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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Außer Valve: ziemlich alle Spielehersteller von Mitarbeitern für scheiße befunden


MadManniMan
2012-09-06, 00:23:19
Schaut euch das hier mal an:

http://kotaku.com/5940672/pissed-off-employees-bash-pretty-much-every-major-video-game-company

Die Leute von Kotaku haben sich mal zu den größeren Studios die dazugehörigen glassdoor.com-Reviews angesehen und kommen zu einem für mich doch irritierendem Ergebnis. Ich hatte gehofft, in einer der wenigen Firmen zu arbeiten, in denen die Geschäftsleitung zu wenig Ahnung davon hat, wie man Arbeit organisiert, aber es scheint sich wie ein roter Faden durch die Branche zu ziehen ...

Dass dabei Valve gut weg kommt, hatte ich zwar erwartet, aber gleich so gut? Leuchtturm Gabe?

RLZ
2012-09-06, 00:42:08
Wie unerwartet. :freak:

Meine Lieblingsformulierung ist ja: "Wir haben uns trotz der Größe den Charme einer Garagenfirma erhalten" aka "Obwohl wir kein Startup mehr sind, haben sich die Arbeitsbedingungen nicht im geringsten verbessert".

Wie oft hab ich auf Konferenzen schon gehört, dass sich die Situation bessern soll ("Nach Titel x haben wir gemerkt, dass wir ganze Familien zerstört haben. Das passiert NIE wieder") und trotzdem ändert sich nichts.

DeadMeat
2012-09-06, 00:43:21
Vermutlich weil Gabe als Chef auch Spieler ist und seine Arbeit aus überzeugung macht.
Klingt Simpel aber ich stelle mir vor das sowas extreme auswirkung auf Management Methoden und Motivation bringt.
Stell dir vor du arbeitest in der Linux-Abteilung und dann kommt einfach Gabe dazu weil er gerade lust hat dort zu Entwickeln.

MadManniMan
2012-09-06, 00:47:54
Haha, sehr gut :D

Ich arbeite zwar nicht im Geringsten in der Spielebranche, wohl aber zumindest mit programmierenden Programmierern und Bastlern zusammen und vermute, vielleicht ein paar Dinge nachvollziehen zu können -- die Sache mit der Garagenklitsche passt dazu ^^

Selbstverständlich kann man eine Firma mit mehr als 200 Leuten nicht mehr so führen, wie eine mit 50 Menschen, bei der man noch von jedem Mitarbeiter die Namen der Kinder auswendig kennt. Ich (Mitarbeiter Nr. 134) wäre gern noch dabei gewesen, als diese Organisationstruktur so funktionierte.
So aber habe ich nie in einem Laden mit mehr als 10 Mann arbeiten dürfen, der keine strukturellen Probleme hatte ...

Hach!


Und @DeadMeat,

Newell programmiert echt noch mit? Kein Scheiß?

Aye, bei uns mutmaße ich, dass Organisation vor allem da versagt, wo die Leute a) die Materie des zu managenden nicht mehr verstehen, b) keinerlei Leidenschaft (mehr) für die Thematik verspüren oder c) gleich a) und b) zusammen.

Is halt n Unterschied, ob man in einem Laden arbeitet, weil man die Arbeit geil findet, oder weil man Kohlen machen will.

DeadMeat
2012-09-06, 00:56:09
Also ich bin mir ziehmlich sicher das es da erst ein Interview gab wo er sagte das er gerade im Linux Team unterwegs ist weil er daran gerade Interesse hätte. Ob er Programmiert oder quasi nur direkt Anweisungen gibt und mit plant wer weiß aber selbst das ist ja bedeutend mehr als man sonst in der Position machen würde.

Der HL Portal Guest weiß da sicher genaueres.

Tesseract
2012-09-06, 01:05:32
Newell programmiert echt noch mit? Kein Scheiß?

nicht nur das, er lässt sich sogar von neuzugängen in der firma für arbeiten einteilen damit die besser in die firmenstruktur reinkommen. :D

RMC
2012-09-06, 01:14:08
Ich hab den Artikel vor einigen Stunden schon gelesen und er ist genauso lustig aber auch interessant wie er einseitig geschrieben ist. Denn immerhin gehts hier um "pissed off" employees.

Jetzt soll uns suggeriert werden, dass Valve absolut geil ist und der Rest abgrundtief scheiße. Allerdings mehr aus deiner Überschrift, weniger vom Artikel her.

Erstens können wir hier sowieso nicht uns völlig fremde Firmen bewerten und zweitens sind die Mittel, auf Grund derer wir uns vielleicht irgendwie anhand fremder Meinungen eine eigene ableiten könnten unausgeglichen. Denn für EA zB werden aus 330 Reviews die 5 größten Rants artikelseitig ins Rennen geschickt (für Microsoft sind überhaupt 3600+ Einträge drin), während für Valve überhaupt in Summe nur 2 (!) Bewertungen vorhanden sind :)


Wenn ich, wenn überhaupt, etwas aus dem Artikel mitnehmen möchte, dann ist es die Erkenntnis, dass es nirgends perfekt ist, auch in den großen Firmen nicht. Dass die Arbeitsbedingungen in der Branche wohl in einigen Fällen echt hart sind und dass das durchaus kritisch hinterfragt werden und diskutiert werden muss, aber dass man nicht aufgrund einzelner Emotionsentladungen auf eine ganze Firma schließen kann, schon gar nicht wenn man nicht selbst dort arbeitet. Und dass mir wieder bewusst wurde, dass ich es in meinem Job doch eh recht gut erwischt hab und es oft gar nicht so zu schätzen weiß.

Hübie
2012-09-06, 01:17:30
Wäre Bethesda dabei würden die auch direkt absahnen. Ebenso die Entwickler von The Witcher 2. Es ist halt oft in Betrieben die, wie du schon sagtest, "zu groß" gewachsen sind so. Bei Bethesda habe ich aber auf Konferenzen und Veranstaltungen immer das Gefühl, dass die viel miteinander lachen. Es werden auch gemeinsame Ausflüge veranstaltet. Das schweißt zusammen.

