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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie den weiteren Bildungsweg gestalten?


abgenervt
2012-11-18, 16:15:23
Hi zusammen,

ich stehe im Moment ein wenig auf dem Schlauch. Mein Werdegang:

1. Industriemechaniker für Betriebstechnik
2. Staatlich geprüfter Techniker Maschinenbau
3. Geprüfter technischer Betriebswirt (Abschluss vorraussichtlich Juli 2013)

Im Moment arbeite ich als Projektmanager in einem großen Unternehmen. Ich kümmere mich dort um die Neuanschaffung von Anlagen, im Bereich des Maschinenbaus, zur Anlagenmodernisierung. Soweit macht mir das Ganze auch Spaß, aber ich weiß nicht ob meine Qualifikationen für die Zukunft reichen. Möchte gerne etwas beruhigter durchs Arbeitsleben gehen mit dem Gefühl auch mit 40 oder 50 Jahre noch auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu sein.

Ich habe gemerkt das mir die ökonomische Sparte auch Spaß macht und würde halt gerne neben dem Beruf noch studieren!

Dabei dachte ich an einen Wirtschaftsingenieur (Ökonomie gefällt mir), Wirtschaftsinformatiker (Ökonomie und Informatik gefallen mir, hat aber nichts mit meinem aktuellen Beruf zu tun!) oder Maschinenbauingenieur (Maschinenbau gefällt mir).

Mir ist bewusst das ein Studium nicht mit einer Weiterbildung der IHK vergleichbar ist und ich sicher viel in der Mathematik nachholen müsste. Darum soll es jetzt hier aber auch nicht gehen!!! Also bitte keine Grundsatzdiskussionen über den Schwierigkeitsgrad eines Studiums, es soll hier erstmal nur um den Sinn gehen. Danke.

Problem ist, ich wohne in Bremen und bin 29 1/2 Jahre alt. Wenn ich tatsächlich einen Anbieter finden sollte bei dem ich nebenberuflich (Abendschule oder Wochenendunterricht, das wäre mir schon wichtig, evtl. die FOM?) studieren kann, dann wäre ich mit ca. 35 Jahren erst fertig. Wenn alles gut läuft...

Macht das denn überhaupt noch Sinn?

Danke an Euch.

Gruß
Abgenervt

Grivel
2012-11-18, 16:19:00
Klar macht es dann noch Sinn.

Ein Kollege von mir hat erst vor 2 Jahren mit 40 seinen Wirschaftsinformatiker abgeschlossen.
Davor hatte er Chemie Studiert und damit er fürs Management attraktiv "wirkt", hat er noch ein halbes "wirtschaftsstudium" angehängt.

mit 35 Maschinenbau Ingenieur? Na aber Hallo! Viele haben mit 30 auch erst ihren Master!

(Ich bspw. werde meinen auch erst mit 27 erhalten)

Morale
2012-11-18, 18:54:25
Im Grunde macht Weiterbildung immer Sinn.
Kommt halt auf deine Freizeit drauf an. Denn di wird ganz sicher leiden, sehr sogar wenn du es nebenbei machen willst.
Bist du Single, ohne Kinder würd ich sagen, hau rein.
Mit Freundin, muss man sehen
Mit Kindern würd ich abwägen ob die Vorteile die Nachteile überwiegen.

Viel mehr Geld ist mit einem Bachelor vermutlich nicht mehr rauszuholen wenn man schon den Techniker und Fachwirt hat.

Commander Keen
2012-11-18, 19:28:05
Aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen, dass deine bisherigen Qualifikationen + Berufspraxis ein Studium mehr als aufwiegen und das Studium obendrauf daher verschwendete Lebenszeit ist. Aber OK, ich kenne mich in deiner Branche nicht aus.

Hardwaretoaster
2012-11-18, 22:52:03
Ob ein Studium zusätzlich in deiner Branche gefragt wird oder nicht weiß ich nicht (mein Dad ist mit ähnlichem Kontext, da hieß es halt noch Schlosser, unlängst nach >40 Jahren im Beruf in Rente gegangen).

WI-Ing und nebenberuflich geht prinzipiell (z.B. bei http://www.wb-fernstudium.de/ oder http://www.wings.hs-wismar.de/), lese dir am besten mal die Infos durch, ob dass das ist, was du suchst.

