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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ölwechsel steht an - Welches Öl für 2.0 TT (TFSI)


Blase
2012-11-21, 15:58:48
Hallo allerseits,

der erste Ölwechsel an meinem Auto (Audi TT – 2.0 TFSI, Baujahr 2011) steht an und ich hatte vor, das Prozedere für mich etwas günstiger zu gestalten, in dem ich einfach das Öl vorher besorge und zum Wechsel in der Audi Werkstatt mitbringe. Grundsätzlich scheint das kein Problem zu sein, habe ich mit der Dame am Telefon vorab abgesprochen. Einzige Bedingung, es müsse „LongLife Öl“ sein – ok, kein Ding.
Bis hier hin noch kein Thema, dachte ich. Leider habe ich wohl in meiner grenzenloser Naivität angenommen, dass ich das „mal eben“ so besorge und gut ist. Leider muss ich nun nach ein wenig Recherche feststellen, dass ich von Motoröl überhaupt keine Ahnung habe und das Thema scheinbar eine Wissenschaft für sich ist. :freak:

Ich versuche mal wieder zu geben, was ich aktuell glaube zu „wissen“, bzw. glaube „verstanden“ zu haben:

Früher wurden Motoröle in Sommer- und Winteröle unterteilt und man musste entsprechend den Jahreszeiten dann auch wechseln. Aktuell ist das nicht mehr nötig, da moderne Öle so aufbereitet sind, dass sie zu allen Witterungsbedingungen taugen. Die Temperaturen spielen dahingehend eine Rolle, als das die „Viskosität“ des Öls, also seine Dünn- bzw. Dickflüssigkeit direkten Einfluss auf den Motor hat. Und die Viskosität selber ist eben von der Temperatur abhängig. Hierbei gibt es aber verschiedene… kann man es Mischungen nennen (?)… die eben unterschiedliche Eigenschaften bei unterschiedlichen Temperaturen haben. Beispielsweise wird ein aktuelles Öl mit der Bezeichnung „5W-40“ angegeben. Der erste Bereich (also in diesem Beispiel das „5W“) gibt die Tauglichkeit das Öls bei Niedrig(st)temperaturen an, wobei man diesen Wert, glaube ich, in unseren Breitengraden vernachlässigen kann, da ich zumindest nicht annehme, dass ich oft bei Temperaturen unterhalb der – 15 oder gar – 25 Grad unterwegs sein werde. Der zweite Wert (im Beispiel die „40“) gibt wiederum an, wie gut das Öl bei einer konstant angenommenen Öltemperatur von 100 Grad (obwohl die tatsächliche Öltemperatur viel höher sein kann) „fließt“, bzw. „schmiert“.
Generell gilt für beide Bereiche – je kleiner die Zahl, desto „dünnflüssiger“ das ÖL (bei den entsprechenden Temperaturen).

So, soviel zu meinem seit gestern gesammelten „Halbwissen“. Soweit noch „richtig“?! :redface:

Dann kommt, dass laut meiner Betriebsanleitung zwischen zwei verschiedenen Inspektionsarten bei Audi unterschieden wird. Einmal der „LongLife“ Service und der „Inspektions“ Service. Verstehe ich das richtig, dass beim LongLife Service das Intervall zwischen zwei Ölwechseln (relativ) flexibel ist?! Es hängt also mehr oder minder von meiner Fahrweise ab, bzw. ob mehr Stadt oder Autobahn gefahren wird? Und irgendwann werde ich halt vom Boardcomputer aufgefordert, die nächste Inspektion durchführen zu lassen. Und beim „Inspektions“ Service wird einfach pauschal gesagt, bei 15000 Kilometern oder einem Jahr (was eben zuerst zutrifft) gibt es einen Wechsel, völlig unabhängig von der Fahrweise oder Nutzung?

Je nachdem, für welchen Service (LongLife oder Inspektions) ich mich entscheide, werden andere „Normen“ vorgeschrieben. Die „VW 504 00“ bei LongLife und die „VW 502 00“ (oder „alternativ“ VW 50400) bei „Inspektions“. Wenn bei Inspektions auch VW 504 00 alternativ ok ist (laut Betriebsanleitung), warum ist das dann umgekehrt nicht so? Kann ich einfach entscheiden, ob ich im LonLife Intervall bleiben möchte, oder ob ich auf Inspektions Service umstellen möchte? Was sind die Vor- und die Nachteile dieser beiden Varianten?

Bei VW 504 00 finde ich bisher lediglich 5W-30 Öle, wohingegen bei VW 502 00 scheinbar diverse Öle von 0W-30 bis 10W-40 angeboten werden. LongLife heißt also immer 5W-30 Öl?

Spätestens hier bin ich nun endgültig raus. Ich meine zwar, verstanden zu haben, was diese Zahlen bedeuten, nur bewerten und einordnen kann ich sie nicht. Was ist denn nun das „Beste“ Öl und von was sollte man aus welchen Gründen die Finger lassen?
Spielen unterschiedliche Hersteller eine Rolle oder ist 5W-40 Öl immer das „selbe“, egal von welchem Hersteller? Wo kann man „günstig“ kaufen?

Das Thema ist, wie eingangs festgestellt, viel komplexer als ich anfangs dachte. Wer bis hier hin durchgehalten hat mit lesen – vielen Dank dafür! :tongue:

Ich habe halt bei meiner Suche im Internet in einschlägigen „Tuning-Foren“ dieses oder jenes aufgeschnappt, aber ich kann dazu nichts sagen. Oft hieß es dort einfach, „weg vom LongLife Intervall“ und „kein 5W-30 Schrott!“ …. Ich habe (noch nicht) verstanden, warum das so sein sollte. In wie fern beeinflussen die verschiedenen Öle den Motor? Ist beispielsweise ein geringerer Verbrauch wirklich "spürbar"?

Ich habe kein Problem damit, Geld für qualitativ hochwertige(re)s Öl auszugeben – zumal mir mein Auto lieb und teuer ist – aber ich habe/hätte ein Problem damit, wenn Audi eine „Einheitsplörre“ überteuert anbietet und nutzt, nur damit die Kosten sparen bzw. den Gewinn maximieren…

Ich hoffe, der lange Text hat nicht abgeschreckt und hier kann mir jemand etwas Licht ins Dunkel bringen :wink:

MfG Blase

Annator
2012-11-21, 16:04:44
http://lubematch.shell.com/search.php?sector=1&site=58&region=307&language=8&brand=79

Da deine Daten eingeben und dein Öl bei ebay kaufen.

Gandharva
2012-11-21, 16:18:22
aber ich habe/hätte ein Problem damit, wenn Audi eine „Einheitsplörre“ überteuert anbietet und nutzt, nur damit die Kosten sparen bzw. den Gewinn maximieren…
Wenn du dein Öl nicht selber mitbringst wird aber genau das passieren.

Lass das Serviceintervall auf 15000 Kilometer oder 1 Jahr umstellen, kauf übers Internet Mobil 1 New Life 0W40 (ca. 40€/5L), lass es in der Werkstatt wechseln und noch gleich einen Vermerk im Serviceheft ala "Öl nach Norm VW 502 00 vom Kunden selbst mitgebracht" eintragen.

Dein Auto wird es dir danken. Vor allem wenn du oft Kurzstrecke fährst.

Wenn du mehr über die Thematik Öl in Erfahrung bringen willst, kann ich als gute Übersicht folgenden Links empfehlen:
http://www.a3quattro.de/index.php?page=Thread&threadID=6568
http://www.motor-talk.de/forum/welches-motoroel-stammtisch-rund-ums-oel-t230315.html?page=1265#post22287565

Viel Spass mit dem TT!

Blase
2012-11-21, 16:42:27
http://lubematch.shell.com/search.php?sector=1&site=58&region=307&language=8&brand=79

Da deine Daten eingeben und dein Öl bei ebay kaufen.

Hallo Annator - wenn ich dort HSN/TSN eingebe, findet er meinen Wagen nicht - auch in der Detailauswahl tauchen nur die älteren Modelle (mit 147 KW statt den aktuell 155 KW) auf. Nehme ich einen etwa "passenden" TT, schlägt er mir 5W-30 Öl vor - also genau das, wovon meist abgeraten wird...

...

Hallo Gandharva, vielen Dank für deine Ausführung - da habe ich heute Abend dann einiges zu lesen :wink:

Ist es wirklich so, dass Audi einfach "Standard" Öl zu überhöhten Preisen anbietet, oder tatsächlich so, dass das genutzte Öl sogar "minderwertig" ist?! Naja, nehme an, dass dazu so einiges in den von Dir verlinkten Sachen steht...

Kannst Du einen guten Onlineshop für sowas empfehlen?

MfG Blase

Urion
2012-11-21, 16:45:52
Mobil 1 New Life 0W40 reinkippen und fertig...