Bei meinem aktuellen Arbeitgeber ist es zum kotzen. Jeder der dort motiviert anfängt ist spätestens nach zwei Jahren so desmotiviert dass eine scheißegal-Einstellung folgt. Traurig aber wahr. Liegt halt auch daran, das Fehlentscheidungen getroffen werden obwohl etwas offensichtlich ist. Das frustriert die Leute. Weitere Gründe, neben Fehlmanagement, ist eben mangelhafte soziale Kompetenz.
Wir können eine Menge von unseren skandinavischen Nachbarn wie Schweden lernen. Die wissen schon dass ein motivierter Mitarbeiter für das Unternehmen arbeitet. Nicht nur im Unternehmen ;)

@RMC: Dann geh mal bitte auf http://www.glassdoor.com und schau dir Unternehmen wie Zenimax an.

Marscel
2012-09-06, 01:18:59
Ich frag mich immer, diese BWL-Leute kriegen in ihrem Studiengang alles mögliche über Organisation und Produktionsphasen und -abläufe beigebracht. Selbst ich musste mir das mit zwei Fächern ausschnittsweise anhören.

Aber bei allen Schuppen, die weniger gut wegkommen: "Management weiß nicht was wir tun", Chaos, Führungslosigkeit, Abteilungsgewirre, ältere Jobhengste.

Abgesehen von der psychologischen Seite, dass man sich als Arbeitnehmer (neben anderen trostlosen Fakten) da irgendwie klappsmühlig und falsch gefordert vorkommt: sowas kostet doch! Sieht man sowas als MBA nicht, auch wenn man selbst nicht zockt? Dieser Berg an Overhead, weil man sich hin und her entscheidet, weil horizontal wie vertikal die Kommunikation nicht stimmt. Weil ein genervter und enttäuschter Mitarbeiter bei weitem nicht die selbe Leistung von sich aus bringt - bei angeblicher Kompensation durch Überstunden nehmen Hunger, Müdigkeit, Bewegungsmangel irgendwann am Tag so wie langfristig sichtbare Folgen an - und damit weniger produktiv ist.

Wenn jemand in der Führungsetage in erster Linie auf Gewinne und Karriere aus ist, meinetwegen, eine verlusteinfahrende Firma ist Käse, aber rechnet diese Faktoren eigentlich keiner dieser Collegeboys mal gegen? Wollen ja nicht gleich annehmen, dass ihm die Belegschaft wichtig ist, sondern wenigstens unter "mehr Geld"? Von dem, was man so sieht, gehts Google oder Valve doch eigentlich recht prima - und den Mitarbeitern auch.

MadManniMan
2012-09-06, 01:21:25
RMC,

guter Punkt, ich war zu faul, die Quantität der Reviews zu recherchieren -- hätte mir aber auch bei der glatten 5,0 auffallen müssen ...

RMC
2012-09-06, 01:22:14
@RMC: Dann geh mal bitte auf http://www.glassdoor.com und schau dir Unternehmen wie Zenimax an.

Was soll ich da sehen außer 3 mickrigen Reviews?

-/\-CruNcher-/\-
2012-09-06, 01:57:33
Was soll ich da sehen außer 3 mickrigen Reviews?

- Not enough parking

Kann man sich da überhaupt sicher sein das es dort keine bezahlten reviewer gibt, muss man nachweisen employed zu sein ?

Rakyr
2012-09-06, 08:11:44
Ich als sysadmin in meinem kleinen büro am ende der welt würde meinen job wahrscheinlich auch besser bewerten als ein programmierer in einem großraumbüro mit wer weiß wievielen leuten.

Aber nichtsdestotrotz eine sehr interessante seite.

Lurelein
2012-09-06, 10:06:42
Ich als sysadmin in meinem kleinen büro am ende der welt würde meinen job wahrscheinlich auch besser bewerten als ein programmierer in einem großraumbüro mit wer weiß wievielen leuten.

Aber nichtsdestotrotz eine sehr interessante seite.

Gerade in einem Großraumbüro wissen sich doch die "Nerds" zu beschäftigen X-D

=Floi=
2012-09-06, 15:19:32
man merkt einfach die lieblosigkeit bei spielen von EA und den anderen "bekannten". das schlägt sich schon in einem qualitätsproblem nieder.

Exxtreme
2012-09-06, 15:46:13
man merkt einfach die lieblosigkeit bei spielen von EA und den anderen "bekannten". das schlägt sich schon in einem qualitätsproblem nieder.
Naja, qualitativ sind die Spiele schon gut. Man merkt da aber sehr schnell, dass ROI > all gilt.

jazzthing
2012-09-06, 16:57:33
Wobei die Arbeitsbedingungen bei EA und seinen Töchtern schon gut sind. Ich hab ebenfalls in der Branche gearbeitet und kann nichts negatives über Arbeitsbedingungen berichten. Aber klar,am Ende der Produktionsphase von AAA Titeln wird es halt stressig.

dr_AllCOM3
2012-09-06, 17:12:37
Ich arbeite in der Branche und bei mir ist es ok. Woanders wird man geknechtet, aber die versuchen dieses Image loszuwerden.

RavenTS
2012-09-08, 14:59:58
Ich frag mich immer, diese BWL-Leute kriegen in ihrem Studiengang alles mögliche über Organisation und Produktionsphasen und -abläufe beigebracht. Selbst ich musste mir das mit zwei Fächern ausschnittsweise anhören.
...


Auch in der BWL gibt es halt tatsächlich ganz unterschiedliche Richtungen!

Jemand der sich im Finanzwesen/Controlling etc. vertieft hat kann meist sicherlich nicht in Sachen Management- und Menschenführungskompetenz mithalten mit einem BWLer der als Schwerpunkt Management oder Personalwirtschaft hatte.

Sicherlich kann man mit Interesse und Erfahrung da vieles wieder wett machen, aber dafür muss man halt auch Zeit und Unterstützung haben als Führungskraft. Wird man nach einem Jahr direkt ersetzt weil die letzten beiden Quartale nicht so doll waren ... ists doch auch egal!

