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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alpha Centauri hat erdgroßen Planeten!


ux-3
2012-10-17, 21:19:17
http://www.stern.de/wissen/kosmos/erdgrosser-planet-im-alpha-centauri-forscher-entdecken-himmelskoerper-im-nachbar-sternensystem-1911218.html
http://www.eso.org/public/news/eso1241/
Wir diskutieren es bisher in einem anderen Thread, aber ich war der Meinung, die Nachricht hat einen eigenen Threadtitel verdient.

Siehe auch http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9505809#post9505809

Yavion
2012-10-17, 21:55:01
Das ist zumindest recht nah dran.

Was ich schade finde, ist dass von diesen ganzen Meldungen über Große, Kleine, erdähnliche, diamantene und wasserhaltige Planeten, nicht der geringste Impuls ausgeht, sich mal wieder ernsthaft mit der bemannten Raumfahrt auseinanderzusetzen.
Dabei gäbe es womöglich sogar die Technologie, um nicht nur auf den Mars, sondern auch nach Alpha Centauri zu fliegen. Aber vielleicht müssen erst die Chinesen die Sache vorantreiben, damit auch der Westen sich mal wieder um solche "sinnlosen Prestigeprojekte" kümmert.

ux-3
2012-10-17, 22:05:19
Das ist zumindest recht nah dran.

Viel näher werden wir keine Exoplaneten finden. ;)

Was ich schade finde, ist dass von diesen ganzen Meldungen über Große, Kleine, erdähnliche, diamantene und wasserhaltige Planeten, nicht der geringste Impuls ausgeht, sich mal wieder ernsthaft mit der bemannten Raumfahrt auseinanderzusetzen.

Mit der hätten wir nichts davon gefunden - naja, von der Hubble Reparatur mal abgesehen.

Herr Doktor Klöbner
2012-10-17, 22:24:10
Klar haben wir die Technologie nach Alpha Centaurie zu fliegen, in 100000 Jahren wird die Sonde dort eintreffen.

Ich finde die Naturgesetze auch Scheiße, aber die sind nun mal so.

Monger
2012-10-17, 22:43:40
...Dabei gäbe es womöglich sogar die Technologie, um nicht nur auf den Mars, sondern auch nach Alpha Centauri zu fliegen.

Was soll das sein? Selbst den Jupiter mit einer bemannten Mission zu erreichen liegt derzeit weit, WEIT außerhalb unserer technischen Möglichkeiten. Mit unbemannten Sonden erreichen wir nach wie vor nichtmal den Rand des Sonnensystems.

Spasstiger
2012-10-17, 22:52:25
Wenn man eine unbemannte Mission von vorherein auf mehrere Jahrzehnte auslegt, könnte man im Prinzip die Rakete zunächst konventionell mit chemischen Antrieben und Swing-By-Manövern auf Fluchtgeschwindigkeit bringen und auf der langen Reise dann mit einem Atomreaktor und einem Ionenantrieb permanent beschleunigen bzw. bei Annäherung permanent bremsen. Trotzdem würde so ein Raumschiff bei Weitem alle Dimensionen sprengen, die wir von heute kennen, aber es wäre denke ich schon mit heutigen Mitteln konstruierbar, wenn der politische Wille da ist.

ux-3
2012-10-17, 22:54:29
aber es wäre denke ich schon mit heutigen Mitteln konstruierbar, wenn der politische Wille da ist.


Aber nicht für das heute entdeckte Ziel.

Yavion
2012-10-17, 23:29:08
Klar haben wir die Technologie nach Alpha Centaurie zu fliegen, in 100000 Jahren wird die Sonde dort eintreffen.

Ich finde die Naturgesetze auch Scheiße, aber die sind nun mal so.

es gibt ja durchaus Antriebe, mit denen so eine Reise in mehreren Jahrzehnten moeglich waere. Ich mache ja auch nicht die Naturgesetze dafuer verantwortlich, dass eine Atlantikquerung mit nem Tretboot praktisch unmoeglich ist..

Tybalt
2012-10-18, 06:53:21
Trotzdem würde so ein Raumschiff bei Weitem alle Dimensionen sprengen, die wir von heute kennen, aber es wäre denke ich schon mit heutigen Mitteln konstruierbar, wenn der politische Wille da ist.

Dann aber auch der Wille der gesamten Menschheit. Ich sehe keine Raumfahrtbehörde die so ein Projekt stemmen könnte.

Baalzamon
2012-10-18, 08:27:57
Aber nicht für das heute entdeckte Ziel.
Denke ich auch. Wenn man im Alpha Centauri System jetzt tatsächlich noch einen Felsplaneten in der (für Menschen) habitablen Zone entdecken sollte, dann könnte das ein ganz anderer Motivator sein.

desert
2012-10-18, 08:29:38
Dann aber auch der Wille der gesamten Menschheit. Ich sehe keine Raumfahrtbehörde die so ein Projekt stemmen könnte.

Der Wille wird kommen wenn die 2. Erde in der Nähe gefunden wird und dort durch beobachtungen nachgewiesen wird das dort eine Sauerstoffathmosphäre herrscht und leben möglich ist oder sogar nachgewiesen wird, was ja möglich ist wenn man die Athmosphäre des Planeten untersucht.

anddill
2012-10-18, 08:30:44
Was soll das sein? Selbst den Jupiter mit einer bemannten Mission zu erreichen liegt derzeit weit, WEIT außerhalb unserer technischen Möglichkeiten. Mit unbemannten Sonden erreichen wir nach wie vor nichtmal den Rand des Sonnensystems.

Unbemannt? Natürlich können wir das:
http://www.nasa.gov/mission_pages/newhorizons/main/index.html

(del676)
2012-10-18, 08:48:34
Der Ionenantrieb hat halt zwei grosse Nachteile. Man muss auf der Haelfte des Weges das Schiff umdrehen und zu bremsen beginnen, und es beschleunigt unglaublich langsam.

Ich zitiere:

Selbst wenn ein Raumschiff mit Ionenantrieb, sagen wir 600 000 Kilometer pro Stunde schnell wäre - das ist zehnmal so schnell wie die Voyager-Sonden -, dann dauerte die Reise zu dem nächsten Stern in 1,3 Parsec beziehungsweise 4,3 Lichtjahren beziehungsweise 41 Billionen Kilometern Entfernung von der Erde fast 8000 Jahre. Zudem müssten die Tanks bis Alpha Centauri - das haben NASA-Forscher ausgerechnet - ungefähr 250 000 000 000 Kilogramm Treibstoff fassen. Dafür läge der Verbrauch dann aber auch bei sparsamen 0,006 Kilogramm pro Kilometer.

Übrigens: Die Saturn-V-Trägerrakete der Apollo-Missionen wog 2900 Tonnen, wobei allein 2550 Tonnen auf den Treibstoff entfielen und nur 130 Tonnen auf die eigentliche Nutzlast.

