PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alter Hase vs. junger Hüpfer


Alter Sack
2012-12-31, 11:25:47
hallo! Meine erste Hilfesuche im 3dcenter... ich bin mal gespannt. (Ja, ich hab hier einen Account, möchte das aber lieber ohne diesen machen.)

Schon mal Danke für das Zeitnehmen!

Die Situation:

Ich bin im Spätsommer zu meiner jetzigen Software-Firma gewechselt, die ein arges Software-Problem hat und daher ihren Stil von Adhoc/Chaos auf Zuruf (mit allen damit verbundenen Schwächen - aber auch Stärken) auf deutlich systematischere und profesionellere Software-Entwicklung ändern möchte. Dazu wurde - unter anderem - ich engagiert. Die ersten Schritte (Einführung von ordentlichen Buildtools mit automatischem Dependency-Management und CI, etc.) sind gemacht, und ich bin dran, der Firma eine Sammlung konsolidierter (auf Herz und Nieren getesteter) Basis-Funktionalität bereit zu stellen (es gab's nicht mal einer Logger-Klasse!). (Vorher wurde in jedem Kundenprojekt quasi einfach die komplette Software dupliziert und jedes Mal alle Bugs mitgeschleift. Juhu!) Die neuen Kollegen sind sehr angetan von der neuen Situation und bemerken die deutlich Verbesserungen ("hier ist endlich Schwung in der Bude", "in acht Wochen mehr bewegt als in den letzten Jahren") - das ist zumindest das, was man mir gegenüber kommuniziert, und auch die Geschäftsleitung ist von mir überzeugt. Ob es nicht doch Neid, Ängste und Befürchtungen gibt? Das mag sein. Da ich selber in der Vergangenheit einmal erleben musste, wie ein "Externer" direkt aus der Uni (okay, das ist bei mir jetzt nicht der Fall) in einer leitende Stelle eingestiegen ist und es in gerade mal zwei Wochen geschafft hat, sich durch Großkotzigkeit und sozialem Autismus die halbe Firma zum Feind zu machen und ich insofern gebranntes Kind bin, bewege ich mich entsprechend vorsichtig und versuche, nicht oberlehrerhaft aufzutreten. Dazu passt, dass ich als reiner Entwickler angestellt wurde, wobei die Geschäftsführung bei der Einstellung schon betont hat, dass mein Aufgabengebiet und die Erwartungen an mich deutlich weiter gesteckt sind.

Jetzt ist es so, dass sich ein junger Hüpfer (er ist Ende 20, ich bin Ende 30) in die Sache eingeklinkt hat, was ich zunächst super fand. Er und ich hatten sehr anregende Gespräche und haben viel diskutiert. Alles super... erstmal. Dann hat sich aber herausgestellt, dass der Gute Ideen klaut und als die eigenen ausgibt. In ein paar Gesprächen, die er mitbekommen hat, erwähnte ich die Dinge, die von mir angedacht sind und die ich zukünftig umsetzen wollte... schwupps tauchen eben jene Themen (sogar mit gleichem Namen!) als Arbeitspakete plötzlich bei ihm auf. Das erste hat er dann prompt umzusetzen versucht... ich habe erstmal (innerlich!) die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als ich die Implementierung gesehen habe, mit ihm dann aber Verbesserungen diskutiert, die er gerne aufgegriffen hat. Da waren ziemliche Schnitzer drin. Die Umsetzung ist jetzt besser, aber erstens ungetestet und zweitens immer noch nicht zuende gedacht (beim nochmal Nachdenken sind mir Schwächen aufgefallen).

Zwei Wochen später das Spiel nochmal. Er meint etwas umsetzen zu müssen, was von meiner Agenda stammt - von mir aber erst in 2-3 Monaten eingeplant war, da ich meine Komponenten behutsam und sorgfältig aufeinander aufbaue. Bei mir liegen Teilarchitekturen auch mal 3-4 Wochen brach als Prototyp rum und ich denke darüber nach, ob das passt... und ich habe kein Problem damit, meine Fehlentwicklungen zu entsorgen und mit gewonnenem Wissen einen zweiten (oder gar dritten) Versuch zu starten. Bis sich halt dieses wohlige Jetzt-sitzt-es!-Gefühl einstellt (wer von Euch Software-Design macht, weiß, was ich meine!). Aber zurück zum Thema: Als er zu mir kam, um sein Werk zu diskutieren, habe ich ihn abgewimmelt mit der Begründung "keine Zeit!". Das war nicht gelogen, ich schiebe momentan 60-Stunden-Wochen, und ich war durch eine Deadline nochmal zusätzlich unter Druck... aber kollegial war es nicht (man kann immer 10 Minuten dazwischen schieben!). Aber - und da ekel ich mich vor mir selbst - ich hatte mir vorgenommen, ihm diesmal nicht zu helfen und vor die Wand laufen zu lassen. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gemacht, und das bereitet mir arge Bauchschmerzen.

Natürlich(?) konnte ich es mir nicht nehmen, mal zu gucken, was er gemacht hat. Fazit: Autsch! Die Threads arbeiten nicht sauer, es ist unklar, welche Garantien das benutzte 3rd-Party Framework gibt und als Sahnehäubchen funktioniert das Ganze nur in einer Welt ohne Packetloss. Wehe, wenn das Netz mal 20 Sekunden ausfällt... dann bricht das alles zusammen.

