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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärger wegen einschalten des Personalrates


Gasty
2012-10-03, 11:15:32
Hallo,
seit mehr als 10 Jahren bei einer Firma angestellt und habe jetzt anscheinend ein Problem. Eine Kollegin hat Halbwahrheiten über mich verbreitete und der Versuch dies in einem persönlichen Gespräch zu klären, führte zu keiner Lösung. Meine Anfrage per E-Mail führte auch zu keiner Lösung und nach zwei Monaten, in denen sie nicht reagierte und mich auch nicht mehr grüßte, habe ich dies an den Personalrat weitergegeben.

Damit habe ich anscheinend in ein Wespennest gestochen, denn die Anfrage des Personalrates hat wohl seine Wirkung nicht verfehlt. Eigentlich wollte ich nur eine neutrale Person einbinden, damit sie mit der darüber sprechen kann und sie Sache aus der Welt geschafft wird. Ich hätte auch über die Vorgesetzten gehen können, wollte dies aber vermeiden. Inzwischen wurde ich über Umwege gefragt ob ich denn wissen würde, welche Lawine ich damit ins Rollen gebracht hätte und man würde sich fragen, welche Probleme ich denn hätte. Dazu war dies wohl eine Entscheidung die ich hätte so nicht treffen dürfen. Anstatt den Personalrat einzuschalten, hätte ich eher das Gespräch mit ihr suchen sollen. Jetzt habe ich Bedenken, ob ich durch das Einschalten des Personalrates ärger mit der Personalabteilung bekomme und ich dadurch mit Konsequenzen rechnen muss.

ich habe leider keine Informationen finden können, ob man durch den Einsatz des Personalrates mit Konsequenzen rechnen muss. Hat da eventuell jemand Erfahrungen oder näheres wissen?

Hardwaretoaster
2012-10-03, 11:51:28
Personalrat? Du arbeitest also bei einem öffentlichen Arbeitgeber (in Dtld, oder du arbeitest nicht in Dtld, dann passen die Begriffe nicht)?

Zu Aufgaben eines Personalrats: http://de.wikipedia.org/wiki/Personalvertretung#Aufgaben_des_Personalrats

Die haben zwar Mitbestimmungs- aber kein Ausführungsrecht für irgendwelche Maßnahmen. Formal also nicht. Wie euer Laden informell tickt, ist dann wohl das interessantere...

Spasstiger
2012-10-03, 13:46:09
Ist der Personalrat außerbetrieblich? Wenn du eher einen Betriebsrat meinst, verstehe ich nicht, warum du eine Lawine losgetreten haben solltest. Denn im schlimmsten Fall geben die halt an dich weiter, dass du das Problem mit deinem Vorgesetzten klären sollst. Aber "Lawine" klingt ja eher so, als ob eine Untersuchung durch eine externe Stelle stattfindet und man in deinem Unternehmen einige Leichen im Keller gefunden hat - im übertragenen Sinne.

PHuV
2012-10-03, 13:51:12
Ich verstehe nicht, warum es ein Problem darstellen soll, an einer übergeordneten Stelle etwas nachzufragen.

Lord Wotan
2012-10-03, 14:31:08
ich habe leider keine Informationen finden können, ob man durch den Einsatz des Personalrates mit Konsequenzen rechnen muss. Hat da eventuell jemand Erfahrungen oder näheres wissen?
Nein in ÖD auf keinen Fall! Was sollst du auch für Konsequenzen bekommen.
Ich kenne jemanden der ist in ÖD und hat seinen Arbeitgeber durch zwei Instanzen verklagt.
In Gegenteil, dadurch hat er sich Respekt verschafft.
Und jeder Überlegt es sich zweimal ob der sich mit diesen noch mal anlegt.

Anders sieht es natürlich in der Freien Wirtschaft aus.
Da zeigt der Kapitalismus seine Ware Fratze. Da gibt es externe Berater Firmen die dann fingierte Sachen machen damit du Gerichtsfest entsorgt wirst.

In deinen Fall sieht es aber nach Mobbing aus. Das ist ein Straftatbestand. Somit würde sich dein Arbeitgeber strafbar machen wenn er das in seinen Betrieb toleriert.

