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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kunden halten mich für inkompetent


abgemeldet
2012-11-11, 21:39:07
Hallo!

Ich will jetzt nicht zu weit ausschweifen, aber es gibt ein Problem, das mich doch etwas belastet:
Ich bin IT-Projektleiter von einigen ganz netten Projekten (Aufwand im 5stelligen Stunden-Bereich). Zu unseren Kunden haben wir üblicherweise ein sehr gutes Verhältnis, auch wenn sie natürlich (hoffentlich!) in ihrem Gebiet mehr Erfahrung haben als wir.

In letzter Zeit kam öfters die "Klage", dass ich fachlich inkompetent bin. Laut meinen Führungskräften und Kollegen ist das Unsinn - ich sehe das selbst bescheidenermaßen auch so.

Mögliche Gründe dafür:
- Technische Ausdrucksweise. In diesem Punkt habe ich - wie ich finde - im letzten Jahr schon viel an mir gearbeitet.
- Ich bin Anfang 30, sehe aber anscheinend wesentlich jünger aus. (Vor einer Woche wurde ich nach dem Ausweis gefragt, als ich Bier gekauft hab...) Man kann also sagen, dass ich optisch schon mal keine Respektsperson bin.
- Laut gewisser Kollegen mit mehr Projekterfahrung hab ich ein "Verlegenheitslachen": Zu oft, zu laut, zu nervig - meiner Meinung nach wohl einfach zu ehrlich. Wenn ich mir dieses "Ventil" verkneife, bekomm ich diverse Zustände, wenn ich von 10 Maßanzugsträger fachliche Anforderungen anzapfen möchte.

Der Eindruck bei den jetzigen Kunden ist natürlich schon mal im Eimer, aber ich würde gerne an mir arbeiten. Dazu hätte ich gerne:
- Tipps
- Literatur/Netz-Empfehlungen
- Infos, an wen ich mich da wenden kann und ob das mein Arbeitgeber zahlen könnte? (Der Begriff "Coach" ist wohl etwas allgemein gehalten.)

Radeonator
2012-11-12, 11:44:23
Hallo!

Ich will jetzt nicht zu weit ausschweifen, aber es gibt ein Problem, das mich doch etwas belastet:
Ich bin IT-Projektleiter von einigen ganz netten Projekten (Aufwand im 5stelligen Stunden-Bereich). Zu unseren Kunden haben wir üblicherweise ein sehr gutes Verhältnis, auch wenn sie natürlich (hoffentlich!) in ihrem Gebiet mehr Erfahrung haben als wir.

In letzter Zeit kam öfters die "Klage", dass ich fachlich inkompetent bin. Laut meinen Führungskräften und Kollegen ist das Unsinn - ich sehe das selbst bescheidenermaßen auch so.

Mögliche Gründe dafür:
- Technische Ausdrucksweise. In diesem Punkt habe ich - wie ich finde - im letzten Jahr schon viel an mir gearbeitet.
- Ich bin Anfang 30, sehe aber anscheinend wesentlich jünger aus. (Vor einer Woche wurde ich nach dem Ausweis gefragt, als ich Bier gekauft hab...) Man kann also sagen, dass ich optisch schon mal keine Respektsperson bin.
- Laut gewisser Kollegen mit mehr Projekterfahrung hab ich ein "Verlegenheitslachen": Zu oft, zu laut, zu nervig - meiner Meinung nach wohl einfach zu ehrlich. Wenn ich mir dieses "Ventil" verkneife, bekomm ich diverse Zustände, wenn ich von 10 Maßanzugsträger fachliche Anforderungen anzapfen möchte.

Der Eindruck bei den jetzigen Kunden ist natürlich schon mal im Eimer, aber ich würde gerne an mir arbeiten. Dazu hätte ich gerne:
- Tipps
- Literatur/Netz-Empfehlungen
- Infos, an wen ich mich da wenden kann und ob das mein Arbeitgeber zahlen könnte? (Der Begriff "Coach" ist wohl etwas allgemein gehalten.)


Du musst warscheinlich an deinem Auftreten und deiner Rethorik schleifen.

z.B.NLP ist ein geiles Kommunikationsmodel, schaus dir mal an!

Cyphermaster
2012-11-12, 12:21:08
Ich sehe auch, daß das wohl ein Kommunikationsproblem ist: Du bringst dich und/oder deine Arbeit nicht entsprechend rüber. Dich selber kannst du in Sachen Auftreten sicher etwas "tunen", um einen souveräneren Eindruck zu hinterlassen, aber grade wenn es um explizit fachliche Inkompetenz-Vorwürfe geht, solltest du auch bezüglich deiner Arbeit einen Blick riskieren. Kann es sein, daß deine Präsentation/Arbeitsweise "schludrig" von außen wirkt? Kann es sein, daß du zu wenig auf die Kundenwünsche/Bedürfnisse eingehst (wenn du dabei wirkst wie ein abgehobener Nerd, kann der Eindruck entstehen, du würdest deine Lösungen in den Projekten zuwenig am Kundenbedarf orientieren!)? Kann es sein, daß dein Umgang mit Untergebenen zu jovial (und damit vielleicht unprofessionell) wirkt?