Mein "Problem": Mein Kopf rattert und ackert ständig und grübelt über die Software: Ich putze mir die Zähne, dabei denke ich darüber nach, was das System aus dem Tritt bringen kann, ich gucke "Tatort" und 50% meiner Gehirnzellen arbeiten am Design. Während ich einschlafe, überlege ich noch, ob es nicht noch besser geht... ich wache auf und bin sofort wieder beim Grübeln. In meinem Kopf dröhnt es, und ich muss dafür sorgen, dass ich mich nicht erstens nicht übernehme und zweitens nicht in einen Burn-out reinrausche. Was schwierig ist, wenn man ein "Kümmerer" ist und eh schon knapp zuviel an der Backe hat. Ich KANN einfach nicht auch noch den Spieltrieb eines Kollegen mit abfangen, der zwar überaus sympatisch, hochmotiviert, dynamisch, voll aktiv - am Ende aber clueless ist.

So, da stehe ich jetzt, ich alter (nuja, 35+) Sack!

Ja, er will sich positionieren.
Ja, ich will mir die Butter nicht vom Brot nehmen lassen.
Ich war auch mal so... voller Tatendrang und beseelt mit dem Wunsch, mich zu beweisen. Das ist eine großartige Zeit zum Fehlermachen (ja, das gehört dazu!) und zum Lernen. Das will ich ihm nicht kaputt machen.
Ich möchte ihm ja helfen, aber nicht zu der Bedingung, dass er blind losrennt und ich ihm hinterherputze. (Das habe ich bei meiner letzten Firma mit zwei Newbies gemacht, das hat mich richtig Substanz gekostet, das mache ich nicht nochmal. Okay, die beiden haben viel gelernt aber... nee! Pack ich nicht!)
Software-Design ist keine Adhoc-Sache, man kann nicht mal einfach ein Meeting machen und dann zwei Stunden später hat man eine Architektur, die Jahre funktioniert. So arbeitet er aber und will das nicht ändern. Hier habe ich mit ihm das Gespräch gesucht. Erfolglos.
Ja, ich bin in einer Situation, in der ich mich beweisen muss. Das gilt für ihn abgeschwächt aber auch, er ist seit dem Frühjahr hier.
Ja, ich muss meine Arroganz zügeln. Demut! Demut! Demut! Demut! Demut!
Er sollte aber auch seinen Größenwahn zügeln. Wenn man etwas nicht kann, sollte man die Finger davon lassen. Oder sich die Zeit nehmen, EINE Sache richtig zu machen, als zwei in den Sand zu setzen.
Gah! Ich habe keinen Bock darauf, einer dieser alten Herren zu werden, die die jungen Wilden auflaufen lassen, weil sie ja soooo viel tolle Erfahrung haben und alles besser wissen. "Ruuuuhig Brauner, lass da mal den Profi ran!"
Soll ich ihn jetzt, auf die Fehler hinweisen, womöglich noch eine Lösung vorkauen und das Risiko eingehen, dass er nichts daraus lernt und sich das erneut wiederholt? Oder soll ich ihn jetzt mal voll gegen die Wand rennen lassen und abwarten, bis das beim Kunden knallt? Allein, dass ich mit dem Gedanken spiele, widert mich schon an.

Und nu?

Das ist kein Fake! Danke für das Lesen! Für ein paar Zeilen wäre ich dankbar. Oft ist ein Problem aus der Entfernung betrachtet ganz leicht (das gilt im Sozialen wie auch bei der Software-Erstellung!).

synergie
2013-01-01, 14:18:11
Was hält dich denn davon ab, dich mit ihm mal beim Kaffeepäuschen zusammenzusetzen und Klartext mit ihm zu reden?
Ich hatte so etwas ähnliches letztes Jahr wo ich aber der Jüngere und unerfahrene war und mit einem älteren Kollegen auskommen musste. Der konnte zwar viel aber nicht das was ich wollte, und ich hatte hier die Zügel in der Hand.

Resultat: Nachdem wir 2mal hart aneinander gestoßen sind und uns gegenseitig die Meinung gesagt hatten, kommen wir beide wieder super miteinander aus xD. Jeder kennt die Prioritäten und Arbeitsweisen des Anderen und weiss wohin man will. Es ist eben die Kunst einen Mittelweg zu finden und nicht jemanden eins auswischen zu müssen/wollen. Man hat ja schon genug "Feinde" (Cheg, Kunde, etc.) da muss man sich nicht noch zusätzlich etwas aufladen.

Rede einfach mal in aller Deutlichkeit mit ihm darüber, dass er dir nicht ständig die Ideen klauen und danach halbfertiges Zeugs präsentieren soll, wovon er, wenn er auf sich alleine gestellt ist, das nicht gebacken bekommt. Du aber gerne bereit bist, gemeinsam mit ihm etwas zu entwickeln, dann aber jeder etwas davon haben soll und er keinen Alleingang starten soll, weil er sonst auf die Schnauze fällt, weil es keine Hand und Fuß hat.

Watson007
2013-01-01, 14:49:50
wenn du ihn mit seinen Fehlern auflaufen lässt, würde er dann denn direkt gekündigt werden?

Ich kann dich verstehen und würde ihm auch nicht ewig hinterherlaufen wollen.

Also wenn seine Position nicht gefährdet ist würde ich ihn vielleicht einmal auflaufen lassen, wenn er großkotzig auftrat....

Ich kenne das, die die frisch von der Uni kommen sind häufig eingebildet und wissen alles besser xD Wie das bei Studierten nunmal so ist.

