Private KV als Student verlassen (Härtefall?)

[Farspeed]

Hi,

Folgende Sachlage: Ich bin 30Jahre, Student und komme ins 15 Fachsemester.(Ende Sommer 2013 wird Dipl. sehr wahrscheinlich angefangen).

Bis dato bin ich über meinen Vater in einer privaten Krankenversicherung. Mein Vater hat auch immer wieder neue Zahlungbeiträge verhandelt und für mich gezahlt. Ich habe wohl anfang des Studiums was für die KV was unterschrieben, kann mich da aber nicht mehr wirklich dran erinnern.

Nun ist mein Vater seit anfang Juni weg/abgehauen(kein Kontakt, nicht auffindbar. Meine Mutter (war immer Hausfrau) lebt nun erstmal von Sozailhilfe und ich werde finanziell von meinen Brüdern unterstützt. Auch verdiene ich mir im Monat 200-500€ (studentische Hilfsakraft) dazu, je nachdem wieviel zeit ich habe. Die Zahlungen, an die KV, laufen seit Juni über mein Konto.(Seine und meine Zahlung) Hat mein Vater wohl vor seinem verschwinden angegeben. Etwas Geld ist noch drauf, wird aber nun eng.

Nach Wochen langem telefonierem und schreiben und was noch allem, will die KV mir nun einen Vertrag zu schicken, mit ca. 164€ pro Monat und 1000€ Selbstbeteiligung. Die Selbstbeteiligung ist einfach zu Hoch für einen Studenten. Also ist erstmal ´nicht krank werden´ angesagt.

Nun war ich heute bei der Sozialberatung der Uni und habe ihm die Sachlage erklärt.
Mein Arbeitgeber hatte sich auch schon bereit erklärt, mich sozialpflichtig anzustellen, hatte aber große bedenken, dass ich dann den Status als Student verlieren würde(Exmatrikulation). Einige sagen, ich muss nur über 400€ verdienen dann ist das kein Problem. (weiter studieren und gesetzlich KV)
Der Sozialberater der Uni sagt, ich muss über 800€ verdienen, dann würde das gehen. Dazu aber noch einen unbefristeten Vertrag mit 20h die Woche minimum. Was einfach zuviel Zeit ist, am Ende des Studiums
Es wurde auch schon üerlegt, die zahlungen an die KV komplett zu stoppen, damit der Vertrag gekündigt wird und ich mir eine gesetzliche KV suchen kann. Davon rät der Sozialberater aber ab. Sollte die KV der Uni das melden, werde ich sofort exmatrikuliert.

So, alles ein weig durcheinander und auch sicher mit vielen Rechschreibfehlern. Ich entschuldige mich dafür, aber mir Platz der Kopf und ich hoffe ihr habt dafür Verständnis.

Wer kennt sich nun mit der Sachlage aus? Was stimmt (4001€ oder 801€ verdienen). Welche möglichkeiten habe ich? Wo kann ich mir Hilfe holen?
Muss ich wirklich in den sauren Apfel beißen und den o.g. Vertrag unterscheiben?

Vielen Dank schonmal!

[boxleitnerb]

Soweit ich weiß, darfst du in die gesetzliche Krankenversicherung wenn du eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausübst (arbeitest), bei der du mindestens 400 Euro verdienst. Von 800 hab ich noch nie gehört.

164 ist eigentlich ok, was spricht dagegen, das zu machen bis du mit dem Studium fertig bist? Oder rechnest du damit, in den nächsten 12 Monaten richtig krank zu werden, dass diese 1000 Euro anfallen?

[ux-3]

164 ist eigentlich ok, was spricht dagegen, das zu machen bis du mit dem Studium fertig bist? Oder rechnest du damit, in den nächsten 12 Monaten richtig krank zu werden, dass diese 1000 Euro anfallen?

Alle Krankheitskosten bis zu (vermutlich addiert) 1000 Euro muss er selbst tragen. Arzt, Zahnarzt etc. gehen erst einmal aus seiner Tasche, bis die 1000 Euro ausgeschöpft sind. Das ist eine Großschadenversicherung.

[Spasstiger]

Geringfügige Beschäftigungen gehen (aktuell noch) bis 400€, alles darüber ist sozialversicherungspflichtig, so dass du in die günstigere KV kannst.
Aber keine Garantie dafür.

[mAxmUrdErEr]

Unglaublich, was für ein beschissenes System ihr euch aus den USA importiert habt. In Österreich bist entweder mit Elternteil mitversichert und zahlst garnix oder du versicherst dich selber bei der gesetzlichen für 50€ im Monat so lange du studierst.

