Brauch man für Forstwirtschaft/Umweltschutz-Studium Chemie?

[Surtalnar]

Hallo,

wenn man in der 11. bis 13. Klasse kein Chemie hatte, kann man da trotzdem ein Studium in dem Bereich Forstwirtschaft oder Umweltschutz studieren?

[Spasstiger]

An Wissenslücken in Randbereichen sollte ein Studium eigentlich nicht scheitern, das nötige Ergänzungswissen kannst du dir notfalls auch privat aneignen.

[Pinoccio]

Kein Chemie in der Schule, weil du es überhaupt nicht konntest und mochtest wäre nicht gut. Ansonsten musst du das Wissen halt nacharbeiten.

mfg

[Muselbert]

Ich kenn Biostudenten, die in der Schule Bio abgewählt haben und jetzt nen Master mit 1,X in der Tasche haben. Sollte also rein theoretisch gehen, kann halt am Anfang mit mehr Aufwand verbunden sein. Ansonsten gilt was Pinocchio und Spaßtiger schon geschrieben haben.

[Botcruscher]

Hängt dann aber vom Studium ab. Der Bereich ist __________groß_____________.

Für die richtige Chemie gibt es dann auch die Spezis im Labor samt den Geräten dort. Draußen hast du eh maximal einen Schnelltestkoffer. Der ganze IT und Elektrobereich ist eh um Lichtjahre wichtiger. Welcher Studiengang solls denn werden?

[medi]

Also meine Ex hatte Umwelttechnik studiert und hat dafür ordentlich Chemie pauken müssen.

Allerdings muss es kein Nachteil sein kein Chemie-LK gehabt zu haben da du dann unbedarfter an die Sache rangehst - und mit entsprechenden Engagement genauso weit oder gar weiter kommen kannst.

Schau dir doch einfach mal den Lehrplan bei der Uni/FH deiner Wahl an.

Ich erinner mich noch am meine erste Physik Vorlesung als der Prof vorne stand und gefragt hatte: "Wer von Ihnen hatte Physik-LK? Ok, für Sie seh ich schwarz...alle anderen haben eine gewisse Chance diesen Kurs zu bestehen!" :eek:

[Kladderadatsch]

Hallo,

wenn man in der 11. bis 13. Klasse kein Chemie hatte, kann man da trotzdem ein Studium in dem Bereich Forstwirtschaft oder Umweltschutz studieren?
ich habe mit derselben voraussetzung wie du (ich kannte nach dem abi die formel von methan nicht) biologie studiert. da hat man das halbe studium anorganische, organische und biochemie und wahlweise später lebensmittelchemie und toxikologie. viel stoff, aber nicht gerade kompliziert (wie physik z.b., was ich jedenfalls nicht so schnell lernen konnte wie chemie). also mit hinsetzen und lernen ist chemie überhaupt kein problem (physikalische chemie wieder ausgenommen). die maßstäbe für "viel stoff" und "viel lernen", die du in der schule gelernt hast, wirst du aber sehr bald über bord werfen müssen;)


An Wissenslücken in Randbereichen sollte ein Studium eigentlich nicht scheitern, das nötige Ergänzungswissen kannst du dir notfalls auch privat aneignen.
also bei mir waren chemie, mathe und physik die siebfächer. aber mit abstand.

[Spasstiger]

also bei mir waren chemie, mathe und physik die siebfächer. aber mit abstand.
Oh, dass Chemie so wichtig ist bei Umweltschutztechnik, wusste ich nicht. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass nicht belegte Kurse in der Schule kein Ausschlußkriterium für die Wahl des Studiengangs sein sollten. Wichtig ist, dass man sich für das Studienfach begeistern kann. Neuen Stoff muss man ohnehin lernen und das "bischen" Schulchemie, was man sich zusätzlich aneignen muss, fällt wahrscheinlich auch nicht mehr ins Gewicht. Man wird ja in den Chemievorlesungen schnell merken, ob man was nachholen muss oder nicht. Und wie du schon sagst, vielleicht ist es im Studium hilfreich, nicht schon durch die Schule versaut worden zu sein, so dass man einen direkteren Zugang findet. Das soll aber nicht heißen, dass die Schule völlig für die Katz ist. ;)

Vielleicht gibts ja einen Chemievorkurs, der wäre sicherlich hilfreich. Wann wolltest du eigentlich mit dem Studium beginen @Threadstarter? Vorkurszeit ist üblicherweise September, also jetzt.

