PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DIY: BGA Reballing - wie?


Misda
2013-02-04, 10:59:45
Ich bin ein Fan davon, alte Geräte zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen.

Wo meine Kenntnisse bisher allerdings nicht ausreichten, sind defekte Grafikchips auf Notebook-Mainboards.

@Youtube habe ich einige Reparaturanleitungen gesehen, bei denen die Chips neu verlötet wurden. Allerdings mit einem "gigantischen" Maschinenpark :-)

Geht sowas auch für einen Heimanwender, der keine zwei linken Hände hat und bisher noch keinerlei Equipment/Erfahrung auf dem Gebiet hat? Wie viel kostet so eine Grundausstattung? Wo bekommt man diese?

Es ist oft schade um die schönen Notebooks, die nur weggeworfen werden, weil so ein blöder Chip nicht richtig sitzt ...

Spasstiger
2013-02-04, 13:00:42
Mit einem mittleren vierstelligen Eurobetrag musst du schon rechnen, schau einfach mal nach BGA-Rework-Stations. Eine günstige Bastellösung, mit der auch Laien arbeiten können, kenne ich nicht.

Aber an die passenden Ersatzchips kommst du normalerweise auch nicht so einfach. Du kannst es ja erstmal mit der Backofenmethode versuchen, d.h. Platine für ca. 20 Minuten bei ca. 140°C in den Backofen (besser diesen Backofen nicht für Lebensmittel verwenden). Das hat schon viele scheinbar tote Boards gerettet. Ist aber oft keine dauerhaft haltbare Lösung.

Skysnake
2013-02-04, 13:04:06
Ich bin ein Fan davon, alte Geräte zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen.

Wo meine Kenntnisse bisher allerdings nicht ausreichten, sind defekte Grafikchips auf Notebook-Mainboards.

@Youtube habe ich einige Reparaturanleitungen gesehen, bei denen die Chips neu verlötet wurden. Allerdings mit einem "gigantischen" Maschinenpark :-)

Geht sowas auch für einen Heimanwender, der keine zwei linken Hände hat und bisher noch keinerlei Equipment/Erfahrung auf dem Gebiet hat? Wie viel kostet so eine Grundausstattung? Wo bekommt man diese?

Es ist oft schade um die schönen Notebooks, die nur weggeworfen werden, weil so ein blöder Chip nicht richtig sitzt ...
Wie schon gesagt wurde, so was gibts nur für eine schweine Geld...

Das ist für den Privatmann komplett fern ab jeder realität. "Billig" gibts da auch nicht. Die Anforderungen an die Maschinen sind einfach zu hoch.

Misda
2013-02-04, 13:21:20
Hmm, ärgerlich.

Gibt es von euch Tipps bzgl. Firmen, die dies anbieten? Zu einigermaßen humanen Preisen? Bei manchen Reparaturangeboten, ist ein Neukauf leider die bessere Möglichkeit ...

Bei vielen Laptop, die nicht mehr gehen oder Streifen im Bild haben, ist es ja in der Tat der Grafikchip. Stelle mir nun vor, dass ich das Mainboard ausbaue; zu einer Firma schicke; es dort neu gelötet wird; ich es wiederbekomme und einbaue.

Oder ist so ein "Reparaturablauf" eher selten von Erfolg gekrönt?

YfOrU
2013-02-04, 13:26:53
Wie schon gesagt wurde, so was gibts nur für eine schweine Geld...

Das ist für den Privatmann komplett fern ab jeder realität. "Billig" gibts da auch nicht. Die Anforderungen an die Maschinen sind einfach zu hoch.

Auch wenn es die bekannten Markenhersteller nicht gerne hören, die Produkte von ACHI (IR Rework) sind ganz in Ordnung. Man sollte halt wissen was das Produkt kann bzw. können muss.

Gibt es zwar auch ohne aber ein integrierter beheizbarer Tisch ist für ordentliche Ergebnisse eigentlich Pflicht. Mit Schablonen, Werkzeug, Kugeln, Flussmittel etc. macht das gut 1000€.