Außerdem kannst bei uns nicht exmatrikuliert werden, wenn du deine Sozialversicherung wechselst oder arbeitest. :freak:

[Acid-Beatz]

Das, was du unterschrieben hast war meines Wissens nach die Befreiung aus der gesetzlichen KV weil ansonsten nämlich die Unis verpflichtet wären, dass sie dich bei einem Ausscheiden aus der PKV dann gesetzlich versichern (quasi die Uni als dein Arbeitgeber, das wurde aber eben genau damit ausgeschlossen).

Ansonsten solltest du mal schauen, dass du eventuell einen Studententarif bekommst, bieten eigentlich alle PKVs an und dabei ist dann auch sicher was günstigeres für dich.

In eine gesetzliche solltest du wieder kommen, wenn dein Arbeitgeber Sozialabgaben zahlt, sprich du hast weniger Netto vom Brutto aber dafür bist du eben wieder versichert. Die Höhe der Entlohnung ist meines Wissens nach vollkommend egal aber für 400 Euro mit Abgaben wäre der Stundenlohn wohl unterirdisch.

Keine Garantie auf Richtigkeit aber so hab ich das noch in Erinnerung.

Lass dir das mal durchn Kopf gehen, viel Erfolg schon mal: Greez

[Acid-Beatz]

Unglaublich, was für ein beschissenes System ihr euch aus den USA importiert habt. In Österreich bist entweder mit Elternteil mitversichert und zahlst garnix oder du versicherst dich selber bei der gesetzlichen für 50€ im Monat so lange du studierst.

Außerdem kannst bei uns nicht exmatrikuliert werden, wenn du deine Sozialversicherung wechselst oder arbeitest. :freak:

Ich bin mir zwar auch nicht ganz sicher aber ich glaub es gab da Fälle von Leuten, die nur studiert haben weil sie dann billig Krankenversichert sind und dem wollte man eben einen Riegel vorschieben.
Bei uns sind Kinder und Ehegatten auch in der Gesetzlichen mitversichert aber hald nicht in einer Privaten ;)


Greez

[Morale]

Unglaublich, was für ein beschissenes System ihr euch aus den USA importiert habt. In Österreich bist entweder mit Elternteil mitversichert und zahlst garnix oder du versicherst dich selber bei der gesetzlichen für 50€ im Monat so lange du studierst.

Aber nicht wenn man mehr als 4 Semster über der Regelstudienzeit ist.
15 Semester sind soweit ich weiß schon drüber, oder nicht?

[MaiKi]

15 semester ist drüber ;) also bei mir sind 6 semester als regelstudienzeit angegeben... lächerlich wenig schafft kaum einer...
ABER 164€ sind viel zu viel... ich muss ja auch meine KV selbst tragen und zahle knapp die hälfte! also einfach mal wechseln! (selbstbeteiligung hab ich auch nicht... zumindest nicht bei standartsachen, zahnersatz etc. ist was anderes...)

[der_roadrunner]

15 semester ist drüber ;) also bei mir sind 6 semester als regelstudienzeit angegeben... lächerlich wenig schafft kaum einer...
ABER 164€ sind viel zu viel... ich muss ja auch meine KV selbst tragen und zahle knapp die hälfte! also einfach mal wechseln! (selbstbeteiligung hab ich auch nicht... zumindest nicht bei standartsachen, zahnersatz etc. ist was anderes...)

Nee, dass passt so vom Betrag her schon. Schließlich ist er schon 30. Und da bezahlt man eben den vollen (Mindest-)Betrag.

der roadrunner

[Dktr_Faust]

Die Situation ist natürlich Scheiße.

Ganz ehrlich: Ich würde mich an Deiner Stelle - auch wenn es gerade wenn das Geld knapp ist richtig weh tut - an einen Anwalt (idealerweise Fachanwalt für Sozialrecht) wenden.

Grundsätzliches Problem ist, dass Du zu Beginn Deines Studiums bei der AOK einen Wisch unterschrieben hast, mit dem Du für die Dauer Deines Studiums aus der GKV austrittst. Erst wenn Du mit dem Studium aufhörst (= es erfolgreich abschließt oder aus einem anderen Grund exmatrikuliert wirst) kommst Du ohne Komplikationen in die GKV zurück.

Darüber hinaus musst Du Die Zahlungen für Deinen Dad loswerden (die Kasse wird ja nicht so einfach auf ihr Geld verzichten) und an einen vernünftigen eigenen Vertrag kommen (die 164€ sind ja nicht verkehrt, die Selbstbeteiligung ist inakzeptabel - red mal mit der Versicherung, was ein Vertrag ohne Selbstbeteiligung kostet....das ist meist gar nicht so viel).

Insgesamt bleibt uns hier nichts anderes, als Dir die Daumen zu drücken.

