichtet wird...

also wird es eh nicht woweit kommen, leider...

n00b
2012-10-23, 13:27:53
Ich halte das für Unsinn das Dopingproblem durch Entschärfung von Etappen lösen zu wollen. Die dopen nicht weil ihnen die Tour zu anstrengend ist, die dopen um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.

[dzp]Viper
2012-10-23, 13:36:08
Ich halte das für Unsinn das Dopingproblem durch Entschärfung von Etappen lösen zu wollen. Die dopen nicht weil ihnen die Tour zu anstrengend ist, die dopen um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.
Ganz genau.

Die Tour würden sie auch ohne Doping schaffen. Nur die Zeiten würden massiv schlechter werden....

klutob
2012-10-23, 14:08:51
Viper;9513963']Ganz genau.

Die Tour würden sie auch ohne Doping schaffen. Nur die Zeiten würden massiv schlechter werden....

Nichtmal dies, auf Flachetappen fährt man gegen den Luftwiderstand. Da macht Doping kaum eine spürbaren Unterschied in der Durchschnittsgeschwindigkeit, in den Bergetappen, wird es wieder die natürliche Trennung zwischen Klassementfahrern und Bergspezialisten geben. Durch die schlechtere Regeneration gibt es viele Anwärter auf Etappensiege in den Bergen, niemand (Teams) kann mehr jede Phase der Rundfahrt kontrollieren.
Allgemein würde die Tour wieder interessant werden, da wieder unterschiedliche Fahrertypen die großen Rundfahrten gewinnen können.
Dann noch den Funk und das Livetiming verbieten, schon wären die Etappen spannend und die taktischen Fähigkeiten der Teamleader (lesen einer Attacke/des Rennens) gefordert.
Solang aber McQuaid und Konsorten alles kontrollieren, wird das nicht passieren, der Fisch stinkt vom Kopf. Armstrong wurde nur fallengelassen um die eigenen Posten zu sichern.

Wuzel
2012-10-23, 14:15:05
Ich halte das für Unsinn das Dopingproblem durch Entschärfung von Etappen lösen zu wollen. Die dopen nicht weil ihnen die Tour zu anstrengend ist, die dopen um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen.

Relativ.
Über die gesamte Tour bei teils wirklich extremen Etappen ohne Hilfsmittel zu fahren... könnte eng werden. Vor allem schwankt ja auch ordentlich die Tagesform.
Eine Entschärfung könnte schon ein wenig beitragen das Doping zu begrenzen.

Aber zu aller erst muss man abgrenzen was überhaupt unter 'Doping' fällt und was nicht. ;)

Ich persönlich finde es absolut erbärmlich, das die Fahrer als Sündenböcke hergenommen werden. Es ist doch bekannt, woher dieser extreme Druck kommt bzw. erzeugt wird.
An genau der Stelle müsste zu aller erst ein Umdenken stattfinden, sonst nützt alles nichts.

@Amboss

Können nächste Saison (diese ist ja schon vorbei ;( ) gerne mal ein Runde fahren, bin auch Schwarzwald 'Bezwinger' :freak:

klutob
2012-10-23, 14:41:13
Wieviel treten die denn bei einer Standartetappe, wieviel bei einer der großen 4 Bergetappen und wieiviel bei einem Einzelzeitfahren? Bei Armstrong meine ich den von mir genannten Wert und Puls über Trainingsfahrten gelesen zu haben. Und was heisst "SRM"?


Im Flachen treten die Kapitäne die geringste Leistung, da sie immer aus dem Wind gehalten werden vom Team ~150-200W im Durchschnitt, in einer Bergetappe ~250-300W je nach Gewicht.
Diese Durchschnittsangaben sagen aber überhaupt nichts aus, da sie auch jeder Amateur, ohne besondere Begabung mit optimalen Training erreichen kann.
Im Rennen werden aber wiederholt Attacken geritten im Bereich von 500-800W (Durchschnitt) über mehrere Minuten, bis der Gegner blau ist und nicht mehr seine Grundleistung bringen kann und den Kontakt zur Spitze verliert.

Im Einzelzeitfahren wird heute nicht mehr die maximale aerobe Leistung abgefragt, da dies die Aeropostion nicht zuläßt, man sucht auf der Bahn den besten Kompromiss (die sog. Mauer) zwischen Leistung und Sitzposition.
Ulle soll in seinen besten Zeiten ~430-450W unter diesen Bedingungen erbracht haben, seine aerobe Schwelle soll bei etwa +520W gelegen haben (im Tourgewichtstrimm).
Absolute Spitze sind kolportierte ~630W eines Uwe Amplers.
Den Puls kann man nicht zur Beurteilung heranziehen, da gibt es riesengroße Differenzen (genetische Disposition) selbst bei austrainierten Radsportlern, einer bringt die höchste Dauerleistung schon bei 145BPM der andere erst bei 160.
Es ist ähnlich wie beim Ruhe-/Maximalpuls, er läßt kaum einen objektiven Vergleich der Leistungsfähigkeit zu, er kann nur zur groben Beurteilung der persönlichen Auslastung (ermittelt auf einem Ergometer) herangezogen werden.
Es ist absolut möglich, das Armstrong bei 125BPM 300-350W Dauerleistung erbringen konnte.

SRM ist der Marktführer in der Leistungsmessung im Radsport.

Wuzel
2012-10-23, 16:23:04
Im Flachen treten die Kapitäne die geringste Leistung, da sie immer aus dem Wind gehalten werden vom Team ~150-200W im Durchschnitt, in einer Bergetappe ~250-300W je nach Gewicht.
Diese Durchschnittsangaben sagen aber überhaupt nichts aus, da sie auch jeder Amateur, ohne besondere Begabung mit optimalen Training erreichen kann.
Im Rennen werden aber wiederholt Attacken geritten im Bereich von 500-800W (Durchschnitt) über mehrere Minuten, bis der Gegner blau ist und nicht mehr seine Grundleistung bringen kann und den Kontakt zur Spitze verliert.