Gasty
2012-10-03, 22:16:20
Hi,
betrifft den ÖD und der Personalrat ist in unserem Haus auch als Mitarbeiter tätig. Seit Anfang der Woche versucht man mich auch über meine Kollegen zu beeinflussen, indem man mich beiseite nimmt und mit dem Personalchef winkt, der würde sich jetzt persönlich der Sache annehmen. Ich habe keine Ahnung, was an einer einfachen Frage zur Sache so verwerflich sein soll, sodass man versucht mich zu beeinflussen. Habe sie weder beschimpft noch verunglimpft und irgendwie vermute ich, dass schon vor meiner Anfrage da etwas zwischen PR und der Person gelaufen ist.

Michamel2k
2012-10-03, 22:41:28
Ich selber bin im Betriebsrat eines privatwirtschaftlichen Unternehmens (aber mit ehemals staatlichen Hintergrund) und kann sagen, dass es jedem einzelnen Mitarbeiter zusteht wegen jedem Furz irgendeinen Betriebsratsmitglied (freigestellt oder nicht) zu kontaktieren und ein persönliches Gespräch oder eine Beratung zu führen. Und niemand - auch kein Chef oder Personalchef/-abteilung darf dies unterbinden. Wozu gibt es denn den Betriebsrat bzw. Personalrat, wenn man nicht mit ihm in Kontakt treten darf.

Du hast mit dem Personalrat gesprochen und hast "eine Lawine los getreten"?
Dann steckt hinter Deinem ursprünglichen Problem mehr als vermutet.
Da würde ich Dir erst recht anraten nun auch ganz offiziell den Personalrat zu beauftragen, hier gründlich der Sache nach zu gehen.

Si|encer
2012-10-04, 13:53:22
Stellt sich in diesem Falle natürlich auch die Frage was "Halbwahrheiten" sind. Gibt ja immer zwei Seiten.

Evtl. ist die Halbwahrheit ja trotzdem so schlimm, das es reicht um "Lawinen" los zu treten. ;P

Gast
2012-10-04, 14:36:47
Sieht für mich danach aus als ob jemand versucht dich einzuschüchtern um eventuell zu entscheiden welche Seite er annehmen soll. Jetzt sollst du entweder knicken und zurückrudern oder hart nachtreten. Das wird deren Entscheidung beeinflussen wie die Sache insgesamt ausgeht. Ich würde einfach raten hart zu sein und nichts zurücknehmen und nachgeben. Je mehr Lärm du machst desto höher deine Chance das du gehört wirst und nicht die andere. Mit Konsequenzen musst du rechnen wenn du verlierst. Arroganz siegt. Sei arrogant auch wenn du nicht im Recht bist das erhöht immer deine Chancen.

Gasty
2012-10-04, 16:09:36
Hi,
danke für die Rückmeldungen.

Die Halbwahrheiten sind, dass sie Kollegen mitgeteilt hat, dass ich bestimmte Tätigkeiten nicht mehr für meinen Arbeitgeber ausüben wolle und dies habe ich in der Form so nie gesagt.

Rooter
2012-10-04, 20:29:56
Du hast mit dem Personalrat gesprochen und hast "eine Lawine los getreten"?Mich würde zuerst mal interessieren wie diese "Lawine" genau aussieht.

MfG
Rooter

mirage
2012-10-06, 11:10:48
Mach dir nicht solche Sorgen. Es sind eh nur Drohgebärden. Meistens haben die Personaler bisl schiss, dass ist alles. Der Personalrat ist irgendwie für jeden unbequem. So ist jedenfalls meine Beobachtung, und ich habe oft mit dem Teilbereichsleiter Personal und Personalrat sowie Glebe zu tun. Für den "normalen" Angestellten wirkt das aber unter umständen schon ziemlich einschüchternt.

Wenn ich fragen darf: Bist Kommunalangestellter, Landesangestellter oder Bundesangestellter? Ich selbst bin im Bundesdienst (aber nicht Polizei oder Feuerweher :-) )

Lord Wotan
2012-10-06, 11:25:16
Anderer Seits sind die Personalräte fast immer ver.di verseucht. Und da hat man das Problem das die der verlängerte Arm der Geschäftsleitung sind.

mirage
2012-10-06, 11:26:26
Ach was, ist auch nicht immer so. Aber jeder weiß wie das läuft.... Man kennt sich halt ;-)

