Mein Frau hat Heimweh...

[Gast]

Meine Frau schiebt Frust. In der Heimat ist eine Kranke ur Omi und Sie kann niemanden unterstützen. Wir haben keine Verwandten in der Nähe unseres derzeitigen Wohnortes, so können die Kinder mal nicht eben schnell zu Omi.
Wir haben keinen Freundeskreis wie in der Heimat, auch nach mittlerweile 12 Jahren nicht. Zudem brauchen wir eine neue Wohnung und XYZ ist scheisse teuer (Mietwucher und keiner tut was dagegen :( )
Zudem nervt meine Frau ihre Arbeit (Sie liebt ihren Job, aber ihr Arbeitgeber ist Kacke)

Ich hingegen sehe das alles etwas anders.
Unsere Kinder haben hier Freunde, wir haben einige Bekannte, mit denen man mal einen trinken kann. Nette Nachbarn, unsere Kinder mögen sich sehr gerne und spielen oft zusammen. Wir haben eine gute Infrastruktur, man trifft Leute spontan beim einkaufen. Meine Arbeit ist Top und ich muss meine Verwandten nicht auf dem Schoß haben. Ich fühl mich inzwischen in XYZangekommen, nur eine bessere Wohnung muss sein. Ich bin im Sportverein, meine Kinder und ich Fans vom ansässigen Fussballverein , zudem liebe ich das Meer und brauche das auch.

Klar, ich würde vielleicht in den Speckgürtel ziehen aber ich möchte nicht ganz so weit vom Wasser weg und wieder von 0 Anfangen.

Ich will meine Frau glücklich machen, aber nicht zu jedem Preis! Meine Kinder fühlen sich hier wohl und wenn wir in der Heimat meiner Frau haben, fragen Sie nach ein paar Tagen immer wann wir "endlich" wieder nach hause fahren...

Ich musste das mal runterschreiben, auch wenn es nur ein winziger Teil meiner Gedanken und der Situation darstellt...

[Berliner Pflanze]

Wenn du und deine Kinder sich wohlfühlen sollte deine Frau mal Ihre Prioritäten überdenken. Das würde ich Ihr auch so bei einem konstruktiven gespräch erklären. Denn das was sie Stört, kann man auch ohne Umzug ändern.

[Dykstra]

Ganz ehrlich... Wenn deine Frau es 12(!) Jahre ausgehalten hat, kann es so schlimm nicht sein.
Ich denke nicht, dass sie über diesen langen Zeitraum die Freundschaften aus ihrer Heimat aufrecht halten konnte. Verwandschaft macht zumeist mehr Sorgen als Freude und wenn sie dort einen neuen Job antritt (vorausgesetzt sie findet einen), kann der Arbeitgeber auch wieder kacke sein.

Von daher ist es nicht mal sichergestellt, dass sich ihre Situation verbessert, wenn ihr tatsächlich wieder in ihre Heimat ziehen würdet. Auf der anderen Seite müssten du und vor allem eure Kinder ihre gewohnte und liebgewonne Umgebung verlassen und in einem für die Kinder unbekannten Umfeld ein komplett neues Leben anfangen. Im Endeffekt kann sie vielleicht gewinnen, du und vor allem die Kinder werden aber auf jeden Fall etwas verlieren. Das kann bei allem Verständnis für die Situation deiner Frau nach etwas intensiverem Nachdenken nicht in ihrem Interesse liegen.

P.S. Die kranke Uromi sollte mal überhaupt kein Argument für einen Umzug sein. Es gibt genug Pflegeeinrichtungen und über kurz oder lang wird sie bei aller guten persönlichen Pflege doch sterben.

[Drunky]

Wie weit ist die Heimat denn konkret entfernt?

Grundaetzlich muss man immer abwaegen was bzw wer einem mehr Wert ist - was mit Kindern keine einfache Sache mehr ist, da man primaer an die Familie und nicht mehr nur an sich denken sollte.

Wuerde sie dauerhaft dauerhaft ungluecklich sein wenn ihr bleibt?
Wuerdest du fuer sie gehen und in der Heimat nicht mehr gluecklich werden wenn ihr geht?
Wie alt sind die Kinder, in was fuer ein Umfeld wuerden sie kommen? Kinder sind anpassungsfaehig koennen schnell Freunde finden,
wenn Sie nicht im nem "Loch" alleine gelassen werden.

Objektiv gesehen sind die Probleme die du beschrieben hast loesbar - und eine "Kriese" wenn Zuhause etwas passiert man und man nicht da sein kann ist denke ich ziemlich normal.

Wie lange geht das denn jetzt?

Edit: Versteh die Frage nicht falsch - Wuerdest du dein Problem in der Heimat auch im Forum posten, oder gaeb es da jemanden mit dem du darueber quatschen koenntest?

[Gast]

Jetzt war ihre beste Freundin zu besuch und das hat alles relativiert...die Heimat ist ca 500km entfernt. Das Problem kommt immer mal wieder.Auch ich hab auch ab und an Heimweh (meine Heimat ist ca 300km entfernt) jedoch relativieren die Abstecher nach Haus das ganze auf ein gute Niveau und ich freue mich auch immer auf meine Wahlheimat.

Ich habe mit ihr eine Art realismus Check gemacht (Wie wäre das Jetzt konkret realisierbar(Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt) , was hätte das alles zur Folge (Verdienst, Arbeistzeit, Infrastruktur etc.) und wir haben dabei herausgefunden, das Sie es im Grunde genauso wie ich sieht.

Wir werden das nicht aus dem Auge verlieren und wenn eine Realistische Chance wartet nochmal sprechen, aber vorerst haben wir uns für die Wahlheimat entschlossen :)

Danke für eure Anteilnahme !