[Frucht-Tiger]

Ein Freund von mir studiert Forstwirtschaft, der hat noch nie was in Richtung Chemie erzählt. Vorher hat er 6 Jahre lang Jura studiert, ich bin mir sicher da hatte er auch kein Chemie ;)

Im Extremfall musst du halt was neues lernen, das kann schonmal passieren bei einem Studium, ich war auch betroffen ;(

[Kladderadatsch]

Oh, dass Chemie so wichtig ist bei Umweltschutztechnik, wusste ich nicht.
nene, ich bezog mich auf biologie. wollte doch auch nur sagen, dass es kein grund ist, ein fach nicht zu studieren, nur weil man eventuell in der schule ein nebenfach nicht mitgenommen hat..

[Surtalnar]

Ich hole gerade noch mein Abitur nach, das dauert noch ein wenig, dieses Jahr werde ich also noch nicht mit Studieren anfangen. Aber ich möchte schon für meine Zukunft planen und solch ein Beruf schwebt mir am ehesten vor. Das Problem ist nur das ich kein Chemie ab der elften Klasse habe.

[medi]

Wieso eigentlich nicht? Abgewählt?

[No.3]

falls für das Studium Chemie gebraucht wird, dann bekommst Du das was Du fürs Studium brauchst während des Studiums beigebracht. ggf. muss man fehlende Vorkenntnisse halt mit mehr Lernen ausgleichen.

[Eisenoxid]

Du kannst auch problemlos Chemie studieren, ohne in der Kollegstufe Chemie gehabt zu haben. Du tust dich eventuell im ersten Semester etwas schwerer, bzw. kennst halt hier noch nicht so viel Stoff eh schon, aber wenn du etwas Verständnis für des Stoff hast, sehe ich da kein Problem. Der Stoff wird von Anfang an behandelt und der "Lehrplan" ist sowiso ganz anders aufgebaut als in der Schule.

Es werden ja in jedem Studium auch Fächer Unterrichtet, die in der Schule gar nicht behandelt wurden. So gesehen dürtest du dann ja gar nichts studieren.

Dei Mathe ist es evtl. etwas anderes; da werden oft Grundkenntnisse vorrausgesetzt. Aber Mathe hat man ja bis zum Abitur :)

[drexsack]

Natürlich kannst du das studieren. Aber dir wird sehr sicher Chemie begegnen (Düngung, Bodenchemie und Belastungen, Wasserbelastungen, Nährstoffkreisläufe, Reaktionen in der Pflanze etc). Ohne geht es quasi nicht. Ich hab Chemie auch sofort abgewählt ("brauch ich nie wieder"), dann Agrarwissenschaften, 1. Semester, 1. Vorlesung: Chemie. Anorganik, Organik, Praktikum. Absolutes Aussiebfach und Dozenten der chemischen Fakultät. Yay (y)

Aber tröste dich, man kann alles lernen. Und die Leute, die bis zum Abi Chemie hatten, haben dann halt 2 Wochen nach mir absolut nix mehr verstanden. Davon würde ich die Wahl nicht abhängig machen, viel Neues lernen musst du sowieso. Aber das geht allen anderen genauso, das ist vollkommen normal.

Btw, Göttingen ist nett für Forst und für Chemie-Legastheniker ist von Zeeck - Chemie für Mediziner sehr verständlich.

[mobius]

Warum immer so umständlich... Such einfach nach dem Studienverlaufsplan/Curriculum des Studiengangs an irgendeiner FH/Uni. Da siehst du genau welche Fächer wann drankommen und wie wichtig sie sind. Sich auf irgendwelche Kommentare aus dem Internet zu verlassen ist Selbstmord und außerdem wenn du solche Informationen nicht selbst findest, wird dein Studentenleben sehr schwer.

Zum Thema Schulwissen:
Lernen kann man alles und außerdem ist Abiturwissen so lachhaft, dass das je nach Fach und Einrichtung nach 2 Wochen komplett durchgenommen wurde. Da spielt es keine Rolle wer es als Leistungsfach hatte oder überhaupt nicht. Wichtig ist der Ehrgeiz.

[Surtalnar]

Wieso eigentlich nicht? Abgewählt?
Ich hole mein Abitur an einem Kolleg nach, und ich bin halt in einer Klasse gelandet, in der man während der gesamten Sekundarstufe 2 kein Chemie hat. Ich bin momentan noch im 1. Semester (1. Teil der 11. Klasse) von 6 Semestern, habe diesen Sommer damit angefangen. Aber ich möchte halt jetzt schon für mein Studium planen.