Im Einzelzeitfahren wird heute nicht mehr die maximale aerobe Leistung abgefragt, da dies die Aeropostion nicht zuläßt, man sucht auf der Bahn den besten Kompromiss (die sog. Mauer) zwischen Leistung und Sitzposition.
Ulle soll in seinen besten Zeiten ~430-450W unter diesen Bedingungen erbracht haben, seine aerobe Schwelle soll bei etwa +520W gelegen haben (im Tourgewichtstrimm).
Absolute Spitze sind kolportierte ~630W eines Uwe Amplers.
Den Puls kann man nicht zur Beurteilung heranziehen, da gibt es riesengroße Differenzen (genetische Disposition) selbst bei austrainierten Radsportlern, einer bringt die höchste Dauerleistung schon bei 145BPM der andere erst bei 160.
Es ist ähnlich wie beim Ruhe-/Maximalpuls, er läßt kaum einen objektiven Vergleich der Leistungsfähigkeit zu, er kann nur zur groben Beurteilung der persönlichen Auslastung (ermittelt auf einem Ergometer) herangezogen werden.
Es ist absolut möglich, das Armstrong bei 125BPM 300-350W Dauerleistung erbringen konnte.

SRM ist der Marktführer in der Leistungsmessung im Radsport.

Ähhhh,

Am Berg treten die Profis schon ~400-500W weg, Hobbyisten/Amateure sind im 200'er Bereich ;)
Im Flachen sieht es nicht anders aus, Kette rechts und ab die Post. Klar wird auch mal ein wenig der Hase raus genommen, aber das betrifft eher weniger das Spitzenfeld - meist sind es Vorbereitungen für Attacken aus der Mitte ;)
(Da müssen dann aber alle im Feld mitspielen, was ja nicht immer der Fall ist).

Das was die Profis da wegtreten ist nicht mehr feierlich, kann man auch live beim Ötzi erleben - vorausgesetzt der Ulle fährt wieder mit ...

http://le-grimpeur.net/blog/archives/74

klutob
2012-10-23, 17:11:32
Ähhhh,

Am Berg treten die Profis schon ~400-500W weg, Hobbyisten/Amateure sind im 200'er Bereich ;)
Im Flachen sieht es nicht anders aus, Kette rechts und ab die Post. Klar wird auch mal ein wenig der Hase raus genommen, aber das betrifft eher weniger das Spitzenfeld - meist sind es Vorbereitungen für Attacken aus der Mitte ;)
(Da müssen dann aber alle im Feld mitspielen, was ja nicht immer der Fall ist).

Das was die Profis da wegtreten ist nicht mehr feierlich, kann man auch live beim Ötzi erleben - vorausgesetzt der Ulle fährt wieder mit ...

http://le-grimpeur.net/blog/archives/74

Und was habe ich geschrieben? Natürlich kann ein Profi 6-6,5W/kg über einen gewissen Zeitraum treten (50-60min) während der Etappe, nichts anderes sagt auch dein Link aus, allerdings pegeln sich die Durchschnittswerte einer Etappe ungefähr auf den von mir genannten Bereich. Es gibt Abfahrten Talflachpassagen etc, das drückt den Schnitt extrem.
Ich durfte mal ein SRM System über 1 Monat im Rahmen einer Sportstudie der Uni Köln bewegen, man glaubt anfangs garnicht wie stark mal ein kurzes Trittrausnehmen (Abfahrten/Windschatten) den Gesamtschnitt drückt.
Im Flachen reichen 200W ohne Windschatten ~35km/h mit einem großem Windschatten wie im normalen Fahrerfeld sind deutlich über 40km/h drin.
Hier mal einen SRM Aufzeichnung einer Flachetappe, aus der TdF 09 von einem "Deluxewasserträger".
http://www.srm.de/images/stories/tourdefrance09/srmdaten/tdf09%2011th%20stage%20casoerensen%20copy.gif

Da sieht man auch das es mitnichten immer Kette rechts heisst, sondern Nasepopeln->Attacke->Nase.. .
Dabei ist die TdF die extremste Rundfahrt bezüglich der Häufigkeit der Attacken (wg. den Stolzen Franzosen und um TV Zeit für den Sponsor zu erreichen), auf einer Giro-/Vueltaetappe lässte man sofort eine Gruppe los fahren, um danach geschlossen im Feld bis zur Entscheidung (Sprint/letzter Anstieg) weiterzufahren.

looking glass
2012-10-23, 17:32:32
@ Henroldus/Ice-Kraem,

nur mal so, zu den Anfangstagen der Tour wurden unglaubliche Etappen mit 300 bis 500!!! Km angesetzt und den entsprechenden Höhenmetern - das war brutal übertrieben. Btw. interessanterweise haben diese Etappenlängen überlebt in Form der Brevet, ja auch Paris Brest Paris mit seinen 1200 Km.

Die Reduktion der Etappenlänge ist schon längst passiert (war vor 15 Jahren noch 270 km durchaus normale, sind es heute eher 225), allerdings ist sie nicht so ohne weiteres weiter reduzierbar. Das liegt an den Eintagesrennen, vor allen die prestigeträchtigen Klassiker haben einen gewissen Umfang (heute meist so um die 250 Km). Wen Du nun die Etappenlänge reduzierst, die Klassiker aber in der Länge bleiben (Du weißt schon, Tradition und so) passiert folgendes, entweder die Teammitglieder werden noch spezieller und teilen sich komplett in Rundfahrtenfahrer und Eintagesrennenfahrer auf, oder aber die Rundfahrtenfahrer müssen nach jeder Etappe noch mal ihre 50 Km Training zusätzlich abreissen. Jetzt rate mal ob die Fahrer darauf Bock haben und ob sich die Teams einen solchen Teamsplit leisten können.

Nun den, auch wen vielleicht die ersten Stunden hier nicht übertragen werden, bedeutet das nicht, das dies überall so wäre, zudem sollte man die Zuschauer direkt vor Ort nicht unterschlagen (und die Werbekarawane vorweg). Das Prestige Start, Ziel, Punkte oder Durchgangsort zu sein und die damit einhergehenden, ähh, Instandhaltungsmaßnahmen, sowie die Werbewirkung bringen nicht nur vor Ort etwas, sondern machen erst die Kasse dick (was glaubst den Du woher die Gelder für Etappensiege zum Teil stammen, z.B. Startort zu sein kostet gerne mal 250.000 € ins Toursäckel).

Lawmachine79
2012-10-23, 20:07:17
..oder kürzere Etappen, die ersten 2h haben doch eigentlich keine Sau interessiert und wurden per Ticker nachgereicht.
bei 100Km ist der Speed und die Spannung auch höher und man kann die 2,5h live übertragen
Sorry, das ist doch langweilig. Wie trennt man denn da noch die Spreu vom Weizen? Dann wird eben anders gedopt um das dann geforderte Leistungsprofil abzudecken. Um mal wieder das Formel-1-Beispiel heranzuziehen: wenn die Dinger nur noch 200PS haben guckt sich das auch keine Sau an.