Lord Wotan
2012-10-07, 12:59:43
ver.di Profitiert doch nur davon, das es in BPersVG anders als wie in Betriebsverfassungsgesetz keinen Anti Korruptionsparagrafen gibt. Dabei sind die genauso, wie die Vorfälle der IG Metall bei Siemens und VW beweisen.
Die lassen sich zwar nicht in den Puff in Südamerika einladen. Dafür wird von der Geschäftsleitung deren berufliche Karriere gesponsert, wenn sie in sinne der Geschäftsleitung handeln und ihr Mandat, was sie von der Belegschaft bekommen, verraten. Es geht dehnen doch nur um die Freistellung von der Arbeit und das eigene Vorankommen.

czuk
2012-10-07, 13:52:15
Als Vorgesetzer wäre es mir sehr recht, wenn Mitarbeiter mit ihren Problemen zu mir kommen, ehe eine dritte Instanz eingeschaltet wird, die das Problem vor mir kennt und von der ich mir dann unteschwellig stets anhören kann das ich die "Probleme meiner Mitarbeiter nicht im Griff hab".

Du hast aus meiner Sicht mit den Klärungsversuchen alles richtig gemacht nur der Schritt zum Personalrat war aus meiner Sicht für den Anfang nicht der richtige. Ich wäre zuerst zum Vorgesetzten und hatte um ein formelles Klärungsgespräch über die beiden Chefs gebeten.
Wenn das auch nicht weiter geholfen hätte, wäre ich dann wohl erst zum Personalrat.

Formal sollte dir aber nichts passieren, ausser dass du in der Gunst deiner Vorgesetzen evtl. etwas gesunken bist.

Ich hatte mal so einen ähnlichen Fall in Groß live erlebt. Das Top-Management hat ja in der Regel nach Aussen und gegenüber den Beschäftigten eine "fromme Weltenbürger" Darstellung, welches frei von Mackel und den höchsten ethischen Idealen folgend agiert.
Im Rahmen dessen liest man dann auch oft Floskeln wie "Haben Sie Anregungen zur Sache? Wir freuen uns auf ihre Meinung!"
Damit ist natürlich insgeheim gemeint;
"geh zu deinem Chef, überzeug den davon und wenn er mitgeht kann der wiederrum seinen Chef davon überzeugen (also Bottom Up Ansatz).
Naja, ein Mitarbeiter von uns nahm die Sache wörtlich und schrieb unserem CEO ne höchst kritische Mail, warum er denn einfach so nen Standort dicht machen würde und nannte ihm noch als Mann vom Fach ein paar technische Argumente die für den Standort sprachen...
DA war die Kacke vielleicht mal am Dampfen, dauerte keine 48h bis sämtliche Führungsebenen vom CEO bis zu mir herunter aktiv wurden und sich in Erklärungen versuchten. ;D

rotkäppchen
2012-10-07, 14:43:19
Hallo,
seit mehr als 10 Jahren bei einer Firma angestellt und habe jetzt anscheinend ein Problem. Eine Kollegin hat Halbwahrheiten über mich verbreitete und der Versuch dies in einem persönlichen Gespräch zu klären, führte zu keiner Lösung. Meine Anfrage per E-Mail führte auch zu keiner Lösung und nach zwei Monaten, in denen sie nicht reagierte und mich auch nicht mehr grüßte, habe ich dies an den Personalrat weitergegeben.

Damit habe ich anscheinend in ein Wespennest gestochen, denn die Anfrage des Personalrates hat wohl seine Wirkung nicht verfehlt. Eigentlich wollte ich nur eine neutrale Person einbinden, damit sie mit der darüber sprechen kann und sie Sache aus der Welt geschafft wird. Ich hätte auch über die Vorgesetzten gehen können, wollte dies aber vermeiden. Inzwischen wurde ich über Umwege gefragt ob ich denn wissen würde, welche Lawine ich damit ins Rollen gebracht hätte und man würde sich fragen, welche Probleme ich denn hätte. Dazu war dies wohl eine Entscheidung die ich hätte so nicht treffen dürfen. Anstatt den Personalrat einzuschalten, hätte ich eher das Gespräch mit ihr suchen sollen. Jetzt habe ich Bedenken, ob ich durch das Einschalten des Personalrates ärger mit der Personalabteilung bekomme und ich dadurch mit Konsequenzen rechnen muss.

ich habe leider keine Informationen finden können, ob man durch den Einsatz des Personalrates mit Konsequenzen rechnen muss. Hat da eventuell jemand Erfahrungen oder näheres wissen?


sag dem jenigen, der das nun alles so breit tritt, dass das persönliche gespräch von deiner seite gesucht wurde, aber nicht angenommen wurde, da ignoriert wurde.