Was Studium etc. betrifft bin ich allgemein noch unbedarft, deshalb habe ich Angst, dass ich nicht für ein Studium in dem Bereich Forstwissenschaften oder Umwelttechnik angenommen werde, wenn bei mir kein Chemie auf dem Zeugnis steht. Aber wenn die Chemienote bei der Studienplatzbewerbung keine Rolle spielt, bin ich beruhigt.

Das mit dem Nachholen ist für mich kein Problem, ich möchte halt nur kein Nachtteil bei der Studienplatzbewerbung haben.

[mobius]

Ich glaube du stellst du dir Studienbewerbung etwas kompliziert vor. Wenn man deinen Studiengang an einer normalen öffentlichen Uni/FH studieren kann, dann wirst du dich aller Wahrscheinlichkeit nach online bewerben. Dafür trägst du deinen Abischnitt für den NC ein. Die Kopie deines Zeugnisses dient nur als Beweis für die Note. Bist du unter dem NC biste drin, wenn drüber dann gehts nach freien Plätzen und Wartezeit. Ich bezweifle das irgendjemand tatsächlich einen detaillierten Blick auf die Zeugniskopie wirft.

Nur mal als Beispiel: http://www.umwelt-campus.de/ucb/index.php?id=9970
Hier darf absolut Jeder mit Abitur oder Ausbildung studieren, ganz egal welche Note da es keinen NC gibt. Soviel zu deiner Angst.

[radi]

Warum immer so umständlich... Such einfach nach dem Studienverlaufsplan/Curriculum des Studiengangs an irgendeiner FH/Uni. Da siehst du genau welche Fächer wann drankommen und wie wichtig sie sind. Sich auf irgendwelche Kommentare aus dem Internet zu verlassen ist Selbstmord und außerdem wenn du solche Informationen nicht selbst findest, wird dein Studentenleben sehr schwer.
[...]


+1

auch mein erster Gedanke.

[Kladderadatsch]

das weiß man als student, aber nicht als schüler. du findest ja auch nicht den lehrplan jeder schule bzw. jedes lehrers auf irgendeiner website, so wie das an der uni ist.

[medi]

Ich glaube du stellst du dir Studienbewerbung etwas kompliziert vor. Wenn man deinen Studiengang an einer normalen öffentlichen Uni/FH studieren kann, dann wirst du dich aller Wahrscheinlichkeit nach online bewerben. Dafür trägst du deinen Abischnitt für den NC ein. Die Kopie deines Zeugnisses dient nur als Beweis für die Note. Bist du unter dem NC biste drin, wenn drüber dann gehts nach freien Plätzen und Wartezeit. Ich bezweifle das irgendjemand tatsächlich einen detaillierten Blick auf die Zeugniskopie wirft.

Nur mal als Beispiel: http://www.umwelt-campus.de/ucb/index.php?id=9970
Hier darf absolut Jeder mit Abitur oder Ausbildung studieren, ganz egal welche Note da es keinen NC gibt. Soviel zu deiner Angst.

Keine Angst ist aber locker gesagt. Gerade in Studiengängen ohne NC wird im Grundstudium eifrig gesiebt da diese Studiengänge meist überlaufen sind. Ich wäre an seiner Stelle - wenn möglich - lieber in nem Studiengang mit NC ^^

Deswegen -> ordentliches Abi mit sehr gutem Schnitt und das weitere Leben ist auch ne Ecke einfacher.

[Dktr_Faust]

Wenn Du das Abitur bestehst, dann hast Du damit die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. In welchen Fächern Du diese erworben hast* ist Jacke wie Hose - das wird Dir keinen Studiengang verbauen.

Außerdem wird an der Uni der Schulstoff normalerweise in den ersten zwei Wochen komplett abgearbeitet und überholt - ich hab "nur" Medizin studiert und trotzdem hat der Bio-Dozent in der zweiten Woche meinen Wissensvorsprung aus dem Bio-LK zu den anderen Studenten egalisiert.

Ergo: Mach Dir keine Gedanken. Büffeln wirst Du so oder so kräftig müssen.

Grüße

*in der Nachbarschaft von meinen Eltern gibt es ein Gymnasium in dem Du LK in Hauswirtschaft und Kunst machen kannst und auch diese Abiturienten dürfen alles studieren.