Ich persönlich finde es absolut erbärmlich, das die Fahrer als Sündenböcke hergenommen werden. Es ist doch bekannt, woher dieser extreme Druck kommt bzw. erzeugt wird.
An genau der Stelle müsste zu aller erst ein Umdenken stattfinden, sonst nützt alles nichts.

Und das ist das Schlimme an der Hexenjagd auf Armstrong. Es ist ja nicht mal so, daß "die Fahrer" als Sündeböcke hergenommen werden. Eigentlich wird nur Armstrong hergenommen. Und die schlimmsten und aggressivsten Geier sind jetzt die, die auch beschissen haben, es aber nicht so gut wie Armstrong gemacht haben. Pfui Teufel, was für ein schäbiges Pack. Im Wettkampf immer den kürzeren gezogen und jetzt kommen die Ratten aus ihren Löchern gekrochen.
Im Flachen treten die Kapitäne die geringste Leistung, da sie immer aus dem Wind gehalten werden vom Team ~150-200W im Durchschnitt, in einer Bergetappe ~250-300W je nach Gewicht.
Diese Durchschnittsangaben sagen aber überhaupt nichts aus, da sie auch jeder Amateur, ohne besondere Begabung mit optimalen Training erreichen kann.
Im Rennen werden aber wiederholt Attacken geritten im Bereich von 500-800W (Durchschnitt) über mehrere Minuten, bis der Gegner blau ist und nicht mehr seine Grundleistung bringen kann und den Kontakt zur Spitze verliert.

Im Einzelzeitfahren wird heute nicht mehr die maximale aerobe Leistung abgefragt, da dies die Aeropostion nicht zuläßt, man sucht auf der Bahn den besten Kompromiss (die sog. Mauer) zwischen Leistung und Sitzposition.
Ulle soll in seinen besten Zeiten ~430-450W unter diesen Bedingungen erbracht haben, seine aerobe Schwelle soll bei etwa +520W gelegen haben (im Tourgewichtstrimm).
Absolute Spitze sind kolportierte ~630W eines Uwe Amplers.
Den Puls kann man nicht zur Beurteilung heranziehen, da gibt es riesengroße Differenzen (genetische Disposition) selbst bei austrainierten Radsportlern, einer bringt die höchste Dauerleistung schon bei 145BPM der andere erst bei 160.
Es ist ähnlich wie beim Ruhe-/Maximalpuls, er läßt kaum einen objektiven Vergleich der Leistungsfähigkeit zu, er kann nur zur groben Beurteilung der persönlichen Auslastung (ermittelt auf einem Ergometer) herangezogen werden.
Es ist absolut möglich, das Armstrong bei 125BPM 300-350W Dauerleistung erbringen konnte.

SRM ist der Marktführer in der Leistungsmessung im Radsport.
Was für Ausnahmeathleten. Wie erreicht man denn durch Training solche astronomischen Leistungsbereiche? Bzw. was ist die Grenze, die jedermann durch hartes Training erreichen kann und ab wann fängt der Bereich "Talent" (also "gute Gene") an. Darf ich mal fragen, woher Du diese Detailkenntnisse hast? Du scheinst zu wissen wovon Du redest.
Wenn die aerobe Schwelle von Ullrich bei 520 lag, wieso fährt er dann ein Einzelzeitfahren nicht so durch? Und wie schafft man es solche Attacken mit über 500W immer wieder zu fahren - Du sagst ja mehrmals - ohne selber im Arsch zu sein?

frix
2012-10-23, 20:13:06
armstrong ist sicher ein bauernopfer.
Aber nicht das falsche!

Lawmachine79
2012-10-23, 20:19:20
armstrong ist sicher ein bauernopfer.
Aber nicht das falsche!
Jeder der an der Straße stand und jeder der den Fernseher eingeschaltet hat, wollte genau das sehen, was Armstrong gezeigt hat.
Man kann nicht zum Metzger gehen, sich 'ne Wurst bestellen und dann ganz entrüstet tun, wenn man erfährt, daß da tatsächlich ein Tier für getötet wurde. Dass man solche Leistungen nicht nur mit Training erbringen kann ist genauso offenkundig.

frix
2012-10-23, 20:46:04
Dieses argument, dass der zuschauer/fan schuld am doping weil er immer bessere leistungen sehen will finde ich lächerlich.
Sowas macht man aus reinem egoismus.

Mumins
2012-10-23, 20:48:01
armstrong bauernopfer, also bitte. er hat die dopingkontrollen umgangen indem er den ganzen laden geschmiert hat. er wurde 99 bei deer tour positiv getestet und konnte nachträglich ein attest vorlegen, das ist gegen die regeln. 2001 ist er bei der tour de suisse positiv getestet worden, gegen eine hohe zahlung wurde das vertuscht. er hatte ständig infos wann er während der tour getestet wird und somit zeit zu verschleiern. so brutal hat das sonst keiner getrieben. was man schon daran sieht, dass er nie einen einbruch hatte, ausser in seinem comeback, wo er wohl nicht mehr so konnte wie er wollte, soll heissen man hatte ihn am arsch.

Botcruscher
2012-10-23, 20:54:31
Erinnert mich an den einen Witz: Die sollen Doping erlauben. Im Gegenzug müssen sie die eingenommenen Präparate auch auf das T-Shirt drucken. Der Zuschauer will ja schließlich wissen was wirkt.

frix
2012-10-23, 20:55:45
bauernopfer ist vlt. der falsche begriff.
Im radsport gab/gibt es sicherlich mehr die dopen, als die die sauber sind.
Und von denen hat es sicherlich nun den richtigen erwischt.

Was ich bei armstrong nicht verstehe.

Da überwindet er seine krebserkrankung
und freut sich daran nicht zugrunde gegangen zu sein
um anschließendem mit massivem doping seine wiedererlange gesundheit
auf spiel zu setzen?
Das geht mir nicht in den kopf.

klutob
2012-10-23, 21:09:08
Was für Ausnahmeathleten. Wie erreicht man denn durch Training solche astronomischen Leistungsbereiche? Bzw. was ist die Grenze, die jedermann durch hartes Training erreichen kann und ab wann fängt der Bereich "Talent" (also "gute Gene") an. Darf ich mal fragen, woher Du diese Detailkenntnisse hast? Du scheinst zu wissen wovon Du redest.
Wenn die aerobe Schwelle von Ullrich bei 520 lag, wieso fährt er dann ein Einzelzeitfahren nicht so durch? Und wie schafft man es solche Attacken mit über 500W immer wieder zu fahren - Du sagst ja mehrmals - ohne selber im Arsch zu sein?