Sommer Winter Alaska Sahara... scheiss egal

bestes Öl wo gibt

Gandharva
2012-11-21, 16:46:31
Kannst Du einen guten Onlineshop für sowas empfehlen?
Ich habe vor einem Monat und auch letztes Jahr mein Mobil 1 Öl dort gekauft: http://shop.oil-center.de/index.php/mobil-1-new-life-0w-40-1x5-liter.html

Ist es wirklich so, dass Audi einfach "Standard" Öl zu überhöhten Preisen anbietet, oder tatsächlich so, dass das genutzte Öl sogar "minderwertig" ist?!
Minderwertig würde ich nicht unterschreiben, aber es ist eben LL Öl mit all seinen potentiellen Nachteilen.

LarsVegas
2012-11-21, 21:21:16
http://www.youtube.com/watch?v=2PozSP45jLY&t=0m3s

MaschbauerLRT
2012-11-21, 22:02:54
Wenn du viel fährst, nimm einfach ein Öl mit VW-Norm 504.00 (Einheitsöl für Benzinmotoren) und nutze die flexiblen Ölwechselintervalle. Dann spielt es auch nicht so die Rolle, das Leichtlauföle wohl Nachteile bei vielen Kaltstarts haben. (Wird aber vom Algorithmus berücksichtigt und das Ölwechselintervall entsprechend gekürzt)
Wenn noch Garantie auf deinem Auto ist, achte darauf, dass das Öl wirklich die Norm erfüllt und nicht nur dieser entspricht. Für Leichtlauföl kann man mit ca. 10 €/l rechnen.

Wenn du allerdings wenig fährst (ca. 7500 km im Jahr) kannst du durchaus auch feste Intervalle von 15 tkm nutzen und damit beliebiges Öl fahren, welches der VW-Norm 502.00 entspricht und besser für Kaltstartphasen sein soll.

Falsches Öl kannst du nicht wählen, solange du dich an die VW-Normen hälst.

Argo Zero
2012-11-21, 22:12:41
http://lubematch.shell.com/search.php?sector=1&site=58&region=307&language=8&brand=79

Da deine Daten eingeben und dein Öl bei ebay kaufen.

Wow, sehr guter Link. Danke. :)

x-force
2012-11-21, 22:18:19
Wenn du dein Öl nicht selber mitbringst wird aber genau das passieren.

Lass das Serviceintervall auf 15000 Kilometer oder 1 Jahr umstellen, kauf übers Internet Mobil 1 New Life 0W40 (ca. 40€/5L), lass es in der Werkstatt wechseln und noch gleich einen Vermerk im Serviceheft ala "Öl nach Norm VW 502 00 vom Kunden selbst mitgebracht" eintragen.

Dein Auto wird es dir danken. Vor allem wenn du oft Kurzstrecke fährst.


+1

mobil 1 0w40, was anderes kommt bei mir nicht rein.
ausnahmslos positive erfahrunge, auch bei allen denen ich es empfohlen hab.

MaschbauerLRT
2012-11-21, 22:26:56
Was ist denn eine positive Erfahrung beim Motoröl?

x-force
2012-11-21, 22:38:08
besseres kaltstartverhalten, ruhiger motorlauf, weniger benzinverbrauch, weniger verschleiß (aber das findest du erst raus, wenns zu spät ist und du scheiß öl hattest, oder den motor falsch betrieben hast ;))

achso obwohl einige ja meinen das öl sei zu dünn habe ich selbst bei einem 94er escort innerhalb von 15tkm keinen nennenswerten verbrauch gehabt. am ende ging der mit über 175tkm in die presse und der motor war mit abstand das beste am ganzen auto.

MaschbauerLRT
2012-11-21, 22:47:42
Wie stellt man denn besseres Kaltstartverhalten, ruhigeren Motorlauf und geringeren Verschleiß fest?

Persönlich fahre ich 5w30 LL3 Öl, da der Motor bisher nur dieses Öl gesehen hat und es auch schon 230 tkm gut geht. Die Öle sind ja auf den Motor und dessen Verschleiß ausgelegt. Gerade den ruhigeren Motorlauf kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Wie will man diesen erfassen? (halbwegs objektiv) Und über Kaltstartverhalten muss ich bei einem Diesel ja nichts sagen.

Irgendwie finde ich es nicht gut, wenn wieder jeder Autofahrer meint, er sei schlauer als der Hersteller, welcher bestimmte Normen vorgibt, welche ausreichen und auf den Motor abgestimmt sind. Daher kaufe ich einfach das preiswerteste Öl, welches die VW-norm erfüllt und mache mir weiter keinen Kopf drüber.

Gandharva
2012-11-21, 22:48:54
Wenn du allerdings wenig fährst (ca. 7500 km im Jahr) kannst du durchaus auch feste Intervalle von 15 tkm nutzen und damit beliebiges Öl fahren, welches der VW-Norm 502.00 entspricht und besser für Kaltstartphasen sein soll.
Das verbesserte Kaltstartverhalten von 0W vs. 5W Ölen ist in unseren Regionen eher ein nebensächlicher Punkt unter all den Vorteilen die ein gutes 502.00 Öl gegenüber dem Longlife Zeugs bietet.

Die Öle sind ja auf den Motor und dessen Verschleiß ausgelegt.
Heutige LL Öle sind nichts weiter als ein Kompromiss, den Techniker, auf Kosten der Verbraucher, mit den Merketingfuzzis der Großkonzerne eingehen müssen.

Arcanoxer
2012-11-21, 22:50:10
Mein Gott, es ist ein Ölwechsel und keine Raketenwissenschaft.

Die hälfte hast aber schon mal erfolgreich hinter dir, ein thread im Ölcenter 3dcenter zu erstellen!

:freak:

Yavion
2012-11-21, 22:55:10
Ich glaube, auch bei Audis steht irgendwo im Handbuch, welche Norm das Öl erfüllen muss. Beim "Haushaltsüblichen" Gebrauch des Autos würde ich nur danach gehen.

Es gibt nichts frustrierenderes, als sich im Internet mit den Vor- und Nachteile von Motorölen auseinanderzusetzten, weil es erfahrungsgemäß zu jedem Öl mindestens 3 Meinungen gibt, wovon mindestens eine impliziert, dass gerade dieses Öl das schlimmste ist, was man seinem Motor antun kann.

x-force
2012-11-21, 22:58:16
Wie stellt man denn besseres Kaltstartverhalten, ruhigeren Motorlauf und geringeren Verschleiß fest?


kaltstart: er startet schneller und der leerlauf ist ruhiger
ruhigerer motorlauf: er läuft halt gleichmäßiger, nebenbei kann ein klackern der hydrostößel aufhören
geringerer verschleiß: wie ich schon schrieb, da merkst du erst was von, wenns zu spät ist. ich rufe häufiger mal die leistungs meiner motoren voll ab, aber keiner hat jemals öl verbraucht oder andere probleme gemacht.

warum ich es besser weiß als der hersteller?
hersteller wollen profit maximieren oder niedrige wartungskosten etablieren.
beides ist für den motor in der regel nicht optimal.
0w40 mobil1 schon ;)

Zephyroth
2012-11-21, 23:18:34
Die ganzen Öl-Normen der Hersteller haben primär nur ein Ziel:

Dem Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen!

Leichte geht das natürlich, indem man behauptet nur das Öl der eigenen Spezifikation sei gut für einen Motor. Verstärkt wird das Ganze dann noch durch die Drohung des Garantieverlusts...

Imho kochen auch deutsche Hersteller nur mit Wasser und bauen ihre Motoren aus Aluminium, Gußeisen und Stahl. Genauso wie die Amis, die Japaner oder Koreaner. Seltsamerweise brauchen die letztgenannten keine speziellen Öle um zu funktionieren. Die herstellereigenen Normen sind eine rein deutsche Erfindung.

Bei meinen anderen Autos gibt's zwar Empfehlungen, aber typischerweise reicht ein Öl einer handelsüblichen ACEA-Norm (A3/B3, A4/B4 oder für DPF-Diesel C2/C3). Dann ist alles bestens.

Kein Motor dieser Welt wird eingehen, wenn man ihm ein gutes 5W-40 oder besser 0W-40 füttert. Eher schadet ein zu dünnes xW-30er (unabhängig davon was der Hersteller sagt). Meine Benziner bekommen alle Öle aus der xW-40-Klasse und laufen einwandfrei. Auch der Civic 2.2i-CTDi bekam so ein Öl nur halt nach ACEA C3 (aschearm für den DPF, einzige Bedingung von Honda).

Grüße,
Zeph

Dunkeltier
2012-11-21, 23:22:29
Geilo, aus 'nem Ölwechsel immer solch eine Religion zu machen. ^^ Ich habe früher immer die billigste Baumarkt-Plörre reingekippt, die ich finden konnte. Und laut Handbuch gerade so der Mindest-Spezifikation (z.B. 10W-40, Autohersteller-Norm: xyz, Asche-arm für Diesel, bla...) entsprach. Verreckt ist mir ein Motor deswegen nie, auch einen Mehrverbrauch konnte ich nicht feststellen. Bei meinen Motorrädern habe ich dabei zumeist auf billiges Teilsynthetik-Öl zurückgegriffen. Für viel wichtiger halte ich, das Öl regelmäßig zu wechseln. Dabei sollte man auch mal nach Bremsflüssigkeit und der Klima-Anlage schauen (lassen), was viele ja gerne "vergessen". Aber stattdessen ihr 100 Euro teures Öl in der Gegend spazieren fahren...

