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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von welcher Kombination Studienfach-Universität würdet ihr abraten?


Chemiker
2012-09-23, 12:28:07
Da hier desöfteren nach Uniempfehlungen gefragt wird, wäre eine Negativliste vielleicht ganz sinnvoll, um Anfänger vor bösen Überraschungen zu bewahren.

Ich würde vom Studium der Chemie an der Uni Hannover abraten.

1. Studiengebühren: für kommendes Semester stehen 822 Euro an.
2. Miese Einstellung gegenüber den Studierenden. Im Prüfungsamt wird man herablassend behandelt und inkompetent beraten. Nicht wenige Professoren und Sekretärinnen sehen es als ihre Aufgabe an den Studierenden unnötig das Leben schwer zu machen. Dringende und ernsthafte Enpfehlung: Rechtsschutzversicherung abschliessen, denn man wird sie brauchen.
3. Massiv wachsende Bürokratisierung. Natürlich auch keinerlei Flexibilität, wenn man eine Krankmeldung einen Tag zu spät einreicht.
4 Mündliche Prüfungen: der Beisitzer ist Doktorand des Professors. Somit könnte man auf diesen auch gleich verzichten.
5. Der Bachelorstudiengang ist extrem vollgestopft. Prüfungen und Praktika des alten Diplomstudienganges wurden einfach übernommen. Das heißt, was der Studierende früher in 10 Semestern schaffen sollte, muss er nun in 6 Semestern schaffen. Die Durchfallquoten und Notenspiegel sind wie im Diplomstidiengang. Liegt daran, dass die Klausuren genauso schwer sind wie im Diplomstudiengang. Problematisch, wenn jede Klausur auf Bestehen oder nicht bestehen ausgelegt ist, die Note aber in die Abschlussnote einfliesst.
6. Die Anerkennung von Leistungen beim Wechsel von anderer Uni zur Leibniz Universität Hannover im Fach Chemie liegt in der Hand einer Person, die da ziemlich willkürlich urteilen kann.
7. Sehr freie Auslegung der Prüfungsordnung. Es wird gern etwas behauptet, was sich in der Prüfungsordnung nicht finden lässt. Das kann durchaus sehr problematisch werden, wenn dann plötzlich Prüfungsversuche gestrichen werden oder Dinge nicht anerkannt werden.

Ich habe den Diplomstudiengang hier erlebt. Damals war es zwar auch kein Zuckerschlecken und ein ziemliches Chaos in der Organisation (Prüfungsordnung lesen half nicht um herauszufinden, welche Leistungen erbracht werden müssen). Aber wenn ich mir die Lage nun ansehe, muss ich leider dringend vom Chemiestudium hier abraten. Die Probleme sind durchaus bekannt, werden aber nicht angegangen, da das Professorenkollegium in der Sache zerstritten ist.
Die sehr kleine Zahl an Masterstudenten stützt meine Einschätzung.

Ich hoffe ich kann hiermit ein paar Abiturienten und Wechselwillige davor bewahren hier zu studieren. Vielleicht sorgt das Ausbleiben von Studenten für einige überfällige Veränderungen.

Man kann hier erfolgreich studieren. Aber es kostet sehr viel Geld und Nerven und für die hohen Gebühren bekommt man sehr wenig, bzw. einen Arschtritt.

Ein Studium muss anspruchsvoll und schwierig sein. Aber das entschuldigt nicht schlechte Lehre, es entschuldigt nicht, dass man trotz hoher Studiengebühren die Stidenten wie Dreck behandelt, es entschuldigt nicht willkürliche Leistungsbewertungen.
Studenten sollten sich das nicht gefallen lassen. Beschwert euch! Geht zur Rechtsberatung! Lasst euch nicht von einem Soziopathen viele Jahre stehlen.
Es ist nicht richtig, dass man bei der letzten Prüfung immer noch Gefahr läuft einfach exmatrikuliert zu werden, wenn der Professor das möchte. Lasst euch solche Misstände nicht gefallen! Und wenn ihr nur hier andere warnen könnt: macht es!

EcHo
2012-09-23, 23:41:01
...
3. Massiv wachsende Bürokratisierung. Natürlich auch keinerlei Flexibilität, wenn man eine Krankmeldung einen Tag zu spät einreicht.
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6. Die Anerkennung von Leistungen beim Wechsel von anderer Uni zur Leibniz Universität Hannover im Fach Chemie liegt in der Hand einer Person, die da ziemlich willkürlich urteilen kann.
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Diese beide Punkte wirst du an keiner Uni in Deutschland anders finden.

Zu Punkt 3:
Termin ist Termin. Du bist erwachsen und willst einen Hochschulabschluss. Die Termine sind bekannt, wo ist also das Problem? Bei besonders schweren Fällen gibt es meist auch Ausnahmeregelungen.

Zu Punkt 6:
Leider ein Problem unseres Bildungssystems. Sollte eigentlich mit der Umstellung auf Bachlor/Master besser geworden sein, so lauteten zumindest die Versprechungen.

NiCoSt
2012-09-24, 09:19:35
krankmeldung beim studium, hab ich was verpasst?!

derpinguin
2012-09-24, 09:58:45
Fuer pruefungen. Teilweise auch in Seminaren mit abwesenheitsbegrenzung.

Chemiker
2012-09-24, 10:09:56
Exakt. Und da gibt es eine Frist bis wann die Krankmeldung eingereicht werden muss. Frist kann und sollte man einhalten. Frage mich dennoch, warum es die überhaupt geben muss.

Es wäre eh sinnvoller die Versuchszahl in den ersten 1-4 Semestern zu begrenzen und danach beliebig viele Versuche zuzulassen. Irgendwann hat man bewiesen, dass man geeignet ist für das Studium. Außerdem wird kaum jemand im Studium gammeln, der nicht quasi unbegrenzte Geldmittel hat...
Sinnvoll wäre es auch die ersten Klausuren anders zu gewichten in ihrer Bedeutung für die Abschlussnote. Auch die Bachelorarbeit könnte mehr Gewicht vertragen. Im Bachelor-Mastersystem ist noch viel zu verbessern.

sei laut
2012-09-24, 11:11:11
krankmeldung beim studium, hab ich was verpasst?!
Ist eine "neue" Sache des Bachelor Studiums. Man darf eine Prüfung nicht beliebig oft ablegen. Und damit ein Versuch nicht durch Krankheit flöten geht, braucht es die Krankmeldung.

Beim Diplom sah das noch anders aus. Zumindest haben hier die Diplomstudenten nie eine vorgelegt.

Sven77
2012-09-24, 11:14:14
Ich hatte beim Diplom (FH) auch nur 2 Versuche.. entsprechend hat man krank gemacht wenn man nicht teilnehmen wollte/konnte.

derpinguin
2012-09-24, 11:24:19
Bei magisterstudiengaengen war das auch so. Meine Freundin hätte auch Krankmeldungen vorlegen muessen