Die Mediziner an der Sport-UNI meinten, das mit optimalen Training und hohem Trainingsalter (+10 Jahre, Alter < 40Jahre) eigentlich für jeden normalen Menschen ca. 5W/kg drin sind. Der Spruch war in etwa: Zum Sprinter (nicht zu verwechseln mit dem grünen Trikot) wird man geboren, eine gute Ausdauer kann man trainieren. Die prozentuale Erhöhung der langsamen "roten" Muskulatur auf Kosten der schnellen "Weißen", ist mit entsprechenden Trainingsreizen immer möglich, weiterhin kann man die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien ebenso erhöhen (umgangssprachlich GA/Fettstoffwechseltraining).
Ausnahmetalente haben bereits mit kleineren Trainingsreizen ähnliche Fortschritte ggü. dem Durchschnitt. Wenn man hört wie trainingsfaul z.B. Fahrer wie Ulle, Klöden oder Wesemann in ihrer Wintervorbereitung waren und trotzdem schnell mit wenig Training ihre Teamkollegen (die es ebenfalls nur durch ihr Talent in die ProTour Liga geschafft haben) dominieren können, sieht man wie dünn die Luft an der Spitze ist.

Wie schon erklärt verhindert die Sitzposition (schlechte Atmung, nicht optimale Hebel etc.) eine höhere Dauerleistung im Zeitfahren.

Sie können die Attacken fahren, da ihr Stoffwechsel extrem effizient arbeitet, das kommt vor allem durch das Trainingsalter und entsprechende Disposition. Die können einfach 2-3min unter hoher Sauerstoffschuld fahren ohne danach komplett einzubrechen, der gern dafür herangezogene Laktat-Messwert zeigt bei denen in dieser Zeit keinen nennenswerten Anstieg über die kritischen 4mmol/l Blut.
Ohne Dope (Epo, Eigenblut ..) können sie aber nur begrenzt solche Belastungen tragen, bei nicht ausreichender Regeneration, ohne das ihre Form einbricht (schnelle Zerstörung der Mitochondrien wenn in diesem Leistungsbereich).
Unter anderem deshalb bringt das Zeug so extrem viel und war verantwortlich für die "epischen" Machtdemonstrationen verschiedener Fahrer, ohne nennenswerten Einbruch oder das auf einmal 80kg Muskelberge (z.B. Indurain) konstant die Bergziegen in Schach halten konnten.

Saugbär
2012-10-23, 21:18:08
Viele seriöse Firmen und Fernsehsender haben sich ja schon lange von der "Dope de France" abgewand.
Und Armstrong als Opfer zu titulieren, ist gerade zu lächerlich....
Ein Bankräuber wird ja auch von der Polizei davon abgehalten, seinem Gewerbe nachzugehen und wer ist hier jetzt der Böse?

klutob
2012-10-23, 21:26:47
Was ich bei armstrong nicht verstehe.

Da überwindet er seine krebserkrankung
und freut sich daran nicht zugrunde gegangen zu sein
um anschließendem mit massivem doping seine wiedererlange gesundheit
auf spiel zu setzen?
Das geht mir nicht in den kopf.

Spitzensport hat nichts mit Gesundheit gemein.
Es gab mal eine Anonyme Umfrage unter Leichtathleten ob sie für ein hypothetisches Olympiagold einen früheren Tod in Kauf nehmen würden, die überwiegende Mehrheit hat sich für das goldene Tor entschieden.
Ich kann die Sportler schon verstehen, wenn sie für ihre Lebensleistung unter dem Druck zerbrechen und nachhelfen.
Selbst im Hobbysportbereich wird für das Criterium um die Mülltonne, teilweise eingeworfen was die Apotheke hergibt.

looking glass
2012-10-23, 21:52:20
Der Typ war schon bei/mit der Erkrankungsbekämpfung durch, ich mein der hat lieber den "experimentelleren" Weg dabei beschritten, weil bei der normalen Chemo die Lunge angegriffen wird. Vor der Erkrankung war er ein nationaler 0815 Fahrer, eher Eintagesrennen, eher Sprint, raus kam er aus der Bekämpfung als Tourenfahrer mit Puncherqualitäten + Nachbehandlung erlaubte gewisse Mitteleinnahmen (Testosteron usw.).

Insofern würde ich die Risikobereitschaft die er in Kauf nahm, nicht unterschätzen.

klutob
2012-10-23, 22:18:50
Der Typ war schon bei/mit der Erkrankungsbekämpfung durch, ich mein der hat lieber den "experimentelleren" Weg dabei beschritten, weil bei der normalen Chemo die Lunge angegriffen wird. Vor der Erkrankung war er ein nationaler 0815 Fahrer, eher Eintagesrennen, eher Sprint, raus kam er aus der Bekämpfung als Tourenfahrer mit Puncherqualitäten + Nachbehandlung erlaubte gewisse Mitteleinnahmen (Testosteron usw.).

Insofern würde ich die Risikobereitschaft die er in Kauf nahm, nicht unterschätzen.

Naja ein 0815 Fahrer war er nie, mit 21 Profiweltmeister zu werden ist schon außergewöhnlich.
Und die Entwicklung vom Eintagesspezi zum TdF-Klassementfahrer haben viele vor ihm und nach ihm auch durchgemacht (abmagern für die langen Anstiege, dabei aber Zeitfahrfähigkeiten behalten), um sich den Erfordernissen für einen Toursieg anzupassen.

Lawmachine79
2012-10-23, 22:55:15
Die Mediziner an der Sport-UNI meinten, das mit optimalen Training und hohem Trainingsalter (+10 Jahre, Alter < 40Jahre) eigentlich für jeden normalen Menschen ca. 5W/kg drin sind. Der Spruch war in etwa: Zum Sprinter (nicht zu verwechseln mit dem grünen Trikot) wird man geboren, eine gute Ausdauer kann man trainieren. Die prozentuale Erhöhung der langsamen "roten" Muskulatur auf Kosten der schnellen "Weißen", ist mit entsprechenden Trainingsreizen immer möglich, weiterhin kann man die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien ebenso erhöhen (umgangssprachlich GA/Fettstoffwechseltraining).
Ausnahmetalente haben bereits mit kleineren Trainingsreizen ähnliche Fortschritte ggü. dem Durchschnitt. Wenn man hört wie trainingsfaul z.B. Fahrer wie Ulle, Klöden oder Wesemann in ihrer Wintervorbereitung waren und trotzdem schnell mit wenig Training ihre Teamkollegen (die es ebenfalls nur durch ihr Talent in die ProTour Liga geschafft haben) dominieren können, sieht man wie dünn die Luft an der Spitze ist.