Avalox
2012-10-18, 09:07:24
Der Ionenantrieb hat halt zwei grosse Nachteile. Man muss auf der Haelfte des Weges das Schiff umdrehen und zu bremsen beginnen,


Das ist doch kein Nachteil. Jedes gute Triebwerk würde so betrieben werden. Weil es die bestmögliche Nutzung darstellt.
Das heute chemische Antriebe einfach abgeschaltet werden und das Raumschiff dann beschleunigungslos durch den Raum fällt, hängt ja schlicht damit zusammen, dass diese Antriebe nicht lange genug feuern können, weil sie zuwenig Stützmasse haben.

Jedes fortschrittliche Triebwerk würde in der ersten Hälfte des Flugs beschleunigen, dann würde das selbe Triebwerk in Flugrichtung gedreht und in der zweiten Hälfte des Flugs abbremsen.
Jeglicher triebswerksloser Flug ist ja völlige Zeitverschwendung und liegt nur an fehlender Stützmasse für das Triebwerk.

Wenn der Mensch Interstellare Raumsonden bauen würde, würden die ersten Exemplare sicherlich gar nicht bremsen, sondern durch die Zielsysteme hindurch fliegen. Das ist weniger aufwändig und geht schneller.

(del676)
2012-10-18, 09:11:41
Fuer sich alleine genommen mag das stimmen, aber bitte reisse es nicht auf sem Kontext. :rolleyes:

1. beschleunigt es arschlangsam weil es unglaublich wenig Rueckstosz erzeugt
2. brauchst du UNMASSEN an Treibstoff -> ergo riesige Masse -> ergo noch kleinere beschleunigung.
3. wenn du jetzt (berechtigterweise) mit Nuklearreaktoren kommst, rechne dir aus wieviel Energie 250 Millionen Tonnen Raketentreibstoff enhaelt und welchen Reaktor du dafuer braeuchtest. (bzw bei Ionenantrieben ist das eigentlich Stuetzmasse, Quecksilber oder Xenon). Beim aktuellen Quecksilber Preis waeren das 22000 Milliarden USD.
4. sind 8000 Jahre einfach viel zu lang.

Avalox
2012-10-18, 09:34:36
Fuer sich alleine genommen mag das stimmen, aber bitte reisse es nicht auf sem Kontext. :rolleyes:

1. beschleunigt es arschlangsam weil es unglaublich wenig Rueckstosz erzeugt
2. brauchst du UNMASSEN an Treibstoff -> ergo riesige Masse -> ergo noch kleinere beschleunigung.


Ja. Elektrische Antriebe, wie auch chemische Antriebe scheiden erstmal aus.

Bevor überhaupt in ein anderes Sternensystem geflogen wird, werden Missionen in den interstellaren Raum erfolgen müssen. Also ein paar hundert astronomische Einheiten entfernt. Das sind schon Entfernungen die Jahrzehnte dauern werden. Ganz zu schweigen von interstellaren Missionen die ein paar 100000 AE zurücklegen müssen.

Alternativen sind ja z.B. Sonnensegel, welche von der Erde oder aus, oder von in Sonnennähe positionierten Stationen mit starken Lasern beschleunigt werden.
Natürlich ist es ausgeschlossen auf weite Entfernung Licht, oder Laser zu fokussieren, aber weit hinausreichen um eine Wirkung zu entfalten tun sie schon.

Auch wäre Antimaterie interessant. Große Teilchenbeschleuniger in Sonnennähe untergebracht könnten automatisiert in vielen hunderten Jahren Betrieb hinreichend Antimaterie herstellen, um damit mal eine Raumsonde anzutreiben.

Alles zur Zeit blanker Science Fiction.

Surrogat
2012-10-18, 10:04:56
Dann aber auch der Wille der gesamten Menschheit. Ich sehe keine Raumfahrtbehörde die so ein Projekt stemmen könnte.

Und ich sehe keine Menschheit die auch nur ansatzweise gewillt ist über ihre stinkenden kleinen Alltagsproblemchen hinweg über den Tellerrand zu schauen und der Raumfahrt auch nur ansatzweise die Beachtung zu schenken die sie verdient!

Sein wir mal ehrlich, wir haben es uns auf dem Sofa bequem gemacht, wozu noch weiterentwickeln, forschen oder da draussen nach was suchen? Die einzige noch vorhandene Antriebskraft ist der Kommerz und der hat im Weltraum noch wenig zu suchen, daher interessierts fast keinen. Hauptsache n dickes Auto und ein gesicherter Lebensstil!

I dont want to live on this planet anymore....

(del676)
2012-10-18, 10:05:19
Also ich glaube nicht, dass wir mit "traditionellen" Methoden irgendwohin kommen. Eventuell findet sich mal irgendwas, aber uns kann das eigentlich eher egal sein, weil das noch 100e Jahre an Forschung dauern wird.

Spasstiger
2012-10-18, 10:08:49
Alpha Centauri ist rund 40,7*10^15 m von uns entfernt. Wenn wir innerhalb von 100 Jahren da hinkommen und in einen Orbit einschwenken möchten, bräuchten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 12,9*10^6 m/s und somit in der Spitze 25,8*10^6 m/s, knapp 9% der Lichtgeschwindigkeit. Man beschleunigt ja 50 Jahre lang und bremst dann weitere 50 Jahre lang. Relativistische Effekte kann man in diesem Geschwindigkeitsbereich für eine Überschlagsrechnung vernachlässigen.
Man müsste also in 50 Jahren auf 25,8*10^6 m/s beschleunigen, das entspricht kontinuierlich etwa 0,0163 m/s. /EDIT: Kleiner Einheitenfehler, soll m/s² heißen.
Ich weiß nicht, ob diese Beschleunigung prinzipiell von Raumschiffen mit Ionenantrieb schon heute realisierbar wäre. Problem ist ja auch, dass man einen Atomreaktor und die ganzen Brennstäbe sowie die Stützmasse für den Antrieb mitschleppen müsste. Unterstützend könnte man noch Solarkollektoren anbringen, die im interstellaren Raum abgetrennt werden, wenn die Lichtausbeute so gering ist, dass sie mehr Ballast als Unterstützung darstellen würden. Genauso sollte man natürlich ausgebrannte Brennstäbe abwerfen.

(del676)
2012-10-18, 10:17:18
Die Mondsonde mit Ionenantrieb hatte sagenhafte 70 Millinewton Schubkraft. :rolleyes:
Naechstes Problem ist die Ausstoszgeschwindigkeit. Die liegt bei 15km/s. Schneller kann das Raumschiff also niemals fliegen. Das sind 0,005% Lichtgeschwindigkeit wenn ich mich nicht verrechnet hab. Ergo? Sinnlos. ;)

Warum ich glaube, dass es noch 100e Jahre dauern wird? Weil die Menschheit 1969 mit einer riesigen Rakete zum Mond flog. Also mit einem 700 Jahre alten Prinzip. (1232 wurde die erste Rakete in China gestartet). Alles was wir getan haben ist sie groesser und steuerbar zu machen. Das eigentliche Prinzip wurde 1232 erfunden .....