Rooter
2013-01-01, 15:26:35
Soll ich ihn jetzt, auf die Fehler hinweisen, womöglich noch eine Lösung vorkauen und das Risiko eingehen, dass er nichts daraus lernt und sich das erneut wiederholt? Oder soll ich ihn jetzt mal voll gegen die Wand rennen lassen und abwarten, bis das beim Kunden knallt? Allein, dass ich mit dem Gedanken spiele, widert mich schon an.Ich würde, wie synergie schrieb, nochmal deutlich mit ihm reden und ihm sagen dass das so nicht geht! Wenn da wieder nichts oder nur Arroganz rüber kommt würde ich ihn auch mal vor die Wand laufen lassen, vermutlich tust du ihm damit sogar indirekt einen gefallen denn auf anderem Wege scheint er dann ja nicht lernen zu können oder wollen. Die Sache muss ein Ende haben weil du dir ja nicht deine Arbeitsweise durch ihn bestimmen lassen kannst und das Thema Burn-out hast du ja selbst schon genannt...
Aber: Bist du wirklich sicher dass euer Kunde erkennen wird das der Code mit heißer Nadel gestrickt ist? Könnte es nicht passieren dass der den durch winkt und du dich dann wieder - und vielleicht sogar längerfristig - mit dem Crap auseinandersetzen musst!? Jedenfalls solltest du nicht erst bis zum Meeting mit dem Kunden warten bevor du auf die Probleme hin weist.
Und wer soll dir schon etwas können, du bist doch nicht sein Kindermädchen und für seinen Code verantwortlich, oder!? Dann hast du eben erst gerade gestern mal die Zeit gefunden seinen Code anzusehen und dabei sind dir die Probleme aufgefallen, da kann dir ja keiner für böse sein.

MfG
Rooter

Gast
2013-01-01, 15:59:44
Das sollte man direkt mit der Geschäftsleitung besprechen oder mit dem typen der dich aus der fachlichen Sicht der Dinge eingestellt hat.

Der Hüpfer wird über Leichen gehen und dich irgendwannmal an deinem Stuhl sägen, wenn seine Position durch DEINE Ideen sich gestärkt hat.

Da hilft alles nichts. Gleichzeitig darfst du ihn nur an so wenigen Sachen beteiliegen wie es unbedingt notwendig ist. Von dem Vorgesetzten ist klarzustellen, daß bestimmte Bereiche nur von dir eingeleitet und durchgeführt werden.

Wenn du damit zögerst wirst du einen bitteren Abgang erleben. Ein soziales Arbeitsumfeld kannst du auf deinem von dir bestrebten (und lobenswerten) Level nur mit Leuten aufbauen die mitspielen.
Gegenüber Maden bestehst du nur mit Härte. Entweder du reagierst also entsprechend oder du wirst unglücklich aufgeben müßen.

Der Typ wird nie dein Freund werden und auf Einsicht und Verhaltensänderung brauchst du nicht hoffen.
Erst recht nicht wenn er bei dem hier blauäugig vorgeschlagenen "Kaffegespräch" feststellt, daß du ihn durchschaut hast.
Dann wirst du vom vermeindlich trotteligen Ideenlieferant, auf deren Schultern man sich auf dem Weg nach oben stutzen kann, zum Feind.

Wenn du keine Eier hast, bist du für diese Art der Arbeit nicht geeignet. Das darfst du nicht als beiläufige Probleme im Arbeitsumfeld sehen, die mit der eigentlichen Arbeit nichts zu tun haben. Solche Situationen gehören ZUM JOB.
Du mußt das zur deinen Fachkompetenz einordnen und nicht dem Nebenbei des Arbetislebens. Auch wenn dir das überhaupt nicht liegt und du diese Situation genauso Sch... findest wie die meisten hier.

Bei der vorgeschlagenen Klärung mit den höhergestellten Verantwortlichen müßen bei den ersten zwei Schritten nicht zwangsläufig Namen genannt werden.

Nach der Klärung bzw. noch während dessen, mußt du damit rechnen, daß er deine Arbeit subtil sabotieren wird. Hier muß bereits im Vorfeld deine soziale Bindung zu anderen Kollegen gestärkt werden und du mußt ein Umfeld erstellen, in welchem ggbf. sein Gegensteuern auch von anderen mißgebilligt wird.

Im Gründe brauchst du also einen Plan der ähnlich dem ist, den du für deine eigentliche Aufgabe in der Firma erstellst.
Was aber auf jeden fall zu vermeiden ist, ist die Offensichtlichkeit deines sozialen :) Plans. Die Kollegen dürfen nicht merken, daß du dich um ihre Günste bemühst, weil du ein Problem mit dem Hüpfer hast.

Zum Plan sollte dann auch gehören, daß seine Fehler bzw. Unzulänglichkeiten gelegentlich wohlwollen im Guten ;) (sprich: subtil) auf den Tisch kommen sollten. In der Gruppe.
Dafür muß er nicht zwangsläufig bei sein und es lohnt sich auch dafür Situationen abzuwarten bei welchen nicht du der Initiator solcher kurzen Gespräche bist (!)

Viel Erfolg 2013 von einem Mann mit einschlägigen solchen Erfahrungen.

medi
2013-01-01, 17:24:18
Wenn er dir, wie du sagst, sympatisch ist dann weise ihn auf seine Fehler hin, lasse ihn aber ALLEINE eine Lösung finden (it's not your business!). Die kannst du prüfen und ggfls. wieder anprangern aber nie eine Lösung hinpacken! Er soll selbst drauf kommen, dass er a) nicht unfehlbar ist und b) das es oftmals besser ist ein Problem 3x zu durchdenken und wenigstens 1x zu besprechen damit verschiedene Sichtweise zusammen kommen als schnell was hinzurotzen und dann zig mal Nachbesserungen machen zu müssen.
Naja und neue Vorhaben musst du halt weniger detailiert vorstellen, dann wird es für ihn schwer da was sinnvolles draus zu machen.