Wie schon erklärt verhindert die Sitzposition (schlechte Atmung, nicht optimale Hebel etc.) eine höhere Dauerleistung im Zeitfahren.

Sie können die Attacken fahren, da ihr Stoffwechsel extrem effizient arbeitet, das kommt vor allem durch das Trainingsalter und entsprechende Disposition. Die können einfach 2-3min unter hoher Sauerstoffschuld fahren ohne danach komplett einzubrechen, der gern dafür herangezogene Laktat-Messwert zeigt bei denen in dieser Zeit keinen nennenswerten Anstieg über die kritischen 4mmol/l Blut.
Ohne Dope (Epo, Eigenblut ..) können sie aber nur begrenzt solche Belastungen tragen, bei nicht ausreichender Regeneration, ohne das ihre Form einbricht (schnelle Zerstörung der Mitochondrien wenn in diesem Leistungsbereich).
Unter anderem deshalb bringt das Zeug so extrem viel und war verantwortlich für die "epischen" Machtdemonstrationen verschiedener Fahrer, ohne nennenswerten Einbruch oder das auf einmal 80kg Muskelberge (z.B. Indurain) konstant die Bergziegen in Schach halten konnten.
Also steigt ihr Laktaktspiegel oberhalb der anaeroben Schwelle nur langsam an? Trainieren Radfahrer das auch mit Intervalltraining?

klutob
2012-10-23, 23:34:49
Also steigt ihr Laktaktspiegel oberhalb der anaeroben Schwelle nur langsam an? Trainieren Radfahrer das auch mit Intervalltraining?

Das sieht man zumindest in deren Testreihen, gibt wohl viele Faktoren die verhindern, das die anerobe Glykolyse nicht sofort wie bei Untrainierten einschlägt. Wie es im Detail bei Leistungssportlern aussieht (der Stoffwechsel ist laut Sportmedzin nicht ansatzweise mit einem "Normaldurchschnittsmensch" vergleichbar), ist wohl noch sehr schlecht geklärt, da man die biochemischen Vorgänge im Muskel mit dem Stand der derzeitigen Diagnostik nur durch Biopsien direkt untersuchen kann.
Da man verständlicherweise kaum Freiwillige im Spitzensport dafür findet, versucht man sich über Korrelationen (Spiroergometrie/Laktat/etc.) und mathematische Modellierung den Ursachen anzunähern.
....
Unter anderem, so wie ich die Mediziner verstanden habe, ist das allgemein, seit langem praktisierte Intervalltraining hauptsächlich für die Steigerung der VO2max (Grenze der aeroben Energiebereitstellung) verantwortlich.
Heute kann man mittels live-Leistungsmessung + vorausgehende Spiroergometrie zur Belastungs/Formabschätzung, sehr effektiv im Bereich von 90-95% der VO2max ein Mikrointervalltraining durchführen.
Man spricht da von einer 3-5fach höheren Effektivität ggü. den alten starren Trainingsplänen, ohne die Gefahren eines Übertrainings durch Mitochondrienzerstörung.
Den größten Einfluss auf die Dauerleistungsfähigkeit hat wohl das effektive (im Sinne von Zielführend) Trainingsalter, der Stoffwechsel braucht Zeit um sich den extremen Anforderungen anzupassen.

Lawmachine79
2012-10-24, 00:02:09
Das sieht man zumindest in deren Testreihen, gibt wohl viele Faktoren die verhindern, das die anerobe Glykolyse nicht sofort wie bei Untrainierten einschlägt. Wie es im Detail bei Leistungssportlern aussieht (der Stoffwechsel ist laut Sportmedzin nicht ansatzweise mit einem "Normaldurchschnittsmensch" vergleichbar), ist wohl noch sehr schlecht geklärt, da man die biochemischen Vorgänge im Muskel mit dem Stand der derzeitigen Diagnostik nur durch Biopsien direkt untersuchen kann.
Da man verständlicherweise kaum Freiwillige im Spitzensport dafür findet, versucht man sich über Korrelationen (Spiroergometrie/Laktat/etc.) und mathematische Modellierung den Ursachen anzunähern.
....
Unter anderem, so wie ich die Mediziner verstanden habe, ist das allgemein, seit langem praktisierte Intervalltraining hauptsächlich für die Steigerung der VO2max (Grenze der aeroben Energiebereitstellung) verantwortlich.
Heute kann man mittels live-Leistungsmessung + vorausgehende Spiroergometrie zur Belastungs/Formabschätzung, sehr effektiv im Bereich von 90-95% der VO2max ein Mikrointervalltraining durchführen.
Man spricht da von einer 3-5fach höheren Effektivität ggü. den alten starren Trainingsplänen, ohne die Gefahren eines Übertrainings durch Mitochondrienzerstörung.
Den größten Einfluss auf die Dauerleistungsfähigkeit hat wohl das effektive (im Sinne von Zielführend) Trainingsalter, der Stoffwechsel braucht Zeit um sich den extremen Anforderungen anzupassen.
Was ist ein Mikrointervalltraining und wie sieht es aus?

klutob
2012-10-24, 00:51:05
Was ist ein Mikrointervalltraining und wie sieht es aus?

10-20s in der 90-95%-igen Leistungszone der vorherbestimmten VO2max, gefolgt von Rekombi Belastung mit ca. 5-10s Dauer, davon üblicherweise 8-10 Sets. Danach längere Rekombipause und der ganze Spass beginnt von vorn. Die gesamte Einheit ist üblicherweise nicht länger als eine Stunde, da man danach erstmal die Energiespeicher füllen muss.
Der Trick besteht darin, sich die gesamte Zeit im oder "unterhalb" Sauerstoff/Laktat Gleichgewichts (Sprungverfahren nutzt die Relaxationzeit des Gleichgewichts aus) aufzuhalten, also jederzeit die max. aerobe Leistung abrufen zukönnen, und trotzdem zu 50% der Trainingseinheit an der VO2max zu aufzuhalten.
Die genauen Intervallumfänge und Itensitäten lassen sich allerdings nur mit einer Ergometrie bestimmen, außerdem muß die Vorgabe extrem displiniert (die gefühlte Belastung ist sehr klein im Vgl zum normalen Intervalltraining) befolgt werden, ansonsten droht der ebenso schnelle Burnout.
Ist eine fortgeschrittene Trainingsmethode mit hohen Ansprüchen ans Equipment (SRM + regelmäßige Ergometrie) und Erfahrung (realistische Einschätzung der Tagesform/etc.), soll dann aber große Sprünge bringen, wenn man mit den normalen Umfängen (Zeitbudget) keine Reize mehr setzen kann.