Grüße

[Wurschtler]

Mit einem sozialversicherungspflichtigen 401€-Job sollte es funktionieren.
Auch wenn man unter 20h/Woche arbeitet.

Siehe hier:
http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?4,1355381,page=1
(Achtung, dort stehen auch teils falsche/widersprüchliche Infos -> alles & genau lesen)

[Palpatin]

Unglaublich, was für ein beschissenes System ihr euch aus den USA importiert habt. In Österreich bist entweder mit Elternteil mitversichert und zahlst garnix oder du versicherst dich selber bei der gesetzlichen für 50€ im Monat so lange du studierst.

Soviel anders ist das bei uns auch nicht. Hier liegt halt der Spezialfall Langzeitstundent 30 Jahre und Privatversichert vor und ich find es auch richtig und gut das man da nicht mehr alles für lau bekommt.
Bei uns ist man bis einschließlich 25 mitversichert und ansonsten Zahlt man glaub ich 65€ im Monat.

[Poekel]

Geringfügige Beschäftigungen gehen (aktuell noch) bis 400€, alles darüber ist sozialversicherungspflichtig, so dass du in die günstigere KV kannst.
Aber keine Garantie dafür.
Bei Studenten siehts ein wenig anders aus. Als Werkstudent kannst du verdienen, wie viel du willst und bist von den gesetzlichen Zahlungen zu Krankenversicherung (die muss dann selbst getragen werden, bei gesetzlichen auch dann abhängig vom Einkommen), Pflegeversicherung (ist quasi in der KV mit drin), und Arbeitslosenversicherung befreit. Bedingung ist dabei, dass das Studium im Vordergrund stehen muss. Bei einem Jobs tagsüber wird das allgemein so interpretiert, dass man max. 20 Stunden die Woche arbeiten darf (Nachtarbeit gilt nicht darunter; kellnern darf man also auch 40 Stunden die Woche :freak:).

Daher wohl die Empfehlung mit den 20 Stunden+ (401 Euro reichen da auch aus).

[Colin MacLaren]

Kommst Du aus DIESER EINEN PKV raus? Ich kenne den Vertrag nicht, aber im Endeffekt hat den Vertrag Dein Vater geschlossen und Sippenhaftung ist nicht.

In dem Fall könntest Du in eine günstigere PKV wechseln. Ich habe z.B. nur 58 EUR im Monat gezahlt + 600 EUR SB (Hanse Merkur).

Du solltest allerdings bedenken, dass Du die dann am Hals hast, wenn Du nach dem Studium in Hartz 4 fällst. Und die SB zahlt das Amt nicht (das fickt mich gerade).

[tomtom]

Unglaublich, was für ein beschissenes System ihr euch aus den USA importiert habt. In Österreich bist entweder mit Elternteil mitversichert und zahlst garnix oder du versicherst dich selber bei der gesetzlichen für 50€ im Monat so lange du studierst.

Außerdem kannst bei uns nicht exmatrikuliert werden, wenn du deine Sozialversicherung wechselst oder arbeitest. :freak:


Was ähnliches habe ich mir eben beim Lesen des Startposts auch gedacht. Da ist unser (österreichisches) System tatsächlich weit besser.
Mitversicherung geht btw. nur bis zum 27. Lebensjahr, danach muss sich jeder selbst versichern.

Außerdem kann man, sollte man Stipendiumsbezieher sein (wie ich als Selbsterhalter) sogar 19€ Zuschuss pro Monat von der Stipendienstelle beantragen – das wären dann 31€/Monat für vollen Versicherungsschutz – und das ist imo mehr als nur ok.

Mich "schockt" jetzt tatsächlich, dass das in DE so teuer ist :/

[Morale]

Wer mehr als 4 Semester über Regelstudienzeit ist latzt bei auch drüben doch über 300 Euro im Monat. Also so gut ist des a ned. Man mag mich verbessern, aber so stands im Netz.

[Palpatin]

Was ähnliches habe ich mir eben beim Lesen des Startposts auch gedacht. Da ist unser (österreichisches) System tatsächlich weit besser.
Mitversicherung geht btw. nur bis zum 27. Lebensjahr, danach muss sich jeder selbst versichern.

Hast meinen Post dazu auch gelesen? Bis zum 26. Lebensjahr ist er in Deutschland auch mitversichert. Danach ist es auch nicht viel teurer als in Ö (65€ statt 50€) wenn man gesetzlich KV ist. Er ist 30 und privat Versichert und das macht es teuer und das ist auch gut so.

[tomtom]

Wer mehr als 4 Semester über Regelstudienzeit ist latzt bei auch drüben doch über 300 Euro im Monat. Also so gut ist des a ned. Man mag mich verbessern, aber so stands im Netz.