Wichtig ist, die Ursache(n) zu finden, um dein Außenbild an die Erfordernisse des Jobs anzupassen. Hat ja keinen Sinn, wenn du zwar gute Arbeit leisten würdest, aber keiner der Kunden dich als Projektleiter akzeptiert.

Gast
2012-11-12, 12:52:14
NLP ist ein geiles Kommunikationsmodel, schaus dir mal an!
Gibt es da nichts Professionelleres?
Neuro-linguistic programming (NLP) is a largely discredited approach to communication, personal development, and psychotherapy created in the 1970s.

Kann es sein, daß deine Präsentation/Arbeitsweise "schludrig" von außen wirkt?
Gerade Präsentationen werden mir i.A. ganz gut "abgekauft".

Kann es sein, daß du zu wenig auf die Kundenwünsche/Bedürfnisse eingehst (wenn du dabei wirkst wie ein abgehobener Nerd, kann der Eindruck entstehen, du würdest deine Lösungen in den Projekten zuwenig am Kundenbedarf orientieren!)?
Definitiv. Andere Projektleiter zeigen hier viel "Einfühlungsvermögen" und versprechen Sachen, die offensichtlich (Design-to-Cost) den Rahmen sprengen und aus rechtlicher Sicht keine Revision überstehen würden.

Kann es sein, daß dein Umgang mit Untergebenen zu jovial (und damit vielleicht unprofessionell) wirkt?
Keiner meiner Kunden bekommt mit, wie ich mit meinen Untergebenen umgehe.
Mit meinen Kunden: Vermutlich schon.

Zephyroth
2012-11-12, 13:32:34
Kunden wollen geschmeichelt werden.
Kunden wollen immer recht haben.
Kunden wollen für zusätzliche Features nicht bezahlen.

Wenn man da den spröden Technikergeist walten läßt, wirkt es schnell unwillig, was dann als Inkompetenz verstanden wird.

Ich bin/war lange genug Kundenberteuer und ich habe es satt. Ich bin kein Arschkriecher und Prostitut, der den Kunden hinter'm Ohr streichelt. Ich bin Techniker und in diesem Rahmen ehrlich. Sprich für Kundenkontakt völlig ungeeignet.

Deswegen gehe ich auch. Mir ist das zu anstrengend. Sollen andere (besonders Sales-Meschen) mehr verdienen als ich. Ich will technische Herausforderung. Mir gibt man ein Pflichtenheft und ich baue dann das gewünschte Gerät.

Kundenkontakt nur das notwendigste...

Grüße,
Zeph

Argo Zero
2012-11-12, 13:40:19
Sehr klares und deutliches Statement, Zephyroth. Finde ich gut. (y)

Es ist wichtig seine eigenen Stärken zu betonen und die Schwächen zu erkennen. Mir macht "Verkauf" auch keinen Spaß, auch wenn es recht effektiv funktioniert. Trotzdem lasse ich das lieber Leute machen, denen das wenig ausmacht. Bei A-Kunden ist es natürlich ein anderes Thema. Aber die kleine Massenkundschaft... no thanks.

Hardwaretoaster
2012-11-12, 21:05:09
Zeph beschreibt es ganz gut: Kunden sind anstrengend, kann ich als Kunde von wesentlich kleineren Projekten (5-stellige Stunden-zahlen sind schon eine Ansage!) bestätigen :D

Hilft nur die Mischung aus Training, viel Übung und einem dicken Fell.

Gast
2012-11-13, 01:48:53
Befindet sich in deinem Kundenkreis keine Firma, in der sich jemand die Zeit nehmen könnte, dich über die Attribute, die sie an Dir bemängeln, zu informieren?
Falls doch: Das wäre wohl der effizienteste Weg. Unbedingt schriflich, da viel distanzierter.

Gast
2012-11-13, 08:18:38
Ich (26) arbeite als Software-Architekt/PL und habe anfangs extrem viel negatives Feedback bekommen. Mein Chef meinte zu mir, dass ich mich nicht so blank rasieren sollte, da man mit ein paar Haaren im Gesicht älter aussieht. Das hat dann auch tatsächlich das Problem gelöst bzw. massiv reduziert. Kunden lassen sich wohl nicht so gerne was von "Pissern" erzählen.