[hansfrau]

Wenn Du das Abitur bestehst, dann hast Du damit die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. In welchen Fächern Du diese erworben hast* ist Jacke wie Hose - das wird Dir keinen Studiengang verbauen.

Außerdem wird an der Uni der Schulstoff normalerweise in den ersten zwei Wochen komplett abgearbeitet und überholt - ich hab "nur" Medizin studiert und trotzdem hat der Bio-Dozent in der zweiten Woche meinen Wissensvorsprung aus dem Bio-LK zu den anderen Studenten egalisiert.

Ergo: Mach Dir keine Gedanken. Büffeln wirst Du so oder so kräftig müssen.

Grüße

*in der Nachbarschaft von meinen Eltern gibt es ein Gymnasium in dem Du LK in Hauswirtschaft und Kunst machen kannst und auch diese Abiturienten dürfen alles studieren.

obwohl im Medizinstudium der Fokus mehr auf Chemie und Biochemie liegt... wie ich gerade schmerzlich feststelle... :freak:
Ist aber alles irgendwie machbar, auch für mich als absoluter Chemien00b!
Also nicht von Nebenfächern abschrecken lassen!

[mobius]

Keine Angst ist aber locker gesagt. Gerade in Studiengängen ohne NC wird im Grundstudium eifrig gesiebt da diese Studiengänge meist überlaufen sind. Ich wäre an seiner Stelle - wenn möglich - lieber in nem Studiengang mit NC ^^

Deswegen -> ordentliches Abi mit sehr gutem Schnitt und das weitere Leben ist auch ne Ecke einfacher.

Das ist aber gefährlich pauschalisiert und absolut nicht allgemeingültig. Ich kenne viele FHs/Unis mit NC wo abartig hart gesiebt wird und da bleibt nur die absolute Elite übrig. Auf der anderen Seite bin ich an einer FH ohne NC und komme locker durchs Leben, eben weil ich mich vorher erkundigt habe. Welche FH kümmert am Ende kaum einen, Hauptsache die Noten stimmen.

NC sagt also gar nichts aus. Es lohnt sich vorher mit Studenten des höheren Semesters zu reden und zu fragen ob und wo gesiebt wird. Das sollte man immer tun, sonst erlebt man ggf. eine böse Überraschung.

[Dktr_Faust]

Welche FH kümmert am Ende kaum einen, Hauptsache die Noten stimmen.

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, da wäre ich anders herum auch sehr vorsichtig: Ich kenne etliche die gemeint haben, es mit der "richtigen" Hochschule leichter zu haben. Das mag stimmen, aber die zukünftigen Chefs sind nicht doof und haben dann auf die Nachfrage, warum man denn abgelehnt wurde, geantwortet: "Warum soll ich Sie denn einstellen? Von Ihrer Hochschule kriegt ja eh jeder einen Abschluss."

Somit würde ich auf den guten Mittelweg achten: Wenn man nicht die Mega-Karriere hinlegen will, dann würde ich mir eine Hochschule suchen die im ordentlichen Mittelfeld liegt und durchaus auch etliche Studenten aus ihren Studiengängen aussiebt. Da hat man als gut-durchschnittlicher Student keine echten Probleme und es im späteren Leben auch etwas leichter.

Grüße

[mobius]

Hast du natürlich recht, aber die Unis/FHs die im technischen Bereich (kann nur für Informatik sprechen, von Umwelttechnik oder anderen Gebieten habe ich gar keine Ahnung) deren Namen so wichtig ist, kann man an einer Hand abzählen und ich habe für mich entschieden, dass sich der Aufwand nicht lohnt. Klar hat man mit einem Abschluss der RWTH oder TU München direkt nen Job, aber das Studium ist auch die Hölle auf Erden imho.
Deswegen stimme ich dir mit dem Mittelweg absolut zu.

[drexsack]

Hier mal die Seite unser Forst-Fakultät (http://www.uni-goettingen.de/de/19852.html), der Bachelor ist zuallassungsfrei und auf 125 Leute begrenzt (http://www.uni-goettingen.de/de/265972.html). Hier (http://www.uni-goettingen.de/de/studium/74283.html) gibt's allgemeine Infos zum Studiengang und natürlich auch Stundenpläne (http://www.uni-goettingen.de/de/55796.html). Und hier (http://www.uni-goettingen.de/de/368236.html) findest du noch eine Übersicht zum Studienverlauf mit allen Fächern.