Hübie
2012-09-08, 17:10:43
Weiteres Problem ist auch dass viel "Zukauf" (outsourcing) praktiziert wird. Das bringt oftmals Probleme ins eigene Haus, stellt aber auf gewisse Art auch die eigene Integrität in Frage. Die Produkte wo Spieler für Spieler programmieren sind dank der Gier immer seltener. So lang es jedoch Licht am Ende des Tunnels gibt müssen wir nur weiterlaufen ;D
Licht am Ende des Tunnels ist für mich: CD Projekt RED, Flying Wild Hog, Valve (ja!), Bethesda (vor allem das TES-Team) und Gear Box Software (naja es gibt sicher noch mehr...).

looking glass
2012-09-08, 17:23:51
Mhh, könnte mir vorstellen, das der Unterschied bei Valve nicht unbedingt die Vorliebe von Gabe ist, sondern die Tatsache das Valve ganz simpel keine Aktiengesellschaft ist - da musst Du nicht zwingend von Quartal zu Quartal arbeiten, muss keinen Blödsinn verzapfen um den Kurs zu stützen, kommst damit auch nicht unter Druck wen dieser eben schwankt/fällt, musst dich vor niemanden für Ausgaben rechtfertigen und musst eben auch nichts im Quartal X (bzw. vor Quartalsende) unbedingt fertig stellen.

Gute Abteilungsleiter zu finden ist schwer, Führungspositionen auch noch mit Leuten zu besetzen, die von der Materie Ahnung haben wird ab einer gewissen Führungsebene so gut wie unmöglich - dann kann man noch so viel lernen wie das im trockenen auf Theoriebasis funktioniert/funktionieren könnte, wen man ständig Grabenkämpfe ausfechten muss wegen Beschaffung von X, Terminplanungen die von wissensfernen Schichten gestellt wurden (größe des Projektes, Aufwand, Umsetzung, Testing, Änderungswünsche unterschätzen ist einer der Kardinalsfehler überhaupt), dann geht da irgendwann einfach nichts mehr und man landet im Dauercrunch.

Hübie
2012-09-08, 17:58:56
Du sprichst wahre Wörter! Fehlplanung durch Inkompetenz bzw. Unwissenheit/Ahnungslosigkeit ist an der Tagesordnung - branchenübergreifend.

Meine Theorie der deutschen Volkswirtschaft ist sowie so dass zuviele Schlüsselpositionen von Stullen besetzt sind. Unter Schlüsselstelle verstehe ich bspw. Personaler...

Guest83
2012-09-09, 02:14:34
Mhh, könnte mir vorstellen, das der Unterschied bei Valve nicht unbedingt die Vorliebe von Gabe ist, sondern die Tatsache das Valve ganz simpel keine Aktiengesellschaft ist - da musst Du nicht zwingend von Quartal zu Quartal arbeiten, muss keinen Blödsinn verzapfen um den Kurs zu stützen, kommst damit auch nicht unter Druck wen dieser eben schwankt/fällt, musst dich vor niemanden für Ausgaben rechtfertigen und musst eben auch nichts im Quartal X (bzw. vor Quartalsende) unbedingt fertig stellen.
Ja, das hat ja Valve auch selbst immer wieder betont. Wobei es nicht nur damit zu tun hat, dass Valve im Privatbesitz ist, sondern noch mehr, dass sie die Finanzierung selbst bewerkstelligen können und nicht von anderen Investoren bzw. einem Publisher, der Meilensteine und Deadlines festlegt bzw. direkt in den kreativen Prozess eingreift, abhängig sind.

Aber es gibt auch andere Gründe, etwea die Art der Leute die Valve einstellt. Das sind im Grunde alles Entwickler, die sofort überall einen Job bekommen, egal bei wem sie anrufen. Und die überall viel bezahlt bekommen. Der Grund wieso sie zu Valve kommen und vor allem wieso sie dann auch bleiben ist, dass sie ihre Kreativität voll ausschöpfen können, weil ihnen eben niemand sagt was sie tun müssen. Und je besser die Leute sind die man einstellt, desto besser funktioniert das System. Denn diese Leute arbeiten nicht weil es ihnen um Geld geht (klar, das muss auch passen, aber alles was über einen gewissen Betrag hinaus geht, hat dann kaum mehr einen Einfluss darauf, wo sie arbeiten), sondern weil sie sich verwirklichen wollen bzw. mit anderen genialen Leuten zusammenarbeiten wollen.

Der "Nachteil" an der Sache ist, dass damit ständig die Messlatte nach oben verschoben wird, weil man immer noch bessere Leute einstellt. Und Valve-Mitarbeiter die vor zehn Jahren eingestellt wurden, würden heute beispielsweise nicht mehr genommen werden. Das ist sicher für manche nicht so einfach zu bewältigen, könnte ich mir vorstellen. Andererseits werden alle anderen ja auch besser, wenn sie mit einem "Genie" zusammenarbeiten - nur könnte das halt den internen Druck erhöhen. Aber offenbar funktioniert es, sonst wäre Valve ja nicht dort wo es heute ist und die Mitarbeiter würden in Scharen das Unternehmen verlassen.


PS: Trotz aller "Man kann arbeiten woran man will und wie lange man will und wann man will" wird bei Valve genau Buch geführt, wer sich wieviel Auszeit nimmt und im Urlaub ist. Allerdings nicht, weil man Angst hat, dass die Mitarbeiter zu wenig leisten, sondern als Warnsystem, sollte jemand zuviel Zeit im Büro verbringen. Wer es übertreibt, wird von Gabe Newell persönlich nach Hause zu seiner Familie geschickt und darf erst in zwei Wochen oder so wieder kommen. Das ist halt auch eines dieser Luxusprobleme die man sich einhandelt, wenn man nur solche Top-Leute einstellt.

Hübie
2012-09-09, 06:47:52
Woher hast du derlei insider-Wissen? Klingt ja fast zu schön um Wahr zu sein :smile: Aber es mag sein. Wenn ich mir die Spiele von Valve so anschaue...

Guest83
2012-09-09, 09:26:49
Woher hast du derlei insider-Wissen?
Wir haben ein paar gute Kontakte zu Valve-Mitarbeitern, aber alles was ich geschrieben habe entstammt öffentlichen Aussagen in Interviews und ähnlichem. So wie auch hier, ganz aktuell ein Artikel aus der New York Times:

In an interview in a conference room at Valve’s headquarters, Mr. Newell says that relatively few people have left Valve over the years. When they do, it’s often because a sick parent needs help. In one case, Valve moved an employee’s parents to the Seattle area, where one of them was also able to receive better cancer treatment.