Achja, trägst Du einen Anzug? Wenn nein, ist das schonmal Fehler Nummer 1. Jemanden im Anzug zu begegnen, der keinen Wert drauf legt ist absolut kein Problem...aber umgekehrt hast Du gleich verloren.

PS: Mit dem Lachen habe ich auch so meine Erfahrungen gesammelt und mir eine Regel gemacht: Nur lachen wenn der Kunde versucht witzig zu sein ;-)

Kenny1702
2012-11-13, 09:04:10
Manche Sachen lassen sich schwer ändern. Wir hatten einen Kunden bei dem man ohne weisses Haar als inkompetent galt! Mit 40+ wurde man für voll genommen, mit U30 war man ein Idiot :rolleyes:. Das hat natürlich nicht gerade für Zufriedenheit bei den entsprechenden Kollegen geführt.

Showers
2012-11-13, 09:52:12
@TE

Halte dir selbst mal einen Vortrag, zu den Themen die du den Kunden erklärst und nimm dich dabei auf Kamera auf! Sprich nicht in die Kamera sondern stell sie irgendwo in deinem Zimmer auf. Wenn du dich dann so selbst reden hörst und auch noch siehst wie du gestikulierst usw. sollte dir das große Kotzen kommen. Schau dir das Video 3-5x hintereinander an, um festzustellen was dir an dir selbst nicht gefällt, dann weißt du woran du arbeiten musst. Das ist der wichtigste Schritt vom IT-Typ zu Göbbels!

TS
2012-11-13, 12:52:39
Jungs, ihr seit Klasse! Hab mir eigentlich keinen so konstruktiven Thread erwartet... Ihr hab mir auch schon geholfen.

Ich bin kein Arschkriecher und Prostitut, der den Kunden hinter'm Ohr streichelt. Ich bin Techniker und in diesem Rahmen ehrlich. Sprich für Kundenkontakt völlig ungeeignet.

Deswegen gehe ich auch. Mir ist das zu anstrengend. Sollen andere (besonders Sales-Meschen) mehr verdienen als ich.
Verständlich!
Ich sehe das anders: In meiner bescheidenen Arbeitserfahrung (~7 Jahre) hab ich viel zu oft von Sales- und Manager-Typen den Karren in den Dreck fahren sehen, dass ich mir dachte: Ich will selbst schuld sein! Wenn die Firma bankrott geht weil wir heiße Luft versprochen haben, wenn der Kunde unzufrieden ist dann will ich da auch ein Wort mitreden.

Also hab ich sozusagen bekommen, was ich mir gewünscht hab. Hilft halt irgendwie wenig, wenn mich der Kunde dann nicht respektiert. Oft genug hab ich auch schon sehr positive Erlebnisse mit Kunden gesammelt aber die Runde hier...

@Gast: Bart wurde mir auch schon mal von einem früheren Chef empfohlen. Ich finde, ich seh aus wie ein Gartenzwerg damit und meine Frau ist dagegen aber ich kann ja mal wieder probieren. So ein Hitler-Bärtchen würde sicher ändern, was die anderen über mich denken.

@Showers: Hab ich tatsächlich schon mal in einem Seminar gemacht. Sieht recht lächerlich aus. Meiner Meinung nach sind Frontalvorträge aber nicht mein großes Problem - eher Dialoge.

Kalmar
2012-11-13, 12:59:41
ja kann ich nur bestätigen, anzug, mit krawatte, kommt immer besser als im normalen look. zum einen fühlt man sich auch besser was man auch ausstrahlt und zum anderen nehmen einen auch andere anderes wahr.

nlp nicht ganz in reinform aber sehr unterhaltsam ist two and the half men charlie, wenn du es als schmarn erachtest ggf. eine theater- oder schauspielgruppe. auftritt vor fremden menschen unter dem gesichtspunkt der ständigen reflexion bzgl. der eigenen darstellung..

70-90% auf was menschen achten kommt nicht von dem was wir sagen, sondern körperhaltung, Gestik, auftreten .. denk nur an den Hauptmann von Köpenick .. ist halt leider so das häufig eine ruhige, unsichere art als inkompetent dargestellt würd, während der aufschneide.dünnschiss-laberer aus dem nebenbüro viel besser weg kommt obwohl er nur mist erzählt ..

FeuerHoden
2012-11-13, 13:38:43
Stimmtraining kann ganz gut sein. Es gibt Moderatorencoachings da lernt man seine Stimme aktiv einzusetzen, vielleicht gibt es auch etwas in der Art dass sich nur auf die Stimme bezieht.
Auch der Tonfall ist wichtig. Ich verwende im Umgang mit anderen Menschen gerne eine Mischung aus dominantem Tonfall und unterwürfiger Aussage.

So wie jemand im dominanten Tonfall sagen würde;
Sie setzen sich jetzt hin und machen das!