Fritzchen
2012-10-18, 10:49:56
Auch wäre Antimaterie interessant. Große Teilchenbeschleuniger in Sonnennähe untergebracht könnten automatisiert in vielen hunderten Jahren Betrieb hinreichend Antimaterie herstellen, um damit mal eine Raumsonde anzutreiben.

Alles zur Zeit blanker Science Fiction.
Antimaterie ist selbst bei sehr niedrigen Temperaturen nur sehr kurzlebig. Sonnen nähe und Temperaturen nahe 0K beißen sich.

Avalox
2012-10-18, 10:51:15
Die Mondsonde mit Ionenantrieb hatte sagenhafte 70 Millinewton Schubkraft. :rolleyes:


Ne ne. Das geht auch besser.

Der Vasmir Antrieb, der demnächst an die ISS geschraubt wird, wird eine Schubkraft von 5N haben.

Allerdings gibt es auf der ISS natürlich keine Energiequelle, um solch ein Triebwerk dauerhaft zu betreiben. Es werden dann ein paar Akkus geladen und zur Bahnstibilisation der Station das Vasmir Triebwerk kurz angeworfen.

Antimaterie ist selbst bei sehr niedrigen Temperaturen nur sehr kurzlebig. Sonnen nähe und Temperaturen nahe 0K beißen sich.

Warum ist Antimaterie kurzlebig? Sie hat doch haargenau die selben Eigenschaften wir ihr Gegenstück. Die Lagerung ist eh ein Problem.

Chemiker
2012-10-18, 11:13:06
Ein elektrischer Antrieb sollte doch auch einige 1000 km pro Sekunde schaffen. Die Beschleunigungsspannung muss nur hoch genug sein. Wenn die Ausstoßgeschwindigkeit sehr hoch ist, braucht es weniger Masse für denselben Impuls.
Natürlich kann eine Rakete sich schneller bewegen als die Austrittsgeschwindigkeit des Treibstoffs. Siehe Raketengleichung.

ux-3
2012-10-18, 13:07:52
Die liegt bei 15km/s. Schneller kann das Raumschiff also niemals fliegen.

Das ist schlicht falsch, wie Chemiker schon festgestellt hat.


Es macht aber tatsächlich überhaupt keinen Sinn, demnächst eine Sonde nach Alpha Centauri zu schicken. Wir würden bis zur Ankunft entweder ausgestorben sein, oder sie (zumindest technisch) überholt haben. Dazu entwickelt sich unsere Technik noch zu schnell weiter.

Dicker Igel
2012-10-18, 15:50:41
Also ich glaube nicht, dass wir mit "traditionellen" Methoden irgendwohin kommen. Eventuell findet sich mal irgendwas, aber uns kann das eigentlich eher egal sein, weil das noch 100e Jahre an Forschung dauern wird.

Sehe ich auch so.

Solche Distanzen sind einfach zu heftig. Man kann wohl etwas hinschicken, aber die exakte Navigation im Zielsystem und die Kommunikation wäre ein extrem derbes Problem. Man kann nur hoffen, dass sich eines Tages kluge Köpfe finden, die ein paar Gesetze brechen. Mit herkömmlichen Mitteln wird das nix, da selbst ~1LG völlig unbedeutend für die interstellare Raumfahrt ist: Man kommt nicht vom Fleck, man kann schlecht kommunizieren und man weiß nicht mal genau, was man am Ziel zu erwarten hat. Ab einer gewissen Distanz sind es dann quasi Blindflüge und wenn etwas passiert, merkt man es bspw erst 80 Jahre später ... Daher wird es sich wohl weiterhin auf das Sonnensystem und dessen näheren Umfeld beschränken, weil es mehr Sinn macht als Ressourcen konkret im interstelleren Raum zu versenken.

n00b
2012-10-18, 16:27:18
Solche Distanzen sind einfach zu heftig. Man kann wohl etwas hinschicken, aber die exakte Navigation im Zielsystem und die Kommunikation wäre ein extrem derbes Problem.

Aber welches autonome System sollte nach einer tausend(e) Jahre langen Reise überhaupt noch funktionieren, welche Energiequelle solange vorhalten? Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Ich denke das was mit Curiosity gelungen ist dürfte momentan die Grenze dessen sein, was wir technisch in der Lage sind zu leisten. Vielleicht auch noch etwas mehr, aber keine Grössenordnungen mehr.

Ich persönlich glaube auch nicht dass es eines Tages gelingen wird die Naturgesetze auszutricksen und schneller als das Licht zu reisen, das wird wohl ewig ein Wunschtraum bleiben. Aber vielleicht gelingt es uns ja irgendwann, in einigen tausend Jahren, wirklich intelligente Maschinen zu bauen, Maschinen die sich ihrer selbst bewusst sind, echte "Fühlende". Vielleicht wird es eines fernen Tages auch möglich sein unser Bewusstsein auf eine solche Maschine zu übertragen, dann würden wir die Grenzen unserer biologischen Beschränktheit hinter uns lassen und der Faktor Zeit wäre kein Ausschlusskriterium mehr. Selbst wenn unsere Raumschiffe, in dieser fernen Zukunft, immer noch nur ein Bruchteil c erreichen, würde es kein Hindernis mehr sein unser Sonnensystem zu verlassen und die Milchstrasse zu besiedeln. Freilich hätten die Wesen, die das dann tun nur noch sehr wenig damit zu tun, was wir heute unter "Mensch" verstehen. Naja, ist halt auch Science Fiction...

pollux
2012-10-18, 16:49:59
Eine bemannte Mission nach Alpha Centauri dürfte erst Sinn machen, wenn man es schafft, 2 Monate eine kostante Beschleunigung von 1G aufrecht zu erhalten - 1 Monat, um auf 0,1c zu beschleunigen, 1 Monat zum abbremsen, dazwischen beschleunigungslose Reisezeit. Oder die Hälfte des Weges beschleunigen und anschließend sofort abbremsen.
Wärend der Beschleunigung hätte man schöne irdische Gravitationsverhältnisse.
Aber wieviel Energie brauche ich, um 1t 1 Monat lang mit 9,81m² zu beschleunigen?
Und was passiert, wenn doch mal ein Mikrometeorit oder Weltraumstaub im Weg ist?
Leider leider alles noch SciFi :-(

Dicker Igel
2012-10-18, 17:09:53
Aber welches autonome System sollte nach einer tausend(e) Jahre langen Reise überhaupt noch funktionieren, welche Energiequelle solange vorhalten?