Ist er dir hingegen unsympatisch dann lass ihn gegen die Wand laufen, verweigere ihm dabei aber nicht aktiv Hilfe sondern wie bisher geschehen mit "Sorry, keine Zeit".

Aber mal was anderes: Wie kann es sein, dass bei euch jeder macht was er grad für richtig hält? Gibts da keinen Teamleiter, der die Aufgaben zuteilt?

minos5000
2013-01-01, 18:31:51
Aber mal was anderes: Wie kann es sein, dass bei euch jeder macht was er grad für richtig hält? Gibts da keinen Teamleiter, der die Aufgaben zuteilt?


Das lag mir auch gerade auf der Zunge. Hat er sich die Aufgabe geschnappt ohne vorher zu fragen?

SuperStar
2013-01-01, 20:24:22
Also ihm sagen dass er sowas nicht machen kann. Wenn er Wissenlücken hat soll er die selber stopfen dazu bist du nicht da.
Sag ihm dass du ihm nicht weiter helfen wirst seine Fehler nachzuarbeiten bis er mit dem Scheiß aufhört.
Leider gibt's auch welche die sind unbelehrbar. Die schieben die Schuld immer auf andere.
Naja wenn er so ist kommt er eh nicht weit.
Ich versteh aber nicht warum du es nicht gleich angesprochen hast.

DanMan
2013-01-01, 21:50:50
So lange du nicht unfreundlich warst sehe ich kein Problem in deinem Verhalten.

PHuV
2013-01-01, 22:17:43
Zieh Dich zurück und lass ihn auflaufen durch seine eigene Dummheit. Sonst wird Dir das noch blöde angerechnet, wenn Du Dich zu sehr kümmerst (ich weiß, wovon ich rede).

Haarmann
2013-01-02, 06:30:42
Das Uebliche Big Bullshit Projekt in Mappe Streng Geheim verpacken...

Wenn er so naiv ist, das umsetzen zu wollen... gerne.

Shink
2013-01-02, 06:47:10
Prinzipiell seh ich jetzt nichts verwerfliches an seinem Verhalten - er wird viel Zeit verprassen, wofür du nicht zuständig bist. (Schließlich hast du ihm die Arbeit ja nicht aufgetragen.) Wenn das jemandem nicht passt - bitteschön.
Die Frage ist: Wie willst du sicher stellen, dass der Typ nichts kaputt macht?

Wenn das Thema zur Zeit niemanden interessiert und der Kunde motzen muss, damit etwas passiert, dann mach es zu deiner Aufgabe:
Definition of Done für Architekturumbauten, festgelegtes Review-Prozedere, erste Schritte (klingt jetzt nicht so, als ob ihr so etwas schon hättet...) für Testszenarien, automatische Tests unzo. Eigentlich kannst du - man will ja nicht oberschulmeistermäßig sein - die Kollegen fragen, was sie sich diesbezüglich vorstellen können und dies in den Raum stellen als gemeinsames Ergebnis.

Hmm... wenn ich es mir recht überlege, erinnert mich das sehr an meine Anfänge "direkt nach der Uni": Brutal andere Lösungen, bei denen die alten Hasen die Hände über den Kopf schlugen. Dann die für mich wohl ähnlich brutalen Tests der alten Hasen (über Nacht wurden hunderttausende Client-Eingaben simuliert, dabei ist öfters mal das WLAN oder ein Stück Hardware ausgefallen) und schließlich die Erkenntnis, dass man solche Anforderungen nicht auf befriedigende Weise im Nachhinein einbauen kann.

V2.0
2013-01-02, 08:03:16
Ihr habt ein Führungsproblem. Jemand muss die Aufgaben und Befugnisse klar verteilen.

Shink
2013-01-02, 09:20:07
Ihr habt ein Führungsproblem. Jemand muss die Aufgaben und Befugnisse klar verteilen.
Was stimmt: Klar verteilt werden müssen sie. Das kann aber natürlich auch das Team selber tun.

geforce
2013-01-02, 10:32:24
Stell Ihn bloß. Du hast das durchschaut, du wirst einen Weg finden auch das zu tun. Es ist gerade in diesem Fall eine Frage des Respekts und der (auch elterlichen) Erziehung. Hat man Anstand dann weiß man das sich sowas nicht gehört...

MfG Richard

DanMan
2013-01-02, 15:27:55
Stell Ihn bloß. Du hast das durchschaut, du wirst einen Weg finden auch das zu tun. Es ist gerade in diesem Fall eine Frage des Respekts und der (auch elterlichen) Erziehung. Hat man Anstand dann weiß man das sich sowas nicht gehört...

MfG Richard
Neee...

Nimm ihn dir zur Seite für ein Gespräch unter 4 Augen und sei einfach nur schonungslos ehrlich ohne unfreundlich zu sein. Wenn er es dann nimmernoch nicht versteht, lass ihn einfach bei dir auflaufen. Wenn er meckert, verweise auf eben dieses Gespräch.

fdk
2013-01-02, 15:57:40
Für eine Roadmap in deinem Kopf kannst du keine Lorbeeren ernten. Du musst doch irgendwie kommuniziert haben was du dir mittelfristig vorgenommen hast. Damit sollte eigentlich auch klar sein von wem die Idee ist. Wenn dann einer ankommt und meint er müsste Teile davon hinfrickeln dann würde ich ihm erstmal klarmachen das er sich etwas oberhalb seiner Liga bewegt. Wenn das nicht wirkt kannst du das Problem noch immer eskalieren lassen und Ihn mit seiner unzulänglichen Implementierung auflaufen lassen.