Sage ich:
Ich setze mich jetzt hin und mache das!

Die psychologische Komponente in der Kommunikation sieht so aus dass wir uns wohler fühlen wenn wir Bestätigung erhalten. Statt einem 'Das geht so nicht.' nicht kann man auch sagen 'Gute/erstklassige/fantastische Idee von Ihnen, das Problem liegt aber woanders...'
Man kann auch etwas weiter ausschweifen um Zeit zu haben sich im Hinterkopf eine gefälligere Erklärung einfallen zu lassen.

Statt der Aussage:
So wie im Pflichtenheft beschrieben.

Kann man sagen:
Ausgehend von dem worüber wir am x.x. gesprochen haben, Sie werden sich erinnern, hatten wir ja entschieden dass wir statt bla eher blub für richtig halten und haben das dementsprechend mit dem Wortlaut bimsti ins Pflichtenheft aufgenommen. Ich sehe auch nicht dass es in irgendeiner Form anders umgesetzt wäre, aber ich, oder wir, können uns das ja gerne noch einmal ansehen.

Es ist auch generell nicht so schlecht laufend zu rekapitulieren was wann mit wem besprochen wurde um Missverständnissen vorzubeugen.

Ein weiterer Punkt wäre die Terminologie des Kunden zu übernehmen. Ich hatte mal einen Kandidaten der nannte die Rautetaste 'Kanalgitter' oder ein anderer sagte zu den Ordnern in Windows 'Koffer' statt 'Ordner'. Eine wunderbare Methode um wochenlang aneinander vorbeizureden und ein gutes Projekt an die Wand zu fahren wenn man sich nicht auf einem Nenner trifft.

eightcore
2012-11-13, 17:56:55
Wenn Du Glück hast, ist einer Deiner Kunden in der Lage und auch bereit , die Frage, was Du verbessern könntest, objektiv zu beantworten. Das Problem direkt bei der Quelle anpacken.

Falls wirklich jemand in Frage kommen würde: Mach das schriftlich. Man hat viel mehr Mut, wenn man ein Blatt bzw. ein Outlook-Fenster kritisiert, anstatt der betroffenen Person in die Augen sehen zu müssen. Des Weiteren ist man bei schriftlicher Kommunikation eher aufmerksamer und kann sich präziser und verständlicher ausdrücken (wenn und weil man sich Zeit nimmt bzw. nehmen kann).

Unterbrechen kann man das "Gegenüber" auch nicht.

Versuche, Dein Anliegen so transparent wie möglich klarzustellen, so wirkt der Text symphatisch.

TS
2012-11-13, 18:35:59
@eigthcore: Eine sehr gute Idee. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles hören möchte, aber... wenn ich an mir arbeiten will, ist das ein guter Schritt.

Zu vielen anderen gutgemeinten, eventuell noch kommenden Ratschlägen möchte ich sagen: Ihr könnt einmal davon ausgehen, dass es auch Gründe gibt, warum ich jetzt bin, wo ich bin. Als introvertierter Nerd, der sich nur technischen Vokabulars bedient und nicht verkaufen kann, muss man sich mich nicht vorstellen. Ansonsten würde ich als erstes die Kompetenz dessen, der mich in diese Position gebracht hat, anzweifeln.

Ich finde es interessant, dass abgesehen vom New Age-Zeug ala NLP, Reiss etc und den mir bekannten Watzlavick-Grundzügen keine konkreten Schlagwörter kommen. Womit arbeiten denn bitte Coaches?

Oid
2012-11-13, 18:44:34
Kompetent wirkt man halt erstmal nur, wenn man so tut als wäre man kompetent. Mit den tatsächlichen Fähigkeiten hat das erstmal leider nichts zu tun.

Wie hier schon erwähnt: Mit Kleidung/Frisur/Gesichtsbehaarung regelt man schonmal 90% seiner Kompetenzwirkung.

PHuV
2012-11-13, 19:17:52
Wie hier schon erwähnt: Mit Kleidung/Frisur/Gesichtsbehaarung regelt man schonmal 90% seiner Kompetenzwirkung.

Es kommt darauf an, wo! Ich habe es so und so erlebt. In meinen langwierigen Job vor dem jetzigen bekam ich zu hören, was ich hier so overdressed soll. ;)

Wenn man vor Sesselpuppern und Entscheidern bzw. Managern auftritt, dann sicherlich ja, Anzug und Krawatte, und viel labern, am besten in vielen verklausulierten Fachbegriffen, das lieben sie. Wenn sie widersprechen, dann langsam und bedächtig erklären, warum deren IT-Idee Blödsinn ist, und sie damit mehr Kosten und Aufwand haben. Am besten immer schön in vielen erschlagenden PP-Folien mit vielen Statistiken und Zahlen.