Lawmachine79
2012-10-24, 07:59:15
Ist eine fortgeschrittene Trainingsmethode mit hohen Ansprüchen ans Equipment (SRM + regelmäßige Ergometrie)
Ok, dann werden Pulsmesser und Tartanbahn wohl nicht reichen :D. Also weiter mit dem Holzhammer ;). Was ist eine Rekombi-Belastung? Lässt sich das überhaupt auf Lauferei übertragen?

Wuzel
2012-10-24, 08:49:49
Und was habe ich geschrieben? ...

Ok, so wird ein Schuh daraus, war eine Fehlinterpretation :freak:

PS: nicht so viel SRM Schleichwerbung machen, gibt auch andere Hersteller von Leistungsmessern :biggrin:

@warmachine79

So viel braucht es nicht, eine gute Rolle (die man eh für den Winter hat..) reicht. Selbst die im mittleren Segment haben eine brauchbare Leistungsmessung und man kann sein Training automatisiert durcharbeiten.
Da kann man auch Intervall treten, wenn man den möchte ;)


nur mal so, zu den Anfangstagen der Tour wurden unglaubliche Etappen mit 300 bis 500!!! Km angesetzt und den entsprechenden Höhenmetern - das war brutal übertrieben. Btw. interessanterweise haben diese Etappenlängen überlebt in Form der Brevet, ja auch Paris Brest Paris mit seinen 1200 Km.

Die Reduktion der Etappenlänge ist schon längst passiert (war vor 15 Jahren noch 270 km durchaus normale, sind es heute eher 225), allerdings ist sie nicht so ohne weiteres weiter reduzierbar. Das liegt an den Eintagesrennen, vor allen die prestigeträchtigen Klassiker haben einen gewissen Umfang (heute meist so um die 250 Km). Wen Du nun die Etappenlänge reduzierst, die Klassiker aber in der Länge bleiben (Du weißt schon, Tradition und so) passiert folgendes, entweder die Teammitglieder werden noch spezieller und teilen sich komplett in Rundfahrtenfahrer und Eintagesrennenfahrer auf, oder aber die Rundfahrtenfahrer müssen nach jeder Etappe noch mal ihre 50 Km Training zusätzlich abreissen. Jetzt rate mal ob die Fahrer darauf Bock haben und ob sich die Teams einen solchen Teamsplit leisten können.
...


Ich denke eher an so eine leichte 'Entschärfung' - wie beim Giro d'Italia dieses Jahr. Man sah auch, das die Zeiten sehr ausgewogen lagen - ok das Ende war bitter böse, so knapp wie Hesjedal da gesiegt hat :freak:

klutob
2012-10-24, 09:28:58
Ok, dann werden Pulsmesser und Tartanbahn wohl nicht reichen :D. Also weiter mit dem Holzhammer ;). Was ist eine Rekombi-Belastung? Lässt sich das überhaupt auf Lauferei übertragen?

IMHO wurde die Methode sogar von Marathontrainern entwickelt, da beim Laufen die Ermüdungsproblematik durch Steigerung der Umfänge noch viel stärker limitiert.
Einfach mal in einen Spiro-Leistungstest für 200€ investieren, schon kann du die VO2max auf eine Laufzeit zwischen 50-100m herunterbrechen und den Pulsgurt verschimmeln lassen. :)

Der Rekombinationsbereich liegt bei etwa 70-80% der GA1 Belastung. Also ganz lockeres Trudeln im Kaffeefahrttempo, erwirkt eine schnellere Erholung durch erhöhte Durchblutung der beanspruchten Muskelpartien, nach großer Belastung ggü. einem reinem Ruhetag.

@ Wuzel

Die Alternativen kosten auch mindestens 50% einer SRM Ausstattung, sind dabei aber entweder mit einem großem Messfehler behaftet (>10%) oder/und fehleranfällig.
Ich fände es auch geil wenn sich mal einer der großen Hersteller, wie Schimpanso/Schräm oder Campa, mit einem bezahlbaren Serienprodukt vorwagen würde.


So viel braucht es nicht, eine gute Rolle (die man eh für den Winter hat..) reicht. Selbst die im mittleren Segment haben eine brauchbare Leistungsmessung und man kann sein Training automatisiert durcharbeiten.
Da kann man auch Intervall treten, wenn man den möchte


Würde ich nicht unbedingt empfehlen, die Rollen mit Leistungsmessung sind schweineteuer und kommen fast auf 40% des Preises eines gebrauchten, rekalibrierten SRM Systems ohne dessen Nutzen außerhalb der Folterkammer.
Weiterhin geben die keinerlei Garantien für ihrer Standardabweichung ab, oder irgendeinen Kalibrierungsservice, wahrscheinlich aus gutem Grund.
Schlupf am Reifen + Reibungsverluste im Antrieb des Rades + Messfehler des Leistungsmessers in der Rolle selbst, schon ist man schnell über 10-15% von der tatsächlichen, erbrachten Leistung entfernt und kann sie kaum noch zur präzisen Trainingssteuerung gebrauchen.

Wuzel
2012-10-24, 14:23:10
..

@ Wuzel

Die Alternativen kosten auch mindestens 50% einer SRM Ausstattung, sind dabei aber entweder mit einem großem Messfehler behaftet (>10%) oder/und fehleranfällig.
Ich fände es auch geil wenn sich mal einer der großen Hersteller, wie Schimpanso/Schräm oder Campa, mit einem bezahlbaren Serienprodukt vorwagen würde.



Die Frage ist halt, wie viel 'genau' den reicht ;)
Klar, so Bockschüsse wie die Polar Teile (hoffentlich bekommt Garmin das besser hin, wenn es den mal kommt) kann man vergessen. Ansonsten reichen die üblichen verdächtigen doch aus, wenn man nicht gerade der Mega Super Profi ist?

Ich fahre ja (wieder) ohne, sogar den Garmin schalte ich unterwegs auch öfter einfach mal aus. Kann man empfehlen, einfach mal fahren ohne Telemetrie und Mathe ;)



Würde ich nicht unbedingt empfehlen, die Rollen mit Leistungsmessung sind schweineteuer und kommen fast auf 40% des Preises eines gebrauchten, rekalibrierten SRM Systems ohne dessen Nutzen außerhalb der Folterkammer.
Weiterhin geben die keinerlei Garantien für ihrer Standardabweichung ab, oder irgendeinen Kalibrierungsservice, wahrscheinlich aus gutem Grund.
Schlupf am Reifen + Reibungsverluste im Antrieb des Rades + Messfehler des Leistungsmessers in der Rolle selbst, schon ist man schnell über 10-15% von der tatsächlichen, erbrachten Leistung entfernt und kann sie kaum noch zur präzisen Trainingssteuerung gebrauchen.