Alter Sack
2013-01-03, 09:39:13
Hallo Leute,

zunächst einmal herzlichen Dank, ich habe mir alle euere Postings gestern sorgfältig durchgelesen und wurde dann vorhin leider doch kalt erwischt:

Ich kam heute um 8:15 ins Büro und wurde noch am Eingang vom Hüpfer abgefangen und direkt in das Büro des Teamleiters gerufen ("kommst Du mal gerade mit?!"). Dort erklärte er dann, dass er mit der Aufgabe fertig sei und jetzt etwas anderes anfangen könne. Ich sollte helfen, für ihn eine neue Aufgabe zu identifizieren. (In Wirklichkeit sollte ich die Aufgabe abnicken, die er eh machen wollte, und so kam es dann auch.)

Hüpfer hat dann das Interface gezeigt, und ich habe dann auf einen Denkfehler in seinem Konstrukt hingewiesen (den sah man schon am Interface). Meine Hoffnung war, dass der Teamleiter dann folgert: "Okay, das ist wohl nicht fertig, nochmal zurück ans 'Zeichenbrett'!" Das passierte aber nicht, ganz im Gegenteil: darauf soll jetzt aufgebaut werden. Klasse Sache: Das Fundament zeigt schon beim Austrocknen Risse, aber wir setzten da jetzt einen Wolkenkratzer drauf. Das ist Qualitätsarbeit!

Ich habe dann vor dem Teamleiter und noch zwei weiteren Kollegen gesagt, dass das Ding ganz sicher nicht fertig im Sinne von "das installieren wir jetzt beim Kunden" ist und dass er für die Komponente und das, was deswegen schief laufen wird, die "volle Verantwortung" hat. (Woha, der kann böse gucken... das "Der Typ wird nie dein Freund werden" unterschreibe ich jetzt auch. Das Thema ist durch.) Mir ging es darum zu sehen, wo er, ich und der Teamleiter stehen. Resultat: Hüpfer macht weiter, und ich werde vorsichtig sein müssen, was ich sage. Der Kerl ist manipulativ, und mein Teamleiter kriegt es nicht mit. Ich muss genau aufpassen, was ich wann und wie sage, und ich werde penibel darauf achten müssen, dass für alle klar ist, wer wofür verantwortlich ist. Sonst habe ich ein Problem.

Fakt ist: Ihr hattet Recht mit Eueren Aussagen, und wenn ich dermaßen mit dem Zauhnpfahl winke, und es kommt nicht an, dann kann ich die Dinge nur laufen lassen und abwarten, was passiert. Ich kann nicht mehr machen als ein paar Mal zu mahnen, dann aber die Klappe zu halten - sonst ist man ja der Querulant. Wenn ich jedes Mal korrigierend eingreife, mache ich mich zum Deppen.

@synergie: Ich habe das Thema schon angesprochen, aber er möchte sein Ding so durchziehen (okay, das ist sein Recht!). Das mit dem Ideen klauen, ist so leicht nicht nachzuweisen, daher habe ich das nicht angesprochen, werde aber in Zukunft sehr vorsichtig sein, mit dem, was ich sage. Oder halt sehr deutlich vor Zeugen: "Also MEIN Plan ist jetzt so-und-so, und das werde ICH dann umsetzen, die Tickets sind eingestellt und auf mich gebucht." Die Sachen mit dem "Fronten klären und dann kann man zusammen arbeiten" kenne ich auch, das wird aber hier (das sagt mein Gefühl) nicht funktionieren.

@Watson007: Nein, wenn man in der Software-Entwicklung jeden kündigen würde, der man einen Bug einbaut, dann gäbe es nur noch arbeitslose Entwickler. Der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Entwickler liegt letztlich in der Wartbarkeit der entwickelten Software und der Fehlerrate. Null ist diese aber nur bei Sandkastensoftware. Große Systeme enthalten immer Fehler. - Ja, ich war auch mal eingebildet und frisch von der Uni, und ich habe reichlich schlechte Software in meinem Leben produziert. Ich habe aber niemals andere vor meinen Karren gespannt.

@Rooter: Die Erfahrung zeigt, dass die Kunden selten mitbekommen, auf welchen Level die Software programmiert wurde. Nur wenn es ganz derbe ist, werden Kunden mal ernsthaft unruhig. Oft ist es auch so, dass beim Kunden viel Geld in die Hand genommen wurde und dort Leute ihr Gesicht verlieren würden, wenn das Projekt scheitert. Die Leidensfähigkeit der Kunden erstaunt mich immer wieder. Was klar ist: da werden sehr komische Effekte auftreten (Teile des Systems werden ausfallen). Mal gucken, was dann passiert. Das mit dem "hab jetzt mal reingeguckt", habe ich auch schon überlegt, aber dann spanne ich wieder einen Fallschirm auf.

@Gast: "Der Typ wird nie dein Freund werden und auf Einsicht und Verhaltensänderung brauchst du nicht hoffen." Als ich den Satz das erste Mal gelesen habe, dachte ich: "Nee, so schlimm wird es schon nicht kommen.", aber Du hast Recht. "Wenn du keine Eier hast, bist du für diese Art der Arbeit nicht geeignet." - Danke für den Arschtritt (ehrlich!). Wenn ich mich nicht bewusst positioniere, dann werden mich andere dahin stellen, wo sie mich haben wollen. Leider ist meine Position (bin ja neu) nicht so stark, als dass ich es mir jetzt schon leisten kann, auf den Putz zu hauen. Da kann ich - momentan noch - nur verlieren. Ich werde also erstmal still halten und ein Netzwerk aufbauen. Aber danke für Dein Posting und für Deine schonungslose Ehrlichkeit - bringt ja auch nix da um den Brei herum zu reden. Top!