“I get freaked out any time one person leaves,” says Mr. Newell, a bearded bear of a man with John Lennon-style glasses. “It seems like a bug in the system.”
http://www.nytimes.com/2012/09/09/technology/valve-a-video-game-maker-with-few-rules.html?pagewanted=all

Exxtreme
2012-09-09, 17:28:48
Du sprichst wahre Wörter! Fehlplanung durch Inkompetenz bzw. Unwissenheit/Ahnungslosigkeit ist an der Tagesordnung - branchenübergreifend.

Meine Theorie der deutschen Volkswirtschaft ist sowie so dass zuviele Schlüsselpositionen von Stullen besetzt sind. Unter Schlüsselstelle verstehe ich bspw. Personaler...
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip

Da gibt es sogar eine IMHO halbwegs schlüssige Erklärung dafür.

Langenscheiss
2012-09-09, 18:31:40
Von der wirtschaftlichen Situation habe ich keine Ahnung, aber an Spiele wie Portal 2 merkt man einfach, dass bei Valve viel richtig läuft.

Hübie
2012-09-09, 20:47:14
Wir haben ein paar gute Kontakte zu Valve-Mitarbeitern, aber alles was ich geschrieben habe entstammt öffentlichen Aussagen in Interviews und ähnlichem. So wie auch hier, ganz aktuell ein Artikel aus der New York Times:


http://www.nytimes.com/2012/09/09/technology/valve-a-video-game-maker-with-few-rules.html?pagewanted=all

Interessant. Bestätigt ja mein gutes Gefühl :) Manche "Großen" tragens Herzl halt noch am rechten Fleck.

@Exxtreme: Was es nicht alles gibt. Peter-Prinzip ;D Dem begegne ich ja nun wirklich häufig.
@Langenscheiss: Full ack. Habe mal ein Video von Bethesda gesehen. Die veranstalten einmal im Jahr eine Woche wo die all ihre verrückten Ideen freien Lauf geben dürfen. Manches landet dann sogar ingame ;D

Guest83
2012-09-09, 21:12:29
Von der wirtschaftlichen Situation habe ich keine Ahnung, aber an Spiele wie Portal 2 merkt man einfach, dass bei Valve viel richtig läuft.
Das besondere an Portal 2 ist ja, dass daran gerade einmal 60 Personen gearbeitet haben. (Und es war damit bereits das bis dato größte Valve-Projekt in der Geschichte des Unternehmens.) Zum Vergleich: Am neuen Assassin's Creed von Ubisoft arbeiten 600 Leute! Ich würde mal behaupten, kein anderer Entwickler könnte mit 60 Männern und Frauen ein Spiel wie Portal 2 (Metascore 95%) erstellen.

RLZ
2012-09-09, 21:38:15
PS: Trotz aller "Man kann arbeiten woran man will und wie lange man will und wann man will" wird bei Valve genau Buch geführt, wer sich wieviel Auszeit nimmt und im Urlaub ist. Allerdings nicht, weil man Angst hat, dass die Mitarbeiter zu wenig leisten, sondern als Warnsystem, sollte jemand zuviel Zeit im Büro verbringen. Wer es übertreibt, wird von Gabe Newell persönlich nach Hause zu seiner Familie geschickt und darf erst in zwei Wochen oder so wieder kommen. Das ist halt auch eines dieser Luxusprobleme die man sich einhandelt, wenn man nur solche Top-Leute einstellt.
Das Problem hat man branchenübergreifend in vielen Firmen und mit hochqualifizierten Leuten. Viele Firmen (besonders in der Spielebranche) nutzen das nur allzu gern aus. Andere wie Valve oder VW greifen zum Glück regulierend ein.

Trotz all der Freiheit bei Valve hat Gabe immer noch die Hosen an, wenn es um Releases und Features geht.

Gunslinger
2012-09-09, 21:39:33
Mit der Geldmaschine Steam im Rücken hat man es bei Valve aber wohl auch leichter, sorgenfreier an Projekte ranzugehen. Gabe Newell ist wohl nicht nur durch den Verkauf von selbst produzierten Spielen Milliardär geworden.

Guest83
2012-09-09, 21:43:24
Trotz all der Freiheit bei Valve hat Gabe immer noch die Hosen an, wenn es um Releases und Features geht.
Nein, eigentlich nicht. So war Gabe Newell beispielsweise dagegen Left 4 Dead 2 zu entwickeln, aber die Mitarbeiter wollten es trotzdem tun, also wurde es gemacht. Und Gabe Newell sagt selbst, dass er viele dumme Ideen hat. Warum sollten seine dummen Ideen Einzug in die Produkte finden - nur weil er der Chef ist? Das wäre ziemlich "unvalvisch". Also wie gesagt, deine Aussage widerspricht allem was mittlerweile zig Valve-Mitarbeitern unabhängig voneinander über ihr Unternehmen berichtet haben.


Mit der Geldmaschine Steam im Rücken hat man es bei Valve aber wohl auch leichter, sorgenfreier an Projekte ranzugehen. Gabe Newell ist wohl nicht nur durch den Verkauf von selbst produzierten Spielen Milliardär geworden.
Jein, bis 2003 gab es kein Steam und wirklich profitabel dürfte es erst 2008, 2009 herum geworden sein. Und auch davor ist Valve die Risiken eingegangen, hat Releasetermine verschoben, weil die Entwickler selbst noch nicht zufrieden waren und hat vor allem die Spiele selbst finanziert. Das war zu Beginn durch das Privatvermögen von Gabe Newell und Mike Harrington möglich und später durch den Profit von Half-Life 1 und Half-Life 2. Und es ist keinesfalls so, dass die Einnahmen durch Steam die Spieleentwicklung subventionieren, Valve wäre auch ohne Steam profitabel. Natürlich nicht so sehr wie mit, aber doch.