Yavion
2012-11-21, 23:50:58
Geilo, aus 'nem Ölwechsel immer solch eine Religion zu machen. ^^ Ich habe früher immer die billigste Baumarkt-Plörre reingekippt, die ich finden konnte. Und laut Handbuch gerade so der Mindest-Spezifikation (z.B. 10W-40, Autohersteller-Norm: xyz, Asche-arm für Diesel, bla...) entsprach. Verreckt ist mir ein Motor deswegen nie, auch einen Mehrverbrauch konnte ich nicht feststellen. Bei meinen Motorrädern habe ich dabei zumeist auf billiges Teilsynthetik-Öl zurückgegriffen. Für viel wichtiger halte ich, das Öl regelmäßig zu wechseln. Dabei sollte man auch mal nach Bremsflüssigkeit und der Klima-Anlage schauen (lassen), was viele ja gerne "vergessen". Aber stattdessen ihr 100 Euro teures Öl in der Gegend spazieren fahren...

Absolut. Das beste Öl nützt nichts, wenn es nicht gewechselt wird. Auch dürfte kaum ein Hersteller ernsthaft einem Kunden die Garantie verweigern, wenn er ein passendes Motoröl nach ACEA eingekippt hat.

Ob man dem Hersteller vetraut oder wem anders, ist aber Ansichtssache.
Ich benutze genau das Öl, was der Hersteller empfielt. Da mein Motor bestimmte Anforderungen an das Motoröl hat und ich weder Maschinenbauer noch Petrochemiker bin, halte ich das für sehr sinnvoll.

Angesichts der heutzutage wirklich günstigen Quellen im Netz, macht es preislich auch keinen großen Unterschied. Autos kosten eben Geld.

Zephyroth
2012-11-22, 09:46:10
Geilo, aus 'nem Ölwechsel immer solch eine Religion zu machen. ^^ Ich habe früher immer die billigste Baumarkt-Plörre reingekippt, die ich finden konnte. Und laut Handbuch gerade so der Mindest-Spezifikation (z.B. 10W-40, Autohersteller-Norm: xyz, Asche-arm für Diesel, bla...) entsprach.

Für die meisten Saug-Motoren (solang's kein Hochdrehzahlmotor ist) gilt das immer noch. Trotzdem schadet ein 5W-40 nicht.

Bei den modernen Turbomotoren sieht's anders aus. Weniger wegen dem Turbo, sondern viel mehr wegen den gewachsenen Kräfteverhältnissen. Ein 2l-Saug-Benziner bringt etwa 185Nm auf die Kurbelwelle, die moderne Turboversion haut 350Nm raus, also fast das Doppelte! Noch heftiger fällt das ganze bei den Dieseln aus. 2l-Saug-Diesel waren etwa 140Nm, heute kommen bis zu 450Nm (BMW 125d) raus...

Hab heute meinem Dicken auch einen Liter 0W-40 (Jet-Eigenmarke) besorgt. Ist jetzt im Kofferaum, damit's da ist, wenn's gebraucht wird. Dieser Turbomotor braucht immer etwas (ca. 1l auf 7000km).

Grüße,
Zeph

thomas62
2012-11-22, 12:26:02
würde ich ja noch alles verstehen wenn du Blond und ein IQ von -30 hättest.

Aber so gehörst du einfach nur erschossen.

Hallo allerseits,

der erste Ölwechsel an meinem Auto (Audi TT – 2.0 TFSI, Baujahr 2011) steht an und ich hatte vor, das Prozedere für mich etwas günstiger zu gestalten, in dem ich einfach das Öl vorher besorge und zum Wechsel in der Audi Werkstatt mitbringe. Grundsätzlich scheint das kein Problem zu sein, habe ich mit der Dame am Telefon vorab abgesprochen. Einzige Bedingung, es müsse „LongLife Öl“ sein – ok, kein Ding.
Bis hier hin noch kein Thema, dachte ich. Leider habe ich wohl in meiner grenzenloser Naivität angenommen, dass ich das „mal eben“ so besorge und gut ist. Leider muss ich nun nach ein wenig Recherche feststellen, dass ich von Motoröl überhaupt keine Ahnung habe und das Thema scheinbar eine Wissenschaft für sich ist. :freak:

Ich versuche mal wieder zu geben, was ich aktuell glaube zu „wissen“, bzw. glaube „verstanden“ zu haben:

Früher wurden Motoröle in Sommer- und Winteröle unterteilt und man musste entsprechend den Jahreszeiten dann auch wechseln. Aktuell ist das nicht mehr nötig, da moderne Öle so aufbereitet sind, dass sie zu allen Witterungsbedingungen taugen. Die Temperaturen spielen dahingehend eine Rolle, als das die „Viskosität“ des Öls, also seine Dünn- bzw. Dickflüssigkeit direkten Einfluss auf den Motor hat. Und die Viskosität selber ist eben von der Temperatur abhängig. Hierbei gibt es aber verschiedene… kann man es Mischungen nennen (?)… die eben unterschiedliche Eigenschaften bei unterschiedlichen Temperaturen haben. Beispielsweise wird ein aktuelles Öl mit der Bezeichnung „5W-40“ angegeben. Der erste Bereich (also in diesem Beispiel das „5W“) gibt die Tauglichkeit das Öls bei Niedrig(st)temperaturen an, wobei man diesen Wert, glaube ich, in unseren Breitengraden vernachlässigen kann, da ich zumindest nicht annehme, dass ich oft bei Temperaturen unterhalb der – 15 oder gar – 25 Grad unterwegs sein werde. Der zweite Wert (im Beispiel die „40“) gibt wiederum an, wie gut das Öl bei einer konstant angenommenen Öltemperatur von 100 Grad (obwohl die tatsächliche Öltemperatur viel höher sein kann) „fließt“, bzw. „schmiert“.
Generell gilt für beide Bereiche – je kleiner die Zahl, desto „dünnflüssiger“ das ÖL (bei den entsprechenden Temperaturen).

So, soviel zu meinem seit gestern gesammelten „Halbwissen“. Soweit noch „richtig“?! :redface:

Dann kommt, dass laut meiner Betriebsanleitung zwischen zwei verschiedenen Inspektionsarten bei Audi unterschieden wird. Einmal der „LongLife“ Service und der „Inspektions“ Service. Verstehe ich das richtig, dass beim LongLife Service das Intervall zwischen zwei Ölwechseln (relativ) flexibel ist?! Es hängt also mehr oder minder von meiner Fahrweise ab, bzw. ob mehr Stadt oder Autobahn gefahren wird? Und irgendwann werde ich halt vom Boardcomputer aufgefordert, die nächste Inspektion durchführen zu lassen. Und beim „Inspektions“ Service wird einfach pauschal gesagt, bei 15000 Kilometern oder einem Jahr (was eben zuerst zutrifft) gibt es einen Wechsel, völlig unabhängig von der Fahrweise oder Nutzung?

Je nachdem, für welchen Service (LongLife oder Inspektions) ich mich entscheide, werden andere „Normen“ vorgeschrieben. Die „VW 504 00“ bei LongLife und die „VW 502 00“ (oder „alternativ“ VW 50400) bei „Inspektions“. Wenn bei Inspektions auch VW 504 00 alternativ ok ist (laut Betriebsanleitung), warum ist das dann umgekehrt nicht so? Kann ich einfach entscheiden, ob ich im LonLife Intervall bleiben möchte, oder ob ich auf Inspektions Service umstellen möchte? Was sind die Vor- und die Nachteile dieser beiden Varianten?

Bei VW 504 00 finde ich bisher lediglich 5W-30 Öle, wohingegen bei VW 502 00 scheinbar diverse Öle von 0W-30 bis 10W-40 angeboten werden. LongLife heißt also immer 5W-30 Öl?

Spätestens hier bin ich nun endgültig raus. Ich meine zwar, verstanden zu haben, was diese Zahlen bedeuten, nur bewerten und einordnen kann ich sie nicht. Was ist denn nun das „Beste“ Öl und von was sollte man aus welchen Gründen die Finger lassen?
Spielen unterschiedliche Hersteller eine Rolle oder ist 5W-40 Öl immer das „selbe“, egal von welchem Hersteller? Wo kann man „günstig“ kaufen?

Das Thema ist, wie eingangs festgestellt, viel komplexer als ich anfangs dachte. Wer bis hier hin durchgehalten hat mit lesen – vielen Dank dafür! :tongue:

Ich habe halt bei meiner Suche im Internet in einschlägigen „Tuning-Foren“ dieses oder jenes aufgeschnappt, aber ich kann dazu nichts sagen. Oft hieß es dort einfach, „weg vom LongLife Intervall“ und „kein 5W-30 Schrott!“ …. Ich habe (noch nicht) verstanden, warum das so sein sollte. In wie fern beeinflussen die verschiedenen Öle den Motor? Ist beispielsweise ein geringerer Verbrauch wirklich "spürbar"?