Mir ging es nur um die Möglichkeit, wie weit man kommt und ob man den Kontakt halten kann, wäre so oder so ein Problem.

Ich persönlich glaube auch nicht dass es eines Tages gelingen wird die Naturgesetze auszutricksen und schneller als das Licht zu reisen, das wird wohl ewig ein Wunschtraum bleiben.

Ich denke der Kosmos ist Natur und wir sind ein Teil davon. Durch unseren Intellekt, den uns auch die Natur gegeben hat, sind wir in der Lage Probleme zu lösen. Man stand eines Tages vor einem reißenden Fluß, fällte einen Baum und konnte dadurch das andere Ufer erreichen. Den "kosmischen Baum" haben wir aber noch nicht gefunden. Man kann natürlich auch sagen er existiert schlicht nicht, aber das entspräche imho nicht unserer Natur.

Aber vielleicht gelingt es uns ja irgendwann, in einigen tausend Jahren, wirklich intelligente Maschinen zu bauen, Maschinen die sich ihrer selbst bewusst sind, echte "Fühlende". Vielleicht wird es eines fernen Tages auch möglich sein unser Bewusstsein auf eine solche Maschine zu übertragen, dann würden wir die Grenzen unserer biologischen Beschränktheit hinter uns lassen und der Faktor Zeit wäre kein Ausschlusskriterium mehr. Selbst wenn unsere Raumschiffe, in dieser fernen Zukunft, immer noch nur ein Bruchteil c erreichen, würde es kein Hindernis mehr sein unser Sonnensystem zu verlassen und die Milchstrasse zu besiedeln. Freilich hätten die Wesen, die das dann tun nur noch sehr wenig damit zu tun, was wir heute unter "Mensch" verstehen. Naja, ist halt auch Science Fiction...

Oder automatisierte "Gen-Archen" - in der Hinsicht ist vieles denkbar, aber weniger "elegant". Man hätte dabei immer ein Risiko: Ob wir nun in der Sonne zergehen, oder diese Automaten im All ... ;) Man muss wohl oder übel persönlich "vorort", oder vorher Kundschafter entsenden, welche man entsprechend kontrollieren kann.

n00b
2012-10-18, 17:45:12
Die Milchstrasse mit Gen-Archen fluten, warum nicht... Wie auch immer, die Menschheit müsste sich gesellschaftlich radikal ändern um sowas auf die Reihe zu bekommen. Man müsste sich wahrhaft kosmische Ziele setzen, in kosmischen Masstäben und Zeiträumen denken und nicht nur von einer Aktionärsversammlung zur nächsten oder von einem nutzlosen Zank zum nächsten. Ob der Mensch dazu überhaupt in der Lage ist?

ux-3
2012-10-18, 17:48:39
Die Milchstrasse mit Gen-Archen fluten, warum nicht...

Und wo wäre da der Nutzen?

n00b
2012-10-18, 17:50:59
Das Leben an sich fördern. Wenn man biologisches Leben als etwas wertvolles erachtet.

Dicker Igel
2012-10-18, 19:37:57
Man müsste sich wahrhaft kosmische Ziele setzen, in kosmischen Masstäben und Zeiträumen denken und nicht nur von einer Aktionärsversammlung zur nächsten oder von einem nutzlosen Zank zum nächsten. Ob der Mensch dazu überhaupt in der Lage ist?

Man kann auch nichts erzwingen. Wenn man jetzt zB innerhalb von x Jahren die globale Wirtschaft und Politik so ändert, damit alle Menschen in Frieden leben und gedeihen können, heißt das noch lange nicht, dass man nach y Jahren diverse Technik samt Raumfahrt revolutioniert. Ein bisschen weniger Dogmatismus, dafür etwas mehr Glauben(rational) könnte da wohlmöglich auch schon viel ausmachen. Ewige wissenschaftliche Debatten sind zudem auch nicht immer förderlich, vor allem wenn es sich um Theorien oder Hypothesen handelt - letztendlich haben viele Überlegungen einen gewissen Nutzen.

Und wo wäre da der Nutzen?

Eben

Das Leben an sich fördern. Wenn man biologisches Leben als etwas wertvolles erachtet.

Wenn man Gene verteilt, müssen daraus Lebewesen entstehen - ohne entsprechende autarke Automaten funktioniert das nicht. Wiegesagt hat man immer ein Risiko, wenn man sich auf sowas verläßt.

Monger
2012-10-18, 20:25:26
Unbemannt? Natürlich können wir das:
http://www.nasa.gov/mission_pages/newhorizons/main/index.html
Pluto ist noch lange, LANGE nicht der Rand des Sonnensystems.

Pluto hat ungefähr eine Umlaufbahn von 5,9 Mio km, bzw. ca. 40 AE

Die Oortsche Wolke, die als äußerste Grenze des Sonnensystems gilt, liegt bei ca. 100000 AE , d.h. 1,5 Lichtjahren.

Das ist unglaublich viel leerer, dunkler Raum. Keine unbemannte Sonde mit der vorstellbaren Technologie wird diesen in menschenmessbarer Zeit durchqueren können.

Yavion
2012-10-18, 20:43:26
Eine bemannte Mission nach Alpha Centauri dürfte erst Sinn machen, wenn man es schafft, 2 Monate eine kostante Beschleunigung von 1G aufrecht zu erhalten - 1 Monat, um auf 0,1c zu beschleunigen, 1 Monat zum abbremsen, dazwischen beschleunigungslose Reisezeit. Oder die Hälfte des Weges beschleunigen und anschließend sofort abbremsen.
Wärend der Beschleunigung hätte man schöne irdische Gravitationsverhältnisse.
Aber wieviel Energie brauche ich, um 1t 1 Monat lang mit 9,81m² zu beschleunigen?
Und was passiert, wenn doch mal ein Mikrometeorit oder Weltraumstaub im Weg ist?
Leider leider alles noch SciFi :-(

Sci-Fi aber schon seit 50 Jahren. Man kann diese Geschwindigkeiten durchaus erreichen und zwar ohne fundamental neue Technologien.
Man könnte entweder Ionenantriebe verwenden, die von einem Reaktor angetrieben werden oder man benutzt die Kernspaltung direkt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Orion_%28nuclear_propulsion%29#Interplanetary_applications

Vorstellbar wäre ein 3-Stufenplan bis 2050.
1. Errichtung einer permanenten Mondbasis mit Hilfe von chemischen Raketen und einem hohen Automatisierungsgrad.
2. Ausbeutung von Ressourcen auf dem Mond. Z.B. Helium 4 oder Uran.
3. Bau der eigentlichen Raumschiffe in einer Mondumlaufbahn.

Ob man nun gleich nach Alpha Centauri fliegt, ist eine andere Frage. Mit dem Orion-Ansatz sind wohl max 0.1c nach gut einem Monat beschleunigen drin. Theoretisch.