Sind Techniker und IT-Tätige unter sich, dann lieber Understatement in Kleidung (sprich normal) und erst mal nur gut zuhören, was ihre Probleme sind, und das die da oben doch alle doof sind. Immer schön nicken.

Schon wirkt man auf beiden Seiten kompetent, egal wie gut oder schlecht man ist. ;D

Man beachte, die Ironie-Tags fehlen, ich meine das bitterernst.

Gunslinger
2012-11-13, 20:24:00
Wenn Du Glück hast, ist einer Deiner Kunden in der Lage und auch bereit, die Frage, was Du verbessern könntest, objektiv zu beantworten. Das Problem direkt bei der Quelle anpacken.

Das wäre auch mein erster Vorschlag, zu versuchen, möglichst viel Feedback und Anregungen direkt von den Kunden zu bekommen. Nur wenn du weißt wo die Kritikpunkte liegen, kannst du diese direkt angehen. Im Sinne der Verbesserung der Zusammenarbeit ist das sicher auch im Interesse der Kunden.

Odal
2012-11-13, 21:25:00
@Gast: Bart wurde mir auch schon mal von einem früheren Chef empfohlen. Ich finde, ich seh aus wie ein Gartenzwerg damit und meine Frau ist dagegen aber ich kann ja mal wieder probieren. So ein Hitler-Bärtchen würde sicher ändern, was die anderen über mich denken.


Das könnte möglicherweise ein verdeckter Hinweis sein.
Auch wenn es natürlich quatsch ist aber auch ich habe unterschwellig weniger Respekt vor "kleinen" oder "extrem schmächtigen milchbubihaften" Leuten
Diese stelle ich schon eher mal infrage.


Es kommt darauf an, wo! Ich habe es so und so erlebt. In meinen langwierigen Job vor dem jetzigen bekam ich zu hören, was ich hier so overdressed soll. ;)

Wenn man vor Sesselpuppern und Entscheidern bzw. Managern auftritt, dann sicherlich ja, Anzug und Krawatte, und viel labern, am besten in vielen verklausulierten Fachbegriffen, das lieben sie. Wenn sie widersprechen, dann langsam und bedächtig erklären, warum deren IT-Idee Blödsinn ist, und sie damit mehr Kosten und Aufwand haben. Am besten immer schön in vielen erschlagenden PP-Folien mit vielen Statistiken und Zahlen.

Sind Techniker und IT-Tätige unter sich, dann lieber Understatement in Kleidung (sprich normal) und erst mal nur gut zuhören, was ihre Probleme sind, und das die da oben doch alle doof sind. Immer schön nicken.


Kann ich nur bestätigen bei Softwareentwicklern und generell ITlern bekommst du meistens den Stempel "Dummschwätzer und hat eh von nix ne Ahnung FFFUUUU" wenn du da im Anzug rumläufst.

Von den nutzlosen BWL etc. Snobs denen du dein Zeug anpreisen sollst wirst du, ohne nach außen wie einer der Ihren zu wirken, nicht ernst genommen.

registrierter Gast
2012-11-13, 23:59:33
Apropos.

Milchbubis sollten öfter Sport machen, damit sie nicht mehr wie Milchbubis aussehen und ihnen mehr Respekt entgegen gebracht wird. Selbst wenn du (der TS) keine genetische Veranlagung zu einem Adonis hast, so ändert ein kräftiger Rücken die Statur und den Eindruck, den man hinterlässt.
So wie du (der TS) deine Antworten formulierst, wirkt das auch viel zu analytisch und kühl. Da fehlt mir irgendwie die Emotion. Sollten Leiter nicht für ihre Projekte Feuer und Flame sein?
Mach am besten klassisches Boxen. Das verleiht dir die Statur und den richtigen Biss für deine Projekte.

Gast
2012-11-14, 00:15:33
Kann ich nur bestätigen bei Softwareentwicklern und generell ITlern bekommst du meistens den Stempel "Dummschwätzer und hat eh von nix ne Ahnung FFFUUUU" wenn du da im Anzug rumläufst.
Entwickler sind aber auch keine PL. Als Entwickler sollte man nie einen Anzug tragen (selbst wenn man es nur für sich selbst macht), da man damit nicht sehr authentisch rüberkommt.
Als PL hast du da aber kaum eine Wahl. Kunden legen eine ganze Menge Geld in die Hände des PL, sie kaufen sich damit eine erfahrene Respektsperson ein, welche die Dinge in die Hand nimmt. Genau dieses Bild muss man dann auch bieten können.