RLZ
2012-09-09, 21:48:32
Nein, eigentlich nicht. So war Gabe Newell beispielsweise dagegen Left 4 Dead 2 zu entwickeln, aber die Mitarbeiter wollten es trotzdem tun, also wurde es gemacht. Und Gabe Newell sagt selbst, dass er viele dumme Ideen hat. Warum sollten seine dummen Ideen Einzug in die Produkte finden - nur weil er der Chef ist? Das wäre ziemlich "unvalvisch". Also wie gesagt, deine Aussage widerspricht allem was mittlerweile zig Valve-Mitarbeitern unabhängig voneinander über ihr Unternehmen berichtet haben.
Du vertauschst Entwicklung und Releases.
Hier (http://www.youtube.com/watch?v=8gaqQdyfAz8&t=7m18s) ein Beispiel, dass Mitarbeiter nicht einfach einbauen dürfen was sie wollen.

Guest83
2012-09-09, 22:15:45
Du vertauschst Entwicklung und Releases.
Hier (http://www.youtube.com/watch?v=8gaqQdyfAz8&t=7m18s) ein Beispiel, dass Mitarbeiter nicht einfach einbauen dürfen was sie wollen.
Und wo genau wird das gesagt? Alles was er sagt, ist, dass es nicht seine Entscheidung ist und genau darum geht es ja: Nicht ein einzelner entscheidet, egal ob es Herr Abrash oder Herr Newell ist. Wenn er so etwas machen möchte und andere Mitarbeiter sich ihm anschließen, dann wird es auch geschehen. So entstehen ja Spiele und Produkte bei Valve. Nicht weil einer sagt: Hey, Portal kam gut an, wir machen einen Nachfolger. Sondern weil die Mitarbeiter das möchten. Wenn damals alle gesagt haben: Ja, Portal war ganz gut, aber ich möchte als nächstes viel lieber an diesem Left 4 Dead-Spiel arbeiten, das gerade im Nebenraum entwickelt wird, dann hätte es auch kein Portal 2 gegeben.

RLZ
2012-09-09, 22:20:04
Und wo genau wird das gesagt? Alles was er sagt, ist, dass es nicht seine Entscheidung ist und genau darum geht es ja: Nicht ein einzelner entscheidet, egal ob es Herr Abrash oder Herr Newell ist. Wenn er so etwas machen möchte und andere Mitarbeiter sich ihm anschließen, dann wird es auch geschehen. So entstehen ja Spiele und Produkte bei Valve. Nicht weil einer sagt: Hey, Portal kam gut an, wir machen einen Nachfolger. Sondern weil die Mitarbeiter das möchten. Wenn damals alle gesagt haben: Ja, Portal war ganz gut, aber ich möchte als nächstes viel lieber an diesem Left 4 Dead-Spiel arbeiten, das gerade im Nebenraum entwickelt wird, dann hätte es auch kein Portal 2 gegeben.
Und schon wieder Entwicklung und Releases vermischt. :freak:
Hoffnungslos.

Guest83
2012-09-09, 22:23:56
Und schon wieder Entwicklung und Releases vermischt. :freak:
Hoffnungslos.
Was entwickelt wird, wird auch veröffentlicht, wenn es gut ist. Du behauptest, dass am Ende Gabe Newell das letzte Wort hätte, was veröffentlicht wird und bringst keinen Beweis um diese Behauptung zu untermauern. Ich sage dir, dass es nicht so ist.

Tesseract
2012-09-09, 22:38:11
Mit der Geldmaschine Steam im Rücken hat man es bei Valve aber wohl auch leichter, sorgenfreier an Projekte ranzugehen.
steam ist selbst eines dieser projekte und da war damals halt half-life 1 der geldpuffer. darin unterscheidet sich steam nicht von den spielen.

sth
2012-09-09, 23:13:22
Ich finde das Organisationsmodell von Valve bewundernswert (ich kann jedem empfehlen, das geleakte Employee's Handbook mal anzuschauen) und der Artikel verwundert mich nicht geringsten. Auch wenn natürlich bewusst Negativbeispiele rausgesucht wurden, so zeigt es doch einfach nur wieder das altbekannte Problem, dass viele Personen in Kreativbranchen (aber nicht nur dort) nicht mit klassischen Organisationsstrukturen zurechtkommen*. Das ist absolut nichts neues und keineswegs nur auf die Games-Branche beschränkt.

Nur bilden sich diese Organisationsstrukturen eben mehr oder weniger automatisch, wenn Firmen wachsen. Natürlich sah die Games-Branche vor 20 Jahren noch lockerer aus, als die Teamgrößen noch überschaubar waren. Heute arbeiten hunderte von Leuten an einem Titel und es ist nunmal allzu leicht, Dinge in ihre eigenen Abteilungen und Hierarchie-Ebenen wegzuabstrahieren.
Was der Nachteil davon ist, muss man glaube ich nicht weiter erläutern.

Als Freiberufler arbeite ich selbst oft in Teams, deren Zusammensetzung sich mit jedem Projekt komplett ändern kann und in denen es keine formale Hierarchie gibt. Eine solche Organisation erfordert im Gegensatz zu den klassischen Strukturen von allen Beteiligten auch einen gewissen Einsatz abseits ihrer eigentlichen Tätigkeit im Projekt. Das liegt nicht jedem und deshalb ist es ungleich aufwändiger, solch eine Organisation bei wachsenden Teamgrößen aufrecht zu erhalten. Daher finde ich es beeindruckend, dass Valve es geschafft hat ihr Organisationsmodell in einer Firma dieser Größe durchzuziehen.


* Was nicht heißen soll, dass es nur an den Personen liegt. Natürlich gibt es viele Firmen, deren Organisation einfach völlig daneben ist, aber auch "klassisch" organisierte Firmen können funktionieren – und es gibt auch viele Arbeitnehmer, die sich in diesen Strukturen wohler fühlen.

Asaraki
2012-09-10, 01:18:16
Das besondere an Portal 2 ist ja, dass daran gerade einmal 60 Personen gearbeitet haben. (Und es war damit bereits das bis dato größte Valve-Projekt in der Geschichte des Unternehmens.) Zum Vergleich: Am neuen Assassin's Creed von Ubisoft arbeiten 600 Leute! Ich würde mal behaupten, kein anderer Entwickler könnte mit 60 Männern und Frauen ein Spiel wie Portal 2 (Metascore 95%) erstellen.