Aber alleine das Sonnensystem bietet mehr als genug lohnende Ziele, die man in wenigen Tagen oder Wochen erreichen kann. Und da man nicht mehr auf jedes Kilo achten muss, kann man eine komplette Forschungskolonie mit einer einzigen Tour platzieren.

ux-3
2012-10-18, 20:48:09
Sci-Fi aber schon seit 50 Jahren. Man kann diese Geschwindigkeiten durchaus erreichen und zwar ohne fundamental neue Technologien.
Man könnte entweder Ionenantriebe verwenden, die von einem Reaktor angetrieben werden oder man benutzt die Kernspaltung direkt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Orion_%28nuclear_propulsion%29#Interplanetary_applications

Vorstellbar wäre ein 3-Stufenplan bis 2050.
1. Errichtung einer permanenten Mondbasis mit Hilfe von chemischen Raketen und einem hohen Automatisierungsgrad.
2. Ausbeutung von Ressourcen auf dem Mond. Z.B. Helium 4 oder Uran.
3. Bau der eigentlichen Raumschiffe in einer Mondumlaufbahn.

Ob man nun gleich nach Alpha Centauri fliegt, ist eine andere Frage. Mit dem Orion-Ansatz sind wohl max 0.1c nach gut einem Monat beschleunigen drin. Theoretisch.

Aber alleine das Sonnensystem bietet mehr als genug lohnende Ziele, die man in wenigen Tagen oder Wochen erreichen kann. Und da man nicht mehr auf jedes Kilo achten muss, kann man eine komplette Forschungskolonie mit einer einzigen Tour platzieren.


Klingt wie ein sovietischer 5-Jahres-Plan. :freak:

Yavion
2012-10-18, 20:49:23
Die Menschen haben schon länger an erheblich sinnloseren Dingen herumgebaut. Kathedralen z.B. ;)

5tyle
2012-10-18, 22:37:34
Die Menschen haben schon länger an erheblich sinnloseren Dingen herumgebaut. Kathedralen z.B. ;)
Kathedralen bringen doch eine Menge Tourismuseinnahmen :confused:

Bin wirklich fasziniert von der Entdeckung. Man hätte ja früher immer vermutet dass die Anwesenheit eines Planeten dort sehr unwahrscheinlich ist.

Hoffentlich darf man wieder eine Nachricht senden wie bei Gliese ;)

http://www.hellofromearth.net/gliese581d/topmessages/index.htm

Dicker Igel
2012-10-18, 22:52:05
Da braucht man sich nicht wundern, dass uns keiner besuchen kommt ^^

Dear Aliens If Michael Jackson is on your planet, is that where Madonna's going to be in 15 years? Oh and how is Elvis? Regards Danielle.

Hayab
2012-10-19, 01:45:51
Das Problem an der heutigen Weltraumabtrieben ist, dass diese eine Stuetzmasse braucht um durch den Abstosseffekt zu beschleunigen.
Selbst mit einer Energiequelle wie ein Fussionsreaktor, der Gigawatt an Energie erzeugen wuerde, muesste man die Stuetzmasse mit beschleunigen und abbremsen.

Erst wenn die Technologie soweit ist, dass man den Raum als ein Medium fuer den Antrieb verwenden kann, z.b. in dem man irgendwelche Gravitations Unterschiede mit Energie "zaubern" kann, werden interstellare Missionen moeglich. Das wird sicher noch mindestens paar hundert Jahre dauern.

Das einzige was an den Exoplaneten Funden positiv ist, dass vielleicht irgendwann ein Genie geboren wird, der so ein Antrieb erfindet, mit dem man auch diese Planeten auch erreichen kann.
Viel schlimmer waere, wenn es keine geben wuerde.:D

Fritzchen
2012-10-19, 16:34:28
.Warum ist Antimaterie kurzlebig? Sie hat doch haargenau die selben Eigenschaften wir ihr Gegenstück. Die Lagerung ist eh ein Problem.

Wenn Antimaterie auf Materie trifft, dann kommt es zu "Paarvernichtung".
Wenn sie die gleichen Eigenschaften besitzen würde, dann käme sie in der Natur auch vor.

Avalox
2012-10-19, 17:41:01
Wenn Antimaterie auf Materie trifft, dann kommt es zu "Paarvernichtung".


Ja. Aber warum ist sie deshalb hitzeempfindlich?



Wenn sie die gleichen Eigenschaften besitzen würde, dann käme sie in der Natur auch vor.

Das ist die falsche Feststellung.

Antimaterie hat haargenau die gleiche Eigenschaft, wie die normale Materie.

Die Frage ist eben, weshalb gibt es keine Antimaterie um uns herum? Wenn sie doch stabil ist.

Allerdings kann auch niemand beweisen, dass nicht der nächstbeste entfernte astronomische Körper aus Antimaterie besteht, denn sie verhält sich haargenau wie normale Materie. Eben solange, bis etwas aus normaler Materie dieses berührt.

fdk
2012-10-19, 17:44:06
Unter der Annahme das Naturgesetze überall gleich gelten fände ich das schon ziemlich weit hergeholt.

Avalox
2012-10-19, 17:59:34
Unter der Annahme das Naturgesetze überall gleich gelten fände ich das schon ziemlich weit hergeholt.

Was? Das eine entfernte Galaxis aus Antimaterie besteht? Das wäre übrigens völlig im Rahmen der hier geltenden bekannten Naturgesetze.


Nach dem Urknall gab es ebenso viel Antimaterie, wie Materie. In einer gigantischen Annihilation zerstrahle die Antimaterie völlig und die normale Materie fast völlig als diese aufeinander trafen. Das was das Universum füllt ist dieser Rest normale Materie.

Eigentlich ist es viel verwunderlicher, weshalb Materie übrig geblieben sein soll.
Aber es scheint tatsächlich so zu sein.

Jedenfalls spricht nichts dafür, dass irgend ein Körper im Universum aus Antimaterie besteht. Aber sehen oder feststellen lässt sich das nicht.

Stax
2012-10-19, 21:42:13
Was? Das eine entfernte Galaxis aus Antimaterie besteht? Das wäre übrigens völlig im Rahmen der hier geltenden bekannten Naturgesetze.


Nach dem Urknall gab es ebenso viel Antimaterie, wie Materie. In einer gigantischen Annihilation zerstrahle die Antimaterie völlig und die normale Materie fast völlig als diese aufeinander trafen. Das was das Universum füllt ist dieser Rest normale Materie.

Eigentlich ist es viel verwunderlicher, weshalb Materie übrig geblieben sein soll.
Aber es scheint tatsächlich so zu sein.

Jedenfalls spricht nichts dafür, dass irgend ein Körper im Universum aus Antimaterie besteht. Aber sehen oder feststellen lässt sich das nicht.