Ich habe kein Problem damit, Geld für qualitativ hochwertige(re)s Öl auszugeben – zumal mir mein Auto lieb und teuer ist – aber ich habe/hätte ein Problem damit, wenn Audi eine „Einheitsplörre“ überteuert anbietet und nutzt, nur damit die Kosten sparen bzw. den Gewinn maximieren…

Ich hoffe, der lange Text hat nicht abgeschreckt und hier kann mir jemand etwas Licht ins Dunkel bringen :wink:

MfG Blase

Blase
2012-11-27, 13:02:42
Ich habe vor einem Monat und auch letztes Jahr mein Mobil 1 Öl dort gekauft: http://shop.oil-center.de/index.php/mobil-1-new-life-0w-40-1x5-liter.html


Minderwertig würde ich nicht unterschreiben, aber es ist eben LL Öl mit all seinen potentiellen Nachteilen.

Danke Dir (und natürlich den anderen auch!) für Deine Hilfe! Das Öl ist geordert und wird dann Ende der Woche genutzt. Das Intervall stelle ich entsprechend auf ein festes um und gut ist...

Und für die "Nörgler" vielleicht folgendes zum Nachdenken und selbst reflektieren - wie "gut" der Vergleich ist, möge bitte jeder für sich selber entscheiden:

Bei einer "boxed" CPU ist immer schön ein aktiver Kühler auf der CPU und es klebt natürlich auch Wärmeleitpaste dazwischen. Ich glaube, hier im Forum, muss man nicht lange darauf hinweisen, dass die Paste natürlich nicht grade das Größte darstellt, wenn es um die Temperaturleitfähigkeit geht und auch der boxed Lüfter ist bestenfalls ein Kompromiss aus Lautstärke und Kühlung. Warum also - wenn wir mal davon ausgehen dürfen, dass das auch der Hersteller weiß - verbaut er nicht höherwertige Wärmeleitpaste und einen leistungsstärkeren Kühler/Lüfter!? Schließlich wirkt sich eine erhöhte Temperatur ja direkt - nämlich negativ - auf die Lebensdauer der (seiner!) CPU selbst aus!?
Die Antwort ist so simpel wie offensichtlich: Kosten! Die CPU wird schon, mindestens im Zuge der Garantie, auch mit den minderwärtigeren Komponenten die Zeit überdauern. Und wenn sie anschließend - nach der Garantie - dann doch schneller kaputt geht als sie müsste, dann umso besser, verkauft man eben eine Neue.... Nun möge jeder dieses (aus 3dC-Sicht "bekannte") Beispiel ummünzen auf meine Anfrage und die entstandene Diskussion...

Ich für meinen Teil habe schon vor längerer Zeit aufgehört "blind" auf das zu hören, was der Hersteller so sagt. Man sollte zumindest einmal kritisch nachfrgen, denke ich. Und wenn man beim Hinterfragen eben auf Wiedersprüche stößt, diskutiert man die eben aus - gerne auch im 3dCenter, wo sich meiner Meinung nach gaaaanz sicher auch einige erwachsene Menschen tummeln die eben auch Abseits von Computern und Spielen Interessen und Schwerpunkte haben ;)

MfG Blase

x-force
2012-11-27, 16:15:18
richtig so blase... erfreulich zu sehen, daß sich jemand interessiert und im wald die richtige lösung findet :)

drdope
2012-11-27, 16:29:14
Ich für meinen Teil habe schon vor längerer Zeit aufgehört "blind" auf das zu hören, was der Hersteller so sagt. Man sollte zumindest einmal kritisch nachfrgen, denke ich. Und wenn man beim Hinterfragen eben auf Wiedersprüche stößt, diskutiert man die eben aus - gerne auch im 3dCenter, wo sich meiner Meinung nach gaaaanz sicher auch einige erwachsene Menschen tummeln die eben auch Abseits von Computern und Spielen Interessen und Schwerpunkte haben ;)

--> http://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0
Hier mal eine imho interessante und kritische Meinung zu dem Thema "Ölwechsel".
Ich teile sie zwar nicht, aber sie sorgt imho für interessante Diskussionen...
:)

Zephyroth
2012-11-27, 16:50:31
Nun, das ist so eine Sache...

Bei alten Motoren, die keinen Partikelfilter haben, kann das schon funktionieren. Aber es gibt bei Benzinmotoren eine Ölverdünnung bei Kurzstreckenbetrieb, beim Diesel eine durch die Regeneration. Ich halte es nicht für sonderlich sinnvoll, über viele tausende Kilometer mit verdünntem Öl zu fahren, besonders wenn die Werksvorgabe ein eh schon dünnes xW-30er vorgibt...

Ebensowenig halte ich es sinnvoll das Öl in der Werkstatt zu kaufen. Lieber ein gutes, meinetwegen teilsynthetisches Öl billig kaufen und mitbringen. Das spart ein paar € und man ist auf der sicheren Seite.

Grüße,
Zeph

Grauluchs
2012-11-27, 17:01:31
Naja Long Life Oel
War das erste was ich gewechselt habe nachdem ich mir das Auto gekauft hatte. Die dünne Plörre wollte ich ums verrrecken nicht im Motor haben. Lieber ein vernünftiges Vollsynthetik Oel als diesen Murks. VW/ Audi hatten massiv Probleme mit dem Longlife2 Oel da gabs Reihenweise defekte Motoren, inzwischen gibts ja schon eine Weile den Nachfolger dazu.
Ich denke eine gute Markenware wie z.B LiquiMoly, Castrol ... reicht locker aus und die erfüllen auch die Spezifikationen der Hersteller.
Ist eh ne Frage wo VW/ Audi ihr Oel kaufen?

drdope
2012-11-27, 17:04:08
Ich denke, die Wahrheit liegt - wie meist immer - irgendwo in der Mitte.
Mit modernen Ölen, kann man sicher längere Intervalle/Strecken zurück legen, als die Hersteller vorgeben; auf der anderen Seite wird die Lebensdauer eines Motoröls sicher nicht unwesentlich vom Fahrprofil des einzelnen Abhängen, sprich Langstrecke, Kurzstrecke und/oder Rennstrecke.

Ich wechsele mein Öl trotzdem 1x/Jahr; selbst gutes Öl ist immer noch um zwei 10erpotenzen günstiger, als ein Motorschaden.

Blase
2012-11-27, 17:36:25
--> http://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0
Hier mal eine imho interessante und kritische Meinung zu dem Thema "Ölwechsel".
Ich teile sie zwar nicht, aber sie sorgt imho für interessante Diskussionen...
:)

Wie du schon sagst - das ist wiederum das andere Extrem. Zumal, fontal21 - komm schon! Das wissen wir hier im 3dCenter aber besser, wie reißerisch und einseitig dort die Berichterstattung vollzogen wird. War doch das eine oder andere "KillerspielThema" dort, oder ;)

MfG Blase

drdope
2012-11-27, 17:38:56
Zumal, fontal21 - komm schon! ... War doch das eine oder andere "KillerspielThema" dort, oder ;)

Genau die "Vögel" sind das...
;)

DasToem
2012-11-27, 22:58:54
Der Beitrag ist Mist. Das im Film gezeigte Ölprüflabor hat sich im Nachhinein von der Sendung distanziert, da deren Aussagen entfremdet dargestellt wurden. Im Grunde haben die gesagt: "Moderne Motoröle haben eine hohe Qualität". In der Sendung wurde dann suggeriert, dass das Labor einen Ölwechsel für überflüssig halte, was aber nicht stimmte.

In gleichem Atemzug mit dieser "Dokumentation" wird auch immer gern der Trabold-Filter genannt. IMO esoterischer Quark!

drdope
2012-11-27, 23:19:21
Der Beitrag ist Mist.

Natürlich ist er das; er zeigt aber, wie breit das Meinungsspektrum ist, wenn so ein Beitrag es bis in die Mainstream-Medien schafft.

Innerhalb der Garantiezeit, brauchen wir sicher nicht darüber diskutieren, welche "Suppe", wie oft in das Fahrzeug kommt...
Wenn die Herstellergarantie nicht mehr greift, käme ich da schon ins grübeln, würd ich nicht viel Kurzstrecke (Alltag) und Rennstrecke (Hobby) fahren...

Haarmann
2012-11-28, 09:12:38
10W40 Pennzoil Mineralöl reinkippen. Finger weg von Synthetikplörre - wenn der Motor je Oel zieht, was er irgendwann tun wird, weisst sehr schnell, weswegen.

Wie toll Synthetikoele sind weiss jeder RX-7 TwinTurbo Fahrer nach wohl 100km ;).