Wieviele Mannstunden leisteten denn die 60 im Vergleich zu den 600? Würde mich nicht wundern wenn man nicht allzuweit vom Faktor 10 weg wäre.

Ich find den Vergleich leicht unfair.. Minecraft hat nen Metascore von 93 und das waren keine 60 Leute ;-) Aber Metascore is eh relativ ungenau, da sollte man eher in 10er Schritten rechnen.

Viel interessanter als die 2! Valve reports fand ich die 20 5.0 Reviews und ne 100% approval rate für Riot Games - die mit LOL definitiv zu den Big Players gehören seit ner Weile und im Moment mit LoL vs Dota erst noch direkter Konkurrent im gleichen Markt sind ohne sonstige Gegenspieler. Scheinbar muss man gute AoS Games machen damit die Leute glücklich sind (kleiner Schalk)

Gunslinger
2012-09-10, 06:56:18
steam ist selbst eines dieser projekte und da war damals halt half-life 1 der geldpuffer. darin unterscheidet sich steam nicht von den spielen.

Steam ist aber kein Spiel das nur kurzfristig Einnahmen generiert. Steam war sicherlich die wichtigste Entscheidung von Valve. Ohne Steam sähe Valve heute sicher ganz anders aus.

ngl
2012-09-10, 16:36:50
Valve in Ehren, aber sie haben eine absolute Sonderstellung in der Industrie. Sie sind nicht an die Einnahmen aus ihren Spielen angewiesen. In keiner anderen Schmiede wäre es sonst denkbar das Fans seit 8 Jahren auf einen Nachfolger von HL2 warten.
Wenn es keinen größeren Releasedruck von oben gibt, dann arbeitet unten immer besser zusammen.

Guest83
2012-09-10, 18:07:47
Valve in Ehren, aber sie haben eine absolute Sonderstellung in der Industrie. Sie sind nicht an die Einnahmen aus ihren Spielen angewiesen. In keiner anderen Schmiede wäre es sonst denkbar das Fans seit 8 Jahren auf einen Nachfolger von HL2 warten.
Wenn es keinen größeren Releasedruck von oben gibt, dann arbeitet unten immer besser zusammen.
Valve hat in den acht Jahren zahlreiche andere Spiele veröffentlicht. Und wie ich schon vorher geschrieben habe: Steam subventioniert nicht die Entwicklung der Spiele. Auch ohne Steam wäre Valve profitabel, auch ohne Steam könnte Valve also tun was sie tun, denn am Ende kommt mehr Geld rein als davor ausgegeben wurde.

Asaraki
2012-09-10, 18:15:47
Valve hat in den acht Jahren zahlreiche andere Spiele veröffentlicht. Und wie ich schon vorher geschrieben habe: Steam subventioniert nicht die Entwicklung der Spiele. Auch ohne Steam wäre Valve profitabel, auch ohne Steam könnte Valve also tun was sie tun, denn am Ende kommt mehr Geld rein als davor ausgegeben wurde.

Fair enough - aber man weiss ja was normalerweise nach einem grösseren AAA-Flop passiert. Nicht dass ich von Valve nen Flop erwarte, aber eine Garantie hat ja niemand. Ich denke schon, dass in einem solchen Fall etwas Steam-Geld fliessen würde - oder haben die gar getrennte Bilanzen?

ngl
2012-09-10, 18:22:16
Da denkst du aber einen Schritt zu wenig. Die meisten Publisher/Spieleschmieden können sich keine Flops leisten. THQ hat mit zwei Flops, obwohl andere Marken sich gut verkauft haben kurz vor die Insolvenz begeben. Take 2 geht es nach zwei mäßigen AAA Titeln nicht mehr so gut.

38 Studios/Big Huge Games brachte mit Kingdoms of Amalur ein solides Spiel heraus und es floppte ohne wirklichen Grund. Das Studio ist weg.

Bei kleinen Studios wie Valve ist das durch einen Release alle zwei Jahre sogar noch schlimmer. Es gibt keine Auffangprojekte, die ein schlechtes Auffangen könnten.

Das ist eine massive Belastung für die Angestellten und Management. Und diese Belastung macht sich immer im Führungsstil bemerkbar. Ich kenne das von meinem Vater, der in schlechten Jahren unerträglich war.

Dank Steam existiert nur der Druck ein gutes Spiel abzuliefern. Dinge wie Releasezeitraum, laufende Kosten oder Kredite sind eher nebensächlich.

Guest83
2012-09-10, 18:48:21
Aber Valve existiert ja nicht erst seit Steam und Steam hat lange Zeit sicher mehr Geld gekostet als es eingebracht hat. Half-Life, Half-Life 2, Ep1 & Ep2, CS:S, DoD:S, TF2, Portal und Left 4 Dead wurden entwickelt, ohne dass man groß auf Steam-Einnahmen zurückgreifen hätte können. Und auch damals schon hat Valve so gearbeitet wie heute: Releasetermine verschoben, Konzepte verworfen, Mitarbeiter entscheiden lassen, woran gearbeitet wird, usw. Steam hat daran nichts geändert.

Die Einnahmen von Steam ermöglichen es Valve wohl eher sich solche Spielereien wie das Entwickeln von Augmented Reality-Brillen oder Biometrische Tests und dergleichen leisten zu können. Das würden wir wohl ohne Steam eher nicht sehen, aber auf den Release der Spiele und wie sie entwickelt werden hätte das meiner Einschätzung nach keine Auswirkung, würde es nicht existieren.

Grivel
2012-09-10, 23:46:19
Wie die Moral wohl bei Pluto13 bzw Piranha Bytes ist? Das würde mich mal extrem interessieren.