Ja gut, man benötigt so oder so eine Rolle .... und ein Bike was mit toller SRM Kurbel im Winter rum steht, nützt wirklich nicht viel.

Alle Rollen wo was taugen - bzw. wo einem vor Langeweile nicht sterben lassen, da man Virtuell z.B. Kogel Bay fahren kann, haben auch Leistungsmessung :freak:

Und die langt nicht mal so übel hin, verglichen mit Powertap lag das Teil (nach dem warm/einfahren) hier und da mal 2-3W daneben.
Reicht doch?

Generell ein müßiges Thema, als nicht Profi muss man es ja nicht übertreiben. Und laut Rad Labor bin ich ganz gut in Schuss, auch wenn ich nur 'old-school' Training betreibe (fahren, statt diskutieren/rechnen) :D
(Leider muss man in meinem Alter min. 1 mal im Jahr zum Check :( )

Jetzt aber genug Off Topic, sonst werden die Mods böse :D

klutob
2012-10-24, 14:46:02
Habe selbst überhaupt keine Elektronik mehr am Rad, reicht ja wenn die Mitfahrer jedes Schlagloch als Höhenmeter protokollieren. :biggrin:
Wenn die Kohle mal ausreicht, würde ich aber sofort wieder eine ordentliche Leistungsmessung ans Rad bauen, bringt IMHO gerade als Hobbyfahrer extrem viel wenn man mal nach Trainingsplan fahren möchte, da man eben nicht über die große Trainingserfahrung und/oder Trainer verfügt, außerdem spart man sich die Ergometrie.

Aber schon recht so, genug OT hier. Weiter im Radsport hating pls. :wink:

radi
2012-10-24, 16:36:20
Vielleicht fährt Armstrong doch noch ein. Also nicht ins Ziel, sondern in den Bau... :D Wegen Meineids drohen ihm wohl bis zu 30 Jahre ... Würd mich nicht wundern wenn er sich nen Strick nimmt ... so viel scheiße in so kurzer Zeit kann ja kaum einer fressen ... ;(

Palpatin
2012-10-24, 16:44:47
Vielleicht fährt Armstrong doch noch ein. Also nicht ins Ziel, sondern in den Bau... :D Wegen Meineids drohen ihm wohl bis zu 30 Jahre ...
Er ist auf dem besten Weg sich das schwarz-weiß gestreifte Trikot zu holen. :D

P_Bildfreundin
2012-10-24, 22:42:32
Er ist auf dem besten Weg sich das schwarz-weiß gestreifte Trikot zu holen. :D

Kann man sich eigentlich aus dem Knast dopen?;D

Djudge
2013-01-18, 15:21:59
Was wohl Indurain darüber denkt... lacht der sich ins Fäustchen, hat Angst auch noch nachträglich was zu verlieren, oder hehe ich war noch sauber. :confused:

EvilOlive
2013-01-18, 15:43:58
Was wohl Indurain darüber denkt... lacht der sich ins Fäustchen, hat Angst auch noch nachträglich was zu verlieren, oder hehe ich war noch sauber. :confused:

Der hatte doch von Natur aus den Vorteil dass sein Blut mehr Sauerstoff transportieren konnte als normal und Epo war damals auch noch nicht erfunden. :D

http://en.wikipedia.org/wiki/Miguel_Indurain#Physical_advantages

Palpatin
2013-01-18, 15:55:13
Bei der Tour wurde schon in der Zeit vor dem 2. WK gedopt. Wenn es je eine Doping freie Zeit im Radsport gab, dann erleben wir die jetzt da zur Zeit bei wohl keiner andere Sportart so stark und genau kontrolliert wird.

DrumDub
2013-01-18, 16:02:49
Bei der Tour wurde schon in der Zeit vor dem 2. WK gedopt. Wenn es je eine Doping freie Zeit im Radsport gab, dann erleben wir die jetzt da zur Zeit bei wohl keiner andere Sportart so stark und genau kontrolliert wird. jepp. seit beginn des radsports im 19. jhd wurde gedopt!


"Anfangs befanden die Rennfahrer es noch nicht mal für nötig, daraus ein Geheimnis zu machen. So wurde kurz nach Paris-Rouen im Jahr 1869 in der Presse öffentlich die Frage diskutiert, welche Mittel die Leistung am effektivsten steigerten. Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es sogar Firmen, die für Produkte wie "l'Elixir de vitesse" oder "Vélo Guignolet" warben, die wahrscheinlich auf der Basis von Kokain und Morphium hergestellt waren."
(Benjo Maso, der Schweiß der Götter, S. 235)


Doping-Geschichte des Radsports (http://www.cycling4fans.de/index.php?id=346)

[dzp]Viper
2013-01-19, 12:21:31
2 Stunden Interview und am Ende eigentlich kein Inhalt.

Der einzigste Inhalt im Interview ist doch: "Ja ich habe gedopt und das seit dem Anfang meiner Karriere und es tut mir sooooooooooooooooo leid. Schuldig fühle ich mich trotzdem nicht richtig und die Lebenslange Strafe ist viel zu heftig!"

Was für ein Idiot. Und das schlimme ist.. er wird mit Sicherheit noch Geld daraus schlagen. Wollen wir wetten, dass Buch und Film noch kommen werden?!

Vom Interview hätte man sich eigentlich mehr Hintergrundinformationen erhofft. Mehr brisante Fakten und vor allem mehr Namen.. Namen aus dem Dopingsumpf. Aber dort hat sich Armstrong ja schön zurückgehalten: "Ich mag es nicht über andere Menschen zu sprechen" :ugly:

Wenn man sich das Interview so durchliest oder anhört, dann hat man eher das Gefühl, dass er sich als Opfer der Medien sieht und nicht als Täter...

Karümel
2013-01-19, 12:53:32
Da ja sowieso alle gedopt waren hätte man ihm eigentlich die TdF Siege lassen können. Wenn alle gedopt waren und er gewonnen hat, war er immer noch der beste Fahrer ;)

Nick Nameless
2013-01-19, 13:00:55
Viper;9622171']2 Stunden Interview und am Ende eigentlich kein Inhalt.

Der einzigste Inhalt im Interview ist doch: "Ja ich habe gedopt und das seit dem Anfang meiner Karriere und es tut mir sooooooooooooooooo leid. Schuldig fühle ich mich trotzdem nicht richtig und die Lebenslange Strafe ist viel zu heftig!"