Das größte Problem ist zwar immer noch das Alter selbst, aber dies lässt sich nicht ändern. Daher sollte man es sich nicht mit so banalen Sachen wie der Kleidung verscherzen. Man würde es nicht glauben, aber man kann es mit den unbedeutendsten Sachen bereits vermasseln (z.B. wenn man "Kiste" anstatt PC oder Computer sagt). Der Kunde reagiert genau auf solche Sachen, da sie die Fähigkeiten in der fachlichen Domäne des IT-Spezialisten kaum bewerten können. Kunden suchen keinen sympathischen Kumpel, sie wollen einen Profi, dem sie bedenkenlos ihr Geld anvertrauen können, damit am Ende das rauskommt, was sie sich wünschen.

Mein Chef hat in diesem Business schon einige Jahrzehnte Erfahrungen und der würde mir sofort in den Arsch treten, wenn ich ohne Anzug beim Kunden auftauche (ok zugegeben, genau das hat e schon mal gemacht^^).

Radeonator
2012-11-14, 10:52:51
Gibt es da nichts Professionelleres?

NLP ist professionel , nur weil irgendetwas in Wiki steht, hat das keine allgemein Gültigkeit.
http://www.nlp-businessclass.de/?gclid=CI3Go92WzrMCFZHEzAodQ0QA_A

Hier kann die bestimmt auch PHuV dazu was sagen, da er, soweit ich weiss, in seiner Ausbildung auch einen NLP Anteil hatte.

Ich habe lediglich Grundkurse besucht, zum EInstieg würde ich dir das auch empfehlen, da du dort besser erklärt bekommst, worum es dabei eigentlich geht.

Radeonator
2012-11-14, 11:09:31
Apropos.

Milchbubis sollten öfter Sport machen, damit sie nicht mehr wie Milchbubis aussehen und ihnen mehr Respekt entgegen gebracht wird. Selbst wenn du (der TS) keine genetische Veranlagung zu einem Adonis hast, so ändert ein kräftiger Rücken die Statur und den Eindruck, den man hinterlässt.
So wie du (der TS) deine Antworten formulierst, wirkt das auch viel zu analytisch und kühl. Da fehlt mir irgendwie die Emotion. Sollten Leiter nicht für ihre Projekte Feuer und Flame sein?
Mach am besten klassisches Boxen. Das verleiht dir die Statur und den richtigen Biss für deine Projekte.

"Sollte" ist pauschal gesagt pauschaler Unsinn ;)

Es ist kaum nachweisbar, das ein sportlicher Körper die Kommunikation verbessert...die meisten Kundenberater die ich kenne, haben ein kleines Bäuchlein und großes Auftreten.

Zephyroth
2012-11-14, 11:26:31
Zum Thema Kleidung:

Es ist leider so, das man sobald man einen Anzug trägt typischerweise ernst genommen wird. Egal was für einen Schwachsinn man erzählt.

Auf der anderen Seite genieße ich es, durch Kompetenz die Aufmerksamkeit zu erregen. Es war einmal, das wir eine Schulung für unsere Produkte gehabt haben. Da kamen Distributoren, die diese vertreiben sollten.

Ich bin in dem Meeting gesessen, kurze Jean, T-Shirt und Schlapfen. Sicher sehr nerdmäßig und keineswegs passend. Ich wurde von den Schlipsis belächelt und ich lächelte zurück. Vorgestellt wurde ich nur mit meinem Namen, nicht mit meinem Posten...

Mein Chef machte die Einführung, bis dann die Meldung kam:

"And now, I give you in the expierienced hands of Mr. Zephyroth", worauf ich mich erhoben habe und mit volltönender Stimme verkündete: "Thanks. Now, I'm Mr. Zephyroth, the application engineer of $Company and I will show you our RF-Products, the applications and their ability!"

Klarerweise in sehr gutem (aber nicht perfektem) Englisch. Und nachdem die Typen ihren Mund wieder zuhatten, war es von dem Zeitpunkt vollkommen egal, was für eine Wäsche ich trug...

Zugegeben, meine kräftige Stimme und eine Körpergröße von fast 1.90m wirkt schon recht beeindruckend...

Grüße,
Zeph

zerwi
2012-11-14, 13:28:36
Körpergröße spielt da in der Tat in eine Rolle. Und wie ein anderer Poster bereits bemerkte, bei "Gartenzwerg" wird diese vermutlich eher unterdurchschnittlich sein, das kombiniert mit einem dürren Körperbau .... Auch wenn es Blödsinn ist, aber so ein Eindruck muss dann erst einmal durch Kompetenz umgebogen werden.

-|NKA|- Bibo1
2012-11-14, 15:39:32
Die Körpergröße ist imho nicht der tragende Faktor. Was den erfolgreichen großen sowie kleinen Rednern gemein ist, ist eher ein selbstbewußtes Erscheinungsbild. D.h: Aufrecht stehen mit geradem Rücken. Dafür braucht man keinen Sport treiben. Keine schnellen Bewegungen als ob man es eilig hat. Klar und deutlich sprechen.
Immer dran denken: "Ich weiß wovon ich rede. Das ist mein Fachgebiet."