@medi: Ich habe jetzt angeboten, dass ich mir die Sachen gerne angucke, wenn er sie denn offiziell für fertig erklärt. Wenn ich damit erreiche, dass er nochmal drüber guckt, was er da produziert hat: gut. Wenn ich damit erreicht, dass er mir offiziell fertigen Mist rüber schiebt, dann steht er doof da, wenn ich dann antworte (oops! da habe ich doch glatt auf "Allen antworten" geclickt. Sowas Dummes aber auch.) "neue Vorhaben musst du halt weniger detailiert vorstellen", ja, das werde ich machen. Der Teamleiter ist seit 6 Wochen dabei und ist noch in der Einarbeitung.

@minos5000: so ist es

@SuperStar: Nuja, ich bin halt neu, da geht man nicht sofort auf Konfrontation.

@DanMan: Ich bin vorhin schon deutlich geworden, weil ich eine Positionierung des Teamleiters erzwingen wollte. Unfreundlich war ich nicht, aber schon deutlich.

@PHuV: Ja, werde ich machen.

@Haarmann: Hmm, ich könnte tatsächlich mal gucken, ob er auf so etwas anspringt. Hmm, das muss etwas sein, was plausibel klingt aber Blödsinn ist... ich lasse mich mal von unserem Marketing beraten, darin sind die super! :-)

@Shink: gar nicht, er macht ja schon Dinge kaputt, was sich aber in Wochen oder Monaten erst zeigen wird. Automatische Tests habe ich für die neuen Projekte eingeführt, den Rest gibt es nicht (und da habe ich keine Weisungsbefugnis). Ich kann ja verstehen, dass er sich beweisen/austoben möchte, aber das geht auf Kosten der Firma (und das nimmt momentan sonst keiner wahr). Bei den brutalen Tests hast Du aber bestimmt was gelernt, oder?

@V2.0: yep, aber das ist nicht meine Baustelle

@geforce: das ist eigentlich nicht mein Stil, und so etwas kann auch nach hinten losgehen. Die anderen Kollegen solidarisieren sich sicher eher mit ihm als mit mir (dem Neuen).

@DanMan: schon versucht, hat nix gebracht

@fdk: klar habe ich das kommuniziert, ich hatte aber offen gelassen, wann ich diese Teile umsetzen würde - und das war wohl der Fehler. Ich habe heute durch die Blume gesagt, dass er sich übernimmt.

Mein Plan ist jetzt folgender:

Werde ich direkt zu etwas gefragt, bleibe ich indifferent: "Ich habe keine Zeit, Deadline!", "So zwischen Tür und Angel möchte ich keine Architektur diskutieren.", "Wenn Du etwas besprechen möchtest, dann ruf doch ein Meeting mit allen ein und stell vor, was Du gemacht hast.", "Ich weiß nicht ob das klappen kann, da muss ich mal in Ruhe darüber nachdenken... aber Du weisst ja, die ganzen Termine...".

Ansonsten bleiben die Ideen bei mir und wenn ich mich dazu entschließe, sie zu veröffentlichen, dann nur mit geschaffenen Tatsachen. "Soo, ich habe jetzt Zeit gefunden, mir die Sache anzugucken, dabei sind mir folgende Dinge aufgefallen. Nullpointer hier, Race condition dort, Bug da. Ich habe mir mal erlaubt, eine alternative Implementierung zu machen, die liegt im SVN unter...", "Beim Nachdenken sind mir folgende Schwächen aufgefallen, ich habe das mal zur Diskussion als Mail rumgeschickt. Eine grobe Idee, was man machen könnte habe ich schon, das möchte ich aber erst besprechen, wenn ich mir sicher bin, dass das passt." So in der Art.

Ansonsten Schweigen ist Gold!

Wenn's mir zu bunt wird: die Probezeit gilt für alle Seiten. Ich trete hier nicht als Bettler auf. Ein Anruf und zumindest eines der anderen Jobangebote lässt sich sicher reaktivieren.

Nochmal herzlichen Dank an Euch alle! Das war eine qualifizierte Hilfe und mehr als ich erhofft habe.

Falls sich Weiteres ergibt, halte ich Euch auf dem Laufenden!

geforce
2013-01-04, 08:21:28
Mein Vorschlag sollte keinen Schaden anrichten. Du hättest Ihm eine Idee "verkaufen" können die in der Umsetzung eigentlich sinnfrei ist, er aber trotzdem vorschlagen würde und dann eben dafür mal keine Lorbeeren geerntet hätte. So einen Fehltritt macht man einmal und dann lässt man sowas bleiben weil man eben der Person nicht mehr vertrauen kann von der es kam...

Ansonsten, wie natürlich schon Andere gesagt haben, nimm Ihn dir beiseite und suche ein Gespräch. Es würde mich aber erfahrungsgemäß wundern wenn sich Etwas ändert wenn du nicht deinen "Arbeitsstil" änderst. Wird aber in einer Gruppe projektorientiert gearbeitet schließt es sich ja eigentlich aus Ideen nicht zu diskutieren oder sich gegenseitig zu reflektieren. Das heißt am Ende bremst Ihr das Projekt aus und Keiner hat gewonnen.

MfG Richard

DanMan
2013-01-04, 11:36:18
Na klingt doch als hättest du es im Griff jetzt.

PHuV
2013-01-04, 14:01:02
@alter Sack

Bei Deiner Beschreibung habe ich so ein Déjà-vu. :freak: Ich bin ja noch ein Jahrzehnt älter als Du (also noch der ältere Sack, Du Jungspund :tongue:) und entsprechend im Business. Es hilft Dir nichts, die wollen das nicht sehen und erkennen, aber Du bist als Versteher dann immer der Nörgler und Querulant, und das wird sich leider nicht positiv auswirken, noch dankt es Dir jemand. Da hilft nur, sich zurückziehen, sonst gehst Du daran kaputt, und ändern geschweige den verbessern tun sich rein gar nichts.