Hübie
2012-09-11, 00:06:57
Hm. Die unterliegen auch dem Streß und Druck. Intern scheint es dort aber recht friedlich zu sein. Habe da mal ein paar Dinge so "aufgeschnappt". ;) Ohne durchs Schlüsselloch zu schauen weiß mans aber nicht genau.

ngl
2012-09-11, 02:23:18
Aber Valve existiert ja nicht erst seit Steam und Steam hat lange Zeit sicher mehr Geld gekostet als es eingebracht hat. Half-Life, Half-Life 2, Ep1 & Ep2, CS:S, DoD:S, TF2, Portal und Left 4 Dead wurden entwickelt, ohne dass man groß auf Steam-Einnahmen zurückgreifen hätte können. Und auch damals schon hat Valve so gearbeitet wie heute: Releasetermine verschoben, Konzepte verworfen, Mitarbeiter entscheiden lassen, woran gearbeitet wird, usw. Steam hat daran nichts geändert.


Du vergisst aber das da Valve auch eine konstante Einnahmequelle hatte. Counter Strike hat sich glaube ich 20mio mal verkauft. Und frühere Spiele sind keine Millionengräber wie heute. Was früher ging und auch von anderen Studios zelebriert wurde geht in dieser Form einfach nicht mehr.


Die Einnahmen von Steam ermöglichen es Valve wohl eher sich solche Spielereien wie das Entwickeln von Augmented Reality-Brillen oder Biometrische Tests und dergleichen leisten zu können. Das würden wir wohl ohne Steam eher nicht sehen, aber auf den Release der Spiele und wie sie entwickelt werden hätte das meiner Einschätzung nach keine Auswirkung, würde es nicht existieren.

Ich denke das langfristige Ziel ist einfach eine Führungsposition generell einzunehmen. Ob es um Retail, Software oder Peripherie angeht.

4Fighting
2012-09-11, 09:43:59
EA wollte vor Jahren Valve für 1 Mrd. US$ kaufen

http://uk.gamespot.com/news/ea-sought-to-buy-valve-for-1-billion-report-6394880

und der geschätzte Marktwert von Valve beläuft sich auf 3 Mrd.

http://uk.gamespot.com/news/valve-worth-3-billion-report-6365049

ob das noch wirklich so klein ist ?:freak:

(del676)
2012-09-11, 10:02:43
Fuer Instagram wurde 1 Milliarde bezahlt. Das besteht aus 5(?) Mitarbeitern, ein paar Servern, 40 Millionen Useraccounts und einer Smartphoneapp.

Guest83
2012-09-11, 10:31:44
Du vergisst aber das da Valve auch eine konstante Einnahmequelle hatte. Counter Strike hat sich glaube ich 20mio mal verkauft.
Was genau vergesse ich da? Das ist doch was ich die ganze Zeit sage, dass sie eben nicht von Steam abhängig sind, weil sie eben auch gute Einnahmen aus dem Verkauf der eigenen Spiele haben. Deutlich mehr als sie für die Entwicklung ausgeben.


Und frühere Spiele sind keine Millionengräber wie heute. Was früher ging und auch von anderen Studios zelebriert wurde geht in dieser Form einfach nicht mehr.
Natürlich sind die Gewinnspannen heute wesentlich geringer und der Break-Even-Point viel weiter entfernt, aber natürlich kann man auch weiterhin mit Spielen Profit erwirtschaften, sonst würde es ja keine mehr geben. Und nochmal, Valve zahlt zwar fürstliche Gehälter, aber es haben an Portal 2 beispielsweise gerade mal 60 Leute gearbeitet und das Spiel hat sich fünf Millionen Mal verkauft. Wieviele Multiplattform-Titel gab es im Jahr 2011, die sich öfter verkauft haben? Zehn vielleicht? Und wieviele davon wurden mit nur 60 Mitarbeitern erstellt? Bei Left 4 Dead 2 war es noch extremer: 50 Leute auf elf Monate und sechs Millionen Verkäufe. Da gibt es keine Millionengräber, da gibt es Millionengewinne. Ganz ohne Steam.


Ich denke das langfristige Ziel ist einfach eine Führungsposition generell einzunehmen. Ob es um Retail, Software oder Peripherie angeht.
Valve hat kein langfristiges Ziel. Das müsste ja jemand festgelegt haben und es müsste umgesetzt werden, beides wird durch die flache Unternehmensstruktur ausgeschlossen.

Silentbob
2012-09-11, 10:55:44
Valve hat kein langfristiges Ziel. Das müsste ja jemand festgelegt haben und es müsste umgesetzt werden, beides wird durch die flache Unternehmensstruktur ausgeschlossen.

Das halte ich jetzt mal für Quatsch.

Hellspawn
2012-09-11, 11:08:23
ist es auch. valve ganz im besonderen ist extrem zukunftsorientiert. umsonst würden sie sich nicht an gehirnsonden-forschung und so interessieren(sicher auch finanziell drin). gab mal ein interview mit gabeN wo er davon erzählt hat.

MadManniMan
2012-09-11, 11:09:23
Das halte ich jetzt mal für Quatsch.

Welches langfristige Ziel sollte Valve denn haben, außer tolle Spiele zu programmieren?

Edith: Achso, jetzt habe ich es kapiert ... ja, entwicklungstechnisch haben sie gewiss Ziele. Ich habe an sowas wie Return on Investment gedacht, was Valve ja nicht erwirtschaften muss :usad:

Guest83
2012-09-11, 11:15:47
Das halte ich jetzt mal für Quatsch.
Wie kann es ein langfristiges Ziel geben, wenn es niemanden gibt der so eine Entscheidung treffen kann? Und wenn es niemanden gibt, der diese umsetzen kann bzw. die Umsetzung veranlassen kann, weil jeder Mitarbeiter an dem arbeitet, was er selbst für richtig hält? Es ist nicht möglich in so einer Unternehmensstruktur.

Und es war ja auch in der Vergangenheit nicht der Fall. Steam wurde nicht erschaffen, weil es irgendeinen Plan gab die Nummer eins der digitalen Distribution zu werden, sondern weil man einen Auto-Patcher für Counter-Strike brauchte und kein anderes Unternehmen so etwas umsetzen wollte. (Man klapperte damals ja sogar zahlreiche große IT-Konzerne ab und fragte, ob irgendjemand so etwas in Entwicklung hat und wurde dafür nur belächelt - weshalb man es dann selbst machen musste.) Darauf wurde dann aufgebaut. Etwa weil Mitarbeiter weitere Ideen hatten es zu verbessern bzw. ein Problem sahen das es zu lösen galt und weil man Feedback (auch indirektes durch Daten die etwas nahelegen - Valve liebt Statistiken) der Kunden umgesetzt hat.