Was dagegen spricht ist der hochsymmetrische Zustand des frühen Universums, Antimaterie und Materie waren dementsprechend wohl homogen verteilt. Daraus folgt dass sich so gut wie alles gegenseitig auslöscht und materie übrig bleibt. Antimaterie die überlebt haben könnte sollten daher eher kleine "Inseln" weit verstreut sein. Paar Gasmoleküle, sowas.

Eine Komplette Antimateriegalaxie hätte einige sehr große Ballungen von einerseits reiner Antimaterie und andererseits gegenüber reiner Materie im frühen Universum gebraucht. Das ist schon unwahrscheinlich soweit ich das verstanden habe. Wenn es aber theoretisch eine reine Antimateriegalaxie heute noch gäbe, würde da sicher mal ne Materie Gaswolke vorbeifliegen. Irgendwo, Irgendwann. Und das hätte man sicher bereits einmal beobachtet.

ux-3
2012-10-19, 22:12:57
Was dagegen spricht ist der hochsymmetrische Zustand des frühen Universums, Antimaterie und Materie waren dementsprechend wohl homogen verteilt. Daraus folgt dass sich so gut wie alles gegenseitig auslöscht und materie übrig bleibt. Antimaterie die überlebt haben könnte sollten daher eher kleine "Inseln" weit verstreut sein. Paar Gasmoleküle, sowas.

Eine Komplette Antimateriegalaxie hätte einige sehr große Ballungen von einerseits reiner Antimaterie und andererseits gegenüber reiner Materie im frühen Universum gebraucht. Das ist schon unwahrscheinlich soweit ich das verstanden habe. Wenn es aber theoretisch eine reine Antimateriegalaxie heute noch gäbe, würde da sicher mal ne Materie Gaswolke vorbeifliegen. Irgendwo, Irgendwann. Und das hätte man sicher bereits einmal beobachtet.


Man sollte nie vergessen, dass das alles Modelle und Überlegungen dazu sind. Es könnte so gewesen sein. Wissen tun wir das nicht.

Yavion
2012-10-19, 22:46:00
Das einzige was an den Exoplaneten Funden positiv ist, dass vielleicht irgendwann ein Genie geboren wird, der so ein Antrieb erfindet, mit dem man auch diese Planeten auch erreichen kann.
Viel schlimmer waere, wenn es keine geben wuerde.:D

Jo. Aber angesichts der Tatsache, dass wissenschatftlich Durchbrüche nicht linear sondern eher exponential verlaufen, habe ich wenig bedenken, dass wir in 40 Jahren auch bemannte interplanetare Fahrzeuge auf die Reise schicken.
Das Ende des kalten Kriegs hat für solche Projekte einen Rückschlag bedeutet. In Deutschland müssen wir da sowieso nicht weiter gucken, denn entweder wir schmeissen das Geld raus, um den Euro zu retten oder die Renten fressen den Rest. Ich hoffe, dass die Chinesen dick in die bemannte Raumfahrt investieren, damit die Amis sich mal wieder genötigt sehen das selbe zu tun.
Von den Russen erwarte ich da nicht mehr viel. Die Leute mit KnowHow dürften so langsam ins Rentenalter gekommen sein und der russische Staat an sich ist derzeit einfach eine glatte Lachnummer. Ein selbstbedienungsladen für Oligarchen.

Stax
2012-10-19, 23:00:12
Nachtrag: In "Was ist kosmische Strahlung" sagt Lesch auch was über Antimaterie, nämlich dass man diese in der kosmischen Strahlung hätte nachweisen können, so sie existiere. Dies konnte man aber nicht, woraus man folgert, dass es so gut wie keine bis keine Antimaterie gibt, auch nicht weit weg.

ux-3
2012-10-19, 23:01:11
http://blogs.discovermagazine.com/badastronomy/files/2012/10/HARPS_alphacenplanet.jpg

Bei aller Freude über die Nachricht sollte man sich die Datenlage vor Augen halten. Es könnte ein Planet sein. Jeder Punkt ein Messwert, daraus dann Mittelwerte... Dadurch dann eine interpolierte Sinuskurve. Well...

Stax
2012-10-19, 23:29:30
Erinnert mich an einen schönen Satz: "Ein guter Experimentator malt aus 4 Messwerten einen Elefanten" :freak:

Avalox
2012-10-20, 00:17:19
Was dagegen spricht ist der hochsymmetrische Zustand des frühen Universums, Antimaterie und Materie waren dementsprechend wohl homogen verteilt.

Das spräche eigentlich dafür, dass es für jede Galaxie aus Materie eine Galaxie aus Antimaterie existiert.

Man ist allerdings nicht drauf gestoßen.
Weshalb eben genau eine Verletzung der C- und CP-Symmetrie besteht.

Das ist ein sehr spannendes Thema übrigens.

Stax
2012-10-20, 00:34:16
Das spräche eigentlich dafür, dass es für jede Galaxie aus Materie eine Galaxie aus Antimaterie existiert.

Man ist allerdings nicht drauf gestoßen.
Weshalb eben genau eine Verletzung der C- und CP-Symmetrie besteht.

Das ist ein sehr spannendes Thema übrigens.

Ne, die haben/hätten sich ja annihiliert.

Avalox
2012-10-20, 00:55:25
Ne, die haben/hätten sich ja annihiliert.

Haben sie aber offensichtlich nicht, die Supersymetrie ließe sich ja nur retten indem man davon ausgeht, dass für jede Materie heute im Universum auch entsprechende Antimaterie übrig geblieben wäre.
Da es diese allerdings offensichtlich nicht gibt, ist die Supersymetrie gebrochen und kein Mensch kann das erklären.

Simon Moon
2012-10-20, 10:26:39
Jo. Aber angesichts der Tatsache, dass wissenschatftlich Durchbrüche nicht linear sondern eher exponential verlaufen, habe ich wenig bedenken, dass wir in 40 Jahren auch bemannte interplanetare Fahrzeuge auf die Reise schicken.
Das Ende des kalten Kriegs hat für solche Projekte einen Rückschlag bedeutet. In Deutschland müssen wir da sowieso nicht weiter gucken, denn entweder wir schmeissen das Geld raus, um den Euro zu retten oder die Renten fressen den Rest. Ich hoffe, dass die Chinesen dick in die bemannte Raumfahrt investieren, damit die Amis sich mal wieder genötigt sehen das selbe zu tun.
Von den Russen erwarte ich da nicht mehr viel. Die Leute mit KnowHow dürften so langsam ins Rentenalter gekommen sein und der russische Staat an sich ist derzeit einfach eine glatte Lachnummer. Ein selbstbedienungsladen für Oligarchen.