Ich hatte dann irgendwann keine Lust mehr auf dieses Affentheater, die Konsequenzen gezogen, und bin gegangen (oder gegangen worden, da Widerspruch im Betriebsübergang, da wir wieder mal verraten und verkauft wurden)

Heute sage mir, ich werde für die Anwesenheit bezahlt, und wer keine Verbesserungen will, deren Problem. Als externer MA in den Firmen ist das natürlich einfacher. Mittlerweile bin ich in einer sehr netten Firma, wo man sehr wohl auch konstruktiv miteinander umgeht. Wie man sieht, es geht auch anders. Aber in der Masse hast Du leider immer als Mitdenker Probleme. Du wirst auch unbewußt immer von den anderen als Gefahr, Bedrohnung oder sonstwas negatives wahrgenommen, ohne daß Du dafür überhaupt etwas kannst.

Deshalb, schone Deine Nerven, zieh Dich zurück, und zur Not wechsle. Es gibt sehr wohl AGs und Teams, die Deine Fähigkeiten zu würdigen wissen. ;)

Rooter
2013-01-05, 21:45:01
Hüpfer hat dann das Interface gezeigt, und ich habe dann auf einen Denkfehler in seinem Konstrukt hingewiesen (den sah man schon am Interface). Meine Hoffnung war, dass der Teamleiter dann folgert: "Okay, das ist wohl nicht fertig, nochmal zurück ans 'Zeichenbrett'!" Das passierte aber nicht, ganz im Gegenteil: darauf soll jetzt aufgebaut werden. Klasse Sache: Das Fundament zeigt schon beim Austrocknen Risse, aber wir setzten da jetzt einen Wolkenkratzer drauf. Das ist Qualitätsarbeit!Na doll, das war ja auch so ungefähr das worauf ich hinaus wollte. Nicht nur der Kunde merkt nicht was falsch läuft, schon der Teamleiter kriegt es nicht mit und winkt den Crap durch... :rolleyes:

Ich habe dann vor dem Teamleiter und noch zwei weiteren Kollegen gesagt, dass das Ding ganz sicher nicht fertig im Sinne von "das installieren wir jetzt beim Kunden" ist und dass er für die Komponente und das, was deswegen schief laufen wird, die "volle Verantwortung" hat. (Woha, der kann böse gucken... das "Der Typ wird nie dein Freund werden" unterschreibe ich jetzt auch. Das Thema ist durch.) Mir ging es darum zu sehen, wo er, ich und der Teamleiter stehen. Resultat: Hüpfer macht weiter, und ich werde vorsichtig sein müssen, was ich sage. Der Kerl ist manipulativ, und mein Teamleiter kriegt es nicht mit. Ich muss genau aufpassen, was ich wann und wie sage, und ich werde penibel darauf achten müssen, dass für alle klar ist, wer wofür verantwortlich ist. Sonst habe ich ein Problem.Wird denn später, wenn die Software ggf. den Bach runter geht, auch eindeutig klar sein wer dafür verantwortlich ist!? Nicht dass man es dann dir ankreidet...!

Ich weiß ja nicht wie gut du und dein Teamleiter miteinander könnt aber such doch das Gespräch mit ihm und weise ihn auf die Probleme hin!
Alternativ: Maile ihm den Link zu diesem Thread, ich finde nicht dass du hier den Eindruck erweckst den Jungspund loswerden zu wollen weil er quasi an deinem Stuhl sägt, ich finde dein Verhalten ihm gegenüber bisher sogar noch fast zu fair!

MfG
Rooter

medi
2013-01-11, 12:36:32
Ich weiß ja nicht wie gut du und dein Teamleiter miteinander könnt aber such doch das Gespräch mit ihm und weise ihn auf die Probleme hin!
Alternativ: Maile ihm den Link zu diesem Thread, ich finde nicht dass du hier den Eindruck erweckst den Jungspund loswerden zu wollen weil er quasi an deinem Stuhl sägt, ich finde dein Verhalten ihm gegenüber bisher sogar noch fast zu fair!

MfG
Rooter

Wenn ich das recht gelesen habe dann ist der Teamleiter selbst neu im Boot und wird sich dementsprechend auch noch zurück halten da auch er erst einmal sein Revier abstecken muss ... dumme Situation.

Der Teamleiter ist seit 6 Wochen dabei und ist noch in der Einarbeitung.

tam tam
2013-01-11, 14:08:56
@Alter Sack...

Mit Menschen ein ehrliches Gespräch suchen, die von anderen Ideen klauen und als die ihren ausgeben, um sich so zu profilieren und das sogar ganz offen vor dem Temleiter... Das funktioniert schon naturbedingt überhaupt nicht.

Meine Erfahrungen sind da, daß solche Charaktere am Ende mehr Zeit und Kopfschmerzen beanspruchen, als die Arbeit selbst. Für gewöhnlich entsorgt man auch solche AN frühzeitig, wenn man dessen gewahr wird(od. Isolation). Geht nat. in Deinem Fall nicht, da Du nicht in dieser Position bist und schon gar nicht zu Beginn Deiner neuen Laufbahn in dieser Firma.