Genau dasselbe ist wahr für alle anderen Produkte von Valve. Oder siehst du bei Half-Life einen großen Masterplan? Oder wie denkst du entstand der Source Filmmaker? Oder was Valve mit Team Fortress 2 über die Jahre hinweg angestellt hat. Da gab es keinen Plan, da gibt es keine übergeordneten Ziele. Man hat eine Idee, setzt diese um und dann verbessert man sie. Und wenn man kluge Köpfe hat und auf das Feedback achtet, dann kommt am Ende ein großer (auch finanzieller) Erfolg heraus. So funktioniert Valve.


ist es auch. valve ganz im besonderen ist extrem zukunftsorientiert. umsonst würden sie sich nicht an gehirnsonden-forschung und so interessieren(sicher auch finanziell drin). gab mal ein interview mit gabeN wo er davon erzählt hat.
Das hat aber nichts mit irgendeinem langfristigen Ziel zu tun, etwa in zehn Jahren die Nummer eins bei der Gedankensteuerung zu sein. Oder wie bei der Augmented Reality-Brille. Wie entstand denn das? Nicht dadurch, dass irgendein nicht existierender Boss sagte, dass man jetzt in diesen Bereich investieren muss, um künftige Profite zu erwirtschaften. Gabe Newell wollte seit über einem Jahrzehnt Michael Abrash zu Valve holen, weil er ihn für einen der klügsten Köpfe in der Branche hält und unbedingt mit ihm zusammenarbeiten möchte. Der sagte ja, aber nur wenn er in diesem Bereich experimentieren darf. Und schon hatte Valve ein Augmented Realitiy-RND-Abteilung.

-/\-CruNcher-/\-
2012-09-11, 12:02:27
Fuer Instagram wurde 1 Milliarde bezahlt. Das besteht aus 5(?) Mitarbeitern, ein paar Servern, 40 Millionen Useraccounts und einer Smartphoneapp.


Diese sachen fliegen uns aber bald um die ohren weil es keine richtigen werte dahinter gibt auf lange zeit wird das nicht mehr gut gehen.
Das sind reine Psychologische sachen die hier am Werkeln sind aber mit Realwirtschaft nicht mehr viel am hut haben warten wir es mal ab was da noch kommen wird.

Silentbob
2012-09-11, 13:24:20
Wie kann es ein langfristiges Ziel geben, wenn es niemanden gibt der so eine Entscheidung treffen kann? Und wenn es niemanden gibt, der diese umsetzen kann bzw. die Umsetzung veranlassen kann, weil jeder Mitarbeiter an dem arbeitet, was er selbst für richtig hält? Es ist nicht möglich in so einer Unternehmensstruktur.

Und es war ja auch in der Vergangenheit nicht der Fall. Steam wurde nicht erschaffen, weil es irgendeinen Plan gab die Nummer eins der digitalen Distribution zu werden, sondern weil man einen Auto-Patcher für Counter-Strike brauchte und kein anderes Unternehmen so etwas umsetzen wollte. (Man klapperte damals ja sogar zahlreiche große IT-Konzerne ab und fragte, ob irgendjemand so etwas in Entwicklung hat und wurde dafür nur belächelt - weshalb man es dann selbst machen musste.) Darauf wurde dann aufgebaut. Etwa weil Mitarbeiter weitere Ideen hatten es zu verbessern bzw. ein Problem sahen das es zu lösen galt und weil man Feedback (auch indirektes durch Daten die etwas nahelegen - Valve liebt Statistiken) der Kunden umgesetzt hat.

Genau dasselbe ist wahr für alle anderen Produkte von Valve. Oder siehst du bei Half-Life einen großen Masterplan? Oder wie denkst du entstand der Source Filmmaker? Oder was Valve mit Team Fortress 2 über die Jahre hinweg angestellt hat. Da gab es keinen Plan, da gibt es keine übergeordneten Ziele. Man hat eine Idee, setzt diese um und dann verbessert man sie. Und wenn man kluge Köpfe hat und auf das Feedback achtet, dann kommt am Ende ein großer (auch finanzieller) Erfolg heraus. So funktioniert Valve.


Egal wie flach die Hierachie bei Valve ist, eine Firma ohne "Masterplan" hat gar keinen Plan und geht irgendwann unter. Das wird jedem einleuchten, zumindest denen die Fanboybrille nicht zu sehr aufs Gehirn drückt. Valve hat immensen Erfolg mit Steam, einen Erfolg den ich Ihnen gönne, und ich hoffe für Valve das sie langfristige Pläne haben um ihren Erfolg weiter auszubauen.

Das Valve bezüglich HL keinen "Masterplan" hat stelle ich nicht in Frage sonst hätten die Fans schon längst was zu Episode 3 HL3 whatever gesehen.

Guest83
2012-09-11, 14:35:46
Du behauptest irgendwas, lieferst keinerlei Beweise dazu, kannst keine Aussage eines Valve-Mitarbeiters zitieren, in der es bestätigt wird (gibt ja auch keine) und wenn jemand widerspricht, wird er als Fanboy diffamiert. Toller Diskussionsstil.

Silentbob
2012-09-11, 15:18:25
Du behauptest irgendwas, lieferst keinerlei Beweise dazu, kannst keine Aussage eines Valve-Mitarbeiters zitieren, in der es bestätigt wird (gibt ja auch keine) und wenn jemand widerspricht, wird er als Fanboy diffamiert. Toller Diskussionsstil.

Du verwechselst "flache Hierachie" mit jeder kann tuen was er will und am ende schauen wir mal was bei rauskommt. Das wird in gewisserweise auch so sein, dennoch wird es vorgaben geben wohin sich die bude entwickeln möchte. Aber mit dir hab ich eh keine lust zu diskutieren, ich erinnere mal an den Black Messa Thread in dem du auch mit deinem "Insiderwissen" geprahlt hast. Als der Release bekannt gegeben wurde musst Du dich wirklich gefreut haben ;)