Und ja, der Oelwechsel ist überflüssig. Zeitungspapier im Oelfilter und die Additive (diese Codierung gibts, aber fehlt hier ohnehin) nachfüllen. Soll problemlos auch 100'000km gehen. Additive werden verbraucht und das Oel muss natürlich sauber sein, aber es "zerfällt" nicht einfach so.

Zephyroth
2012-11-28, 09:50:34
Das die Wankelmotoren recht speziell sind stimmt. Im RX-8 verwendet man am besten auch nur teilsynthetische Öle. Bei den normalen Hubkolbenmotoren hingegen macht ein vollsynthetisches Öl schon Sinn. Allein wegen dem wesentlich besseren Viskositätsindex.

Ebenso beginnt ein Motor nicht Öl zu verbrauchen weil man vollsynthetisches Öl reintut. Sicher begünstigt eine dünne 30er-Plörre den Ölverbrauch, aber wesentlich besser wirds mit einem 40er-Öl dann auch nicht (alles schon ausprobiert ;) ).

Wirklich schlecht ist es, wenn man einen Motor der seitjeher Mineralöl gefahren ist, auf vollsynthetisches Öl umstellt. Dann kann es tatsächlich passieren, das er zum Ölsäufer mutiert. Das synthetische Öl reinigt Ablagerungen besser als das Mineralöl. Sind diese erst weg, dann beginnt er Öl zu brauchen, da die Ablagerungen fast wie eine Dichtung gewirkt haben. Ist einem Arbeitskollegen passiert mit einem BMW 525i (E34). Hat kaum Öl gebraucht. Wollte dem Motor was Gutes tun und hat vollsynthetisches Öl eingefüllt. Von da weg brauchte der Motor gut 1l auf 1000km...

Sogar mein als Ölverbraucher bekannter 2.3er-Turbo läuft (noch) mit 5W-30 (Werkstattbefüllung) und braucht etwa 1l auf 7500km. Beim nächsten Ölwechsel bekommt er dann ein 5W-40 und gut ist's.

Ich bin alle meine Autos mit vollsynthetischen Ölen gefahren und am anfänglichen Ölverbrauch (als ich sie gekauft habe) hat sich bis zum Wiederverkauf nichts geändert und das teils bei Laufleistungen über 250tkm...

Grüße,
Zeph

Marodeur
2012-11-28, 10:04:54
Bei den modernen Turbomotoren sieht's anders aus. Weniger wegen dem Turbo, sondern viel mehr wegen den gewachsenen Kräfteverhältnissen. Ein 2l-Saug-Benziner bringt etwa 185Nm auf die Kurbelwelle, die moderne Turboversion haut 350Nm raus, also fast das Doppelte! Noch heftiger fällt das ganze bei den Dieseln aus. 2l-Saug-Diesel waren etwa 140Nm, heute kommen bis zu 450Nm (BMW 125d) raus...


Versteh den Zusammenhang jetzt da trotzdem nicht. Mein Jeep liefert ein maximales Drehmoment von ca. 400 Nm bei 3000 Umdrehungen und da kommt 15W40 rein. Rein an der Kraft kanns somit doch kaum liegen oder?

Gandharva
2012-11-28, 10:48:11
Du musst das schon in Relation zum Hubraum sehen. Hat Zephyroth doch auch recht ansehlich erklärt wie ich finde. Bei 15 Jahre alten Autos die aus 2 Litern Hubraum sagen wir mal 100 PS zauberten ist die Wahl des korrekten Öls wohl eher Nebesächlich. Bei z.B. heutigen 1,4 Litern Hubraum und ~200 PS wirds schon eher interessant. Da herrschen einfach komplett andere Bedingungen (Hitze/Druck/Reibung etc...) im Motor.

Zephyroth
2012-11-28, 11:01:14
Versteh den Zusammenhang jetzt da trotzdem nicht. Mein Jeep liefert ein maximales Drehmoment von ca. 400 Nm bei 3000 Umdrehungen und da kommt 15W40 rein. Rein an der Kraft kanns somit doch kaum liegen oder?

Du hast einen 4l-Reihensechszylinder, wenn ich mich nicht irre. Der Motor hat um die 200PS bei 4l Hubraum. Du hast für deine 400Nm ganze 7 Lager an der Kurbelwelle und 6 Pleuellager. Der Motor ist im Gesamten sowieso schon groß, also sind es die Lager ebenfalls...

Ein moderner Turbomotor hat diese Leistung als 2l-Vierzylinder. Da kommen 400Nm aus nur 4 Pleuellagern und werden nur durch 5 Kurbelwellenlager gestützt. Und diese Lager sind nicht größer sondern tendenziell kleiner als deine Lager.

Da sollte schon klar sein, wo ein gutes Öl gebracht wird und wo nicht.

Grüße,
Zeph

Haarmann
2012-11-28, 14:36:02
Zephyroth

Der Wankel hat bauartbedingt Oel im Verbrennungsraum und verbrennt es natürlich auch. Und in dem Fall hat Mineralöl seine Vorzüge. Entsprechend säuft der Wankel immer Oel, ausser er ist defekt. Und es steht natürlich in der Anleitung, dass man kein auch nur teilsynthetisches Oel benutzen soll - aber wer liest das schon?
Beim RX-7 TwinTurbo griff es die Dichtung gleich direkt an - da gab es Leute mit 100km, aus einer Vertragswerkstatt - und danach einem neuen Motor ;).

Frage ist imo immer - braucht man 0W oder 5W, weil der Motor sonst nicht anspringt? Kann bei Diesel immer der Fall sein - ist aber kein Diesel ergo - nein.
Wer in einer Einstellhalle parkt die eh nie gefriert... 0W macht 0 Sinn. Wir sind nicht in Sibirien ;).

Da ich von einer Sumpfschmierung und einem besonnen Fahrer ausgehe, also nicht kalten Motor über die Redline jagen und Co, ist der Rest nicht so wichtig. Ich kann zB xW30 bis xW50 nehmen.

Was wichtig ist - API - das was nur irgendwo im Nirgendwo auf der Flasche steht.

Das beginnt mit SA und Ende imo zZ noch bei SJ - für einen 2011 daher immer SJ nutzen. Bei einem 80er Wagen - nie SJ nutzen. Da wäre wohl ein SF angebracht. Also auch beim E34er 525i. Viel Additive helfen nicht viel, wenn der Motor nicht dafür vorgesehen ist.

Eisenoxid
2012-11-28, 14:56:24
Sorry für die wahrscheinlich noobige Frage:
Kann ich problemlos 5W-40 nachkippen, wenn ich schon 5W-30 drin habe?

Zephyroth
2012-11-28, 14:59:27
Frage ist imo immer - braucht man 0W oder 5W, weil der Motor sonst nicht anspringt? Kann bei Diesel immer der Fall sein - ist aber kein Diesel ergo - nein.
Wer in einer Einstellhalle parkt die eh nie gefriert... 0W macht 0 Sinn. Wir sind nicht in Sibirien ;).

Die meisten denken so. Es ist auch nicht grundsätzlich falsch, aber nicht zu Ende gedacht.

Sieh dieses Diagramm:
http://www.castrol.com/liveassets/bp_internet/castrol/castrol_germany/STAGING/local_assets/images/ask_the_expert/charakteristik_mb_castrol_de_390x213.jpg

Jedes Öl wird dünner mit höherer Temperatur. Und je dünner es bei niedrigen Temperaturen schon ist (5W oder 0W), desto weniger dünnt es bei hohen Temperaturen weiter aus.

Ein 0W-30 ist bei 100°C gleich dick wie ein 5W-30. Bei 150°C ist es allerdings sogar dicker als das 5W-30. Sprich der Schmierfilm ist bei Hochtemperatur sogar stabiler.

Im Gegensatz zu dem Glauben das die beiden Angaben (5W und 30) völlig unabhängig voneinander sind, sieht man das sich eine niedrige W-Angabe auch deutlich auf das Hochtemperaturverhalten auswirkt.

Aus diesem Grund und gerade wegen dieser Hochtemperaturfestigkeit (am oberen Kolbenende, Turbolagerung) verwend' ich eben 5W-40 oder 0W-40, je nachdem was ich grad kriege.

Sorry für die wahrscheinlich noobige Frage:
Kann ich problemlos 5W-40 nachkippen, wenn ich schon 5W-30 drin habe?

Yep, ohne Probleme ;). Die Öle müssen sich sogar mischen lassen. Du hast dann zwar ein Gemisch drinnen (5W-32), macht aber nix.

Grüße,
Zeph

Zephyroth
2012-11-28, 15:04:25
Sehr ausführlicher Artikel zum Öl: http://www.gpz.info/viewtopic.php?f=21&t=2730

Grüße,
Zeph

Blackpitty
2012-11-28, 15:20:46
Also ich kann da nur aus meiner erlesenen und eigenen Erfahrung sprechen.

Generell halte ich von Longlifeöl und Nonameöl gar nichts. Beides verschlammt und verkrustet den Motor, was diesen eher zerstört als das es gut tut.