Annator
2012-11-19, 12:56:10
Aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen, dass deine bisherigen Qualifikationen + Berufspraxis ein Studium mehr als aufwiegen und das Studium obendrauf daher verschwendete Lebenszeit ist. Aber OK, ich kenne mich in deiner Branche nicht aus.

Sehe ich genauso.

Maschienenbau Master hat Vollzeit 8 Semester also 4 Jahre. Wenn ich das mit meinem Techniker vergleiche der Vollzeit 2 Jahre dauert und in der Abendschule 4 Jahre dann würde das Studium 8 Jahre dauern. Das muss man erstmal durchziehen. Da würd ich mir eine pro contra Tabelle erstellen. Und auch mal durchschnittliche Gehälter vergleichen. In den 8 Jahren wird man auch nicht viel anderes machen können als arbeiten und lernen.

Infosucher
2012-11-22, 13:27:44
Erstmal vielen Dank an alle.

Das Problem das ich sehe ist diese scheinlastige Einstellung in Deutschland. Selbst der gröste Volldepp wird noch gehypet wenn er nur Ingenieur ist.

Die Entscheidung ist wirklich nicht einfach. Zu mal die Wilhelm Büchner Hochschule in Darmstadt liegt. Da habe ich bereits meinen Techniker gemacht!

Gruß
Infosucher

Spasstiger
2012-11-22, 13:56:29
Prinzipiell hätte ich die Entscheidung für ein Studium getroffen, bevor du den Techniker gemacht hast. Imo wärst du mit einem zusätzlichen Studium nicht wesentlich besser qualifiziert als jetzt mit dem Techniker und der Berufserfahrung. Der zusätzliche Aufwand für ein Fernstudium steht in keinem Verhältnis. Ich habe auch schon Jemanden getroffen, der mit knapp 50 Jahren ohne Studium zusammen mit etlichen Doktoren (rund 30% Anteil in der Abteilung) in der Forschung arbeitet.
Wichtig ist wohl, dass man beruflich nicht still steht, sondern bewusst den Wechsel sucht, wenn einen die aktuelle/nächste Aufgabe nicht mehr reizt.

Aber wenn du ein großes Weiterbildungsinteresse hast und die Zeit dafür gerne opferst, kann das Studium am Ende schon ein Türöffner sein.

Wurschtler
2012-11-22, 14:16:53
Ich habe auch schon Jemanden getroffen, der mit knapp 50 Jahren ohne Studium zusammen mit etlichen Doktoren (rund 30% Anteil in der Abteilung) in der Forschung arbeitet.


Sowas kenne ich auch, aber das sind alles nur "ältere" Leute, die einfach schon ewig im Unternehmen sind und in damals besseren Zeiten zu diesen besseren Stellen gekommen sind. Heute ist sowas nahezu unmöglich.

Ich bin mir sicher, dass ein Studium für den TS fachlich nicht viel bringen würde. Ein Studium ist heutzutage deutlich überbewertet.
Aber mit einem Studium hätte er deutlich bessere Chancen auf bessere Stellen. Von daher halte ich es trotzdem für sinnvoll.

Nathanael99
2012-11-22, 16:14:47
Ja, eine Weiterbildung macht immer Sinn.
Am Besten ist es soviele Weiterbildungen wie möglich zu machen. Jede Zusatzqualifikation, die man dadurch erwirbt eröffnet einem weitere Branchen, für die man sich dann auch bewerben kann.
Die Chancen steigen dadurch immens, gerade in den Bereich, in denen die Konkurrenz groß ist, wie z.B. im Bereich Wirtschaft.

Jego
2012-11-22, 16:31:18
Dabei dachte ich an einen Wirtschaftsingenieur (Ökonomie gefällt mir), Wirtschaftsinformatiker (Ökonomie und Informatik gefallen mir, hat aber nichts mit meinem aktuellen Beruf zu tun!) oder Maschinenbauingenieur (Maschinenbau gefällt mir).


Weil du es beim Wirtschaftsingenieur nicht analog zum Wirtschaftsinformatiker erwähnt hast: im Wirtschaftsingenieurstudium hast du nicht nur Ökonomie bzw wirtschaftliche Fächer, sondern natürlich auch technische Fächer. Bei mir im Studium ist ca 60% Technik und 40% Wirtschaft.

Zur eigentlichen Thematik: ich würde es an deiner Stelle nicht machen, weil der Aufwand im Vergleich zum Nutzen in keinem Verhältnis steht. Einige haben dir die Gründe schon genannt, du hast gute Zusatzqualifikationen und Berufserfahrung...