Um Dich selber zu schützen(an diesem Punkt scheinst Du m.E. schon angekommen zu sein), solltest Du absofort die Kommunikation mit diesem Helden auf das Nötigste! beschränken, jedoch dabei weitestgehend vorurteilsfrei, um dabei nicht die Arbeit zu beeinträchtigen. Dann diesen jungen Mann gegen die Wand karren lassen!!! (<-- soweit es vertretbar ist{siehe Teamwork}) Nicht, damit er daraus lernt. Sondern um Dich selber gegenüber negativen Folge-Konsequenzen zu bewahren. Denn offensichtl. hat dieser Spezi sich schon abgesichert(siehe Resultat vom gemeinsamen Gespräch mit Teamleiter, der offensichtl. laut Deiner Situations-Beschreibung wohl nun davon überzeugt zu sein scheint, daß dieser Jungspund der Kompetentere bei dieser Frage sei, und das ist ein klares Indiz von Mobbing und Verrat!). Außerdem obliegt es auch Deiner Verantwortung, diesem Spinner Grenzen zu setzen, um die Firma vor eventl. Schäden durch diesen zu bewahren(nat. subtil).

Da kann man mal wieder sehen, was passiert, wenn man Menschen mit Personalfragen betraut, die ansich über null oder wenig Menschenkenntniss verfügen. Mobber und Profilanten kosten dann dadurch am Ende der Firma mehr Geld, als irgendwelche Querulanten und Spätzünder.

Alter Sack
2013-01-11, 18:16:16
@geforce: Das Gespräch habe ich gesucht, er wird seinen Stil nicht ändern. Also schneide ich ihn jetzt von den Ideen ab, d.h. ich liefere dann gleich die Implementierung und nicht mehr nur die Idee. Da er im Moment weiter alte Ideen abarbeitet, kann (und möchte) ich ihm da keine Trojaneridee unterschieben. Es ist schon ein Unterschied zwischen passiven Laufen-lassen und aktiven destruktiven Handeln.

@PHuV: Schön, dass Deine Geschichte ein Happy End hat... das lässt mich hoffen. Ich warte mal ab, wie es sich entwickelt. Der Rest des Teams ist (bisher) super, und die Aufgaben passen auch, wäre schade, wenn so eine Sache dazu führen würde, dass ich hier das Handtuch schmeiße. Aber ja, auf Affentheater habe ich auch keine Lust und dem Hüpfer "hinterher zu staubsaugen" noch weniger. Ich hoffe, dass er - nachdem das geknallt ist - überlegter an die Sachen rangeht.

@Rooter: Ich habe vor mehreren Zeugen sehr deutlich gesagt, dass er die Verantwortung dafür hat und dass es dann sein Problem ist. Die Verantwortung ist geklärt und ganz sicher nicht bei mir. Unser Teamleiter hält sich sehr bedeckt und lässt sich nicht in die Karten gucken, und das ist - da er neu ist - ein sehr kluges Verhalten. Nur ist es für mich halt nicht hilfreich. Wenn ich das von ihm zwischen den Zeilen gesagte aber richtig interpriere, kriegt er schon mit, dass da was nicht ganz sauber läuft. Leider positioniert er sich (noch) nicht.

@mendi: So ist es. Selbst wenn er den vollen Durchblick hat, kann er es sich noch nicht leisten, solche Dinge anzusprechen. Das würde böse nach hinten losgehen.

@tam tam: Puuuh, ich hoffe, dass Du mit Deiner Einschätzung "daß dieser Jungspund der Kompetentere bei dieser Frage sei, und das ist ein klares Indiz von Mobbing und Verrat" daneben liegst, aber das, was Du sagst, hat Hand und Fuß. Ich kann nur hoffen, dass der Teamleiter irgendwann spitz kriegt, wie die Dinge liegen - falls nicht, dann suche ich das Weite. Einen verkackten Kollegen hat man immer, aber wenn der Teamleiter keine Antenne für solche Dinge hat, dann hat man verratzt! Am meisten ärgere ich mich über mich selbst: Hätte ich direkt bei Thema 2 gesagt: "Stop! Meine Idee, meine Umsetzung!" hätte ich die Fronten frühzeitig geklärt und müsste jetzt nicht eiern.

Zum aktuellen Stand:

Seit Anfang Januar habe ich mein Verhalten ihm gegenüber radikal verändert:

Konkrete Ideen kann er bei mir nicht mehr bei mir abzugreifen, er bekommt höchstens einmal eine wolkenhafte Andeutung oder wird mit dem Hinweis auf meine Deadlines komplett vertröstet ("Du, ich hab soo viel zu tun. Ist Dein Teil denn fertig? Nein? Also dann geht es wirklich nicht. Ich mache ja gerne ein Review, wenn es fertig ist, aber mehr kann ich Dir nicht anbieten, sonst köpft mich XYZ.").

Brainstormings etc. gab es seitdem nicht mehr, aber wenn es wieder zu so einem kommt, werde ich klarstellen, woher die Ideen stammen und wer sie umsetzt.

Thema 1 liegt als Ruine im SVN, Thema 2 ist - wenn man reinguckt - auch eine Ruine (mit Fallgruben) und wird uns richtig auf die Füße fallen.

Da junger Hüpfer Thema 2 ja für fertig erklärt hat, zieht er nun also weiter, um weiteren Schaden anzurichten. Das neue Thema betrifft mich (wenn überhaupt) äußerst indirekt also bereitet mir das keine Bauchschmerzen. Es hat unmittelbar geholfen, den Ideenfluß ihm gegenüber auszutrocknen: da er jetzt auf sich allein gestellt ist und ihm der Blick für das "große Ganze" fehlt, schafft er es nicht mehr, zentrale und wichtige Themen an sich zu reißen.

Ich lasse mich mal überraschen, wie es weiterläuft und gebe dann Wasserstandsmeldungen.