Meine Erfahrungen beziehen sich jetzt auf den VAG Konzern, bei älteren Motoren(unter Baujahr 98) ist ein 10W Öl genau das richtige, hier ist besonders das 10W40 Mobil 1 Super 2000 zu empfehlen.

Bei allen neueren, besonders auch beim V6 und R32, welche Bekantlich Probleme mit Steuerketten haben, weil diese durch zu hohen Öldruck gelängt werden und dadurch anfangen zu rasseln ist am empfehlenswertesten das Mobil 1 0W40.

Kenne kaum einen r32 und co Fahrer, der nicht dieses Öl fährt, dazu gibts im Internet in diversen Foren mehrjährige usertests und so weiter.

Allerdings ist mit diesem Öl, weil es einfach sehr dünn ist das Motorgeräusch etwas lauter. Hier kann man dann auch auf ein 5W40 Shell Helix(fahre ich im moment an meinem 1.8T) umsteigen.

Ich finde gerade eine Seite nicht mehr, wo sich jemand, der extrem Ahnung von Ölen hatte extra mit den Inhaltsstoffen beschäftigte, auch wie viel Schadstoffe so ein Öl aufnehmen kann und in der Schwebe hält(gibts einen extra wert dafür).

Jedenfalls schnitt da auch das Mobil 1 0w40 einfach am besten ab.

Ich kann auch selbst aus eigener Erfahrung sagen, dass mein zuvor mit Longlifeöl betriebener Motor(vorm Motorumbau beim vorbesitzer) mit dem Mobil Öl Lupenrein gewaschen wurde.

Ich wechsel 1x im Jahr das öl aus(aller 10-maximal 15.000km)

nur mal als kleiner Vergleich... Bild 1+2 Longlifeöl, voller Ablagerungen und Krusten, Bild 3+4 von mir mit vorher Mobil 1 0W40, jetzt zuletzt Shell Helix 5W40 ohne irgendwas zu wischen!!

http://www.bemfert.de/Passat/Zylinderkopf.jpg

http://img138.imageshack.us/img138/9532/dsc09350vi9.jpg


http://mactpix.de/Blackpitty/forum/auto/P1130287.jpg

http://mactpix.de/Blackpitty/forum/auto/P1130283.jpg

Marodeur
2012-11-28, 15:27:56
Du hast einen 4l-Reihensechszylinder, wenn ich mich nicht irre. Der Motor hat um die 200PS bei 4l Hubraum. Du hast für deine 400Nm ganze 7 Lager an der Kurbelwelle und 6 Pleuellager. Der Motor ist im Gesamten sowieso schon groß, also sind es die Lager ebenfalls...

Ein moderner Turbomotor hat diese Leistung als 2l-Vierzylinder. Da kommen 400Nm aus nur 4 Pleuellagern und werden nur durch 5 Kurbelwellenlager gestützt. Und diese Lager sind nicht größer sondern tendenziell kleiner als deine Lager.

Da sollte schon klar sein, wo ein gutes Öl gebracht wird und wo nicht.

Grüße,
Zeph

Nope, ist der 5.2 V8 :D

Aber ok, jetzt ists klarer was gemeint war. ;)

Gandharva
2012-11-28, 15:34:43
nur mal als kleiner Vergleich... Bild 1+2 Longlifeöl, voller Ablagerungen und Krusten, Bild 3+4 von mir mit vorher Mobil 1 0W40, jetzt zuletzt Shell Helix 5W40 ohne irgendwas zu wischen!!

So muss ein Motor von innen aussehen. Alles eine leicht bronzene Färbung und keinerlei erkennbare Verkokung, Korrosion und Verkrustung!

mbee
2012-11-28, 15:36:42
Leute, bei dem "dünn" und "Longlife-Plörre" bekomme ich Kopfschmerzen, ganz ehrlich:


Ein 0W40 ist nicht "dünner" als ein 5W40. Es hat lediglich einen sehr leicht veränderten Kaltviskositätsindex, der in unseren Breitengraden so ziemlich für den Arsch ist.

Ebenso ist ein 0W40 nicht bei jedem Motor unbedingt besser als ein 5W35. Das hier andauernd so hochgelobte Mobil 1 mit 0W40 (in der Tat natürlich kein schlechtes Öl) ist übrigens auch eine "Longlife"-Plörre, zumindest, was die LL-Standards von BMW angeht ;)

Jetzt fehlt nur noch das Posting mit "alles Scheiße außer 10W60", dann hätten wir sämtlichen Blödsinn, was Motoröl angeht durchgekaut.

Gandharva
2012-11-28, 15:40:41
Mach mal nicht Männchen... :tongue: Im Thread hier stehen im Gegensatz zu vielen anderen Ölthreads die ich kenne, sehr viele richtige Aussagen. Du tust ja so als würde jeder der hier was gepostet hat Müll schreiben... naja, ausser dir natürlich. ^^

mbee
2012-11-28, 15:49:16
Nein, das sicher nicht, mir geht's nur um das, was ich auch geschrieben habe und natürlich stehen hier auch viele sinnvolle Aussagen, keine Frage!

Nur: 0W40 -> "good" und 5W35 oder generell Longlife -> "bad" ist eben auch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss und erinnert mich an so was:
http://www.youtube.com/watch?v=VIuR5TNyL8Y ;)

Man sollte dabei auch immer beachten: Je größer die Viskositätsspreizung, desto mehr VII (Viscosity Index Improver, das sind "Polymerknäuel", die sich bei Hitze ausdehnen) im Öl und je mehr VII desto schneller verliert das Öl die Fähigkeit für den breiten Temperaturbereich, da die Scherkräfte die "Arme" dieser Polymerknäuel abtrennen. Die neigen dann zur Verkokung, weshalb hier generell kürzere oder auch feste Ölwechsel-Intervalle angeraten sind. Ist hier ja auch schon erwähnt.


Genau so das "mit Öl XYZ" habe ich null Ölverbrauch: Jeder Motor verbrennt auch immer ein wenig Öl, ist gar kein Verbrauch feststellbar habe ich mit Öl XYZ nämlich mehr Ölverdünnung und man kann sich denken, was nun schlechter ist.

Zephyroth
2012-11-28, 16:25:28
Genau so das "mit Öl XYZ" habe ich null Ölverbrauch: Jeder Motor verbrennt auch immer ein wenig Öl, ist gar kein Verbrauch feststellbar habe ich mit Öl XYZ nämlich mehr Ölverdünnung und man kann sich denken, was nun schlechter ist.

Wieso soll ein Öl die Ölverdünnung begünstigen? Für den Treibstoffeintrag ins Öl ist doch eher die Mechanik des Motors und das Fahrprofil zuständig...

Grüße,
Zeph

Blackpitty
2012-11-28, 16:42:58
natürlich stimmt es, das im Vergleich von 5W40 oder 0W40 oder 10W40 lediglich das Öl im kalten Zustand eine andere Viskosität haben sollte....

Doch trotzdem lasse ich das nicht so einfach aus dem Grund stehen, weil nicht jedes Öl bei der gleichen Temperatur im Betriebe die gleiche Flüssigkeitsstufe haben wird. Nicht umsonst schreiben einige User in Foren, die in einem alten Motor ein "dünneres" Öl gefüllt haben, dass dieser das Öl durch jede Dichtung drückt.

Ich sage auch mal pauschal, jeder, der normal mit seinem Auto fährt, ohne dauerhaft im Begrenzer zu fahren(übertrieben gesagt) der wird zwischen den einzelnen guten Ölen keinen spürbaren Unterschied merken(ausgenommen Longlife und Nonameöle).

Ob ein Öl von den schon guten dann noch besser ist als das andere, wird erst heraus stechen, bei welchen Temperaturen der Ölfilm abreißt oder nicht, und wie viel Schmutz, Brennrückstände und co es in der Schwebe halten kann.

Bei Turbomotoren wird das Öl desweiteren auch noch viel mehr Belastet als bei Saugermotoren, weshalb ich hier auch schon nur zu Top Öl greifen würde!

mbee
2012-11-28, 16:46:27
Wieso soll ein Öl die Ölverdünnung begünstigen? Für den Treibstoffeintrag ins Öl ist doch eher die Mechanik des Motors und das Fahrprofil zuständig...

Grüße,
Zeph
Weil es bei Langstrecke schlechter auf Hochtemperatur kommt und der darin enthaltene Kraftstoff nicht ausdampfen kann. Ölverdünnung habe ich bei vielen Benzinern je nach Menge des Kurzstreckenbetriebs immer mehr oder eben weniger (im Kurzstreckenbetrieb).

Oft liest man ja: "Super, mit Öl X habe ich nach dem Wechsel gar keinen Ölverbrauch, zuvor hat mein Auto mit Öl Y einen halben Liter auf 10000 KM gebraucht."