Hoffen wir auf das Redbull Rocket Team. :biggrin:

ux-3
2012-10-20, 10:59:03
Hoffen wir auf das Redbull Rocket Team. :biggrin:


Das ist nicht die Lounge. Mach doch bitte dazu einen eigenen Thread auf. :) Das Thema dieses Threads ist der Planetenfund in Alpha Centauri B

Tybalt
2012-10-20, 14:20:45
Haben sie aber offensichtlich nicht, die Supersymetrie ließe sich ja nur retten indem man davon ausgeht, dass für jede Materie heute im Universum auch entsprechende Antimaterie übrig geblieben wäre.
Da es diese allerdings offensichtlich nicht gibt, ist die Supersymetrie gebrochen und kein Mensch kann das erklären.

Das Problem bei deiner These ist wahrscheinlich ein Modell zu erstellen das zum einen die Hintergrundstrahlung in ihrer jetztigen Form und die Masseverteilung in dem von uns bekannten Universum erklären würde. Denn für diese beiden Beobachtungen gibt es bisher nur Modelle mit einem Antimateriegehalt von praktisch null.

Plutos
2012-10-20, 15:06:54
Ganz ungeachtet des Antriebs: selbst wenn wir ein fertig betanktes Raumschiff im Erdorbit hätten, könnten wir überhaupt dorthin navigieren? Selbst auf den vergleichsweise interplanetaren Katzensprüngen sind sämtliche Sonden auf wiederholte manuelle Kurskorrekturen angewiesen. Schlimmer noch, IIRC verwendet man doch die Frequenz(änderung) der Sonden zur Bestimmung ihrer Geschwindigkeit. Versuche mit autonomer Navigation anhand von Asteroiden gab es ja schon, und das auch durchaus erfolgreich...aber haben wir überhaupt ausreichend präzise Sternkarten unserer "galaktischen Nachbarschaft", als dass die notwendigerweise autonome Navigation Alpha Centauri überhaupt, sagen wir mal auf ±10 AE (ein bisschen was erkennen will man ja auch...), "treffen" könnte?

Simon Moon
2012-10-20, 15:29:59
Das ist nicht die Lounge. Mach doch bitte dazu einen eigenen Thread auf. :) Das Thema dieses Threads ist der Planetenfund in Alpha Centauri B

War auch nichgt als Lounge Beitrag gedacht. Aktuell scheint es wirklich so, als wäre die Privatwirtschaft die innovativiere Triebfeder um die Raumfahrt voranzutreiben.

Das "Thema" dieses Threads ist denn ja auch schon lange nicht mehr, der eher langweilige Planetenfund. Da können wir schon jetzt davon ausgehen, dass wir auf dem Planeten nicht leben können. Das Thema ist schon seit etlichen Posts darauf geschwenkt, wie wir zum nächsten Sonnensystem kommen könnten. Hier stellt sich die Frage, was höher zu gewichten ist: Der wissenschaftliche Nutzen oder das Prestige. Da wir von einer Sonde die nach Alpha Centauri fliegt, wohl keine Daten empfangen könnten, ist der wissenschaftliche Nutzen zur Zeit eher gering. Wenn Redbull aber sagen kann, dass ihr Getränk sogar in anderen Sonnensystemen verbreitet ist, wäre das ein unglaublicher Prestigegewinn.

ux-3
2012-10-20, 15:33:47
Ga könnten wir überhaupt dorthin navigieren? ...aber haben wir überhaupt ausreichend präzise Sternkarten unserer "galaktischen Nachbarschaft", als dass die notwendigerweise autonome Navigation Alpha Centauri überhaupt, sagen wir mal auf ±10 AE (ein bisschen was erkennen will man ja auch...), "treffen" könnte?


Wir haben den Vorteil, dass am Ziel eine zwei hellen Lichtquelle stehen. Die findet man im Dunklen relativ leicht.

Dicker Igel
2012-10-20, 15:37:50
Tote Sterne: Forscher entwickeln Navigationssystem für interstellare Reisen (http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2012/04/tote-sterne-forscher-entwickeln.html)

Tybalt
2012-10-20, 18:28:42
War auch nichgt als Lounge Beitrag gedacht. Aktuell scheint es wirklich so, als wäre die Privatwirtschaft die innovativiere Triebfeder um die Raumfahrt voranzutreiben.

Das halte ich ungeachtet dessen was in letzter Zeit erreicht werden konnte für einen Trugschluss. Die Triebfeder der Privaten ist die Aussicht auf Gewinn. Die Weltraumforschung ist ja derzeit auch nur deswegen so aktiv, weil sich mit Lastentransport in den Orbit richtig Geld machen lässt.

Vielleicht geht noch was in Richtung Mond, wenn die Fusionsforschung weit genug ist. Danach ist aber mit der Privatwirtschaft schluss.

Es hat noch keinen Fall gegeben, wo die Privatwirtschaft je ohne Hinweis auf eine wirtschaftliche Nutzung Grundlagenforschung betrieben hätte.

Yavion
2012-10-21, 02:36:48
Das halte ich ungeachtet dessen was in letzter Zeit erreicht werden konnte für einen Trugschluss. Die Triebfeder der Privaten ist die Aussicht auf Gewinn. Die Weltraumforschung ist ja derzeit auch nur deswegen so aktiv, weil sich mit Lastentransport in den Orbit richtig Geld machen lässt.

Vielleicht geht noch was in Richtung Mond, wenn die Fusionsforschung weit genug ist. Danach ist aber mit der Privatwirtschaft schluss.

Es hat noch keinen Fall gegeben, wo die Privatwirtschaft je ohne Hinweis auf eine wirtschaftliche Nutzung Grundlagenforschung betrieben hätte.

Es bleibt abzuwarten, in wie fern staatliche Projekte duch die Privatwirtschaft einen Vorteil gewinnen. Grundsätzlich ist es ja gut, wenn ein Unternehmen aus wirtschafltlichen Überlegungen eine möglichst kosteneffiziente Transportmöglichkeit in den Orbit oder auf den Mond entwickelt. Es ist dann nicht nur vorstellbar sondern kaum vermeidbar, dass ein solches Unternehmen auch Projekte der öffentlichen Hand umsetzt.
Nur diese Projekte muss es erstmal mal geben und das setzte eine Vision voraus. Und daran mangelt es zumindest innerhalb der westlichen Staaten.
Früher hat man die Raumfahrt noch als Demonstration der Überlegenheit der eigenen Gesellschaftsordnung betrachtet.
Die letzten 20 Jahre waren leider hinsichtlich der bemannten Raumfahrt verlorene Jahrzehnte.
Kein Problem mögen einige sagen: Bemannte Raumfahrt ist verschwendetes Geld. Allerdings sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass wir in den letzten Jahren trotz des eingesparten Geldes bei neuen Raumfahrtprojekten, weder den Weltfrieden erreicht haben, die Malaria ausgerottet noch den Hunger aus der Welt geschafft haben.
Es ist also fraglich, in wie fern es für die Menschheit einen Segen bedeutet, die bemannte Raumfahrt nicht weiter voranzutreiben.