Das mit den vier Semestern ist korrekt; Den monatlichen Beitrag für die Zeit danach kenne ich allerdings leider nicht, kann aber durchaus hinkommen.
Für mich darf das aber gar nicht infrage kommen, dass ich länger brauche (fange erst im Oktober an zu studieren), allein schon wegen des Stipendiums.

Hast meinen Post dazu auch gelesen? Bis zum 26. Lebensjahr ist er in Deutschland auch mitversichert. Danach ist es auch nicht viel teurer als in Ö (65€ statt 50€) wenn man gesetzlich KV ist. Er ist 30 und privat Versichert und das macht es teuer und das ist auch gut so.

Jep, deinen Beitrag scheine ich gekonnt ausgelassen zu haben, sorry ;)
Ok, in Summe ist das eh in etwa gleich bei uns (mit der gesetzlichen KV)...

[MaiKi]

wie 164€ bei dem alte rin ordnung ich bin auch "schon" 27 und zahle die hälfte?! das steht finde ich nicht in relation!

allerdings hab ich übersehen dass es sich um eine pv handelt ich bin bei ner ganz normalen krankenkasse... also student reicht mir das allemal

[der_roadrunner]

wie 164€ bei dem alte rin ordnung ich bin auch "schon" 27 und zahle die hälfte?! das steht finde ich nicht in relation!

allerdings hab ich übersehen dass es sich um eine pv handelt ich bin bei ner ganz normalen krankenkasse... also student reicht mir das allemal

Wenn du 30 bist und noch studierst musst du auch mehr zahlen. ;)

der roadrunner

[Spasstiger]

Wenn du 30 bist und noch studierst musst du auch mehr zahlen. ;)

der roadrunner
Jo, das nennt man frewillig gesetzlich versichert sein. Private KVs können dann tatsächlich deutlich günstiger sein, auch wenn man die Selbstbeteiligung anrechnet.
Die andere Alternative ist eben, dass man sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten nachgeht, womit man aber wiederum in Konflikt mit der Prüfungsordnung der jeweiligen Hochschule kommen könnte. Die wollen ja, dass man einem ordentlichen Studium nachkommt und ordentlich heißt im Prinzip Vollzeit. Das soll Scheinstudenten abschrecken, die nur immatrikuliert sind, um finanzielle Vorteile des Studentenstatus zu genießen (z.B. stark vergünstigte Nahverkehrstarife).

[sw0rdfish]

Oha, dumme Situation! Ich drück dir die Daumen, dass du dort hinauskommst. In die GKV kommst du nur über eine sozialversicherungspflichtige Arbeit. Ansonsten gilt - wie schon geschrieben - die Befreiung von der GKV, die du am Anfang des Studiums unterschrieben hast. Im Zweifelsfall würde ich versuchen die PKV zu wechseln. Wenn du keine gesundheitlichen Leichen im Keller hast, sollte das kein Problem sein. Mit dem dir bisher angebotenem Betrag must du aber sicherlich rechnen.

[G A S T]

Hi,

Folgende Sachlage: Ich bin 30Jahre, Student und komme ins 15 Fachsemester.(Ende Sommer 2013 wird Dipl. sehr wahrscheinlich angefangen).

Das sind natürlich beste Voraussetzungen... :rolleyes:

Wo bist du denn privat versichert? Das ist ja arschteuer!? Hast du Vorerkrankungen, Chronische Erkrankungen o. ä.?
Oder bist du Kunde bei der verschissenen Allianz?

Ein wechsel in die GKV ist auch nicht das Nonplusultra. Du bist Ü 30 und hast das 14. Fachsemester überschritten.
D. h. du bist auch in jedem Fall in der GKV beitragspflichtig! Du musst also mindestens 77,90 € Monat ausgeben
[64,77 € für die KV + 13,64 € für die PV], wenn du diverse Hinausschibungsbedingungen erfüllst.
Ansonsten bist du in voller Höhe in der GKV beitragspflichtig, wenn dir der Zutritt in die studentische KV verwehrt bleibt.
Heißt dann für dich ca. 180 € im Monat (ohne den aktuellen Beitrag genau zu kennen).
GKV wäre in diesem Fall jedenfalls kein Gewinn.

Auch nicht billig. Such dir doch lieber einen anderen privaten Versicherer mit günstigeren Konditionen.
Im Ernst, mir ist unbegreiflich, dass man bei der Beitragshöhe als Student auch noch 1000 € Selbstbehalt hat.
Das ist ja abartig. Überhaupt ein Selbstbehalt in der Höhe in einer KV. Von dem musst du halt weg.
Hier stimmt doch irgendwas nicht. Rück' mal bitte raus mit der Sprache.
Da ist doch irgendein Pferdefuß...