Skysnake
2013-02-04, 13:33:31
Und das kann sich kein Privatmann leisten, bzw will er sich das ganz sicher nicht leisten ;)

Wie du schon sagst, ein beheizbarer Tisch ist pflicht, und nicht nur das. Eigentlich müsste man die ganzen Komponenten vorheizen. Wird in der Produktion auch gemacht, und soweit ich das weiß bei uns auch am Institut, wenn Prototypen gebaut werden.

Das ist wirklich kein Spaß. Vorallem gibts nochmal nen gewaltigen Unterschied zwischen nem ollen RAM-Chip usw oder ner CPU/GPU. Da ist der Pinout nochmals viel höher. Ganz zu schweigen davon, wenn man das Package angehen muss :ugly: Das kann man gleich knicken.

Loeschzwerg
2013-02-04, 13:59:17
Speicherchips bzw. kleine Chips (Daumennagelgröße) gehen auch gut mit einer Heißluftstation (inkl. passender Düse) + Vorheizplatte (alles zusammen 300-350€).

Ist für den Bastler Zuhause die billigste Variante und funktioniert (mit etwas Geschick) relativ gut.

An die Qualität einer guten IR Station kommt man natürlich nicht heran... (Temperaturprofil usw.)

Zephyroth
2013-02-04, 14:08:09
Ich bin Elektroniker und arbeite mit solchen Bauteilen. Ich kann dir gleich sagen, als Privatmann hast du da keine Chance, außer du willst unglaublich viel Geld für Reworkstations ausgeben.

Dann darf man nicht vergessen, das sich die Packages ändern und dann ändern sich auch die Werkzeuge...

Grüße,
Zeph

Skysnake
2013-02-04, 14:12:06
Und man darf wieder Geld ausgeben ;D

nauticalsphere
2013-02-04, 14:38:19
Ich habe das mal bei einem MacBook Pro gemacht (Ati x1600). Hat mich 180€ gekostet und das hält schon über 2 Jahre. Der Laden sitzt in Berlin, pro-jex nennen die sich.
Natürlich muß das Gerät es auch wert sein, ist aber definitiv günstiger als ein neues Mainboard.

skizzoschmidt
2013-02-05, 15:17:04
Ich hatte gerade eben meine alte fette Ur-PS3 beim Reballing in Berlin (TMC-TEC) - funktioniert wieder 1a, reibungsloser Ablauf und für nen Hunni billiger, als ne neue zu kaufen...

Skysnake
2013-02-05, 15:36:14
Naja, dafür hast du auch alte Hardware, wo auch gealterte Bauteile drauf sind, die morgen ihren Geist aufgeben, und du hast keine Garantie mehr auf das Gerät. Also das wären mir die 100€ weniger nicht wert.

MartinB
2013-02-05, 17:36:33
Du musst die Chips ja nicht gleich ablösen. Ich habe schon mehrere alte HP Laptops "repariert" indem ich die GPUs mit einer Reballing Flüssigkeit getränkt habe und dann mit einem Heißluftfön bzw einem kleinen Bunsenbrenner wieder "festgelötet" habe. einer von den laptops läuft sogar heute noch, aber die meisten hatten dann noch 6 bis 12 Monaten wieder das gleiche Problem.

skizzoschmidt
2013-02-17, 10:47:15
Mag sein, das mit den gealterten Bauteilen, aber manchmal macht nur eine Reparatur schon Sinn. Gerade am Beispiel PS3, so habe ich noch/wieder:
- PS2-Spiele Kompatibilität
- SACD-Support
- Cardreader
- 4x USB

Also hin und wieder kann sich's schon lohnen.
Ach ja, und meine FFXII-DVD hab ich jetzt auch wieder aus dem Laufwerk raus ;-)

Flusher
2013-02-25, 14:30:04
Mit einem mittleren vierstelligen Eurobetrag musst du schon rechnen, schau einfach mal nach BGA-Rework-Stations. Eine günstige Bastellösung, mit der auch Laien arbeiten können, kenne ich nicht.