Ein (geringer bis moderater) Ölverbrauch ist völlig normal, d.h. wenn ich nach einem Wechsel gar keinen messbaren Ölverbrauch bei einer hohen Gesamtkilometerzahl habe und zuvor mit dem anderen Öl einen feststellen konnte, ist das nicht unbedingt positiv in Bezug auf das neue Öl.

x-force
2012-11-28, 18:19:47
Ein (geringer bis moderater) Ölverbrauch ist völlig normal, d.h. wenn ich nach einem Wechsel gar keinen messbaren Ölverbrauch bei einer hohen Gesamtkilometerzahl habe und zuvor mit dem anderen Öl einen feststellen konnte, ist das nicht unbedingt positiv in Bezug auf das neue Öl.

nur habe ich weder vorher noch nachher ölverbrauch feststellen können. das ganze bei zwei motoren. den ersten hab ich von rentnern mit 75tkm übernommen und gute 100tkm gefahren. den zweiten hab ich selbst eingefahren und beim ersten service auf 0w40 umstellen lassen. auch hier kein verbrauch innerhalb von 15tkm bzw einem jahr.
mit dem neuen fahre ich auch jede zweite fahrt mehr als 70km. der erste hat aber häufig kurzstrecke bis 20km gesehen.

imo ist ein motor, der einen messbaren verbrauch innerhalb des serviceintervalls erzeugt eine fehlkonstruktion. wankel und zweitakt mal ausgenommen.

ich habe nur einmal zum ende der lebenszeit meines escorts einen verbrauch von ca 0,5l auf 15tkm feststellen können. da hab ich es aber auch provoziert. kalt getreten und häufiger im bereich von 4-7k u/min bewegt.

Haarmann
2012-11-28, 19:19:33
Zephyroth

Meine Motoren sind zB aus den 80ern - auch wenn das Auto nach 2000 gebaut wurde.
Wer die normal fährt, kann zB 0W30 nutzen. Wer die Dinge eher ob 5k rpm fährt - 20W50. Gibt sogar noch höhere Empfehlungen und was noch lustiger ist imo - de Oelhersteller empfiehlt als Ersatz fürs Originaloel mit 10W40 selbst ein 20W50 und nicht die "modernen" und teuren 0Wx.

Das geht noch weiter - einer der Motoren hat eine alte Oelleiter und einer ne neue Oelleiter, Gott bestrafe den Ausdruck für dieses Teil, drin. Ergebnis. Motor A hat ca 100-110 Grad Oeltemperatur und Motor B 125 Grad - der mit mehr Leistung hat übrigens nur die 100+ Grad.
Und nein - ich nutze nicht das gleiche Oel für beide Motoren.

Und wie Oben steht - der Motor wurde nie für 0W30 entwickelt, weils diese Oele nicht gab, als er entwickelt wurde. Das geht gerne vergessen...

Ein Motor mag das "schnelle" schmieren des 0W Oels - der andere die "Fetteigenaschaft" des zäheren Oels bei tiefen Temperaturen.

Grundsätzlich rate ich immer zum Einfachsten - nimm das Oel, das es gab, als der Motor entwickelt wurde und les im Handbuch nach, was dort steht.

mbee

Richtig - die Additive sind ja dazu da verbraucht zu werden - ergo müsste es weniger Oel werden.

Zephyroth
2012-11-28, 19:22:52
imo ist ein motor, der einen messbaren verbrauch innerhalb des serviceintervalls erzeugt eine fehlkonstruktion. wankel und zweitakt mal ausgenommen.

Das stimmt so sicherlich nicht. Ein Motor muß der Logik nach Öl verbrauchen. Und zwar umso mehr, je mehr er Zylinder hat. Wenn man sich die ganzen Dichtungen ansieht, ist völlig klar, das hier Öl verbrannt werden muß.

Nur mal so Beispiele:

Nissan Cherry 1.0 --> 1l auf 400km (das ist wirklich kaputt)
Nissan Sunny Coupè 1.6 --> 250ml auf 10000km
BMW 524td E34 --> 1l auf 7000km
Mazda MX-6 2.5i V6 --> 1l auf 7000km
Honda Civic 2.2i-CTDI --> nicht meßbar, geschätzt aber Ölverdünnung durch Regeneration
Honda Integra Type R --> 1l auf 3000km (Hochdrehzahlmotor mit 250tkm)
Honda Prelude 2.0i --> nicht meßbar, keine Ölverdünnung
Honda Accord Coupè 3.0i V6 --> 1l auf 4000km
Mazda CX-7 2.3 DISi Turbo --> 1l auf 7000km

Und alle diese Motoren sind (bis auf den ersten) völlig ok. Ölverbrauch ist völlig normal. Blöd ist's nur, wenn es mit der Zeit mehr wird. Und das war bei keinem der Autos der Fall...

Grüße,
Zeph

x-force
2012-11-28, 19:34:39
Nur mal so Beispiele:

Nissan Cherry 1.0 --> 1l auf 400km (das ist wirklich kaputt)
Nissan Sunny Coupè 1.6 --> 250ml auf 10000km
BMW 524td E34 --> 1l auf 7000km
Mazda MX-6 2.5i V6 --> 1l auf 7000km
Honda Civic 2.2i-CTDI --> nicht meßbar, geschätzt aber Ölverdünnung durch Regeneration
Honda Integra Type R --> 1l auf 3000km (Hochdrehzahlmotor mit 250tkm)
Honda Prelude 2.0i --> nicht meßbar, keine Ölverdünnung
Honda Accord Coupè 3.0i V6 --> 1l auf 4000km
Mazda CX-7 2.3 DISi Turbo --> 1l auf 7000km


warum verbraucht der prelude nichts? sollte doch nicht möglich sein, wie du davor selbst geschrieben hast. zumindest theoretisch stimm ich dir zu, aber praktisch gibt es motoren die keinen meßbaren verbrauch haben.

da es aber offensichtlich möglich ist, scheint da etwas richtig gebaut worden zu sein. warum geht das nicht bei den anderen motoren?

mbee
2012-11-28, 19:52:33
Du hast keinen messbaren Verbrauch, weil die Ölverdünnung das wieder ausgleicht. Im positiven Fall hast Du einen minimalen Ölverbrauch und eine minimale Ölverdünnung. Nach 1000 KM nicht völlig gemächlicher Autobahnfahrt ohne Kurzstrecke dazwischen solltest Du dann aber zumindest eine kleine Reduktion des Ölstands feststellen können, wenn Du direkt danach misst. Man kommt halt nur eher selten in diese Lage. Jeder Motor verbrennt Öl und bei jedem Motor gelangt auch Kraftstoff ins Öl, das geht beim aktuellen Stand der Technik auch gar nicht anders. Nur die Mengen hängen von Motor, Fahrbetrieb und auch vom verwendeten Öl ab.

Zephyroth
2012-11-28, 20:15:14
Definiere "nicht gemächlich". Der Prelude rackert bei 140km/h schon mit etwa 4000U/min, während der CX-7 sich mit 2900U/min langweilt. Typischerweise sind meine Autos recht frei von Ölverdünnung, da ich hauptsächlich Langstrecke gefahren bin. Erst jetzt beim CX-7 würde ich sagen, das sich da etwas tut. Der hat minimalen Ölverbrauch, nur riecht der Ölmeßstab immer etwas nach Benzin. Grad bei einem Benzin-Direkteinspritzer hätte ich gesagt, das es kaum Ölverdünnung geben sollte.

Grüße,
Zeph

x-force
2012-11-28, 20:32:46
also hat zephy im prelude ölverdünnung gehabt und ich mit den beiden kisten auch, geht dann ja der logik nach nicht anders, oder was?
dagegen spricht aber, daß das öl nach 100km fahrt eigentlich frei vom benzin sein sollte, solange sich da nicht ewig viel drin abgesetzt hat, wozu es aber zumindest in meinen kisten keine gelegenheit bekommt.

ich finds zumindest eigenartig, daß die verdünnung in genau dem rahmen des verbrauchs stattfinden soll.

mbee
2012-11-28, 22:03:27
Klar, schrieb ich ja bereits. Es kommt ja immer darauf an, wie stark dieser Effekt bei einem Motor ausgeprägt ist und dann noch auf den Kurzstreckenanteil.
Siehe auch hier (ist eigentlich ein alter Hut und die Studie recht bekannt, Shell hat das natürlich nicht uneigennützig durchgeführt, das Ergebnis ist aber plausibel): http://www.motor-talk.de/news/kapitale-motorschaeden-bei-urlauber-fahrzeugen-kurz-nach-dem-start-t16046.html

x-force
2012-11-28, 22:32:47
ist klar... nur daß ich jede zweite strecke mehr als 70km fahr und das benzin zeit genug hat um zu sieden und verdampfen.

wie gesagt irgendwas passt da nicht.

Zephyroth
2012-11-28, 22:38:51
Mein überwiegender Fahrzyklus mit dem Prelude war 85km in die Arbeit. Und dann wieder zurück. Ölverdünnung kanns da nicht viel geben.

Beim CX-7 wundert mich der Geruch nach Benzin am Peilstab. Bei einem Direkteinspritzer hätte ich gesagt, hat das Benzin nicht genug Zeit um sich großartig an den Zylinderwänden anzulegen. Ist aber offenbar doch noch der Fall...