Was für ein Idiot. Und das schlimme ist.. er wird mit Sicherheit noch Geld daraus schlagen. Wollen wir wetten, dass Buch und Film noch kommen werden?!

Vom Interview hätte man sich eigentlich mehr Hintergrundinformationen erhofft. Mehr brisante Fakten und vor allem mehr Namen.. Namen aus dem Dopingsumpf. Aber dort hat sich Armstrong ja schön zurückgehalten: "Ich mag es nicht über andere Menschen zu sprechen" :ugly:

Wenn man sich das Interview so durchliest oder anhört, dann hat man eher das Gefühl, dass er sich als Opfer der Medien sieht und nicht als Täter...


Man kann jetzt sicherlich über das Interview als solches diskutieren, aber das er sich da nicht hinhockt und die Sensationsgier der Leute mit Namen, Details, etc. befriedigt, finde ich eigentlich in Ordnung. Er hat das Doping gestanden, den Rest kann man auch mit den Verbänden, Klägern und so weiter klären - sofern da Bedarf besteht.

Muselbert
2013-01-19, 13:01:04
Da ja sowieso alle gedopt waren hätte man ihm eigentlich die TdF Siege lassen können. Wenn alle gedopt waren und er gewonnen hat, war er immer noch der beste Fahrer ;)

Tja, nur "leider" kostet Doping nun mal auch Geld. Und wenn dort das meiste Geld dafür zur Verfügung stand ists eben doch keine Chancengleichheit...
@Viper: der wird auch allein für das Interview ne Menge Geld abgeholt haben. Die gehen doch nicht umsonst alle zu Oprah zum beichten, da gibts vermutlich die beste Gage...

Freakazoid
2013-01-19, 16:55:33
Tja, nur "leider" kostet Doping nun mal auch Geld. Und wenn dort das meiste Geld dafür zur Verfügung stand ists eben doch keine Chancengleichheit...
@Viper: der wird auch allein für das Interview ne Menge Geld abgeholt haben. Die gehen doch nicht umsonst alle zu Oprah zum beichten, da gibts vermutlich die beste Gage...
Gage? Der Papst zahlt dir auch kein Geld wenn du ne Audienz bekommst.

Muselbert
2013-01-19, 17:45:00
Gage? Der Papst zahlt dir auch kein Geld wenn du ne Audienz bekommst.
Soweit ich weiß hat der Papst keine Fernsehsendung, bei der es letztlich nur um die Einschaltquote geht. Und sowas ist ein Quotenmagnet, klar hat der auch Geld dafür gekriegt...
Edit: gibt ja auch nicht nur Oprahs Talkshow in den USA,der meistbietende wird gewonnen haben.

T101
2013-01-19, 21:35:29
Finde es irgendwie nicht so toll, wie mit Armstrong umgegangen wird. Fast jeder Profisportler ist gedopt. Offizelle Zahlen gibt es dazu logischerweise nicht.
Ohne Doping hät er nix reißen können, da andere mit weniger Talent + Doping deutlich besser gewesen wären, und hätte damit sein Talent verschwendet. Jetzt wird er für die Naivität der Zuschauer und seine Gier bestraft.

Tja, nur "leider" kostet Doping nun mal auch Geld. Und wenn dort das meiste Geld dafür zur Verfügung stand ists eben doch keine Chancengleichheit...

Ja und? Die anderen Sachen, wie Trainer, Material, Betreuung, Trainingsmöglichkeiten,... kosten ebenfalls viel Geld. Chancengleichheit gibt s deshalb nicht. Chancengleichheit wenn ich das schon höre. Was soll das überhaupt genau sein? Jeder ist körperlich einmalig und hat daher andere Voraussetzungen.

Mumins
2013-01-21, 09:09:32
Armstrong hatte einen deutlichen Vorteil, das hat er auch schon selbst zugegeben. Wegen seiner Krankengeschichte durfte er einige Dinge zu sich nehmen, unter anderem Testosteron. Er konnte also seinen Testolevel immer am maximalen Limit halten. Das konnte so kein anderer Fahrer, da man mit Testo sofort auffliegt bei der Kontrolle. Armstrong nicht, da er es legal nehmen durfte.
Er hat das System perfektioniert und die ganze Mannschaft miteingebaut. Auffällig wie plötzlich Fahrer stark wurden (Hincapie gewann sogar Bergetappen) die in sein Team kamen und schwächer als sie wieder bei anderen Teams fuhren.
Gedopt haben zwar alle Topfahrer, aber lange nicht so extrem wie Armstrong.
Deshalb ist es blödsinnig zu sagen lasst ihm die Siege alle waren voll.

[dzp]Viper
2013-01-21, 09:15:09
Ganz zu schweigen davon, dass er eben das Aushängeschild für den Rennradsport war... Er war sozusagen das "Oberhaupt" und das er dementsprechend nochmal deutlich heftiger eines auf den Deckel bekommt ist nur zu begrüßen.
Desweiteren tut es ihm ja nicht mal wirklich leid. Nein er führt sich ja sogar als "Opfer" auf. Wie als wäre er zum Doping gezwungen worden...

Nein sorry aber solche Menschen haben es nicht anders verdient. Klar haben im Rennradsport die meisten gedopt. Aber nur weil es viele machen heißt das noch lange nicht, dass er deswegen mit einer milderen Strafe davonkommen kann...

Desweiteren nehme ich ihm absolut nicht ab, dass er nicht andere Fahrer unter Druck gesetzt hat. Er war der Kopf im Team. Er war die Person dem alle anderen Fahrer im Team unterstanden haben.
Er sagte selber, dass er ein Perfektionist ist und wer sich ihm in den Weg gestellt hat oder nicht das gemacht hat, was er wollte, der musste eben mit den Konsequenzen leben! Das er jetzt behauptet niemanden je zu was gezwungen zu haben oder nie jemanden bedroht zu haben.. nein sorry aber das nehme ich ihm nicht ab.

AvaTor
2013-01-24, 07:27:46
Als nächstes sind wohl die US Schwimmer dran ;)

looking glass
2013-01-24, 18:52:49
Mhh, mich würde eher interessieren, was da so im Bereich NFL, NHL und gerade Bereich NBA so läuft - die Jungs haben Muskelmasse die allein dürfte ständiges Krafttraining erfordern, immer am Limit gehalten, dazu Kondition bolzen, spielen müssen sie auch noch können und was die NBA Jungs für ein Spielpensum haben, geht doch auf keine natürlich gehaltene Kuhhaut.

Ja die Baseballer habe ich ausgelassen, da weiß man ja schon länger das da einiges zu sich genommen wurde.