Aber an die passenden Ersatzchips kommst du normalerweise auch nicht so einfach. Du kannst es ja erstmal mit der Backofenmethode versuchen, d.h. Platine für ca. 20 Minuten bei ca. 140°C in den Backofen (besser diesen Backofen nicht für Lebensmittel verwenden). Das hat schon viele scheinbar tote Boards gerettet. Ist aber oft keine dauerhaft haltbare Lösung.

Zur Backofen-Methode: halten Elkos solche Temperaturen überhaupt aus?

Edit: Hier macht das ein findiger Chinese mit einer Heizplatte und einem Heissluftföhn an einer 6800GT

http://www.youtube.com/watch?v=Oip231yW4j4

Tobias Claren
2013-05-09, 14:57:09
Du musst die Chips ja nicht gleich ablösen. Ich habe schon mehrere alte HP Laptops "repariert" indem ich die GPUs mit einer Reballing Flüssigkeit getränkt habe und dann mit einem Heißluftfön bzw einem kleinen Bunsenbrenner wieder "festgelötet" habe. einer von den laptops läuft sogar heute noch, aber die meisten hatten dann noch 6 bis 12 Monaten wieder das gleiche Problem.


Sind das nur Chips die gar nichts mehr machen, oder auch die, die nach einer gewissen Zeit zu einem Absturz mit Grafikfehlern führen?
Man kennt ja die lustigen bunten Zeichen, grisselige Punkte Fehlende Punkte usw..

Könnte auch so ein Chip noch in Ordnung sein, oder ist der dann sicher hinüber?
Denn diese Grafikfehler mit oder ohne einfrieren (Absturz) habe ich bisher eher überhitzten wirklich geschädigten GPUs zugeschrieben.

Wie wäre es hiermit:
http://cdn01.trixum.de/upload2/32200/32065/5/53f23d4c2c63f85a7c8dcd50e6a978d78.jpg
Wenn das Gerät z.B. nach Stunden Aufzeichnung so einfriert, und nach aus/ein-schalten wieder läuft.
Dann aber schnell wieder einfriert. Evtl. dann aber noch Stunden wieder etwas länger läuft.
Aber der erste Einfrier-Absturz gar nicht dann auftritt wenn es am wärmsten ist, sondern einige Zeit nach den Daueraufnahmen.



Was braucht man denn an Werkzeug?
Ich habe eine einfache Heissluft-Lötstation, einen 25W-Multitip mit kleiner Meißelspitze, 0,5mm-Lötzinn, Entlötlitze, eine Hand-Feder-Entlötsaugpumpe, Löthonig...

Könnte hier jemand eine "Einkaufsliste" machen?
Einfach die Namen unter denen man so etwas z.B. in der Bucht findet. Gerne mit Produktname einer Empfehlung (Budget und Ideal). Denn von diesen "Clean" Flussmitteln gibt es NoName bis zum x-fachen Preis.
Also sowohl elektrische bzw. elektronische Gerätschaften, als auch Handgeräte (z.B. zum abnehmen des Chips) und Verbrauchsmaterialien.






Was das altern der anderen Bauteile angeht, die könnte man doch schützen.
Z.B. mit einem Salzteig.
Der sollte auch nicht so schnell Steinhart werden.
Oder "Ölformsand". Das Zeug benutzt man um Metallteile zu gießen.
Das ist leicht formbar, und ganz sicher Hitzefest, und kann mehrfach verwendet werden.
Man kann damit eine komplette Platine einpacken, und nur die betroffene Stelle freilassen.



Wie ist das eigentlich mit der anderen Platinenseite?
Profis erhitzen die ja zuvor. Aber entlöten die wirklich alle SMD-Bauteile von der anderen Seite, um sie danach wieder aufzulöten?
Bei der Kamera käme noch hinzu dass da nicht nur diese kleinen Bauteile sind, sondern darüber noch der SD-Karten-Lese-Slot.