Und genau diese Ölverdünnung ist der Grund, warum ich sowieso lieber ein 40er-Öl fahre, anstatt ein 30er-Öl. Das wird ganz schnell zum zu dünnen 20er...

Grüße,
Zeph

Haarmann
2012-11-29, 06:37:26
Zephyroth

Frage am Rande...
98er oder 95er Sprit oder gar E-schlagmichtot?

Also nur bei den Nichtdieseln.

Zephyroth
2012-11-29, 09:16:11
Hm, E5 gibt's bei uns schon lange. Also ich würd' sagen überwiegend E5 (95 Oktan). Der letzte der noch mit normalem 95er gefahren ist war der MX-6...

Ja, ich weis. Der Integra und der CX-7 wollen 98 Oktan. Sind beide aber für E5 oder E10 freigegeben. Leistungsverlust oder Mehrverbrauch hab' ich bei beiden nicht festgestellt.

Grüße,
Zeph

Annator
2012-11-29, 10:51:48
Hm, E5 gibt's bei uns schon lange. Also ich würd' sagen überwiegend E5 (95 Oktan). Der letzte der noch mit normalem 95er gefahren ist war der MX-6...

Ja, ich weis. Der Integra und der CX-7 wollen 98 Oktan. Sind beide aber für E5 oder E10 freigegeben. Leistungsverlust oder Mehrverbrauch hab' ich bei beiden nicht festgestellt.

Grüße,
Zeph

Merkst du auch nicht, weil das 95er teilweise schon 98 hat.

Haarmann
2012-11-29, 19:38:02
Zephyroth

Schau Dir mal den Siedepunkt von gecrackten Kohlewasserstoffen an, wie die Heute im Sprit gängig sind. Je weniger Ethanol, desto länger die CH-Ketten im Schnitt - und da die Siedepunkte weit der 100 Grad haben, bleiben die dann im Oel.

Die neuen Raffinerien destillieren eben nicht nur vor sich hin. Das hatte seine Folgen für den Sprit.

mbee
2012-11-30, 09:04:48
ist klar... nur daß ich jede zweite strecke mehr als 70km fahr und das benzin zeit genug hat um zu sieden und verdampfen.

wie gesagt irgendwas passt da nicht.
Stimmt, das ist in der Tat seltsam bzw. konnte ich das noch nie beobachten und ich hatte inzwischen so einige Autos.
Ich habe allerdings bei allen Autos immer mind. an die 20-30% Stadtverkehrsanteil. Bei Autobahnfahrten um die 500 KM am Stück (ein Weg) oder länger nach einem längeren Zyklus mit nur Stadtverkehr, konnte man dann wieder zu Hause doch sehen, dass der Ölstand oft minimal gesunken war. Auch war und ist der Effekt beim 6-Zylinder im Schnitt größer als beim aufgeblasenen 4-Zylinder.

Ein "Ölvernichter" mit 0.5-0.8 l / 1000 KM war auch nur einmal darunter (350Z, bei der Motorvariante war das allerdings oft anzutreffen).
Ansonsten war zwischen 0,25 l auf 20000 KM und 1 l auf 20000 KM alles dabei.

Zephyroth
2012-11-30, 09:53:59
Zephyroth

Schau Dir mal den Siedepunkt von gecrackten Kohlewasserstoffen an, wie die Heute im Sprit gängig sind. Je weniger Ethanol, desto länger die CH-Ketten im Schnitt - und da die Siedepunkte weit der 100 Grad haben, bleiben die dann im Oel.

Die neuen Raffinerien destillieren eben nicht nur vor sich hin. Das hatte seine Folgen für den Sprit.

Ist das nicht eher ein Problem bei den Dieseln mit Bio-Diesel? Benzin zeichnet sich ja dadurch aus einen eher niedrigen Siedepunkt zu haben.

Grüße,
Zeph

mbee
2012-11-30, 12:05:53
Kenne ich eigentlich auch nicht anders. Beim Benziner sollte das eigentlich kein großes Problem sein, wenn das Öl entsprechend lange genug auf Temperatur kommt.

Annator
2012-11-30, 12:19:06
Zephyroth

Schau Dir mal den Siedepunkt von gecrackten Kohlewasserstoffen an, wie die Heute im Sprit gängig sind. Je weniger Ethanol, desto länger die CH-Ketten im Schnitt - und da die Siedepunkte weit der 100 Grad haben, bleiben die dann im Oel.

Die neuen Raffinerien destillieren eben nicht nur vor sich hin. Das hatte seine Folgen für den Sprit.

Leichtnaphta aus enem Hydrocracker hat als Blendingkomponente für Benzin aber eine Siedetemperatur von unter 100°C? Oder meist du Gasöl für Benzin?

x-force
2012-11-30, 14:58:20
Auch war und ist der Effekt beim 6-Zylinder im Schnitt größer als beim aufgeblasenen 4-Zylinder.

da kommen wir der sache ja vielleicht schon näher. meine beiden waren 4zyl sauger mit 1,6l und 90ps sowie 1,3l und 92ps.

bei dem 350z könnte man ja schon fast sagen, daß ein ölwechsel nichts bringt, weil das komplette öl vor dem intervall eh neu eingekippt wurde. ;)
da müsste man dann eher eine spülung machen.

mbee
2012-11-30, 15:09:32
da kommen wir der sache ja vielleicht schon näher. meine beiden waren 4zyl sauger mit 1,6l und 90ps sowie 1,3l und 92ps.
Könnte durchaus sein.


bei dem 350z könnte man ja schon fast sagen, daß ein ölwechsel nichts bringt, weil das komplette öl vor dem intervall eh neu eingekippt wurde. ;)
da müsste man dann eher eine spülung machen.

War nur häufiger ein Problem mit dem ersten Facelift-Motor (301 PS) und in einigen Fällen gab's auch einen neuen Rumpfmotor (mit dem das aber wieder auftreten konnte). Der 280 und der 313 PS Motor hatten das nicht. Gelaufen ist die Kiste dennoch einwandfrei, da war also nichts mit Rauchzeichen und Co.

Ist nur ziemlich bescheuert, quasi ständig nachkippen zu müssen (und schont den Geldbeutel auch nicht gerade) ;)

Blase
2012-12-01, 14:39:03
So, der Ölwechsel ist heute vollzogen - das war garnicht so einfach :rolleyes:

Bin mit einem Mann 50+ (würde sagen, dass es ein "Meister" war, kann mich aber auch irren) los und wir haben darüber gesprochen. Ich sagte ihm, dass ich auf das feste Intervall umsteigen möchte (1 Jahr oder 15 TKM) und damit einher auf das 502er Öl gehen möchte. Er meinte zuerst, das ginge nicht, weil das Öl nicht passt. Habe ihm dann die Passage in der Betirebsanleitung gezeigt, dann war das auch für ihn ok. Er hat mir trotzdem abgeraten. Aber ich muss gestehen, dass ich nicht verstanden habe, warum. Er konnte es mir nicht erklären, auch auf Nachfrage nicht. Also er hat es schon irgendwie versucht, aber so richtie Argumente waren das nicht. Naja, letztlich habe ich ne Stunde gewartet und dann war es das auch schon. Hat mich 126 Euro gekostet - das ist wohl ok, denke ich. Im Serviceheft ist vermekt, dass auf meinem Wunsch hin das Intervall auf ein festes umgestellt worden ist und das ich Öl nach Din 502 selbst mitgebracht habe...

Tja, bis zum nächsten Mal! :wink:

MfG Blase

ps. vielen Dank noch einmal für die Hilfe hier!

Gandharva
2012-12-01, 15:39:57
Und welches Öl ist nun drin?

Blase
2012-12-01, 18:00:31
Und welches Öl ist nun drin?

Na, das von Dir vorgeschlagene Mobil 1 New Life 0W40 :wink:

MfG Blase

Mumins
2012-12-07, 09:53:22
126 € für einen Ölwechsel mit selbstgebrachtem öl? ehrlich gesagt sind die doch nicht ganz sauber bei audi. was steht auf der rechnung?

Blase
2012-12-07, 10:26:28
Naja, dass die nen guten Stundenlohn haben, war mir vorher klar.

Dort steht nicht sonderlich viel. Motoröl: Ablassen, Filter ersetzen und wieder auffüllen zzgl. einiger Sichtkontrollen wie Bremsbeläge. Darüber hinaus halt das Umstellen am Boardcomputer bezüglich des Intervalls. Der Filter + Schruabe(n) als gesonderte Position. Keine Ahnung, wie lange sowas dauert, bzw. dauern darf. Halbe Stunde?

MfG Blase

Blackpitty
2012-12-07, 16:42:44
bei manchen Modellen sitzt der Ölfilter beschissen und man muss nacher etwas Zeit investieren um den Motor und das drum herum zu reinigen, aber im groben dauert ein Ölwechsel maximal eine halbe Stunde....