PHuV
2012-11-14, 22:35:46
Zum Thema Kleidung:

Es ist leider so, das man sobald man einen Anzug trägt typischerweise ernst genommen wird. Egal was für einen Schwachsinn man erzählt.

Nö, wenn Du unter entsprechenden Leuten bist, werden gerade diese Leute nicht ernst genommen. Da wird automatisch der Bullshit-Faktor mit eingerechnet.

Wenn man ein paar Jahre im Beruf ist, erkennt man doch recht schnell die Dummschwätzer und die anderen, die wissen, wovon sie sprechen. Da ist egal, was sie tragen.

registrierter Gast
2012-11-15, 12:48:42
"Sollte" ist pauschal gesagt pauschaler Unsinn ;)

Es ist kaum nachweisbar, das ein sportlicher Körper die Kommunikation verbessert...die meisten Kundenberater die ich kenne, haben ein kleines Bäuchlein und großes Auftreten.
Wolltest du eigentlich wen anders zitieren? Deine Schlüsse passen überhaupt nicht zu meinen Aussagen.

Die Körpergröße ist imho nicht der tragende Faktor. Was den erfolgreichen großen sowie kleinen Rednern gemein ist, ist eher ein selbstbewußtes Erscheinungsbild. D.h: Aufrecht stehen mit geradem Rücken. Dafür braucht man keinen Sport treiben. Keine schnellen Bewegungen als ob man es eilig hat. Klar und deutlich sprechen.
Sport hilft aber. Vor allem wenn man eine zweitstündige Präsentation hat und es immer schwerer fällt, den Rücken gerade zu halten. Dann sinken die Schultern doch wieder nach vorne oder man gleitet ins andere Extrem, dem Hohlkreuz. ;D

Liszca
2012-11-15, 15:56:32
Wie hier schon erwähnt: Mit Kleidung/Frisur/Gesichtsbehaarung regelt man schonmal 90% seiner Kompetenzwirkung.

Sehe ich ähnlich; alter, aussehen und geruch sind entscheident in vielen fällen ob man auf anhieb miteinander klarkommt.

Alex31
2012-11-15, 20:59:52
Klarerweise in sehr gutem (aber nicht perfektem) Englisch. Und nachdem die Typen ihren Mund wieder zuhatten, war es von dem Zeitpunkt vollkommen egal, was für eine Wäsche ich trug..

Und genau das ist der Punkt. Die können einen belächeln weil man keinen Anzug trägt, wenn man aber weiß wovon man spricht und denen Rede und Antwort stehen kann, dann ist die Bekleidung völlig egal. Auch wenn ich ein gepflegtes Aussehen angenehmer empfinde. Einen unserer letzten externen Techniker der im Anzug kam, habe ich nach zwei Stunden desaströsen Leistungen zu seiner Firma zurück geschickt. Anzug bedeutet nicht immer Qualität.

@TE
Kenne das Problem. Bin Ende 20, sehe anscheinend sehr Jung aus und werde auch nicht immer von allen für voll genommen. Spätestens wenn es aber ans Eingemachte geht, ändert sich das schlagartig, weil ich dann überraschenderweise weiß wovon ich spreche. Wobei ich sagen muss, dass ich mich meist auch zurückhalte und meinem Chef die großen Worte überlasse, bin da eher schweigsam und zurückhaltend.
Man kann es auch als Vorteil nehmen, weil oft erzählen die Leute die einen nicht ernst nehmen den größten Scheiß und als Kunde kann man davon auch profitieren. ;)

Parastack
2012-11-15, 21:11:36
Sehe ich ähnlich; alter, aussehen und geruch sind entscheident in vielen fällen ob man auf anhieb miteinander klarkommt.

Also was du damit implizit sagen willst: wir sind Affen, die auf Statur, Körpergröße und Kleidung anspringen?

medi
2012-11-15, 21:34:52
Also was du damit implizit sagen willst: wir sind Affen, die auf Statur, Körpergröße und Kleidung anspringen?

Ja weil es nunmal stimmt.

Man sieht jemanden, mustert ihn und steckt ihn in ne Schublade. Je nachdem in welcher Schublade man landet ist der Erstkontakt leichter oder schwieriger. Allerdings bleibt man oft nicht in der Schublade sondern wird aufgrund seiner Verhaltensweisen und seinen Aussagen ständig neu beurteilt und in neue Schubladen gesteckt. Und das Beste: Diese Art der Beurteilung wird bei jedem Zusammentreffen erneut ablaufen, unter Berücksichtigung alter Erfahrungen.