Avalox
2012-10-21, 11:50:51
Das Problem bei deiner These ist wahrscheinlich ein Modell zu erstellen das zum einen die Hintergrundstrahlung in ihrer jetztigen Form und die Masseverteilung in dem von uns bekannten Universum erklären würde. Denn für diese beiden Beobachtungen gibt es bisher nur Modelle mit einem Antimateriegehalt von praktisch null.

Es ist nicht meine These.

Ja natürlich findet man keinen Hinweis für Antimaterie im Universum. Allerdings passt das mit den heutigen Modellen nicht zusammen.
Das fehlen der Antimaterie, das ist der Bruch der Supersymetrie, ist ein Rätsel für die Wissenschaft.
Man kann es heute nicht erklären.

Herr Doktor Klöbner
2012-10-21, 11:56:03
Ein interessanteres Projekt als unsinnige und technisch nicht realisierbare Fernsonden wäre eine Art " Superhubble" Teleskop oder ein ganzer Verbund davon im All um Routinemäßig alle in der Nähe befindlichen Sterne nach Erdähnlichen Planeten abzusuchen, einer mit Sauerstoffathmosphäre wäre natürlich der Jackpot.

Surrogat
2012-10-21, 12:08:04
Ein interessanteres Projekt als unsinnige und technisch nicht realisierbare Fernsonden wäre eine Art " Superhubble" Teleskop oder ein ganzer Verbund davon im All um Routinemäßig alle in der Nähe befindlichen Sterne nach Erdähnlichen Planeten abzusuchen, einer mit Sauerstoffathmosphäre wäre natürlich der Jackpot.

interessanterweise gibt es etwas ausserhalb unseres Sonnensystems diesen Punkt wo man per kosmischem Linseneffekt in zig Galaxien schauen kann und zwar sehr detailiert, der Name ist mir leider entfallen
Da ein Hubble positionieren und wir sehen quasi alles was wir sehen wollen

Herr Doktor Klöbner
2012-10-21, 12:40:35
http://www.heise.de/tp/artikel/9/9685/1.html

Das mit der solaren Gravitationslinse klingt interssant, aber 80 Milliarden Kilometer sind wohl auch weit jenseits des mach- und bezahlbaren.

Tybalt
2012-10-21, 14:30:12
Es ist nicht meine These.

Es kam wesentlich härter rüber als ich es gemeint habe. Denn ich finde den Gedanken dahinter eigentlich sehr interessant. Zum einen als was wäre wenn, und natürlich ob es überhaupt möglich wäre. Daher war mein Post auch nur ein Gedankengang wie man es möglich bekommen könnte.

Ein interessanteres Projekt als unsinnige und technisch nicht realisierbare Fernsonden wäre eine Art " Superhubble" Teleskop oder ein ganzer Verbund davon im All um Routinemäßig alle in der Nähe befindlichen Sterne nach Erdähnlichen Planeten abzusuchen, einer mit Sauerstoffathmosphäre wäre natürlich der Jackpot.

2018 soll das James Webb Space Teleskop (auch Super-Hubble genannt) an den Start gehen. Die Leistungs soll das schon beeindruckende Hubble um ein vielfaches übertreffen.

Allerdings sind Weltraumteleskope zum Planetenforschen ungeeignet, da sie durch ihre Leistungsfähigkeit für wichtigere Aufgaben gebraucht werden. Vor allem da die Suche nach Planeten vor allem Zeit erfordert. Immerhin muss man genau die Zeit finden, wo ein solcher Himmelskörper vor seiner Sonne steht. Das passiert in einer Lebenszone nicht öfter als einmal alle 0,8 bis 3 Jahre. Dafür sind diese Geräte viel zu wertvoll.

Avalox
2012-10-21, 14:47:05
Es kam wesentlich härter rüber als ich es gemeint habe. Denn ich finde den Gedanken dahinter eigentlich sehr interessant. Zum einen als was wäre wenn, und natürlich ob es überhaupt möglich wäre. Daher war mein Post auch nur ein Gedankengang wie man es möglich bekommen könnte.


So habe ich das ach nicht verstanden.


2018 soll das James Webb Space Teleskop (auch Super-Hubble genannt) an den Start gehen. Die Leistungs soll das schon beeindruckende Hubble um ein vielfaches übertreffen.



Das James Webb Space Telescope ist ja ein reines Infrarot Teleskop. Die schönen Fotos wird es dann nicht mehr geben.

ux-3
2012-10-21, 17:02:27
IIRC wollte man doch Planeten mit Hilfe eines orbitalen Interferometers finden?

Avalox
2012-10-21, 17:58:07
IIRC wollte man doch Planeten mit Hilfe eines orbitalen Interferometers finden?

Ist gestrichen worden.

Bzw. war es von mehreren Vorschlägen die ums Forschungsgeld gebuhlt hatten.

ux-3
2012-10-21, 18:12:17
Ist gestrichen worden.


Mal sehen, ob die Streichung bestand hat, wenn man was passendes in der habitablen Zone findet. :)

Fritzchen
2012-10-22, 08:47:51
Ja. Aber warum ist sie deshalb hitzeempfindlich?
Nur eine Vermutung. Der Quantenmechanische Zufall ist ja in einer gewissen weise von der Temperatur abhängig.





Antimaterie hat haargenau die gleiche Eigenschaft, wie die normale Materie.

Sie unterscheidet sich deutlich durch ihren Spin. Es scheint so als ob die Natur Teilchen mit bestimmten Spins bevorzuge.

Hayab
2012-10-23, 00:19:11
Wenn man annimmt, dass bei dem Urknall dia Materie und Antimaterie Annihilation erfolgt ist und es nur die Materie uebrig blieb, muss man davon ausgehen, dass vielleicht die Annihilation nicht ganz symetrisch verlaufen ist, oder per definition diese nicht symetrisch ist. Weil mehr Materie uebrig blieb.
Vielleicht gab es mehr Materie als Antimaterie?

Da die baryonische Materie, also fuer uns sichtbare Materie, nur ein Bruchteil des Universum ausmacht und der Rest aus dunklen Materie und Energie besteht. So leuchtet mir so unweigerlich ein, dass diese dunkle Materie und Energie irgendwie das Ergebniss dieser Annihilation sein koennte.

Fritzchen
2012-10-23, 00:42:19
Vielleicht gab es mehr Materie als Antimaterie?
Ist eine wichtige Grundannahme im Standartmodell Urknall.


Da die baryonische Materie, also fuer uns sichtbare Materie, nur ein Bruchteil des Universum ausmacht und der Rest aus dunklen Materie und Energie besteht. So leuchtet mir so unweigerlich ein, dass diese dunkle Materie und Energie irgendwie das Ergebniss dieser Annihilation sein koennte.
So tief stecke ich in der Materie nicht drin. Es gibt sicher ein paar interessante Hypothesen. Wobei einige ja auch ganz falsch sein könnten.