Ka, was daran so schwer zu verstehen sein soll :confused:
*Parastack in eine gewisse Schublade steckend*

mf_2
2012-11-16, 01:20:13
Dass man beim Kunden mit Anzug ernst(er) genommen wird stimmt definitiv.
Niemand sagt dass man mit Anzug automatisch kompetenter ist, aber was ist denn einfacher?
a) Im Anzug auftreten (Kunde denkt sich: Wow, der hat Ahnung) und dann im Gespräch mit dem Kunden durch sein fachliches Know-How glänzen
b) In lässigen Klamotten auftauchen (Kunde denkt sich: ogott, was ist denn das für einer?) und dann versuchen denen zu beweisen dass man fachlich auf Zack ist.

Klar geht b) sicher auch, aber a) ist doch wesentlich angenehmer (finde ich).
Zumindest bei uns ist es dann so, dass das erste was man auszieht sobald man sich setzt das Sakko ist. Dann ist es auch schon wesentlich bequemer. Im Sommer ist es ja auch absolut nicht verpönt, die Ärmel des Hemdes hochzukrempeln. Dann stirbt man auch keinen Hitzetod. Und so verdammt schlecht sehen Arbeitshemden und Anzughosen nun nicht aus finde ich.

Ich hatte meinen "Aha"-Moment neulich in einem Meeting. Wir haben für unsere Stundenerfassung eine neue Software bekommen und der Programmierer (externer Dienstleister) hat uns die gezeigt. Kollegen kamen alle in ihrer Arbeitskluft (T-Shirt/Poloshirt und lange Hose, also auch definitiv nicht zu freizeitmäßig) und ich saß da im Sakko (also nicht mal ein kompletter Anzug, nur Hemd mit Sakko und eben irgendeine Jeans). Ich bin der jüngste und einer der neuesten bei uns, aber der Dienstleister hat in der Runde gefühlt immer nur mich angesehen.

Er kannte uns weder persönlich noch unsere Stellen. Daher wusste er nicht dass ich das Nesthäkchen war (bin) und hat sich scheinbar völlig an Auftreten und Kleidung orientiert.

-|NKA|- Bibo1
2012-11-17, 16:02:29
Sport hilft aber. Vor allem wenn man eine zweitstündige Präsentation hat und es immer schwerer fällt, den Rücken gerade zu halten. Dann sinken die Schultern doch wieder nach vorne oder man gleitet ins andere Extrem, dem Hohlkreuz. ;D
Klar hilft Sport, was ich damit ausdrücken wollte ist daß man nicht unbedingt anfangen muß Sport zu treiben um seine Haltung zu verbessern, erst recht nicht irgendwelche Kampfsportarten. Wenn man den ganzen Tag nur vorm Rechner hockt und sich kein bißchen bewegt sollte man allerdings sich das doch überlegen ;)

Backbone
2012-11-17, 19:51:02
Wer von "BWL Dummschwätzern" redet zeigt seine Einstellung, und die Einstellung zeigt sich über kurz oder lang immer auch dem Kunden. Wenn mir ein Geschäftsführer sagt das seine Leute nicht mit meinem Projektleiter klar kommen, dann nehm ich das ernst. Punkt.
Und das Projektleiter eher von der stabilen, kernigen Sorte sein sollten ist nun wahrlich keine neue Erkenntnis. Auf solchen Posten richten die fachlichen Überflieger in aller Regel mehr Schaden an, weil denen der kommunikative Aspekt fehlt.

Hier sollte man sich genau selbst prüfen, ob man dafür geeignet wäre. (ich wärs nicht)

Backbone

LarsVegas
2012-11-18, 21:29:59
@TS: fake it till you make it.

manche sagen zwar, entweder du bist zur FK geboren oder nicht, aber in gewissem rahmen kann man diese dinge lernen. kleider machen leute, das ist definitiv so. wer wenig, aber wichtiges sagt, wirkt automatisch kompetent. wer fragen stellt wirkt kompetent. wer lösungen anbietet und nicht nur probleme aufzeigt.

achte in den meetings mal auf deine kollegen. schauen die zu dir, wenn entscheidungen gefragt sind? wenn du sprichst, sieht man ihnen im gesicht an, dass du ihr chef bist? spinnen evtl. kollegen intrigen gegen dich und machen ggf. hinter deinem rücken spässe, die der kunde mitkriegt? wirst du von deinem chef ggf. "entmannt" indem alle entscheidungen nur über ihn laufen?

wie häufig nehmen dich deine MA "auf copy" wenn sie mit emails ihren hintern retten wollen? das sind alles indikatoren, welchen rang du in der gruppe hast. menschen (kunden) haben ein sehr feines gespür für die hackordnung. überall gibt es eine offizielle und eine inoffizielle hierarchie. wenn du in der inoffiziellen nicht oben stehst, nehmen dich die kunden nicht ernst.